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». Beilage z« Nr. 41 der „Siichstschen Bolkszeitang" vom IV. Februar 1V0V. Die Jenteunis-Wahl. lMel' .Die Wacht am Uhein."> ES hallt ein Stuf durchs deutsche Land. Dem ZentrumSwShler wohlbekannt. Zur Wahl, zur Wahl, zur treuen Mannes Wahl. Kampf droht dem Zentrum überall! .Lieb' Zentrum mein, magst ruhig sein. Fest steh'n und treu die Wähler dein!« Wenn Neid und Mißgunst auf dich blickt. So steh' nur fest, parier geschickt. Nicht List, nicht Trug kann schüchtern dich dann ein. Das Zentrum wird dein Schützer sein. »Lieb' Zentrum mein, magst ruhig sein. Fest steh'n und treu die Wähler drin!« Und jedem, der auf Treue hält, Es auch im Zentrum gm gefällt. Nicht Stolz, nicht Neid kann herrschen im Zentrum, Nur Christenliebe geht da um. . ieb' Zentrum mein, magst ruhig sein, Fest steh'n und treu die Wähler dein!« Solang cS Zentrums Liebe gibt, Solang wird deutsche Treu' geübt. Steh' fest, steh' fest in Zentrums Lieb' und Treu'. So wirst du bald von Feinden frei. .Lieb' Zentrum mein, magst ruhig sein. Fest steh'n zu dir die Wähler dein! Hin zu Rom in England! Die Orford-Bewegung, die so vielen Anglikanern die Augen für die Wahrheit der katholischen Kirche öffnete, dringt immer tiefer ins Volk. Geführt von wissenfä-aftlich bedeutenden Männern, folgte die Menge in immer größerer Zahl der Richtung der Ritualisten, die das Rituale der ka tholischen Kirche in ihren Protestantismus einzuführen such- ter». Die „Times", das Organ der gemäßigten Anglikaner, forderte bereits wiederholt die Bischöfe auf, gegen die immer weiter in die Reihen der Anglikaner vordringende Neigung Maßnahmen zu ergreifen. Während das offizielle Blatt der anglikanischen Hierarchie, „The Guardian", auf- fallenderweise den RitualisiNus billigt und nur seine Extreme bedauert, haben sich in dem Parlament Stimmen erhoben, um mit Hilfe des weltlicl>en Armes dieser Be wegung Herr zu werden, die das Ende der Staatskirche her beiführen könnte. Doch hat der Ritnalismus unter den Geistlichen und Laien bereits einen so großen Anhang ge wonnen, daß Tnan es vorsichtigerweise zuerst für angczeigt fand, das Terrain zu sondieren. Bor drei Jahren wurde zu diesem Zwecke eine Kommis sion eingesetzt, die jetzt ihre Arbeiten dem König Eduard und den beiden Häusern vorgelegt hat. Danach werden in 1326 Kirchen Englands bei der Feier der „Eucharistie" die selben Gewänder gebraucht, wie in der katholischen Kirche, in 439 Kirchen wird der Kelch mit Wein, in den einige Tropfen Wasser gegossen sind, verwendet, in 279 Kirchen wird für die „Eucharistie" ungesäuertes Brot genonnnen, in 142 Kirchen wird der Ritus der katholischen Messe nach dem römischen Missale befolgt, in 308 Kirchen werden nicht bloß bei dieser „Messe", sondern auch bei Spendung verschiedener „Sakramente", die katholischen Zeremonien brächtet. Da steht man Leuchter und Blumen, womit gegen protestanti schen Gebrauch die Altäre in 1500 Kirchen geschmückt wer den. Ja, sogar den Kreuzweg, in dem nicht alle Stationen historisch haltbar sind, trifft man in 138 Kirchen, und in 559 Kirchen werden dein Volke die Statuen und Gemälde der heiligen Jungfrau oder anderer Heiligen zur Verehrung vorgeftellt. In 750 Kirchen werden zu Ehren des „Aller- heiligsten" Prozessionen abgehalten und das Volk mit dem selben gesegnet, wie bei uns, eine Uebung, die dem deutschen Protcstantisinus das Blut in den Adern gerinnen ließe. In der Karwoche, besonders an dem Triduum