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«r. 1«L. Sonnabend ve„ 4. Mai k » kn htaH^ee mpf I ' sran« Bund e, nud . selbst die Etnn»a»ch, WerkOtt Kak sollten besonders apolsge« nerkcuutte enste. von nalSschrtft jM Att>« in irekt vom solides, > kicchen- Geistliche, nSMi- !f^ n«ck s r-nij tNctü! »m ä i bvs >en -cks ie- ckt. -rt, lF- as ite ies ' 4 t «„sitzeint «iigltch noch«, mit «lu«»ahme der Sonn, und ffesttna». !>! t0r»n„SP,»t»! jl>ene«j » .X dtO ^ vhiic «esleila ld>. «vrOclier- ! I d >i >1. Bei n a Pvslliulialie» l.ZeiiiiligspreiSlisle «r " k-ti. n Kummer I» Pt. — «iedakti»»S.Evrechl„md >> I» Mi». l Anabhänsigrs Tagrdlatt für Wahrheit. Recht n. werden die »gespult. Peiitjelle od. deren Ruu» mit IAA. Beklumr» mit die -seile berechn , bet Wieder!, bedeut R«MM. ivochdrntkerei, Stedaktto« »ud «eschitstdftelle > Drvtzbo», PUlnitze» Ltra»,« 4». — sternjprecher Nr- lSt». Das Urteil der Parteipresse über die Rede des Reichskanzlers. Es ist t-öchst lehrreich, angesWs der Reichskanzlerrede -eittmal einen Gang durch die Presse anzutreten, uni zu hören, tvie verschieden diese Rede beurteilt wird. Dabei »missen wir noch voraussenden, daß diese Rede den Ansichten des deutschen Volkes iin allgemeinen entspricht: man sollte also annehinen. dass auch in der Presse ein ziemlich einheit liches Urteil zu finden ist. Wenn aber schon in dieser Frage das Urteil so sehr anseinanderMht, so müssen unsere Leser mit uns fragen: wie soll es erst in Parteifragen sein? Ter Gang durch die Presse wirkt daher sehr erziel)erisch, indem »iraa noch einem solck>en Nnndgang der gegnerischen Presse'" beurtevlung weit loeniger Wert beilegt, als es vielfach in Zentrumskreisen geschieht. Es gibt leider immer noch Kreise im Zentrum, die die Leistungen des Zentrums und seiner Mitglieder nach der Kritik beurteilen, die sie m der gegne rischen Presse finden: dieser Standpunkt ist total verfehlt. Je mehr die Gegner auf das Zentrum einhauen, uni so höher ist die Sicherheit, daß es sich auf dem richtigen Wege befindet. Beginnen wir unseren Nuirdgang mit der Zentrums- presse. Die „Germania" schreibt zur Kanzlerrede: „Spöttisch unü sarkastisch bemerkte der Reichskanzler, daß die Aus führungen des Abgeordneten Vassermann über die Nach teile des zu vielen Redens von ihm vollständig geteilt wür den. Ter Hieb saß und wurde allgemein verstanden, tvas die große Heiterkeit, die diesen Worten des Reicksstaiizlers folgte, deutlich bekundete. In den Kreisen der ltational- »cheralen säßen man indessen über diesen persönlichen An griff des Reichskanzlers gegen ihren Führer und den „Reichsregenten" des neuen Blocks sehr betroffen zu sein." - Die „Köln. Volksztg." schreibt: „Seine Rede tvar tvie u.'nner, geichickt gruppiert. Besonderes Interesse verdienten naturgemäß seine Ausführungen zur Haager Friedens- Konferenz. Wenig sprach er über (Nreta und nichts über Ai hm. Unverholen mußte er die Schwierigkeiten und Ge fahren zugeben, von denen wir umgeben sind. Aber er appellierte an unser Selbstbewnßtsein und an unsere Kraft. Fast peinlich schroff und provozierend klangen die Worte, mit denen Fürst Bülvtv Bassermann und seine Magdeburger Rede als Vielrederei abschüttelte." Der Hieb gegen Basser- inan wird auch ni anderen Blättern viel besprochen; die nationalliberalen aber übergehen ihn mit Schweigen; dort findet man hierüber keinen Ton. Die bülowfreundliche Presse streut Rosen und Blumen in überreichem Maße aus; w schreibt die „Dentsckie Tageszeitung": „Eine Befürchtung nach der anderen zerstreute