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sagen, wenn dort bei der Frage der Neubesetzung der Stellen der Generalsuperintendenten oder gar des Präsidenten des Oberkirchenrate» ein katholischer Referent das große Wort führen würde, während einem protestantischen Rat nur das bescheidene Korreferat zugcteilt wäre? Da heißt'- dann: Ja, Bauer, das ist ganz was anders! — Graf Hektar Kwilccki hat dem Vertreter des „Berliner Lokal Anzeiger" mitgeteilt, daß er von der Un- schuld der Gräfin überzeugt sei. Er bedauere es lebhaft, daß er durch sein Auftreten die Gräfin und die übrigen Verwandten schwer beleidigt habe. — Der Vorstand des Evangelischen Bundes hat am 27. d. M. in Köln dem evangelischen Pfarrer Hecken roth die schmerzliche Entrüstung ausgesprochen, weil er bei den letzten LandtagSivahlei» im Wahlkreise Altenkirchen-Neuivied ein Wahlbündnis mit den „Ultramontanen" geschlossen habe, wodurch er sich selbst ein Mandat gesichert und ein zweites dein Zentrum ansgcliefert habe. Der Vorstand stellt mit Genugtuung fest, daß Heckenroth unterm 2l. No vember seinen Austritt ans dem Bunde angezeigt. Hier durch sei der Bund der Ausschließung Heckenroths über hoben. Nun weiß inan freilich nicht, was den Evangelischen Bund zu dieser Stellungnahme veranlaßte. Vielleicht war es gerade der Austritt des Pfarrers heckenroths ans dem Bnnde. wodurch die Herren so ivild geworden sind. Jeden falls ist es für einen gerecht denkenden Mann nur sehr chwe r, die verbissene Arbeit des Blindes gegen den kon fessionellen Frieden durch seine Mitgliedschaft zu »nterstützen. Dabei kommt es diesen Renten nicht darauf an, jeden Pro testanten an den Pranger zu stellen, der für ein friedlich, schiedliches Verhältnis der beiden Konfessionen eintritt. Das hat der Reichskanzler ebenso erfahren müssen, wie es der Reichstagsabgeordnete Gräfe bei der Stichwahl zu kosten bekam. Der protestantische Geistliche Gerisch siel ihm vor der Stichwahl durch Flugschriften in den Rücken, als Gräfe auch gegen die Katholiken ein gerechtes Empfinden zeigte. Diesen Bnndesmännern ist es gleich, ob die Sozial demokratie siegt, wenn nur der konfessionelle Zwist nicht zur Ruhe kommt. Herr Pfarrer Heckenroth hat also sehr gut gehandelt, als er dem Bnnde den Rücken wandte. Es werden auch noch andere charakterfeste Männer diesem Bei spiele folgen. Die Kriminalstatistik muß mm weiter herhalten, um die angebliche Inferiorität der katholischen Moral zu beleuchten. So wurde unlängst die Behauptung ausgestellt, daß von den Insassen der Zuchthäuser Preußens -/., Katho liken und Protestanten seien, »nährend die Gesamt- bevölkernng Preußens sich zu ans Protestanten und nur zu 0, Katholiken znsammensetze. Demgegenüber zeigt die „Statistik der znm Ressort des Kgl. Prcnß. Ministerium des Innern gehörenden Strafanstalten und Gefängnisse für 1900/l90l" «Berlin 1902», S. l5>l. daß von den 5i5»03 in dem genannten Jahre eingelieferten Znchthansgefangenen 33 l 5, ( — 00,24 "/„> Protestanten und 2120 <— litt,«-?» "/„> Katholiken waren. Der Rest bestand ans Inden und Andersgläubigen. Unter der Gesamtbevölkernng betrug nach der Volkszählung vom I. Dezember 1900 der Anteil der Protestanten 03,29 jener der Katholiken 35», 13 "/o. Der Unterschied ist also nicht beträchtlich. — Daß aber überhaupt inbezng ans die Kriminalität die Katholikei» in Preußen etwas ungünstiger stehen als die Protestanten, ist hauptsächlich auf die höhere Kriminalität der Polen zurück- znführen. Unter der Gesamtsumme von 5>5>03 Zuchthaus- gefangenen waren nämlich nicht weniger als 1087 Polnisch oder polnisch und deutsch sprechende Individuen (a. a. O. S. l',:!), die jedenfalls znm weitaus größten Teil der katholischen Konfession angehören