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Nr. L8S LS. Jahrg. Montag den 14. August 1916 «eschSftsftell, und R-dakti»«« Lrerden-A. 16, Holbeinftrah; LB . " .—M Fernsprecher 21 366 ' 1 Postscheckkonto Leipzig Nr. 147SV BezoglpreiS, A»»aabr X mit illuln. BrUl-nc dlrrtcliührüch 2 IO I» TrcSdk» u»d ganz Deutsch land frei Haus 2.S2 in Ocllerreich 4.4» X. «»««ade » dicrleljSkrlich I.»«v In Dresden »nd ganz Dcmlchiaud frei Hau? 2.22 ^<i in ccjlerreich 4.0? X. Sinzel-Nummcr 10 H« Ktichftlche DolkSzcitnng erlchcint an allen Wochentagen nachmittag?. Nnzeigini Annadmr von 0!elch»ilisai,zeige» k>>? III Uhr,l von Kami!>ena»zc>gen bis I I Uhr Varia. Preis für diePelll-LPuNzcilc 20 im Retia- meleii Kt» iZtlr undeutlich geschriedene. sowie durch Hern- , ivrecher naigegeveae Anzeigen tüanen wir dir i Rc>aulwa»l>chkeil siirdieüiichiigkcit de! Tobtet ^ nicht übcruchiueu. kprechslunde der Redaktion: 1 >—12 Uhr von». Organ der Jentrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen.' Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe U nur mit der Wochenbeilage. Ach? ÜklltM NklWMlW Mariä Himmelfahrt Die leibliche Aufnahme der Gottesnmtter in be» Hftn- inel ist kein Dogma, wirb es aber gewiß kraft stirer bog- matischen nub titnrgischen Grundlagen, >venn ,-,bie Stunde getoiinnen" unb nicht ber historische Beiveis er ist nicht zn sichren sondern ber theologiiche: ans ber Würbe ber Heftchen Jungfrau, ber noch in ben Tiefen ber Felsentirche als tWlberz liegt, gehohen, geläutert, geprägt nnb eine goldene Marienkrone unter bas katbolische Polt kommt. Inzwischen geht ber Herzensglanbe ber Katholiken an dachtin seinen Pilgerweg i Aftiria, bie kensche Erbe, ans ber der neue Adam genonnne», Äftitter aller Dehenbigen, Tem pel des Allerhöchsten, ist beni Grade, bas nns verschlinat, entronnen, nachdem sie aestorben n>ar ini Kusse der- E-errn, ans Diebe nnb Sehnsucht nach ibreni aisttlichen Sohne. Versnnten ini tstebet, >oie einst, als der Engel der Ber- iiinbianna sie arüstte, kam bars man annebmen der Tobesengel nnb der Bote ber Pertlarnng nnb bofte die gnabennoAe Brant des beiliaen c-eisles lieim in die wige Heiniat. Ibr inatelloser Leib sal, nicht die Penoesnna, welche Fluch nub Joche der Sünde ist. „Du wirst beiueiu Heiligen nicht zu ieben aebeu die Permesnua" gilt Elunsrns, gilt meint srommer iülaube aiun sü«' die, welche mit chm in inuchster nnb lebeubichter t^euieinsch.ift slelili Maria, bie nnverlvesl iehe BunbeSlabe des nenen unb eioiaen Tesla »irnlee, bie bebre Frau, bie Fohnimes aesrbau! ha>,iw «e.e luaiibe ber Sonne. Man braucht kein tstottesgelehrter ;u sein, um die amize ebelsleingeschniüctte Kette der Marienauszeichnuuaeu logisch unb theologiscli El versieben. Er ist organische-s -.'eben unb boamalische Entwictcttmg in der Marioloaie. Wer sagt! Dhne Makel ber Erbsünde empfangen, inust solaerirhtia sein in diesem Glauben, bais den einzigartigen Tempel Gattes, aus dein Ehrisrns Fleisch auaenommen hat, nicht ben Würmern zur Speise aebeu. „>'un> .I>-^n >.>>,» !Ku> in»-." Fm Dicltte Jesu leben ivir Maria nnb m seiner tstei» heit errichten wir ben lilienbestrenten Thron der Jim melstönigin, an dessen Stufen ivir el,rsnrchtsvol> die Posen kränze unserer Betrachtung nieberleaen. sicherlich aäbe e.