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fähig ist. Also fehlt es nur am guten Willen der Crimmit- schauer Fabrikanten. Wie die Sache jetzt steht, wird sie voll beiden Seiten leider als Machtfrage aufgesaßt. Aber sollte es wirklich soweit kommen, daß kein Teil nachgibt, daß bis zum Verbluten gerungen werden soll? Und zwar mit der für Unternehmer und Arbeiter gleich trostlosen Aussicht, dah die Stadt Crimmitschau ganz aus den Reihen der groben deutschen Textilindustriezentreu verschwindet?! Hätte man solche Fragen vor Beginn des Ausstandes einem mit weitgehenden Vollmachten c»us- gestatteten Schiedsgericht vorgelegt, so wäre die unheil volle Verwickelung sicher vermieden worden. Nun leiden die unnachgiebigen Fabrikanten und die Arbeiter unter den Folgen. Aber wir wollen mit Professor Vöhmert die Hoff nung auf einen baldigen Friedensschluh nicht aufgeben. Königvbriick. Ein hier bedienstetcr Kutscher hatte auf dem Dominium Reichenau seiner Geliebten einen Besuch abgestattet. Mehrere Burschen aus Reichenau lauerten den Kutscher bei seiner Rückkehr am PulSuitzbach auf, miß- haudelten ihn und stieben ihn über das Wehr hinab. Nur dem Umstande, daß der Ueberfallene sich schnell au einen Balken auznhalten vermochte, verdankt er vielleicht sein Leben. Die Uebeltäter sind ein 2!!jähriger Knecht und zwei Steinarbeiter. Letztere beide hatten sich bei ihrer Arbeit im Steinbruch zu Gräfenhaiu ihrer Tat gebrüstet und diese dadurch bekannt gemacht. Königsbriick. Bei einer Weihnachtsaufführung des hiesigen Vereins „Musikalisches Kränzchen" ereignete sich am Montag abend ein bedauerlicher Unglücksfall. Das Programm des Abends wies u. a. eine Weihnachtsausfüh- ruug auf, in der die vier Jahreszeiten mitwirkten. Die Tochter des Kasernen-Jnspektors Herrn Ziebich stellte den Winter dar und trug hierbei als Kostüm einen schillernden Wattemantel und eine Wattemütze. Bei der Verteilung der einzelnen auf dem Christbanme hängenden Geschenke fingen die weiten Aermel Feuer. Zum Unglück versuchte Frl. Ziebich, das Feuer durch Schütteln der Arme zu löschen, aber durch diese Bewegungen griff es nur mit doppelter Schnelligkeit um sich, und bald stand die Be dauernswerte vollkommen in Flammen. Frl. Ziebich, die sich über und über in Flammen ans dem Boden wälzte, wurde in den Ankleideraum getragen und mit Strömen von Wasser überschüttet. Aerzte, die im Saale unter den Zuschauern anwesend waren, stellten sich sofort zur Ver fügung. Im Saale entstand eine furchtbare Panik, die sich erst nach der Erstickung des Feuers auf der Bühne legte. Die Brandwunden der jungen Dame sind so schwer, dag an einem Aufkommen gezweifelt werden muß. Auch der Vorsitzende des Vereins, Herr Schloßgärtner Hosfmann, welcher die Flammen mit den Händen zu ersticken suchte, hat schwere Verletzungen davongetragen. Reichcubach i. B. Dem Bürgermeister Klinkhardt ist anläßlich seines llebertritts in den Ruhestand das Ritter kreuz t. Klasse vom Albrechtsorden mit der Krone ver liehen worden. SchirgiSwaldc. In der lehthin stattgehabten Versamm lung des landwirtschaftlichen Vereins wurde beschlossen, für eine Besteuerung zu Gunsten gemeinnütziger Unternehmungen des Kreisvereins einzntreten. Ans dein Berichte des Landes kulturrats nimmt man mit Freude die Mitteilung entgegen, das; Herr Geh. Oekonomicrat Hähnel ans Knppritz zum Vorsitzenden des Landesknltnrrats erwählt worden ist; möge es ihm beschieden sein, recht viele Jahre in voller Gesund heit und Kraft dieses so sehr wichtige Amt znm Segen der vaterländischen Landwirtschaft inne zu haben. Die Ein ladung znm Besuche der landwirtschaftlichen Schule und der speziellen Lehrknrse, sowie zur Ansschnszversauunlung des Kreisvereins wurde entgegengcnommen und besprochen ', aus dem Etat derselben war zu ersehen, das; im