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Landwirtschaftliches. i Die letzte Weizeueente ergab in Sachsen 160 550 Tonnen. Das Ergebnis der Weizenernte war im Reiche im Jahre 1009 ein besseres als im Jahre 1908 denn letzteres ergab 3 755 747 Tonnen. erstereS aber 3 861 479 Tonnen. Von diesem Quantum entfielen auf Provinz Sachsen 485 911 Tonnen, auf Schlesien 428 701. auf Bayern rechts des Rheins 416 003, aus Hannover 194 218, auf Rheinland 192 088, auf Elsaß-Lottumgen 182 151, auf Posen 175 779, auf Westpreuße» 160 099, auf Pom mern 154 161, auf Ostpreußen 152 475, aus Brandenburg 140 627, aus Westfalen 138 845, auf Hessen Nassau 129 388, aus Schleswig-Holstein 128 087, aus Mecklenburg- Schwerin 116 221, auf Braunschweig 74 429. auf Hessen 67 946, auf Baden 63 991, auf Württemberg 57 644. auf Weimar 53 901, auf Anhalt 41 202, auf Strelitz 28 750, auf Altenburg 21 146, auf die bayerische Pfalz 20 076, auf Coburg 18 472, auf Meiningen 16 086, au, Olden burg 13 551, auf Sondershausen 13 521, auf lv>»-pe 11 945, auf Waldeck 8 631, aus Rudolstadt 7 853, auf Reuß j. L. 5 637, auf Schaumburg 4 261, aus Hohen- zollern 2 593, auf Lübeck 1 907, auf Hamburg 1 527, aus Reuß ä. L. 1 384 und auf Bremen 28 Tonnen. Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Weichbild. Die nächste Umgebung einer Stadt wird noch häufig ihr Weichbild genannt. Mancher denkt, eö gehe bis an die Stelle, wo einem das Bild der Stadt aus de» Augen weicht. Das ist aber eine rein äußerliche und falsche Erklärung. Kluge lehrt uns die richtige. Der zweite Bestandteil des Wortes — bild — ist desselben Stammes wie „billig", das ursprünglich „passend, geziemend, gemäß" bedeutet >— so noch in der Wendung „waS recht und billig ist", — und wie das „bill" in „Unbill. Unbilde", das Ungemätzheit. Ungercchtheit bedeutet. „Bilde" also ist Recht, Gerichtsbarkeit. — Der erste Bestandteil aber, Weich, heißt Flecken. Stadt und ist entstanden aus dem lateinischen Wort vieus. — Wie nun mittelhochdeutsch der Stadtrichter rviost^rirvo, der Stadtsriede nncstivricko hieß, so war rvmst- lstlcks die Stadtgcrichtöbarkeit: daraus entwickelte sich erst später die Bedeutung Stadtgebiet. Schramm § kedlermever. Dresden li.llndl'AUKkti'. 27 pil-nsisllks 8t,-. 2 Lk68!i-. 16 MlLtestiols!) von 4 ?!g. sii. Lorten LiAaretten. U kauektabake Lkt nminrr lrnnr-t Ikillip^t«« S't tlntN. 8Mfs>' L belisfli-sM AH fei-nspt-solik» 4674 0r68ä6N-/t fi-öibki-gsi' 8ii-aKs 28 l fern i«t.g zu l>niginr»t-V!kki trpi-sissn > KSKiMkNvkiü Si-sun-, Sä.tisische u :d Oberschlesische Slvinlroklsn, Sächsische und Senftenberger 8vSrI«si«rK n ttUltsnito-es vor.'.ügsichster Qualität, deslss und > dilligwtes Material für Zkr-nlr sdÜsiLUNge:-» von I kLk» Oo^r. 18/8. 1'ornrut 7786. Uiotsobolst.l'. 18, I. »r!l1^u4I>!, l'lvk» Sl.arkelurllktr. tlräuciiAos Krösus, roicbbrdrip;os uuvrluruut. vor/.ü^I. l' lü^sl u. l'iuuiuos in allon 8lit- u. Ilow- arlu». Oilli^sts kroiso. IHinst. Iloäinguu^vu Vertraut, lauset«, Slieie. Oespielto Instrum. stets ein I.A^sr. 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Während dieses Zwiegespräches erwog Largeval die Frage, ob ihm seine Frau nickst eine Enthüllung machen werde, welche ihn harter als die bis herigen Schicksalsschläge treffen wird. „Sprechen Sie, gnädige Frau, sprechen Sie," drängte der Richter: „Ich werde also sprechen, da es sein muß," sagte Laurenca mit ge dampfter Stimme und blickte ängstlich um sich. „Einmal hat sich der Ange klagte bereits des Namens meines Gatten bedienen wollen." „Ah! ah!" „Wer? Remi?" sprach Largeval mit einem Ton, daß seine Frau ihn überrascht anblickte: dann fuhr sie aber traurig fort: „Besser gesagt, er nahm unter ganz niederträchtigen Umständen seine Stelle ein." „Ist das schon lauge her?" fragte Herr Mestras, der durch seine Fragen Laurenca behilflich sein wollte, alles zu sagen. „Zwölf Jahre und fünf Monate sind es. Es war im Dezember, jetzt sind wir im Mai. Ich werde und habe diesen Zeitpunkt nie vergesse«,. Mein Gatte war eines Abends aufs Land gegangen, um dort wohnbafte Verwandte zu besuchen, und ich ertvartete ihn erst am nächsten Tag zurück. Meine Tochter war damals noch ein Kind. Es war noch nicht spät. Ich öffnete und jah me,ne» Gchten eintreten: das heißt, ich meinte es wenigstens. Es waren