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Zweites Blatt SachMche Bolfszettung vom 30 Januar 101" Nr. 24 Der Vorentwurf zu einem deutschen Strafgesetzbuchs und der Zweikamps. (Schlich.) Gewitz, Mut, Entschlossenheit. Tapferkeit, Wahrhaftig- keil müsse» dein Volke erhalten und in»»er mehr zur Ans- tzildung gebracht werden, aber der Zweikampf, der schon so unsägliches Herzeleid in deutschen Familien angestellt hat, ohne das Wohl der Menschheit nach irgend einer Richtung hin zu fördern, ist wahrlich nicht der passende Uebnngsplatz sjir die Stählung des Mutes. Tie Quelle, aus der des deutschen Volkes Tapferkeit sprudelt, »ins; in andere Betten geleitet werden. Weshalb verbietet man den gemeinen Soldaten den Zweikampf? Ist er wirklich geeignet, die Tapferkeit zu er halten, so müsste man ihn auch bei Unteroffizieren und Ge- meinen fördern. Denn an deren Tapferkeit hängt das Schicksal der Schlachten nicht weniger als an der Tapferkeit der Ossiziere. Die grössten Kriegshelden der Neuzeit waren grundsätzliche Gegner des Duells. Von Napoleon stamm» das bekannte Wort: 10», ckm-IImt«-, »nuiv'nm m>I«1n1. Der co» ihm inspirierte t'inla pk-nnl von 1810 hat daS Duell >acht als Sonderdelikt behandelt, stellte mithin die Zwei- laiiipffolgen unter das gemeine Neckst. Wie Napoleon dachte t-'kanntlich auch Friedrich der Grotze, Erzherzog Karl. Sind die englischen oder japanischen Offiziere, die sich nicht duellieren, etwa weniger tapfer als die Offiziere der Armeen mit Duell? Rücksichten auf die Erhaltung der Wehrfähigkeit und Beseitigung der Verweichlichung des Volkes können also nicht ins Tressen geführt werde», um cine Ausnahme von dem staatsrechtlichen Grundsätze des Selbsthilfeverbotes zu rechtfertigen. Ein früher oft gehörtes Argument, wonach die Duell- ulte unentbehrlich sei, um den Ton in der Gesellschaft auf imm angemessenen Niveau zu halten und den „Holzkom ment" zu entfernen, ist widerlegt durch die Erfahrungen, die inan bei zweisainpfloseu Völkern gesammelt hat, und wenig angebracht in einer Zeit, wo in deutschen Gesellschaftskreisen der englische, das Duell ablehnende Gentlenian in stärkerem Matze als Vorbild wirkt, als gerade absolut erforderlich wäre. Das Argument ist abgetan und wird auch in der Be- arnndiing des Vorentwurfes nicht erwähnt. Das Prinzip der Zweikampfselbsthilse zerschellt auch an »inen eigenen .Konsequenzen. Der Duellant erklärt: „Meine Ehre geht mir über mein kleben, ich dnlde keinen mensch lichen Richter zwischen mir und dem Verletzer meiner Ehre. Ich übernehme selbst das Nichleramt und verurteile meinen Gegner zum Tode, auch die Strafvollstreckung besorge ich lelbst auf die Gefahr hin, datz ich mein eigenes Lebe» dabei cinbntze." Wer so denkt, darf konseguenterweise auch die Beleidigung durch einen Nichtsatisfaklionssähigen nicht dem Staatsgerichte zur Aburteilung überlassen. Ein in seine'» Stande hochangesehener Handwerksmeister und sei» unrei fer. auf der Universität studierender Sohn haben die Ehre cines Kavaliers durch dieselbe üble Nachrede gekränkt. Wessen Beleidigung ist nun die schwerere? Wer den Stu denten in eigener Person zur Rechenschaft zieht, mutz auch cen Handwerksmeister mit eigener Hand züchtigen. In militärischen Preisen hat man den Mut, diese Konsequenz zu ziehen. Der Offizier hat, wenn er von NichtsatiSfak- tionssähigen beleidigt wird, von seiner Waffe Gebrauch, ernsthaften Gebrauch zu machen. Allein der Fall Vrüsewitz i.nd andere Vorkommnisse traurigen Angedenkens scheinen doch bei de» Kommandostellen Bedenken hervorgernfe» z» haben. Wie nun, wenn auch die Kavaliere in Zivil ans die Idee kämen, datz dasjenige, was der Ehrenkoder dem Offi zier gestattet, auch ihnen erlaubt sei? Tie Rolle