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Sächsische Volkszeitung : 26.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192203263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-26
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.03.1922
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Nr. 72. Leit« » Sonntag den 2«. Mär» 102L miteinander im Auswäriigcn Ansscknß ibre Meinungen anS- taujchen und dann zu einem Urteil kommen. Lallte die Prü fung der Lage zu einer Ablehnung der gegnerischen Bedingun gen führen, so vermögen wir nicht einzusibe», warum nicht das Kabinett Wirth diese Ablehnung aussprechen sollte. Gerade ans seinem Munde, dem Munde des Führers des Erfüll>ungS» kabinettS. wäre die ablehnende Haltung bedeutungsvoll. Je denfalls muh von der Negierung eine klare Antwort gegeben werden. Uns scheint seht nicht der Augenblick zu sei», auf un- seren guten Willen zur Erfüllung unserer Verpflichtungen den Hauptnachdruck zu legen. Diesen guten Willen haben wir auch jetzt noch. Tie Hauptsache ist aber ein« deutliche Erklärung darüber, was wir bei allem gute» Willen nicht können; da. neben wird die Zustimmung zu dem, was von den gegnerischen Bedingungen als annehmbar empsnnden wird, auch ihre berech tigte Stätte finden." Wir können uns diesen Ausführungen in vollem Umfange anschlics'.en. Es ist eine ausgesprochene Kata strophen- politit. die in der R e p a ra ti o n s n o t e zum Ausdruck kommt. Es kann kein Zweifel darüber sein, das; wir in einer außerordentlichen Gefahrenzone schweben. Dieser Gefahrenzu stand würde aber noch verschärft werden, wenn zu der Katastro phenpolitik von außen zuguterletzt auch eine Ka I a st r o p hen- politrk von innen kommen würde. Dieser Gefahrenzustand besteht ab r leider nur zu sehr. SS find bereits in diesem Augen, blicke — wir sind darüber auf das genaueste unterrichtet — Ka- tastrophcnpolitikrr von links und von rechts an, Werke, »m die gegenwärtige Lage fite sich katastrophenpolitisch auSznniitzrn. Diesem Zustande kann mir dann vocgcbetlgt werden, wenn alle diejenigen, die es angeht, trotz des Ernstes der Situation die Nerven nicht verlieren. Wir möchten daher vor allem auch an die Anhänger der Zcntr n mc- partei die dringende Bitte richten, ruhig Blut zu bewahren, ans der anderen Seste aber auch rastlos für Partei und Vaterland weilerznarbeite». ES >st zudem sehr leicht möglich, das; in allernächster Zeit das gesamte deutsche Volt zu der Wahlurne gerufen wird. Es darf desba'b vielleicht einmal besonders darauf bingc- wicseii werden, das; die Z c n t r u m s p a r t e i auch in austen pol j t i scher Hinsicht ein klares und unzweideutige s Programm besitz. In unseren Zeiitvninsorganisatimien müssen daher die ans dem Ncick>spar«citaae i» Berlin im Januar beschlossene» . N i ch l l i » i c n der Deutschen Zentrums- deutscher Reschslaa Tie Nachistiuiig, die am vergangene» To-w bis »ach Mitker nacht gedauert hatte, veranlaßle, für de» Fe-iiag de» Beginn der Sitzung zu einer früher>n Stunde als gewöhnlich anznsetze». Die kange Dauer der letzten Sitzung war durch eine drststündigo Tauerrede des Komniunisten Remmele veririacht worden, nach dem vorerst die Komnimiisteii verdicht hatten, die Belchsnstsähigkeit des Hauics feststellen z, las en. Diele Freude war ihnen dadurch verdorben, dast sofort eine ganze Reihe von Abgeordnete» in den Saal zuriicktehrteii, so das; die Betchtußkähigkeit des Haines nicht mehr anaezwei'e't werden konnte. Die Tagesordnung der Freitng- sitzuiig