- austerbalb der Kirche iveniaer täegner ber Äi'a! ienverelirnna, wäre über diesen Teil der katho lischen Doamntik, nimal in seiner oraanischeu Perbinbuua mit der Eliristn-stelire, mehr .Klartieft ober nin es allge- iueiner und griinblicher zu saae» iväre inelir «Klanhe an Ehrisln-s, ben Soll» t^oltes. vorhanden. Emil Dncta eriväbnk in seinem tttft! in pveiter Ans laae erschienenen Bliche „Tie drei Stiften der Erotik" die Bel>anptn»g, bas; ivir ohne die Aeggpter lbie Anhetnng der Isio) keiiie Madonna aekannk hätten. Er selbst spricht von Maria, einer „boamatisch anerkannte» Ewlkin", nnb von ihrer „boamakischen P„pgtnna". Der alänbiae Eatbolik lächelt über diese „Wissen schaft". Wie dem Eichte ber Erhalten, so solch ber Wahrheit der Irrtum, mit dem ivir aber nicht) zu tun haben. Die reine Eebre schließt allen Erbauen nnb jechirhen Irrtum aii). Makellos wie die heiliae Funchran ist die unseblbare .Eirrlie lüolles. dtirrbe EsotEs Miilter t'lottes! Welcher tlkeichtii», von herrlichen ftnalochen >inb beiliaen Erbauten triitalli siert sich iii» diese Worte! Ester lieaen noch nnaebobene, kostbare Erhübe. Joses Erlnebe» <„Hanbbnch der katholischen Doaillatik", lll, l.dift aibt jenem protestantischen «ileletnten recht, ber meint; Die diatboliten verherrlichen nnb ver- teibiaen in Maria ihre nwstiscbe ftiissassiina von der xiirche als der Mutter unb Mittlerin ber chuaben. Die Psorten der Hölle und des tchabes babeii aiich Maria iiirht überwältich. Diirch ihre ftiisnabiiie iii den Himmel ist die chchtesmutter ihren .ainbern nicht sein iinb jrenib aetvorben. Eie lebt, um ftir iins zu bitten. Unter den Ehren, die ihr Eobn ihr droben bereitet, unb unter den Hnlbia»»ae» ber Enael iinb der triumphierenden Eirche verpisst sie nicht ihre stinber, die trauerii nnb weinen im Tal der Fähren. Wie viel iväre ber .Eunst verloren aeannaen mit dem himmlischen Bild der Madonna, wir viel ber Ennst aller stünste: der Eeelensüliruna und Eeelenrettuiia mit diesem erhabenen Vorbild nnb dieser mächtiaen Fürbitterin! „Delber dir .uircbe, die aöttlicbe, stellt nicht Echöneres bar ans dem himmlischen Thron, Höheres bildet selber die stiinst nicht, die aötklichaebor'ne, als die Miitter mit ihrem Eohn." tEchiller.) Tizian, Pousii», Mnrillo unb viele andere Meister der christlichen stnnst haben die Himnielsahrt Mariä - , -i-— l s Das Neueste vom Tage j Ak MlW llMsA AMM. lW- T. B. Aiiitlich.) Großes H a n P t a n a r t i c r. l l z>!„g„st in!,;. Westlicher 5Lr:e^Hscharrp? st ft, Estibivestlich der Straße Thiepvnl — Pozwres ivar es den Eiuftanüern aestern srüh ac'lunaeu, iii etwa 70t» Meier Breite in unseren vordersten Graben eiuznbrinaen', im Geaeiiauarisse ivnrbeil sie heute nacht wieder hinau-ae- worfen. Vor Gnillemont nub der süolich anstchließenbeii Einie sind Massenanarine des Feindes unter schwerster Ein buße sin ihn abgeschlaaen worden. Ebenso brache» zwei sehr starke französische ftuarisfe ini Abschnitte von Manre- pas bis östlich van Hem znsanimen. P'achträalich ist cwwVbei, aaß die F-ranzosen in ber Pacht zun, lst. Ampist bas Dors Flenry nnb unsere Slel- lunaen östlich davon nnaesirifsen haben iiiib iftall abqe- iviejen sind. Ein feindlicher Haiidaranuteinrngriss ist gestern nordwestlich des Werkes Thinnmont gescheiter! Ani nnb südlich vom Kanal von Ea Bassee herrschte lebhafte GsteaMtiftüfteft, Vielsach zeigien die seiublichen PalrornUen größere Pstgsanikeit, besonders gingen norb- ivesllich voii Reims stärkere Anstläraugsableillingen nach ausgiebiger Feneroorbereiinng vor; die Unleriiehiiinugeii ivaren ohne Erfolg. Desllicli Bavanme nunste