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der Schädel zertrümmert wurde, sodaß der Verunglückte «l-ßald verschied. G. ist verheiratet und hinteiläßt außer der Witwe ein Kind. Vtrichevbech, 15. Februar. (Telegramm.) Der Schirr- meißer Schubert wurde aus dem hiesigen oberen Bahnhofe heute früh nach 6 Uhr beim Rangieren überfahren und getötet. Niederplanitz bei Zwickau. 14. Februar. Der 37 Jahre alte verheiratete Bergarbeiter Fried, Vater von 6 Kindern, ist gestern in einem Zwickauer Schicht während der Einfahrt tödlich verunglückt. Laucha, 14. Februar. Auf Cradeselder Flur geriet der Maschinensührer Drcho vom Rittergut GraSdors mit dem rechten Arme in die Strohpresse. Dem Manne wurde der Arm im Ellbogengelenk zermalmt. Mittel» Kranken- wagend mußte der Schwerverletzte in da» Leipziger Krankenhau» gebracht werden. Zwicks». Die hiesige Schuhmacher-ZwangSinnung hat einen PretSaufschlag für fertige Waren und Arbeiten von 10—15 Prozent angekündtgt. — Ein hiesige» Automobil verunglückte zwischen Fichtelberg und Gottesgab durch An- rennen an einen Felsen. Der Führer, ein Ingenieur, so wie der Chauffeur erlitten erhebliche Verletzungen. Sine junge Dame, die mit im Wagen satz. kam mit dem Schrecken davon. Wittgeudarf b. Zittau, 14. Februar. Da» 4 jährige Söhnchen de» Gutsbesitzer» Riedel fuhr mit seinem Schlitten in da» väterliche Gespann. Dabei wurde dem Kinde von einem ausschlagenden Pferde da» ganze Gesicht verstümmelt, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. ' Chemnitz. Kath. Pfarramt 1. Im Jahre 1900 rourden in unserer Pfarrei 481 (im Jahre 1908 470) Kin der getauft, 255 Knaben und 220 Mädchen-, 203 aus rein katholischen Ehen, 50 aus Mischehen und zwar hatten von letzteren 42 einen katholiscl-en Vater und 8 eine katholiscl-e Mutter, 138 waren unehelich. Durch nachfolgende Ehe wur- oen 24 Kinder legitimiert. In der Pfarrkirche wurden 817 getauft, 71 in Mittweida, 11 im Krankenhanse, 55 an 45 verschiedenen Orten der Pfarrei. 27 erhielten die Notkäufe, 6 starben ungetanst, 3 eheliche und 3 unehelich. Ans Misch ehen wurden im Pfarrbezirke mit Einschluß der ganzen Stadt Chemnitz 003 Kinder geboren, aber nur 71 von ihnen wurden katholisch getauft! Heilige Kommunionen wurden ausgeteilt 10 200 (7075), davon 3058 (2000) in der öster lichen Zeit, 7000 in der Pfarrkirrt>e, 100 im Elisabethhaus-', 47 in der Gefangenanstalt, 1250 in Wcchselburg, 027 in Mittweida, 08 in Penig, 00 in Liinbach, 00 in .Hoheneck, 7 in Sachsenburg, darüber 170 (100) Krnnkenkominiinionen. Ihre erste heilige Kommunion empfingen 140 (120) Personen, nuszer den zum Pfarrbezirke gehörenden Erstkommunikanten der 2. kath. Bürgerschule, die in der zweiten Pfarrkirck-e zur heiligen Kommunion gingen. 8 (8) Erwachsene kehrten zur Mutterkirche zurück, sowie 0 unmündige Kinder, während 130 (130) Personen von ihr abfielen, und zwar 118 (121) zum lutherischen und 2 (1) znm deutsch-katholischen Glau- bep. 16 erklärten sich für konfessionslos. Von letzteren wurden 7 in das Tissidentenregister eingetragen, 2 in dis e»angelisck)°ltttherische Kirche ausgenommen. Außerdem gingen der Kirche 13 Kinder, darunter 4 uneheliche, durch den Abfall ihrer Eltern verloren. 17 weitere Personen haben gleichfalls ihren Austritt aus der Kirche zu Protokoll erklärt, 5 sogar auch den Entlaßsck)ein ausstellen lassen, haben »edoch ihr Vorhaben nicht ausgesührt. Von den IM Abge fallenen waren 70 verheiratet (53 Männer und 17 Frauen), 7 geschieden (3 Männer und 4 Frauen), 40 ledig (38 männ lichen und I I weiblickren Geschlechtes), 02 im Alter von 21 bis 30 Jahren, 50 von 30 bis 40 Jahren, 10 von 40 bis 50 Jahren, 3 über 50 und 2 über 00 Jahre alt', 00 waren ge boren in Böhmen, 1!» in Sachsen. 