werden. Da aber die Polnischen Katholiken nur den vierten Teil der Katholikei» Preußens nnsmachen, stehen die preußischen Katholiken dentscher Nationalität, wie ans anderen Gebieten der Moral statistik lnneheliche Geburten, Selbstmorde. Ehescheidungen), so auch ans den» Gebiete der Kriminalität günstiger als ihre protestantischen Landsleute. P. H. A. Krose, 6. -l., hat in seiner sehr lesenswerten Schrift „Einfluß der Kon fession ans die Sittlichkeit nach den Ergebnissen der Statistik" < bei Herder, Freiburg) nachgewiesen, daß das Gesamtresnltat der Moralstatistik nicht mir in Deutschland, sondern in ganz Europa für die Katholiken ein sehr günstiges ist. — lieber die angebliche „politische Agitation" der katholischen Geistlichen wissen kirchenfeindliche Blätter nach den Wahlen immer allerlei zn berichten. Die Erfnrtcr „Tribüne" meldet folgendes: „Dieser Tage wußte im bähe risch en Landtag der Banernbündler I)r. Gäch folgendes zn melden: Was bei der letzten Reichstagswahl an Agitation seitens der Geistlichkeit geleistet wurde, das hätte ich doch nicht entfernt gedacht. In Kirche und Beicht- stahl <0,. v. Daller: Woher wissen Sie das?) — die Leute sagen es ja einem und mir ist es selbst schon passiert. (Große Heiterkeit. Dr. v. Daller: Ter I)r. Gäch und beichten!) In Geratskirchen bei Massing in» Rottal sagte der Pfarrer in der Kirche: „Wer Bauernbund wählt, kommt in die Hölle. Wenn so ein Luder krank wird, geh' ich nicht zn ihm hin." — Wie »ms hierzu Herr Pfarrer I. Mehlsteibl von Geratskirchen mittcilt und auch schon in der „Angsb. Postztg." (Nr. 25,1) erklärt tvnrde, bernhen die den» Pfarrer in den Mund gelegten Worte ans Erfindung. — Tie Entwickelung der Parteieu in» preußischen Ab- geordnetenhanse seit 30 Jahren veranschaulicht folgende Tabelle: Konservative Freikonservalioe Zentrum NalionalUberale Fortschritt Deutsch - Freisinn Freisinnige Vereinigung — Polen Au» diesem Zahlenbild geht deutlich hervor, daß keine Partei so sehr den ruhenden Pol in der politischen Er- fcheinungen Flucht gebildet hat. wie gerade da» Zentrum. Wegen Zwei kampier hatten sich sech« Bergakade- miker av» Klaurtal vor der Strafkammer Hitde»heim zu Verant-v«rten. Tie Angeklagten waren geständig. am 7. März d I zu Gorlar LchlÄgermenturen unter Anwendung 1873 1876 1882 1886 >886 1863 1868 NM 164 IN) 126 124 147 >44 147 33 5» 58 65 66 62 58 53 86 161 N» 65 >66 !<7 166 >61 l/i 67 87 !*, 75 76 72 35 38 — — — — — — — 43 26 14 26 23 — — — 6 16 6 17 >6 18 15 15 17 13 13 der üblichen Schutzvorrichtung ausgefochten zu haben. Es handelt sich um sogenannte Bestimmungs- und Freundschafts- metlsuren. Abweichend von früheren Entscheidungen des Reichsgerichts erkannte die Strafkammer unter Berufung auf eine neuere Veröffentlichung des Oberreichsanwalts 1)r. Olshausen auf Freisprechung, mit der Begründung, daß die benutzten Waffen nicht bestimmt gewesen seien, tödliche Verletzungen herbeizuführen. Es handle sich des halb nur noch mn die Frage, ob Körperverletzung vorliege. Eine Verurteilung wegen Körperverletzung sei aber nach dein Strafgesetzbuchs beim Zweikampfe unzulässig. Oesterreich-Ungarn. — Nach 8^ stündiger, stürmisch bewegter und durch leidenschaftliche Auftritte oft unterbrochener Sitzung wnrde der Antrag Podmaniczky auf Abhaltung von Parallel- sitznngen im nngarischen Parlament mit großer Majorität angenommen. Das Ergebnis der Abstimmung wnrde von der Obstruktion mit Entrüstungsrnfen anfgenommen. Graf Alexander Karolhi nnd die seiner (agrarischen) Fraktion angehörigen Mitglieder haben erklärt, daß sie weiterhin in der Regierungspartei verbleiben und an der Sezession des Grafen Apponpi nicht teilnehmen werden. Die Anzahl der Sezessionisten 'schmilzt daher