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Nr.»»» 1». Jahrg. Geschäftsstelle «ud Redaktion: DresSen,«. 16. Holdeiuftuatze 4« SiiMMe Dienstag, 28.Septernber1v20 Fernsprecher L186S Postscheckkonto: Leipzig Ne. 147S7 ?- tn der »e<i-Sst»strU« oder von der PoS adgehsll L «tt illustr. »e«aa, 10.se» A S « LS In Dresden und gaa, Deulschland sre« Hau« «»««»de X LV.0L ^ «uSgad» » 0.0* ^». — A>« rtchstfch« voHSzettimg erscheint an alle« «ochentaaen nachm. — Sprechstunde der SiedaMon: 11 di» 1« Uhr dorm. Auzei,««, Annahme von SeschüstSan,eigen bi» 10 Uhr. van Familienanzeigen bl» 11 Uhr vorm. — Preis für die PetU-Svaitzelle 1.4« im Reklame teil 8.80 nr. FamMenanzeigeo 1.80 ar. — Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher misgegebcne Anzeigen können wir di« Verantwortlichkeit svr die Richtigkeit de» lexte» nicht übemehme« Brüssel Di« nunmehr tn Brüssel tagend« Konferenz stellt di« erste in ternational« Veranstaltung dieser Art fett dem UnglückSjahre 19t 4 dar. Neben den Vertretern der Siegerstaaten, wie der Mittelmächte sind auch zahlreiche neutral« Vertretungen in Brüssel zur Stell«. Wenn auch die großen politischen Fragen bei diesen, lediglich den Finanz, und WirtschastSangelegenheiten ge widmeten Verhandlungen lein« beslimrw.mde Rolle spielen könne» oder sollen, so bilden sie doch ganz notwendigerweise «in«n breiten Untergrund, Wie wenig sich diese politischen Grundgedanken auS- sihalten lassen, wie wenig man sich vielleicht auch die Mühe gibt, diese Ausschaltung zu betreiben, bewies die Eröffnungsrede de» der Entente überaus freundlich gesinnten ehemaligen schweizerischen Bunde«prLsid«nten Ador. Er stellte als Voraussetzung für die Be handlung der für die Konfonenz in Aussicht genommenen Tagesord nung den Satz auf, daß über allem unanfechtbar und tn jeden Weise undiskutabel di« Bestimmungen des Vertrages von Versailles sein müßten. Ti« Verpflichtungen dieses Vertrages müßten restlos er. füllt werden, und nur untre dieser Annahme sei ein« Einigung denkbar. Damit ist die Brüsseler Konferenz von vornherein in ein ge fährliches Fahrwasser geraten. Auch wir denken keineswegs daran, die Brüssel«! Konferenz zu einer Plattform für einem Vorstoß gegen Len Berfailler Vertrag zu machen, aber wenn dies« internationale Finanz- und WirtschastSkonftrenz von Brüssel irgend einen Wert haben soll, dann muß sie doch mit eine ihrer Hauptaufgaben, darin «rhiicken, zu Prüfen, ob die WirtschaftSgrundlagVn von Versailles überhaupt haltbar sind. Im Rahmen dieser Prüfung läge es dann ftlgeitichch» weit«, -u untersuchen, ob die deutsche Wirtschaft die Zu- mutungen von Versailles überhaupt vertragen kann. Wenn man e» auch gern vertuschen möchte, es hilft nichts, die Augen davor zu verschließen, daß der MrtschastSzustand Deutschland» entscheidend für di« WiedÄvgesrmdung der Wirtschaft ganz Europa» und damit der ganzen Welt ist. Dt« Finanzgrößen, die au» den Enksnteländem und aus den neutralen Staaten, insbesondere aus Holland und Dänemark usw., tn Brüssel versammelt sind, geben sich in dies« Beziehung ja auch keiner Täuschung hin. Sie wissen, daß da» finanzwirtschaftlich« Elend eine international« Erscheinung ist und daß nur mit internationalen Mitteln, also und« Zusammen fassung, daß die Finanz- und WirtschastSnöte international, den kainn. Da» Hauptproblem von Brüssel wird diia Balrdtafrage darstellen. Ehe nicht Mittel und Wege gefunden werderz, um di« Valutaschwankungsn in den abnormen Formten, wi« wir sie heute Lag für Tag beobachten