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-rr. 283. Mittwoch, den 14 Dezember 1V04. rr. Jahrgang. SWsche NMsreitilW II»chi-l,it tänlich nailim. mit Niisnakme der Sviin-und gcsliaae. Pc^uftSvrei»: Vierleijädrl. I Wik. LU Pf. uhne Seslellüeld «ei auycrdenUchen Poiianiialten II ZeilungSureisl. ifiiiielnuminer lOPf. Redakiions-Sprechslunde: II —12 Uhr. övabdängiger rssetlsnsiik wsdrde». ftecdi «fielbeit. Inserate werden die Kfle'pnlieiie Pelitzeile oder deren Rnum w IL Pf. berectmet. bei «iiederbülinit, bedeutender Rabatt. Piittitru^rre!, Redaktion und Utefltiäfroftrlle: Tredde«. Pillnilirr Ltrafre II — ssernipr, wer Nml I Nr u-mn. Die „römische (Hesahr". Tie „Chronik der Christlichen Welt" bringt in ihrer neuesten Nnmnier folgenden Bericht: „F a l l^Z ich e r." Gegen Tr. Fischers Aenßerungen j ans dein Protestantentage zu Berlin werden in Berlin von den Positiven Protestversaniinlnngen inszeniert, lieber eine derartige große Versammlung bringt „Das Reich" einen lebr-reichen Bericht. — Gegen solche Zänkereien im eigeneil Lager batte sich ans dein Wormser Spnodalentag Pfarrer Lic. Weber energisch gewendet. Mit beweglicher Stimme horten wir ihn ausrufen: .Angesictus der „ r ö »> i s ck> e n G c f a l, r " müssen alle R i L- ruugen der Kirche zusammenslehe». Ich liesch wäre meine Biüoec von der kirchlichen Rechten: Lassen Si-e alle Angriffe! Unsere Zeit ist zu ernst ü'ir solche Zänkereien im eigenen Lager! Wir haven gemeinsam zu arbeiten ans dem von uns allen aner- ^ unten Fundament. aus der Grnuolage der Reformation." Unmittelbar nach diesen ergreifenden Worten Lic. Webers sprach Dr. Fischer, der seht so heftig Befehdete, seine freudige Zustimmung zu dem Wormser Vorgehen aus." Man ersieht hieraus, daß Herr Lic. Weber, trotzdem er selbst zugibt, daß verschiedene Richtungen im j evangelischen Lager vorhanden sind, also sich der Protestan tismus gespalten hat, doch die „römische Gefahr" zu be kämpfen für-das Wichtigste ansieht. Begreifen können wir nur nicht, wie eine Kirche, die innerlich selbst nicht einig ist, eine andere, die treu an ihrem Glauben festhält, erfolg reich bekämpfen will. Cs wäre doch logisch viel richtiger, wemr man sich erst im eigenen Lager einigen möchte, um dann gegen die „römische Gefahr" loszugehen. Tie katho- j lijclie .Kirche hätte sich ja ebenso wenig zu fürchten, wenn die Protestanten wirklich einig unter sich wären, so wie j aber die ^ache seht liegt, wo man es mit den verschiedenen Richtungen im Protestantismus zu tun hat, die sich gegen seitig bekämpfen, wie die oben angeführten Berliner Ver- I sammlnngen beweise», ist dieser Kampf völlig aussichtslos für diejenige», die ihn in Szene sehen. Wir können also unseren Gegnern zu deren Besten immer wieder nur zu- ! rufen: Erst kehrt vor euerer eigenen Tür und dann vor ^ anderen. Das einige in den Vordergrnndstellen des „.Kampfes mit Rom" wird nämlich das Gegenteil von dem erzielen, was Herr Lic. Weber und seine Freunde wollen: Rächt Einigkeit wird in ihre Reihen einziehen, sondern sie ^ werden sich gegenseitig meist bekämpfen, wie cs schon seht geschieht. Im klebrigen wollen wir Herrn Weber einen Einblick gestatten, wie andere Leute, denen der Herr Licentiat ein Urteil wohl nicht absprechen wird, über die „römische Ge- ^ fahr" denken. Wir geben die Hoffnung nicht ans, daß er viel leicht doch noch zu belehren ist. Es urteilt nämlich in einem Aufsatze in der „Innsbrucker