sacrnm, wer den Zeremonien vorgenommen, die den katholischen genau entsprechen. Die Marienverehrung, die Gebete für die Ver storbenen nehmen in den Kirchen Englands immer mehr überhand, ja sie sind schon ganz gewöhnlich. Das Kreuz- zeichen, die Selbstbesprengung mit „Weihwasser" findet man sehr häufig. Kein Wunder ist es also, daß es einem Katho liken in England auf der Reise ziemlich leicht begegnen kann, in einer ritualistischen Kirche dem „Meßopfer" beizu wohnen in der Meinung, cs sei wirklich das katholische Meß opfer. Dabei darf man nicht übersehen, daß alle diese Zere monien durch die 39 Religionsartikel und das „Common prayer book" von der Hochkirche strengstens verboten, ja zum Teil als Götzendienst gebrandmarkt sind. Und doch kümmert sich die Bewegung nicht um die Paragraphen, son dern schreitet innrer mehr voran; die Ritualisten verkünden laut und offen, daß sie allen denen heftigen Widerstand ent gegensetzen werden, die cs iragten, Hand an ihre Gebräuche zu legen. Und die „Bischöfe" Englands erkennen ihre Ohn macht, diese UmNxm-lnng des anglikanischen Glaubensbe kenntnisses und Kultus hintanzuhalten. Ter deutsche Katholik liest diese Nachrichten vielfach mit Rührung und Entzücken in dem Glauben, die vom hochge bildeten, freisinnigen England in äußeren Dingen sich voll ziehende Gleichmäßigkeit mit den: katholischen Ritus er leichtere die innere Uebereinftiiünning. Das mag ja in manchen Fällen zutrcffen, wie es uns Beispiele von be- rühnrtcn englischen Konvertiten zeigen. Aber „Intet un^tim in berba". Im ganzen und großen ist dieser Ritualismus ein auch vom katholischen Standpunkt der- werfliches Kokettieren mit ritueller Altertümelei: man will nicht jünger erscheinen als die katholische Kirche, welche viele Zeremonien seit grauer Vorzeit hat. Dazu kommt «roch der beivußte oder unbewußte Selbstbetrug; was soll diese kleinliche Nachäfferei von katholischen Zeremonien be- deuten, die ein „Meßopfer" umgeben, das keines ist, weil kein Opfcrpriester da ist? Ist cS nicht ein Spiel mit Wor- ten, von „Sakramenten" (außer der Taufe) und Sakra- mentnlien zu reden, wo es keine Priester geben kann, die ihre Gewalt von den Aposteln herleitend Eine Schale ohne Kern aber ist nichts, als Götzendienst; und leider besteht die große Gefahr, -aß die Hochkirchler das nicht merken und glauben, sie seien ja schon katholisch wegen Einhaltung die- ser Aenßerlichkeiten. Auch der Katholik, welcher oft genug wenig denkt, kann sich leicht verivirren lassen und glauben: „Ei, was fehlt denn diesen Leuten, sie haben alles, wie wir; die sind doch auch katholisch." Uns kann die ritnalistische Bewegung in England, welche den Schein für das Sein stib- stituiert und zum Beispiel dahin führt, das Volk ein bloßes Brot anbeten, sich damit segnen zu lassen, nicht sympathisch sein. Da ziehen wir im Namen der Wahrheit den Kampf und Haß der deutschen Protestanten gegen unsere Gebräuche nock) vor. Wir wissen, daß diese den Inbegriff unserer gan zen Herzenshingabe dienen und wünschen, daß unsere Geg- ner auch nicht eher diese Gebräuche annehmen, als bis sie entweder denselben Inhalt, wie wir, damit verknüpfen, das heißt inneren Glauben annehmen oder die Hand davon lassen. Das, glauben wir, ist der katholische Standpunkt, der durch Liebedienerei und Sentimentalität nicht verscho ben werden darf. Wie vertrauliche Briefe in die Oeffentlichkeit gelangen! Die Enthüllungen des „Bayerischen Kurier" haben im Flottenverein und in den höcksttcn Regierungskreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Kurze Zeit waren die regierungs freundlichen Organe sprachlos; dann aber rafften sie sich auf, um den „Bayerischen Kurier" und seine „Helfershelfer" des Diebstahls oder sogar des schweren Einbruchs in scharfen Worten zu bezichtigen. Wie groß muß nun aber ihr Aergcr sein, wenn das Münchener Zentrumsorgan erklärt, mit Seelenruhe da? angestrengte gerichtlich Verfahren abwxirten zu können, da die Briefe auf durchaus legale einNxmdfrei? Weise erworben worden seien. Daß nun aber einmal bei diesen Negierungsorganen das Gefühl sittlickrer Empörung plötzlich envacht ist, bringt ihm die „Augsb. Postztg." aus Deutschlands vergangenen Tagen eine Episode in frische Erinnerung, welche ihnen gründlich Gelegenheit gibt, ihrem gepreßten Herzen Luft zu machen: Etrra Mitte Februar des Jahres 1872 wußte die „Nord deutsche Allg. Ztg." zu erzählen, daß der Domherr von Koz- mian in Posen in Bad Homburg an der dortigen Spielbank auf dem Wege nach Nom Peterspfennige verspielt habe. Erz bischof Ledochwski von Posen erklärte amtlich, daß dein Herrn von Kozinian Peterspsennige niemals anvertraut gewesen seien. Die „Nordd. Allg. Ztg." hat ihre Lüge bis zu diesem Tage nickt zurückgetrommen. Windthorst nannte sie daraufhin den „Nordd. Allg. Düngertragen" Kurz nach dem Vorstoße der „Nordd. Allg. Ztg." gegen Herrn von Koz- mian wurde bei diesem Herrn in Posen eine Haussuchung abgehalten, und ein Paar Tage nach dieser Haussuchung er schien in der „Köln. Ztg." der Wortlaut eines bei Kozmian beschlagnahmten Briefes, den Windthorst ein Jahr zuvor an eine dritte Person im Posenschen gerichtet hatte. Schon am 6. März hatte Fürst Bismarck im Herrenhause anläßlich der Verhandlungen über das Schulaus sicht sgefetz mit einer Un verfrorenheit, wie sie ihm eigentümlich war, erzählt, daß ihm dieser beschlagnahmte Brief zugestellt worden sei und er sich befugt fühle, aus diesen« bei der resultatlosen .Haus suchung weggenommenen Briefe dem Herrenhause Mit teilungen zu machen. Am 23. März richtete die Zentrums fraktion eine Interpellation an die Negierung wegen des unerhörten Mißbrauches, der hier amtlich mit einem Privat- briefe in Presse und Parlament getrieben tvorden sei. Und was antwortete der Minister des Innern, Graf Fritz Eulen burg? Er erklärte kaltblütig, nicht zu wissen, wie der Brief aus der amtlichen Stelle an die „Köln. Ztg." gelangt sei; er habe auch kein Interesse daran, das zu untersuchen; das sei Sacke derjenigen, die ein Interesse an der Nichtvcr- öffentlichung des Briefes gehabt hätten! Wo blieb damals die Entrüstung des Ministers Graf Eulenburg.und der anderen Ordnnngsstützen, wo blieb der StaatsaiNvalt, der gegen einen derartigen Dertrauensbnich eingeschritten wäre?! Warum bat damals die „Köln. Ztg." sich nickt geschämt, den amtlich beschlagnahmten Brief der Oeffentlichkeit zu übergehen?! Ja. wenn es gegen den „römischen Erbfeind" geht, dann kommt man eben auch ohne sittliche — und Rechtsgrundfätzo ans. Wieder ein antijesnitischer Schundroman. Wenn ein Junge heute einmal in der Schule die ver diente Strafe bekommt, wenn ein Entgleister für seine Ent gleisung alle anderen, nur nickt sich selbst haftbar machen will, dann setzen sich diese Edeln bin und — schmieren einen Roman zusammen, in dem sic alle, die ihnen näher gekommen, mit Stinkbomben bewerfen. Bilseliteratur! Das Wort genügt. Das nennt man dann Kunst und diese Di- rufung auf die Kunst ist doch nichts