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t Nummer 123 — 22. Iahnmug Erscheint sechsmal wöchentlich. Bezugspreis sür Juli 18000M. AnzeigenpreisrDieeiiiflespaltcnePetitzeile 1500M-, für Fcimilien-u.BereinScinzcigen, Stellen-und Mietgesuche 1L80 M. Die Pctit-Reklcnnezeile, 8t) n>m breit, 4500 M, Ostertengebühr stir Selbstabholer 800M, bei Uebeisendung durch die Post außerdem Portozuschlag, treis sür die Einzelnummer 750 Mark eschnjtlicher Teilt Josef ßoymann, Dresden SücksWe Dienstag, den 17. Juli IW Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Bervflichiung auf Lieferung sowie Erfüllung von Anzetgen-Anftränen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern- sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschristleiter: Dr. Josef Albert, Dresden volrszeLiung Tageszeitung für christliche Politik «ud Siedaktion und Geschäftsstelle: Dreode,»»Altstadt 16, Koldeinsirafte 4« 4 Fernruf 32722 / Postscheckkonto Dresden14767 M KW ' Ae Beil der Ns« - Iss »e»e Ne« - Dresden-Altstadt 16, Holbeinstraße 46 l Poincare lehnt weitere Konzessionen ab Eine neue Soirntagsrede des französischen Ministerpräsidenten. — Die Verkehrvsperre im besetzten Gebiet grundlos verlängert. — Drei weitere Deutsche zum Tode verurteilt. — Ein neues Programm des Rrichswirtschaftsrates Dtt tmMkßcne KMsnmnfltt Es sind schon wieder einige Wochen ins Land gegangen, seit der Herr Kultusminister Fleißner im sächsischen Land- tage die geistreichen und weisen Worte prägte: „Da schreibt irgend ein Herr, den ich gar nicht kenne, einen „offenen Brief" in dem Zentrnmsblatt und hofft, daß ich ihm darauf eine Ant wort geben werde. Der (ergänze: Herr!) kann so alt werde» wie Methusalem, ehe er eins Antwort auf diese Zeitungs notiz von mir bekommen wird. Wo sollte ich hinkomme», wenn ich auf jede Zeitungsnotiz eine Antwort geben sollte." Das war also die Antwort eines Ministers auf einen offenen Brief, der unbeantwortet zumindest eine schwere öffentliche Anklage bedeutete. Wir kiesten uns aber belehren, dast sächsische Mb- nister von Kommunisten Gnaden derartige Plänkeleien in der Oeffentlichkeit absolut nicht zu fürchten haben. Abgetan! llm den Herrn Kultusminister in seinem unverständlichen Horror vor derartigen „Zeitungsnotizen" nicht noch mehr zu bestärken, haben die Südlausitzer einen anderen Weg eingeschlagen, um vom Herrn Kultusminister eine Antwort zu bekommen. Ter katholi sehe Elternrat zu Seltendorf hat am 27. Juni d. I. an das sächsische Kultusministerium in Dresden einen höchst stilgerechten Brief geschrieben folgenden Wortlauts: „Der katholische Elternr at von Seitendorf fragt im Anstrage der katholischen, streikenden Elternschaft beim Kultusministerium an: 1. Wie bringt das KultiiSministerinm seine SchnlgebetS- tzerardumig vom 18. Mai d. I. und seine Behauptung, dast es leine katholischen MehrheitSschnlen mehr gäbe, in Einklang mit Paragraph 4 der am 9. Dezember 1920 von demselben Knl- tiiSministerium, vertreten durch Gchclmrat Mtchel, bestätig ten OrtSschnlordnung. der besagt: Der konfessionelle Charakter der bestehenden Schulen wird durch die Aen- dernng der finsteren Verfassung der Schnlgsmcindc n icht be rührt? 2. Wie Ist es zu verstehen, dast das K u l t n S in I n i st e- rlum die katholischen Eltern von Seitendorf, die auf diesem vom Minister selbst bestätigte» § 4 der OrtSschulordnnng fristend, jetzt diesen § 4 durch den Schulstreik wieder zu seinem Recht bringen wollen, mit Strafen bedroht? 