seine Kleider, sein Lächeln, sein Blick und seine Stimme', es waren sein Be nehmen und seine Sprache. O! ich hatte cs mit einem gewandten Komö dianten zu tun!" rief Laurenca, ihre ganze bisherige Zurückhaltung ver gessend, ans. „Diese verhängnisvolle, fluchwürdige Aehnlichkeit täuschte mich, indem ich diesen Mann an meinen Tisch setzen ließ und ihm ein gutes Nacht essen bereitete. Er war heiter und gelaunt, und mir hatte seine unerwartete Heimkehr eine große Freude bereitet." Herr Mestras hörte aufmerksam zu, und Largeval stand ateinlos da, um die weiteren Mitteilungen zu vernehmen. „Um es kurz zu machen, Herr Untersuchungsrichter, dieser Räuber unserer Ehre war derselbe Mann, den Sie da vor sich sehen, der meinen Bruder ermordete, der sich seiner Mitschuldigen entledigte, indem er sie ver- bungern ließ, der vielleicht auch meinen armen Georg getötet hat. und für den ich einen unversöhnlichen, wilden, tödlichen Haß empfinde, denn er . . . Doch Sie werden sich mit diesen Enthüllungen begnügen, Herr Richter, und nunmehr wissen, welcher Art das Verbrechen war, dessen er sich mir gegen über schuldig gemacht," schloß Laurenca mit einem lauten Aufschlnchzen. Bei diesen Worten fand Georg alle seine Kräfte wieder und mit voll tönender Stimme rief er aus: „Das hat Remi getan? Der Elende!" Laurenca starrte ihn an, daß ihr fast die Augen aus den Höhlen quollen und man bei ihrem Anblicke unwillkürlich von Furcht erfaßt wurde. „Georg!" schrie sic mit herzzerreißender Stimme auf. „Georg! Herr, das ist Georg, mein Gatte!" - 141 — Dieser Manu, der ihrem Gatten so ähnlich sah, den sie so lange ge liebt und geachtet, hatte außer dieser Aehnlichkeit nichts mit Georg gemein. Seine Seele und sein Herz waren schlecht und verderbt; das wußte sie besser als wer immer. „Gnädige Frau," Hub der Richter von neuem an, „Sie wurden als Zeugin vorgeladen, und wir begreifen, wie schmerzlich dieser Moment für Sie sein muß." „Ja, das ist wahr, Herr Untersuchungsrichter. Ter Mann, den Sie anklageu. trag! den Namen meines Gatte», an dessen Seite ich glücklich und zufrieden gewesen, und obschon ich ihn geradezu verabscheue, würde es mich tief betrüben, wenn ich durch meine Worte zu seiner Verurteilung beitragen müsste." „Ein Tadel kann Sie darob nicht treffen; doch handelt es sich hier um ungleich wichtigere Dinge als es die Pietät für den Namen Ihres verstorbenen Gatten ist". „Bitte, sprechen Sie; ich bin zu antworten bereit." „Nachdem sich der Angeklagte beim ersten Verhör durch den Polizei- kommissar auf sehr geschickte Weise verteidigt hatte, mußte er gestern in unserer Gegenwart zu der Erkenntnis gelange», daß die gegen ilm erhobenen Verdackstsgrülide sehr gewichtige seien . . ." „So daß es nicht ausgeschlossen ist, das; Remi . . ." „Laurenca! Laurenca!" rief Georg schmerzlich auS, „warte einen Mo ment, bevor du mich verdammst!" Zum zweiten Male seit seinem Eintritt in das Zimmer des Richters hatte Georg seine Frau geduzt. Aber auch jetzt übte dieser Ausdruck der Ver traulichkeit eine ganz merkwürdige Wirkung auf die arme Frau aus. Sie errötete heftig, schlug die Hände vor das Gesicht und sprach mit tränenerstickler Stimme zu dem Richter: „Ich bitte Sie inständigst, dem Angeklagten zu verbieten, mich zu duzen. Ich kann das nicht ertragen, ohne von tiefer Scham erfaßt zu werden." „Weshalb denn?" „Weil er sich ähnliches nur einmal in seinem Leben gestattete und ich diese» Tag für alle Zeiten auS meinem Leben auSmerzen möchte." Bei diesen Worten wnrde Georg bon einer tiefen Bewegung erfaßt und sah voll gespannter Aufmerksamkeit auf seine Frau, während Herr Mestras mit seiner ruhigen, etwas trockenen Stimme sprach: „Diese Vertraulichkeit, gnädige Frau, wird Ihnen erklärlich erscheinen, sobald Sie wissen werden, daß Largeval, nachdem er meiner Ansicht nach alle Hilfsmittel erschöpfte, uns erklärte, das; er nicht Remi, sondern Georg, Ihr Gatte sei." „Er mein Gatte! Welche Vermessenheit! Ich hielt meinen armen Georg tot in meinen Armen, und zwar in der Wohnung dieses Menschen, dem keine Träne im Auge stand, dessen Miene nickst einmal Bedauern verriet." „Sie erklären also, daß er nicht Ihr Gatte ist?" „Ein Irrtum ist da nickst möglich. Mein Gatte besaß weder diesen Blick noch diese Haltung." ^«'Schuld und Sühne," " 7^ Sff k