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riehiner fand und'seinem Verleger 1^ Millionen einbrachte Es ist erfreulich, daß man den Kampf gegen die Schund literatur so nachdrücklich ausgenommen hat. Die Gruppe der Internationalen Hygiene-AuSstellung. die sich in den Dienst dieser Bestrebungen stellt, zeigt eine große Reihe von auf- klärender?, belehrenden Flugschriften, Verzeichnisse emp fehlenswerter Jugendbücher und vor allem eine reiche Aus wahl spannender und doch gediegener Erzählungen, die für Jugend und Volk wertvoll sind. Aus Stadt und Land. Dresden, den 23 Sugnst 1»1t —* Der Sächsische JuvuuzSverbenb hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, seinen 25. Verbandstag im nächsten Jahre in Lhemnitz abzuhalten. Der Vorstand de» JnnungSausfchusse» zu Ehemmtz hat sich hiermit einver standen erklärt und seiner Freude Ausdruck gegeben, den JnnungSverband in Lhemnitz begrüßen zu können. —* Nochmals „Der Mindestaufenthalt im Fegfeuer". Das „Journal d'Alsase-Lorraine", Straßburg, veröffent lichte vor einiger Zeit einen Artikel, den ein großer Lei der deutschen und österreichischen Presse unter obigem Lite wiedergab. Es wurde darin berichtet, daß ein ungenannter Jesuit eine Berechnung aufgestellt habe über die Zahl der Sünden, die jeder gute Christ jährlich begehe und über die Mindeststrafe, die er dafür im Fegfeuer erleiden müsse. Ein Kenner der Jesuitenliteratur erklärte, die besagte Berech nung durch einen Jesuiten sei offenbar Schwindel. In den „Dresdn. Neuest. Nachr." vom 27. Juli und anderen Zei tungcn war zu lesen, daß die Berechnung der Schrift des Jesuitenpaters Fr. L. Schouppe „Die Lehre vom Fegfeuer beleuchtet durch Tatsachen und Privatoffenbarungen" ent stammen. Die Schrift sei mit Fürstbischöflicher Approbw tion in deutscher Uebersetzung aus dem Französischen im Jahre 1899 in Brixen im Verlage von A. Wegers Buch- Handlung erschienen. Daraufhin schreibt das Fürstbischöf. liche Generalvikariat Brixen folgendes: „Das Buch „Lehre vom Fegfeuer" ist von ?. Fr. X. Schouppe 8. 6. und die Uebersetzung vom verstorbenen Fürstbischof von Brixen approbiert, bezw. wurde das Imprimatur diesem erteilt im Jahre 1898. Der Zensor ist ein ausgezeichneter Dogma liker, auch L. Schouppe war Dogmatiker. Er hat ein gutes Kompendium der dogmatischen Theologie herausgegeben Wenn man die ganze Darstellung des ?. Schouppe liest, so erscheint die Sache in einem ganz anderen Lichte. Die ein zelnen Geschichten, die in dem Buche Vorkommen sind alle^ Lings nicht mehr zeitgemäß, denn heutzutage muß alles mit nicht angreifbaren Urkunden bewiesen werden. Uebri- gens sagt der Autor in der Vorrede, daß diese Geschichten bloß menschliche Glaubwürdigkeit beanspruchen." —* Die französische« Genosse» kneife«. Auf einer sozialdemokratischen Protestversammlung zu Leipzig sollten die beiden französischen Sozialisten GueSde und Vaillant sprechen, aber beide erschienen nicht, blieben lieber in der schönen Sommerfrische. Gehr bezeichnend. Vaillant hat zwar einen Brief gesandt und in diesem heißt es: „Ich kann Ihnen nur durch diesen Brief sagen, daß ebenso wie Sie auch die Sozialisten Frankreich» entschlossen sind, sich mit Such zu einer gemeinsamen Aktion gegen den Krieg zu vereinigen, gegen einen Krieg, der, wenn eines sich auf den anderen, wenn Deutschland sich auf Frankreich stürzen würde, ein wahrer Bürger- und Bruderkrieg wäre, der ruchloseste von allen, der auf Generationen hinaus den Aufstieg der Arbeiterklasse und die menschliche Zivilisation zurückwerfen würde." Aber warum haben die französischen Sozialisten denn nicht seit 1904 