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Karolas Leid und Liebe Roman von E. Grabowski .... Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) U.m, ocr Forstmcister war eruwchr. Er blieb still, obwohl er rwsc Pracht schon oft geschaut hatte. Nach und »ach verblasste das Rot. die Farben trennten sich, der Himmel wurde blau, die Erde braun, denn hier war alles dürr, mir gelbe Sandstreifcn durchzazen das kurze Karte GraS der Weideplätze und der Reben hügel. die gleichfalls schon vom Herbst gezeichnet waren . . . ..Das war schön," sagte der Forstmeister endlich, sich seinen Gpitzbart streichend. «In drei Tagen haben wir Wetterum schwung, aber heute tu: es uns »och nichts." Jetzt kam die Sonne leuchteird und wärmend heraus, die Berge waren ein gut Teil näher gerückt, mit lautem Hallo wurde das Zeichen zum ersten .Halte» gegeben. Jetzt erst, nachdem die Gesellschaft sich gelagert hatte zum erfrischenden Trunk, sah Ka- rola, wer eigentlich teilnahm an der Fahrt. Sie sah viel fremde Gesichter, aber — Bennet war nicht dabei. Nach ihm zu fragen, wagte sie nicht, aber ihr schien der Tag halb verdorben. Frau Etelka Wilk. die haute sehr jugendlich gekleidet war, brachte ihr Grüße von Charlotte, die nicht mitgckommen war: eine Depesche hatte sie nach Wien ins Kloster gerufen. Wie fein Frau Will hier intrigiert hatte, um die erwachsene Tochter für diesen Tag las zu werden, das erfuhr niemand. Nach Tagen erst hörte Karola von der Enttäuschung der Freundin, die im Kloster «»gekommen, nicht erwartet worden war. ES halte sie nie mand gerufen. Stet Essen, Trinken, Plaudern und Singen verging die Zeit. Die Kinder, die man mitgenommen hatte, fanden ihre Kurzwest bei den Pferden und ttutschern. Sie halfen beim Füttern und Tränken, beim Aus- und Einspannen. Geza von Török machte den Wirt, sengte für das Wohl der Damen, gab auch den Kut schern und Dienern ihr Recht, tuschelte mit den Zigeunern und sah von Zeit zu Zeit forschend die Straße hinab, die man eben gurückaelegt hatte. Inzwischen wurde unter der Aussicht einiger Damen wieder olles verstaut und vervackt. man suchte seine Plätze in den Wagen auf, aber noch immer fehlte das Zeichen zur Abfahrt. ..Dich hat wohl dein Liebchen im Stich gesassen?" neckte Etelka mit kokettem Schmollen Herrn von Török. Er ging sonst ein auf die Arr der alternden Frau, die immer noch mit den Reizen der Jugend zu wetteifern suchte, aber heute blieb er zerstreut. Er zog seine Uhr wohl schon znm zehnten Male. ..Ich we-'ß nicht, wo die Herren bleiben! Sie müßten lange da sein, nur hatten die Ruhepause als Treffpunkt verabredet; sie wollten gleich nach der Kirche wegfahren. Hoffentlich hat sie der Richter nicht ini Stiche gelassen mit den PferdenI Eine Viertelstunde ' warte ich noch, länger nicht." Karola hatte interessiert auhgehorcht: Die Herren — welche Herren? Bennet vielleicht? Eine leise Hoffnung stieg in ihr auf, ihr es zugleich verratend, daß sie das Denken an ihn nicht loS wunde. Wenn ich ihn nur erst von Angesicht zu Angesicht gesehen habe, wir- dieser Spuk verschwinden, dachte sie. Die Viertelstunde war schon überschritten, aber die Straße lag vno^ lebt, in flimmernder Herbstscnne Da brach man mif. Kurz vor der Abfahrt machte jemand die Entdeckung, daß die Zigeuner auSgekniffen waren. Da hob großes Jammern au. Ein Bergfest ohne Zigeuner . . . undenkbar! Als man aber in GezaS Pfiffige Augen sah, da beruhigten sich die erregten Ge- müter wieder. Der Weg wurde immer schlechter, verlor sich im Gestrüpp