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Sächsische Volkszeitung : 02.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-02
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.01.1920
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Amtw- Se» r. Za»u,r »»» Sächsische M»1k»,e<t«», Nr. 4. «M, Ke» Wiederbeleben» unserer zusammen«ebrochenen Wirt schaft ertragen werden konnten, liegt auf der Hand!" Nothenau erinnert ferner daran, daß bei dem für dis Arbeiterschaft verlorenen Metallarbeiterstreik im Herbst 1919 die Geldverluste der Haupikasse LeS Metallarbeiterverban- Ke» mtt nicht weniger als 18 Millionen M. angegeben seien, «m Kann zu folgern: „Wenn die Arbeiterschaft durch solche Kahlen darüber aufgeftärt wird, welche Gefahren ein ge- toerkschastlich nicht genügend vorbereiteter und unterstützter Streik für sie mit sich bringt, so hätte die Statistik schon wohltätige Wirkungen erzielt. Die ungeheuren Gchädigun- gen für den einzelnen bei organisierten Streiks wachsen ent sprechend bei Len „wilden Streiks*, h. solche, die ohne Genehmigung durch eine Organisation, ohne vorangegangene Ansage und nicht auf Grund eines Mehrheitsbeschlusses der Stvetklustigen auSbrechen. Leider gibt auch hierüber die Statistik keine Auskunft, eine Lücke, die sich hoffentlich tn später« fahren ebenfalls wird auSfüllen lasten. Erwägt man dann noch, daß schließlich von Len wirtschaftlichen Streiks im Jahre 1918 — die politischen kommen hierfür nicht in Betracht — nur 33,8 v. H. mit einem Erfolge für die Arbeiter ausgingen, so gelangt man immer wieder zu der Kernfrage LeS ganzen Problems, ob wirklich die Streiks die geeignete Waffe der Arbeiterschaft zur Durchsetzung ihrer noch so berechtigten Forderungen find, oder ob sie sich nicht als zweischneidige» Schwert darstellen, da» dem Angreifer mehr Schaden zufügen kann als dem Angegriffenen. Jedenfalls darf — und das lehrt eindringlichst auch die neueste Streikstattstik — von dieser Waffe nur im äußersten Notfälle und nur unter Beachtung aller gangst erprobten Regeln des Arbeiterkampfes Gebrauch gemacht werden.* Um so notwendiger ist ein Ausbau deS Schlichtung«. Wesens, das sa mit der Durchführung des Betriebsrätege- seheS einhergehen soll. Abgesehen von den Fallen, wo die Arbeiter durch kommunistischen Terror in den Streik getrie ben werden, sollten diese selbst bei jedem Streik nicht nur an sich selbst denken, sondern vor allem auch in Rücksicht zichen, was sie der deutschen Wirtschaft und der Allgemein heit schuldig sind. Nach dieser Richtung gehören die Re- DolutionSstreikS gerade nicht zu den Ruhmesblättern der deutschen Arbeiterschaft, zumal nicht nach dem Bekenntnis Hur industriellen Gemeinschaftsarbeit, zu dem im November 1918 die Arbeitnehmerverbände sich feierlich verpflichtet yanen. Warum lese ich eine katholische Zeitung? Don Fritz Günther-Neu-Lcutersdorf (O.-L.) Ich will für mein Haus vor allem eine Zeitung, die auf dem Boden der christlich-katholischen Weltanschauung steht. Diese ist aber vielen Gefahren ausgesetzt, wenn ich Sonntags das Won Gottes anhöre und a» den übrigen sechs Wochentagen mir seiner Zeitung predigen lasse, die in mir das zu verunstalten sucht, mir heilig ist. Irdische Schätze verbirgt man in festen Truhen, Nnere Gesinnung aber lassen viele ruhig vom Geiste einsr geg- t' en Presse vergiften. Welch ein Widerspruch! Und Tatsache ist jsucy, ooß den, der nicht von einer gutgläubigen Zeitung