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Kret«. — Dije Festigkeit, mit der die Schutzmächte ihren Eut- schloß bekannt gegeben haben, daß die von den Kretern an gestrebte Vereinigung der Insel mit Griechenland unzulässig und unniöglich sei, hat in den maßgebenden griechischen Kreisen einen tiefen Eindruck hervorgerufen. Doch kann der Erklärung der Schutzmächte keine, sei es auch nur in- direkte Vermahnung der griechischen Regierung beigemessen werden; denn letztere hat sich von dem Augenblicke an, wo die Vereinigungsbewegung auf Kreta sich wieder bemerkbar inachte, dieser gegenüber ablehnend Verhalten und dies nicht bloß den Mächten, sondern auch der Pforte zur Kenntnis gebracht, indem sie beruhigende Versicherungen dahin ab gab, daß sie mit der kretischen Bewegung nichts zu schaffen habe und sie als den griechischen Interessen zuwiderlanfend mißbillige. Allerdings gibt es in griechischen Kreisen viele Anhänger der Angliederung Kretas an Griechenland, allein es handelt sich hier um Elemente, die nicht ins Gewicht fallen. Man täte auf Kreta daher sehr unrecht daran, rvenn man den Ausstreuungen über Meinungsverschieden heiten zwischen den Mächten Glauben schenken und sich hier- durch zur Fortsetzung der aufständischen Bewegung er mutigen ließe. Berrmschtes. V 330 000 Mark für ein Bild. Die Stadt verordneten von Frankfurt a. M. beschlossen in nichtöffent licher Sitzung, das Rembrandtsche Bild „Gefangennahme Simsons" aus der Graf Schönbornschen Galerie in Wien zu erwerben. Von dem 330 000 Mark betragenden Kauf- preis sind 290 000 Mark durch Privatsammlungen aufge bracht, den Rest gibt die Stadt. v Eine deutsche Münzstätte für chinesi sches Geld befindet sich bei Eberswalde. Bereits seit dem Herbst vorigen Jahres werden dort in einem großen Messingwerk Kupfermünzen gestanzt, die in China eine Prä- gnng erhalten und dann dort als Geld dem Verkehr über geben werden. Die Münzstücke werden in Blechkästen ver sandt, von denen bisher pro Woche etwa 60 zur Versendung nach Ostasien gelangen. v lieber die Genickstarre machte in der letzten Sitzung der Berliner medizinischen Gesellschaft Geheimer Obermedizinalrat Professor Dr. Kirchner, Vortragender Rat im Kultusministerium, eingehende Mitteilungen. Darnach rechnet man einstweilen noch nicht mit der Abnahme der Epidemie, wenigstens nicht für den Monat Mai. Die Krankheit ist nur wenig ansteckend, aber sie wird unstreitig durch den Verkehr verbreitet und überall im Deutschen Reiche findet man Fälle, die auf Schlesien Hinweisen. Dabei beschränkt sich die Erkrankung vorwiegend aus das kindliche Alter. Nach dem bisher eingegangenen Be- obachtimgsmaterial waren 90^/, v. H. Kinder im Alter von 1 bis 10 Jvhren; die epidemische Genickstarre ist also eine ausgesprochene Kinderkrankheit. Die Bekämpfung der Epidemie wird mit größter Energie organisiert. Trotzdem stirbt noch immer etwas mehr wie die Hälfte der Er krankten. Das ist viel, aber doch noch nicht so übermäßig viel im Vergleich zu anderen Epidemien. Wenn die An nahme richtig ist, daß der Krankheitskeim durch den Nasen- und Rachenschleim übertragen wird, und daß — wie der im Aufträge der Regierung nach Oberschlesien entsandte Privatdozent Dr. Westenhöfe«: gefunden zu haben glaubt — der Krankheitsprozeß von der Rachenmandel und ihrer Umgebung ausgeht, so wird man daraus vielleicht gewisse Hinweise auf eine wirksame Bekämpfung entnehmen können. Peinlich« Mundpflege, Gurgelungen usw. wären in erster Linie zu verlangen. Vor allem aber wäre notwendig, daß das Seuchengesetz, das dem Abgeordnetenhause seit drei Jahren vorliegt, endlich einmal verabschiedet wird. Polizei- Verordnungen reichen nicht auS; zur nachhaltigen Ein dämmung der Epidemie bedarf es einer allgemein gültigen gesetzlichen Handhabe. v Ueber Berliner Schwindel hat der Rechts anwalt Dr. Werthaucr ein Buch geschrieben. Ein ganz be sonderes Kapitel verdient danach die „schwarze Bande", deren Mitglieder sich besonders auf Kreditschwindeleien gut verstehen. Leute, die aus dem Zusammenbruck) ihres Ge schäftes nur ein paar Firmenstempel gerettet, eröffnen bald hier, bald dort — Berlin ist ja groß — Plötzlich einen Massenverkanf von Honig, Räncherwaren, Kartoffeln«, Spar gel, Aepfeln und anderem mehr. Verkaufen sie gut, so ist es nicht ausgeschlossen, daß der eine oder andere Lieferant, der meist in der Provinz sitzt, auch bezahlt wird; gewöhnlich aber alles geht auf Kredit und wie: Niesensummen werden in kürzester Friß fällig, oft bis in die Hunderttausende gehend. In richtiger Erkenntnis der menschlichen» Schwächen legen diese Geschäftsleute den Hauptweick auf imponierende Briefbogen: Erstes und ältestes Berliner Lebensmittelver- tanfsbureau und -Geschäft. Hauptgeschäft und Zentrale . . . straße. Drei Filialen am Platze, Kellereien da und da. Konto bei der Nationalbank, Telephon des Chefs Nr. . . ., Telephon der Verfandtabteilung Nr Girokonto bei der Reichsbank, Telegrammadresse . . . und in dem Stil weiter. Für etivaige Nachfragen der Behörden oder für kundigere Lieferanten dient ein ganz einfacher Brief bogen», schlicht und vornehm, wie ihn reelle Firmen führen. Manche haben auch noch eine dritte Sorte für Fälle, in denen man zweifelhaft sein könnte. Eines Tages kommt es zum Klappen. Der Chef mit der schönen Hauptnnmmer im Telephonbnch ist längst über Berg und Tal! Die Hel fershelfer haben von nichts eine Ahnung, sind wie ans den Wolken gefallen, schwören lächelnd den Ofsenbarungs- cid man manifestiert sich so durch" . . . und warten geduldig, bis das Haupt der „schwarzen Bande" eines Tags im anderen Stadtteil unter anderem Namen aufmacht und sein Spiel von neuem beginnt. v Diebeshumor in Amerika. Die Chicago« „Abendpost" berichtet von etlichen in der windigen Stadt vorgekommeneil Einbrüchen, bei denen die geschätzten Herren Räuber sich gedrungen fühlten, über das Mitge nommene in mehr oder minder vollendeten Versen zu quittieren! Einige Strolche statteten zum Beispiel einen: deutschen Restaurant ihren Besuch ab, erquickten sich an allen dort vorhandenen Vorräten und hinterließen schließlich einen Zettel folgende:: Inhalts: „Dein vier ist gut. auch der Zigarren Hochfeiner Duft hat mich entzückt — Könnt länger ich bei Deinem Wein verharren, Fürwahr, ich wäre hochbeglückt.* Der betriebsame Wirt sieht sich für den erlittenen Schaden dadurch reickflich gedeckt, daß diese Verse ihm eine wohl unbeabsichtigte Reklame erster Klasse abgeben — er hat sie auf großen Plakaten abdrucken und in seinen ganzen Viertel anschlagen lasse:: I Unangenehmer ist aber immer hin der Vorfall, der eine junge Dame betroffen hat, die nwrgens beim Erwachen auf ihrem Tischchen folgende Zei- len fand: «O schönste Frau, ich habe alle Ihre Ringe, Auch Ihre Uhr, die Nadeln und noch andere Dinge. Ich eile jetzt, indem ich noch Ihr Loblied singe, Daß ich in Sicherheit mich damit bringe. Nicht so galant behandelt wurde aber ihre Freundin, die in einen: entsprechenden Falle folgende unerwünschte Mitteilung erhielt: „Dieweil Du schliefest, holde Träumerin, Bin heimlich ich zu Dir gekommen, Ich sah den Perlenschmuck, der Deines Halses Zier, Doch, da er wertlos ist. Hab' ich ibn nicht genommen!* Büchertisch. Die katholischen Missionen. Illustrierte Monatschrift. 83. Jahr gang. (Oktober 1M4 dis September 1905.) 12 Nummern. 4« Mk. 4.— Freiburg im BreiSgau. Herdsrsche Berlaghhandlung. » Durch die Post und den Buchhandel. Inhalt von Nr. 8: Ein französischer Missionär in japanischer Gefangenschaft. — Chine sische Namen und Namengebung. Heidenrod der japanischen Adelsfamilien Minami und Takeda. (II.) — Nachrichten aus den Missionen: Europa (Dänemark: Nußland). — Japan. — Chma (Süd-Schantung). — Vorderindien (Tritschinopoly). — Afrika. <I.) — West-Afrika. — Vereinigte Staaten. — Ozeanien (Salo- mons-Jnseln; Süd-Salomonen: Nord-Salomoncn). — Kleine Missionschronik uud Statistisches. — Miszellen. — FürMifsionS- zwecke. Die Nummer enthält 9 Abbildungen. Der Wanderer Nr. 8 (Benziger L Co.) zeichnet das inter- i essante originelle Lebensbild des greisen Benediktiners k. Otto Bitschnau, eines der bestbekannten religiösen Volksschriftsteller unserer Tage. Im Artikel „Mariengebetbücher* unterrichtet eine kundige Feder über die treffliche Auswahl von ErbauungS- und Andachtsbüchern für den Monat Mai. während „Ein Kapitel z» den Schulprämien* drei hübsch illustrierte Erzählungen als Be« ^ lohnung für fleißige Schüler empfiehlt. Die mit vielem Geschick und zugleich schwungvoll geschriebene Novelle „Die Manöver* tsird , fortgesetzt. Eine Herz und Gemüt erfreuende Nummer! ine Prämie für unsere Leser! Unserem verehrten Leserkreis machen wir die ergebene Mitteilung, daß AM" nnn- melii» *MW die von uns im voraus angekündigte Usus Knsvlil-Ausgrike von mb sieuter! 8SlNll. Mke 2 Künste, clegaut gebunden, Groß-Lcxikon-Format, ca. 1200 Seiten, mit Illu strationen und mit ausführlichem hochdeutschen Wörterbuch, envekienen ist und nunmehr durch unsere Geschäftsstelle, unsere Träger (auch per telephonische Bestellung, Nr. 1366, frei ins Haus) zu dem sussengvwöknlivk billigen l*rei»e von .50 fürdeilis k.50 -lark: ksmie: zu beziehen ist. — Unser beliebtester Volksdichter „Fritz Reuter" WM* sollte in keinem deutschen Hause sehlen! 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