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Zimmermann. Bon den Polen starb v. Skarzynski und von den fraktionslosen Abgeordneten Keller. Die Reichspartei hatte keinerlei Verluste Im ganzen starben mithin 37 NeichStagSabgeordnete, fast 10 Prozent aller, von welchen auf die Zentrumsfraktion 12 oder etwa ein Drittel entfallen. Hin sozialdemokratischer Terrorismusfall krassester Art. Den sozialdemokratisch organisierten Brauerei arbeiter» der Bürgerbrauerei in RcgenSburg scl>eint durch die jahrein, jahraus betriebene Hege ihrer Obergenossen de: .stamm ordentlich geschwollen zu sein; sie haben den christ lich organisierten Arbeitern Tod und Verderben ge schworen. In genannter Brauerei hat sich vor kurzer Zeit ein TerroriSniusfall abgespielt, der geradezu als kraß be zeichnet werden muß. Am Donnerstag den 10. August abends nach Arbeitsschlnß kam eine stommission der in der Brauerei beschäftigten rot organisierten Arbeiter auf das Brauereibnreau und verlangte von ihrem Arbeitgeber die sorfortige Entlassung des christlich organisierten Arbeiters Haniche, widrigenfalls sie mit ihren anderen ebenfalls sozialdemokratisch organisierten Nebenarbeitern die Arbeit niederlegen würden. Da der christlich organi sierte Haniche, der — nebenbei bamerkt — verheiratet und Pater von fünf stindern ist, sich jederzeit als tüchtiger Ar beiter zeigte, so konnte der Arbeitgeber diesem rachsüchtigen Verlange» nicht stattgeben. Tie Folge war, daß wirklich am anderen Tage früh die sämtlichen rot organisierten Brauereiarbeiter genannter Brauerei die Arbeit nieder legten. Nachdem eine Unterhandlung zwischen Brauerei leitung und den Genossenführern mit Klarheit ergab, daß in seiner Weise gegen den christlich organisierten Haniche etwas einzuwenden sei, erwiderte der rote Führer, Genosse Burgan, daß die sozialistischen Arbeiter bei ihrer Forde- rung bestehen bleiben und sie daran nichts mehr ändern könnten. Er erklärte dann noch weiter, daß die Brauerei nun die Konseguenzen zu tragen habe, sie würden noch am gleichen Abend Flugblätter verteilen und Stellung nehmen, daß über die Produkte der Brauerei der Boykott verhängt werde Und so taten sie auch. Das von den Ge nossen verbreitete, von Unwahrheit strotzende Flugblatt, sowie das Bcykottgeschrei vermochte aber die rechtlich denkende Einwohner und Arbeiterschaft nicht irre zu führen. Allgemein wurde mit Entrüstung über das Vor gehen der Genosse» gesprochen, ja sogar rechtlich denkende Genossen sprachen ihre Mißbilligung ans. Andere christlich crganisicrte Arbeiter, die mit Bierausfahren betraut waren, insultierte man am genannten Tage derart, daß Ge nossen ihre Pferde anfhiesten und sie zum Stehen brachten und unter dein Geschimpfe wie „Lumpen, Bande, und: „Wir stechen euch noch vom Wagen herunter", und: „Hin müßt ihr sein!" sie zur Arbeitsniederlegung zu bestimmen versuchten Tie ganze Stadt wurde mit den Boykottzettcln tapeziert. Ter ganze Vorfall zeigt, in welcher Weise von den Genossen ohne den geringsten Grund e'.n frivoler stampf gegen die verhaßten Christlichen heranfbeschworen wurde. Ter wahnsinnige Machtdünke! und teuflisch ge l lante Terrorismus hat den Genosse» eine Niederlage ein gebracht, wie sie schmählicher Wohl noch keine erlitten habe». Jetzt möge» sich die irregeleiteten Branereiarbeiter der Bürgerbranerei von Rcgensburg bei ihren fanatischen Führern bedanken, weil diese es waren, die sie auf die Straße gestellt haben. Ten nichtsozialdemokratisch gesinnten Arbeitern allerorts muß dieser Vorfall zeigen, wie not wendig der Zusammenschluß in ihre» Verbänden ist, um deni Machtdünkel und den Terrorismnsgelüste» cntgegen- treten zu