des Ofsi- zicrsdegens könnte eine Vrowningpistole spielen. Wie, inen» in weiterer Entwickelung dieser Anschauung der kräf tige junge Arbeiter sich sagte, weshalb soll ich nicht handeln dürfen, wie mein Bruder, der Student, handelt? Wie end lich. wenn derjenige, der eine Herausforderung abgelehnt hat und tätliche Repressalien seines Gegners fürchtet, eine geeignete Notwehrwasfe zu sich steckte? Man sieht, wohin die Erziehung des Volkes zur Wahrhaftigkeit im Wege be waffneter Selbsthilfe führt, zu dem Gegenteile von staat licher Ordnung, zu einem ImIInm am»»,,,, um,len c»„n«-n. Ohne Zweifel ist die Ehre ein höheres Gut als das Leben, ohne Zweifel soll der Mann bereit sein, das Leben tzinzugeben für die Ehre. Aber dieses höchste Gut des Men schen ist eine innere Ehre, seine Ehrenhaftigkeit, die niemand verletze» kann als er selbst. Die äutzere Ehre, sein guter Name, kann nicht ebenso hoch bewertet werden, sie ist ein gar -..erbrechlich Ding. Wer von uns ist denn sicher, datz er nicht in der nächsten Stunde vom Pöbel angerempelt, geschlagen, inS Gesicht gespieen wird. Pöbelhafte Elemente gibt es in ollen Gesellschaftsschichten. Wie ist derjenige vor einigen Jahrzehnten verunglimpft und in den Kot gezogen, der heute als Held verehrt wird, Kaiser Wilhelm I.I Je her vorragender Geist und Charakter eines Menschen sind, so gelassener pflegt er die Mitzachtung der Mitwelt zu erira- gen. Unser guter Name, so wichtig er auch für die Gestal tung unserer äutzeren Lebensverhältnisse ist, und so sehr auch der Mann Anlatz und Verpflichtung hat, ihn gegen Vernnglinipfung zu verteidigen, kann doch nicht als ein Gut von so hoher Bedeutung angesehen werden, datz man seinen Schutz nicht in die Hände von Vertrauensmännern, »die den Ehrbegriff der Gesellschaft tragen, legen darf. So ist denn die Ausnahmegesetzgebung für den Zwei kampf. an der der Vorentwurf festhält, ohne überzeugende Begründung geblieben, die spärlichen Argumente, die man vorzusühren gewagt hat, dürften sogar widerlegt sein. Die Tragkraft sowohl der offiziellen Motive der Kommission, wie die offiziösen Motive des Professors Kohlrausch ist un seres Dafürhaltens gleich Null. Die Duellfreunde dürfen dem Vorentwurfe lebhaftes Bravo spenden, die Bank, auf der sic sitzen, soll noch bequemer ausgepolstert werden, als sie schon ist, die Duellgegner aber werden allen Anlatz haben, ihren stets wachsende» Einflntz besonders in den bevorstehen den Beratungen der Slrafprozetzordnnng kräftig zur Gel tung zu bringen, damit endlich einmal der Zufall, jener blinde tyrannische Richter, dessen Urteile schon so oft einen Schrei der Entrüstung in der gesamten Knlturwelt ausge löst haben, seines Amtes entsetzt und die abwägende Gerech tigkeit auf den Richlerstnhl erhoben werde, damit endlich einmal der blöde, den Charakter und die Intelligenz des deutschen Volkes herabwürdigende Widersinn verschwinde, wonach derjenige mit den empfindlichste» Strafen belegt wird, der dem göttlichen und staatlichen Gesetze t-en schuldi ge» Gehorsam entgegengebracht hat. Aus Stadt und Land. (ftortl--nuci au» drrr Hol.rNb.aU.) ' Die für Sonntag den !10. Januar und Dienstag den 1. Februar jeweils um >/-0 Uhr nachmittags geplante F l n g v e r a n st a l t n n g der Deutschen Lnstschisfahrts- Gesellschaft E. G. in. b. H. auf dem Flugplätze in Mügeln bei Dresden verspricht sich höchst glanzvoll zu gestalten. Tie Nachfrage nach Eintrittskarten ist eine äutzerst rege: auch von auswärts ist ein grotzer Zuzug zu erwarte». Die Preise der Karten sind folgenderniatzen festgesetzt: Kleine Kurve an de» Kassen 1,50 Mark, im Vorverkauf 1 Mark, Grotze Kurve an den Kassen 2,50 Mark, im Vorverkauf 2 Mark, Startplatz an den Kasse» 0 Mark, im