18 in Schlesien, 15 im übrigen Preußen, II in Bayern, 5 in Nicderösterreich und je 1 in Mähren, Galizien und Italien. IM Abgefallene lebten in protestantischer Mischehe oder beabsichtigten eine solckie einzugehen, 51 gaben als Grund ihres Abfalles die hohen katholischen Schulanlagen an. 0 waren seit ihrer ersten heiligen Komniuiiion nicht mehr zu den heiligen Sakramenten gewesen, 5 hatte» seit 30 bis 40 Jahren, 7 seit 20 bis 30 Jahren, 40 seit 10 bis 20 Jahren. 21 seit 5 bis 10 Jahren nicht mehr gebeichtet. 120 wohnten in Chem nitz, 5 in Mittweida, die anderen an elf verschiedenen Orten der Pfarrei. Gesinnt wurden 372. Aufgeboten wurden .05 Paare, getraut 77 (08), davon auswärts 34, 18 Paare waren gemischter Religion. Kirchlich begraben wurden 220 <231) Personen, 133 männlichen und 03 weiblichen Geschlech tes, 113 vor vollendetem ersten Lebensjahre. Unter den Ver storbenen befindet sich auch Frau Maria Franziska Weber, verwitwet gewesene Ehrentraut, geborene Salomou. die am 25. März 1828 als erstes Kind in unserer Pfarrkirck)e vom Pfarrer Peter Nowak getauft worden ist. 150 Leichen wur den auf den Chemnitzer Fliedhöftn eingesegnet. 22 in Mitt weida und 55 a»f 27 auswärtigen Kirchhöfen. Die vor geschriebenen Sammlungen ergaben in der Pfarrkirche 20 Mark für den Asrikaverein. 25 Mark für den Lyoner Missionsverein. 18 Mark für den Josephsverein, 17 Mark tür den Verein vom heiligen Grabe. 25 Mark für den Boni- fatiusverein, 30 Mark kür den Peterspicnnig, 23,50 Mark für die Kustodie des heiligen Grabes. 187 Mark für die durch das Erdbeben in Menina Geschädigten. 100 Mark Fastenalmoscn. 181 Mark für die im Lande zu erbauenden zftrchen. 221 Mark für die Kirche und W26 Mark für die Armen und Kranken, sowie für verschiedene kirchliche Be dürfnisse. Insgesamt bat die Gemeinde aft'o 3379ch0 Mark für fromme Zwecke geopfert. In Penig wurde im Kirchen- bauvercin 400 Mark von den Mitgliedern zuiammengesteu- ert. Auch die Limbacher baden fleißig für ibre kirchlichen Bedürfnisse gesammelt. Wenn dieselben auch nickt die Aus sicht lxrben. txrld ein eigene» Gotteshaus zu besitzen, wie es die Peniger erbosten, io ist ihnen doch wenigstens nach vie len Bemühungen der monatliche Gottesdienst gewähr! wor den. Attßer in Liinbach zlOmal) und Penig (8 mal) wurde noch t'enodisitxr Gottesdienst gehalten in Hainichen (8 mal). Hoheneck (Anstalt 12»>aU Sachiendurg (Anstatt. 2 mal). Watdhesin (12 mal von Miltwerda aus>. lvahrend in der Filialkirche zu MitM>eida und in der Schloßkirche zu Deck- ieldurg regelmäßiger Gottesdren't ftatftand. Durch neun Wochen wurde auch in der zweiten Pfarrkirche vom Pfarr amt« l aus, während der Erkrankung des dortigen Herrn Pfarrers, der Gottesdienst und die gesamte Seesorge be sorgt, außerdem mehrere Male in Glauchau Aushilfe ge leistet. Im ganzen wurde im Jahre 1909 vom Pfarr amts l aus 68 mal auswärts Sonntagsgottesdienst gehal ten. Sehr oft mußte diniert werden. Sonstige auswärtige Funktionen (Begräbnisse, Taufen und Versehgänge) wur den an 70 Orten 120 gehalten. Katholischen Religions unterricht erhielten Ende des Jahres 1215 Kinder, ohne jene, die die 2. katholische Bürgerschule besuchen (758 in Chemnitz, darunter 93 Sonntagsschüler, 240 in Mittweida, 52 in Har tha«, 27 in Limbach, LI in Penig, 2l und 0 in Wechselburg, 23 in Wolkenburg, 23 in Einsiedel, 15 in Lunzenau, 0 in Markersdorf und 8 in Rochlitz. Die pfarramtliche Re- gistrande weist 2210 Ausgänge auf. Die Seelenzahl der Pfarrei ist auf 21 000 angewachsen, die in 283 Städten und Dörfern zerstreut