3. Wie ist eS z» erklären, dast das KultnSministerinm am 9. Dezember 192» durch die Seltendorfer Ortsschulordnung erklärte, dast am konfessionellen Charakter der Seltendorfer Schulen nicht gerüttelt werde, wenn es doch damals tm Jahre 192» schon der Ansichtwar. dast das lieber- gan gSschnlgesetz vom 22. Juli 191» den ko nies sloncllen ^Charakter der Schulen beseitigt hatte? 4. Ist das Kultusministerium auch nun noch der Ansicht, dast »nser Streik, den wir tm Vertrauen auf diesem vom MinistcA- beftätigtcn und von der Neichsvcrfassung Artikel 174 gestützt,» 8 4 der hiesigen OrtSschulordnnng begannen, ein „frivoler Streik" genannt werden kann? Wir erbitten und erhoffen baldige bündige Antwort." An dem Schreiben, das übrigens auch an das Bezirks- fchulamt Zittau gesandt wurde, lässt sich doch formell nun wirklich nichts anssetzen, außer daß die Fragen zum Teil recht peinlicher und unangenehmer Natar sind. Das Kultus ministerium hat gleichwohl weder baldigst noch bündig geant- wortet. Wir können beim besten Willen nicht annehmen, daß die Beantwortung der hohen Behörde so großes Kopfzerbrechen machen sollte. Hier muß zweifellos etwas nicht in Ordnung sein, und man könnte geneigt sein, aus Lohen- grtn zu zitieren: „In düsterm Schweigen richtet Gott!" Es handelt sich doch in der Tat weder um „einen offenen Briest', Noch um einen unbekannten Herrn (denn mit der katholischen Schulorg anisation hat der Herr Fleißner immerhin schon einige Bekanntschaft gemacht, wie er gern zugeben wird), noch schließlich um eine „Zeitungsnotiz" schlechthin, sondern um ein ganz ordnungsgemäß an die oberste Schulbehörde gerichtetes Schreiben gleichberechtigter^sächsischer Staatsbürger. Hat es denn heutigentags ein Kultusminister nicht mehr nötig, für seine „Taten" Rede und Antwort zu stehen? Wofür bezahlen wir denn die nicht unbeträchtlichen Kosten dieses Ressorts, neuerdings des „Ministeriums für Volksbildung"? Wenn die Kommunisten eine Anfrage an die gleiche Behörde gerichtet hätten, läge längst eine prompte Antwort vor. Das besagt sehr viel. Auf jeden Fall verstehen wir dieses Schweigen sehr gut. Der Minister dokumentiert auf diese Weise ohne allen rheto- rischen Beigeschmack, daß die Katholiken mit obigen Tatsachen vollkommen im Rechte sind. Auf diese Anfragen kann allerdings der Minister überhaupt nichts antworten, ohne sich in beschämendster Weise bloßzustellen und seine Stellung noch weiter zu untergraben und zu erschüttern. Vielleicht dürften! jedoch derartige „Zeitungsnotizen", wie wir sie in letzter Zeit veröffentlichen mußten, selbst einem Kultusminister auf die Tuner Nicht mehr so ganz harmlos erscheinen. Er konnte sie in den letzten Tagen in der gesamten deutschen Presse wieder- ftnden. Sowie die „Deutsche Allgemeine Zeitung" und weitere führende Berliner Blätter dem Südlausitzer Schulstreik ihre Spalten öffneten und die Widersprüche klarlegten, in die sich der sächsische Kultusminister verwickelt hat, tun es die übrigen großen Zeitungen des Reiches. Da mag das Kultus" lntnlsteriuin in Gottes Namen weiter schweigen, und mit ihm seine „aufrechte" linkische Presse, angefangen mit der „Sächsischen Staatszeitung" bis zum linken Flügeladjutanten, dem kommu nistischen „Kämpfer". Um so stärker wird die übrige Presse, soweit ile nicht gerade in einem verwaschenen Fahrwasser ist. Ihr Mt» »!