der .Kanzler. Und daß dieses beruhigende Gefühl heute in hohem Maße verstärkt worden Ft, dos ist ein Ergebnis, mit dem wir -einstweilen vollständig zufrieden sein können." Die „Tägliä>e Nunbschau" schreibt: „Der Reichskanzler war heute noch vorsichtiger als sonst. Besonders im ersten Teil seiner Rede schien er sich die Worte erst abzuwiegen. Meisterlxift war seine Auseinandersetzung über die Ab rüstungsfrage. Wir hoffen, daß die Rede des Reichskanzlers und die ganze Debatte im Auslande unbefangen gewürdigt wird und zur Lösung der Spannung helfen mag." Aehnlich urteilen die „Dresdner Nachrichten": „Die vorgestrige Rede des Fürsten verrät nieder einmal ganz den Diplomaten, der glättet, feilt, abschwächt, beschwichtigt und mit dem, nxis er wirklich weiß, geschickt hinter dem Berge hält. Dabei fehlt es den Darlegungen des Kanzlers durchaus nicht an ruhiger Würde und nationalem Selbst gefühl. Im allgenneinen aber dürfte doch wohl der Ein druck vorherrsäxm. daß der Kanzler, tvenn ihm auch nicht der VorNmrs der Säßinsärberei gemacht werden kann, es ini gegennxirtigen Augenblicke nickst für opportun hält, die Dinge beim rechten Namen zu nennen . . . Am Ende gibt es Nervosität nicht bloß auf seiten der Presse, sondern auch in den Kanzleien der Staatsmänner und Diplomaten, und last will es ein bißchen nervös erscheinen, wenn Fürst Dlilow sowohl in Person tvie durch seine -Offiziösen sich gar zu eifrig beflissen zeigt, die Stimme der nationalen öffent lichen Meinung von einer freimütigen Kritik der inter nationalen Lage znrückznlialten. Jur Auslände geniert man sich dock» auch uns gegenüber nicht. Warum soll es also gerade uns verwehrt sein, frei von der Leber zu sprechen? Wie eine derartige Bevormundung bei unseren Vettern jenseits des Kanals wirkt, erhellt ans dem Um stande, daß ein englischs Blatt sich sogar berufen fühlt?, unmittelbar vor der vorgestrigen Erörterung im Reichstage seinen Lesern angeblich ans dem Berliner Auswärtigen A^ite selbst die Offenbarung zuteil Norden z» lassen, daß „die deutsche Negierung der nervösen Unruhe über die Welt lage, die gewisse Teile des deutschen Publikums und der Presse beberrschen, gänzlich fern stehe." Es scheint fast, als ob der Berliner Berichterstatter des Londoner Blattes l>e- reits vorhr gewußt bätte, tvas Fürst Bülotv gleich darauf rm Reichstage erklärte; denn sachlich stimmte jene Aus lassung durchaus mit den Darlegungen des Reichskanzlers ük-erein." Der „Dresdner Anzeiger" kleidet sein Resümee in folgende Worte: „Diese Zurückhaltung, die sich der Kanzler niiferlegte, scheint jedoch nicht darauf hinziideuten, daß er unsere gegenwärtige auswärtige Loge besonders rosig be urteilt, und in Uebcreinstimmung damit steht auch die Aenßernng von ihm, daß niemand besser die Gefahren kenne, die Deutschland umdrohen, als er." In der „Nationalzeitung" heißt es: „In Bnlotvs Rede ist kein Rosasehen, aber auch kein Sähelrasseln. Manches zieht er vor. nicht zu sagen, und seine abwägende Anttvort gegenüber dem Antrag Honrpesch traf ins SckMarze. Aber man erkennt dock), daß anfM der marokkanischen die persische Frage ihm Schwierigkeiten macht, und daß die Sorge nur Haag nicht klem ist. Niemand besser als er kenne die Schwierigkeitei, der Lage — eine unbezweifelbare Wahrheit, die den Worten d"s Reichskanzlers starkes Gewicht verleiht. Wer nach Sherlock-Holmes-Berwicklnngen suchte, wird in der Rede des Reickzskanzlers nicht ans seine Rechnung ge- kommen sein. Wer aber Vertrauen sckzöpsen wollte, daß in der gegeiN'Firtigen