wohnen. Von den 10 000 Katholiken der Stadt Chemnitz gehören 11 400 zu ihr. Tie St. Josephs- Stiftung hat in günstiger Lage der Stadt ein Grundstück er worben, das Elisabeth-Haus. Tie daselbst untergebrachten Kranken werden von Grauen Schwestern gepflegt, die bisher zur Miete wohnen mußten. In ihrem mit Hilfe des Schul vorstandes würdig ausgestatteten Hauskapellchen hat sich der Heiland einen neuen Thron aufgeschlagen. * Leipzig. Am Sonntag den 0. Februar wurde hier die BorromäuS-Bibliothek, die jetzt zirka 500 Bände zählt, eröffnet; dieselbe besteht zum Teil au» den Bibliotheken der hiesigen Vereine. Die Leihgebühr beträgt für Verein»- Mitglieder pro Woche 5 Pf., für Ntchtmitglieder 10 Pf. ES wäre wünschenswert, wenn recht ausgiebiger Gebrauch von der Bibliothek, die recht weitvolle und seltene Bücher auswetst, gemacht würde. Die Ausgabe der Bücher ist Sonntags nach dem Hauptgottesdienst bis '/^1 1 Uhr in der Kirche am Aufgang zur Orgelempore. -si-. 8 Dresden. Der kath. Frauenbund teilt im heutigen Inseratenteil mit, daß er wie schon seit einigen Jahren wiederum begonnen hat. für junge Mädchen, welche Ostern die Schule verlassen, einen geeigneten Dienst zu suchen. Möchten die Hausfrauen diese ihnen gebotene Erleichterung und kostenlose Vermittlung recht auSnüheu und bet Bedarf persönlich oder durch Ntederlegung ihrer Adressen sich bei der Geschäftsstelle des kath. Frauenbundes, Käulserstr. 4, baldigst melden. 8 Dresden. Ter katholisch' Gesellenverein. die Gründung Vater Kolpings, war von jeher angewiesen auf das Wohlwollen der Bürgerscl>aft und der Gemeinde, und mit Recht hat er dieses Wohlwollen auch überall ge sunden. So auch . in Dresden. Durchdrungen von der sozialen Bedeutung und Wichtigkeit des Kolpingswerkes, haben sich vor nunmehr einem Jahre die außerordentlichen (ehemals aktiven) Mitglieder des Gesellenvereins und eine Anzahl Männer der hiesigen Gemeinde, die sich zu den Grundsätzen des Gesellenvereins bekennen, zusammen- geschlosien zu einer festen Korporation unter dem Namen: Vereinigung der Schubmitglieder des ka tholischen G e s e l l e n v e r e i n s. Aufgabe dieser Vereinigung ist die moralische und sinanzielle Unterstützung des katholischen Gesellenvereins und Förderung des Ge- scllenhauies. Am Aschermittwoch fand dis erste General versammlung statt. Der Rückblick auf das verflossene Jahr war ein sehr erfreulicher. Eine ganze Anzahl Herren konnten ne» ausgenommen werden, so daß die Vereinigung letzt 70 Mitglieder zählt. Aus dem Kassenberichte ging hervor, daß insgesamt 2V1 Mark aus der Kasse dem Ver walter des Gesellenhauses übergeben wurden als Zuschuß zu den Unkosten des -Hauses. 20 Mark wurden bewilligt zu einer bereits bestehenden Meßstiftung für die ver- storbeneii Wohltäter und Gönner des Gesellenvereins. In den Vorstand wurden gewählt: Herr Pech als erster, Herr Geißler als zweiter Vorsitzender, Herr Frantz als Kassierer, -Herr Vetter als Schriftführer und die Herren Kern und Hacker als Kasseiiprüfer. Tie Versammlungen der Schutz- untglieder des Gesellenvereins finden viermal jährlich statt und zwar am zweiten Mittwoch der Monate Februar. Mai. August und November. Außerdem beteiligen sie sich, ioweit als möglich, au allen Montags-Versammlungen des katholischen Gesellenvereins, und eS ist immer ein herz- c rsreuendes Bild, wenn inmitten der jugendfrischen Schar der Geselle» sich ein Kranz gediegener Schutzmitglieder zu- taiiimensindet, in dem das kräftigste Mannesaltcr ein trächtig mit dem Greis im Silberhgare vertreten ist. An alle katholischen Männer aber, die sich für unsere Sache interessieren, ergeht die herzliche