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betriff», so lassen Sie mich nach meiner Fasson selig werden' tBraoo! Gröber geht zum Geheimrat Fischer und ersucht ihn, dafür zu wirken, dag für die sächsischen Katholiken die« auch mög lich »erde: er möge für den Toleranzanrrag wirken! DaS Haus begleitet den Vorgang mit großer Heiterkeit.) — Abg. Dr. Burck- hardt kW. Ver.) wünscht höheren Schutz für die Heimarbeiter und erklärt seine Zustimmung zu den Resoluttonen des Zentrums. — «bg. LipinSkt (Sozd.) Der Abg. Mugdan hat in wenig anständiger Form Scharfmacherei gegen uns getrieben. (Präsi dent Graf Ballestrem: Für diesen Ausdruck rufe ich Sie zur Ordnung!) Ader das Urteil außerhalb deS Hauses wird doch ein anderes sein. Wo die freisinnige Partei eine Mehrheit hat. ver- ibt sie die Stellen nur an ihre Leute. Redner geht nun sehr reit auf die Sonntagsruhe ein und fordert eine allgemeine Sonn tagsruhe mit Ausnahme für Gastwirtschaften. Vergnügungs- anstallen und Verkaufsstellen für die täglichen Bedürfnisse. — Um 6>/< Uhr vertagt sich das Haus. Morgen ist Schwerinstag. Zur Beratung steht: Arbeilskammern. Politische Rundschau. Dresden, den 4. März 1905. — Troß des Dementis einer Zusammenkunft des Kai sers Wilhelm niit dem König von Spanien erhält sich die Behauptung in verschiedenen Meldungen deutscher und Madrider Blätter. Tie Berliner „Nationalzeitung" teilt mit. der Kaiser werde die Fahrt nach dem Mittelländischen Meere nicht auf dem Landwege, sondern zur Sec machen, in Lissabon mit dem portugiesischen Königspaare Zusammen treffen, zuvor aber in Vigo von dein spanischen König be- grüßt werden. In einem Hafen des Mittelländischen Meeres dürfte eine Zusammenkunft mit deni König von Italien stattfinden. — I« der Sitzung des preußischen A >gcorduetcn- hauseS bedauerte der Zentrumsabgeordiiete Dittrich, daß der große Kiperilikus in Frauenburg, der Stätte seiner Hauptwirksamkeit, noch kein Denkmal besitzt, der Staat habe die moralische Verpflichtung, den größten Ermländec ein seiner würdiges Monument zu errichten. Thorn. Krakau und Bologna besitzen solche Denkmäler bereits. Man sammle bereits Beiträge zu einem Monument in Allenstein. wo Kopccnikus sich nur knrzeZeit aufgehalten habe. ES sei die höchste Zeit, den 100jährigen Plan, die Errichtung eines Kopernius-Denkmaltz in Fraueiiburg zur Ausführung zu bringen. Kultusminister Dr. Sludt erklärte sich bereit, daß. wenn sich ein Komitee bilden sollte, um die Errichtung ein s Denkmals in die Wege zu leiten, er das Werk seiner Be deutung entsprechend fördern werde. Kopernikus war be- kanntlich ein katholischer Geistlicher; wäre er ein Atheist gewesen, so hätte er wohl sicher schon ein halbes Dutzend von Denkmälern. Mau muß dem Zeulruinsabgeordnelen Dittrich dankbar sein, daß er auf diese Lücke hinwies, selbst wenn man kein Freund der Denkmäler iß. Die Domrinweihung in Berlin gibt Anlaß zu Kla gen. Das Abgeordnetenhaus führte schon vor derselben Be schwerde, weil es zu wenig Karten erhalten habe. Anderer seits scheinen die Karten in höchst sonderbarer Weise verteilt worden zu sein. Co schreibt der „Konfektionär" von der Einweihung: „Ta Naren Kinder, die sich beguem auf den Sesseln herumrekelten und zwar die Augen weit aufmachten, aber für die Bedentung des Moments sicherlich nur eilt sehr geringes Verständnis hatten! Wir wollen auch gewiß nichts gegen den ehrenwerten Kellnerstand sagen, aber tvas Kellner, die sonst im Zoologischen Garten den Kaffee ser vieren. mit der Einweihung der vornehmsten Berliner Kaplan Schmittmann von dem hochwürdigsten Herrn Bischof Bernert eingcweiht. Bereits unter Jnhrs psarramtlicher Tätigkeit wurden die Vorarbeiten zur Erbauung der Lau- rentiliskirche lind des Vinzcntiusashls in Reudnitz begon nen. Nachdem in