ernsten Lage eine Hand, die ihrer Ver antwortung bewußt ist, das Steuer lenkt, der konnte leich>- teren Herzens, wie er gekommen, den Saal verlassen." — Die „Magdeb. Ztg." zielst folgendes Fazit ans der Kanzler rede: „Sie wird dazu beitragen, im Jnlande einer ver trauensvolleren Ansicht über die auswärtigen Beziehungen den Boden zu ebnen. Dabei wird freilich der Eindruck be stehen bleiben, daß Fürst Bülotv in dem Bilde, das er zeich nete, nur die helleren Züge stehen läßt." — Das „Leipziger Tageblatt" schreibt: „Als Gesamteindriick bleibt festzii- halten: Es sollte alles verniieden tverden, was nach Auf reizung ansgesehen hätte, was von der Böswilligkeit gegen unsere friedlickzen Absichten hätte verwendet tverden können. Das war das leitende Prinzip der BiiloN>-Nede, und das ist auch gclnngen. Die Rede selbst bekam dadurch natürlich nichts Fanfarenartiges, aber es darf dock) auch festgestellt tverden, daß der Eindruck vermieden wurde, als werde z»»i Rückzug geblasen." — Das alte Vismcirckblatt „Hamburger Nachrichten" ist recht unzufrieden und meint: „Tie Ausführungen des Fürsten Bülow über die jetzige internationale Lage tverden trotz aller Witzigkeit gegen Ab geordneten Bassermaiin kaum ansreichen, die Beunruhigung zu beseitigen, die entstanden ist. So leidet der Vergleich zwischen den Reisen Kaiser Wilhelms und König Eduards doch zu stark an dein Fehler aller Vergleiche, als daß er überzeugend wirken tonnte. Jeder sagt sich: m ckno knoinnt ick,-in, non oxt ick,-m. Niemand wird die Enthüllungen Delcassäs vergessen. Nock) anfechtbarer erscheinen die Aenßernngen des Reichskanzlers über die russisch-englische Annäherung. Wir bleiben dabei, daß jede Verminderung der Neibnngsflächeii zwischen den beiden Ländern im Nach teile Deutschlands liegt. Fürst Bülotv lxit endlich gesagt, daß niemand besser als er die Gefahren und Schwierigkeiten kenne, von denen wir umgeben seien. Dieses Zugeständnis ist bemerkenswert, leider nicht in erfreulichem Sinne." Den Schluß mögen die freisinnigen Zeitungen bilden; je mehr diese ans dem linken Flügel stehen, um so unfreund licher ist ihre Stellungnahme; man höre nur: Tie „Voss. Ztg." sagt: „Das deutsche Volk hat keinen Grund zur Ner vosität, aber auch keinen zur Vertrauensseligkeit. Das ist das Fazit der Rede des Reichskanzlers. Freilich, daß Deutschland von Schwierigkeiten und Gefahren umgeben ist. weiß, wie Fürst Bülotv erklärte, niemand besser als er. Diesen Schwierigkeiten und Gefahren seht er das Selbst bewusstsein und Vertrauen in die Kraft der Nation, die Pflege der Freundschaften und Bündnisse des Reiches ent gegen; alle Kräfte sollen gesammelt nwrden, um den Frie den zu sichern und, tm'iin cs not tut, das Vaterland einmütig zu verteidigen. In diesen kraftvollen Akkord klangen die Erörterungen des leitenden Staatsmannes ans; aber tvas voransgegangcn tvar, genlibrtc die Uebc'rzeiignng, daß Fürst Bülotv die internationale Lage nicht für gespannt an sieht, weitaus nicht für so gespannt, wie sie in der Zeit der Maroktösrage und der Konferenz von Algeciras erscheinen konnte." — Tie „Frcis. Ztg." ist nicht so befriedigt: „Die Rede des Fürsten Bülotv enthielt nichts neues, kaum ettvas, tvas nicht schon dntzendmal offiziell oder offiziös erklärt worden wäre. Aber allen nervös Gewordenen zeigte sie den Ariadnefaden, an dem sie sich ans dein Labyrinth wilder Kombinationen wieder zum klaren Tageslicht sachlicher und nüchterner Beurteilung der Tinge znrücksinden können." — Das „Berliner Tageblatt" hat seinen