>d ihre MtiiMWkil! Paris 16. Juli. Anläßlich der Einweihung eines Kriegerdenkmals:» Sen- liS hielt Potneare eine seiner üblichen SonnlagZreden, die als ein,: indirekte Antwort auf die englische Regierungs erklärung bewertet werden kann. Er ging zunächst ein auf die Leiden der Stadt während des Krieges und tue Art der deutschen Kriegführung und fuhr dann fort: Frankieich habe, »m den gemeinsamen Sieg der Alliierten sicher zu stellen, in England und in den Vereinigten Staaten b c. d c » t c r. >> e Schulden nnfnetzmen müssen. WaS habe eS da. gegen in> A»St,ui>>h sur diese Opfer erhalten? Etwa GeoiclS- znwachS? Keineswegs. Frankreich tzabe lediglich die Provinzen die ihn» tvlch de» F-rankliirtcr Vertrag entrissen worden seien, zurüiktzekomnie!,. Selbst Elsaß-Lothringen sei nicht einmal in seinen traditionellen Grenzen von 1814 znriickgcgclnn worden. Konzessionen bade Frankreich aber seit dein Abschlüße des Frie dens unauflwrlich gewaprt. Es ist schmählich, dieses Land als egoistisch nr.d ans sich selbst bedacht sowie gleichgültig gegenüber dem Wolstergetze» Europas hinznstcllen. Frankreich hat nichts von seiner Großmut, nichts von seiner alten idealen Ge sinnung, noch etwas von seiner nncigeniiützige» Liebe zur M e » sch 1, cit cingebüßt. Fnankreich weist sehr wohl, daß keine Nation angesichts der Komp'.izierlheit des moderne» Lebens sich völlig von der andern abiondern kann, dast zwischen den Völkern zahllose, ans Wirtschaft- liche Notwendigkeiten gegründete Zusammenhänge be- st f l, e» und kein Teil der europäischen Völker Schaden leide» kan», ohne daß die übrigen Glieder zugleich auch dem Verderben anbeimfallcii, Poincare fügte hinzu, Frankreich wünsche in keiner Weise den Z n s a m in r n b r u ch Deutschlands, weil ein Gläubiger nicht die ZaplnngSnnfnhigkeit seincS Schuldners wünscht, selbst wenn dieser Schuldner, wie Deutschland, imstande ist sich rasch wieder emporzuarb?it-'n, und weil cS »»französisch ist, einem besiegten Gegner keine N»he zu gönne». Frankreich könne keine weitere» Konzessionen machen. ES habe bereits zuviel getan. Was seine Sicherung anbelange, so sei der Garantie- Vertrag, der keine militärische Sich-rung, aber immerhin eine moralische Unterstützung Frankreichs bedeutete, nicht zu- standeqekommen. Hinsichtlich der Reparationen sei eS Frankreich nicht bester gegangen Seit vier Jahren werde ver sucht, die ReparationSkominission, in der die französische» Vertreter trotz der gröberen französischen Interessen die Minderheit hätte», durch einen Ausschuß i n t e r n a t i o> > aler Sachverständiger zu ersetze». Denjenigen gegen über, die ständig von dem Wunsche beseelt seien, Deutschlands Schuldenlast zu verringern, und die darauf anSgingen, besagtes Abkommen in Frage zn stelle», sei sestgestellt, das Frankreich die Obligationen nur nach Maßgabe der an Frankreich selbst gerichteten Forderungen verlangen werde, Auch habe mau Frankreich vorgcworfe». daß es Deutschland nicht schone, und daß eS seinen Zusammenbruch, unter dem auch alle anderen Völker leiden würde» verursachen wollte.. Sei Deutschland in den letzten drei Fahre» nicht geschont worden? Habe man ihm nicht die Nichtersiillnnng aller seiner Verpflichtungen zuarstanden. »o daß Frankreich 1»» Mikstar- den (?) für den Wiederaniban habe bezahlen müssen, die eigentlich Deutschland hätte bezahlen