und kurzem, harten Grase, dann gab eS wieder Sand bis zu den Achsen aber mit gutem Humor und genügender Zeit wurde er überwunden. Näher und näher kam die liebliche Bcrggrupp«, das Ziel der heutigen Fahrt, mit schönen, historischen Ruinen gekrönt. Noch prangten die Hänge im lieblichen Grün, allerlei Buschwerk gab dem Auge Abwechslung. Am Fuße des Hügels angelangt, empfing die Gesellschaft ein lebhafter Tusch Die Zigeuner waren aus GezaS Veranlas sung vorauSpeeilt, damit der würdige und gewohnte Empfang nicht fehle. Nun geriet alles in heiterste Stimmung. Ein paar Kutscher ließ man zur Aufsicht der Pferde unten am Fuße des Berges, die anderen beluden sich mit dem Gepäck. Slowaken, wie aus der Erde gestampft, waren plötzlich zur Stelle, halfen, wo eS not tat, und ergänzten das heitere, ländliche Bild durch ihre patriarchalischen Erscheinungen. Im weißen, weiten Wal- lenmantel, dem schlichten, lang getragenen Haar gingen sie in ruhiger Würde einher. Bald dampften die Feuer unter dem Gulaschkessel, waren auf weißen Tüchern lochende Gerüchte ausgestellt, wurde Wein im Ouellwasser gekühlt, die Eismaschine in Bewegung gesetzt; Pfrop fen sprangen, Tee- und Kaffeekessel sangen, Kuchen in allerlei Formen erfreuten die Bliche. Ein fröhliches Schmausen begann, in kleinen, geschliffenen, festen Gläsern funkelte alter Wein, dem kein Verschnitt die feurige Glut gefälscht. Ein leichtes Flirten würzte das Ntahl, dem rauschende Zigeunerweisen erhöhte Lust versiehe». Die alten Ruinen mochten verwundert den Traum ver gangener Zeiten lebendig werden sehen, in diesem von Erden- schwere losgelöstem Treiben, dem sich niemand entziehen konnte und auch nicht wollte. Auch Karola gab sich ungezwungen der Freude hin, die ihre bräunlichen Wangen mit leichtem Not be- deckte und ihren Augen erhöhten Glanz verlieh. Sie sah so reizend aus in der bunten Sloivakenirächt, daß eS nicht zu ver- wundern war, wenn ihr ein jeder huldigte, sie um schwärmte und selbst die Damen von ihrer Anmut, bezwungen waren. Aber durch all ihre Fröhlichkeit zuckte immer wieder der Hedanke: Warum ist Bennet nicht gekommen. Ist er so hoch mütig oder so blasiert, wie man sagt? Da» Bedauern darüber warf einen leichten Schatten auf ihre Freude und ließ ihre Blicke oft suchend in die Ferne schweifen. Plötzlich zuckte sie ziu sammen. Den Hügel Hermes kamen mehrere Herren. Sie erkannte de» Propst und die Kapläne, die Geza erwartet hatte; neben ihnen ging ein Herr im gelben Mantel, es war derselbe, den sitz in der Schonung gesehen. Auch die anderen hatten die Herren bemerkt. Es ging ein» lebhafte Bewegung durch die Gruppe. Die geistlichen Herren waren außerordentlich beliebt, sie brachten immer guten Humor mit, und man hatte sie sehr vermißt. .Wenn nur der dalkcte Bennet nicht dabei wäre," sagte Frau Margit, die in dem Gutsnachbar Wilk, ihrem Partner bei den Musikabenden, eine» guten „Kavalier" gefunden hatte. Er machte ihr ein wenig den Hof, was bei den in jenen Kreisen be liebten Ntten nicht weiter auffiel. Eben füllte er ihr das Wein glas vcn neuem mit dem von ihr geschätzten herben Tokatzer und reichte eS ihr mit leichter Verbeugung, als der übliche Tusch der Zigeuner olle Aufmerksamkeit den neuen Gästen znwandte: Das war ein Grüßen hin und her, ein gegenseitiges Vorsteven, ein Fragen, woher man jetzt käme, ein sanftes Schelten über die Verspätung! Sie wurde gnädig verziehen, als man erfuhr, die Herren seien zu Fuß gekommen. „Ja," erzählte der Propst, der jetzt Frau Margit begrüßte, „die Pferde