eigenen „Stil": „Es unterliegt keinem Zweifel: der Bülotv von gestern ist nicht der alte, sonnige, angenehm tändelnde Philosoph. Was l>at uns den heiteren, selbstvcrtranenden Mann in einen nach denklichen Zweifler verwandelt? Findet er, tvas inan trotz jener einzelnen Bemerkungen nach seiner Rede kaum glau ben kann, die auswärtige Lage bedrohlich? Oder leidet er unter inneren Kalamitäten, bedrücken ibn innere Sor gen? Mehr als einem wird der nachdenkliche Zweifler Bülotv lieber sein, als der Mann mit dem heiteren Selbst vertrauen — mit jenem Selbstvertrauen, das sich mitunter getäuscht hat." Die „Bert. Volksztg." alwr meint: „Die Kanzlerred? nxir recht dürftig, lieber die setzt iin Vordergründe des politischen Interesses stehende Frage der politisckx'n Kon stellation der Mestmächte glitt sie stillschweigend hinweg. Warum Fürst Bülotv sich so zugeknöpft zeigt, ist klar; er kmt den lebhaften Wunsch, daß die von der deutschen Diplo matie begangenen Fehler im verschwiegenen Kämmerlein bewahrt bleiben." Diese Blätterreise dürste für unsere Leser genügen, um ihnen zu zeigen, wie verschieden sich in den Parteiköpfen die Welt malt. ,"7 —'7- ———» ( - ^ " Deuncher Netlysraft. Der Reichstag überwies am Donnerstag die Vorlage über die Verbreiterung des Nordostseekanals an die Budget- kommission. Dann wurde der Rest des PosletatS erledigt. Der Zentrumsabg Hag nahm sich in warmen Worten der Wünsche verschiedener Beamter an. tc. Berlin. 4!l. «itzunp Vvm 2. Mai >907. Vor Einirm in die Tagesordnung gibt Frhr. v. Heyl (Natt.) eine ängere Erklärung über die Verträge seiner Fabrik bezüglich der kkonkurrenzktauscl ad. E- folgt die erste Lesung über die Erweiterung des Nord ostseckanals. 15 Millionen werden als erste Rente gefordert. Nach kurze» Bemerkungen der Mg. Leon hart (Frcts. Vptst. Freih.rr v. Nichthoten (Kons), Fr ohme (Sozd.), Kirsch (Zentr.), Görk (Nack.). Lpclhmann (Frcis. Vpl), Dr. Borktzardt (W. B) und Gräfe (Antis.-) wird die Vortage an die Budget- koininissi,,! verwiesen Es foigi der Postctat. Mg. Bruhn (Auiis): Das Handwerk sollte bei den Wefe rlingen für die Pou mehr berücksichtigt werden. Die Ostmarken- zutage in so alt. daß man sie nicht mehr zu begründen braucht. Der Staatssekretär hat sich setzr ärgerlich über den Postassistentcn- verband ausgesprochen, die Beaiiuenaufbesscruiig ist absolut ge boten. Abg. Orbel (Natl.) wünscht die Ostmarkenzulage für die Postbeamten, cs bandle sich nicht um eine politische Maßnahme. Abg. Fritzen (Zcnlr.) bekämvft die ONmarkenzulage und die Resolution hierzu Es handelt sich nicht um eine Wirlschafts- s zutage; im Weiten ist die Teuerung wesentlich größer als im Oste». Die preuß scbe Regierung hat offen anerkannt, d«ß eS sich . um eine politische Maßnahme handelt. Das Zentrum billigt die j Grundlinien der Polenpolitik nicht und kann die Zulagen ^ deshalb auch nicht genehmigen. Der Freisinn will die Zulagen sein unwiderruflich gestalten: das ist eine kleine Veibessernng eines UebclS; wir stimmen für diele Reioluiion. aber gegen die geiamic Ostmarkenzuloge. Im Jahre 1904 haben die Freisinnigen sich auch noch gegen liefe Resolution ausgesprochen. (Hört!) Unser polnisches Gemissrn zwingt uns heute noch zur Ablehnung. (Beifall.) Für die Resolution belr. Organisations frage» kann ich nicht einirewn. da ich die Sache nicht genügend übersehe. (Rufe: Es ist nur Erwägung beantragt.) Dann stimmen ! wir eher zu. (Beifall.) Abg. Dr. vielt mann-Hof er (Frs. Ver.) bringt eine Reihe von kleineren Wünschen vor und fordert volle Vcreiingungsfreiheit für die Beamten. Für die Unlcrbcamtcii muß ebenso ein Ver band zugelassen werde», wie für die mittleren Beamten. 