lies; mit ihren vielen Punkten erkennen, das; man an diesem Taae gerne mit der zweiten Lesung der Stenervorlaae» fertig werden wollte. Zn Beginn der Sitzung nahm die Negierung Stellung zu einer Anfrage betr. die hohen Pavierurüse. Sie versprach, geeignete Masnialimeli zn erwägen. Ei» Reoierungs- dertreter bestätigte vor Beginn der eigentlichen Disknnion, das; die Regier»,ig die Absicht habe, da? soaenannte Strei'r'cht der Deaniren wrincll an'zuhebe». Das Gesetz über den Vertrag um Abichkns; der endgültigen Dvnauakte wurde debattenlos er- ediqt. Niin kam es zn einer lni»dgeb'-ng des Reichstagsvräsi- denten wegen der Zuteilung von fünf Weichieldörfern an Polen. In bewcateii Worten forderte er z» einer Entschließung auf als Protest oege» die neue Gewallmaßnabme, der sich das ganze Han) mit Ausnahme einiger Koniniiinisten an'chloß. Bei der Beratung über die Er >öhnng von Zöllen vernichte der Kommunist Remnielc wieder, in einer zweistündigen Rede die Stenervorlaae zn sabotieren. Doch das Hans verlor die Geduld und be'chlos; mit großer Mehrheit unter tosenden, Lärm der Kommunisten den Schluß der Diskussion. In rascher Folge wurde dann das Zuckcr- slenergeietz, sowie die noch übrigen Stenerge'etze beraten und man Hostie, die Beratung am späten Abend noch zn Ende führen zu können. Die zweite Lesung der Skeuervorlagen beendigt Berlin. 25. März. Im Reichstag wurde gestern »ach scchs- einhalbstnndiacr Beratung die zweite Lesung der Steuer»»» läge» trotz heftiger kommunistischer Obstriillionsverstiche beendigt. LaS Hans nahm diese Tatsache mit lebhaftem Beifall auf. Kulturkampf in Tschechien In diesen Tagen fand in Prag eine Versammlung der tschechoslowali chen Sekte statt, i» der Dr. Farsky ei» Memo randum a» die Regierung und an die parlamentiichcu Parteien z» richten vorschlug. In dem Programm wird die Nationali sierung der Kirchengebäude durch Proklaiiiierung als Gemeinde-, Landes- und Staatsant, die paritätische Verteilung der Kultnr- dotationen an alle Konfessionen und Rcligionsge'ellschaftcn nach dem prozentuelle» Verhältnis der Anhängcrzahl, die beschleunigte Systematisierung der ResigionSlehrcrstellen, die Einrichtung einer konfessionellen Fakultät oder Organisierung der evangelischen Hnß- Fakultät in Prag, die Einstellung bezw. Tilgung der Prozesse und Urteile in den Streitigkeiten des Kirchenvermögens ge-, fordert. — Das „Prager Tageblatt" meldet, als Beginn der Aktion zur Trennung der Kirche vom Staat werde im Schulmini- sleriuiii ein Gesetz vorbereitet, mit dem »ach Koiiscssionen selb ständige Kirchciigemcinde» ge chafsen werden. Als Vorbild dienen die bestehende» jüdischen Knllnsgemeiiideii. Außerdem soll durch ein Gestp das Kirchenjahr abgeschastt und das bürgerliche Jahr mit nichtkatholische» Feiertagen eingenihrt werden. Schließlich wird an «.mein Gesetze gearbeitet, welches die Benutzung von Kirchen durch nicht röini'ch-lalhoü che Religionsgeineinschaslen, also soge nannte Simullanlirchcn Vorsicht. Deutsches Reich Graf Lerchenfeld bei der Ministerbesprechung i« Berlin München, 25. März. Zu der Minlsterpräsidentrnkxsprechung in Berlin, die vom bayerischen Ministerpräsidenten, Grafen Lerchen feld, angeregt wurde, wird auch Graf Lerckienseld selbst nach Berti» fahre». Er wird von Staatsrat Tr. Schmelzte be gleitet sein. Gegen den Landraub i« Westpreutzen Berlin. 