aufgsmuntert wird, die Kirchenglocken bald vergebens rufen. Eine Zeitung, die Priester und Bischöfe beschimpft, soll leinen Zutritt in eine katholische Familie haben. Bei diesen Ver unglimpfungen bleibt es gewöhnlich nicht, denn bei nächster Gelegen heit geht's über die Kirche im besonderen her. Soll ich mir so nach und «ach meine Gesinnung untergraben lasten? Jeder Katholik ist im Gewissen verpflichtet, die Kinder im Gelste seiner Religion erziehen zu lassen. Daher ist es nicht gleich gültig, welche Zeitung gehalten wird. Die, welche für die konfessions lose Einbeilsjchule einttiit und Propaganda macht für die Wünsche der Rosa-Roten, unterdrückt den Willen einer Minderheit. Das kann nicht einen katholischen Mann erbauen. Einzig und allein der Zen trumspartei verdanken wir die M ö gli chkeit der Konfessions schule. Die katholische, die Zentrumszeitung tritt ein für die christ lich-religiöse Erziehung der Kinder, daher lese ich sie. In der schweren Zeit vermäg allein der christliche Geist ein Volk vor Verzweiflung zu bewahren. In ihn. liegt auch die Wurzel, die in der christlichen Nächstenliebe herr liche Blüten der treuen Pflichterfüllung gegen die Gesamtheit treibt. Daß unser Wirtschaftsleben nicht ganz zusammcnbrach, damit kann sich da- Zentrum »in gutes Teil Verdienst buchen. Daß bei Nichtunter zeichnung deS Friedcnsvertrages der Krieg von neuem über u»S her einbrach. veramaßte das Zentrum schweren Herzens, das Vaterland zu retten, selbst wenn die Partei damit die letzte Lcbensäußerung getan I. 'tte. Das Zentrum nrbeiiele schon seit Juli 1917 für den Frieden. II, zählt sind die Belege dafür, wie warm das Zentrum für die Fa. rungen des Christentums eintrat. Daher gehört in ein kaiho- ln Haus eine Zeitung, die dem Charaticr nach katholisch ist. Tie katholische Zeitung muß den Geist des Mammvnis- »nu s verwerfen, ebenso wie das unhaltbare Gegenstück des ma le r i a l i st i j ch e n Sozialismus. Ich wall eine Zeitung, die den christlichen Solidarismus vertritt und nicht extremen Kommunismus predigt oder herzcnsregungcn des mach!- und vcr- anügungssüchligcn Kapitalismus. Ohne Steigerung der Arbeit ist eine ^Steigerung der Versorgung mit Gütern unmöglich. Daher wollen wir, daß unser jeniges Wirtschaftsleben nicht zusammenbrich-, sonder» daß es neu aus- und nusgcbau! wird. Die katholischen Zeitungen forderten in dem g setzloien Zustande mach der Revolution Wahlen und N a t i o » a l v e r s a m in l » n g. Nun haben wir durch das Verfassungsmerl von Weimar wieder Recht und Gesetz im deutschen stände. Mii gutem Ge wissen kann das Zentrum sagen, daß es eingetrelen ist sür Wahr heit, Recht und Freiheit. Der Dolmetsch dieser Partei ist die sZentrums?ci:»iig, die dieses Programm an der Stirn trügt. Wem diese drei Worte nicht leerer Schwall sind, der in»', dafür sorgcn/nbaß diese Zeitung auch den Platz einnimmt, der ihr gebührt, der muß sür neu« Bezieher werben, damit die großkapitaiitti'che Presse unser Organ nicht erdrückt. Uns in Sachsen liegt das Gedeihen der „Sächsischen Volksreitung" am Herzen. Sie ist allezeit die Sachwalterin unserer Angelegenheiten gewesen als Katholiken und Zenrmmsanhängcr. Da her wird die Mahnung des Verlages nicht vergeben? sein: „Wer zwei neue Bezieher gewinnt, Hilst die Auflage aus das Dreifache bringen." SchtüLemann über die Gefahr des Bol schewismus für De Ischland Das ungarische Blatt Az Est" «eroffcvtli.bic eine Unterredung^ seines Berliner Korrespondent» mit Scheiden,»»». der u. a. folgendes sagte: „Die Gefahr des Bolschev'siu >? besteht in Deutschland noch immer. Abgesehen von x->. Agit..von der kommunistischen Pa lei gibt / es sehr viele Ursachen, welche oie Verbentni q der tomn,umstischen Ideen fördern, in erster Rcilie i.»:, di.