Vorverkauf 0 Mark. Wagen- und Antomobilplatz an den Kassen 12 Mark, im Vorverkauf 10 Mark Jeder Automobil- und Wagenfahr gast hat sich autzerdem mit einer Startplatzkarte z» versehen. Wagen- und Aulomobilplätze werden »nr in beschränkter Anzahl ansgegeben. Tie Baulichkeiten auf dem Flugplätze in Mügeln sind fertiggestellt. Der Aviatiker Ganbert und seine Mechaniker haben den Flugapparat bereits montiert und bereiten alles zum Schanslug Erforderliche vor. * Die Dresdner K o l o n i a l g e s e l I s ch a f t hat schon seit längerer Zeit der Einsuhr von Marmor aus Sndwestasrita ihr besonderes Interesse zugewendet, um so mehr, als Deutschland gegenwärtig jährlich rund 05 000 Tonnen Marmor aus Italien einsührt. Tn nun auch in Dresden selbst der Marmorverbranch ein ziemlich bedeu tender ist, hat sich die Kolonialgesellschast zu Dresden Muster von Weitzein und farbigem Marmor ans Südwest' asrika schicken lassen. Von de» Sachverständigen ist aner kannt worden, datz der sndwestasrikanische Marmor von grotzer Farbenjchönheit und Festigkeit ist. Steinprobe» sind gegenwärtig in einem Schaufenster der Firma Schramm u. Echlermeyer im Ministerhvtel auSgelegt. ' D e r A » s s ch n tz f ü r d i e E r r i ch t n » g eine s S ch i l l e r d e n k m a l s inD r e s d e n hat beschlossen, als Platz für das Denkmal die kleine Schmnckanlage vor dem Erisä- Pollender in Dresden-Neustadt zu wählen. Für die Ausführung des Denkmals soll, wenn möglich, auch der als gutes Material anerkannte südwestafrikanische Marmor mit in Betracht gezogen werden. - ' St e n o g r a p h i e. Zwei wichtige stenographische Tagungen werde» in diesem Jahre stattsinde». Der Sächsi sche Landesverband „GabelSberger" (geschästSleitende Stelle: das König!. Stenographische Landesamt i» Dresden) feiert vom '1. bis 0. Juni in Dresden ein 50jährigeS Jubiläum, und im darauffolgenden Monat, vom 20. bis 20. Juli sindet der Deutsche Stenographentag „Gabelsberger" (Vnndes- vorsitzender: Professor Pfaff, Darmstadt) in Stuttgart statt. Mit beiden Tagungen werden Wettschreibe» verbunden sei». Bantie», 28. Januar. Tie Aussperrung der Stell macher in der hiesigen Waggon- und Maschinensabrik A.-G. Vorm. Busch dauert unverändert fort. Eine Einigung ist bisher nicht zustande gekommen. Limbnch, 28. Januar. Tödlich verunglückt ist der HanS- schlächter Otto Unze. Er stürzte in seiner Wohnung die Treppe hinab und erlitt so schwere Verletzungen, datz er so fort seinen Geist nufgab. Netzschkau, 28. Januar. Grötzercs Unheil wurde in der Weberei der Firma Moritz Zimmerman» angerichtet. Beim Transport eines Ballons mit Lauge platzte der gläserne Be hälter., die ätzende Flüssigkeit drang durch die Diele, und Z. wurde, als er die in dem untere» Stockwerk arbeitenden Leute auf die Gefahr aufmerksam machen wollte, durch die herabslietzende Lauge schwer an Gesicht, Kopf, Brust und Rücken verbrannt. Abgesehen von der Vernichtung von Kleidungsstücken d^r Arbeiterinnen sind auch für elwa 5000 Mark Waren nnbranchbar geworden. Rcichcnbach i. V., 28. Januar. Gegen das Geldspiel- autoniatenwesen geht jetzt die Polizei in wirksamer Weise vor. Sie wird gegen die Aufstellung und den Betrieb der Automaten durch Lieferanten oder Wirte mit Strafen und Einziehung der Apparate und der darin befindlichen Gelder cinschreitcn. Gemeinde- und Vereinsnachnchken. 