gegen die französische Marokkopolttik pro testiert? Warum machen sie jetzt nicht in Frankreich gegen diese mobil? Man liest keine Zeile über DemonstrationS- Versammlungen. Die französischen Sozialdemokraten können eS gar nicht wagen, so vaterlandSloS wie die deutschen auszutreten, man würde sie au» dem Vaterlande auspeitschen. —» Werrrrprügaose der Königl. Säcy,. Landes- Wetterwarte zu Dresden für den 2t. August: Veränderliche Luftbcwrgung, wechselnde Bewölkung, Temperatur wenig geändert, Gewitter, sonst kein erheblicher Niederschlag, Luftbewegung: Erdboden Westnordwest 8, 400 Meter Höhe Westnordwest 4, V00 Meter Höhe Wolkengreuze. —* Eine Marokkoversammlung veranstaltet die Dresdner Ortsgruppe de» Alldeutschen Verbandes am 29. August im „Tivoli". Als Redner ist Dr. Albrecht Wirthgewonnen worden, der erst vor kurzem aus Agadir zurück- gekehrt ist. Au» der Haltung der alldeutschen Presse ist kaum etwas andere» zu erwarten als ein Hetzversuch zum Kriege. —* Die neue Betriebsordnung für die elek- Irischen Straßenbahnen ist nunmehr, nachdem sie die Billigung de» König!. Ministeriums des Innern und der Finanzen gefunden hat und nachdem auch das Stadt- verordnetenkollegium mit seinem Gutachten gehört worden Ist, auch vom Rate mit den von den Oberbehörden ge- wünschten Abänderungen endgültig genehmigt worden. —* Der Erste Verein der Dresdner Gast- und Schankwirte veranstaltet au» Anlaß seines 75jährigen Bestehen» eine Reihe von Festlichkeiten. Dieselben begannen gestern abend mit einem Kommers in der „Zentralhalle". —* Wegen zu geringer Teilnahme konnte die Eröffnung des 4. Lehrgänge» zur Ausbildung von Beamten für Rindviehkontrollvereine am 21. d. M. nicht stattfinden. Derselbe soll nunmehr in der Zeit vom 4. September bis 10. Oktober d. I. an der Landwirtschaftlichen Schule zu Annaberg abgehalten werden. —* Die Wasserftände der Moldau und Elbe betrugen beute in Budwet» — 25, Pardubitz — 84, Brandet» — 68. Melnik -I- 32. Leitmeritz — 102, Aussig — 78, Dresden — 280 ZenLim:!?r. —* Unglücksfall. Heule vormittag stürzte auf der Blasewitzer Straße 68 vom Balkon ein neunjähriges Mädchen herab und erlitt dabei einen Beinbruch, sowie schwere innere Verletzungen, die seine Ueberführung ir,S Johannstädter Krankenhaus notwendig machten. —* DaS Landgericht verurteilte den schon schwer vorbestraften Maurer Paul Maul au» Meerane, der in der Nähe von Dresden und Radsberg vielfach Diebstähle ausführte, tzu 3'/, Jahren Zuchthau» und 10 Jahren EhrenrechtSverlust. —* Handtaschenräuber. Am 21. d. M. nach- mittags hat ein Unbekannter, anscheinend Kaufmann, zirka 25 Jahre alt, etwa 170 Zentimeter groß, mit blassem Ge sicht und spitzer Nase, begleitet mit dunkelgrauem Jackett- anzuge und schwarzem, steifen Filzhute, in einem Hause der Krenkelstraße und etwa zwei Stunden später in einem Hause der Weintraubenstraße je einer Dame die Handtasche gewaltsam entrissen. Der Unbekannte tritt in äußerst frecher Weise auf und pflegt auch nach im Hause wohnhaften Personen zu fragen. Bautzen, 23. August. Gestern fand der Kaiserpreisritt für die Offiziere der Kavallerieregimenter des 12. (1. Kö niglich Sächsischen) Armeekorps auf der 80 Kilometer langen Strecke Dresden—Königswartha—Bautzen statt. Die ersten Teilnehmer trafen in folgender Reihenfolge ein: 1. Leutnant Freiherr v. Stralenheim (18. Husaren), 2. Leut nant v. Wiedebach (Gardereiter), 3. Leutnant v. Ehrenstein (17. Ulanen), 4. Rittmeister Argyropulus (18. Husaren), 5. Rittmeister v. Panse (17. Ulanen), 6. Leutnant v. Wuchs- »an (18. Husaren). Um 11 Uhr 15 Minuten mittags traf der erste Reiter ein