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Rr. 14 18. Jahrg. '/.v Ubr daraus da» zen. hierauf die Schul- t hl. Segen, c Prozession : diese wer- rden. Die e. sie kann >en. — D» rts müsse«. Sonnabend > Heini hat in dankens >ebäude »nd des kathol. seit be»ützt und Devo zu erbitten, wird kom- .) Infolge hen Anord- i. M., wie- >ll, werden zahlreich zu in Riepels linänner - das kath. , zu welche, wzlichst ein chen Ge- Donneistag in Vor: rag über dae> " entg gen- kriegssozial- forinen auf mst unseres nnene Vor Werkschafts- Beethoven- , Aegypten, elpuntt des e illustrierte ania A.-G.. chen Artikel t einen ge führt durch beleuchtet Frauenwelt, i wiederum iterhaltung. chmd 2a»k,i, >d Bcrl^ L^r esdcn. esde« ng>. üprcl» !ür w i-x I kchlochl- lewicht j ISS—1»» i 143-147 I 121 — 13« ! 104—108 134-13« IIS—123 101—107 92—87 Mittwoch den IS. Januar ISIS Sächsische GeschSstsslelle und Stedattton, Dresden »A. 16, Holdeinstrahe 44 Fernsprecher 21366 Postscheckkonto Leipzig Nr. 14 787 1 14S—1,1» 147—ISO I38-14S 127—13L 180—190 ISS—17» «e,u«SvreiS> «u««ad» 4 mit illultr. Beilage dicrleljShrlich »I« 3». In Dresden und ganz Deuts», «and frei Hau« 8.L8 33; in Oesterreich 4.4» X. «nSga», » dlertelsSbrlich 1.8« 3« In Dresden und ganz, Deutschland srei Hau» ».« 3»; in Oeslcrkeich 4«7 X. Einzel-Nummer 1« 4, Die BLchfische BolkSzeituna erscheint an allen Wochentagen nachmittag». Anzeigen: Annadmc non weichäslen ,ie»ae» bi» I«NI> do» gaiiiiUeiuuizcige» die l I Uhr Nerni Peet» ssn dicPeIiI.Evaltz>n!c S« 4, im Nisin- mctcU «« 4, giir undeutlich geschriebene, sowie durch 3er». wrecher ausgegcbcne Nnzeigen löiine» wir bi, Berantworllichlei» siir dieRichligleil des repe« e nicht übernehmen, EVfechslnltde ber Rebastiont I I I-I»Uhr vorm. -i-Ü Organ der Ientrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen. Ausgabe /X mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. seit gut, bei Eine ungeheuer schwere Störung des Burgfriedens laßt sich der A n t i u lt r a m 0 n t a n e Reichst) er- band zuschulden kommen, die wir der Oesfentlichkeit nicht vorenthalten dürfen. Der Gefchäftsführende Ausschuß dieses Verbandes, Berlin 57, Bülowstratze 99, versendet an seine sämtlichen Mitglieder drei Drucksachen. Zunächst ein Rundschreiben, in welchem dargelegt wird, warum die Firma geändert werden soll. Der Verband heißt in Zu kunft nicht mehr „Antiultramontaner Reichsverband" son dern „Deutscher R e i ch s v e r b a n d". Man tut gut, sich den Namen zu merken, da hinter diese harmlose Maske sich der alte Sünder gesteckt hat, der von seinen Zielen und Zwecken auch nach dem Kriege nichts aufgeben, sondern, der sie nur noch weiter stecken will. In dem Rundschreiben ist das neue Programm des „Deutschen Reichsverbandes" enthalten, dessen Besprechung wir bis nach dem Kriege vertagen wollen. Die zweite Drucksache bat folgenden Wortlaut: „Beifolgende „Denkschrift über Belgien" stellt nicht eine Kundgebung des Vertreterausschusses oder des Geschäftsführenden Ausschusses dar: sie soll nur Anregung sein zu Meinungsäußerungen, aus denen sich ergibt, wie unser Verband sich zur bel gischen Frage, und zwar nach ihrer völkischen und konfessionellen Seite hin, stellt. Eine der wichtigsten vaterländischen Fragen ist die belgische. Und gerade wir, deren Wesenszug anti- ultra montan ist, haben dieser Frage besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Wir müssen, um zur ge gebenen Zeit wirksam unsere Stimme er heben zu können, darüber zu einer festen Stel lungnahme kommen, ob nicht, durch Uebernahme der ganzen belgischen Bevölkerung in den deutschen Volkskörper, das ultramoncan-katholischc Zentrums- element derartig gestärkt wird, daß schwerste Gefahren für das Deutschtum entstehen, und ob nicht deshalb die allmählige Enteignung und Ausweisung wenigstens des wallonischen Teiles der belgischen Bevölke rung, der abgesehen von seiner Konfession, rettungslos