neuen Jahre wieder bedeutende Beträge zur Förderung aller Zweige der Landwirtschaft verwendet werden sollen. Im Jahresberichte unsers Vereins konnte mit Freuden begrüßt und anerkennend hervorgehoben werden, das; die Herren Gutsbesitzer Joh. Töppel und Bernhardt Saring die ersten hiesigen elektrischen Kraftanlagen znm Betriebe ihrer Dresch Maschinen ausgeführt haben. Dieselben arbeiten so vor züglich, das; eine mehlfache Nachahmung solcher Betriebe für landwirtschaftliche und geiverbliche Zwecke im hiesigen Orte vorauszuseheu ist. -«1- Schirgiswalde. Irl unserer Parochie wurden im Jahre 190!! l14 Kinder getauft (60 Knaben und 5 t Mädchen». Gestorben sind 55 Personen (2-l Erwachsene und 6l Kinder; 26 männliche und 29 weibliche). Getraut wurden 60 Braut paare. Kommunikanten waren 9900 und Versehgäuge 95. Settendorf. Das; hier bei der letzten Reichstagswahl durch die rege Tätigkeit des „Volksverems" dem gewohnten Vordringen der Sozialdemokratie Einhalt getan, ja die Stimmeuzahl sogar herabgedrückt wurde, wird dem „Volks- Verein" von sozialistischer Seite nicht vergessen. Tenn immer wieder wird im „Armen Teufel" vor diesem Ver eine gewarnt. Dadurch aber wird dem „Volksverein" die schönste Anerkennung gezollt, das; derselbe den Nagel auf den Kops getroffen hat. Deshalb müssen wir Volksvereins- mitgliedec tüchtig fü. unsere Sache agitieren, damit sich dieser so zeitgemäßen Organisation immer mehr Mitglieder anschlietzen. Je größer mm die Mitgliederzahl des Volks- Vereins in unserem Orte wird, desto öfter wird dann die Geschäftsleitnttg hierorts Versammlungen abhalten. Auf die abgedroschenen Phrasen einzugeheu, welche in der letzte « Nummer des „Armen Teufel" von dem hiesigen o-Korre spondenten vorgebracht wurden, verlohnt sich nicht der Mühe. Das kann dem Herrn a-, o- und auch dem Herrn i-Korre- spondenten mitgeteilt werden, alle diese Liebesmühe, welche dieses Dreigestirn uns Seitendorfer Katholiken augedeihen läßt, ist umsonst. „Rot" werden wir nicht. Friedcberg in Schlesien. Wegen der neu erbauten kath. Kirche in Flinsberg, deren Gottesdienst von Friede- bcrg aus versehen werden muß, konnte im kath. Gebets lokale des ebenfall» zu Friedeberg gehörenden Grenzdorf fast gar kein Gottesdienst mehr gehalten werden, da Friedeberg für 6 Filialen zu sorgen und die Mutterkirche nur zwei Geistliche hat. Nun hat ein Fürst ReuS von Hohenzollern da» Dominium Meffersdors gekauft; die kath. Fürstin ermöglichte e» nun, daß ein eigener Schlotzkaplan in dem Grenzdorfer Gebetslokale alle Sonntage GotteS- dienst, überhaupt täglich eine hl. Messe hält. — Und der große preußische Staat — fällt deshalb nicht ein. Hainsbach i. B. In der hiesigen Pfarrkirche ist eine neue Krippendarstellung aufgestellt worden, die als eine besondere Sehenswürdigkeit bezeichnet werden muß. Maria und Josef sind in knieender Stellung einen Meter hoch. Dieses Kunstwerk stammt aus der Maherschen Kunst Anstalt in München. Der Theaterbrand in Chicago. Schrecklicher, als mau befürchtete, lallten die Nach- richten, welche aus Ehicago einlaufen, und inan wird sich der Größe des Jammers erst bewußt, wenn man die schauerliche Liste der Toten besieht. Schändliche Gewissen losigkeiten sind die Schuld au der Katastrophe und man wird sich jetzt bei den Behörden seiner Pflicht bewußt — zu fpätl Mau hat zu lange dem typischen rücksichtslosen Ge schäftssinn der Amerikaner, der auch die Schauspielkunst in das Netz seiner Berechnungen zog und mit wenig Geld viel Geld verdienen will, zngeseheu und ließ es geschehen, daß mit Menschenleben so frevelhaft gespielt wurde. Die Ursache der Katastrophe ist bereits festgestellt. Ein unglücklicher Zufall — unverantwortlicher Leichtsinn der Erbauer, der Direktion und der Sicherheitsbehördeu haben jene Hakatombe von Menschenleben gefordert. Ein besonders packender Effekt des Lffenbachschen Ausstattungsstückes „Blaubart" besteht darin, daß eine Fee an einem Drahte entlang von der Bühne hoch über den Köpfen des Parketlpubliknins in den Znschanerranm fliegt. Dieser Draht, welcher von den Hinterknlissen nach den (Valerien gezogen wurde, verhinderte den Asbestvorhang, der übrigens wegen der Billigkeit (!