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mtsfionSwessnS usw.) Was die zahlenmäßige Stärke der neuen Organisation angeht, so hat man mindestens mit 500 000 bis 600 (XXI Mitgliedern zu rechnen. Oesterir.'-töA- — Dir Subventionierung der Donau-DampfschiffahrtS- grsellschaft. Gegründet t830, waren ihre Aktien ein glän zendes Papier, das der Nordbahn zur Seite gestellt werden konnte. Von 1881 an verschlechterte sich die Lage der Gesell schaft. es traten viele Jahre ohne Dividende ein. Ungarn machte der Gesellschaft allerlei Schwierigkeiten, weil sie den Sitz nicht nach Budapest verlegen wollte, es wurde ihr förm lich das Wasser abgegraben. Die österreichische Negierung hinwieder konnte die Donau-Dampfschiffahrt nicht an Un garn ausliefer» lassen, denn sie war und ist doch eine Hauptverinittlerin unseres Exportes nach dem ganzen Osten. So kam denn 1892 der Subventionsvertrag zwischen der Gesellschaft und der 'Regierung zustande. Erstere erhielt durch 10 Jahre jährlich 250 000 Fl. als unverzinsliche und unzuriickzahlbare Subvention und weitere 250 000 Fl. jähr lich als unverzinslichen Vorschuß. Die Gesellschaft mußte sich verpflichten, den Verkehr Passau—Theben aufrecht zu erhalten und ihren Schiffspark zu modernisieren. Für diese Zwecke hat sie tatsächlich von 1891 bis 1908 über 45 Millio nen Kronen verwendet. Nun soll ein neuer Vertrag auf 25 Jahre mit einer unzurückzahlbaren Subvention von 1200 Mt Kronen im Jahre zustande kommen. Die Rei senden wenden sich stets zahlreicher den Donaugegenden Passau-Krems zu, nicht nur der Schönheit tvegen, sondern auch aus Billigkeitsgründen. Es werden daher Eilfahrten eingelegt werden. Die Negierung ist gewißermaßen Kon kurrentin der Tonau-Dampfschiffahrtsgesellschaft, denn sie besitzt einen großen Posten von Aktien der süddeutschen Donau-Schiffahrtsgesellschaft. «England. — Der Schahkanzler Lloyd-George hielt in Edtnbnrg eine Rede, in der er sagte, es gebe eine Hand voll erb- llchi-r Gesetzgeber, die niemals in irgend einem Gewerbe oder Beruf, der geistige Anstrengung verlange, ihren Lebens, unterhalt verdient hätten, und doch säßen diese Männer täglich über di« gewählten Vertreter eines 45 Millionen- VolkeS zu Gericht. Aber wenn wir die Steuern um einen halben Penny erhöhen wollen, dann machen sie ein Ge- schrei, als sei das Ende aller Dinge gekommen. — Der Minister des Innern Winstou Churchill wurde, als er am Sonnabend von einer Versammlung in Brad ford zucückkehrte. im Zuge von einem Anhänger des Frauen stimmrechts mit einer Hundepeitsche tätlich angegriffen. Zwei Detektivbeamte, die Churchill begleiteten, wehrten den Schlag ab und verhafteten den Angreifer nach heftigem Kampfs. Bet seiner Ankunst auf dem Londoner Bahnhof versuchten drei Frauen auf Churchill einzudringen, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Psrtugal. — Protest der Jesuiten. Der gegenwärtig in Madrid weilende Provinzial der aus Portugal ausgewiesenen Jesuiten hat dem Papste eine Abschrift einer von ihm an das portugiesische Volk gerichteten Erklärung übersandt, in der gegen das Vorgehen der provisorischen Regierung in Lissabon schar? Einspruch erhoben wird, weil sie seine Ordensbrüder ausgewiesm, sie gewaltätig und unwürdig behandelt und ihre Güter konfisziert trabe. Man Habs sogar Prostituierte in ihre Gefängnisse eingeschmuggelt, um die Jesuitenpater zu kompromittieren. Besonders l-'gt der Protest gegen die Beschuldigung der Revolutionäre Ver wahrung ein, daß die Jesuiten in ihren Klöstern Waffsn- vorräte verborgen gehalten hätten. Der Wortlaut dieses Protestes wird am Montag gleichzeitig in Rom und in Madrid veröffentlicht w-rden. Türkei. — Der berüchtigte Araberchrf Mahdi JdriS sammelte in Aszir in Jemen große Kriegermassen von den Stämmen im Innern Arabiens, belagerte in der Siadt Ebha fünf Bataillons Regieruugstruppen und schnitt alle Tuegraphen- linisn ab. Der Kommandant von Jemen b t um schleunige Entsendung von zehn Bataillonen HUfstmppen. Es vc» lautet, dis Araberstämme in derProvinzBagdad hätten sich mit Jdris