französiert ist (siehe S. 6 der Denschrift), rücksichtslos ge fordert werden muß. Ausführliche Aeußerungen (gerichtet an die Geschäfts stelle) über die „Denkschrift" sind erwünscht. Verantwortlicher Verfasser der Denkschrift ist unser Mitglied Gras Hoensbroech. Ter Geschäftsfiihrcude Ausschuß!" Die .Hervorhebungen in der Wiedergabe des Rund schreibens sind von uns. Tie dritte Drucksache endlich ist die in dem Rundschreiben erwähnte Denkschrift des Grafen Hoensbroech, welche folgendes Titelblatt bat: „Antiultra- montaner Neichsverband (A. U. R.) Geschäftsstelle Ber lin W. 57, Bülowstraße 99, iss. Belgien. Eine Denkschrift von Pani Grafen von Hoensbroech. Als Handschrift gedruckt." Und auf der dritten Seite oben steht: „Vertraulich! Nur für unsere Mtglieder!" Die drei Drucksachen gingen uns vollkommen unaufgefordert zu und zwar von einer Seite, die uns persönlich nicht bekannt ist, die aber uns ihren vollen Namen genannt bat. In der Anschrift wurde ausdrücklich bemerkt, daß wir von den Drucksachen Gebrauch machen könnten. Wir sind also in einwandfreier Weise in den Besitz der Drucksachen gelangt und wir meinen, daß das Interesse des deutschen Vater landes eine öffentliche Behandlung dieser Auslassungen verlangt. Ter A. U. R. zählt Zehntausend!) von Mit gliedern. Er hat allen ohne Ausnahme, nach dem Rund schreiben zu urteilen, die drei Drucksachen gesandt, und wenn eine solche Anzahl Personen aufgefordert wird, über eine hochwichtige Friedensfrage ein Urteil abzugeben, so ivielt sich das nicht unter Ausschluß der Oesfentlichkeit ab, sondern ein großer und teilweise angesehener Teil unserer Volksgenossen nimmt von Vorschlägen Kenntnis und be spricht sie, die bei ihrer Durchführung alle Kriegserrungcn- ichaften innerhalb des deutschen Vaterlandes mit einem Dchlage vernichten werden. Wer die Stimmung im A. U. R. auch nur einigermaßen kennt, der weiß, daß gegen die Hoensbroechschen Vorschläge gewiß liier und da ein Mitglied sich äußern wird, aber die große Mehrheit wird sie annehmen und damit wird sofort nach dem Kriege der gefährlichste Zankapfel in das deutsche Volk geworfen. Damit dies verhindert wird und ans Sorge für die Einigkeit in unserem geliebte» deutschen Vater lande, geben wir die uns zur Verfügung ge stellten Tatsachen bekannt. Man mag dann von maß gebender Stelle aus den Eiferern und unbelehrbaren Fana tikern jetzt schon sagen, daß ihre Vorschläge und An- regungen undurchführbar und keiner ernsten Besprechung wert sind. Wenn erst die Mitglieder durch ihre Zahl und ihren stellenweise vorhandenen Einfluß sich darauf fcst- gelegt haben,--io „allmähliche Enteignung und Ausweisung Das Neueste vom Tage Kaiser Wilhelm und Zar Ferdinand in Nisch Ni sch, 18. Januar. lW. T. B.) Pünktlich um 12 Uhr mittags trafen heute im festlich geschmückten Nisch Kaiser Wilhelm und Zar Ferdinand zusammen. Bulgarische Truppen hatten aus dem Bahnsteig die Ehrenkompanie ge stellt. Nach herzlicher Begrüßung begaben sich die beiden Herrscher im Kraftwagen zur Zitadelle, wo sie gemein schaftlich die Parade der dort ausgestellten bulgarischen, mazedonischen und deutschen Truppen abnahmen. Kaiser Wilhelm überreichte dem Zaren Ferdinand den Feld marschallstab. Der Zar ernannte den Kaiser zum Chef des 12. bulgarischen Infanterieregiments. In Be gleitung des Kaisers befanden sich General v. Falkenhayn, Generalfeldmarschall v. Mackensen, die Generaladjutanten v. Messen, v. Lyncker, v. Chclius, Admiral v. Müller und Oberhofmarschall v. Reischach. Außerdem waren General v. Seekt und Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg an wesend. Zar Ferdinand war von dem Kronprinzen Boris, dem Prinzen Kyrill, dem Generaladjutanten Markoff, den Generalen Bojadjeff, Todoroff und Tantiloff, dem Gene ralgouverneur Kutineszeff, dem Ministerpräsidenten Ra- doslawow und dem Gesandten Tschaptaschickoff begleitet. Der Eindruck der Feierlichkeiten wurde