und nachmittags 2 Uhr 15 Minuten der letzte. Roß und Reiter waren fast durchweg in sehr guter Verfassung. Das Pferd des Rittmeisters Argyropulus, das beim Passieren des Zieles noch auffallend frisch war, ist kurze Zeit darauf verendet. Heute vormittag fand eine nochmalige Besichtigung der am Ritte teilgenommenen Pferde statt. Bautzen, 22. August. In das Krankenhaus eingeliefert wurde heute früh die 13jährige Tochter Emma des Guts besitzers Bräuer aus Wetro. Ein bei dem Gutsbesitzer bc- diensteter Knecht hat mit einem Teschiug gespielt, dabei ist ein Schuß losgegangen, und ein Schrotkorn hat das Auge des Mädchens getroffen. Es steht noch nicht fest, ob die Sehkraft des verletzten Auges verloren ist. Leipzig, 23. August. Gestern verstarb im Ostseebade Bansin der Kommerzienrat Paul Berger, Seniorchef der be kannten Farbenfabrik Berger u. Wirth in Leipzig, im 53. Lebensjahre. Leipzig, 22. August. Zur Beschleunigung der Tele grammbeförderung beabsichtigt die hiesige Obcrpostdirektion eine Rohrpost Herstellen zu lassen, die vom Haupttelegra phenamte nach dem Börsengcbäude und dem neuen Haupt bahnhofe führen soll. Leipzig, 23. August. Freiwillig stellte sich hier der Kriminalpolizei ein 40 Jahre alter Buchhalter und Kassierer au» Dresden, der bet einer hiesigen großen Firma in Stellung war und nach seinen eigenen Angaben in den letzten 12 Jahren zum Nachteile der Firma 20000 bi» 22000 Mk. unterschlagen hat. Die Unredlichkeiten hat er durch falsche Buchungen zu verdecken gewußt. Plauen, 23. August. In einer vom alldeutschen Ver bande einberufeuen Versammlung, die von mehr als 1500 Personen besucht war. wurde gestern abend gegen die Stim men von etwa 25 Sozialdemokraten eine Resolution ange nommen, in der ausgesprochen wird, die deutsche Reichs regierung müsse auf den deutschen Ansprüchen in Marokko bestehen, das deutsche Volk werde zur Wahrung seiner Ehre und Sicherung seiner Zukunft jedes Opfer willig bringen. Zwickau, 23. August. Der Geheime Kirchenrat Super intendent 1>. Christian Meyer von der Marienkirche ist heute früh 4 Uhr 20 Minuten gestorben. Meyer war der Führer, Anreger und die Seele der „Los von Nom"-Be- wcgung in Oesterreich, das geistige Haupt des Evangelischen Bundes, ein liberaler Geistlicher, der nicht mehr an die Gottheit Christi glaubte. Er gab „Die Wartburg", dieses Hctzorgan des Deutsch-evangelischen Bundes für Oesterreich heraus, beteiligte sich an den Aktionen gegen die katholische Kirche, intrigierte im Reichstage gegen den Entwurf des Toleranzgesehes, im sächsischen Landtage gegen die Kranken schwestern, gegen die Negeiung der konfessionellen Steuer gesetzgebung usw., mit einem Worte, er war in Wort und Schrift eine Gefahr für den konfessionellen Frieden in Sachsen und im Deutschen Reiche. — Geboren am 20. Okto ber 1840 zu Annaberg, schlug er anfangs die Lehrerlauf, bahn in den humanistischen Fächern ein, und war 1865 Oberlehrer am Realgymnasium in Chemnitz, 1867 Diakon in Meerane, 1870 Oberpfarrer in Dohna, 1876 Pfarrer in Chemnitz, bis er 1883 die Stadtpfarrei ,n Zwickau erhielt. Er war Ritter des Verdienstordens erster Klasse. Zwickau, 23. August. Wegen fahrlässiger Tötung ver urteilte das Landgericht den 30 Jahre alten Naturalieu- händler Karl Ferdinand Beutner in Zwickau zu drei Mo naten Gefängnis und wegen verbotenen Waffentragens zu 20 Mark Geldstrafe. Beutner hatte sich in der Nacht zum 14. Juli an einem geladenen Revolver zu 'chaffen gemacht, wobei nicht ohne Verschulden des Schneidergehilfen Joseph Bernard aus Böhmen ein Schuß losging, der den« Letztge nannten in den Unterleib drang, so daß