Theologie-Zeitschrift" I'. ^ Atanasius Zimmermann .7. folgendermaßen: (Der Aufsatz ist betitelt: „Tie .Katholiken in England.") „England wird so bald wohl nicht katholisch werden, ! aber dank der religiösen Duldung und der Unparteilichkeit d-w Negierung wird der religiöse Friede weit weniger ge- i starr, als in anderen Ländern; Roheiten und Verdächti- ^ gungen der Gegner, wie sie in Deutschland an der ^ Tagesordnung sind, sind im Lande der Freiheit ansge- ^ schlossen." Einen für Herrn Lic. Weber noch einwandsfreieren Zeugen können wir in der Person eines nicht tat ho- ^ lischen Schriftstellers, Herrn M a st e r m an», bringen, der in der „The Hcart of the Empire" folgendermaßen über die Wirksamkeit der katholischen Priester in England urteilt: „Tie katholische Kirche verrichtet unter den Armen Londons ein heroisches Werk. Ihre Schulen, auf die sie so große Mühe verwendet, sind in mancher Hinsicht mnster- , Haft. Sie erziehen die allerärmsten Kinder, welchen die Aufnahme in die staatlichen Volksschulen unter verschiedenen Vorwänden verweigert werden. Unter den halbverhungerten Kindern ohne Hut und ohne Schuhe befinden sich auch protestantische. Diese Schulen werden meistens mit einer über alles Lob erhabenen Opferwilligkeit unterhalten. Aber die katholische Kirckie ist hoffnungslos durch das Gewicht l ihrer zahlreichen Armen nicdergebalten, kann also somit außerhalb des beschränkten Kreises ihrer Anhänger keinen ^ nachhaltigen Einfluß ausübcn. Ihre Priester sind an Zahl gering und übermäßig angestrengt . . . Tic Anhänglich keit namentlich der ärmeren Klassen an ihre Religion, der Besuch der Messe und die für ibren geringen Verdienst großen Opfergaben sind ganz geeignet, reichere und-her- ! vorragendere Organisationen zu beschämen. Hier haben wir offenbar das Werk Gottes!" Aus dem Angeführten kann Herr Lic. Weber sehen, wie segensreich die katholische Kirche «nach dem Herrn Licen- tiaten die „römische Gefahr") wirkt, wenn von Anders- l gläubigen Toleranz geübt wird und die katholische Kirche ' nicht mit so gehässigen Verdrehungen »nd Verleumdungen . wie liier in Deutschland bedacht wird. Daß die katholische " Kirche in anderen Ländern ebenso eine segensreiche Tätig keit zu entwickeln bemüht ist. wie in England, wird jeder unparteiische Beobachter bestätigen können. Leider wird sie nur z» oft daran gehindert, wie es znm Beispiel jetzt in Frankreich geschieht. Daß dieses nicht znm Segen des Landes gereichen kann, wird die Zeit lehren. Ernsthaft wollen wir Herrn Lic. Weber, der nach seinen eigenen Worten „auf der Grundlage der Reformation" > arbeiten will, noch mitteilen, daß für uns Katholiken das ! Wort unseres Herrn und Heilandes gilt: „Du bist Petrus der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen." — Den icher NrirüsLast. 8. Berlin. 110. Sitzung am 12 Dezember 1004. Aas der Tagesordnung »ehe» Elc.isresolulioiicu. und zwar zunächst die des Zentrums und der Sozialdemokraten behufs Ein- ! führung eines R e i ch s b e rg r e cb l s. Am 2. Dezember Hane» ! Tr. Svahu (Zeulr.) und Sachse «Sozd.» die Anträge be gründet, heute werden sie weiter beraten. — Aba. Tr. Burk - " Hardt (W. Berg unterstützt den Antrag des Zentrums und wünscht einheitliche Regelung des Bergrechts mit ausreichenden sozialen Maßnahmen. — Abg. Kort au ly Pole): Unser Initiativantrag wird wohl nicht mehr zur Beratung lammen, des halb stimmen wir für den Antrag Aner. Für die Bergleute ist im