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Srrtz«. Latten e bis- ätschen grrück. nach- Äiger e Ve- f ein- d w4r hland limm. eine- >t be- r de r r er- «VN- Tar» : Be- lottza mter- legen nol- mit 1»ch. arts- K«y «tsch rtret ung. «SZ. oer- AlMUchähne. Nach Rückkehr von dort unternahm der König de« Gewohnten Ritt in die Dresdner Heide und traf dann »« Äesidenzschlosse ein, um militärische Meldungen, sowie die Vorträge der Staatsminister, der HofdepartementschefS mck> des Kabinettssekretärs entgegenzunehmen. Nach Er- lediGUng dieser Regicrungsgeschäfte kehrte der König nach Wachwitz zurück. — Am 10. d. M. abends wird sich der K-i«ig zu eurem mehrtägigen Jagdaufenthalt nach TarviS und von *dort nach Sibyllenort begeben. —* Am Donnerstag, den 2. Mai, besuchte Ihre Körrig- liche Hoheit Prinzessin Johann Georg in Begleitung der Hofdame Fräulein von Schönberg das Kinderheim des Mn-entinsvereins auf der Wittenberger Straße 88. Sie wurde am Eingänge von Herren de? Vereins: Konsistorial- rat Manfroni, Inspektor Schmidt, Pfarrer Rudolph, Direk tor Bergmann und von der Frau Oberin empfangen. Bei der Führung durch das Haus sprach sie sich über die lichten im- gesunden Räume und über die praktischen Einrichtungen der Anstalt sehr befriedigt aus und erfreute die Kinder, deren Herzen sie schon durch ihr leutseliges Wesen gewonnen hatte, mit einer reichlichen Kuchenspende. Zuletzt stattete Ihre Königliche Hoheit auch der Volksküche noch einen Be fisch ab, wo eben die Speisen aus Len großen Kesseln aus- gegeben wurden. —* In der He rz-Jesu-Kirche zu Dresden-Jo- Harmstadl findet die Abendandacht nicht um 6, sondern um VM Uhr statt. —* Friedrich August I., der Gerechte, der erste Klntg von Sachsen, starb heute vor 80 Jahren, 70 Jahre alt. am 5. Mat 1827 zu Dresden. Die Erringung der HvntgSkroue war ihm beschieden, aber auch schwere Tage hatte er zu erdulden. DaS sächsische Volk verdankt dem KSntg Friedrich August I. die Aufhebung mancher Miß- stände. Ec war ein persönlich achtungswerter, besonders durch Gerechtigkeitsgefühl ausgezeichneter Charakter, aber den schwierigen Verhältnissen der damaligen Zeit nicht ge- wachsen. Zwar war es weise von ihm, die 179 l an gebotene Krone Polens auszuschlagen, dagegen verfolgte er iu den Revolutions- und Napoleonischen Kriegen eine Politik, die für das Land und ihn selbst sehr Verhängnis- voll wurde. 1806 trat er dem Rheinbund bei und war einer der treuesten Bundesgenossen Napoleons, von dem er sich auch nach dem unglücklichen russischen Feldzuge nicht loSsagte. Mit Napoleon begab er sich 1813 auch nach Leipzig, wo seine Truppen im Anfänge der Völkerschlacht noch auf französischer Sette kämpften. Nach der Nieder lage Napoleons mußte er sich als Gefangener Rußlands nach Berlin beheben, denn seine später abgegebene schrift- liche Erkläiung. daß er dem Bund gegen Napoleon beitrete, war nicht mehr angenommen worden. 1814 drohte die Bereinigung Sachsens mit Preußen. Er mußte sich später in die von England und Oesterreich vorgeschlagene Teilung seines Landes fügen. Durch Beschluß des Wiener Kongresses (18. Mai 1815) verlor er 367 Quadratmeilen Land. Mit großem Jubel wurde er am 7. Juni 1815 wieder tu Dresden empfangen. Der Orden für Verdienst viid Treue ward zur Erinnerung an dieses Ereignis von ihm gestiftet. Als er heute vor 80 Jahren starb, folgte, da er keinen männlichen Erben hinterlassen hatte, ihm in -er Regierung sein Bruder Anton. — Es wurden ihm tn Leipzig und in Dresden (1843) Denkmäler er richtet.