-? tie schrecklichen wirüchaftlichen Folgen des Krieges. Ein Teil der Menschen glaubt, daß in der bol schewistischen Welt alles gut Hin w-rde. Dazu kommt die kurzsichtige und verhängnisvolle Pounk dm Enten:-'. Mii ihren Forderungen macht sie es unmöglich, Wz Deutschland wirtichot-l-.cki in Ordnung kommt und das kann dar» 'uh: n, sag es übrrhuuv' keine Regierung geben wirk, welche diese Fora-. >.-gen erfüllen kann. Wenn die gegen- »zotige Negierung demifsiom-ct, se find «n dir Unabhängig« mck bi« Ko»i«nnisle,i geneigt, die Negier««- z» übernehmen. Rntz wäre eine Katastrophe." Als da- Gespräch dann aut Lo,ialift,rnn,»besteeb,ngrn kn«, sagte Scheidemann: „Was kann min denn in dem heutigen De»>r<b- land sozialisieren? Nur unter« Schulden, unser tütend nnd «nsrre» Niedergang. Bloß von El-ckrij »Stsunternehmnngi« «n» Bergwerke« könnte die Rede sein, iber sonst gibt »S nichts zuin Sozialisiere». Man darf nicht Prinzipien reiten, s-ndern man muß die einzig «--- liche Politik, die Politik des Ausbaues betreiben.' Di» P«riser Berhmrdlrrngen Pari«, 31. Dezember. Der Oberste Kat der Alliierten empfing heute morgen Dutasta, der über seine Unterredung mit Kreiherrn von Lersner Bericht erstattete, sowie General Ler » nd, der über die Verhandlungen zwischen den alliierten Vertretern und der von Simson präsidierten Delegatton berichtete. Der Rat einigte sich über alle Maßnahmen, die bezüglich deS Inkrafttretens de« Friedensver- träges vor dem 6.. J»nuar, dem Tage, der für den Austausch der Ra tifikationen in Aussicht genommen ist. getroffen werden mußten. Der Rat beschloß ferner, baß der Schutz der Angehörigen der Gebiete, in denen die Abstimmung »orgenommen werden soll, derjenigen Macht zufällt, deren Vertreter -der Abstimmungskommission des betreffenden Gebietes präsidiert. Her. Rat entschied, daß der Unterhalt der Be- satzungstruppen in, dIp „Abstimmungsgebieten jeder an der Besetzung teilnehmenden Macht rchjiege. Zurückerstattung der Kosten soll durch die Macht erfolgen,das Abstimmungsgebiet zugesprochen wird. Sofort nach Jnkrasttretrtt ckies Friedensvertrages soll die deutsche Re gierung die 192000 Tonnen Schwimmdocks abliefern. Der Rest des abzuliesernden Materials ist innerhalb einer Frist von 30 Mo naten abzuliefern. ^ Paris, 1. Januar. Wie die Morgenpresse meldet, hat gestern nachmittag in der Maison de la Presse der erste Zusammen tritt der Kommission von Simson und der alliierten Vertreter zur Regelung der Fragen über das Inkrafttreten des Friedensver trages stattgefunden. Von französischer Seite war General Lerond, von englischer Seite Rennte, von türkischer Seite Pa via an wesend. Von deutscher Seite nahmen an den Verhandlungen Mini sterialdirektor von Simson, Geheimrat Goeppert, Graf Ler chen seid, Geheimrat Loehrs, Major von Micheleis und Major von Boetticher teil. Paris, 1. Januar. „Petit Parisien" sagt: Man erwarte die Ant wort der deutschen Regierung in Betreff der schriftlich diktierten Zu geständnisse der Alliierten in der Scapa-Flow-Angelegen- heit. Generalsekretär Dutasta und Freiherr von Lersner hätten den 6. Januar als möglichen Tag des Inkrafttretens