Lause der Jahre eine Verschlimmerung emgeneten bezüglich der Arbeitszeit. Redner geht nun näher ans die V-whalnnsse in den oberschlemchen Bergwerken ein. De Fraueiunbeit und die der jugendlichen Arbeiter in den Bergwerken min; verboten werden. Wo polnische Arbeiter beschäftigt sind, müssen die 'Verfügungen auch in polnischer Sprache angeschlagen werd u: wenn !mr -! a.a i tWm'lS getrieben wird, so ist das eine Schande für die Kuüur Abg. Tr. Paasche (»all.) Wir stimmen für die Anträge des ! Zentrums. Ter Abg. Korsantp bat hier sehr übertr'eben. Ein absolutes Verbot der Frauenarbeit ist mchi durchzusühren. — Abg. Stößel (Zen.tr.) bespricht die Folgen des heutigen Swtei»s im Beraarbeilentand Die Klagen der Bergarbeiter sind allgemein und begründet. Ich bin kein Feind der Spndikate an sich: die ! gesamte Entwickelung führte zu diesen hi» Tie Reform d s Knavpschaftswesens ist dringend geboten Tie Einsührung der Achtstundenschicht nt ein dringendes Beduinin-. Jugendliche Arbeiter unter 10 Fahren sollen nicht beschäsiigi werden Schon vor 20 Jahren und viele dieser Ford runaen e Roben worden: aber noch ist nichts geschehen. Rur eine Regelung von reichs wegen kann den Uebelstände» abhelfcn. ,Bravo! > — Abgeordneter Tr. M ugd a ii (Freist Volksp.) empfiehlt dierelchsrechiliche Rege lung und hält cs für unmöglich, die Fra»cnc.rbeil ganz zu ver bieten. Staatssekretär Graf Posadowskh: lieber die Wurmkrank- heit Haben wir sehr eingehende Untersuchungen angesiellt. Man ivar seither der Ansicht, daß das Tier seinen Eingang durch den RLund nimmt; ein Gelehrter hält die Ansicht ausrechi, daß es durch die Haut geschehen kan». Das Neichsgesundbeitsomt hat sich der letzteren Ansicht angeschlosieii und dies durch Erpcrimrnle an sich selber iiachgewieseii, dadurch ist die Gefahr der lieber» agung eine außerordentlich große. Run wollen wir die Vcr».ct-e 'irriutzin; ein Gelehrter ist zu diesem Zwecke »ach Aegypten geiendcl worden. Me Desinfektionsmittel sind deshalb seilher oni'.c,ortuu:!:ch gering von Erfolg gewesen. Zur Bekomp'iiiig ist geboren: 1 Trockcn- haltung der Gruben: 2. kein Verschwenden von Geld, ic-doun ein gehende Unleriuchung aber Arbeiler. Sind die Ei bedungen abgeschlossen, so soll dem Reich-r-rage eine Tciil'cnnn zügeln». Abg B öme Iburg (So; > spricht in aller Breite über den sozialdemokratischen Antrag. — Rach kurzen Anstich,unsen des Abq. Sachse (Soz.) und des Siaalsiekrclö.'.s, der (--nie obigen Behauptungen erweitert, und dcü Abg. Burla ge. der eine» von den Sozialdemokraten falsch zitienc» Sah von Dr. .H»?e neblig stellt, folgt die Abstimmung. Ter Ainrog des Zeuirunis wird gegen die Stimmen der srouiervotiven und Fr-ikoivervalwen an genommen. Der Antrag der Sozialdemokraten wird als Material nherivieien. — RKchste Sitzung Dienstag. Havdwertcrve'.sichcruug. PofiMche Nriiidsckatt. Denk F-kcrnd. — Ei» Rückblick über dic scchstägigc Budgetdebatte wirft eine Anzahl bemerkenswerter Punkte ans. Für »ns erfreulich ist, wie die Zentrnmsfraktion nicht nur nach ihrer Stärke die Führung hatte, sondern auch geistig an der Spitze slaud. Tie van dein Abg. Dr. Spalm angeschnitte nen Fragen wurden van den Rednern anderer Fraktionen breiter ansgetreten, aber nicht ein einziger neuer Gedanke kam mehr in die Debatte. Im bekannte» Hochmut suchte zwar Bebel die Spalmsche Rede herimterznseße». Wollte man über die scinige und gar noch die Po» Vollmar eine Zensur fällen, dann wäre 