können, zu beseitigen, insbesondere aber die Valuten der ein-eSnen Länder gegenseitig in ein festere» Verhältnis zu bringen, so lange wird eine Gesundung des internationalen Wirt» schastSmarlteS wohl odetv übel gezwungen sein müssen, feine Noten» presse arbeiten zu lassen. Die dadurch hervorgerufene geradezu er schreckende Inflation wird damit ihrem weiteren Fortgang nehmen, di« Entwertung des Geldes wird mehr und mehr sortschreiten und der Finanzjammor. entsprossen aus dem Valutajammter, wird ohne Ende sein. Die Brüsseler Konferenz müßte gerade dies« Dinge, die ms did Wirtschaftsbestimmungen de- Versailler Vertrages zurück- zchen. einer ernsten Prüfung unterziehen. Dabei würde sich zeigen, daß Made die enormen wirtschaftlichem Auflagen an Deutschland md di« aus politischen Verpflichtungen sich ergebende» wirtschaft lichen FolAm die Ursachen für diese Erscheinung sind. Wir haben M durch den Mund deS Reichssinanzministzrs hören müssen, daß k- Deutsche Reich nicht weniger als 1S1 Milliarden Mark illein an Entschädigungen an Ausländsdeutsche zu zahlen hat, deren «g«ntum durch die gegnerischen Staaken in Beschlag genommen wor den ist. Diese Beschlagnahme auf Grund des Versailler Diktats x-mgt Deutschland, für diesen phEastischen Betrag in der nächsten Zeit neue Noten zu drucken D«r Papierberg schwillt an, der Mark iert aber sinkt. Ein einziger Beschluß in Brüssel, dies« Bsschhag- rohme deutschen Eigentums rückgängig zu machen, würde schon ge eignet fein, auf die Finanzlage Deutschlands nicht nur, sondern auch' vis die wirtschaftlich« Situation in den nun einmal von Deutschland «d keiner Wirtschaftslage abhängigen Länden» -- und hier steht Frankreich mit in erst« Linie — einen günstigen wirtschaftspoliti schen Einfluß auszuüben. Zu einem solchen Beschluß gehört freilich Großzügigkeit, und ob diese in der Brüsseler Umwelt gedeiht, möchte «an doch hiezweifeln. Die Brüsseler Konferenz hat ab«, vom deutsche« Standpunkt« aut gesehen, eine außerordentliche Gefahr. Die französischen Ten denzen gehen offensichtlich nach folgender Richtung: Da di« deutsche Finanz- und Wirtschaftslage bei d«n jetzigen Verbündet«« Frankreichs — man denke nur an die englische, von KeyneS geführt« Richtung — «inem gewissen Verständnis begegnet, so zwar, daß gegem üb«r- Kiebene, in Mrankmich propagierte Forderungen an Deutschland Einspruch erhoben wird, hofft man in bSMigten französischen Fi- nnz. und «irtschaftSirellsen die B-üsseik« Konferenz dazu benutzen zu können, daß sie ein Urteil über die deutsche wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit abgtbt. Auf Grund eine- solchen Ur teiler würde dann Frankreich das Recht zu seinem für Gens vorge sehenen Forderungen, wie ab«r auch das Recht zur Exekutive bei Nicht, erfüllnng solcher Auslagen herleiien. Eine derartige Entwicklung würde aber den Kernpunkt der Aufgaben von Brüssel völlig verschie ben. Brüssel soll sich mit dem internationalen Finanzelend und mit den Mitteln beschäftigen, die zu dessen Hebung in gemeinsamem Zu sammenwirken all« an dev Besserung der Verhältnisse interessierten Länder geeignet erscheinen. Für cktne Blankovollmacht an Mranlreich gegenüber Deutschland hat die Brüsseler Konferenz kein Mandat. Der Standpunkt dl« deutschen Delegation in Brüssel kann nach Lage der Dinge nur ein abwartrnder sein, mit eigenen Vorschlägen hervorzutreten, haben wir fürs erste gar leinen Anlaß. Die deutsche Aufgabe in Brüssel wird sich darauf beschränken müssen, diese erste wirklich