tags darauf der Tod eintrat. Görlitz, 22. August. In der hiesigen Filiale der Firma Eichhorn u. Co. wurde gestern ein gutgekleideter, etwa 27 Jahre alter Mann festgenommen, der einen Pfandbrief der Schlesischen Bodenkrcditaktienbank in Höhe von 5000 Mark zum Verkaufe anbot. Wie sich herausstellte, rührte der Pfandbrief von einein großen Diebstähle her, der am 7. August in Landeck, Grafschah Glatz, verübt wurde, bei dem dem Diebe für zirka 20 000 Mark Wertpapiere in die Hände fielen. Ein herbeigeholtec Schutzmann forderte den jungen Mann auf, ihm zu folgen. Dieser riß sich jedoch los und flüchtete. Schließlich wurde er mit Hilfe von Passan ten festgenommen. Der Verhaftete war früher bei dem Gastwirte in Landeck, bei dem der Diebstahi ausgefiihrt wurde, angestellt. Sein Name soll Schöufcld lauten. Gemeinde- und Vereinsuachrichten * St. Marienthal. An Stelle des am 8. Aug. verstorbe nen hochw. Herrn Propstes Vinzenz Vielkind wurde vom hochiv. Herrn Abt zu Ossegg Hochw. Herr U. Rob. Turba als Propst des Klosters eingesetzt. Der neue Herr Propst ist geboren am 20. Oktober 1870 zu Tegl i. B-, wurde am 21. September 1890 in den O?wn eingeklcidet und legte am 23. September 1894 die s ierlichen Ordensgelübde ab, worauf er am 14. Juli 1895 s.ine Primiz feierte. Seit einer langen Reihe von Jahren bereits ist Herr k. Robert hier als Kaplan und Katechet tätig. Möge seine Wahl für das Kloster und die ganze Umgebung eine glückliche sein, dem Herrn Propst aber eine segensreiche, langdauernde Wirksamkeit beschicken sein! * SchirgtSwnlbe. 22. August. Unser Schulfest ist vor bei. DaS war aber kein Schulfest; e» war ein Volksfest. Schon der Auszug war sehr schön. 600 festlich gekleidete Kinder mit Fahnen und Kränzen. Dann die Artillerie, zwei Kanönen, jede Kanone von acht handfesten Burschen gezogen. Und endlich: Zwei Sselwagen, herrlich geschmückt. In jedem vier kleine Mädel. „'S war sthr schiene", hörte man von allen Seiten. Und da» will wa» heißen bei den SchirgiSwaldern. Den Schluß bildeten 56 Reigenmädchen. */,2 Uhr kam der Zug mit seinen zwei Musikkapellen auf dem Platze an. Nun gtng'S gleich lo» mit Spielen. Großen Zuspruch hatte Kasperle. Aber auch die reizenden EselSsahrten waren sehr stark begehrt. Den Eseln ging e» nicht schlecht. Kuchen und Milchsemmeln usw. bekamen sie von ihren dankbaren Fahrgästen in Hülle und Fülle. Hoffentlich haben sich die Grausellchen nicht den Magen verdorben I Ganz orgtnell war die große Zeppeltnsahrt. von hiesigen Kinderfreunden selbst erbaut und erdacht. Sehr schön wirkten der Reigen und der Massenchor; auch da» immer wieder schöne Bänderspiel. */,6 Uhr wurde der wilde Mann gejagt, um 8 Uhr stieg ein 4*/, Meter langer Zeppelin auf. Alles in allem: ein gut gelungenes Fest. Um 8 Uhr bewegte sich ein endloser Lampionzug nach dem Markte. Ueberall Illuminationen, Bunt- und Freuden- feuer, Raketen usw. Wahrlich eine Anteilnahme, wie selten. Auf dem Markte hielt der Direktor der Schule eine An sprache. Er dankte im Namen der Kinder allen denen, die durch Gaben und fleißige Mitarbeit da» Fest ermög lichten. Den Schluß bildete ein Hoch auf Se. Majestät und da» Singen des Lieber: „Den König segne Gottl" ES war ein prächtig gelungenes Schulfest, ebenso geleitet und vorbereitet wie das Wetter war. „Eu schiene worsch no ne!" hörten wir von allen sagen. Hoffentlich stimmt da». 