> gar nicht echt gewesen fein soll, gänzlich herabznfallen. Der Mann, welcher den Vorhang fallen lassen sollte, entfloh und die Flammen schlugen in den Znschanerranin. Vom Augenblicke, da das Feuer bemerkt wurde, bis znm Moment, da es vollständig gelöscht war, vergingen bloß 45 Minuten. Die Feuer wehren waren sehr rasch zur Stelle. Mehrere Nolansgänge waren durch eiserne Türen verschlossen, sür deren recht zeitiges Oessnen niemand gesorgt hatte. Vergeblich war von den Zuschauern versucht worden, die Türen mit Gewalt zu öffnen. Da vor dem Theater kein Feuermelder stand, ging viel Zeit verloren, bevor die Feuerwehr eintraf. Auf telephonischen Anruf eilten etwa l<»0 Aerzte und 150 Krankenwärter herbei. Ein Priester erteilte den Sterbenden den Segen. Der Brand war ansgebrochen, als der Sänger im 2. Akte das Lied „Im fahlen Mondeslichte" anslinmite. Das Blitzlicht, welches sür den Mondschein mit Hilfe von Calcium erzeugt wnrde, funktionierte nicht recht. Von dem Apparate sprühten fortwährend Funken. Hierin ist die letzte Ursache der Katastrophe zu suchen. Als die Funkelt Teile der Kulissen in Brand steckten, sprang der hinter der Bühne Postierte Feuerwehrmann hinzu, »in mittels chemischer Apparate den Brand zu löschen. Der Mann hantierte aber so ungeschickt, daß seine Chemikalien die entgegengesetzte Wirkung hatten. Die Bühnenangeslellten, die auch die Pflicht gehabt hätten, die brennenden Kulissen einfach nieder- zutreten, liefen eiligst davon. Die Vage des Unglückstheaters ist die denkbar un- günstigste. Die Brandstätte liegt mitten in einem Hänser- komplex, der einzige gassenartige Ausweg führte zwischen zwei Häuserreihen auf die Straße; nach allen anderen drei Seiten hm ist das Theater vollkommen eingepfercht; vom gassenartigen Eingang ans der linken Seite liegt eine An zahl von Restaurationen, rechts sind Wohnungen und die angeblichen lo Notansgänge führen in diese Häuser. Ein unverzeihlicher Veichlsinn hat dieses Bauwerk anfsühren und dann bestehen lassen — er hat seine Ocher gefordert. Das größte Verschulden war das Fehleil der vor- geschriebenen eisernen Notleitern außen am Gebäude ge- wesen. Nur an einem emzigen Fenster war mne Veiler angebracht. -Etwa 20 Venle drängten sich auf dem kleinen Ballon über der Veiler und in wahnsinnigster Angst wollte jeder der erste sein, der Hinabstieg, so das; überhaupt niemand hinab konnte. Ein furchtbarer .Kampf entspann sich vor den Augen von Tausenden von Zuschauern, als plötzlich die Türen hinter d-m Unglücklichen ans dem Balkon ansbrachen. Eine einzige große Flamme leckte über die eiserne Estrade und 20 Venle fielen 50 Faß tief hinunter. Nicht ein einziger atmete noch, als man die zerschmetterten Leiber aushvb. Traurig war auch der Fall eines Tele graphenbeamten, der über seine Zeit arbeiten mußte, um die telegraphischen Berichte über das Feuer zu bewältigen. Ec wußte nicht, das seine ganze Familie im Theater war. Er erfuhr erst spät nachts, daß seine Frau und seine Kinder alle tot seien. Ganz Ehicago ist voll der Bewunderung sür den römisch-katholischen Bischof von Ehicago, Di. Mnldoon, der bei dem großen Brande Heldentaten herrlichster Art voll bracht hat. Mnldoon durchbrach die Kette der Polizisten, welche das brennende Theater umgaben und ihn znrückzn- halten suchte, warf seine Oberkleider ab und kletterte in das brennende HanS, wo er in die erste Galerie gelangte. Dort leitete