miiisen? Habe man nicht gedulde», daß eS seine Handelsflotte wieder anfricht?, seine Wasserstraßen und seine Eisenbahnen ausbnue, daß seine Großindustrie sich ans Kosten seiner Gläubiger bereichere. Poincare findet, daß Deutschland vor einem ent schlossenen Vorgehen sämtlicher Verbündeter nachgcgebcn haben würde. Aber Deutschland habe a»i Meinungsverschiedenheiten spekuliert. ES habe alles getan, nm sich zu weigern und cS babr sich ermutigt geglaubt, so daß man keinen anderen AnSweq ge sehen habe, als zu», Zwang zu greifen und Pfänder zn nehmen. Frankreich habe aber nur allein ans die positive Mitar. beit Belgiens n»d ans die teilweise Mitarbeit Italiens ge stützt. handeln können. Nicht die Franzosen seien an dem Mißvergnügen Europas schuld, da Deutschland, anstatt den Franzosen und Belgiern bei der Ausbeutung bed Ruhr Pfands an die Hand zu gehen <!), die passive Resisten, vcgrnisicrte. Ich glnnbe mir schmeicheln z» dürfen, stctS ein getreuer An» bänger dcS französisch-englischen Bündnisses ge wesen zn sein. In einem Augenblick, wo vor dem Kriege einige Männer in Frankreich versteckt oder offen für -ine politische Annäherung an Tentichiand ei»«rate» ans die Gefahr hin, n»8 einer Gutheißung dcS Frankfurter Vertrages und den passiven Verzicht auf Elsnß-Lothcingcn auSznsctzen, gehörte ich vielmehr fortdanernv zn denen, die einen engen Zusammen schluß der beiden großen Nationen Westeuropas angelegent lichst rmvfahle». Ich babe die Frennbschaft stets so anfgcfaßt, daß den beiden Völkern raS Recht der freien Meinungsäußerung verbleibt, die vor allen« dafür bestimmt ist, die Interessen in Ein die Regierungstaktik im sächsischen Kultusministerium .N die breiten Massen hinaustragen und schwere Anklagen erheben. Mit dieser Woche haben die großen Sommcrserien begonnen und man kann sich vielleicht einige Tage im „Minister.Km für Volksbildung" damit trösten, daß der Schnlstreik einige Wochen nur theoretische Bedeutung hat. Mit dem Fcrienende aber droht eine neue Praxis, die unseren wackeren Süolausitzcrn klang mit denen des andern zu bringen »nd nicht die einen den andere» n n t e r z u o c d » e n, wob-st ich iiiein Bestes lat im ständige» Bemühen eines gegenseitigen Verstehens und eines beiderseitigen Respektes der beiaerseitiqen Gleichheit. Poincare schloß: Wenn inan ei» Inter,sie an dem Friedens- Vertrag habe, wenn man sie Entwicklung zam Frieden in Frank, vcich stärke» wolle, so dürfe man auch nicht >ie F-r>cdcnspe> träge zerstören und die Freunde in der Tschechoslowakei, in Rumänien und Sücslawirn bedrohen lasten. Wenn Frankreich die Bedingungen des Friedend niifrcchterhalte, balle es den Frieden selbst nufeccht und arbeite nur für die Menschlichkeit. Keine Aufhebung der Mkebrsiperre Este», Ist. Juls. Nach amtliche > Mitteilungen liiibcn die Franzosen die Verkehrssperre zwischen dem besetzten und »»be setzten Gebiet, die in der vergangenen Nacht um 12 Uhr ihr Ende erreichen sollte, um zehn Tage verlängert. Ein Grund für diese Maßnahme wird nicht angegeben. Ob auch die Eng länder sich an dieser Verlängerung der Verkchrsspcrre beteiligen ist »och nicht bekannt. 3 neue Todesurteile Paris. 