5, I> die angezcigteste Rnninier. Wir haben schon in den letzten Tagen einige der wichtigsten Gedanken des Abg. Dr. Spabn »aber erläutert und es wird sich im Laufe dieses Winters Gelegenbeit bieten, noch mebr auf diese cinzngeben. Was den kirchenpalitischen Teil derselben betrifft, sa beschränkte sich Dr. Spabn auf dic kurze Erklärung, daß das Zentrum F-reibeit der Re- ligiansübiiiig für alle Volksgenossen fordere: nur drei Ab geordnete gingen auf diese Materie ein. Startmann und Stöcker streifte» sie nur ganz kurz, aber der elsäst'ische De mokrat Blnmcntbal sattelte auch wieder die zlisammeiigc- rittene Kiiltiirlämpsrasinante: dieser Abgeordnete scheint sich ols Spezialist im Kulturkämpfe ansbilden z» wollen. Die p o I i ti s cb e n Frage» spitzten sich schließlich in einem Terzett Bebel Bülow Vollmar zu. Halte der Reichskanzler am Moniag nicht sa glücklich gesprochen, so bielt er am Freitag im Anschluß an die Volliiiarschen Ausführungen eine großartige Rede. Bebel selbst tonnte TagS dorons nur mit einigen Kleinigkeiten kommen. Allerdings war der Reichstag nach der Enttäuschung durch Vollmar dem Gra sen Bülow dabpelt dankbar für seine erfrischende» Aus führungen. Wenn der nationalliberale Abg. Dr. Paasche sich darüber ärgerte, daß den Sozialdemokraten zu viel Auf merksamkeit erwiesen werde, t'o sind wir ganz anderer An sicht. Es ist gewiß viel besser, man gibt diesen die Hiebe dovvelt sein, als man überläßt ihnen die ParlamentStri- bünen znm alleinigen Agitationsseid. Bebel selbst bat ein geslaiiden, das; sie nur für das Volk reden: gut, dann Weihnachtsbiie? erschau I r»<>4. Von Dr. A. K. VlI. (Fortsetzung.) Der Verlag bvn Kirchhcim in München konzentriert seine Wirksamkeit auf die von den Professoren Kampers Morkle und Spabn beransgcgebene Weltgeschichte in Charakterbildern. Tas auf etwa 45 Bände be- rcchnete großangelegte Werk schreitet planmäßig und be dächtig vorwärts. Ten 1003 erschienenen Bänden „E v r n s" tvon Dr. Lindl), „Homer" (von Prof. Drerup), „Na poleon I." (non Generalleutnant Ritter von Landinann) folgten in diesem Iabre „Richard Wagner" von Tr. Wilhelm Kienzl und „Mohammed" von Prof. Hubert G r i in m e. Demnächst ersclxünt „Kaiser Mari- milian I." von Dr. Mar Jansen. Fiir die nächsten Jahre werden vorbereitet: „Goethe" von Karl Mntli, „Philipp ll." von Prof. Knöpfler, „Beethoven" von Prof. Volbach, „Franz von Assisi" von Prof. Schnürer, „Origines" von Prof. Albert Ehrhard, „Karl der Große" von Prof. Franz Kam- pers, „Joseph Görrcs" von Prof. Merkle, „Napoleon lll." von Prof. Spahn. Die neu vorliegenden Bände „Richard Wagner" und „Mohammed" haben in der sachniännischcn Kritik bereits die anerkennendste Aufnahme gefunden. Dein Konchwnisten des „Evangelium" ist dieser erste Versuch einer gemcin- verstäudliclxm, anziehenden, kurzen und doch tiefgründigen Darstellung von Wagners Entwickelung und gesamten Schaffen vortrefflich gelungen. Ein reiches Illnstrations- material (91 Abbildungen und I faksimilierter Brief) be- lebt das Interesse. (Geb. 4 Mark.) Prof. Grimme würdigt in seinem „Mohammed" die kultnrgcschichtlickie Entwickelung Arabiens und des Islams und zeigt den Religionsstister Mohammed in einem von den landläufigen Darstellungen ungünstig aluveichenden Lichte. Die flüssig geschriebene Darstellung verrät in allen Teilen den scharfsinnigen, ans festem Boden stehenden Forscher. <>«> znm Teil seltene Abbildungen erhöhen den Wert des