Grimma sckwn lange Kapelle und Schule bestanden, führte Iiihr in Wurzen katholischen Gottesdienst ein, ebenso in Markranstädt, wo er auch das katholische Ka sino gründete. Nachdem Augenleiden und sonstige kleine Gebrechen in seinem 00. Jahre sich einstellten, trat Iuhr 1691 im Oktober in den wohlverdienten Ruhestand. Sehr- richtig bemerkte er einmal, daß er heute wohl nicht das 60. Jahr vollendet haben würde, wenn er nicht beizeiten in Er kenntnis seiner beginnenden körperlichen Gebrechlichkeit die aufreibende Tätigkeit eines Pfarrers von Leipzig aufge- geben hätte. So konnte er nun von pfarramtlichen Sorgen frei ganz seinem Herzensdrange gemäß wirken und schaffen zur Linderung der Not der Armen, zur Aushilfe seiner Konfratres. Jahrelang wirkte er als Emeritus noch als Dirigent des Vinzentiusashls, überall half er aus in der Seelsorge, so zum Beispiel lange Zeit in Gera und Alten burg, in Leipzig-Reudnitz. Hubertusbnrg und anderswo, auch die benachbarten preußisclrcn Seelsorgsorte kennen ihn, wie Eilenburg. Torgau. Zscheplin, Zeitz, Lützen, Delitzsch. So gestaltete sich dieses segensreiche Wirken Jnhrs. Auch an der verdienten Auszeichnung und Alterkennung hat es nicht gefehlt. König Johann verlieh ihm für treue Pflege der Verwundeten 1670- 167! in dem Lazarett das Ehren- kreuz. König Albert zeichnete ihn bei seinem Scheiden aus dem Dienste mit dem Verdienstorden erster Klasse mit Ritter schaft aus; Kaiser Wilhelm l. verlieh ihm die Kriegsdenk- iiiiinze. Kaiser Wilhelm II. die Erinnernngsmedaille an Wilhelm I. Der Generalpräses der Gcsellenvereine Schif fer in Köln ernannte ihn bei seinem 7,0 jährigen Priester- jubiläum 1900 zum Ehrenpräses des Gescllenvereins, die hoben kirchlichen Behörden übersandten ihm damals eine be sondere Adresse in. Anerkennung seiner großen Verdienste, 1904 wurde er Ehrenmitglied des Arbeitervereins. Besonders aber wollen wir zum Schluß noch hervor heben zwei bleibende Erinnerungsstätten an Iuhr. Durch rine namhafte Summe seinerseits konnte das Haus Rudolf- straße 7 gekauft werden und dort den ehrwürdigen Grauen Schwestern eine Unterkunft gewährt werden. In diesem Hause, das auch nach seinem Namenspatron Josephsbans benannt ist. will er die letzten Iabre seines Lebens verbrin gen, bis man ihn einst- hinaustragen wird auf den Io- bannessriedhof, wo er die in Grnppe II befindliche Grab stätte der katholischen Priester vor n>cnig Jahren vollständig neu renoviereil ließ mit dem Gedanken, daß er nach mensch licher Berechnung wohl der erste sein werde, den man hier beiten wird. Mir aber wollen zu Gott bitten, daß diese Trennung noch lange hinausgeschoben werde. .^<1 nnrlto» nnnan! Leipzig. —e. Kirche zu tun haben, wollte uns auch nicht klar werden. Und wer waren die eingeladenen Herrschaften, die sich nicht ein mal in Frack, weiße Binde und schwarze Unterkleider gewor fen hatten, die die Einladung ausdrücklich vorschrieb, son dern in Arbeitskleidung und grauen Hosen paradierten?" Das „Hamb. Fremdenbl." findet aber etwas anderes aus zusetzen und meint: „Einem protestantischen Gewissen kann es nimmer einleuchten, daß solcher Pomp notwendig war, daß so viel Musik gemacht werden mußte, daß der Gesangs- chor in altertümlichen karmasinroten Gewändern amtierte, die Kosleckschen Bläser dabei waren, die Prediger beim Weihgebet niederknieten und die Liturgie so sehr verteilt und wenig einfach in die Erscheinung trat. Es hätte nur noch gefehlt, daß der Weihrauch zum Himmel duftete, dann tväre der Unterschied zwischen protestantischem und katholi schem Gottesdienst ganz verwischt. Wir vermissen in allem die Demut und Einfachheit des lutherischen Geistes und des Reformationsgedankens und vermuten, daß die hohe luthe rische Geistlichkeit aller Länder, die zu der Einweihungsfeier