könne». — Im Preußischen Staate g!bt es 406 223 aktive M'litcvpersonen. Die P oain.z Brand!»bürg hat 75 887. Grohberlin zählt insgesamt 35 424 Mil'.Iärpsrionen. Aronkr ei«st — In der Konferenz der Minister über die Lebens- miltelleuernng wurde beschlossen, den: Ministerrate eine Reihe von gesetzlichen und Verwaltnngsmaßnahmen vor zuschlagen, um der Notlage abznhelfe». Tie Minister be schlossen, von einer Aenderung des Zolltarifes abznschen, und faßte» vornehmlich eine Revision der Bahntarisi' ins Auge. Eine Note des Ministerpräsidenten besagt: Im Verlause verschiedener Versammlungen wegen der Lebentü- mitteltenerung haben Delegierte der Eonfb-deration Gene rale du Travnil zu Kundgebungen aufgefordert. An meh reren Orten, namentlich in St. Quentin und Valencienncs, artete» die Unruhen in Aufruhr aus. Die Bewegung dehnt sich ans und nimmt einen immer mehr revolutionären als wirtschaftlichen Charakter an. Ala! len. — Der drinnäkhstigc Freimaurerkviigresi in Rom soll vom 20. bis 23. September abgehalten werben. Man wird sich noch der i» Italien und ini Auslände entstandenen Be wegung gelegentlich der vorjährigen Schmährede Nathans erinnern', mehr als 50 000 Ergebenheitsdepeschen ans allen Volksschichten gelangten in den Vatikan. Hierüber ent stand in den leitenden Kreisen des internationalen Frei- maurertninS eine derartige Aufregung, daß schon damals eine große freimanrerische Kundgebung geplant wurde. Die Rede des freimaurerisclze» Sindaco war gleichsam das Vorspiel zu den Iubilänmsfcsten, die herhalten mußten zu einer Heerschau der zum letzten Angriff gegen die Zitadelle des Papstes lereitstehenden Laienkräfte, und schon von zenem Zeitpunkte an kamen von Paris besondere Abgesandte des Großen Orients nach Rom. Es wurde vorgeschlagcn, am 20. September einen internationalen Freimaurcrkon grcß als politischen Einspruch gegen das Papsttum und be sonders gegen Pius X. zu veranstalten. Man drängte Finocchiaro-Aprile, bei Eröffnung der Kammer nach fran zösischem Muster eine Gesetzcsvorlage bctrcifs Revision des llnterdrüctungsdekrets der religiösen Genossenschaften ein- zubringe», während gleichzeitig Credaro.das Versprecl-e» geben sollte, endlich ein Schulgesetz vorzulegcn. worin klipp und klar die Abschaffung des Religionsunterrichtes dekre tiert und eine strenge Untersuchung aller Privatinstitute angekündigt werden sollte. Die Minister leisteten das Ver sprechen. wenn auch nur gezwungenermaßen, da sic nicht der Zustimmung des damaligen Ministerpräsidenten Luzzatti sicher waren. Weiter kam man überein, im ersten Teile des KongrcßprogrammS die Behörden zu ermahnen, eine internationale ..Laienpolitik" in allen Ländern gleich zeitig einzuleiten; der Freimaucerkongreß in Rom habe darauf hinzuarbeiten, daß die Regierungsbehörden — hauptsächlich in Italien — von der gewöhnlictzen Schaukel politik abgehen und mutig antipäpstliche Politik trieben als Vorspiel zur Absrlzaffung des Garantiegejetzes. Die Erzellenzen, die bei jener Sitzung zugegen waren, versiclzer- ten besonders den französisclzen Freimaurern, daß die Reso lutionen des Kongresses am 20. September eine Bewegung in den verschiedenen Ländern Hervorrufen würden, die als dann die Veranlassung zu der gewünschten Regierungs aktion abgeben dürfte. Es wurden verschiedene Agitations- komitces eingesetzt, die für den Gedanken einer gleichzeiti gen internationalen Laizisierung Propaganda machen soll ten; man wurde davon in der Oeffentlichkeit aber bis heute fast nichts gewahr. So wäre man denn am Vorabende des Kongresses angclangt, ohne daß die Freimaurerwelt für die Entchristlichung des Weltalls große Vorbereitun gen getroffen hätte. Den