'Abg. H n g (Zentr ) wüinchl für die höheren Postbeamten (Inspckloreii) eine Aufbesserung. Tie Assistenten sollten aufge- besscrt woiden. Der Postwagen sollte nicht unmittelbar nach der Lokomolive folgen: ein Schutzwagen ist geboten oder Einstellung des Postwagens an anderer Stelle. Staatssetrclär Krätke: Die Portovergünstignng für Ver scndnng für Blindenanstalt ist für das Reich von nicht erheblicher Tragweite: wir hätten deshalb nichlS hiergegen einznivenden. wenn nicht das Slsstcm der Ponofreiheil durchbrochen würde. Redner stellt einige 'Ausführungen des Voircdners richtig. Ein Schlußantrag wird angenommen, lieber die Resolu tionen wird morgen abgcsiimmt. Bei den einzelnen Titeln werden noch klemere Bemerkungen gemactn. Eine Reihe von kleineren Elals wird ohne erhebliche Debatte b.'willigt. Beim napitel Rcichscisenbahnaml hält vor fast lecremHanse der Abg. Wetzet ('Rail > eine lange Vorlesung über die Vereinheit lichung des deutschen Eisenbahnwesens. Das Haus vertagt sich um 7 Uhr auf morgen 1 Uhr. Reichslolvnialamt. Politische Nunvschau. Dresden, den 8 Mai 1vci7. — Reichskanzler Fürst Bernhard v. Bülow begeht , heute, am !l. Mai, seinen 5>8. Geburtstag. — Iin Bnndcsrate wurde dein Ausschußbenckste über die Vorlage betreffend den Entwurf eines (N'setz es über die Hilfskassen und die Vorlage betreffend die Uebereinknnft zwischen Deutschland und Frankreich über den Schutz an Werken der Literatur, Kunst und Photographie zngestinmit. — Tie Rede des Zentrniiisabgevrdneten Freiherrn v. Hcrtling nennt der „Dresdner Anzeiger" „nicht nur ein Muster von staatsinäniiischer Klugheit und weiser Beherr schung des Stoffes, sondern auch von mannhaftem Patrio- trismnS". „Tcis deutsche Volk darf es diesem Manne hock) aiirechneit, daß er, obgleich zur politischen Opposition ge hörig, in diescin Augenblick das Vaterland weit über die Partei gestellt und gerade dadurch die tatsächlich borl-andene Einheit Deutschlands in allen wichtigen Fragen bekundet bat. Seine Worte tvaren ein bedeutsamer Auftakt zu der Sinsoiiie der gesamten dann folgenden Verhandlung, der in den Reden aller Abgeordneten nachgeklnngen hat." — F-rrihcrr von Achrrnihnl in Brrlni. Die Reise des Ministers bat keine nimiittelt are politische Bedeutung, wenn auch von mancher Seite versucht wir. sie als Deinon- stration gegen die Moiiatchenznsainmcnknuste in Goöta und Cartagena anszustiiclen. Wie unberechtigt dieses Verlangen ist, lehrt die Erinnerung daran, daß ja vor dem Besuche des Köitias von England beim italienischen König in Gaöta der deutsche Reich?kanzler eine Begegnung mit Herrn Tittoni in Ripallo hatte und man ebensogut den Besuch des Königs Eduard bei Viktor Emannel eine Gegenaktion gegen Rapallo hätte nennen können. Anö wird Freiherr von Aehrentlml während der italienischen Parlamenlssetieri zunächst dem König von Italien in Naeconigi seine Auf wartung machen und sich von dort zum italienischen Minister deS Acußern, Herrn Tittoni. „ach Desto beaeben. — Ter bisherige Oberkommandierande der Schntz- tnlpvv von Südwestafrika, Generalmajor v. Deimling, tras am 2. d. M., ans Südwestafrika zu rückkehrend, in -Hamburg ein. General v. Bock und Polarst begrüßte ihn mit einer Ansprache, die mit einem Hoch ans Deimling schloß. Darauf spielte die Musik „Deutschland, Deutschland über alles" Deimling dankte in kurzer, herzlicher Antwort für die Be grüßung.