25. März. Der Reichsverband der Ost- und West. Preußen, der Berliner Westpreußenbund und der Berliner Ost- .preußenbniid fordern zn einer großen Protrstversammlung gegen »en beabsichtigten Raub der fünf deutschen Welch'eldSrser, die Polen zugesprochen »oerden sollen, auf. Di« Berscnmnlnng findet am Sonntag, de» 26. März, vormillagS 11,30 Uhr. im Lustgarten statt. Redner aller P^-rie.ei we 's.-, auf die Bedeuuing dieser sliü'h.qevung htngewl-sti'. Partei" und »Aufgaben praktischer Pokitik", die inzwischen vom Ncichgcneralsekrelariat als Flugblätter herausge- geben worden sind, mehr als bisher besprochen werden. Gerade im Hinblick auf d'c NeparationSnple sei in Erinnerung gebracht, daß für die Zeiurumsi'artei die Geschlossenheit der deutschen Stämme nach auj;en nnd die einheitliche Krafientfalliing >m In neren Grundlage der Weltgeltung Deutschlands sind. TaS ZentriimSprogramm sagt ausdrücklich, das; auf diese natio nale,, Notwendigkeiten, d,e unbedingt der Parteipolitik überzuord- nen sind, der politische Wille des ganzen Volkes eingestellt werden muß, und fährt dann fort: »Das Verlangen nach Selbstbehaup tung und Selbstbestimmung soll dabei nicht vom eigensüchtigen Machtgedanke», sonder» van der sittlichen Idee des Rechtes geleitet sein. Die wahre christliche Völkerge meinschaft gilt der ZentrumSpartci als höchstes Ideal der Weltpolitik." In den ..Aufgaben praktischer Politik" wird betont, daß das nächste Ziel der auswärtigen Politik Deutschlands dw volle Gleichberechtigung des deutschen Volkes mit allen Völkern dcr Welt und die Wiederherstellung der internationalen Nechtsgeltiing iin Staats- und Privatleben ist und das; sich hier aus als wichtige Aufgabe die internationale Prüfung der Grund lage des FriedcnSvertragS von Versailles: Die Schuld am Kriege, ergibt. Die neueste Pariser Neparationsnote widerspricht diesen Auffassungen des Zeulrumöprogramms durchaus, in dem außer-, dem nilt besonderem Nachdruck a.iSgcführt wird, daß bei Ausfüh rung der ini Friedcnövcrtrag von Versailles übernommene» Ver pflichtungen die deutsche Leistungsfähigkeit die unverrückbare Grenze ist, und in dem für alle Bestim mungen, die Tciitichlaiid wirtsckmslüch erdrosseln oder politisch einein fremden Wille» unlerwcrse», unverzüglich Abänderung gefordert wird. Schon daraus ersehen wir, daß auch für die Anhänger der Zeiitrnmsvartci der Weg klar vorgezeichnet ist. Wir müsse» da her vor allein jede» Versuch, infolge der Kalastrophcnpolilik der Alliierten an den Grnndfestcn der Nc'chsverfassung rütteln zu wollen — van welcher Seite solche Versuche auch in Aussicht ge nommen sind — mit Entschiedenheit zurückwelsc». Es muß viel mehr alles getan werde», um zu verhü'c», das; der von außen hereinbrechende» schweren Katastrophe noch schwere innerpolitische Erkchütternnaen zugcsiigt werden. Gegen die Wucher und Preistreiberei Im Reichstagsaiisichuß für Vosiowirt'chaft wurde ain Donnerstag die öffentliche Bekanntmachung der Verurteilungen wegen Preistreiberei auf Kosten des Verurteilten gefordert, und zwar soll sie bei vorsätzliche» Zuwiderhandlungen gegen die Straf- vorschriften wider Preistreiberei, Fleischhandel und unzulässigen Handel nnd ebensolch-r Ausfuhr er'olgei, wenn auf eine Frei- beitSstrccke von drei Monaten oder auf Geldstrafe von mehr als 10 OM Mark erkannt wird. Sie wollen sich einiqen die konimuni'ststche ArbeitsgemeiiEchait und die Unabhängigen. Tie kommunistische Arbeitsgemeinschaft ist die Gruppe, die man schlechthin nach ihrem aus Moskaus Beschluß ans dcr alten Kommunistischen Partei a» die Lust beförderten Führers Levy die Levyten nennt. Die Vereinigung dcr Levyten mit den Unab hängigen hat