ein euglichrs Fliigzeiig in, Eiisttaiiipse zur Eaubnng gepvnngeii. Oestl rcher 5?st: ftsch«np l al; Front be-S G en e ra l se l b m a rscha l l s von H inbe n b n r g In der iMtienv von Eir>ibo>va, sowie am Dginstv- .Kanal iiidliäi des Wvgouowskoje - Sees würben seinbliche Vorstöße abgeschlagen; benische Abteilungen zerspreuglen östlich des Kanals russische Voctrappen unter erheblichen Verlusten für diese. Bei Farecze am Stochob ist ein lftefecht gegen vor- gebruiigenen Feind z,i unseren Gunsten entschieden. Starke feindliche Angrisse richten stch gegen den E»h- nnb Graberka-Abschuilt südlich von Brod>>, sie würben blutig abgewieseu; neue Angrisse stiid dort im Gauge. F r o n t des Feld in a r s ch a l l e n t n a n t s E r z h e r z o g K arl ; Fm Abschnitte von Fborow-Koninchv scheilerleii rils- sische Angriffe, eingebrochene Teile des Feindes sind durch Gegenstoß zurückgeworfen. lieber stOtt Gesangeue siiib eingebrachl. Auch westlich von Monasterzvsta lies der Gegner ver geblich an, er erlitt in unserem Feuer große Verluste. Balkan - Kriegsschauplatz .Keine besonbeieu Ereignisse, selbst die Scheiuiättgkeit des Feindes flaute ab. L b e r st e Heeresleitung. Grohe Unterseebootserfolge Berlin, 11. August. <W. T. B. Amtlich.! Eines unserer II Boote hnt nni ft!. August vormittags im englischen Kanal den englischen Feeslörcc „Enüo" versenkt. Der Ehes des Admiralstabcs der Marine. Berlin, 11. August. (W. T. B. Amtlich. Eines nnserer Unterseeboote hat in, englischen Kanal vom bis l>>. Angnst s i e b e n e » gli s ch e »nd drei s r a » z v s i s >1, e S e g r I s a h r z r n g e sowie drei englische und sranstisische Dampscr versenkt. Ein Schwindel über Bvlckr Berlin, l l. August. Aacb brr „Voss. Ftg." bringt „Dailii Erpreß" eine Meldung der „Aeivvork World", wo nach Fliegerhanptmann Bölcke vor Jahren in Aeuvorl iii rineiii t'lastbose als Auszugsübrer tätig geiveseii sei» soll, nachdem er dir deutsche Armee schnlbenlialbrr habe verlassen i müssen. Dieser Eüge»melbnng gegenüber sei sesigeslellt, baß Bölcke sich vor Faliren ai>s be»> Eliimnaiiuin in Denan befand, welches er fttt l mit bei» Frngnis der Ari'e ver- ! ließ. Eritbem gehört er ebne Unterbrechung dem b-mtscheu ^ Heere an. ' Dürer, Velasguez, Echranbols . . . iure Krönung ..'grei fend schön bargesiellt «Walter Aolbes ..Die Madonna"«, aber noch tri» Maler bat bas Bild iviebergcgcbeu. bas im Herzeii vieler Ebrislen leben mag; Maria vor den, . ate - lianse «äottes, nue ue mit besorgten Mntteraugen i. die Dämmerung der Welt iiiib in ben Abend der irbistbc Ver suchungen schaut, bie Hände gefaltet zum Gäbet, bau Eines ihrer Kinder den Weg verlebte zur himmlischen Hei ;. Die christliche Kunst kann erwidern; Wollte ma. alles anszeicliuen, was au idealen Gebauten und G^m .» iii ben Seelen der Erlösten lebt, würbe die Well die Bilder nicht lassen, die zu malen wären. Die Assunta, die Eirftua, die Fmmalulala welche Dnenbarunaeii bei' Kunst! Treiben« sagen wi mit: Aovalis; „Ich selie dich in tausend Bildern, Maria, lieblich ausgebrüclt. Doch teius voll allen kann dich ichilberu. Wie meine Seel: dich crblicli!" K. Die deutsche Republik als Bedingung sür dieWiederaulinüpsung der Internatwmile Die sozialbemolrausche Partei Frautreichs ! n ans ihrem kürzlich einberuieueii Parteilage ..dir Wi».ber!>ei- uelluua des von den Teulicheu ««>« Fahre !