geladen war. mit recht gemischten Gefühlen die präsumtive Hauptstätte des protestantischen Glaubens verlassen hat." — Die Toleranzk«mmissi«u dielt am 6. d. M. ihre erste Sitzung ab. Nachdem im Plenum des Reichstages bereits eine Generaldebatte stattfand, so wird sofort zur zweiten Lesung übergegangen. H 1 wurde mit einigen Veränderungen angenommen. Er lautet nunmehr: „Jedem steht innerhalb des Reichsgebietes volle Freiheit des religiösen Bekenntnisses, der Bereinigung zu Religions gemeinschaften. sowie von gemeinsamen häuslichen und öffentlichen Religionsübungen zu. Den bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechten und Pflichten darf durch die Ausübung der Religionsfreiheit kein Abbruch geschehen." Gestrichen wurde der Absatz!i dieses Paragraphen, welcher lautet: „Unberührt bleiben die allgemeinen polizeilichen Vorschriften der Landesgesetze über das Vereins- und Versammlungswesen." Hierzu bemerkte der Abg. Stolle (Soz.). daß die Streichung für Sachsen höchst wichtig sei, da jüngst ins Vereinsgesetz eine Bestimmung ausgenommen worden sei. daß Minderjährige an Versammlungen nicht teilnehmen dürften. Die Polizei könnte verlangen, daß Minderjährige auch zu religiösen Versammlungen nicht zu gelassen würden. Ein Zusatzantrag der Sozialdemokraten des Inhaltes, daß niemand verpflichtet sei. sein Glaubens bekenntnis auch staatlichen Organen nicht zu offenbaren, wurde abgelehnt. Italien. — Die Obstruktion der Eisenbahner lastet schwer auf dem italienischen Verkehre und wie die Sache enden wird, weiß, dem Anscheine nach, am wenigsten die Regierung. Giolitti sagt, er sei krank und erscheint nicht in den Sitzun gen der Tevtttiertenkamnier. Es hat somit fast den An schein, als ob der Ministerpräsident sein Renomee als Libe raler durch ein energisches Eingreifen in die Obstruktion der Eisenbahnangcstellten nicht kompromittieren wolle. Araakreirir — Ein Ministerrat lwt sich dahin ausgesprochen, daß eine vollständige Verständigung zwischen der Regierung und der Kommission zur Prüfung des Gesetzentwurfes über Trennung von Kirche und Staat wünschenswert sei, bevor der Gesetzentwurf an die Deputiertenkammer gelange. Der Unterrichtsminister Bienvenn Martin wird möglichst bald die Kommission einberufen lassen, der er die Grundlagen für eine mögliche Einigung unterbreiten wird. -- Eine Militärdebatte in der Kammer. Die Kammer fuhr in der Beratung des Militäretats fort. Kriegsministec Bcrtcanr sagte in der Debatte unter anderem, man brauche 000 000 Mann Territorialtrnppen zum Festnngsdienste, und stellt fest, daß das Deutsche Reich an seiner Grenze eine Territorialarmee voll außerordentlicher Stärke unterhalte. Errzl««d. — AuS Melbourne wird hierher gedrahtet, daß die Eingeborenen auf der Insel Atchiu, die zum Archipel der neuen Hebriden gehört, sich erhoben und die blühende katholische Mission ansgeraubt und in Brand gesetzt haben. Ein französischer Kolonist wird vermißt; um das Schicksal der Missionäre ist man besorgt. Schweden und Norwegen. — Die Ministerkrise. Das ganze Ministerium Hage- rnv hat seine Demission eingereicht, nachdem der Finanz- minister Michelsen und das Mitglied der norwegischen Staatsratsabteilung in Stockholm. Schöning, die sofortige Schaffung eines eigenen norwegischen Kousulatswelens durch einen Beschluß der Gesetzgebung verlangt haben, während die Meinungen der übrigen Mitglieder der Re gierung über das taktische Vorgehen Norwegens in dieser Sache sonst verschieden sind. Die auf Trennung Schwe dens und Norwegens abzielende Wirkung iß überhaupt eine so erregte, daß der Kronpriuzregent ein Schreiben an den Präsidenten des Spezialkomitees des Shorting. Pre- bensen richtete, in dem es heißt, er fühle das Bedürfnis, in diesen ernsten Tagen sein Herz zu öffnen, er