bekanntlich vor kurzem den ReichStagsansschnß der Unabhängigen Sozialdemokratische» Parte! belästigt, ist aber dort nicht so recht zustande gekommen, weil man dort den einzelnen! Organisationen die Entschließiiiigsfreiheit nehmen wollte. Nachrichten aus Sachsen Minister Lipinski und die Tsiürringer Kreis- und Gemeindeordnunz Minister Lipinski verbreitet durch das Presscbureau der U. S. P. folgende Feststellung: In dem durch den Zcitungsdicnst verbreiteten Artikel «Tie Thüringer Kreis- und lemeindcordnnng" des Ministerialrates Freund, Weimar, heißt cs: «In Sachsen hat man leider im Gegensatz zu dem ersten Entwurf, dcr de» leitenden Beamten auch noch sehr große Rechte einräumt, in dem jetzt vorliegenden Entwurf einer Ge rn ei ndeordnung den gcschäftSführcndcn Beanitcn wieder außer ordentlich weitgehende Rechte eingcräumt, die die Möglichkeit des Autokrat-ntnms nach allen Richtungen hi» anfschließcn. ES ist bedauerlich, daß die beide» benachbarten Länder» die doch auch politisch sich so nabestehen, nicht zu einheitlichen Grund lage» ihrer inneren Verwaltung gekommen sind, um so mehr, als nach Anschauung aller Anhänger des Einheitsstaates di: ganze Materie für Deutschland einer einheitlichen reichsgesetz. lichcn Regelung unterzogen werden sollte, oder besser in der Reick'sversassliiig hätte unterzogen werden müssen." Dies« Darstellung entspricht nicht den Tatsachen. Auf An regung des Ministers Lipinski, Sachien, wurde in der Minister- IIM^ Freund e uns eres Blattes die Angehörige im Auslande haben, welch letztere »m- als Bezieher unserer Zeitung "M» in Frage kommen können, werden gebeten, der Unterzeich neten Geschäftsstelle die Adressen der betreffenden Reflektanten zukommen zu lassen. Portoauslagen werden gerne vergütet. besprechinig der Länder Anhalt. Brannschweig, Sachsen und Thü ringen am 12. Dezember 1921 die Gemeindereiorm behandelt. Der Aussprache lagen Leitsätze des Minister» Lipinski zugrunde, d>e gebilligt wurden. Außerdem hatte Minister.alrat Freuird vor seinem Amtsantritt mit Minister Lipinski in Dresden ein« län gere Aussprache über die Grundzüge der Ylemeindereform, die eine wesentliche Uebereinstimmung ergab. Wenn keine gleich lautenden Gemcindeordnungen für Sachsen und Thüringen aus gestellt wurden, so liegt das an der verschiedenen Struktur und Entwicklung der Elemeindevcrn.iltungen und dcr Länder. Die Gemeindeordnung für Sachsen ist im Entwurf fertig, vom Ge- samtministerium verabschiedet und dem Landtage zugestellt wor- tzen. Sie entspricht inhaltlich den im Januar vom Parteitag auf. gestelltest Richtlinien. ! " ! ' ' — Planest f. B. Der staatliche KrnsttvageNbslkieb ans der Strecke Planen Hos mußte wegen erheblicher Schneeverwehmige» ringeftesi't werden. SchirgiSwnlde. Am 16. März fand in dem Restaurant! „Zu den Lauben", am Markt, die zweite öffentliche Sitzung des Stadlgemeinderates statt. Vor Einlrilt in die Tagesordnung! wurde der erste Stadtcat Herr Jacob Töppel verpflichtet und vereidigt als Stellvertreter des Bürgermeisters. Im neuen Schul bau >o!lte die Hcizungs- und Bewäsierungsanlagc vergeben werden.' Nach längerer Debatte wurde beichlossen, die Ausführung der Firma Göhmann L Einhorn in Dresden nach dem Vorschlag» des Schul- nnd Bauausschusjes zu übertrage». Hieraus ist vor gesehen, daß in das ganze Schulgebäude Dampfheizung gelegh wird, die allerdings in dem Lehrerwohnuugsslügel nur bis an. die Wohnungen geht. Außerdem ist geplant für die Schulkinder u. a. eine Brausedadeinrichtnng und eine Kochküche