>7l »'.riehten echtes" mit IWll bis gegen l>>77- Eliniuie» als F iebens- bebiiignug ansgeslelll. Eie wies die sogenannte Fimmer- ivalber Resolution, die die Schlichtung volitismer Gegen- labe .gvilcheil den Iriegliitirenben Tlaalen bnrcti der Aus gleich der Demokratie entfallen, euischiebeu glrüct. Damit haben sich die irauzäsisclieu Eo;ialiüeu all! den vo. g lichen Etanbvuull der bürgerlichen Franzosen gestellt, die die Wiebereroberuua Elsas; Kolliringens burca Deutichlrab als eine» .Raub und als Unrecht »uneben. Die sran;ö,ischen Eostalinen ivnrben dadurch Hüter de-.- von Lnbivig XI V. am Teuliclien ißeiclie begangenen ülanbrs. mobnrcl Franft r»ich die tlslieingrenze nnb die Möglichkeit, mb iviiiier in beiilsche Angelegeiilieit ücti einziiinischen, geivann. Wie es icbeiiit. ivollen die französischen Eoaalisten diese Eimiiiscliiiiig in benllche Perliäliuiiie, der die B.-ieber- erobeiiüig Els>ls; Vollniiigeiis bnrcti Fran!reicli ob» ! min- beilens die Unterorbniing eines ..»eniraieiV Etsoß- ^ollnftigen iutter die iranwüsche Konirolle bienen ioll. in dem Sinne neu gestatten, baß ne an die Stelle des Ein- ttniies des iraiizöüichen Haies am die beiittclien Fürslen beiiieiiigen der iraii;öüiclie» Eonaibeiiielralie »iiii bas benlsche Volt 'eben wollen Fn diesem Sinne ist e-.- rocht erklärlich, baß ber Antragsteller ber ermähnten Resolution des französischen iozialbemo!ratilchoi! Parteitages Ronanbel crtlärte. baß von einer Wieberansrichrnng der Fnteiiiatio-- »ale. in ber die sranzösisclien niib die deutschen Toziatbemo- trateii verhiiiib»ni ivaren. nicht trülier geituocheii il'erben. bärste, als bis eine benlsche Republik entstellen würbe. Eine, iecbt' scböiie Aussicht ftir die Folgen eines iiii Sinne den von der Sonalbemotrafte geschallenen Fried»nsvertrages. Was werben die Monarchisten in Rußland, was die jenigen in England dazu sagen, wenn die in Frankreich io »intliißreichen Sazialbemotralen die Eirichlnug einer Re publik in Denlschlanb als erstrebenswertes poliliiches Fiel anseben nnb ein Iran'.öüiclie:' Ministe, selbst e.- ist Seni-- bart, diele Anslübrnngen Renanbels gut lieisst Ist es b»r nicht begrei'licb. baß '»ablieicbe konservativ gennnle rnssischv Palitit dein .'»areilbvie raten, licb nicht >ll;u lebr voir Frantreicli nnb Ftatien beeinstnstcli pi t»i>i-'n. da diese! Staaten mit Hilie ber Freinianrerei nnb stirer eigeneir iiatwnattili'ch geiärvi»'« Sozialbeinotratie ben Uniilnrz dev lnanarchischen Fllliitniialien in Devilchlanb aniireben. dev i»i nninöglich anl dieses altem beiclnäntt sein nuirbe. wildern znleist ancb tlinßlanb und England in Mitleidenschaft ziehen würbe. Das deutsche Palt m bis jeist trat; ber bedeutenden wftalbenwtratnchen Drganisatwnen in den bentictien Staa ten ein streng nwiiarchiilftch aeiinntes Palt. Wenn aber dieses nach den Plänen bei englischen nnb riisüichen Ralia- nalisten vvlitiscli lind nurischalllich pigriinbe gerichiet ivürbe, so iviirben die beivoliven Eleniente. denen es mn den Untergang aller Monarchien in Europa zu tun ist, sawic! nin die Plünderung de«' grasten Perwögen der einsluß- ieiclisteii Faniili.'ii ini Bande, gar bald ein gewonnenes Sviel haben. Man kann ben inanarcbischeu Gedanken in. Europa niclst erbalten, wenn wan bas uioiiarchischste Poll nnser-'s Erbleilrs bas denlst-be. biircl, einen Ranbtrieg zn- ai imbe ricliten ivill Möae» die > «milchen und englililien .Konierpolipen beste» eingedenk sein, solange es noch Feit ist. Es töinfte sonst sür sie selbst zu spät werben.