beträchtlich zusammen und dürfte »licht mehr als 15, betragen. England. — Balfonr hielt ans einem Bailkett des United-Elubs, wobei dieser de»» Vorsitz führte, eine Rede, worin er die Reorganisation des Kriegsamtes besprach. Nachdem er die verschiedenartigen Erfordernisse des britischen Heeres im Vergleich zn den ausländischen besprach, sagte er, er glaube, die Gelegenheit werde kommen, »vo jeder Erwachsene seine Dienste der Verteidigung seines Vaterlandes werde zn widmen haben. Italien. — Die Universitäten zn Rom, Turin und Bologna wnrden vorläufig geschlossen, »veil Scharen voi» Studentei» gegen die österreichischen Konsulate und den Dreibund demonstrierten. Und warum das? Dein römischen Pro fessor de Gubernatis war es beigekommen, nach Jnnsbcnck zn reisen nnd dort italienische Brandreden gegen Oesterreich zu halten. Viel Glück hatte er nicht damit; er mußte »vieder abziehen. Unwahr ist es, »venu er berichtet, es seiei» verschiedene Nevolverschüsse in Innsbruck auf ihn ab gegeben worden. So genau untersuchen aber italienische Studenten nicht: viel lieber krakehlen sie gegen Oesterreich. Persien. — Auf seiner Reise nach dein Persische!» Golf hat der Vizekönig von Indien Lord Eurzon kürzlich Bassidnr auf der Insel Kischn» am Eingang des Golfes besucht. Von dort ans begab sich Lord Enrzon nach Lingeh, »vo er zn Ehren des Gonvernens der Häfen des Golfes ein Diner gab. In einem Trinksprnche auf den Schah erinnerte der Vizekönig an die Bande der Freundschaft, die England mit Persien verbänden, nnd an die engen Handelsbeziehungen, die stets zwischen beiden Ländern herrschen müßten. Der Gouverneur crwiderte mit einen» Trinksprnch auf König Eduard. Mit Reden allein wird Lord Enrzon in Persien nicht viel ansrichteil, da der Druck Rußlands vom Norden her zn gewaltig ist. Möglich aber ist doch, daß es Enrzon riskiert, einen türkischen Hafen zn besetzen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 28. November 1903. * Nachdem Seine Majestät der König Georg Freitag abend ans Dresden in Leipzig eingetroffen und im könig lichen Palais abgestiegen war, begab er sich heute früh ^/,8 Uhr mit Gefolge zur Hofjagd auf Böhlitz-Ehrenberger Revier, wozu zahlreiche Einladnngen ergangen waren. Die Rückehr nach Leipzig erfolgt heute Nachmitag, worauf im königlichen Palais Tafel abgehalten wird, zn der ebenfalls eine Reihe von Gästen geladen sind. Die Rückreise nach Dresden ist ans heute Abend anbcraumt. * Einmütiger Anerkennung erfreut sich der dritte Rann» in der Dresdner Ausstellung für Handwerkskunst, der als einJunggesellenznnmer gedacht ist und Wohn-, Arbeits- und Speiseraum in einen» umfaßt. Die Wände in dieser mehrfach geteilte«» Zimmeraiilage sind bis zur Höhe der Möbel mit naturfarbenen» Mahagoniholz verkleidet nnd auS gleichen» Material sind auch die Möbel selbst hergestellt. Das Büffet, die Bücherschränke und Regale, der Schreib tisch, das Sofa mit der reizend dnrchgebildeten Sofawaud, der Speisetisch und jedes andere Stück der Einrichtung er füllt hier die Anforderung, die »vir an wirklich modernes Knnstgewerbe stellen sollen. Die Konstruktion ist klar, von überzeugender Sachlichkeit, das edle Material von großer Natnrschönheit und die handwerkliche Arbeit gediegen und wahrhaft frendcerwcckend. Und dabei steht anch hier jedes einzelne Stück als dekorativer Stimmungsfaktor »nit dein Namnganzen ii» harmonischem Zusammenhang, der besonders durch das schöi»e warme Rot des naturfarbenen Mahagoni einen anheimelnden Charakter bekommt. Grade dieser Ein richtung sollte jeder Besucher der Ausstellung besondere Auf merksamkeit schenken; sie ist geeignet, ii» ihrer, von allein extravaganten Sezcssionsschnörkeltum weit entfernte»» geläu terte»» Gediegenheit