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— Die Kommission für die ReichsbeamtenpensionS- Gesetze beschloß hente nach dem Anträge Erzberger-Graf Oriola. daß die pensionsfähige Dienstzeit nach Vollendung de- 18. Lebensjahres beginnt (seither 21. Lebensjahr). -- Der Präsident des protestantischen Oberkon- siftoriuins Dr. Curtius in Straßburg hat, wie verlautet, bereits sein Entlasst« ngsgcsuch eingereicht. Besonders große Freude wird darob bei der „Wartburg" herrschen, ivelchs Dr. Curtius feindlich gegcnnbersteht. — Tie Farmerentschädigung soll in der kommenden Woche beraten lverden; die Kolonialsä»värmer sind eifrig an der Arbeit, uni die 7 Millionen für ihre Günstlinge flüssig zu machen. Die Negierung fordert fast für alle im Aufstand Geschädigten, auch für die Kaufleute, volle Ent schädigung, niit Ausnahme der Landgesellschaften, der Landesverräter und derjenigen Ermordeten, die keine An- gehörigen im Schutzgebiet selber hinterlassen liaben. Von den bewilligten 5 Millionen aber haben u. a. Beihilfe er halten solck«e Gesellsck>aften, deren Aktionäre Millionäre sind, Fürsten, Herzoge, Prinzen, Grafen usw. Das sind doch keine Notleidenden; auch Leute, die im Lande steinreich geworden und am Aufstande Millionen verdienten, sollen nun noch „entsckstidigt" tverden. Wer gibt denn unseren Bauern und unseren Arbeitern solche „Entschädigungen"? — Das preußische Abgeordnetenhaus beriet zunächst da» Lehrerrelikienqesetz und stimmte dem zu. Dann folgte die konservative Interpellation über die Verteuerung der Kohlen. Gras Kunitz begründete sie eingehend und forderte zunächst einen Ausfuhrzoll und Beseitigung der Ausfuhitarife auf der Eisenbahn; gegen elftere Forderung hatte der Haudelsministec lebhafte Bedenken, letztere Anregung will der Eisenbahnminister näher prüfen. Der natronalliberale Abg. Hirsch fand alles in Ordnung; der Zentrumsabg. Herold betonte, wie die Landwiitschafl unter den hohen Preisen leide; das Syndikat aber Preisregulierend und günstig gewirkt habe. Gegen Ausfuhrzölle habe er Bedenken, die er näher darlegte. — Der „Weltsciertag". Die Feier des 1. Mai flaut van Jahr zu Jahr mehr ab. Uebereinstimmend wird ans ganz Europa gemeldet, daß Heuer die Zahl der Feiernden erheblich geringer n«ar als im Vorjahre. In Berlin trotzten die Bauarbeiter der Drohung der Arbeitgeber und streikten. Die Wirkung folgt auf dem Fuße nach. Sänitlicl>e hiervon betroffenen Arbeitgeber sperren die Arbeiter bis Montag, den 0. d. M., ans. Nur dort, wo die Arbeiter sich vorher rnit den Unternehmern verständigt hatten, sind Maß regelungen nicht vorgekommen. Ein gleiches Verhalten beobachteten auch die Arbeitgeber in der Holzindustrie und in der Metallindustrie, wo die Arbeiter entweder bis zum Ende der Wo<l>e, oder auf unbestimmte Zeit ansgesperrt sind. Auch in den Schuhfabriken, in der Textilindustrie und in zahlreich"!« anderen Werkstätten ist es infolge der Maifeier zu Differenzen gekommen. Tie Zahl der aus gesperrten Arbeiter läßt sich zur Zeit noch nicht annähernd festftellen. Für Freitag vormittag sind Versammlungen der in Frage kouniienden Gewerksckiaften einberufen, um die gieitere Taktik festzusetzen. In verschiedenen Vororten, wo am I. Mai Umzüge projektiert tvaren, wurde die Ge uehmiguug von der Behörde verweigert. — In .Kassel wur den 8000 Arbeiter wegen der Maifeier ausgesperrt, in Lübeck 2000 aus 10 Tage. Der Verband der sächsischen Tertilindustrielleii beschloß, mehrere tausend Arbeiter wegen der Maifeier ans einige Tage auszusperren. In München solle» 10 000 Arbeiter ausgesperrt werden. In Halle kam eS gi heftigen Zusammenstößen der Sozialdemokraten mit der Polizei, uwvei