Bandes igeb. -1 Mark). Außerhalb der Reihe der „Charakterbilder" erscheint bei Kirchheim in München noch vor Weihnachten eine groß zügig anfgefaßte Biographie „L e o s XIII." von Dr. Martin Spabn «mit einer Heliogravüre, eleg. gcb. 5 Mark). Tas 2-18 Seiten umfassende Buch unter scheidet sich sckion in seiner äußeren Form von den „Ebarakter- hildern". Oktapsormat mit einspaltigem Tcrt in schön geschnittener Antignaschrift. An illustrierten Lebensbildern des verewigten großen Papstes ist kein Mangel. Pros. Spabn bietet etwas anderes: er entwickelt in streng wissen schastlicher Mctbode den pstichologi'chcn Werdegang Joachim (Nino) Peccis und im Zusanimei'.bang damit den Verlaus der katholischen Bewegung im vorigen Iabrbnndcrt. die Leo X'lll. zuletzt weit überbolte und dadurch als geistiger Führer mächtig förderte. Obwohl mir erst in den letzten Tagen die 13 ersten Aushängebogen des Buches zngingen, konnte ich mich durch größere Stichproben überzeugen, daß der Verfasser seine Aufgabe tief erfaßt bat und ebensa un befangen wie besonnen durchznfübren bemüht war. Selbst wer nicht überall mit Spahn übcreinstimmt, wird ans der Lektüre reichen Nutzen ziehen, denn cs eröffnen sich Per spektiven, die in solcher Klarheit und Folgerichtigkeit bisher nicht gezeigt wurden. Tas Buch ist jedenfalls hochinter essant, dic Sprache stilistisch gefeilt, die ganze Darstellung einfach und durchsichtig. (Geb. 5 Mark.) Der Band „Augustin", dieses von Dr. Freiherrn v Hcrtling entworfene bedeutsame Bild der ersten An fänge christlicl-er Kultur, erlebte die dritte Auflage (gcb. 3 Mai't >. Dr. Hermann S cb e l I s „E h r i st n s" (gcb. -1 Marl» iil immer noch viel begebrl. Zn den zeitgemäßesten Ebarakierbilderii gehört jedenfalls die von dem früheren Direktor der bäurischen Kriegsakademie, Generalleutnant a. D. v. L a n d m a n n in knapper, meisterbaster Form vor Angen gesübrte, glänzend illnskr. Zeit „Napoleons I." <geb. 1 Mark). Drr Verlag van Kirchhcim i.» Mainz paradiert dies mal mit zwei neuen Romanen von A r t b n r A ch Ieitnc r. Beide sind zudem P r i e st e r r o m a n e . wodurch das Interesse nni'a mehr geweckt wird, als der Veri'aiser srüber nicht als Priesterschwärmcr gelten konnte. Bielen wird ..Der E i s k a v l a n" vom Standpiinkte der Erzäblnngs- tecbnif wie vom künstlerischen Standvnnkte besser gefallen als das in seinen BerN'ickelnnaen »nd Entwickelungen nicht immer ganz ungezwungen koniponierle und auch allzu sehr mit Reflcrionen durchsetzte „Portiunkula". „Der Eiskavlan" bat schon in dein „Lawinenvtarrer" sein Gegen stück aebabt. Der mit großer Meisterscinist gestaltete Ebarakter des vielverkannten, einsamen Priesters und Svnderlings stellt znm Packen greifbar inmitten der ur wüchsigen Welt seines Wirkungskreises. Beide Romane entsalten Szenen und Schilderungen von wirklicher Schön beit. der Nchiir und dein Leben ahgelanscht. Beide werden einen großen Leserkreis finden und sind als Festgeschenkc zu empfehlen. Aber an künstlerischer Einheit steht „Der Eiskaplan" böber (geh. 3.5(1 Mark) als das nicht ohne siviniiende Detail entrollte, timckisclvokle Lebensbild des ^ cchNch im Klosterbernse sein Teilchen Glück, sein ..Portiunkula", findet (geb. 1.50 Mark). Von Eonrad b. Bolanden liegt eine neue histo rische Erzählung aus der Hohenstanscnzeit vor, „M inne - treu e" (geb. 3.50 Mark). Wer das Buch nicht als unbe dingt zuverlässige GeschichtSgncllc betrachtet, wird sich an