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SK. Januar nach der „Franks. Ztg." Nr. 2, Morgenblatt, in Nomeck 26 Wähler für den Sozialisten, 220 für den Liberalen und nur 4 für den Zentrumskandidaten! Die „ültramontone Intoleranz" hatten also Liberäle fick) zu- schaden kommen lassen! — Dre Bertetluug de» sozialdemokratischen Stimmen- plwachse» bei der diesmaligen Wahl, der 245 199 gleich 8.14 v. H. beträgt, ergibt sich aus folgender im „Vorn,." veröffentlichten Zusammenstellung: 1903 1907 Preußen .... 1 649 999 1 813 950 -i- 163 952 Bayern 212 605 237 891 ff- 25 286 Sachsen .... 441 764 418 570 23 194 Württemberg . . . 09 743 115 724 - 15 981 Baden 72 300 93 386 ff- 30 086 Hessen 68 834 76 992 8 158 Mecklenb.-Schwerin . 49 778 44 271 5 507 , Strelitz 6 366 6 050 307 Sachsen-Weimar . . 26 247 28 738 2 491 Vraunschweig. . . 36 369 37 203 834 Oldenburg . . . 17 971 2t 705 3 734 Sachsen-Meiningen . 16 681 17 885 - 1 204 Sachsen-Altenburg . 18 695 19 092 397 Sachsen-Koburg . . 19 299 20 390 - 1 091 Anhalt 27 672 27 641 31 Schwarzb.-Rudolstadt 8 742 8 250 492 SonderSh. 5 237 5 798 ff' 561 Waldeck .... 1 830 1 122 708 Reutz (Keltere Linie) 6 840 6 304 536 „ (Jüngere Linie) 13 261 13 157 104 Schaumburg-Lippe . 2 310 2 608 I 358 Fürstentum Lippe 3719 5 756 -i- 2 037 Lübeck 11 155 1 l 575 i- 420 Bremen .... 25 076 27 362 ff" 2 2X6 Hamburg .... 100 112 112 892 ff- 12 780 Elsaß-Lothringen. . 68 267 81 589 -i- 13 322 3 010 771 3 255 970 -ff 245 199 Stimmenrückgang haben die Sozialdemokraten nur in Sachsen, den beiden Mecklenburg und in verschiedenen kleinen thüringischen Staaten. Indes der Gesamtzuwachs an Stimmen enspricht doch nur dem Zuwachs der Be völkerung und der „Vorwärts" selbst gibt zu, daß gegen- wärtig der Anteil der Sozialdemokraten an der Gesamt stimmenzahl etwas zurückgegangen sei. iNns Sradr «nd Land. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) —* Es dämmert! Auch die „Lcipz. N. Nachr." merken bei kleinem, daß sie sich versehen, daß sie im Dunkel ihres liberalen Parteisanatismus für Nisse im Zentrums- nrrm gehalteir haben, was nur Fugen sind. Sie fassen sich mttvirrt an den Kops, den die Eisblase des „Vayr. Courier" doch ein wenig abgekiihlt hat, so jedenfalls, daß sie einige Ursachen des umvillkonnueuen Zentrumssieges: die „be- nrunderungswürdige Organisation", die fleißige Arbeit der Zentrumspresse zu erkennen vermögen. Nach diesen kurzen lichten Augenblicken bricht dann freilich wieder die bekannte Umnachtung an mit dem stereotypen Lauten über die „hin terhältige, gewissenlose" Taktik des Zeittrums. Immerhin ist eine momentane Besserung zn konstatieren. Erfreulich ist es. wenn die „Leipz. N. Nachr." nicht mehr vom anti- nationalen, sondern vom „national völlig indifferenten" Zentrum sprechen, allein bedenklich bleibt es, wenn sie schrei ben: „Der klerikale Schuppenpanzer zeigte sich noch stark ge nug, um die Lanze, die das Herz des Zentrums treffen sollte, abprallen zn lassen, und selbst die häßlichen Ent- hüllnngen , die sich an die Namen Roeren und Wistuba. an die schwarzen Listen und an die Prozesse der Missionars knüpften, haben eine eigentliche befreieitde Wirkung nicht geübt." Um Himmels willen, nichts von „häslichen Ent hüllungen" sagen I Für ein nationalliberales Blatt schrei ben und von „häßlichen Enthüllungen" reden, heißt auf sich selbst mit Fingern zeigen. —* Warumsollen unsere Mütter stillen? Hm Deutschen Verein für Volkshygienc hielt Herr Dr. Flachs einen Vortrag über das Thema: Warum sollen unsere Mütter stillen? Die Kindersterblichkeit