einzurichtew und um für Schirgiswalde eine Badegelegenheit zu schassen, sollen drei Zellen mit Badewanne» eingebaut werden. Tic Fest setzung des örtlichen Zuschlages zur Grund- und Gewerbesteuer, sowie die Beratung der LustvarteitSsleuerordnung wurde» auf Zentrumsantrag vertagt, damit erst Gelegenheit zur Durcharbeit gefunden werden könne. Tie Wahl eines Grundsieuerausschusses ergab außer dem Bürgermeister folgende Herren: Gustav Kleißle, Johann Töppel, Adolf Marfchner, Julius Fähnchen, Georg Tcnbner nnd Paul Schneider. Als Ersatzleute wurden gewählt die Herren Hermann Oehmichen, Josef Grohinann, Paul Rafelt, Reinyold Berger, Michael Waurick und Paul Berger. Herr Bürgermeister Vogt legte Pläne über den Bau zweier Familien- wohntzäuser zu beiden Seiten des Gruppenhauses an der Kirfchauee Straße vor. Sic fanden allgemeine Zustimmung und wurden dem Banausschuß überwiesen zur weiteren Beratung. — Döbeln. Das Ministerium des Innern hat die OrtS- gcsetze über die Einverteibuug der Landgemeinden Kleinbauch, Sörmitz und Keuern :n die Stadlgemeinde Döbeln genehmigst' Dir Einsprüche gegen die Einverleibung von Kleiulmuchlitz in die Stadlgemrinde Döbeln wurden zurückgewiefc». Die Eingemein dung ist damit endgültig genehmigt. Aus Dresden —* Katholische Hostirche. Sonntao, dcn 26 Mcur, vorm. 11 Nlir. Lli-no: 8 ,,m»u» von Eli. Graduate: Lx. Lion von Alvttngcr. L/Üenoriiim: üäibilaio V'O von Awlii'ger. —* Milchgiilscheinc. Vom 2. April 1022 ab wird das Milch- gutschciiiverscihreii neu geregelt. Aus den zur Verfügung gestell ten Reichs- und Landesniincln wird bis auf weiteres ein Zu;chu>z zur Verbilligung des MüchpreiseS gemährt: A. 1. für Kinder Un erste» und zweiten Lebensiahrc und stillende Mütter, 2. für Kin der ini dritten bis cichien Lebensjahre und schwangere Frauen in de» letzten vier Monaten vor dcr Einbindung, sämtlich unter der Voraussetzung, daß das Einkommen dieser Personen und der jenigen, die jür sie zu sorgen habe», nicht mehr beträgt a's 14VÜ0 Mark bei ledigen und verwitweten Personen ohne eigenen Hausstand, 18«>00 Mark bei Verheirateten und Personen mit eige nem Hausstand. Für jedes milchbczugsbcrcchligte Kind sind 2000 Mark zum Jahreseinkommen hinzuzurechnen. B. Für Kranke (einjchließlich Tuberknloseverdächtigef bei einem Gesamtsahres- einkommcn des Kranken und derjenigen, die für ihn M sorgen haben wie unter A. vorausgesetzt, daß er nicht Mitglied einer Krankenkasse ist und diese die Kosten für die Milch, als z-u kleine, ren Heilmittel» im Sinne von 8 182 Zisser 1 dcr Neichsversiche» rungsordnnng gehörig, zn tragen Hit, E. Für Personen, die über 0 Jahre alt sind, mit einem Einkommen wie unter A. Der Zu schuß wird gewährt in Form von zwei Gruppen von Gutscheinen nnd zwar Ölruppe 1 mit einem Verbillignngssatz von 14 M-'rk für sieben Tage und Gruppe 2 mit einem Vcrbilligiingsfatz von 7 Mark für sieben Tage. Dcn Gutschein Gruppe 1 erhalten die unter A 1. geuunnten Personen, den Gutschein Gruppe 2 die un ter A 2., B nnd E genannten Personen. Tic Gutscheine für die i.iiler N 1, 2 und E genannten Personen werden auf Antrag des HauShallnngsvoistandes durch die Brolbczirke ansgegeben. Dcr Antrag ist beim Vertrauensmann des Brotbezirkes, vorausgesetzt, das; nicht schon seither Gutscheine bezogen worden sind, zu stelle». Hierbei ist zunächst ein Vordruck zur Angabe des Einkommens zu entnehme». Der Vordruck ist vollständig und richtig anSzufüllen. Nach erfolgter Ausfüllung ist dieser Vordruck einer der folgenden Stellen zur Bestätigung nb>.r die Ei'ikommcnsangabcn des 'An tragstellers dorznlcgen: 1. siir Erwerbslose: bei der für ihn z!iftän"igc» Zahlstelle des Kricgssürsorgeamtes, 2. siir kriegSbe- schädigte Renteiieinpfängcr: bei dem OrlSamt für Kriegersür- sorge. Wilsdruffer Straße 15. 