— Die Katholiken Sachsens sind ihm zu besonderem Danke verpflichtet, da unter seiner Regierung die politische Gleichstellung mit der lutherischen Bevölkerung erfolgte. Das Apostolische Vikariat wurde als oberste geistliche Be hörde eingesetzt, dem das Konsistorium untergeordnet war. Als höchste Appellationsinstanz wurde das Vikariatsgericht eingesetzt. Die Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen, -er ilebertritt von einer Konfession zur anderen wurde mit Rücksicht auf die herrschende Furcht vor Proselytenmacherei geordnet, so daß die Landeskirche mit allen Kautelen um geben wurde, um ihr jeglichen Schutz angedeihen zu lassen. — Trotzdem begannen einige protestantische Schriftsteller in Sachsen, so Tzschirmer und Krug, sofort die Saat des Mißtrauens gegen den Katholizismus auszubreiten, so daß -tePS allmählich zu einer sehr empfindlichen Sette deS sächsischen Volkswesens wurde. Die noch bestehende Kirchen gesetzgebung in den siebziger Jahren suchte daher die von Friedrich August dem Gerechten gegebene größere Freiheit der kath. Kirche wieder einzuschnüren. X In dem Riesenetablisiement Seidel k Naumann trafen anl Dienstag 85 englische Mechaniker ans Woolwich in England ein und 100 folgen ihnen nach. Diese Arbeiter stehen unter ganz besonderem Schutze der Polizei. Sie werden auf Kosten der Direktion der bestreikten Firma beköstgt und erhalten auch vorerst Wohnung in der Fabrik. Auf diese Weise ist eS der Weltftrma gelungen, den Arbeiter- bestand nach und nach auf etwa 1700 Leute zu bringen. Sonach wäre die Fortsetzung des Betriebs außer allem Zweifel. Gleich nach ihrer Ankunft gelang es schon den Streikenden mit den Engländern in Verbindung zu treten und ein Flugblatt tn englischer Sprache unter ihnen ver teilen z« lassen, indem sie gemahnt wurden der englischen Ration keine Schande zu machen. Die Engländer haben zu« Teil die Arbeit nicht ausgenommen, da sie mit dem ihnen gebotenen Lohn von 4.25 Mark pro Tag nicht zufrieden sind. Am Dienstag abend wurden zirka 60 000Flugblätter von den Streikenden auf den Straßen verteilt. In dem Flug- blatt wird unter anderem auf die angebliche Unzuläng'gkeit der sanitären Einrichtungen und Schutzvorrichtungen hin gewiesen. Zum Schluß wird darauf verwiesen, daß die Arbeiter selber in geheimer Abstimmung, nachdem sie zwei Wochen im Streik gestanden, die Fortführung desselben beschlossen haben. Die Firma Seidel L Naumann hat am gestrigen Tage zahlreichen streikenden Arbeitern Kündigung«- schreiben zugehen lasten. Meißen. Am Sonntag wird -er zweite VormittagS- »otteSdienft erst um VelO Uhr beginnen. Die Predigt ML auS. Leipzig, 2. Mai. DaS Reichsgericht verwarf die Re vision der Schriftstellerin Dr. jur. Anita AugSpurg, die am SL. November 1906 vom Landg richt Hamburg wegen Dreifacher Beeidigung der Hamburger Polizei anläßlich -er Wahlrechtskrawalle zu 800 Mark GÄdstrafe verurteilt worden war. Leipzig-Lindenau. Am 22. Mai wird der erste Spaten stich für den Kirchenbau gemacht. Am 26. Mai, nachmittags 5 Uhr, dem Feste der allerheiligften Dreifaltigkeit soll die feierliche Grundsteinlegung durch den hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. theol. Aloys Schaefer erfolgen. Am 27. Mai veranstaltet die Pfarrgemeinde aus Anlaß der Grundst.nu- legung ein großes Gemeindefest im Saale des „Felsen kellers", Plagwitz, Carl-Heinestraße 32. Anfang Punkt 8 Uhr. Möge Gott der Herr verleihen, daß der Bau rüstig ohne Unfall vorwärts schreitet, damit den taufenden katho lischen Christen bald ein würdiges Gotteshaus zur Er füllung ihrer religiösen Pflichten geboten wird! Die Glaubensgenossen aber werden inständig gebeten, für den so überaus notwendigen Kirchcnbau ein Scherflein zu spenden. Plauen i. B. Seit voriger Woche wir- an der ziveiten katholischen Schule fleißig gearbeitet. Der