internationale Konferenz von Wirtschafts-Sachverständigen dazu zu benutzen, um über die wirtschaftlichen Verhältnisse Deutsch lands volle Klarheit zu schaffen. Würde es bei diesem Bemühen dann gelingen, alles Politische auSzuschalten und nur auf dem Boden der nüchternen Tatsachen zu wirken, so wäre für den schließlich«» Er» folg von Brüssel als Etappe für Gens allerdings schon viel gewonnen. , AuS Brüssel wird uns geschrieben: ' Die seitherigen Verhandlungen der Brüsseler Konferenz be schränken sich aus die Entgegennahme d« Finanz- und Wirtschafts berichte der einzelnen Delegationen. Ein Bericht lautet pessimistischer wie der änderte. Ganz allgemein sind die Klagen über die Schwie rigkeiten dev Finanzierung der Staatshaushalte. Tie Anspannung aller Eteuerquellen uns die Hemmungen bei v« Versorgung d« In dustrie wie überhaupt des Wirtschaftslebens der einzelnen Länder mit flüssigen Kapitalien. Aus der Gesamtheit d« Berichte ergab sich schon die Berechtigung der wiederholt ausgesprochenen Auf fassung, daß die Finanz- und WirtschastSnöte internationale, und zwar auch international! in ihren Ursachen und Quellen sind, so daß nur internationale Mittel zur Behebung der Sorgen in Betracht kommen können. ! Der Bericht der dentschen Delegation begegnet« naturgemäß auf dev Konferenz dem größten Interesse. Der Bericht ist durchaus sach- lich und er hält sich nur an dl« für Brüssel vorgesehenen Fragen, ohne irgendwelche andere etwa gar politische Fragen anzuschneiden. Deutschland weist in diesem Berichte vor allem auf die Einengung seiner WirtschastSgrundlage infolge der Gebietsverluste auf Grund dis Vertrages von Versailles und der damit im Zusammenhang« stehenden Verminderung seiner Bevölkerung hin. Der Verlust der Kolonien wie dex Handelsflotte schränken die deutsche Wirtschafts- basis nnr noch weiter ein, unid sie fallen um so schwerer ins Gewicht, weil di« deutsche Wirtschaftskraft ans diese beiden Faktoren ganz be sonders eingestellt war. Aus den Vertragsverpflichtungen von Ver sailles erwuchs di« heutige deutsch« Wirlschaftsnot. AuS alledem folgert der deutsch« Bericht, daß Deutschland aus eigener Kraft heute nicht Mehr imstande ist, diejenigen ProduktionsgrundlagM sich zu schaffen, die zur Erfüllung seiner Verpflichtungen notwendig waren. Die Hilft muß von außen kommen. Sie muß sich in ddr Gewährung von Anleihen wie aber auch in d« Zufuhr von Rohstoffen ausprügeu. Deutschland ist zur Anspannung aller seine? Kräfte b.- reit, es ist auch willens, seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten in den Dienst der wirtschaftlichen Arbeit in allen ihren Teilen zu stellen, eS kann aber diesen seinen eigenen Wünschen nicht genügen, west die Voraussetzungen für «In ensprftßlichcs Schaffen heut« noch fehlen. Deutschland braucht in viel größerem Umfange als bisher Urprodukte und Rohstoffe von außen her, er bUdarf aber auch d«r weitgehendsten Erfleichtejeungen in allen Fragen der Ausstihr der Fertigfabrilate. DaS deutsch« Wirtschaftsleben der nächsten Zukunft wird dadurch gekennzeichnet sein müssen, daß im Inland« die größten VerbrauchSeinschrämkungen Platz greifen, während das im Inland Geschaffene, also di« im größten Ausmaße gegen früher «höht« Pro duktion nach dem Ausland« dirigiert wird. Diese deutschen Arbeitserzeugnisse schassen dann die Basis, von welcher auS Deutschland die Abtragung seiner Schulden und Ver pflichtungen möglich ist, und so allmählich wieder di« Wiedergesun dung in Teutschlackd Platz greift, welche für