mehrere Personen verwundet wurden. .12 Verhaftungen wurden vorgenommen. — In Nom hatte die Polizei das sozialdemokratisch Meeting verboten. Twtzdei» fanden sich einige Tausend Demonstranten im Botanischen (Harten ein und hielten das Meeting ab, bei tm'lckxmi es zu Prügeleien kam. Die Polizei nahm 120 Ver- Iiastiiiigeii vor. Die Lertiliiidnstriellen des Bezirkes Vrian-a, Provinz Eomo, haben 0000 Arbeiter wegen der Miiseier für vier Wochen ansgesperrt. — In Paris wunde in den meisten Geschisten und Werkstätten gearbeitet, tztnr um die Arbeitsbörse herrschte reges Leben. Es sollen in Paris gegen 800 Personen wegen Tragens verbotener Waffen n'w. verhaftet worden sein. In der Arbeitsbörse fand eine M'rsanimlniig statt, bei Nx'lckx'r der Vorsitzende Ianvio». ein entlassener Staatsbeamter, dem Kabinett vor- loars. es verleugne seine Vergangenheit und halte die Boum gc'vis der Negierung über die sozialistisck>e Betvegnng auf dem Lausenden. Ferner trat der Redner für die anti- niilitaristische Pros.>agaiida ein. Nach Schluß der Versamm lung kam es ans der Straße zu erregten Austritten. Die Gnrdes NePnblicaineS mußten gegen die Ansammlungen Vorgehen. In Paris wurden im Laufe des Tages im ganzen 700 Ver-liastiiiigen vorgenommen. — In Peters burg ruhte die Arbeit nur teilweise in den großen Hrrdnstriezeiitreii des westiicl>en Gebietes. In Lodz kam es zu blnkigen Zusainiirenstöswn. Kundgebungen haben nicht ftattgesnnden. — In London zogen mehr als 1000 Ar beitslose durch mehrere Hauptstraßen. Es kam nirgends pu Ruhestörungen. — In Spanie n verlief der Tag bis auf einige Zwisckdmsiille in Barcelona vollständig ruhig. — Einen Erfolg für die Landwirtschaft hat der ZentrumSabgeordnete Svcck am Donnerstag in der Bndaet- kommilsion e>z'elt, indem die Kommission folgendem An trag Speck zustim'nte: „die verbündeten Regierungen zu ersuchen: l. tunlichst bald durch entsprechende Aendenwg der Bestimmungen der Gerstenzollordnung die Verzollung sämtlicher Gerste nach dem Satze von 4 Mark für 100 Kilo vorzuschreiben, welche zur Verwendung für Brauereien oder Brennereizwecke gee'gnet oder bestimmt ist; 2. den Zollsatz von 1 80 M.für 100 Kilo mir auf solche Gerste znrAnwendung zil bringen, welche in geeigneter Weise durch Ritzen, Quetschen, Färben nsm.) amtlich gekennzeichnet oder nach gewiesenermaßen zu Fntterzwecken verwendet worden ist; 8. zur Sicherstellung dieser Maßnahmen zu veranlassen, daß die Verwendung der amtlich gekennzeichneten Gerste (Ziffer 2) zur Herstellung von Malz, sowie die Verwendung solchen Malze» zu Brauerei- oder Brennereizwecken unter entsprechend hohe Strafen g-stellt wird." Dam t bat das Zentrum erreicht, daß e» vermieden wird, daß Malzgerste als Fnltergerste eingeführt wird, was für die Gerstenbäu r sehr rviwrto in. — Preußische Orden. In der „Allgemeinen Rundschau" (Wochenschrift für Politik und Kultur. München, Nr. 18) spricht Dr. Versen über dieses Thenra folgende offene Worte ans: „Man hat mehrfach behauptet, daß unter der Negierung von Wilhelm II. I. Ii. manches entwertet worden sei. Ganz sicher gehören die preußischen Orden dazu. Selbst die Ritter vom hohen Orden des Schwarzen Adlers befinden sich ja heute nicht mehr in einwandfreier Gesellschaft. Man denke an den famosen General Stöpsel — Pardon! — Stössel, den gloriosen Derteidßier von Port Arthur! Ob er sich mich den Schwarze«: Adler miMihängt hatte, als er auf der Armesünderbank der militärischen Feiglinge saß? Geholfen Hai ihm die Dekoration jedenfalls nicht. Und jetzt trägt sie auch der Fürst von Monaco, le prineo cke ittuge et noir! Und worin besteht das Verdienst dieses Herrn, das ihn den höchsten Preußischen