weist bekannt lich hohe Zalsten aus; Sachsen allein 24,3 Prozent der Le- bendgeborenen. Diese Kinder, welche im ersten Lebensjahre starben, sind fast alle mit der Flasche ausgezogen, während Kinder, die an der Brust genährt sind, lebenskräftiger und widerstandsfähiger sind. Für das spätere Alter beweist das auch die Aufhebungsliste der Rekruten. Dies beweist auch eine ausgezeichnete Arbeit von Tr. Rose (Dresden), welcher an der Hand eines großen Materials die direkte Beziehung von Zahnverderbnis und englischer Kranklieit zur Ernäh- rung an der Mutterbust überzeugend nachgewiesen hat. Redner schloß seinen Vortrag mit den Worten: „Wenn cs jüngst durch die Gaue Deutschlands rief und nicht vergebens: Deutschland erivartet. daß jeder Mann seine Pflicht tut, so mag auch folgender Weckruf der Vaterlandsliebe in den Herzen der Frauen einen begeisterten Widerfall finden: Deutschland erwartet, daß jedes Kind von seiner Mutter ge stillt wird!" Leipzig. Wieder eine liberale Wahllüge. Im „Leipz. Dagebl." vom 12. Februar 1907 ist zu lesen: „Vielleicht darf ich eine nette, den Vorzug der Wahrheit besitzende Episode hier ansühren. Am Hauptwahltage, also am 25. Januar hielt der Reichstagsabgeordnete, katholischer Dekan Pütz von Wemding (Schwaben) daselbst eine Dersaimnlung ob. mn die Wahlergebnisse bekannt zu geben. Dabei be grüßte ein sozialdemokratischer Wähler den Herrn Dekan also: „Mir san Brüder, jetzt halt'n ma zam, i bin Sozi, sollst leben!" Das ist nun mal wieder von A bis Z er- lagen! Herr Dekan Pütz schreibt nämlich: „Ich habe am Wahltage 1) keine Versammlung abgehalten, 2) keine Wahl- Ergebnisse bekanntgegeben, und 3) keine derartige Bc- prüßung „von einem sozialdemokratischen Wähler" erhalten. DaS ganze Geschreibsel ist nichts anderes als ein nieder- trächtiges Lügengewebe, das auf den Charakter derer, die eS auSgesponnen haben, die es nicht wagen, mit offenem Visier zu kämpfen, sondern wie feige Hottentotten vergiftete Pfeile aus dem Hinterhalte schießen, ein trauriges Licht wirft. JVH. Pütz, Dekan, M. d. R." — Ferner gibt der „sozialdsmo- kratische Wähler", der angeblich die Begrüßung ausgespro chen haben soll, folgende Erklärung: „Ich erkläre hiermit ausdrücklich, daß ich die mir in den Mund gelegte Aeuße- rung am Wahltage Herrn Dekan Pütz gegenüber mit keiner Silbe getan habe. Der betreffende Artikel ist nichts als liberale Wahllüge. Wemding, den 15. Februar 1907. Willibald Heckel, Schreinermeister." — So, das genügt wohl. Siebenlehn. Der hiesige Bürgermeister Dairthel, der vor Monaten von der Staatsanwaltschaft in Haft ge- nommen wurde und neuerdings bekanntlich seine Aemter niederlegte, hat sich wie dem „Oschatzer Tageblatt" berickst.'t wird, auch als Direktor der städtischen Sparkasse allerlei Verfehlungen zu schulden kommen lassen. Diese sind gegen wärtig Gegenstand staatsamvaltlicher Erörterungen. Di.: hiesige Sparkasse erleidet durch die Verfehlungen keine Ver luste. da die Dermögensbestände Barthels mehr als hin- reichende Deckung gewähren. („Vogtl. Anz.") Plauen, 14. Februar. Einen Scheunenbrand am Morgenberge im Stadtteile Haselbrnnn hat der 53 Jahre alte Handarbeiter Johann Schröpfer ans Böhmen verur sacht. Der Brandstifter meldete sich heute mittag selbst bei der Polizei und gab an, er habe das Feuer deshalb ange legt, »veil er arbeitslos und ohne Eristenzmittel sei. Er habe den Tod in den Flammen suchen wollen. Da die Scheune ganz ans Holz geballt war, habe er ein Brett wegreißen und dann in das Feuer gehen wollen. Leider sei ihm dies nicht gelungen, da