sind ansgeblieben, andere Bauern verlangten Preise, die unvernünftig waren, da zogen wir die Fußtour vor. Ein Stück sind wir gefahren, wir trafen unterwegs ein lediges Fuhr werk; als der Führer des Wagens abzweigen mußte, wanderten wir weiter, und wir haben es nicht bereut. Nicht war. Bennet. die Tour war schön!" Benne: verbeugte sich vor den Damen, er hatte sich den orts üblichen Gruß, den Handkuß, nicht angewöhnt, was ihm natür lich nicht verziehen wurde. „Es ist aber auch ein Vereinigen, mit unserem Propst zu wandern." sagte er. .stier reine Geschichtsprofessor. Ich habe sehr interessante Aufklärungen durch ihn erkalten über die Gegend» die zur Zeit der Völkerwanderung eine Nolle aesvielt haben soll.* (Fortsetzung folgt.) 1»^ '»»»»»»'ß«!'» >! >1» l « >1 , !>,»>»>. HUZSlsIIUNA 5ckskfsn uncl Können ösr ösutscksn krsu 13. di» 23. Kai 1922 lägliel, 9 bis 7 vlir IN Ore8äen. Küri8tlel-1iau8, Omnaer LtraLe WMsWM «M l«II II »II!- II» WM»« lksnstriiuen-Verein von Drescken unck Umxebunx e. V. / ärdeits- V r-1 L1I 2 ^ ^ Deutsche Wirtschaft, keilin. / Verbrmci cker Danckwirt- schaktliebon Hausfrauen-Vereine e. V. / Verbsnck kür Deutsche brauenkleickunx unck Grauen- Kultur, Ortsgruppe Drescken e. V. / ?rauengruppe Drescken cke» Deutschen Otkirierdunckes. ^usstellunxs-Qesellschakt kür Inckustrie unck klancket m. b. tl.. Drescken. ^ut eur 1523 Ik « ^ r ill I! IIIIL5 8 dH « I kür clsn Hoekw. Kerrv k'tkestsjx ilv» IÄ. Nl»I IV22 nboncis 8 Iltir im OsssIIendaugs, Ikrvsiloii , XsiusforstrsLs 4 ?ISllgeiNöllIlIö »MllSll-MMM Versammlung Aslontsy ilen lS. gla> advncks 8 Uiir im Oomsmckvdaus Union, Luttonstraüs 7 2»dlro>ohsr Lssucd ckriu^onck »otwsuckiA 1467 Festversammlung -n Ehren des Hoch«. Herrn Bischofs von Meitze« Montag den 15. Mai abends */r? Uhr im „Pleißental" zu Nkencksiii unter Mitwirkung der Kirchenchöre von Werdau und Crimmitschau. Im 2. Teil de» Programm«: Ausführung de» altlestamcntlichen Echawpie!« „ „Heimweh" von P arrcr Kirschenbaner. Lelckei» in seckerlkLke xsibt u notleickencke vetriede kaukt st'maorivriniF unck kounrüssioo O. w. d. 8., Lsrlia 8W. 69. saaaaa!!»>Q!lM!0Q0!^ 2es t7/r/sn s/ 3/7, a//r //rm/p/La/r/r/ro/ /wras/srec/ier /LASS ^/Eo/Z/rrz/rF t /?r/se/r//r /S. 6 t/h/' / 7<7ß//c/r a- 7 L/Zr?' //ev/rr 7>o/r Lröikaun^ cke» Hotels einige Tags spgter. 86 mockerns Dmnier mit kliellenckem Wasser unck K.-Tel.-^nsclilull. 7iminer mit 6sck unck Toüeile. KonkerenerSumv. kesitrer W. Kusckin, krüker Hotel dlorck, vorher liotel Weitin. Kfankgn-Irrigen Notverkanckküsten 0»ers»tlonsmüt,ei Luiruraiseke Instruments laiio» Reo unck 8oble!kea) 6ummiwaren Verdonckstolke äüs senkst aur Krsnkevpttc>^o sowie vollstsnck'i-v Ureoksn- haus-büoriohtunLiso. Vi^sns Fabrik. 1317 Heuerte /klockelle lisch llenovstlon , neu eröffnet ff. n 0 l. i. ff k Drescken, lotzsnnesstrstze 1 sm Eeorgptslr bernrut 10631 Knoke L DneKIen 0re»ckon-L., iiönig-lotzsnn-Sirsks Lcko ckss kicoaisobsn ktaiLSg. 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Anwesenheit sämtlicher Teilnehmer unbedingt erforder lich, da am 15. Mai E idtermin derMcldunaen iststBestimmungen für die Teilnehmerinnen werde« gleichzeitig dekanntg geben. 231 Der Vorstand. knluvt. Sonntag dea 14. Mai EMMI sl>ld Witlnil» (Baumblttt e). Treffpunkt früh 6 tthr an de» „Krone", Nordhäuserstraße. — Gäste willkommen. — Die Ortsverwaltung. 28V Jos. vxeniart. »«lüiWIMst« Gonakag dea 14. Mai kvsllvg nivd Sammelpunkt früh 6 Uhr Mühl« häuserstraße. 229 Der Vorstand. Hatsrstütet uasor» Instzreatoo ckurol» Waksul.