erste Spaten stich erfolgte am Mittwoch, den 24. April. Der Termin der Grundsteinlegung wird in nächster Zeit bekannt gegeben werden. Bad Elster. Auf die Meldung des Herrn Amtshaupt- mann von Bose vom Brande des „Wettiner Hofes" hat Se. Majestät König Friedrich August folgendes Telegramm ge- sandt: „Ich habe Ihre Meldung über den Brand des Hotels Wettin in Elster mit lebhaftem Bedauern empfangen und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß dieses Unglück keinen dauernden nachteiligen Einfluß auf das Gedeihen des Bades ausüben wird. Friedrich August." Die Ursache des Brau- des ist bisher noch nicht aufgeklärt. Aus Plauen sowohl als fast aus allen übrigen größeren Städten des Deutschen Reick>es gehen fortgesetzt Telegramme und Briefe ein, in denen Herrn Bretholz, der aufs schwerste geschädigt ist, das herzlichste Bedauern ausgesprochen wird; so versicherte zum Beispiel auch die Prinzessin Elisabeth von Schönburg-Wal denburg ihre aufrichtige Teilnahme an dein Unglück, das Herrn Bretholz betroffen. V. Bautze«, 1. Mai. Die alte, hier noch viel verbreitete Volkssitte des „HexenvenbrennenS" am Walpurgisabend (30. April) und demgemäß die Walpurgisfeier gestern abend war wieder allgemein. Namentlich in Bautzens näherer und weiterer Umgebung auf zahlreichen Anhöhen und besonders auf den Bergen des Lausitzer Gebirges herrschte reges Leben und weit über hundert Hexen- oder Wallburgisfeuer waren in der Runde, nah und fern, zu zählen. Das interessante Schauspiel hatte viele Hunderte von Menschen zum Besteigen der BergeShöhen veranlaßt, da namentlich von den Aussichtstürmen aus der Rundblick diesmal besonders günstig war, denn die Nacht war klar und sternenhell. Zeitz, 3. Mai. Wie die „Zeitz. Neuest Nachr." melden, sind auf der Grube „Gottlob" bei Theißen sämtliche Bergleute iu den Ant-stand getreten, weil das Werk die Bestrafung einiger Bergleute, die gegen den Vertrag an der Maifeier teilgenommeu hatten, nicht zurücknehmen wollte. Auf einigen Werken des Zeitzer und Weißenfelser Reviers ruht aus demselben Grunde der Betrieb vollständig. Auf anderen Werken ist die Belegschaft nur beding: wüse eilige- fahren iu eer Erwartung, daß die Bestrafung nachträglich zurückgenommen werde. Dux. Das Pfarrdorf Sobrusan bei Dux hat aufge hört zu bestehen, nachdem diese Woche mit dem Niederreißen der ersteir Häuser dieses Ortes zlvecks Gewinnung des großen, unterhalb der Ortsgründe liegenden Kohlenflötzes begonnen wurde. Die ganze aus 71 .Häusern und Bauern höfen, einer Kirche, einer Schule und einem Friedhof be stehende und etiva 1000 Seelen zählende Gemeinde wurde im Herbst vorigen Jahres vom Besitzer des Hermann- schachtes bei Dux nur etlva drei Millionen Kronen gekauft. Das Kohlenflötz dürfte jedock) einen drei- bis vierfach u Wert repräsentieren. Ein großer Teil der Bewohnerschaft wird weiter östlich 1^> Kilometer entfernt ein neues, alt deutsches Dorf erstehen lassen. Sobrusan stammt aus dem 12. Jahrhundert und besaß schon 1384 eine eigene Pfarre. lWetieres »ÄuS «wo» und Land* »m Zweiten B-att.) Vereinsnachrtchten. tz Dresden. Das Arbeitersekretariat in Dresden ist vom 8. bis 24. Mat geschlossen. Dringende Sachen sind zu richten au Arbeitersekretär Matissek, Berlin 0 25, Kaiserstraße 37. § Dresden. Johannstädter Kirchenchor Cäcilia. Sonntag den 5. Mai NachmittagSauSflng nach Klein- Zschachwitz. 8 Dresden. K. K. V. Kolumbus. Christi Himmel fahrt nachmittags 3 Uhr Ausflug ab Greuadierkaserue nach Kurhaus Klotzsche. 8 Dresdcn-Johannftadt. (Katholischer Jünglingsver- ein.) Sonntag, den 5. Mai, nachmittags 3 Uhr Treffpunkt Blasewitz, Schillerplatz. Ausflug mit dem katholischen Kir- chepchor Cäcilia nach Klein-Zschachwitz, Kurhaus. 