8 Dresden. Kath. Kasino. (Berichtigung.) Der in Nr. 190 dieser Zeitung für Sonntag den 27. August an- gekündigte Lößnitzausflug findet hierdurch eine Ab änderung. Die Fahrt erfolgt mittels Eisenbahn nach Radebeul. Von hier aus Fußwanderung durch den herr lichen Lößnihgrund nach der idyllisch gelegenen Kaisey- »lühle; hier Kaffeestation; dann Fortsetzung der Wande rung nach dem Spitzhaus. Dort findet im reservierten Zimmer für die lieben Mitglieder, Angehörige und Gäste ein gemütliches Beisammensein statt, wobei auch der tanz- lustigen Jugend gedacht wird. Da dieser ganze Weg ein sehr bequemer ist, so versäume niemand, ob jung oder alt, diese herrliche Partie mitzumachen. Zeit der Abfahrt wird in einem Inserate dieser Zeitung am Freitag bekannt ge geben werden. 8 Dresdcn-Johannstadt. (Kath. JünglingS- verein.) Wir gestatten uns, nochmals auf das nächsten Sonntag den 27. August nachmittags Uhr im Restau rant „Union", Huttenstraße 7, stattfindende Vogelschießen aufmerksam zu machen. Es wird außerdem noch Büchsen schießen und für die werten Damen ein Sternschießen ver anstaltet. Für die Gewinner sind schöne Preise ausgesetzt. Zur Unterhaltung der Kleinen sorgt ein Kasperltheater. Die Füllung des Luftschiffes beginnt Punkt 6 Uhr. Wir bitte» um rechten Zuspruch. — Für die Mitglieder! Sonntag den 27. August abends nach dem Vogelschießen Be teiligung am Stiftungsfeste unseres Altstädter Bruder vereins im Gesellenhause. Neues vom Tage. Wittenberge, 21. August. Heute nachmittag ist auf dem Bahnhose Wittenberge der ausfahrende Güterzug 7062 dem einsahrenden Bedarfsgüterzug 7023 in die Flanke gefahren. Ein Bremser wurde leicht verletzt. Die Schuld trifft den Lokomotivführer des Güterzuges 7062, der da» auf „Halt" stehende Aussahrtssignal überfahren hatte. Rottenacker (Oberschwaben). 22. August. Hier hat ein mit seiner Familie in Unfrieden lebender Bauer sein Haus angezündet und sich in die Flammen gestürzt, nach dem er zuvor da» Haus verkauft und den Erlös dafür in Papiergeld zu sich gesteckt hatte. DaS gesamte Anwesen ist niedergebrannt. Der in den Flammen Umgekommene htnterläßt eine Frau mit sechs Kindern. Buxtehude. 22. August. Der Regierungspräsident zu Stade hat auf die Ermittelung de» Buxtehuder Brand- stifterS 1000 Mark Belohnung auSgesetzt. Köln, 22. August. Seit Montag abend brennen die großen Waldbestände des Herzog» von Arenberg und de» Barons v. Gehr. Der herrschende Wind begünstigt die Ausdehnung des Brandes. Sieben Feuerwehren aus der Umgebung sind an der Feuerstelle tätig. Bonn. 22. August. In dem Eifeldorfe Trierscheid wurden durch ein Grobfeuer fünf Wohnhäuser nebst Stallungen und Scheunen mit großen Erntevorräten eingeäschert. Graz, 22. August. Bei Judenburg wurde durch einen heftigen Windstoß eine Almhütte zu Tal geschleudert, dabei wurde einem Kuhmelker der Kopf weggerissen. Ein Alm junge erlitt einen Beinbruch. Fünf Rinder wurden erschlagen. Arad (Ungarn), 22. August. Hier wurde gestern gegen den hiesigen katholischen Klub verhandelt, der am 18. August die Päpstliche Fahne gehißt hatte. Die Fahne war von der Polizei beschlagnahmt und Anzeige erstattet worden. Der Quästor des Klub» berief sich darauf, daß 60 andere katholische Klubs Ungarn» anstandslos die päpstliche Fahne hissen durften. Dessenungeachtet wurde der Klub zu einer Geldstrafe von 70 Kronen verurteilt und die Beschlagnahme der Fahne aufrechterhalten. DaS ist madjarische „Freiheit"! Telegramme. Saarbrücken, 23. August. Die Straßenbahner haben in einer gestern abgehaltenen Versammlung mit 144 gegen 20 Stimmen beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. E« wurde die elfstündige Arbeitszeit und eine Lohnerhöhung bewilligt. Pari». 23. August. Der Deputierte de la Roche- Venet teilte dem Minister für Unterricht und schöne Künste mit. daß er ihn über da» Verschwinden der Giaeonda.