8 Dresden. (Katholischer B n r g e r v e r e 1 n.) Die auf den 10. Januar einberiifene 25,. Hauptversammlung war von 80 Mitgliedern besucht. Nach Begrützung der Er schienenen durch den ersten Vorsitzenden, Herrn Klempner- meister An der sch, erstattete der Schriftführer de» Jah resbericht, der ein erfreuliches Bild von der gesamten Ver- einStätigkeit bot. Es sei daraus das Folgende mitgeteilt: Ter Verein zählt zur Zeit 007 Mitglieder, unter ihnen noch vier, die ihm schon seit der Gründung angehvren. Neu aus genommen wurden im letzten Jahre elf Herren, durch den Tod verlor er fünf treue Mitglieder. Versammlungen war- den im Berichtsjahre 36 abgehalten, die gegen das Vorjahr cine etwas- höhere Vesuchszisser niiswiesen. Autzerdem fan den »och acht Vorstnudsitzungen statt. Belehrende Vorträge, ans deren sorgfältige Auswahl besonderer Wert gelegt wurde, boten in liebenswürdigster Meise die Herren Geist lichen Kanonikus Kummer, Hofprediger Jnfalt, Pfarrer Müller, Pfarrer Richter, Pfarrer Bodenbiirg aus Meitze», Kaplan Werner und Herr Lehrer Kammler. Auch die fast in jeder Monatsversainiuliing gebotene politische Nnndschan erfreute sich eines guten Besuches. Die geselligen Vergnü gen, Familieiiabend, Frühjahrs- und Herbstausflug, waren wie immer ausgezeichnet arrangiert, und zählten unter den Teilnehmern auch viele liebe Gäste aus der gesamte» katho lische» Gemeinde Dresdens. Bei der Fahnenweihe des ka- 'holischen Arbeitervereins in Chemnitz und dem katholischen Kasino in Glauchau war der Verein durch eine Abordnung tertreten. I» Sachen der gerechteren Verteilung der Kir chen- und Schnlsteuern hat der Verein im Berichtsjahre zn- i ächsl keine weiteren Schritte unternommen, da der neue Landtag mit dieser Frage vorerst noch nicht belasst werden wird. Tie gemeinsame Osterkoim'.innioii fand am weitzen Sonntage statt. „Mö-W>," so ichlotz der Bericht, „daS kom mende Geschlecht ein weiteres Wachsen und Gedeihen deS katholischen Bürgervereins zum Wohle der ganzen katho lischen Gemeinde TreSden-Z sehen." Hierauf erstattete der erste Kassierer, Herr Bezirksdirektor Weber, den von den Kassenprüsern als richtig besnndene» Kassenbericht. Ter Vermögensstand beläuft sich im Verein auf 1007,55 Mark, im Ansstenersonds aus 025,10 Mark und im FahnensondS ans 508,-1t) Mark. Die Versammlung erteilte ihm unter Worten des Tankes Entlastung. Bei der darauf stattfin- denden teilweise!! Neuwahl wurde Herr Klempnermeistel Andersch mit grotzer Mehrheit (70 Stimmen) wiederum zum ersten Vorsitzenden gewählt. Als Vorstandsmitglieder wur den wiedergewählt die Herren Weber, VohS, Runge und Tholotowsky, als Kassenrevisoren die Herren Nietscher, Berg und Brelschneider, als Wahlantzjchntz die Herren Kirsch, Mecke und Schwan. Nachdem der vierte Pnnkt der Tages ordnung Bewilligungen für gemeinnützige Zwecke — vor- weggenvmmen und glatt erledigt war, entstand bei Pnnkt 0 Abänderung der Statuten eine lange lebhafte Ans cinandersetznng. Tie dem Bürgervereine angehörenden Lehrer hatte» den Antrag ans Abänderung des 8 6 gestellt, worin sestgelegt ist, datz kein Geistlicher und Lehrer Vor sitzender des Bürgervereins sein dürfe. Herr Lehrer Kosler führte im Namen der Antragsteller ans, datz die Bedenken, die die Gründer des Vereins vor 25 Jahren zu jener Be stimmung in den Statuten veranlässt hätten, durch die Zeit läge geschwunden seien. Das „Ausnahmegesetz", das sich mit seiner und der übrigen Kollegen Auffassung vom „Stan- deSbewnsstsein" nicht mehr länger vertrüge, müsse fallen Vom Vorstande wnrde in einer kurzen Erklärung durch Herrn Heilmann anf die Ausführungen des Vorredners er widert. Die Ansicht des Gesamlvorstandes ging dahin, datz an der Spitze eines solchen Vereins, wie es der Bürgervcr- ein »nn einmal ist, eine Person gehöre, die sowohl den Be bürden als auch der Gemeinde gegenüber völlig unabhängig daslrhe. Aus den Reihe» der Mitglieder sprachen zwei Her >en im Sinne der Antragsteller, während Herr Kaplan Werner in meisterhaster Rede seinen Standpunkt und den seiner abwesenden Herren Konfratres darlegte. Er be tonte insbesondere, datz er