sich das Feuer zu schnell verbreitet habe. Vereinsnachrichten. § Drüben. Sonntag, den 10. Februar, feierte unser Kasino sein 17. Stiftungsfest in Döhlen. Ein reichhaltiges Programm bot den zahlreichen Besuchern einen genuß reichen Abend. Unter der Leitung seines vorzüglichen Diri genten trug der Gesangverein außer verschiedenen Volks liedern das herrliche O bona .lmm von Palästrina und ein Offertorium (Dui uunt eooli) vor. lvährend die Herren Posselt und Kubanka nnverwüstlick>en Humor in „Feld webels Liebling" und „Die letzten zlvei Taler" entwickelten. Ein Lustspiel „Sie bat Talent" von Leo Hildeck, zeigte, daß in unserem Kasino mcmckxs recht gute Talent für Dilet- tantenbühnen vorlxmden ist. Tie allzeit liebenswürdige Frau Sanitätsrat mit ihrer reizenden Tollster Ottilie, sowie der NechtsaMvalt und Oberlehrer spielten so prächtig und harmonisch, daß es eine wahre Lust war, Zuschauer zu sein. Ein Tänzchen mit Uebcrraschiing beendete den ausgezeickmet gelungenen Fastnachtsabend. — Herzlichen Tank allen Mit- nstrkenden auch an dieser Stelle! 8 Leipzig-West. (Volks-Verein.) Mittwoch, den 20. Februar, abends 8 Uhr, findet im großen Saale des Etablissements „Drei Linden", Lindenatt, unser erster Dolks- bildungsabend statt. Nach einer Ansprache des Gesckstifts- sührcrs wird die dritte Mädchenklasse der hiesigen katholi schen Bnrssersllmle unter Leitung des Herrn Lehrer Jüne- mann Frühlingslieder vortragen. Außerdem lxrben Frau Direktor Schwicker, Herr Dr. Tante und Herr Zierfuß, ein geschätzter Klaviervirttwsc, ihre Mitwirkung zngesagt. Die Firma Blüthner hat einen Flügel giftigst zur Verfügung gestellt. Der Eintritt ist frei. 8 Wurzen. Zum 17. Stiftungsfeste des hiesigen katholischen Männervereins am Sonntag wurde dem fest gebendem Vereine und den Festteilnehmern durch die thea- Irakischen Aufführungen der Leipziger Theatergesell, schast des Herrn Kaufmann Tccre ein herrlicher Abend bereitet. Der vieraktige Schwank von Schönthan „Der Raub der Sabinnerinnen" ging über die Bretter, im großen sehenswert prächtig mit Guirlanden, Stoffen und großen Wandgemälden geschmückten Fastnachtssaales des „Hotel Viktoria". Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß die Wurzener Bühne bessere Spieler noch nicht getragen, daß dem Wurzener Publikum noch kein bessrcs Ensemble sich gezeigt hat als das Terre'schc. Jede Rolle war tadellos und bis ins kleinste fein durchgearbeitet: alle freilich über- ragte Herr Kaufmann Terre, der den Theaterdirektor Emanuel Striche so darzustellen wußte, daß sein Kommen schon zum Lachen unwiderstehlich reizte und sein Spielen und Gehen wahre Lachsalven löste. Ein Sturm des Beifalls brauste besonders am Schlüsse des dritten Aktes und ebenso wieder am Schlüsse der Vorstellung. Auch an dieser Stelle soll dem so treu opferfreudigen Leipziger Terre'schen Ensemble ein herzliches DankeSwort gesagt und ihm vollste Anerkennung ausgesprochen werden. Ein „schwarzer Mann" mill's den „Leipziger Spielern" vergelten an — einem gemütlichen Abend okme Theater! 