er das Rettungswerk und blieb dort bei den Sterbenden und allen den Unglücklichen, die nicht mehr zu retten waren, allen die Absolution erteilend und sie in ihrer letzten Stunde mit lauter Stimme tröstend. Er rettete sich aus dem Gebäude als letzter der Lebenden und erst als die Flammen ein weiteres Verbleiben im Hanse unmöglich machte». Dieser Heroismus ist einer der wenigen großen Züge, welche in diesem furchtbaren Unglück zu Tage getreten sind. Das Entsetzen über das schreckliche Ereignis wird noch ver mehrt durch das Grauen vor so viel Pflichtverletzung, ge wissenloser Ausbeutung und Gewinnsucht, wie sie dieses Unglück möglich machten und inmitten dieses schamlosen Egoismus, welcher den amerikanischen Gepflogenheiten eine sehr böse Marke aufdrückt, ragt das Heldentum des katho lischen Bischofs auf. Ist dies nicht eine Erinnerung au die glaubenslose Welt, diese» Heldentum als einen Beweis für die Herrlichkeit der katholischen Kirche hinzunehmeu, welche diesen Heroismus ihren Dienen» verleiht? lind »vie reimen jene, welche dem Katholizismus immer die „Schweine pfaffen" nachzusagen Pflegen, diese Heldenhaftigkeit mit ihrem VerleumduugSsystem zusammen? Wir sind neugierig, ob wenigstens diesmal die sozial demokratische Presse soviel Wahrheitsliebe finden wird, an- zuerkeunen. wie die Taten des Bischofs Dr. Muldoon sich in herrlichen Gegensatz stellen zu den sozialen Lastern, die dieses Unglück hervorrieseu. Doch »vie immer die sozial demokratische Presse es auch halten mag. auch von Bischof I)r. Mnldoon wird des Dichters Wort gelten: Hoch klingt das Lied von» braven Mann, Wie Orgelton und Glockenklang. An Theaterbrändcn war das Jahr besonders reich. Man zählte insgesamt 20 Brände, l 6. Januar: Dortmund. Das Bühnenhaus des Stadttheaters wird vor der Vorstellung durch einen Brand eingeäschert. — 16. Januar: Stuttgart. Im Garderobegebäude des Jnterünstheaters bricht Feuer aus, das jedoch vor Eintreffen der Bernfsfeuerwehr gelöscht wird. — l l. Februar: Pavia. Im Theatro Gnidi brach während des Universitätsballes ein kleiner Brand aus. Die Ausschmückung wnrde gänzlich zerstört. Im Gedränge gab es viele Verletzungen. — 2l. Februar: Catania. Eine Feuersbrnnst zerstört das Macchiavelli - Theater, eines der schönsten Italiens. — 26. Februar: Cincinnati. Das Opernhaus und einige anstoßende Häuser werden durch Brand zerstört. Der Schaden beträgt 2 000000 Dollars. — 6. April: Ville. Das städtische Theater brennt total nieder. Schaden 2 000 000 Franks. — 16. April: Marseille. Das Alhambratheater, in dem sich eine Marine- »nid Fischereiansstellnng befand, wurde durch eine Feuersbrnnst zerstört. — 2. Juni: Berlin. Im Karl Weiß-Theater zerstört ein Brand nachts die Bodenkammern und einen Teil des Dachstnhlcs im Seiten flügel. — 2. Juni: Rotterdam. Um '/„6 Uhr morgens brennt das Theater größtenteils ab. — l!>. Jnli: Madrid. Das Sonnnerlheater Eldorado brennt nachts ab. Einige Personen werden leicht verletzt. — t. August: Mühl Hansel». Auf den» Meßplatze brennen der Zirkus, in dem ein Hippo drom untergebracht war, die Kmeinatographenbnde und das Theater Weißenbach ab. — 15. August: Ja>'Oi. Das Theater in Jam» (Spanien» brennt vollständig nieder. Ursache ist Brandlegung. — 17. August: Badajoz. Während der Abendvorstellung bricht im Theater ein Brand ans. Viele Frauen und Kinder inerden niedergestoßen und schwer verletzt. — 27. September: Ungvar. Las Sommer- theater brennt nieder. — lo. Oktober: Leipzig. In» Bühnenramn des Krhstallpalastes bricht »nährend der Vor stellung Großfener aus. Das Hans wnrde gerettet. — 29. Oktober: Nagh-Karolh (Ungarn». Die Arena wird gänzlich eingeäschert. Mehrere Mitglieder der Bühne, die die Garderobe retten wollen, erleide»» schwere Verletzungen. — 60. Oktober: Köln. In» 'Neuen Stadttheater bricht während der „Tannhänser".Vorstellung auf der Bühne ein Brand aus, der bald gelöscht wird — l l. November: Genna. Im Politeama Genovese geraten während der Vorstellung Dekorationsstücke in Brand. — (6. November: Woolwich. Das Garnisonstheater, in dem an» Abend vorher eine Viverpooler Truppe gastiert hat. brennt Morgens ab. — 60. Dezember: Chicago. Das JrognoiS Theater brennt ^während der Vorstellung ab. Circa! 