die Gläubiger Deutsch- Lands hinwiederum die Voraussetzung für die Erfüllung der Deutsch- land jauftrkegten Leistungen ist. Die weiteren Verhandlungen werden nun «geben müssen, wie sich die Sachverständigen von Brüssel zu dM deutschen Berichte stellen, Frankreich hat in seinem Soniderbevicht« ein auffallend düsteres Bild seiner Wirtschaftslage entworfen. Daraus «gibt sich, daß der fron- zsische Notenumlauf von 16 Milliarden im Jahr« 1912 auf heute 38 Milliarden angewachftn ist, uird daß die Steuer de» französischen Bürger» von 108 Franken pro Kopf im Jahre 1914 aus heute 420 Franken gestiegen ist. Der neue Kurs irr Frankreich Der Wechsel in d« Präsidentschaft Frankreichs machte auch eint Neubildung d«S französischen Kabinetts nötig. Sie vollzog sich recht einfach. Millerandz, der als Nachfolger DeschanelS Präsident der Republik geworden ist, hat als seinen Nachfolg.r im Amte deS fran zösischen Ministerpräsidenten d«n Abgeordneten George» Lev- guos (sprich Lääg) berufen. Leigues wird mit der MinisterMsi- dentschaft auch das Amt deS französischen Außenministers überneh men. DaS übrige Kabinett bleibt unverändert. Wenn wi« trotzdem im Titel von einem „»«nen KurS" in Frankreich sprechen, so ist das nicht zu verstehen, als ob nun eine neue Orientierung der französischen Polink einsetzte. Davon kann nach Lage der Dinge um so weniger die Rede sein, als Millerand sich für die Amtsführung als Präsident besondere Zusicherungen curs sein« politische Betätigung geb«n ließ. Millcrand ist nicht brr Mann, der gewillt wäre, sich durch Ueberuahme rein präserttativer Verpflichtun gen, wie sie sonst dem Präsidenten d-cr Republik znkommvn, zu begnü gen. Er möchte einen bestimmenden politischen Einfluß sich auch wei terhin sichern. Ec hat das in der Forderung ausgesprochen, daß cr nicht dgr Syndikus der Parlamentarier, sondern d« erste Vertreter der Republik sein wolle. Wenn vr sich uun Georges LeygueS als Minisü.rpräsidenten und Außenminister ausgesucht hat, so geschah das darum, weil er gerat»« von Leygues die geringsten Hemmungen in seiner politischen Betätigung und Bestimmung zu befürchten hatte Leygues wird außenpolitisch nichts Wetter als d« erste S«Ire:är seines Chefs Millerand sein. Millsrands außenpolitische Leitlinien werden für Leygues Handeln «entscheidend flin. Leygues ist heute 63 Jahre alt, seit 33 Jahren gehört er dem Parlament an. Ex bekleidete im Lauft der Ja hie so ziemlich sämtliche Ministerposten in den verschie densten Kabiw.üen. DaS Außenministäcium hatte er aber bis jetzt noch nicht inne. Dieser Umstand in Verbindung mit den oben skiz zierten Motiven Millerands macht« ihn daher auch zum geeigneten Kandidaten für Millerand. Dieser wird sich nach Lage der Dinge die künftige Führung der auswärtigen Politik selbst Vorbehalten. Dgr neue Kars ist demnach der alte. Die Stellung Frankreichs zu Deutschland wird die gleiche bleiben wie bisher. Di« Grundlage aller Unternehmungen Frankreichs gegen Deutschland wird der Ver trag von Versailles bilden und alles außenpolitische Streben Frank reichs gegenüber Deutschland wird bon »ich s anderem als von dem unter Umständen bis zum äußersten entschlossenen Willen geleitet sein, die Abmachungen von Versailles unter allen Umständen zur Erfüllung zu bring«!,. Das Arbeitsdienstjahr Von unserem parlamentarischen Vertreter. Ms erste Frucht der ernsten Entschließungen deS Reichskabinetts wird nun dft Oosfsntlichkeit mit dem Plant? der Einführung eines Ar- beitsdiensljahreS bekannt gemacht. Es