8 Chemnitz. Am 6. Februar hielt der katholische Kir chenchor „Eäeilia" Chemnitz l seine diesjährige Generalver sammlung ab. Zahlreich waren die Mitglieder der Ein ladung des Gesamtvorstandes gefolgt. Nach Eröffnung durch den ersten Vorsitzenden, Herrn Kaplan Schindler, er hielt der bisherige Schriftführer, Herr Jehle, das Wort zur Verlesung des Jahresberichtes, aus welchem hervorging, daß 22 neue Mitglieder in: Laufe des Jahns eingetreten sind, elf Mitglieder ausschieden teils durch Krankheit, teils durch Wegzug, eins durch Todesfall. Der Verein besteht gegen- wärtig aus 70 Mitgliedern, und zwar 55 aktiven Sänge rinnen und Sängern, die alle fast ganz regelmäßig die Uebungsstunden besuchten, ans elf inaktiven und vier Ehren mitgliedern. Hierauf gab Herr Heeg den Kassenbericht. Alsdann wurden folgende drei Anträge von der General- Versammlung angenommen: 1) Die Vorbereitungen zn bei den jährlichen Vergnügungen werden einem vom Gesäurt- Vorstande zu wählenden Dergnügungsausschuß übertragen, der au8 vier Herren und zwei Damen besteht. 2) Die Mit gliedsbeiträge werden vierteljährlich an den Kassierer abge- liefert. 3) Der Verein feiert alljährlich in der Osterzeit eine gemeinschaftliche Kommunion, an der, wenn möglich, alle Mitglieder teilnehmcn (für dieses Jahr wurde der Passions- sonntag — 17. März —. als Zeit die 8-Uhr-Messe festge setzt) Dann schritt man zur Wahl des neuen Vorstandes, der folgendermaßen sich zusannnensetzt: Erster Vorsitzender: Herr Kaplan Schindler; zweiter Vorsitzender: Herr Direktor Grohmann: Schriftführer: Herr Jehle; Kassierer: Herr Heeg; Notenwart: Herr Simons; Dorstandsdamen: Frau Heeg, Fräulein Maringer, Fräulein KrauS. Hierauf schloß -er Vorsitzende die Generalversammlung mit einem Hoch auf den Verein und seinen Präses, den Herrn Pfarrer Müller. Die mm folgende Fidelitas hielt die Mitglieder noch einige Stunden in bester Laune beisammen. Mit Gott ins neue Vercinsjahr! —d— 8 Plauen. Am Montag, den 11. d. M., fand im katho lischen Gesellenvervin ein Fastnachtsvergnügen, bestehend in Konzert der Militärkapelle, Ansprache des Präses, Herrn Kaplan Rösler, Theater und Ball statt. Der Saal d^ „Freundschaft" tvar dicht besetzt und fürs Tanzen viel zu klein. Zur Aufführung gelangte der Zweiakter: „Der Wendenkirchhof". Es wurde recht tvacker gespielt. Der Professor Hieronymus Moll war „zum Schießen" und hauptsächlich seinetwegen der Erfolg ein „durchschlagender". Wie man vernimmt, soll die Regie des Festes wenigstens für den Fastnachtsabend das nächste Mal Tanzerlaubnis bis 6 Uhr anstatt bis 2 Uhr einholen, um einen: dringenden Be dürfnisse zu entsprechen. Katholisches Arbeitersekretariat Dresden - 8öbt«u, Wernerstraße LL. Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden von II — I Uhr und von 8—7*/, Uhr. Leipziger Volksbureau öffentliche gemeinnützige Auskunftsstelle iSrimmaischer Tteinweg LS, II. Wochentags von S bis Ubr und von bis >/^8 U^r. Katholischer Frauenbund, Dresden jeden Mittwoch (nutzer an Feiertagen) nachm, von 4 bis 5 Uhr Sprechstunde in allen Angelegenheiten des Frauen - Bunde» in der Geschäftsstelle Käofferstraße 4, I. Kunst, Wissenschaft und Literatur. Stägemann-Konzcrt. Eine der liebenswürdigsten Er scheinungen im Konzertleben Dresdens, der willkommenste tstast der Saison ist die Leipzigerin Fräulein Helene Stäge m a n n. Tie beiden Liederabende, ioelche die cm- nuftige Königlich Bayrisckie Kammersängerin vor und nach Weihnachten im hiesigen Dereinshause durch die Firma Ries zu veranstalten pflegt, sind stets sehr gut besucht, und zwar zumeist von denselben Persönlicksteiten, nxis sich damit er klärt, daß sich hier eine Art Stägemann-Gemeinde gebildet hat, die ihre» Liebling immer wieder selien und hören will. So war auch om Donnerstag, den 14. d. M. der große Saal ui der Zinzendorsstraße mit Verehrern und Verehrerin neu der Nachtigall aus Pleiße-Athen gefüllt und das zahlreiche Auditorium, das nach fast jedem Liede zum Applanditorium wurde, nahm die einzelnen Darbietungen der in prächtiger schwarzer Saintrobe erscheinenden graziösen