anderes als ein Aus hängeschild zur Verdeckung armseliger Verleumdungen. Warum wir das vorausschicken? Vor Jahren wurde' ein getaufter Jndenknabe einem Jesutienkolleg zur Ausbildung übergeben: weil er aber mit einem Messer auf einen Mit schüler losging und diesen nicht unerheblich verletzte, mußte er aus der Anstalt entlassen werden. Derselbe Messerheld stand später in Plag vor dem Richter, wogen Anklage auf — Mord an einem Mädchen, mit dem er ein Verhältnis gelmbt hatte. Die Diagnose lautete jedoch auf — geisteskrank und Ueberweisung in eine Irrenanstalt. Aus dieser entlassen, schreibt der Mann einen zwei- bändigen Roman, natürlich gegen die Jesuiten, und die Kritik belobigt wieder ein — Kunstwerk. Wir meinen den Schundroman „Christus nicht Jesus" von Fr. W. van Oeftörcn, Berlin 1906, 8 Mk., aus dem die Reklame um jeden Preis die „Sensation des Tages" machen möchte. — In Grund und Boden hinein möchte der wilde Mann den Jesuitenorden niederreitcn. Darum schiß dort er sie als eine Verbrecherbande von teuflischer Bosheit, wie wir das ja schon von den MarlittS Gruselgeschichten her gewohnt sind. Wir hängen am besten den Roman niedriger und be gnügen uns mit einem Zitat, das jeden« denkenden Men- schen genügt: „Ist es Ihnen noch nicht klar geworden," fragt der Dichterling, „daß die Jesuiten nicht durch ihre Taten allein Verbrecher an der Menschheit sind, sondern durch den Rainen, den sie sich erwählten und den sie schänden, auch Verbrecher an Gott, mr unserem Herrn und Heiland! Tan Namen Jesus haben sie dermaßen befleckt, daß er zum Schimpf tvurde und nicht mehr zun« Namen Christus paßt. Aus- cinandergerissen haben sie das Bond, das beide Rainen zu einein Begriff verband. Ein wahrer Christ — das ver körpert alle großen menschlichen Tugenden; ein wahrer Jesuit — das ist die Verkörperung alles Schleichenden. Falschen und Tückischen. Ich kann den Namen Jesus nicht mehr hören, weil jene, die sich voll Anmaßung und Frechheit seine Jünger nennen, ihn so schändlich besudelt haben. Und spreche ich von den« großen Mann, der auf Golgatha starb so nenne ich ihn nickst Jesus Christus, sondern nur Christus — Christus nickst Jesus." Das ist Haß und zwar krankhafter Haß. der dort Bei fall finden niag, tvo die „Niedertracht der Jesuiten" Dogm« ist (vergl. die literarische Beilage des „Alten Glauben" Nr. 5 vom 1. Februar 1907), tveil man seine Wissenschaft über die Jesuiten aus Hintertreppen-Nomanen niedrigste/ Art holt. Aber selbst diesem Kritiker kommt es zu dick und zu dumm und er meint, „wir möchten niemanden raten, alles für bare Msiinze zu nehmen". Wir auch nicht! Denn es ist ein Tendenzstück niedrigster Art und bei denen kommt es bekanntlich auf die Verpfesferung an und nickst auf di? Wahrheit. Leute «nit solcherlei Anschauungen sind allerdings im Kampf mit den Jesuiten unüberwindlich nach dem be kannten Gesetze, daß selbst Götter gegen die Dummheit ver gebens kämpfen. Bitte! «V Im Wahlkampfe sind von gegnerischer Seite eine Unmenge von Schmähungen und Beschimpfungen des Zen- trnms, besonders aber auch der deutschen Katholiken, er- gangen, so daß es geboten erscheint, dieses Material zu sammeln und zu sichten. Vielfachen Wünschen entsprechend, habe ich mich zur letzteren Arbeit entschlossen und ersuche nun die Parteifreunde in Stadt und Land, mir Flngblätter und Zeitungsausschnitte dieser Art zugehen zu lasten. So weit es sich um Preßstimmen handelt, bitte ich, stets die Nummer und den Erscheinungstag des betreffenden Blattes anzugeben. Meinen besten Dank für die gefällige Unter- stütz» ng. Schriftsteller M. Erzberger, M. d. R. Berlin W. 15, Ludwigskirchplatz 10, den 8. Februar. BernnsckrtLs. v N o m p i l g e r f a h r t 1 9 0 7 I Abfabrt von Wien 18. April. Besuch von Padua (l Tag und 1 Nacht), Loreto (1 Nacht nnd 1 Tag) und Assisi (s4 Tag). 