ver»ini,t und di« Telcgrapdealinien abgeschnitten. Grieraenland. — Ter Ministerpräsident Venizelos hielt in Larissad eine Programinrede, in der er die Auflösung der National versammlung rechtfertigte und ausfiihrte, die kommende Nationalversammlung werde sich mit der Revision der Ver fassung und den dringenden notwendigen gesetzgeberischen Arbeiten eingehend beschäftigen. Der Ministerpräsident erklärte ausführlich die von der Negierung geplante Re form im Inner», die von der Sorge um das Wohl des griechischen Volkes getragen seien. Dahin gehörten die Regelung der Steuerfrage, Verminderung der Kosten der Verwaltung, Revision der Zolltarife, Verbesserung der Landeskultur durch Förderung der privaten und kommu nalen Initiative, Reorganisation der Polizei, Unabsetzbar- keit der Beamten, sowie Reform der Justiz und des öffent lichen Unterrichtes. Die Minister des Krieges und der Marine sollen vereinigt werden. Die Reorganisation der Armee und der Marine werden noch wirksamer durch die Heranziehung ausländischer Instrukteure durchgeführt wer den. In bezug ans die auswärtige Politik führte Venizelos aus, die Negierung werde eine absolut friedliche Politik ver folgen. da das Land eine lange Periode der Ruhe nötig habe, um seine militärischen Hilfsquellen zu stärken. AvS der« tzeutsrhen — Major Dominik von der Schutztruppe in Kamerun ist ei krankt und tritt voraussichtlich Anfang Dezember die Heimreise an. Dem energischen uns umsichtigen Eingreifen des geuanntcn Offiziers ist vor kurzem erst öle Unter werfung des Maka Ausstandes im Süden von Kamerun trotz der Ungunst des Geländes und der Regenzeit in un- erwartst schneller und erfolgreicher Weis' gelange,,. Aleischteuerung und Landeskulturrat. Das Königliche Ministerium des Innern hatte dem Landesknlturrat eine Eingabe des Rates der Stadt Chem nitz betreffend Fleischteuerung zur Auslassung zugefertigt. Der Landesknltnrrat hat berichtet, daß die Landwirtschaft bestrebt ist, die Viehbestände fortgesetzt zu vergrößern. Die sen Bestrebungen stellt sich jedoch nach den »vetteren Mit» teilungen des Landeskulturrates der wechselnde Ausfall der Futterernte hindernd entgegen, der von der Gestaltung der Witterung abhängig ist. So hat der Ernteausfall an Nauhfutterpflanzen im Jahre 1909 viele Landwirte veran laßt, die Nachzucht einzuschränken. Da in diesem Jahre die Futterpflanzen höhere Erträge lieferten, wurde eine größere Anzahl von Kälbern zur Aufzucht bestimmt, um die Be stände wieder zu vergrößern. Trotzdem hat der Auftrieb von Rindern auf den Schlachtviehhöfen, mit Ausnahme von Chemnitz, das allein einen geringen Rückgang aufweist, überall nicht unerheblich zugenommen. Die Tatsache, daß der Auftrieb nicht aus allen Märkten in gleicher Weise zu- resp. abgenommen hat, deutet auf ein Versagen des Han dels hin. Bei sämtlichen Schlachtviehhöfen hat der Auf trieb an Schweinen beträchtlich zugenommen. Dies ich um so bemerkenswerter, weil ungefähr 50 Prozent des Fleisch bedarfes durch diese Viehgattung gedeckt werden und min derbemittelte Volksklassen diese Fleischsortc besonders bevor zugen. Auch der Auftrieb von Schafvieh weist iin allgemei nen eine Zunahme auf. Nur das Angebot von Kälbern ist zurückgegangen, was auf den bereits erwähnten Grund (vermehrte Aufzucht) zuriickzuführen ist. Im Hinblick auf das Vorstehende hat der Landeskultur rat nicht anznorkennen vermocht, daß gegenwärtig besonders ungünstige Verhältnisse in Bezug ans die Fleischversorgung der sächsischen Bevölkerung obwalten. Ein Mangel an Schlachtvieh besteht nicht, denn die Schlachtviehmärkte sind selten vollständig geräumt worden. Auch hat, abgesehen von Kälbern, bereits im September bei allen Viehgattungen eine stärkere Beschickung der Märkte stattgefunden. Auch für die weitere Zukunft ist die begründete Hoffnung vorhanden, daß die rheinische Landwirtschaft, nachdem sie im laufenden Jahre ihre Bestände wieder vollständig ergänzt und in zahlreichen Fällen gesteigert hat, den Anforderungen an den Schlachtviehmärkten ohne vermehrte Hilfe des Auslandes gerecht