Aufschluß zu geben über die eigentliche Tendenz der modernen Handwerkskunst. Die gesamte An lage, die übrigens den vorhandenen Räumen einer Miets- Wohnung angepaßt werden mußte, ist nach Angaben und unter der künstlerischen Leitung des ausgezeichneten, noch viel zn wenig bekannten Dresdner Kunstgewerblers Walther ausgeführt worden. * Landwirtschaftlicher Kreditverein im König- reich Sachsen. Alle Behörden des Königreichs Sachsen, die Verwaltungen öffentlicher Kasse»» und Stiftungen, sowie Kirchen-und Schulinspektion. Kirchenvorstände und Vorn,linder sind berechtigt, die von ihnen anznlegenden Kapitalien nnd Deposita, sowie beziehentlich da» Vermögen ihrer Pflege- befohlenen in !1-, 3'/,- oder 4 prozenttgen verlo»baren Pfand - oder Kreditbriefen (säintltch gesetzlich mündelinäßtg) de» Land- wirtschaftlichen Kreditverein« in» Königreich Sachsen, Dresden, anzulegen. * In der Elbgau-Presse lesen wir, daß der pädagogische Verein Blaseivttz - Loschivttz kürzlich eitle Per sammlung abhielt, in der Herr Lehrer Reuther-Loschwitz über „Römisch-katholische und evangelische Sittlichkeit" sprach' Referent teilt nur ganz wenig auS dein Vortrag mit. Darunter fällt »»ns aber der Satz auf. daß wir auf katho- lischer Seite „die Lehre von einer doppelten Sittlichkeit des Laien und des Klerikers" hätten. Was HerrReuther dar unter versteht, wissen »vir nicht, vielleicht hat er es auch gar nicht so gesagt. Jedenfalls aber ist es unrichtig, von einer „doppelten Sittlichkeit" für Laien und Kleriker zu sprechen; für beide gelten die zehn Gebote de» Alten Testa ments und die Kirchrngebote; eine Geheimlehre kleri kaler Sittlichkeit existiert »licht. Weiter sprach Herr Direktor I)r. Barthel-Blasewitz über „Die Schule der Jesuiten". Nach dem Berichterstatter wies Redner „auf die tiefe Kluft hin. die unser (d. h. das evangelische) Er- ziehnngsivesen von den» der Jesuiten, die nicht sowohl in der Einseitigkeit des Lehrstoffes und der Aenßerlichkeit des Lehrverfahrens, als vielmehr in der verderblichen Moral zn suchen ist, trennt." — Bedauerlich ist entschieden, daß Redner die angeblich „verderbte Moral" der Jesuiten herbeizog. über die soviele Vorurteile umlaufen, ohne bis- her bewiesen zn sein. Daß der Herr Direktor über das Schulwesen der Jesuiten eine so geringe Meinung hat, ist gleichfalls bedauerlich, andere Fachleute haben ganz anders geurteilt. * Der Lehrer an der l. katholischen Bezirksschule zu Dresden, Herr I. Kopmann, ist zum Oberlehrer ernannt worden. Diese allseitig mit Freude anfgenommene Be förderung wnrde dem geschätzten Lehrer auf Anweisnng des kath. Schulvorstandes durch Herrn Schuldirektor F. Anders in Gegenwart der Lehrerschaft und einer Vertretung der Schüler seiner Anstalt am 28. d. M. in besonders feierlicher Weise unter Gesang nnd Ansprache eröffnet. Mögen dem beliebten Hern» Oberlehrer noch viele Jahre segensreichen Schaffens znm Wohle der Gemeinde beschieden sei»»! * Naturheilverein Pfarrer Kneipp. Nächsten Diens tag. 1. Dezember cr., abends ^9 Uhr, in» Vereinslokale, „Bürger-Kasino", Gr. Brüdergasse, Vortrag über Anwen- dnng Kneippscher Güsse mit Illustration. S. Inserat. * In der kath. Garnisonkirche wird am 8. Dezbr. nachmittags 8 Uhr für die kathol. Garnisonsgemcinde das hl. Sakrament der Firmung gespendet. * Voi» der mittleren Elbe. Bei Schönebeck gingen infolge des Sturmes drei befrachtete Kähne unter. Die Mannschaft konnte sich nur »nit Mühe retten. Die Fahr zeuge liegen fast 4 Meter unter Wasser. * Die Zahl der Schankstätten in Sachsen im Verhältnis zur Bevölkerungsziffer hat sich seit der Gewerbe- ordnnngsnovelle voin 23. Juli 1879, wonach eine Berück sichtigung des Bedürfnisses bei Erteilung von Schank konzessionen ermöglicht »vurde, stetig vermindert. Während auf 10000 Einwohner 1879 15i,8 Gaslwirtschaften, 31,0 Schankivirtschaften mit Branntweinschank u. 5,0 ohneBrannt- »veinschank und 10,8 Branweinkleinhandlungen bestanden, entfielen 1903 nur 12,1, 24,3, 2.0 bez. 10,1 derartiger Schankstätten auf die angegebene Einwohnerzahl. In den 3 Großstädten wnrden in» Jahre 1903 auf 10000 Be wohner gezählt in Dresden in Leipzig in Chemnitz an Gastwirtschaften ... 