letzten Nackzrichten zufolge sollen die kirchenfeindlichen Fragen augenblicklich ins zweite Tref fen gerückt sein, da verschiedene einflußreiche Freimaurer den Kongreß dazu benutzen wollen, an Stelle des gegenwär tigen Großmeisters den Abgeordneten Fera zu ernennen. Lpan en. — Ein sonderbarer König muß Alfons XIII. sein. Die Neutersche Korrespondenz berichtet über „Eine be merkenswerte Rede König Alfons" folgendes: Ein be merkenswerter Zwischenfall ereignete sich, wie aus Bilbao gemeldet wird, am vergangenen Sonnabend, als König Alfons, der zurzeit dort zum Besuch weilt, an Bord der königlichen Jacht „Giralda" den eifrigen Republikaner Rua empfing. König Alfons ist zum Ehrenpräsidenten der „Sociedad Venatoria", eines Schießklubs, ernannt worden, dessen Vorsitzender Rua ist, und es war dessen Pflicht, dem König das Diploni und die Insignien des Klubs zu über reichen. Die Umgebung des Königs machte diesen auf die politischen Anschauungen des Klubpräsidenten aufmerksam, worauf König Alfons antwortete: „Das tut nichts. Laßt ihn gewähren. Ein jeder mag denken, was ihm beliebt." Sobald Rua an Bord des Schiffes kam, ging' König Alfons auf ihn zu, schüttelte ihm die Hand und sagte: „Es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, Sie empfangen zu dürfen. Ihre politische Anschauung kann kein Hindernis fein, Sie zu empfangen mit genau derselben Freundlichkeit, die ich anderen zeige. Ich bin monarchistisch, weil ich als König geboren wurde, sonst kann wohl niemand sagen, was jetzt meine Ansicht wäre. Wer kann wissen, ob nicht in aller nächster Zeit wir alle Republikaner sein müssen?" — Da nach scheint der König von seinend Königtum nicht allzuviel zu halten. Portugal. - Die deutsche katholische Kirche in Lissabon ist nach einer soeben in Berlin eingetroffenen Note den deutschen Katholiken daselbst zugesichert worden, nachdem die Repu blik sie zunächst zum Staatseigentum erklären wollte. Die Petition unseres Auswärtigen Amtes war von Erfolg begleitet. Rußland Trr Kaiser brachte bei dem Diner zu Ehren des Könias von Serbien am l. September einen Trinksprnch aus, i» dem er seiner Freude über die bevorstehende Heirat der Tochter des Königs Peter mit dem Prinzen Johann Konstantinowitsch Ausdruck gab. Dieses Ereignis werde zur dauernden Befestigung der freundschaftlichen Bande zwischen Rußland und Serbien beitragen. In seiner Er widerung dankte der König von Serbien dem Kaiser für seine warmen Worte und hob gleichfalls hervor, daß diese Verbindung zur Konsolidierung der Freundscliaft zwischen beiden Völkern beitragen werde. Die Hygiene-Ausstellung. 31144 008 Personen Hab n di? Ausstellung bis ein- schließlich 1. S»P>ember besucht.!! Aus Stadt und Land. DrrSdrn. den 2. September 1911. ' Der 16. Caritastag, der vom Montag den 25. bis Donnerstag den 28. September zu Dresden stattfindet, er öffnet seine Beratungen am Montag vormittag mit der Konferenz zur Besprechung der Organisation der Jugend fürsorge. Daran schließt sich dis 3. Konferenz für Aus- wandererwescn. Abends findet eine Begrüßungsfeier statt. In der ersten Beratenden Versammlung am Dienstag spricht Universitätsprofessor Tr. Schrörs-Bonn über die katholische Krankenpflege in, Laufe der Jahrhunderte. Der Nachmittag ist einer Ausschußsitznng gewidmet. Nachmittags 5 Uhr findet im großen Gesellenhaussaale die Zweite be ratende Earitasversammlnng statt. Als Redner sprechen Geistlicher Rat Msgr. Tr. Werthmann-Freiburg über „Das katholisch Deutschtnm im Auslande" und Scminar- oberlehrer Neinke-Münster über: „Die Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur. Abens 8 Uhr ist eine öffent liche Männerversammlnng. lieber „Der Malteser-Nitter- Orden und die Caritas" spricht Herr Freiherr Klemens v. Twickel-Stovern, über „Vinzenzvercine und Elisabeth vereine" Herr Reichs- und Landtagsabgcordneter Graf Hans Prnschma-Noga». Am Mittwochvoriuittag referieren in der Dritten beratenden Caritasvcrsammlung Herr Schulrat Nadomski-Posen über „Tie Fürsorge für die schulentlassenen Taubstummen" und Herr Pfarrstellver- treter Dr. Rentschka-Tresden über „Hygiene und Caritas". Nachmittags 4 Uhr ist die Generalversammlung der Freien Vereinigung der katholischen Krankenhausvorstände Deutschlands; Referent über „Die Rcichsversichrnngsord- nung und die Hospitäler" ist Herr LandeSrat Dr. Schinitt- mann-Düsseldorf. Nachmittags 4 Uhr ist eine Versamm lung des Katholischen Kreuzbündnisses. Ueber „Caritas und Alkoholismus" referiert Herr LchramtSpraktikant Dr. Moscr-Freiburg i. Br. Abends 3 Uhr ist eine öffentliche Frauenversammlung. Es sprechn über „Internationaler und nationaler Mädchnschutz, Rcisccindrücke aus Nord- und Südamerika" Herr Dr. P. Müller-Simonis-Straßburg i. E. und Uber „Die Heimarbeiterinnen und die deutsche Frauenwelt" Frau Gräfin MontgelaS - Berlin. Der Donnerstag ist dem Besuch der Internationalen Hygiene- Ausstellung unter Führung des Herrn Dr. med. Jngel- finger gewidmet. — Eintrittskarten werden auSgegeben, gültig für alle Veranstaltungen des CaritastageS. für Herren zu 3.15 Mark, für Damen zu 2.10 Mark und für Mitglieder des Caritasverbandes zu 2,10 Mark; Tages karten zu 1,05 Mark. Eintrittskarten für die Begrüßungs- Versammlung zu 30 Pfennige, reservierter Platz 2,10 Mark und für die öffentlich» Versammlungen zu 10 Pfennige. Wohnungsanmeldungen sind zu richten an Herrn Dr. Phil. Hohenadel, Dresden-A., Werderstraße 36, II. Während des Caritastages befindet sich ein Empfangs- und Auskunfts- bureau in den GesclzäftSräumen des Norddeutschen Lloyd, Prager Straße 49, gegenüber dem Hauptbahnhof. In dem selben werden auch Eintrittskarten ausgegeben. —* Die u «nie oidrntttche Landesfyao»? der rvaugelisch- lutherische« Kirche wurde zum 20. September Liese» Jahres einberufen. —' Der nationale Arbeiterbund für das Königreich Sachsen trat heute im Zoologischen Garten zu seinem Bundestage zusammen, wozu zahlreiche Teilnehmer von auswärts singet, offen sind. —* Der BerbaadStag der Evangelischen Arbeiterinnen- Vereine Deutschland», der seinen Sitz in Hannover hat findet vom 16. bis 19. September in Dresden statt. Die offizielle Eröffnung des VerbandStageS. an der auch Ver treter der König!, und Städtischen Behörden teilnehmen werden, findet am Montag, den 18. September vormittag» V-IO Uhr statt. —* E>« Elektrizität«.Gemeindrvrrband Höckendorf «nd Umgebung ist mit Genehmigung der Kn-iShcuiptmannschaft DreSoen von den Gemeinden Höckendorf. Ruppendorf, Dorf hain, ObeikunnerSdorf und Bärwalde in den Bezirken der AmtShauptmannschaften Dippoldiswalde und DreSden-A. gebildet worden. Der Sitz deS Verbandes ist Höckendorf. Er bezweckt die Versorgung der Gemeinden mit elektrischem Licht und elektrischer Kraft unter Strombezug vom Elek trizitätswerke Co'mnttz. —* Die gegenwärtige Situation in der sächsischen Me tallindustrie behandelte gestern abend in einer Versamm lung des ch r i st l i ch n a t i 0 n a l e n Metallarbei terverbandes Herr Gewerkschftssekretär Neichert- Eheninitz. Es sei bedauerlich, daß die angebahnten Ver handlungen ohne jedes Ergebnis abgebrochen und damit eine befriedigende Klärung der Differenzen nach Lage der Verhältnisse wahrschinlich auf längere Zeit unmöglich sei. Allein schon das Interesse der Industrie erfordere, daß alle einsichtigen Elemente ans Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- feite