durch das strahlende Sonnenwetter des südlichen Winters verstärkt. Ncbcr das Eyplosionsnnglück von Lille, dem das Mmitionslager eines deutschen Pionierparkes in der Umwallung zniii Opfer fiel, berichtet Karl Rosner nachträglich im „Lvkalanzeiger": Um 5 Ubr morgens wurde ich mitsamt dein Bett emporgeschlendert und etwa spann- breit weiter wieder hingesctzt. Ein Franzose rief mir auf der Straße z», ein englischer Flieger habe ein deutsches Munitionsdevot getroffen. Es bandelte sich um ein in einer Kasemakre nnlergevracbles Äcnnirivnsiagec einer Pionierabteilung: aber alles, was im Mittelpunkt der Dtadt sich an Zerstörung zeige, sei nichts gegen das grenzen- lose Elend, das in den Arbeitcrqnartieren am alten Süd- bahnhof angerichtet worden war. Der Berichterstatter be gab sich selbst ans den Schauplatz der Katastrophe und fand, daß das, was zuvor am Tage noch eine Arbeiterstadt am Rande Lilles gewesen war, sich wie in it ungeheueren Schlägen zerstampft darstellte. Mit Lebensgefahr bargen unsere Pioniere den jammernden Franzosen ihre armselige Habe. — Kart Rosner schreibt über die Eng länder: In deni schönen Lande haben sie gehaust und h anse n noch wie in ißvergnügte , in verbissenem Aerger tobende Rohlinge, die nur einen Ehrgeiz darin suchen, Frankreich kein Entsetzen des Krieges zu ersparen. König Nikita hat sich, wie die „Krenzzeitung" aus Wien meldet, zur Kapitulation entschlossen, obwohl ihm von seiten des römi schen Hofes Ausnahme in Florenz angeboten wor den war. Er hat letzteres ni i t rauhen Worten a b - gelehnt und hiiizngefügt, daß ihm der (Gedanke einer Flucht durchaus lern liege. Er sei ans seinen Schwieger sohn, der ihn im Stiche ließ, äußerst erbittert. — Nach Schweizer Blättern dächten Hof und Regierung von Monte negro nach Abschluß der Friedensverbandlungen nach Ectinje ; u r ü ck z » k s h r e n , womit auch äußerlich der endgültige Rücktritt vom Pierverband dargetan wird. Nur provisorische Ltcncrmaßnahmcn - Die „Germania,. hebt hervor, daß es ganz in ihrem Oinne sei, wenn der Reichsschatzsekretär erklärt, daß er nur provisorische Dtenermaßnahmen vorbereite. Daß er über diesen Charakter. seiner Borlagen von vornherein keinen Zweifel lasse, werde eine einmütige Beschlußfassung er leichtern, ja überhaupt erst ermöglichen. Der türischc Bericht K 0 n st a n t i n 0 p c l. 18. Januar. (W. T. B.) Das .Hauptanartier teilt mit: An der KaukasnSfront wurden die Russen, die infolge unserer heftigen Angriffe bedeutende Verluste erlitten, wegen der Verstärkungen, die wir jüngst erhalten haben, dazu gezwungen, ihre Angriffe auf der ganzen Front einznstellen. Trotz der 8 Tage andauernden sehr heftigen Angriffsbewegiing weit überlegener feindlicher Kräfte bleibt die Lage mit »»bedeutenden Aendernngen für uns günstig. Sonst nichts Neues. des wallonischen Teiles der belgischen Bevölkerung rück sichtslos" zu fordern, dann wird der A. U. R. seinen Ein fluß ans den Teil der Presse geltend machen, der ihm früher schon dienstbar war, er wird auch diejenigen Reichstagsabgeordnetcn beeinflussen und einschüchtern, die seinen rollenden Wahlrubel zu befürchten haben und inr Parlament sowohl als auch in der Presse wird ein Kampf der deutschen Volksgenossen gegeneinander entbrennen, gegen den der Kulturkampf unseligen Angedenkens ein Kinderspiel war. Alles was die nationale Begeisterung beim Kriegsbeginn schuf und im Laufe des großen Völker ringens befestigte, wäre dann mit einem Schlage vernichtet. Ein unermeßlicher Schaden für die Dolkswohlfabrt und das gesamte Vaterland wäre die nnnachsichtliche Folge. Daher machen wir auf die Druckschriften des A. U. R. hier mit Nachdruck aufmerksam, damit später niemand durck eine wohlvorbereitete Agitation für einen solch hirnverbrannten Gedanken überrascht wird. Für die Denkschrift trägt der Verfasser, Graf Hoensbroech, die gesetzliche Verantwortung, das Machwerk wurde gedruckt bei A. Wieser