des Fnc- densvertrages ins Auge fassen können. Es sei aber heute schon fast sicher, daß dieses Datum überschritten werden würde. Hinsichtlich des strittigen Gerichtsstandes der Abstimmungsgebiete wolle General Lerond alle Fragen so lösen, daß spätere Verwicklungen ausgeschlossen seien. Das lei ein weiterer Grund, anzunehmen, daß der Austausch der Ratifikationsurkunden nicht vor dem 10., ja selbst 12. Jani»ar erfolgen dürfte. St. Brice im „Journal" behauptet, baß Genral Lerond /glaube, noch etwa zehn Tage zu bedürfen, um öle vielen juristischen, administrativen und militärischen Einzelheiten für die Ueberleitung der Verwaltung in den Abstimmungsgebieten zu regeln. Die Hafenkommission Hamburg, 1. Januar. An Bord des englischen Zerstörers „G 64" ist am Mittwoch nachmittag, wie bereits gemeldet, die vom englischen Marineamt zusammengestellte interalliierte Son de rk o m m i ss i o n zur Besichtigung des Hafenmaterials eingetroi- fen. Die aus drei Offizieren bestehende Kommission wurde vom Ge heimen Baurat Loewen von der Baudeputation, der von der Reichsregierung mit der Führung beauftragt worden ist, empfange«. Unmittelbar nach der Ankunft wurde eine Besichtigung der im hiesigen Hafen vorhandenen Schwimmdocks, Bagger, Kräns' und des anderen schwimmenden Materials vorgcnommen. lieber den Inhalt der mit der Besichtigung verknüpften Verhandlungen wird noch Still schweigen bewahrt. Die Kommission wird sich, sobald sie die Arbeiten in Hamburg beendet hat, nicht nur nach Danzig, sondern nach allen deutsche» Hafenstädten begeben, in denen solches Hafcnmate- rial zu finden ist. Wahrscheinlich wird die nächste Etappe der Kieler Hafen sein. Deutsche Gerichtsbarkeit in den Abstimmungsgebieten Paris, 1. Jan Der „Temps" berichtet: Die Ver treter Deutschlands beriefen sich auf die Bestimmung des Friedensvertrages, die die deutsche Gerichtsbarkeit in den Abstimmungs-Zonen in Kraft laste bis zu dem Augenblick, wo die Volksabstimmung stattfinde. Die Vertreter Deutschlands erklärten, daß diese Volksabstim- mungsgebiete also der deutschen Jurisdiktion unterworfen bleiben müßten. ES würde sich insbesondere daraus er geben. daß die dort wohnenden Personen wegen Landes- Verrats vor -aS Reichsgericht tn Leipzig gestellt werden könnten; das aber, meint das Blatt, wäre unvereinbar mit der loyalen Vorbereitung einer Volksabstimmung, und die Alliierten würden die widerrechtliche Auslegung dev deutschen Vertreter natürlich nicht zulassen, aber die deutschen Vertreter behielten sich vor, wenn sie eS für nützlich halten würden, die Ansicht ihrer Regierung ja sogar die Ansicht der deutschen Nationalversammlung zu hören. . Phantasien Beklin, 31. Dezem-Kr. Dt- Pariser Presse hme gestern eine Nachricht aus Kopenhagen verbreitet, der zufolge inan in nickerrichte ten Kreisen in Berlin einen Staatsstce'ch sür Februar erwarte. Die sem Staatsstreiche werde ein spartakisttscher Putsch in Süddeutjchland vorangehen. Die Eiserne Division, die jetzt 70 000 Mann umfasse, werde für die Wiedereinsetzung der Hohenznlle-m eintreten. Der Kai ser werde fortgesetzt auf dem Lausenden gehalten. Er sei jüngst von dem Grafen Mirbach, dem Grafen Dohna-Schlnbitten, sowie einigen Generalen besucht worden. Gleichzeitig verbreitet „Le Journal" aus Genf die Kunde, die 'Züricher Polizei habe ganze Ballen revolutionärer Zeitschriften beschlagnahmt, die aus Deutschland stammren. Nach auf- gefundenen Briefen sylirj-Lenin im