Bitte, sich dieser Ver einigung cmzuschließen, damit dieselbe immer besser an ihrer hohen Aufgabe arbeiten kann: der Förderung und Uutcrstützunq des s ch ö n eu und so segens reich wirkenden katholischen' Gesellen vereins. V. 8 Leipzig West. Am Sonntag den 0. Februar hielt der Kathol. Arbeiterverein im Beisein dcS Präses, Herrn Pfarrer Stranz. seine diesjährige Generalversamm lung ab. Nach dem gegebenen Jahresbericht wurden 1900 im ganzen 12 Versammlungen abgehalten; 0 Vorträge behandelten teilweise sehr interessante ThemaS; der Verein zählt zurzeit 105 M tglieder und 0 Ehrenmitglieder; ge storben war ein Mitglied sowie die Ehefrau eines Mit gliedes. Der Kassenbericht verzeichnete eine Gesamt- einnohme von 346,72 Mk.. eine Ausgabe von 75.62 Mk., so daß ein Bestand von 271,20 Mk. verbleibt. Tie Wahl de» GcsamtvorstandeS ergab folgend« Resultate: Herr Ed. Barthel, Vizepräse«; Herr Beyer. Schriftführer; Herr Jockil, Stellvertreter; Herr Stein, Kassierer; HerrWistuba, Stell vertreter. Zu Revisoren wurden die Herren: Lehrer Schnabel, Fritzsche und Bahn gewählt. — Am Palm sonntag geht der Verein gemeinschaftlich zur Lkter-Kommunion. 8 Meißr». Die Versammlung de» Volksverein» für das katholische Deutschland, welche letzten Sonntag hier ftattfand, war wieder nicht in der Weise be- sucht, wie man erwartet hatte, und wie e» dem auswär tigen Redner gegenüber wünschenswert gewesen wäre. Herr Pfarrer Bange-Mtttweida sprach in schöner Weile über .Kirchliche Strömungen im Lichte de« Modernismus". S» sei ihm für seine Mühe herzlich gedankt. Mögen die Vertrauensmänner recht treu ihrer übernommenen Psiicht Nachkommen so wird die Zahl der Mitglieder endlich Über die Hundert hinauskommen. 8 Natzrbrrg. Dienstag: Marienverein. Mittwoch den 16. Februar: Kath. Arbeiterverein und Verein erwerbstätiger Frauen und Mädchen bei Raffer. (Vortrag einer auswärtigen Rednerin ) Tleues vom Tage. Hamburg, 14. Februar. Hier wurde gestern ein mäßiges Beben in Tauer von Stunden bei etwa 8100 Kilometer Entfernung angezeigt. Mainz, 14. Februar. Das Kriegsgericht der ersten Division hat den 10jährigen Fähnrich Flügel vom 2. In fanterie-Regiment „Kronprinz" wegen fortgesetzter roher Mißhandlungen seines Putzers zu fünf Monaten Festung verurteilt. Paris, 14. Februar. Aus Schanghai wird ge meldet, daß vier reisende Engländer in die Hände von meuternden chinesischen Soldaten fielen. Es gelang den Engländern, zu entfliehen. San Diego (Kalifornien), 14. Februar. Auf dem Torpedobootzerstörer Hopkins der Vereinigten Staaten erfolgte eine Explosion, durch die fünf Mann getötet wurden. Telegramme. Berlin, 15. Februar. Zum Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg ist an Stelle des in den Ruhestand tretenden Wirft. Geh. Rates v. Löbell der Unterstaats, sekretär im Ministerium für Landwirtschaft usw. Wirft. Geh. Rat v. Conrad ernannt worden. Frankfurt, 15. Februar. Der Bcauereldirektor Fritz Bindtng von der Brauerei Jung erschoß sich gestern abend am Grabe seiner Mutter. Budapest, 14. Februar. Das Organisationskomitee der Regierungspartei erläßt einen Ausruf an die Nation, in dem daraus hingewiesen wird, daß die Partesimterschei- düng zwischen der Unabhängigkeitspartei und der Aus gleichspartei vollkommen inhaltlos geworden sei, da jene, als sie zur Regierung gelangt sei, genötigt gewesen sei. ihre Gegnerschaft gegen das AuSgleichSgesetz aufzugeben und den Dualismus anzuerkennen. Das Regime der Koa- lition habe in einem Zwiespalte zwischen der Nation und der Krone geendet. In dieser schwierigen Lage ergehe ein Appell an die Nation zur Bildung einer Partei, welche die Harmonie zwischen König und Nation herstellt. Die Konstituierung findet am 10. d. Mts. statt. Die Ver- fassungspartei beschloß, sich aufzulösen. Paris, 15. Februar. Aus Bourg en Brests wird gemeldet, daß das Hochwasser die Deiche des Saone- flusseS durchbrochen und zwei Dörfer überflutet habe. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Paris. 16. Februar. Ueber den spanisch-marokka- nischen Zwischenfall in Larasch wird gemeldet: Der dortige scherifische Gouverneur ließ sechs Soldaten der spanischen Polizei wegen Ruhestörung verhaften. Sie wurden jedoch auf dem Wege zur Festung nach einer heftigen Rauferei, bei der auf den Gouverneur einige Schüsse abgefeuert und sechs Soldaten des Machsen verwundet wurden, von ihren Kameraden befreit. Da die spanischen JnstruktionSokflztere der Polizeitruppen die Bestrafung der Schuldigen verweigern, richtete der Gouverneur eine Beschwerde an den Machsen. Paris, !4. Februar. Wie aus Tulon gemeldet wird, versuchte in dem Bürgermeisteramts des dortigen Vororte» BormeS ein Italiener mittels einer Dynamttbombe einen Anschlag zu verüben, der jedoch mißlang. Der Attentäter verwundete sich daraus selbst durch einen Revolverschutz tödlich. DaS Motiv der Tat ist Rachsucht. Paris, 14. Februar. Nach einer Teveiche an den Martneminister aus Ciudadela hat die dorthin entsandte TorpedobootSflotttlle damit begonnen, die umderlretbenden Leichen zu bergen. Paris, 15. Februar. Wie aus Ciudadela gemeldet wird, haben die französischen TorvsdobootSzerstörer etwa 40 Leichen von dem untergegangenen Dampfer „General Chanzy" geborgen. Wegen der zahllosen auf dem Meere umhertreibenden und am Ufer zerstreuten Trümmer und Materialien des DamvferS hält man an der Ansicht fest, daß eine furchtbare Erplosien das Schiff zerstört haben muß. Paris. 15. Februar. Die hiesige Polizei verhaftete den vereidigten Börienmakter und Generalrat des Depar tements La Manche Juhel unter dem Verdachte, mit zwei Beamten der Liguidalionskasse von Havre Veruntreuungen im Betrage von nahezu 3 000 000 Franks verübt zu haben. Auch die beiden Beamten in Havre wurden festgenommen. Madrid. 15. Februar. Der König ist gestern rbenü mit der Königl. Familie nach Sevilla abgereist. Athen, 14. Februar. Wie die Blätter meiden, be finden sich unter den Vorlagen, die der Kammer inter- breitet werden sollen, eine solche über die Gründung eine» Ministeriums für Handel. Industrie und Ackerbau, eine Verlage über die Reorganisation der Universität, sin Gesev betr. die Unvereinbarkeit der Funktionen eine« Deputierten mit denjenigen eines AuffichtSralSmftgliedes oon Ftnanz- gesellschasten und eine Vorlage betr. den Schutz der Arbeit. Athen. 15. Februar. Gegen die von der Militär- liga an die Zeitungen gestellte Forderung, ich der Kritiken über die Einberufung der Nationalversammlung zu ent- halten, ist von den Zeitungsdirettoren bei der sieqierung Einspruch erhoben worden, da sie eine derartige Einmischung nicht dulden könnten. Petersburg. 14. Februar. Die Plenarversammlung des Komitees zur Verstärkung Ser russischen Kriegsflotte durch freiwillige Beiträge hat beschlossen den RsftSsstcnel» der gesammelten Gelder in Höhe »on 900 Rubel un verzüglich zur Errichtung einer Luftschffflotte zu verwenden und die kaiserliche Genehmigung si!r eine Sammlung zu diesem Zwecke nachzusuchen. Teheran, 14. Februar. Dem vernehmen nach haben sich die englische und die russische Regierung bereit erklärt, da» Ersuchen Persiens um Gewährung eines Vorschusses von 500 000 Ptd. Eterl. dahin zu beantworten, daß unter gewissen Bedingungen 400000 Pid. Sterl. gewährt werden sollen. In Anbetracht der kürzlich eingetretenen Ver-