3. für kriegshinlerbliebene Witwen, Waisen, Elter»: bei dem OrtSamt für Kriegerfiirsorgc. Wils- drnsfcr Straße 15, im übrigen 4. dem Obmann des zuständigen Pflege,Vereins oder 5. dcr zuständigen StadlbezirkSinspektio». Der bestätigte Vordruck ist an den Vertrauensmann des zuständi gen Brotbezirkes abziigebe»; hierauf erfolgt die Aushändigung der Gutscheine. Dcr Antrag auf Gewährung von Gutscheinen für Kranke ist bei den Stadlbezirksinspcktioncn zu stellen Hier bei ist zunächst der hierfür bestimmte Vordruck anszusüllen und die ärztliche Bescheinigung über die Notwendigkeit des Milckche- zuges beizulegen. Die Gutscheine sind von dcn Vollmilchbezngs- bcrcchtigtcn zugleich mit dem Bestellabschiutt der Vollmilchkarien an den Milchhändler abznaeben. Dieser ist verpflichtet, sie mit dem vollen, darauf ersichtlichen Geldwert in Znblnng zu nebmen. Der Milchhändler hat die Gutscheine getrennt nach den einzelnen Arte» anfgercchnet unverzüglich nach Ablauf der sewcilS gültigen Vollmilchkarte Montags oder Dienstags nach dem 1. und lö. jeden Monats in dem Vorranme der Stadlhauvtkassc, Neues Rat haus, Zimmer Nr. 160—162, einznlösen. Die Ratsbekanut- machungen über Milchpreisperbilliguna vom 87. März 1980 und voin 6. Avril 1921 treten mit dem 1. Avril 1922 außer Kraft. Zu- widerhantlimgeii werde» noch 8 17 der Bund"sralsverord»uug vom 25. September 1915 lRGBl. S. 607) nnt Geldstrafe bis zu 15 000 Mark oder mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft. Die aleiche Strafe triskt dcn. der mit den Gutscheinen Mißbrauch' treibt oder sich mebr Gutscheine verschafft, als ihm mich den Vor schriften dieser Bekanntmachung znsteben. —* Be'ohntcr Lebensretter. Dem Leutnant a. D. von Borken-Nncrote, Klagcndori i. Vomniern. der am 28. Januar dieses JabreS au der Vr>'il>sschen Terci'le bei Eisgang unter eiaener Lebeiisaemlir ein Kind aus d-r Elbe rettete, wurde das silberne Abzeichen für LebenSrettung mit ltr'un^e durch d e deusiche Lebensrcttuiias-GcsclLchaft verliebe». Das Abzeichen stellt dru Ersatz für die weggeiallene staatliche Rettungsmedaille dar. —» Di« SlildtNchen Sammlungen werden in ihrer Aus stellung an der Lennästra'e vom 2 bis 20. Avril nicht >wr die Neuerwerbungen älterer Dresdner Kunst le t 19l9 zeigen, sondern auch au' der anderen Seite eine größere Anznkl von Le bgoben ans öfsentlichcm »md privatem Besitz, lowie ans den» Kniistksandel, in denen der Ilm'ang der Dresdner Kunst des 19. Iahrbnnderts einigermaßen klar gestellt werden wird Nicht nur die bekannten Namen, sondern eine große Anmbl fast oder ganz vergessener Maler werden nn» Studien nnv Gemälden sick> dort wieder nnchdrücktich in Erinnerung turngen» wobei vieles Neberroschende zutage ge- sördert werden wird. —* Hotel Nord geht am 1. Avril in dl« Hände dcr H,rr>n Wenzel und Reindard», disderioe erste S n».stritte de« Hotel- Nord, über. D-r Betrieb wird in bl»h>r!n,r Weise wlitcrgeliihrt und durch teilweise Renovationen nicht beeinträcbt et. Unsere heutige Nummer umiaßt 8 Seiten Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Rudolf Linzen; für den Inseratenteil: Josef Fobmann. — Druck und Ver lag der .Caxoiiia-Bnchdrnckeret G. m. b. H. i» Dresden. .-!-
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