8 Dresden-Löbtau. Der katholische Jünglingsverein zu Dresden-Löbtau veranstaltet nächsten Sonntag, den 5. Mai, abends 8 Uhr im Partcrresaal des Dreikaiserhofes sein erstes Stiftungsfest. Dasselbe besteht in Konzert, Fest rede und humoristischen Vorträgen. Die geehrten Bruder vereine, sowie Freunde und Gönner der katholischen Ju gendbewegung werden hierdurch herzlich ersucht, das Ge- burtsfest durch Besuch verschönen zu helfen. 8 Dresden-Löbtau, 2. Mai. Sonnabend, Len 4. Mai, abends 9 Uhr im Etablissement „Dreikaiserhof" Monats- versanrmlung des katholischen Arbeitervereins. Vortrag von Herrn Dr. Pachel. Außerdem stehen wichtige Vereins angelegenheiten zur Beratung, weshalb um zahlreiches Er scheinen ersucht wird. — Sonntag, den 5. Mai, nachmittags 3 Uhr (pünktlich) im Parterresaal des „DreikaiserhofeS" gemeinschaftliche Sitzung der Fachabtvilungen. Herr Arbeitersekretär Matissek wird einen Vortrag halten über den neuen Statntenentwurf. Außerdem findet die Dele giertenwahl zur Generalversammlung statt. Erscheinen aller Mitglieder ist dringend erforderlich. Z Annaberg. Am 28. April fand im Etablissement Gtadtpark der erste Familienabend 1907 unserer Gemeinde, veranstaltet vom kath. Miinnerveretn. statt. Wenn derselbe hiermit seinem Hauptziele, die den hiesigen Vereinen noch fern stehenden Katholiken heranzuziehen, um katholisches Leben zu wecken und zu fördern, in nur geringem M«ße entsprechen konnte, so ist dies gewiß wenig erfreulich. Desto besser war der Besuch der VeinSmitglieder. denn diese wissen, daß sie in unseren Veranstaltungen immer auf ihre Kosten kommen. Herr Pfarrer Hottenrott eröffnete den Abend unter begrüßenden Worten, ausklingend tn ein kräftiges Prosit. Den Hauptpunkt des Programms bildet« ein Bortrag unseres Herrn Kaplan Kneschk aus Marienberg über die christlichen Gewerkschaften, ein Thema, welchem dieser Herr ein ganz besonderes Interesse entgegenbringt. Demzufolge waren auch die Ausführungen des geschätzte« Herrn Redners für die Anwesenden, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, hochinteressant und sei dem Herrn Kaplan an dieser Stelle hierfür herzlichst gedankt. Herrliche Gesänge unseres vorzüglich geschulten Kirchenchors Cäcilia unter Leitung des Herrn Kantor Haase und ein solennes Tänzche« machten den Famtlienabend zu genußreichen Stunden für jung und alt. 8 Zwickau. Kath. Kasino. Sonntag abend ^9 Uhr Versammlung mit Vortrag im „Adler". — St. Elisabeth- Verein. Montag den 6. Mai nachmittags 6 Uhr Ver sammlung im „CafL Carola". ISerichtSsaal. II. Während der 3. diesjährigen Schwurgerichtsveriode kommen folgende Strafsachen zur Verhandlung: Montag den 6. Mai gegen den Geschäftsreisenden Herbitz aus Dresden wegen Meineids und Betrugs; Dienstag den 7. Mai gegen den Geschäfts führer Krüger aus Berggießhübel wegen Meineids und Urkunden fälschung; Mittwoch den 8. Mai gegen den Klavierarbeiler Groß auS Dresden ivegen Sittlichkeitsverbrechens und den Gastwirt Weppe aus HelmarShausen wegen betrügerischen BankerottS; Freitag den 10. Mai gegen den Arbeiter Rox aus Meißen ivegen SittlichkeitsverbrechenS und gegen den Arbeiter Bauer aus Pieschen wegen Körperverletzung mit tödlichen» Erfolge; «Sonnabend den ll. Mai gegen das Hausmädchen Hoffinann aus Mechterstädt wegen Kindeslötung, gegen den Marklhelfer Münch aus Dresden wegen Münzverbrechens und den Postschaffner Schlenkrich auS Dresden wegen versuchten Mordes. Neues vom Tage. Königsberg i. Pr., 2. Mai. Die heutige Ver sammlung der Hafenarbeiter hat ans die Erklärung der Arbeitgeber hin eine Resolution gefaßt, in der es heißt, daß die Mitglieder des