in Berlin Wilhelmstraße 119/121, versandt wurde sie von der Ge- schästsstelle des Reichsverbandes, der auch zu Meinungs äußerungen anffordert, die er bearbeiten will. Die Ge schästsstelle des A. ll. R. und somit der Perband selbst trägt also die moralische Verantwortung. Fhn trifft der Vor wurf, daß er in der Zeit des Burgfriedens, in der Zeit der nationalen Erhebung und der Einigkeit und gemeinsamen Opferfrendigkeit der deutschen Brüder in geradezu gemein- oefährlicherweise Dinge vorbereitet, die, wie schon gesagt, dem Dentschtnm und seiner herrlichen durch das Blut seiner »'ackeren Söhne geheiligten Zukunft den denkbar schwersten Schaden zufügen. Wir wollen uns nun nicht daraus beschränken, lediglich diese Feststellungen zu machen, sondern wir wollen ans der Denkschrift einige Abschnitte mitteilen, die den Beweis für unsere Behauptung erbringen und die zeigen sollen, in welch gehässiger Weise der Verfasser des Machwerkes und sein mitverantwortlicher Teil ibre Aufgabe erfassen. Der Verfasser legt in der Einlectmig dar. daß wir Belgien k-c- halten müssen und diesen Standpunkt begründet er. Das sind Dinge, die zur Besprechung noch nicht freigcgeben sind, daher wollen wir zum Unterschied von Hoensbroech mit diesem Teile seiner Ausführungen uns nicht befassen. Was mit Belgien geschieht, werden die deutschen Leiter der Friedensverhandlnngen uns schon rechtzeitig mitteilen. Auch die geschilderten Schwierigkeiten gegen Belgiens Ein verleibung können wir übergehen. Sie sollen in der bel gischen Bevölkerung liegen. Wir meine», das Schicksal des unglücklichen Landes steht zunächst noch nicht fest. Die Einverleibung ist noch nicht vollzogen und aus dem Wider stand der Belgier gegen das deutsche Vorrücken kann man wohl den überspannten Nationalismus, nicht aber den all gemeinen Deutschenhaß folgern. Hoensbroech tut es aber, indem er auf Seite 13 schreibt: „lieber fünftausend Zivilpersonen (Män ner, Frauen, Geistliche) sind in Belgien während des Krie ges als Schuldige standrechtlich erschossen wor den., So etwas vergißt sich nicht: es steigert den schon be stehenden Haß ins Ungeheuere, umgibt ihn mit dem Glorienschein des Martyriums und vererbt ilm von Ge schlecht zu Geschlecht, Und das alles um so wirksamer, weil der belgische Deutschenhaß bleibende und tiefliegende Ur sachen hat." Die Zahl 5090 hören wir hier nicht zum ersten Male, aber amtlich ist sie noch nicht mitgeteilt worden, weshalb' man berechtigt ist, an ihrer Richtigkeit zu zweifeln. Dem letzten Sitz ist nun eine Fußnote beigegeben, in der es beißt: „Nur flüchtig — die Sache ist ein Buch wert — soll aus die bedeutungsvolle Tatsache hingewiesen werden, daß es d e r r ö w ischen Kirche, trotz ihrer jahrhundert- langen, nnninschräiikten Herrschaft über die belgische Be völkerung nicht gelungen ist, das Volkzur Gesittung zu crziebe n. Die viehische Roheit, die sich in Belgien gegen uns gezeigt bat, ist der schlagende Beweis dafür. Diese Tatsache wiederholt sich übrigens in allen Ländern, in denen der Ultram0ntanis- in 11 s geherrscht hat oder noch herrscht: Svanien bat seine scheußlichen Stiergefechte behalten: Italien. Korsika, Sizilien seine Blutrache und sein Ränberunwesen: Mexiko und die südamerikanischen Freistaaten ihre blutigen und- ständigen Saatsnmstürze. Frankreich war, solange Kirche und Jesuiten dort herrschten, das sittenloseste Land (Mä- tressenwirtichast am Hofe) und mußte durch ein Blutbad gereinigt werden. Und — das ist besonders lehrreich — nirgendwo war die r ö m i i ck e G e i st l i ch k e i t ver haßter als gerade in den Ländern, in denen sie herrschte und herrscht," Hier wird alw der katholischen Kirche direkt der Vor wurf gemacht, daß sie zur Roheit erziehe. Es verlohnt sich nickst, auf eine wlck) ungeheuerliche Behauptung näher cin- zngehen. Wiclilig '.".scheint uns die ?ckn!dening der 'Ur sachen des Deutschyasses. Es heißt da zunächst (S. 13):