4,7 3,5 2,5 - Schankivirtschaften init Branntweinschank . . 24,7 25,5 21,6 - Schankivirtschaften ohne Branntweinschank . . 3,4 ),4 1,1 - Branntweinkleinhandlungen 7,6 5,3 15,5 * Mehrere höhere Postbeamte aus Berlin be sichtigten die Posado»vsk»i-Häusergrnppe des Dresdener Spar und Bauvereins in Löbtau und wendeten ihr Augenmerk besonders den Wohnungen für Postnnterbeamte zu. * Die Weltfirma Gehe L Co., Fabrik für chemische und Pharmazeutische Präparate, soll den» Vernehmen nach vom 1. Januar an in eine Aktiengesellschaft nmgewandelt werden. * lieber den Volksverein zu Leipzig bringt das „Leipz. Tagebl." ein durchaus vernünftiges Referat, das »nit dem Worte eiiies der Redner schließt: „Wir treiben leine konfessionelle Polemik, sondern treten ein für die höchsten Güter der Religion, an denen mich die gläubigen Protestanten unserer Tage hängen." Darauf fährt des Tageblatt fort: „Daß dies seitens des Protestantismus freudig begrüßt wird, darf der Redner sicher sein. Wir sind auch überzeugt, daß er in seiner Begeisterung für das allgemeine Volkswohl es auch »nit diesem Frieden ernstlich meint. Aber schon in dieser Versammlung tvar der Beifall überwältigend dort, »vo der Redner einmal eine kriege rische Saite anschlug. Wir wünschten herzlich, der ganze Katho lizismus, besonders aber das Zentrum, tväre von dem Geiste durch weht, wie ihn nach des Redners Darstellung der „Volksverein" haben soll. Das im Volksverein besonders warm empfohlene Blatt „Sächsisches Volköblatt" ist von einem anderen Geiste durchzogen." Wenn der Berichterstatter des Tageblattes will gefunden haben, daß im Volksverein auch „kriegerische Saiten" an geschlagen wurden und „überwältigenden Beifall" fanden, so befindet er sich infolge seiner Anschaltungen in einem Irrtum. Er hält es für ein Anschlägen von „kriegerischen Saiten", »vas doch nur Hinweise sind auf die Stellen, »vo uns der konfessionelle, vielfach recht imparitätisch zuge schnittene Schuh drückt; daß solche Hinweise mit Lebhaftig keit ausgenommen werden, liegt in der Natur der Sache. Wenn Berichterstatter schließlich noch bemerkt, die „Sächs. Volksztg." sei „voi» einem anderen Geiste (als Redner ge wollt) durchzogen", so müssen »vir ihn darauf aufmerksam machen, daß man »licht immer mit Glacehandschuhen Polemisieren kann, wem, man sich immer und immer »vieder gegen uuausrottbare Vorurteile und stetig wiederholte An griffe verteidige»» muß. Man lasse uns doch in Ruhe! Polizei bericht. Auf dem hiesige» Hauptbalmhofe traf gestern abend die Leiche des auf den» Kripvener Rangierbnhnhofe durch lleberfahreu verunglückten Weichenwärter« Bieba«, der auf dem Transporte hierher unterweg« verstorben war, ein, »vurde polizeilich aufgehoben nnd hierauf »vieder nach Krippen zurück« befördert. — Durch Erhängen entleibten sich in der Nacht zun» Freitage in der Vorstadt Striesen ein Arbeiter, an» Freitage in der Neustadt und ii» der «ergangenen Nacht in der Pirnaische»» Vor« stadt je ein Geiverbetreibriider. Drk»dr«.LVbtau. Das am Montag vom Katholischen Volksvereli» »md Kirche»»chor »Cttcilia" veranstaltete gemein- schastltche Stiftungsfest hatte sich eine» sehr guten Bksncheü zu ersrenen. Da» J»,stnmie»,talko»»zei't. welches von der Hmwkapelle de» ,Dretkaistrhose»" ansgestihrt wnrde, erntete