handelt sich hic>r nicht um ein« neue Idee, sondern um eine Frage, welche di« beteiligten poli tischen, wirtschaftlichen und parlamentarischen Kreise schon lange be schäftigt. Wir dürfen an dies« Stelle auch mit Genug'uung daran erimrern, daß gcrad« wir dis Notwendigkeit ein« allgemeinen Ar beitsdienstpflicht schon vor längerer Zeit betont halten. Zweifellos wird sich üb« diese Angelegenheit eine ernste und schwierig Debatte in der Oeffcntlichkeit entwickeln müssen Das Pro blem ist in der Tat auch nicht allein von der wirtschaftlichen, als viel mehr von der politischen Seite zu betrachten. Daß die heute obwal tenden BcrkMnisse es nötig mache», ist unseres Erachens sn-ilich ein großer Mangel. Es wäre ein Mück für das deutsche Voll, wenn dieses ganze Problem loSAlöst von parteipolitischen Gesichtswinkeln und Teutdenzen einzig und allein vom Standpunkte der wirtschaftlichen und damit der gesamtpolitischen Wied-srerbebung des döuPche» Vol kes aus behandelt und betrachtet würde. Die Hoffnung, daß das ge schieht. ist allerdings leider nnr allzu gering. Imm-rhi» müssen alle diejenigen Kreise, denen die Wiedergestmdung Deutschlands am Her zen liegt, in treuer Arbeitsgemeinschaft sich zur Lösung di/s« Frage zusammenfinden. Ein« ArbcitSdienstpflicht, die möglichst allgeitt in sein muß, um ihre Wirkungen ausüben zu können, tut unserem Volke not, wenn wir aus dem wirtschaftlichen Elend unserer Zeit herauskommc» wollen. „Nur Arbeit kann uns retten!", dftk n Ruf vernehmen wir seit Jahr und Tag und doch mußten wir beobacht», wie so viel Arbeitskraft völlig brach liegtz teils gar nicht ausgenutzt wird. Du»ch unserer Hände Arbeit im Bunde mit dem schöpferische,, Wirken der geisteS. tätigen Kräfte der Nation können wir erst wieder diejenigen Voraus setzungen schaffen, welche uns die Festigung unseren Stellung nach innen und damit unser Wirken nach außen hin ermöglichen. Der Wert des Geldes von heute ist nur noch ein eingebildeter. Der tat sächliche Wert d«r stetigen Banknoten besieht nur so lampe, als der wirtschaftliche Kredit im Innern noch gefestigt ist, und er b.'steht auch in dem Umfange, wi« dieser Kredit von de» Volksgenossen Nb«r geschäht wivd. Darum gilt eS, durch produktive Arbeit die Mängel zu ersetze», welche dem Papiergelde von heute innewohnen. Produk tive Arbeit unter Helranzfthung aller dazu tauglichen Kräfte ist heut« besser und fällt vor allem viel stärker ins Gewicht, als die Aufbrin- gung noch so hoher Milliarden Summen durch immer neue Steuern. Ueber die Einzelheiten dieser allgemeinen Aibcilsdienstpslicht läßt sich im Augenblicke noch nichts nähere« angebe,, Der Plan wird gegenwärtig in ein« Denkschrift bearbeitet, welche das Rrüchsmini- stct ium dem Reichstage in Vortag».- zu bringen gedenkt. Man hat Grund zu der Annahme, daß d« Plan eine» ArbeilsdienstjahreS, über welche» der Reichstag letzten Endes zu entscheiden bat. an der Spitze jener großen wirtschaftlichen Reformen steht, welch? die Vor- auSsetzung für die notwendigen Verehrungen zur Ordnung unterer gesamten Finanzwirtschast sind. Die allgemeine Arbeitspflicht würde sich vor allem aus die Heranwachsenden jungen Männer im Alter von 18 bi» 25 Jahren «strecken. In Verbindung mit dieser Arbeitsdienst- Pflicht würde auch ein« großiügige Wirtschaftshilfe sitr Industrie. Ge werbe „nt Handwerk Matz zu grellen baden. S« wird nach dieser Richtung bin dir Einrichtung einer mit starken Kapitalien au-qrrüste ten und unter ReichSaufsicht stehenden Wirtschaftsbank geplant.