einer friedlichen Verständigung den Weg ebnen. Wenn aber, wie in den letzten Tagen sowohl der sozialistisch Me tallarbeiterverband als auch die Arbeitgeber nachdrücklich sich dagegen verwahren, diejenigen gewesen zu sein, die zu erst die Hand zum gewerblichen Frieden boten, so sei das in bedenkliches Zeichen. Es wurde noch bekannt gegeben, daß der christlichnationale Metallarbeiterverband auch sol chen, die bei seinen Geschäftsstellen: Hermann Voigt, Dres den-Neustadt, Dammweg 4, und Ernst Schwiedam, Dres den-Pieschen, BUrgerstraße 77, zum Beitritt sich melden, ini Falle der Aussperrung die Unterstützung gewährt. -» WcUerprognose der König!. «->^,7,,. Landes Zettel w»rt-> zu Dresden für den 2. September: Westwind, heiler; nach«« küst, wirm, Nocken. —* Aus Anlaß des Sedantages tragen alle öffentlichen und viele privaten Gebäude, sowie die städti schen Straßenbahnwagen Fahnen- und Flaggenschniuck. In den Schulen und Lehranstalten fanden Gedenkfeiern statt, oder der Tag wurde durch Ausflüge in die Umgebung Dres dens gefeiert. Heute abend 8 Uhr findet auf dem Altmarkte cm öffentliches Konzert unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Reh statt. —* Eine Jugendorganisation für Dresden soll von dem Gcsamwercine der evangelischen Arbeitervereine ins Leben geiufen w. rdsn. Infolgedessen sind di ' VerlrancnS- männer der inneren Stadlgruppen der evangelischen Arbeiter- vereine aufgefordert worden, die Adressen der Jünglinge von 14 blS 17 Iihren anzuzeden, die gesonnen sind, sich der neuen Jugendorganisation anzuschließen. —* Fischer-PeckelS Musikschule, Lindenaustr. 38, hat in Klotzsche.KönigSwald, König-Albert-Platz 2, eine Zweiganstalt eröffnet. —* Unter dem Viehbestände des Kam me r g n t e s Gorbitz ist erneut der Ausbruch der Maul und Klauenseuche amtlich festgestellt worden. Chemnitz. 2. September. Zur bcutigcn Einweihungs feier des nenen Rathauses ht Ehmnitz ein prächtiges Fest kleid angelegt. Besonders die Straßen, die der König auf seiner Fahrt nach dem Nathanse und dein Festplatze in Altcndorf berührt, zeichnen sich durch Reichhaltigkeit des Fahnen- und Girlandenschmuckes ans. Um 1M4 Uhr vor mittags traf Se Majestät der König, von Berlin kommend, hier ein. Der Monarch wurde von den Vertretern der Be hörden empfangen und nach dem neuhergerichteten Königs- zinimer im Bahnhofsgebäude geleitet, woselbst die offizielle Begrüßung stattfand. Alsdann erfolgte unter dem Jubel' der die Straßen dicht besetzt haltenden Menge die Fahrt des Königs nach dem neuen Nathanse. Der Wcihe- akt vollzog sich in Gegenwart Sr. Majestät des Königs und seines Gefolges, der sämtlichen sächsischen Staatsminister, sowie einer ans den ersten Kreisen der Bc- amtenschft, der Industrie und des Handels zusammenge setzten Fcstgcsellschaft in dem neuen Stadtverordneten- sitzungssaal. Oberbürgermeister Dr. Sturm hielt die Fest- rede. Es folgten Ansprachen des Kultusministers Dr. Beck, der im Namen der Ehrenbürger von Chemnitz das Wort er griff. des Oberbürgermeisters Dr. Beutler-Dresden als Vertreters der Städte und des Kommerzienrates Gulden, der die Schenkgeber ans der Bürgerschaft vertrat. Nach einem nochmaligen Dankesworte des Oberbürgermeisters von Chmnitz hielt Superintendent Geheimer Kirchenrat Dr. Hoffmann den Wcihespruch. Der König unternahm hierauf mit seiner Begleitung unter Führung deS Ober- bürgermeistcrS einen kurzen Rundgang durch die übrigen Repräsentationsräume des neuen Hauses und wohnte so- dann vom Balkon deS Rathauses aus der Aufführung des von Professor Anton Ohorn bearbeiteten FestipieleS „Die NathanSweihe 1498" bei, in dem über 600 Personen in