Einverständnis mit der deutschen Regierung eine neue Revolution in Europa zu entfachen suchen. Die Bewegung solle in dev Schweiz beginnen und von dort auf Frank reich und Italien ausgedehnt werden. Man braucht nicht erst darauf hinzuweisen, wie trübe die Quellen dieser Nachrichten sind, und welche Widersprüche sie enthalten. Las geniert die Verbeiter dieser Meldungen nicht, die bekanntlich «en Hauptzweck verfolgen, Beunruhigung hervorzurufen. Man kann oft in der französischen Presse die Redensart lesen, daß Lächerlichkeit töte. Aber die Pariser Presse scheint dieses Wort niemals auf sich an zuwenden. Amerika unk ker Frtedensvertrag Haag, 81. Dezbr. Au« Washington wird gemeldet: Die Senatoren beschäftigen sich noch immer mit der Frage, wie ein Kam pro mit, bezüglich des Friedensabkommens herbe'arsübrt werben kann Senator Maccumber, der eine Reise im Westen der Vereinigten Staaten unternommen hatte, erklärte nach seiner Rückkehr, daß die große Mehr- beit de« Volte« ein Ende der Verhandlungen wegen des Fri'd-nSabkommen« wünsche. Man ist bereit, den Völker bund mit denjenioen Vorbehalten zu unteistützen, über die d,r Staat und Wilson sich einigen können. Senator King Hatte eine Beratung mtt deu Senatoren Walsh, Lenroot, Maeeuar» «sw. Gr erklärte nachher, daß »an sich über 14 Vorbehalte geeinigt habe und es möglich selig wavde, auf dieser Grundlage die Ratifikation durchzufahren. L> diesen 14 Vorbehalten gehören mehrere, hie Senator Lodge einbrachte. E» zum Beispiel, daß Amerika nicht duvch die Bestimmung«« der ArbeitLkonserenz Verpflichtungen etnzugehen Hai. Die Hauptänderung, welche Seuator King in deu Lodgeschen Vorbehalten gemacht hat. bezieht sich auf Artikel 10, auf die Monroelehre, die Schantungfrage und die Einleitung z« den Vorbehalten. Pari», 81. Dezember. Nach der Heur haben die Eng- länder de« Fünferrat eine Note überreicht, um darauf hin- zuwetsen, daß die amerikanischen Streitkräft» einen Brücken kopf am Rhein, Koblenz, besetzt hielten, daß aber die Ler- einigten Staaten den Friedensvertrag von Versailles noch nicht ratifiziert hätten, also auch keine amtlichen Vertreter i« der rheinischen interalliierten hohe» Kommission haben könnten. Die Note spricht die Ansicht au», um den Beschlüssen dieser Kommission und der Verwaltung der besetzten Gebiete keinen Abbruch zu tun, wird e» «otwendig sein, daß der von de« Amertkanem besetzte Bezirk tn die französischen, eng lische» und belgischen Bezirke ei«bezogen wird. Gibirie« unter Jap«»» -»«trolle Haag» 81. Dezember. Au» Washington wird halb amtlich mttgetetlt, daß die vereinigten Staaten, Groß- britannten und Japan eine Abmachung getroffen haben, wodurch Japan ausschließlich die Kontrolle über Sibirien erhält. Japan wird Truppen stellen, um die Linie am vaikaisee zu besetzen. Doch darf Japan diese Linie nicht überschreiten. Die tschecho-slowakischen und amerikanischen Truppen werden zurückgezogen. „Daily Telegraph" meldet aus Parts: Ueber die Lage in Sibirien laufen weitere recht beunruhigende Nachrichten ein. Nicht nur haben sich die Truppen Koltschaks weiter zurückztehen müssen, sondern eS herrscht auch Aufruhr gegen die Regierung, und innerhalb der Regierung selbst sind starke Schwierigkeiten entstanden. Eine Einigung über das Programm zwischen Koltschak und seinen Ministern ist noch nicht erzielt worden, Die Politik Lettlands Kopenhagen, 1. Januar. Wie aus Riga berichtet wird, äußert sich der lettländische