560 Personen verloren hierbei das Veben. Telegramme. lWolsfs Telegraphenburcau.- Hamburg, I. Januar. Ter Dampfer „Cordoba", der unter Onaranläne gelegt war, da an Bord an Pest eingegangene Ratten vorgefnnden wurden, ist heute frei gelassen worden und nimmt Vadnng ein. Karlsruhe, 6. Januar. Finanzininistcr Dr. Bnchen- berger, welcher an Gallenstein erkrankt ist. hat sich gestern einer Operation unterzogen, welche von den Professoren Czerny und Beck ansgesührt wnrde und gut verlaufen ist. Das 'Befinden De. Bnchenbergers ist bisher befriedigend, wenngleich eine Vebensgefahr »och nicht ausgeschlossen erscheint. Schanghai, 6. Januar. Tie hier liegenden chinesi schen Kreuzer bringen ihre Ansrüstnng und Verproviantie rung znm Abschluß und erwarten Segelorder. Chicago, 6. Januar. Wie jetzt endgültig festgestellt ist, beträgt die Gesamtzahl der bei dein Brand des Jrognois- theaterS Uingekoinmenen 567. Paris, 2. Januar Prinzessin Mathilde Bonaparle ist heute abend gestorben. Vondön, n. Januar. Die Sonntagsbläiter lassen sich aus New hjort von gestern melden, daß in der 'Nacht vom ersten znm zweiten dieses Monats in Chicago das Vonvrehotcl niederbrannte. Cs entstand eine große Panik unter den (hasten. Drei sind ver brannt. drei schwer verletzt. Ron». 2. Jannar. Ter Ministerrat beschäftigte sich heute abend mit dem Ansuchen der Pforte nn» Crncnnnng eines italieni schen Generals znm Kommandanten der mazedonischen Gendarmciie. Cs wnrde beschlossen, dem Kommandanten der Division von Cag- liarie, Generalleutnant De Giorgis den Posten zu übertragen. Derselbe wirb in etwa l-t Tage» in Konstaniinopel eintressen. Belgrad. 2. Jannar. Die Sknpschlina nahm bei der Spezial- beratnng der Prcßgcsetznovelle nnt großer Stimmenmehrheit die Bestimmung an. nach welcher Zeitungen wegen 'Beleidigung fremder Staatsoberhäupter beschlagnahmt werden tonnen. P etersbnrg, N. Jannar. Der Rnsnsche» Telephen 'Agentur wird ans llrnna «Persien- tetegraphieu: Die persische Bevölkerung plante eine Jndenhetze, aber nisolge energischen CinschreilenS des russischen Vizekonsnls wurde Unglück verhütet und die Rädelsführer wnrde» verhaftet. Jekaterinoslaw. -i. Jannar. 'Ans den Werken der Russischen Gesellschast in Kainensli sind Arbeiterunrnhen ans- gebrochen, weshalb Truppen dorthin entsandt worden sin»). 'New 2)ork, 2. Jannar. Wie die 'Blätter melden, gibt das Staatsdepariemein bekannt, daß es von nenn Mächten, unter denen sich auch Japan befindet, Antworten erhallen habe, welche die An sicht anssprechen, daß die Frage im äußersten Osten zwischen Ruß land und Japan ans src»»dschafilichein 'Wege geregelt werden würde. 'Washington, n. Jannar. «Meldung des Reuterschen Bnreans.» Die 'Bereinigten Staaten ergreifen Maßnahmen, um Truppen und Borräte von '.»kein Bork und San Francisco nach dem Jithnius von Panama zu schassen. Man beabsichtigt, Kasernen »nd Magazine ans dem Gebiete von Panama auziilegen. Santo Domingo, Jannar. Die 'Aufständischen a»S der Provinz Azna belagern die Hauptstadt. Chicago. 2. Jannar. Hente wnrde unter allgemeiner Teil nahme der 'Bevölkerung und unter dem Geläute sämtlichcr Kirchen glocken mit der Beerdigung der Opfer des Brandes des JrognoiS- theatcrS begonnen. Alle Geschäfte sind geschlossen: die ganze Stadt trägt z»m Zeichen der öffentlichen Teilnahme Trancrschmnck. Morgen nn» Montag erfolgen weitere Beisetzungen.