16. Juli. Nach einer Havas-Mcldnng ans Aachen hat das Kriegsgericht in Aachen drei Deutsche, die in der Meldung ohne nähere Angabcn als Saboteure bezeichnet werde», zum Tode verurteilt, Ihre Namen sind Gral Kell er. Ludwig Schultz und Plingender. Li» vicrtrr Angellagter Namens Lorbeer ist zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden. Auch diese »cnen Todesurteile gehören zu den kaltblütig durchgelührten Snstem, durch das die Bevölkerung endgültig in ihrem Widerstand zerbrochen werden soll, bevor eine Lösung des KoiiflilteS hcrbeigcführt werden kann. Münster, 16. Juli. In Vohwinkel wurde am 14. Juli der Kaufmann Blnmenthal ans Düsseldorf von einem fran zösischen Posten an geschossen und so schwer verletzt, daß er noch am Abend in einem Hospital in Elberfeld starb. Barmen, 16. Juli. Reichsbankdirektor Crusius, der bei dem französischen Vorstoß am Freitag mitgeschlcppt und fest genommen wurde, ist wieder sreigelassen worden. Der NeichsivilWstsrat fordert die Goldmrk Berlin. 14. Jul!. In einer gemeinsamen Sitzung beschäftigte sich am Freitag der wirtschaftliche und der finanzpolitische Aus schuß des R e i ch s w ! r t s ch a f t s r a t s mit einer Entschließung über Maßnahmen auf dem Gebiete der Währungs-, Finanz- »no Lohnpolitik. Es wurde einstimmig beschlossen, die Entschließung unmittelbar der R e i ch s r e g i e r u n g vorzulegen. Darin werden nach der Feststellung der innen- und außenpolitischen Gefahren, die aus der furchtbaren, Zerrüttung unserer Währung entspringen können, eine Reihe 'Maßnahmen vorgeschlaaen, besonders zur Behebung der Dcfizitwirtichasl, und zwar: 1. Steuer- und Finanzpolitik. Die Besserung der ReichSfrnanzen muß am Beginn je der SaniernngSarbcil stehen. Dies erfordert 1. die bestehend-» Stenern wirksam zu machen durch a) Vor auszahlungen auf die Einkommen- und KörpcrschaltSsteimr imtcr möglichst voller Anpassung an die Geldentwertung: b) Reform der Veranlagung der Einkommen-. ErbichaitS- und VermügciiS- steuer unter Ingrundclegnng des wirklichen Wertes »»' des tatsächlichen EinlommenS. Der Ucln rgang zur Goldrrchn » ng im Steuerwesc» macht eine Nachprüfung der Stcucrgrsetze insbesondere der Tarifsätze, notwendig. 2. Finanzierung des R n h r k a in p s e § durch al Zu schläge ans bestehende Steuer»: b) Ausgabe einer langfristig-n Goldanleihe gegen Zahlung von Papicrmnrk. 2. RcichSbankpoNtik. a) Ncbergang von Papiermarkkrcditgcwährnng zum Gold- kredit: b) Diskontierung von Gold wechseln gegen Geld zins: c) Zulassung von Gold ko» ten: d) Fortführung der Stützungsaktion, inSbeiondere durch Bereitstellung mneS aus reichenden DroisensondS, zn Vesten Bildung die Devisenbestände der privaten Wirtschaft gegen Goidschatzanwcisung der ReichSbanl heran,zu,ziehen sind. 3. Wertbeständige Löhne.. a) Die Goldrechniiiig der privaten Wirtschaft erfordert auch den Nebergang zu wertbeständigen Lö hnen und Gehältern. Die Festsetzung der Löhne in Goldrechnnng kann aber erst er folge», wenn die Goldrechnnng für den Waren- und Geld- v er kehr allgemein und offen dnrchgeführt ist. b) Für die NebergangSzeit empfehlen die Ausschüsse eine schnelle Anpassung der Löhne an die Veränderung der LebenS- den Kampf nicht mehr allein überlassen will, wenn der Kultus minister weiterhin „unbarmherziges" Stillschweigen und verstockte Hartnäckigkeit bewahren sollte. Mo in dieser Hinsicht winken ihm keine Ferien, hier gibt es einfach kein Schlafentegen, bevor wir nicht unsere Rechte sichergcsteklt haben. Wir dürfen hoffen, daß der Herr Fleißner als Kultusminister nicht so alt werden wird, wie „Methusalem". Und das ist ein gewisser Trost.