Würdenträgern gleichstellt? Er hat eine Sängergesellschaft nach Berlin ge- scknckt, von der die Berliner Kritik belxmptet, daß sie unter aller Kritik gesungen und gespielt hat. So sagt beispiels weise Karl Krebs in: „Tag": „Was haben die Monegassen uns gebracht? Nichts, was wir nicht viel besser hätten. Tenn wir haben bessere Kapellmeister, bessere Solisten, einen besseren Chor, eine bessere Regie und bessere Stücke." Das dürste genügen; denn wenn einer richtig urteilt, so ist es Karl Krebs. Aber der Führer dieser Singsanghelden erlangt den Kronenorden 2. Klasse, einen Orden, den bei spielsweise ein preußischer Gymnasialdirektor nach 40- jähriger Dienstzeit noch lange nicht erhält. Naoul Guns- bourg heißt dieser Held aus Monte Carlo. Eigentlich heißt er ganz anders und sein — semitischer Stammbaum führt nach Jassy! All Heil! Und hoch die offiziell ge stempelte preußische Kunstpolitik! Solisten aus Monte Carlo erhielten den Kronenorden 4. Klasse, dessen ein höherer preußischer Beamter in seltenen Fällen erst nach mindestens 15 jähriger Dienstzeit würdig erachtet wird. Wo waren die Preußischei: Minister mit ihrem Präsidenten Fürsten Bülow? Auch derartige scheinbare Acnßerlichkeiten fallen in einer konstitutionellen Monarchie unter die Ministerverantwortlichkeit. Die verantwortlichen Räte des .Königs Habei« die Pflicht, vor Schritten zu warnen, die dem Ansehen der Krone abträglich sein können. Und wenn sie dazu nickt den Mut haben oder kein Gehör zu finden glau ben, müssen sie ihren Platz räumen." Oeslerr"» -Ungarn. — Zu den Wahlen. Es wäre ein müßiges Spiel, wollte man sck>on jetzt daS Parteienverhältnis des nächsten Abge ordnetenhauses abzuwerten versuchen. Tie 510 Volksver treter, die von« 14. bezw. 21. Mai d. I. an die Zierde Oesterreichs darstellen, dürften zusammen ein sehr scheckiges Bild repräsentieren. Das allgemeine Wahlrecht, die neue Einteilung der Wahlbezirke und die in mehreren Kronlän- den: beschlossene Wahlpflicht, diese drei Faktoren dürften zusammen die größten Ueberraschnngen in« Wahlkampfe be wirken. Ueber die nichtdentschen Parteien ist es heute an: Mversten, die Situation abzuschätzen, nur das scheint sicher zi« sein, daß ans Mähren die katholischen Tschechen in gro ßer Zahl erscheinen dürften und daß die Jimgtschcchen dank der zersetzenden Taktik des Juden Dr. Stransky einen gro ßen Teil ihrer Mandate an andere tschechische Parteien, iiaiiieiitlich an die Agrarier werden abgeben müssen. Dom ehemaligen „slavischen Ring" dürften nur die „Polen" ministeriell bleiben und auch der Polenklub wird durch die größere Anzahl der Nuthcnen nickst mehr jenen Fels dar stellen, der er einst für viele Ministerien war. Auf deut scher Seite erscheint als die mächtigste Parte: die christlich soziale, wenn auch die übertriebenen Hoffnungen niancher Provinzzeitniigen sachlich nickst begründet sind. Die Deutsch- fortschrittlichen sterben in den Alpenländern jämmerlich ans und auch die Aufsrischlmgsversiiche, die in Wien ge macht wurden, führten zu keinerlei wesentlichen Resultaten. Nur in Böhmen werden die Teutschfortschrittlichen einige Mandate den Deutschradikalen wieder abnehmen. Speziell ' in Trailteiiau dürste der Führer der Deutschfortschrittlichen Dr. Cppinger über den Apostaten und Gesinnungsakroba- ten Karl Hermann Wolf siegen, dieser wird wohl bald ganz von der Bildfläckv verschwinden. Seine Freunde, die Frei- alldeutschen, die jetzt wie die Los von Nom-Bewegung so auch den Antisemitismus zurückgestellt haben, dürsten je doch« in sehr ansehnlicher Zahl in« Abgeordnetenhause er scheinen. Die Alldeutschen, die konseguenteren Kostkinder des Evangelischen Bundes, sind .endgültig verloren. In jämmerlicher Zahl Norden diese Vorkämpfer eines prote stantischen Hohenzollernreiches wiederkehren. Allem An schein nach wird die dentsck«c Volkspartei bei den Neichsrats- i»ablen bedeutende Einbußen erleiden. Die Frage: Kommt ein nenki-aler oder ein freisinniger antichristlichcr deutscher Block zu stände, läßt sich heute absolut nickst beantivorten. Die meisten politischen Parteien vermeiden derzeit die kul- tlirkä mpserisckie11 Töne. — Versammlungen jüdischer Studenten an den Hoch, schulen in Czernowitz. Lemberg. Krakau, Prag. Brünn und W'en beschlossen übereinstimmend, an den Unterrichtsminister ein Memorandum zu richten, in welchem sie die Aner kennung der jüdischen Nationalität als solche an den öster- reichischei: Universitäten und technischen Hochschulen verlangen. lU»m. — Auf Wunsch des Papstes ist die Ueberführnug der Reste Leo XIII. nach der Basilika des Lateran auf unbe stimmte Zeit verschoben worden. Italien. — Der Erzbischof von Perugia beim König. Die Tatsache, daß der Erzbischof von Perugia dem Könige gelegemlich der Eröffnung der Ausstellung in dieser Stadt einen B'such abstattete, wird viel besprochen, da Perugia im alten Kirchenstaat liegt, klebrigen« empfing der König vor Jahren auch den Besuch de« Kardinals Svampa in Bologna. Belgien. — Da« Ministerium ist wie folgt gebildet worden: Präsidium und Innere« de Trooz, Finanzen Liebaert, Justiz Renkin. Eisenbahnen Helleputte. Industrie Hubert. Kunst und Wissenschaft DeSchampS. Krieg Hellebaut. Auswärtige Angelegenheiten d'Avignon, Oeffentltche Arbeiten Delbeke. Frankreirv. — Der „Figaro" schreibt zu BülowS ReichstagSretz«: Sie kommt zur rechten Zeit. Es bedurfte dieses kalben Wasserstrahles, um die Nervenanfälle über Annäherung, Einvernehmen und dergleick>en zu unterbrechen. Die bis herigen scheinbaren Annäherungsversuche der deutschen Diplomatie waren nicht ernst und diese wich kühl Mrrilök. wenn Frankreich der vermeintlichen Einladung hastig nach kam. Die deutsch-französische Annäherung ist ein voreiliger und etwas ungesunder Traum. Man gefährdet die Be ziehungen der beiden Länder, wenn man von ihnen auf ein mal zuviel verlangt. Der Friede muß genügen, und w»r können zur Stunde nicht nwhr verlangen. Deutschland bringt es nicht fertig, uns zu verstehen; das ist schlimm, aber wir niüssen uns damit abfinden. Wenn wir eines Tages auf unserem Wege Deutschlands Freundschaft Ke- gognen sollten, könnte es nur durch Zufall und unter der Bedingung sein, daß wir sie nicht suchen." Pnrtugal. — Das Ministerium ist folgendermaßen endgültig ge bildet tvorden: Auswärtige Angelegenheiten Luciano Mon- teiro; Justiz: Teixeira Abreu; Finanzen: Martina Ear- valjo. — Die Kolouialkonferenz zu London nahm die Be ratung über die Vorzugsbehandlung wieder auf. Botha trat enticbiedei: den Ansichten des australischen Premier ministers Deakin in bezug auf VorzngSbeharwlung entgegen und erklärte nachdrücklich, daß e8 für seine Regierung not wendig sei, sowohl bnrische als auch andere Ware» mit Zöllen zu belegen. Botha protestierte gegen jeden Versuch, die einzelnen Regierungen zu binden und sie in Tarif- angelegenheiten ihrer Freiheit zu berauben. Mac Kay (Indien) und Bond (Neufundland) erkläiten sich energisch gegen die Schutzzölle. Den gleichen Standpunkt vertr«t Schatzkanzler ASguith namens der britischen Regierung. Lyne (Neu-Südivales) sprach sich zugunsten der VorznzS- behandlung aus. Dänemark. — In einer Zuschrift des Ministerpräsidenten Christensen an di>e Zeitung „Nationallidende" wird er klärt, daß die dänische Regierung bezüglich deS VerteUst- gungswesens niit Deutschland kein geheimes Ueberttn- kommen