tue dies in seiner Eigenschaft als Regent Norwegens. Er habe keine Bedenken, zu sagen, daß das Beste für Norwegen eine Bereinigung mit Schweden sei. Der Kronprinzregent spricht sodann die Hoffnung ans. daß man keinen Weg wähle, welcher zum Bruch zwischen beiden Böllern führe, und betont weiter die großen Gefahren, welche daraus entstehen, daß jedes Volk seine eigenen Wege gebe, und fährt fort: Vereint haben wir gewiß Kraft und Gewicht im europäischen Staate:.verbände; wie viel weniger ober wiegt das Wort Norwegens oder Schwedens getrennt. — ES vollzieht sich in Norwegen, wie man siebt, ein Prozeß ähnlich dem in Ungarn Oesterreich gegenüber. Rußland. — Ein Erlaß des Kaisers befiehlt, daß. um allen treuen Untertanen zu ermöglichen, vom Zaren unmittelbar gehört zu werden, dem unter Vorsitz des Kaisers stehenden Ministerkonseil auch die Durchsicht und Beratung der an die Adresse des Kaisers von Privatpersonen und Institutionen einlanfenden Ansichten und Wünsche betreffend die Vervoll kommnung der Staatsverivaltung und die Besserung des Volkswohlstandes übertragen werden. — Die Nachricht, daß der Zar dem Ackerbauminister ?)crmolow den Auftrag gegeben habe, einen BrrfaffungS- entwurf cmszuarbeitcn, wird amtlich widersprochen. Man denkt also in Rußland an den obersten Stellen der staat lichen Gewalt an keine Verfassung. Wird man aber auch die Betretung eines Mittelweges scheuen und Maßnahmen unterlassen, welche auf eine stufenweise Heranbildung tes Volkes zu größeren Rechten der Selbstverwaltung abzielen würden? Man erhält darüber derzeit noch keine deutliche Auskunft, auch nicht in dem Manifest des Zaren, welches gestern veröffentlicht wurde. Es beruft sich ausdrücklich darauf, daß der heutige gesetzliche Zustand die Grundpfeiler des russischen Staates bilde, das heißt wohl, daß man daran festhalte, daß das heutige System Rustlands unverändert bleiben müsse. Hervorzuheben ist auch noch besonder- die Berufung auf die Orthodoxie, auf welche auch die Anschläge der Revolution gerichtet gewesen seien. Diese Verknüpfung von Kirche und Staat in dem Manifeste, ist nicht wunderlich, denn dieselbe ist in Wahrheit im Wesen des heutigen russi- scheu Staatssystems und der Orthodoxie begründet. Beide stehen und fallen miteinander, wie ja auch die Fehler im russischen Staatswesen gerade durch die Verknöcherung der Orthodoxie begründet sind. Die russische orthodoxe Kirche hat eben niemals verleugnet, daß sie eine Tochter der un glückseligen byzantinischen Kirck>e ist. i Fortsetzung in der-2. Beilage.) Aus Stadt und Land. («Uteilunaen «uiS unserem Leserkreise mit Name,isseriipunq sür diese Rubrik fto« der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de» Linsender» bleivi Setzei«»»« der Redaktion, Rnonvme Zuschriften müssen unberückfichttat bleiben.) Dresden, den 4. März 1906. Tageskalender für den 6. März. 1904. General feldmarschall Graf Waldersee zu Hannover. — 1827. f Allessandro Graf Volta zu Como, berühmter Physiker. — 1605. Papst Clemens VM. — 1588. -f Heinrich I., Prinz von Conds, Führer der Hugenotten. — 1585. * Johann Georg 1. Kurfürst von Sachsen. — 1534. f Antonia da Corregio, benihmter italienischer Maler. 6. März. 1787. * Joseph v. Fraucnhofer zu Straubing. Erfinder der wichtigsten optischen Instrumente. — 1475. * Michel Angela Buonarotti, berühmter italienischer Bildhauer, Maler und Baumeister. Erbauer der Nioscnkuppal der St. Petelskirche in Nom. —* Königs tage in Chemnitz. Freitag früh wohnte Se. Majestät der König der Messe in der katholischen Kirche, Pfarrkirche am Roßmarkt, bei und begab sich dann in die Maschinenfabrik I. E. Reinecker. Hieran schloß sich die Besichtigung der Werkstätten für Präzisionsmechantk des Stadtrats Kohl. Dann folgten Besuche in der Mechan. Weberei der Firma Dürfeld. der Aktienspinnerei und von hier eine Fabrt nach Einsiedel, wo der Monarch die Tal sperre in Augenschein nahm. Ans dem Rückwege stattete der König dem Stadtkrankenhause einen Besuch ab, und um 5^ Uhr begab er sich im Wagen nach Schloß Lichten- walde, von wo die Rückfahrt nach Dresden mittels Sonder- zugcs erfolgte. —' Zur Wiederbesetzung gelaugt die 4. ständige Lehrerstelle an der katholischen Stadtschule zu Ostritz. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1275 Mk. Grundgehalt und 150 Mk. Wohnungsgeld sür einen ver heirateten und 120 Mk. für einen unverheirateten Lehrer. Gesuche mit allen gesetzlichen Beilagen sind bis zum 16. März d. I. einzureichen an den Königlichen Bezirks schulinspektor Dr. Hanns in Zittau. —* Das gestern Abend in sämtlichen Räumen des städtiichen Ausstelliingspalastes unter dem Ehrenpräsidium des Generaldirektors der König!, musikalischen Kapelle und der Hoftheater Grafen Seebach veranstaltete, von:)000 Per sonen besuchte Dresdner Presse- und Hoftheater.Ballfest nahm einen glänzenden Verlauf. Das Fest, das ein „Strandfest an der spanischen Küste" dar stellte. war von den ersten Gesellschaftskreisen besucht. Sein Reinertrag, der trotz der großen Unkosten ein er freulicher ist. fließt zum Bestell der Witwen- und Waisen kassen der darstellenden Mitglieder der Königl. Hoftheater und des Vereins „Dresdner Presse". Das lange vor- bereitete und trefflich durchgeführte Programm bot in buntem Wechsel Promenadenkonzert von 4 Kapellen, Ball, buntes Theater. Ausführung ans der im großen Saale er- richteten Kolossalbühne mit Völkerkostümfestzug usw. unter Mitwirkung hervorragender Künstler und Künstlerinnen. Das ohne Zwischenfall verlaufene Fest bildete den Glanz punkt der diekjäbrigen Saison. —' Die glänzende Ausstattung, welche die Säle und Nebenränme des städtischen Ausstellungs-Palastes aus Anlaß des Presse- und Thenterballeö erfahren haben und die in prachtvollen Meerdekorationen, in charakteristischer Staffage für die spanische und Heidelberger Studentenkncipe, in Dekorationen maurischen Stils und in Blumen- und Pflanzenschnnick zu einer Gartendckoration bestand, bleibt Sonntag den 5. und Montag den 0. d. Mts. erhalten und ist an diesen Tagen gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pfg. jedermann zugänglich. Bei der Schönheit und Eigenart, bei dem künstlerischen Charakter und der Seltenheit dieser Festansstattung dürfte diese Gelegenheit, sie zu sehen, vielen Personen ein willkommener Anlaß zu einem Besuch des Ausstellungspalastes sein. —* Der hiesige landwirtschaftliche Verein worin der Lage, die Herren E. Wachsmnth in Eulendorf, R. Zietzsch- mann in Beiersdorf und A. Weber in Marbach wegen ihrer Verdienste um die Landwirtschaft anSzuzeichnen. Leipzig. Se Majestät hat bas Protektorat über die Internationale Motorfahrzeug-Ausstellung übernommen. — Zn Ehrenpreisen für die Kochkunstausstellung haben die Stadtverordneten 1000 Mk. bewilligt. Llmzcnan. Das städtische Elektrizitätswerk erzielte im verflossenem Jahre einen Reingewinn von 0000 Mk. Nctschkau. Das Regimentsfest ehemaliger Soldaten des 5. Infanterie Regiments Nr. 104 (Kronprinz) findet hier vom 20. bis 22. Mai statt. Blühen. Am nächsten Montag den 6. d. M.. nach- mittags 4 Uhr. wird im Gasthof zur Krone hier eine große landwirtschaftliche Versammlung stattfinden, bei welcher ein Dortraq über Pilze auf der Tagesordnung steht. Bantzen. Behufs Gründung eines Militärvereins „Sächsische Grenadiere" für Bautzen und Umgegend werden alle ehemaligen Angehörigen der sächsischen Grenadier- Brigade. sowie Grenadier-Regimenter der übrigen deutschen Bundesstaaten gebeten, sich Sonntag den 6. März 1905, nachmittags '/z5 Uhr. im Hotel zum „Engel". Goschwih- straße 16, einzufinden.