sowohl, als die übrigen Herren Geistlichen, soweit er deren Urteil darüber gehört habe, nicht im geringsten eine Herabwürdigung des geistlichen Standes in jenem Satze erblicken könnten. Er könne sich sehr wohl in die Gedankengänge der Begründer des Vereins- ein hervorragender Geistlicher Sachsens war übrigens Mitbegründer — hinrinversetzen, die dadurch in der Tat hätten ansdrücken wollen, datz sie die Geistlichkeit und Leh rerschast vor Bennchteitignng schützen wollten. Er wies noch hin aus die spätere Behandlung der Schulvorstands Wahlen, deren Vorarbeiten zum grössten Teile bis jetzt in den Händen des Vorstandes des Bürgervereins gelegen habe. Es sei wiinschen-.werl, datz dies auch in Zukunft so bleiben möge. Wenn jener Satz fiele, entstünde unter Umstände» eine heikle Lage für eine» Lehrer, der zugleich de» Vorsitz im Bürge,Verein führe. Trotzdem »volle er sich dem An träge gegenüber nicht ablehnend verhalten, sondern stellte zunächst einen VerlagnngSantrag, den er aber im Lause de, Debatte wieder zurückzog. Nach weiterer Debatte ge langte der Antrag kurz »ach 12 Uhr gegen eine starke Minderheit zur Annahme. v. 8 Dresden. Die JüiiglingsvereineDreSden- Neustadt und Pieschen hielten am Mittwoch ihre sehr gut besuchte Fastnachtsseier ab. Ungezwungene, her; liche Heiterkeit einte alles bis zu später Stunde. Die Pfann- snchenverlosnng, die in liebenswürdiger Weise Herr Vize Präses, Lehrer Stroth in a » n leitete, erbrachte einen ziemlich hohen Neingewinn. Aus die feurige Ansprache des Herrn Pfarrer Müller hin meldeten sich einige neue Mit glieder. Um Mitternacht brachte Herr Kaplan Schenring daS Kaiserhoch aus, das die Versammlung begeistert a»f- nahm und die Nationalhymne nnstimmte. Allen Besuchern und Ansführende» herzlichen Dank. 8 Drrsdrn-Liibtnn. Die katholischen Vereine Löbtaus feiern Montag den 7. Februar abends von 8 Uhr ab im Saale des DreikaiserhoseS gemeinschaftlich ihre Fastnachts seier in Form eines bayiischen Kirchweihfestes. Wie der Herr Gemeiiidevorstand durch Maueranschläge bekannt mache» lietz, ist für oan Tanz, a Musi, a Gsangerl und aller lei Gspas. sowie gnals Essn und Trinke» reichlich gesurgt. Etwas Näheres darüber können selbst die Intimsten des Herrn GenieindevorstandeS, trotz aller Kreuz- und Ouer- sragen, nicht heransbekommen. „Nee, nee, 's gibt »ischt. summt nur hi», da wonrd crsch schn» sahn," lautet die kurze Antwort. Deshalb ist es am beste», »vir gehen alle selbst bin, denn Ueberzeugung macht wahr. Alle Mitglieder der katholischen Gemeinde Löbtaus und deren Angehörige, so wie werte Gäste sind herzlich eingelade» und werde» gebeten den nötigen Humor mitziibringen. (Siehe Inserat.) 8 Drrsdr». Der katholische Arbeiterverein „ St. Iosep h " hielt letzhi» seine gulbesuchte sechste Gene ralversammlung ab. Nachdem Herr Pilaczek sie erössnet hatte, erstattete Herr Kvschitzki den Jahresbericht. Ans die sem ging hervor, datz der Verein im letzten Jahre ganz be deutend an Mitglieder» ziigenommen hat. Auster verschie denen Festlichkeiten fanden zehn Vorstands- einschliessticb VertranenSmäiinersitznnge» statt. An jedem ersten und dritten Sonntage im Monate wurde» Mitgliederversamm lungen abgehalten, in denen säst immer belehrende und zeit- gemätze Vorträge gehalten wurde». Herr Rönsch als zwei ter Kassierer erstattete in Vertretung des Herrn Kluge de» Kassenbericht. Es sind 2080,65 Mark Einnahmen und 200-1,25 Mark Ausgaben zu verzeichne» gewesen. An den Verband wurden 811.10 Mark abgesandt. Weitere Aus gaben verteilen sich auf Kranken- und Arbeitslosenunter stützung. Sterbegelder »sw. Der jetzige Knssenbestand be trägt 602,60 Mark. Der Fahnenfvnds ist gestiegen von 286.07 Mark bis 076.8-1 Mark. Nach Erstattung des Ncvi-