abgeschlossen habe und auch nicht im Begriffe fei, ein solches abzuschließen. Die Politik der Regierung, fei die der Neutralität, nickst die der Allianzen. — Der König und die Königin von Dänemark sind «och herzlicher Verabschiedung von dem norwegischen KSntgS paar am 2. d. M. nach Kopenhagen zurückgereist. Rustland. — In der Reichsduma hat sich eine neue Parier ge bildet, die sich Volkswohl nennt und in ihrem Programm auffordert, die gemäßigten Elemente möchten sich ver einigen, um schneller das Vaterland zu beruhigen unb die Not der Bevölkerung zu erleichtern. Die Negierung fall ausschließlich durch den Zaren ernannt werden und ihm, ver antwortlich sein. — An: 2. Mai fand im Ministerium des Acuheren eine Sitzung der russisch-japanischen Konferenz bezüglich des Abschlusses eines Handelsvertrages statt. In dieser Sitzung wurde der Wortlaut des Vertrages selbst, sowie der Separatartikel des Protokolls und der diplomatischen Roben über die speziellen Konzessionen, die beide Seiten einander geivähren, festgesetzt. Die formelle Unterzeichnung durch die Bevollmächtigten Rußlands und Japans wird in der nächsten Zeit erwartet. — Am 1. Mai kam es in einem im Wiborger Stadt teil von Petersburg gelegenen Gefängnis zu Unruhe», die zwar bald aufhörten, sich aber an: 2. d. M. in heftigerer Form wiederholten. Politische Gefangene stellten Forde rungen. Einige zerbrachen Fensterscheiben, sprengte« die Türen und lärmten. Eine Kompagnie Soldaten sah fkh veranlaßt, zu schießen. Ein Gefangener wurde getötet, mehrere wurden verwundet. — Ans der Bahnlinie Zarizin—Licharja wurde ett: Eisenbahnkassierer in der Nähe der Station Walkowv im Waggon von mehreren Bewaffneten ermordet und «stner Summe von 60 000 Rubel beraubt. karre». — Der euglische Konsul Graves in Saloniki hat den von griechischen Briganten entführten SPrößling der be kannten anglo-levantinisckxm Familie Abott loSgeLmfl. Das Lösegeld betrug 15 000 englische Pfuird gegen 26 000 Pfund, die die Briganten ursprünglich verlangt hatte». Das Geld nmrde von der englischen Regierung hergegeben, natürlich aus Rechnung des türkischen Staatssäckels. Amerika. — Ein Attentat gegen den Präsidenten von 8««tr- mala. Man meldet uns vom 30. April: An einer Straße voi« Guatemala explodierte gestern um 8 Uhr früh in dom Augenblick eine Mine, als Präsident Estrada Cabrera vor beifuhr. Der Präsident blieb unversehrt, dagegen wurden der Chef des Militärtabinetts Josck Maria Orellano, an der Kutscher des Präsidenten getötet. Die Verschlvörer hatten einen Tunnel von einem Hause der 7. Avenue, das an einen Mann nanrens Rafael Rodel vermietet ist, gegraben nnd in dem Tunnel Explosivstoffe niedergelegt, die durch eine Batterie von: Hause Rodels aus zur Explosion gebracht wurden. Zahlreiche Personen, die der Teilnahnw cm. der Verschwörung verdächtig sind, wurden verhaftet. (Weitere Rundschau im Zweiten Blatt i Aus Stadt und Vaud. fMittelsiinflcn au» unserem Leserkreise ml« Namen»ferttü»nq für diese Ruhr« Ngd der Redaktion allezeit willkommen. Der Raine de» Einsender» bleibt Geheimnis der Redaktion. Anonvme Zuschriften müsse» unbcrllikstchtigt bleiben.« Dresden, den 3 Mai ISO?. Tageskalender für den 4 Mai 1901 Annahme deS R ichSinvalidengesetzeS durch den Reichstag. 1397 Brand de» WohltätigkeitSdazors in Ports. 1849 Proklomterung der Repudltk in Paris. 1815 * Franz Adam. Herv. Schlachtenmaler —* Wetterprognose de» Köatgl. SSL«, meteoro logischen Institut» zu Dresden für den 4 Mai, W1»d und Bewölkung: mäßige südliche Winde; vielfach heiter. schlag und T-mve-rr— t-ack-n, wä-mer. —* Se. Majostät der König jagte in den Vor mittagsstunden iwchmals im Merkersbacher Revier