Verbandes nicht etlva das Zusam menarbeiten mit Nichtorganisierten Arbeitern ablehnen, sondern nur das Zusammenarbeiten mit solchen, von denen sie in ihrer Ehre schwer gekränkt und zum Zwecke der Be strafung denunziert worden sind. Gleichfalls erklärte die Versammlung, das Einigungsamt des Königsberger Ge werbegerichtes als Vermittler anzurufen. Innsbruck, 2 Mai. In Nordlirol fanden gestern bedeutende Schneefälle statt. Im Zillertale sind arge Schäden angertchret und große Strecken verweht worden. Im Pustertale liegt der Schnee an den höheren Stellen meterhoch. In Schlünders sind die Obstknltnren vernichtet. Bei Pcettau und Sillian sind große Lawinen nieder- geganqen. Wien, 3. Mai. Ter Ausstand der Speditionsarbei- ter und Möbclpacker, der gestern früh begann, hat im Lause des Tages an Ausdehnung gewonnen. Es handelt sich im ganzen um etwa 2000 Ansständige. Es kam wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Ausständigen und Arbeitswilli gen, so daß die Polizei einschreiten mußte. Die zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gepflogenen Verhandlun gen sind ergebnislos verlausen. Catania, 2. Mai. Wie das hiesige Observatorium nritteilt, geht auf Stromboli ein Aschenregen in Unter- brechungcn, verbunden mit dumpfem grollenden Geräusch, nieder. Ein starker Lavastrom fließt den Nordabbang des Vulkans, dessen außergewöhnliche eruptive Tätigkeit sort- danert, hinab. Die Bevölkerung verhält sich ruhig. Ueber dem Aetna sind die gewöhnlichen Rauchwolken bemerkbar. Charlcston, 2. Mai. Laut Mitteilung der Grnberi- verwaltung sind durch die Explosion in der Grube zu Scarboro 11 Personen getötet worden. Telegramme. Haag, 3. Mai. In den Sektionen der Kammer wurde heute der Kredit für den Empfang der Friedenskon ferenz beraten. Der Gedanke einiger Mitglieder, die Nie derlande für neutral zu erklären, wurde lebhaft bekämpft. Aenßernngen des Ministers des Auswärtigen, die sich gegen die Neutralitätserklärung richteten,fanden leblxrften Beifall. London, 2. Mai. In der heute in der Gnildhall abgehaltenen Gemeinderatssitzung verlas der Lordmayor ein Schreiben des Oberbürgermeisters Kürschner-Berlin, wodurch die städtische Körperschaft herzlich eingeladen wird. Berlin zu besuchen. Man beschloß, die Einladung anzn- nehmen, und setzte vorläufig den 13. Juni für den Besuch fest. An der Fahrt werden sieben Aldermen, 40 Räte, die Sheriffe und zwei höhere Beamte -er Körperschaft tetl- nehmen. Rom, 2. Mai. Die „Tribuna" schreibt zu der Rede deS Fürsten Bülow im Reichstage: Die Entrevue in Gaet« habe vielen als bester Beweis gegolten, daß der Dreibun- jede Existenzberechtigung verloren habe. Die Rede -eS Reichskanzlers habe das Gegenteil bewiesen. Neapel. 2. Mai. Die Yacht „Viktoria and Albert" mit der Königin von England und der Prinzessin Viktoria an Bord ist heute abend nach Atben in See gegangen. Theater und Musik. j Residenz-Theater. Die Gesangsposse „Die Herren von Maxim" ist ein auf niedrigster Stufe stehende brutale Mache. Ihre Tendenz ist die aufdringlichste Sinn lichkeit, dem auch die Hülle eines glänzenden Schleiers fehlt. Es dreht sich um eine Wette eines blasierten Aristo- kraten, daß elfterer in 80 Lagen die Zeugnisse von 80 käuflichen Dirnen in einem Album vereinigt besitzt. DaS Stück arbeitet dabet ohne Witz mit abgebrauchten Tricks und einer krankhaften Phantasie. Tolle Lustigkeit soll dem Publikum voraeführt werden, aber in Wirklichkeit ist alles handwerksmäßig und wirkt nüchtern, ja geradezu abstoßend. Schreiende Farben, plumpe Szenen, viel Trikots, einige Tlngeltangelliedcr geben noch kein Gericht für einen ge sunden Geschmack. Wenn nicht Holländer verstanden hätte.