Minister des Auswärtige« Meijerowiz über die nächsten Ziele der auswärtigen Politik Lettlands. Der Minister bestritt, daS zurzett eine militärische Gefahr seiten« de» Bolschewismus vor liegt, solange die lettländische Front oie bisherige Stellung hält. Der Minister äußert sogar die Erwartung, daß ein Teil LettgallenS (Lettgallen ist das östlich an Lettland an schließende Gebiet, das von katholischen Letten bewohnt wird), der n, ch von der Roten Armee besetzt ist, von dieser geräumt werde. Der Minister kam endlich auf die schon früher von ihm vertretene Idee eines Blocks baltischer Staaten zurück und meinte, dieser würde in der Weise zustande kommen, daß Lettland zunächst eine Konvention mit Litauen schließt, der sich hernach Estland und hier auf Finnland anschließen würden. Nachdem auf diese Weise ein baltischer Staatenbund zustande gekommen, müßte eine Verständigung mit Polen angestrebt werden, die dadurch erleichtert wird, daß Polen im Begriff ist, sich mit Littauen über einige fragliche Punkte zu einigen. Einige territoriale Probleme, die Lettland und seine Nachbarn be treffen, so die Ueberlassung des Bezirks von Walk an Est land oder Polangens im Austausch gegen den Eisenbahn knotenpunkt Murawjewo an Litauen, sind zurzeit noch offen. — Nach' meiner Meldung aus Hslsingfors sollen die baltischen Staaten zu einer Konferenz in HelsingforS am 4. Januar etngeladen werden. Auf der Konferenz will man den allgemeinen Waffenstillstand mtt Sowjet- Rußland erörtern. Es ist die Absicht der Konferenz, auch ein Schutzbündnis vom Schwarzen Meer bis zum Eismeer zu schließen. Eine Kundgebung Kes Reichspräsidenten Berlin, 1. Januar. Der Reichspräsident hat de« Reichskanzler gebeten, folgende Kundgebung zum Neujahrstage z« veröffentlichen: Im vergangenen Jahre ist zwar das Chaos, abgewehrt, die Ein heit des Reiches erhalten und gefestigt worden, indessen mußte unter dem Drucke rücksichtslosen Zwanges ein Friede geschlossen werden, der die Ehre unseres Volkes, seinen Wohlstand, die Früchte vergangener und künftiger Arbeit fremder Gnade zu überantworten droht. DaS beginnende Jahr muß entscheiden, ob die Deutschen trotz allem als Nation, Staat und Wirtschaft sich zu behaupten hoffen können, oder durch inneren Hader, dem sich äußerer Haß zugesellt, in einem end gültigen Zusammenbruch auch die Hoffnungen ihrer Kinder begraben müssen. Diese Schicksalsfrage vor Augen, bitte ich heute alle, die sich Deutsche nennen, in der gemeinsame« Not die Reihen zu schließen und ein jeder an seiner Arbeitsstelle für den Wiederaufbau unseres Vaterlandes das äußerste zu tu». Berlin, den 1. Januar 1920. Der Reichspräsident: Ebert. Der Kaiser über die Katholiken Die „Voss. Ztg." beginnt mtt der Veröffentlichung der Briefe des früheren Kaiser» an den Aaren. Der folgende Brief stammt »uS dem Jahre 1895. Im Deut schen Reichstage steht die sogenannte „Umsturzvorlage" zur Debatte, die später, am 11. Mai, abgelehnt wird. Der Brief lautet: / Berlin. 7. L. 1895. Liebster Nicky! Egloffstein wird, wie ich hoffe, Dir den ganzen Haufe» Porzellan ohne Schaden überbringen können. Sr ist ange wiesen, den Tisch so zu decken wie er auSsLhe, wenn D» ein Diner für fünfzig gäbest, so daß du das Ganze in Augenschein nehmen kannst. Ich hoffe, da» meine Manu faktur alle» getan hat, um Deine Wünsche zu erfüllen, und daß da» Geschenk für Such beide nützlich fein wird.
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