Sängerin sehr warm auf. Fräulein Helene Stägemaiin, wiederum von Herrn Mar Wünsche mis Leipzig am Klavier tadellos begleitet, bot im ersten Teile des umfangreickM Programms Lieder von Bach, Haydn und Mozart, im zweiten solche von Mendelssohn und Weber: im dritten Teil waren Schubert und Brahms vertreten, im vierten Heuberger, Rabl, Wein gartner und Giitbeil. Ernste und heitere Lieder ivechseltcn in angenehmer Folge ab. Von den letzteren fanden beson ders die neckische „Warnung", die bübsch nuancierte „Unbe fangenheit", die muntere „Forelle", das drollige „Schuh macherlied" und die reizenden „Zwei Prinzessen" lebhafte Anerkennung. Außer dem „Schuhmacherlied" mußte die Säugerin das zarte „Wiegenlied" und das jauchzende jubelnde Brabmslied „O liebliche Wangen" wiederholen. Von den seriösen Darbietungen sind das „Veilchen", ferner „Ans Flügeln des Gesanges", Schillers „Des Mädchens Klage", das bekannte Lied Mörickcs „Sckzön Rohtraut", dos sehnsüchtige „Der Spielmann" und Heyses schönes „lieber ein Stüiidleiu" zn rühmen. Trotz dieser Gabenfülle hatte das Publikum am Schlüsse des Konzertes noch nickst genug, sondern hörte, dickst um das Podium gesck>art, stehend die Zu gaben an, welche die liebenswürdige Sängerin ans ihrem reichen Liederschätze noch zu spenden die Güte hatte. Ich bin über,zeugt, daß mau Fräulein Stägemaiin, die auch mit Blu- meiispendeii reichlich beehrt wurde, noch bis Mitternacht hätte singen lassen, tvenn nicht der Beleuchtungsinspektor des Saales ein Machtwort gesprochen hätte. Nun, die Stäge- mann-Geiiieiiide kann ja ihren Liebling inr Bußtagskonzert in der Frailenkirck)e am 27. Februar zunäckstt wieder hören! Dr. Max Oberbreyer. Tic Eröffnung der Fritz von Uhde-Ausstcllung fand am 15. dieses Monats vormittags 11 Uhr in de« Ausstellungsräumen des Säckstischeu Kunstvereins statt. Der berühmte Meister tvar bereits gestern abend in Dresden ein- getroffen, uni selbst noch mit Hand bei der Fertigstellung der Ausstellung anziilegen. Dieselbe umfaßt 57 Oelgo mälde, Pastelle und Zeichnungen Fritz von Uhdes, also un gefähr den fünften Teil sämtlick>er Werke des Künstlers. Sowohl die Königliche Nationalgaleric zu Berlin, Se. Kö nigliche .Hoheit der Prinzregent von Bayern, die Dresdner Galerie, die Moderne Galerie in Wien, die Königliche Pina kothek in Müncknen, das Königliche §klipferstickstal>inett zu Dresden, Prinz Ferdinand von Rumänien, als auch zahl reiche Privatpersonen haben zur Komplettierung der Aus stellung beigetragen, die als eine Elftekollektion Uhdescher Werke bezeickynt werden kann. Der Meister blieb heute lei der infolge seines kränklichen Zustandes der Eröffnungsfeier fern, zu der sich zahlreiche Künstler und namhafte Perstn- lichkeiten eingesnnden hatten. Wir bemerkten die Herren Minister deS Königlichen Haches von Metzsch-Reichenbach. Ober Hof mar schall von dem Bussche-Streithorst,, Stadtkom mandant Generalleutnant von Schtveinitz, Ministcrialdirrk- tor Geheimen Rat Dr. Roscher, Hosmarschnll Graf Rex, di» Geheimen Hofräte Professoren Dr. Woennann, Diez und Kießling, die Geheimen Regieningdräte Tr. von Seidlitz und Stadler usw. Punkt 11 Ubr erschienen Ihre König lichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg in Be gleitung der Hofdame von Schönberg-Rothschönberg und des persönlichen Adjutanten HauptmannS Freiherrn von Berlepsch und wurden von dem Direktorium des Sächsischen Kunstvereins mit Herrn Dr. Grafen Otto Vitzthum an der Spitze begrüßt und nach dem Hauptsache geleitet. Hier hielt Herr Dr. Graf Otto Vitzthum eine begrüßende An-