6 Tage in Rom. — Eisenbahnbillett 45 Tage gültig. Preise inklusive Ber- Pflegling: 1. Klasse 430 Kr.. 2. Klasse 286 Kr.. 3. Klasse («n Italien Eisenbahnfahrt 2. Klasse) 210 Kr. Anmeldungen bis längstens 19. März. Genaue Programme und Aus künfte wollen sofort 1>erlangt »verden vom Roinpilget- Komitee: Wien, I., Singerstrabe Nr. 18. v Merkwürdige Objektivität! In dem soeben erschienenen Band 15 des großen Meyerschcn Kon- versationslerikons kommt der Afrikareisende Karl PeterS reckst glinrpslich weg. In dem ganzen Artikel findet sich kein Sterbenswörtchen von dem Urteil des Tisziplinarhofes, das bekanntlich ans Tienstentlassnng wegen Dienstvergehen nnd Grausamkeit gegen die Eingeborenen lautete. Nur die „enpbeinistische" Bemerkung: „wo er, zur Disposition ge- stellt, eifrig für die Förderung der Kolonialpolitik . . . ein trat, aber auch wegen seiner Behandlnng der Eingeborenen viele Angriffe erfuhr." v Die A inazone n v on Daho m a y. General Dodds, der französische Eroberer Tahomays, der sich nun mehr in den Rnbestand zurückzieht. bat einem Mitarbeiter des „Jntransigeant" allerlei Erinnerungen ans den« be rühmten Dabomay-Fcldzug nnd von den Kämpfen gogrn den König Behanzin und dessen kriegsgervohnte Äma- zonen erzäblt. Bebanzin hatte die Gewöhn liest, unter den dreizehnjährigen Mädckic'n seines Königreiches all jährlich die stärksten und schönsten auszmväblen; düste wnrden nach dem Norden geschickt und dort in harter Schu lung gegen die Strapazen des Kriegshandwerkes abgehärtet. Um sie gegen körperlichen Schmerz unempfindlich zu machen, müssen sie sich üben, von Stacheln starrende Hindernisse zu erklettern nnd zu überwinde»; und um ihren Mut und ihr» Kühnheit z» stählen, wurden die Jungfrauen gezwungen, das rohe Herz frisch geschlachteter Ochsen zu essen. Diese Erziehung der Amazonen Pflegte gewöhnlich zwei Jahre zu dauern, dann galten die Mädchen als reif, um ihren älteren Schwestern zugesellt und in das Amazonenkorps einge gliedert zu werden. „Wir haben." so erzäblt General Dodds, „mebrfach mit diesen Amazonen kämpfen müssen. Sie gaben de» Männern an Mut nichts nach und als Fl>ruen waren sie ohne u>eitercs kam» zu erkennen. Sie trug.'n Pnmpbosen, die ihnen bis znm Knie gingen nnd eine kurze Jacke mit breiten «reißen und roten Streifen. Sie gingen zu Fuß und wxwen mit Gewehren bewaffnet." Bebanzin war ein Herrscher von furchtbarer Grausamkeit. Die Gefangenen, die er nickst verkaufen konnte, wurden bis znm Tage dev großen Opfer ausgespart. Dann aber führte man sie vv'- den Köingsf'alast. vor dem ein großer freier Platz mit einer bassinartigen Vertiefung war. Dort wurden die Unglück lichen geschlachtet. Ihr Blut Plätscherte dann in das Bassin, stieg höher und höher und füllte schließlich den ganzen Be hälter. Daun bestieg Behanzin ein kleines Kanoe «ind zeigte sich so, in dem Blütmeer dahinfahrend, seine««« Volke, das zitternd in diesen« furchtbaren Schauspiel das Symbol der Macht seines Herrschers schaute. v Gegen den Automobilunfug. Die Auto mobilbesitzer zeichnen sich auch in Italien nicht durch Rück sicht auf die Anforderungen des nonnalen Verkehrs und di«