werden wird. In Anbetracht der Tatsache, daß einerseits ein Schlacht viehmangel gegenwärtig nicht herrscht und auch in der nächsten Zukunft nicht zu befürchten ist, anderseits die hei mische Landwirtschaft alle verfügbaren Kräfte anspannt, um den fortgesetzt steigenden Anforderungen an den Schlachtviehmarkt gerecht zu werden, hat der Landeskultur- rat die Erwartung ausgesprochen, daß eine weitere Oeff- »ung der Grenzen seitens der maßgebenden Stellen nicht in Betracht gezogen wird. Auch einer etwaigen Ermäßigung bez. Aushebung der Schutzzölle hat der Landesknltnrrat nicht znzustimmen ver mocht, weil durch eine solche Maßregel aller Wahrscheinlich keit nach eine Erniedrigung der Fleischpreise nicht eintreten würde, ganz abgesehen davon, daß keines unserer Nachbar länder gegenwärtig Ueberfluß an Schlachtvieh aufweist und überhaupt größere Mengen an Fleisch uyd Vieh zu liefern in der Lage ist. Dagegen würde ohne Zweifel eine Beun ruhigung in die Kreise der Produzenten getragen werden, die für die künftige Fleischversorgung nur unheilvoll wir ken könnte. Die Fleischpreise haben in vielen Großstädten eine un gewöhnliche Höhe erreicht: diese Steigerung aber ausschließ lich mit einem Anziehen der Schlachtviehpreise in Verbin dung zu bringen, dürfte nicht angängig sein, vielmehr spielen hier verschiedene Umstände eine wichtige Rolle, auf deren Gestaltung die Landwirtschaft einen Einfluß auszuüben nicht in der Lage ist. Wieviel die Fleischpreise in den Groß städten den Schlachtviehpreisen vorauseilen, zeigen folgende Angaben' Es kosteten ini Jahresdurchschnitt von 1905 die Schweine erster Qualität am Schlachtviehhofe zu Dresden pro 50 Kilogramm 69,50 Mark. Für i/s- Kilogramm Schweinefleisch von der Keule wurden 88,3 Pfennig, für Schinken im ganzen Stück 107 Pfennig verlangt. Im ersten Halbjahre 1910 hielten sich die Viehpreise auf ungefähr der gleichen Höhe, sie betrugen im Durchschnitte 70,13 Mark. Die Fleischpreise hingegen waren unterdessen auf 95,1 bezw. 112,5 Pfennig gestiegen. Noch ungünstiger wird das Ver hältnis, wenn man nur das zweite Vierteljahr von 1910 in Vergleich zieht. In dieser Zeit kosteten die Schweine durch schnittlich 67,77 Mark, sie waren also billiger als 1905. Die Fleischpreise dagegen zeigten eine Höhe von 94,8 und 112,1 Pfennig für (/> Kilogramin, hatten sich demnach gegenüber dem Halbjahrsdnrchschnitt fast gar nicht verändert. Es ist dies um so bemerkenswerter, als am 1. April auch die Ein gangsabgabe in Wegfall gekommen war. Ter Landeskulturrat hat daher nicht unterlassen, darauf liinzuweisen, daß auch die Stadtverwaltungen an der Ver sorgung ihrer Bevölkerung mit Fleisch zu angemessenen Preisen Mitwirken können. Hierzu würde gehören, daß die seitens der Kommunalverwaltung eingerichteten Schlachthäuser nicht als gut verzinsliche Kapitalanlage, son dern als Wohlfahrtseinrichtung verwaltet werden. Des »vetteren wäre eine Ausschaltung des zu weitgehenden Zwi schenhandels durch Förderung der genossenschaftlichen Vieh- Verwertung anznstreben. Um den Fleischern Gelegenheit zu schaffen, sich bei eventueller Verschuldung dem Handel gegen über frei zu machen, empfiehlt es sich, die Kreditverhältnisse an den Viehmärkten durch Beihilfen zur Gründung lei stungsfähiger Vi'ehmarktskassen zu regeln. Auch den Be mühungen für eine einwandfreie Notierung sowohl der Lebend- als der Schlachtgewichtspreise gehören hierher. Endlich ist noch auf die Errichtung von genossenschaftlichen Mästereien in städtischen landwirtschaftlichen Betrieben hin gewiesen worden. Vor allem ist dis Verwertung von Küchenabfällen der städtischen Haushaltungen in Schweine mästereien empfohlen »vorder», weil diese Absollstoffe von Jahr zu Jahr für eine bestimmte Bevölkerungszahl ziemlich gleich bleiben, während die Ergebnisse der Futterernten fortgesetzt schwanken. Derartige Verwertungsanstalteu würden demnach sehr geeignet sein, eine unregelmäßige Be schickung der Fleischmärkte einigermaßen ciuszugleichen. Es würde dainit gleichzeitig Konsumenten und Produzenten gedient sein. Aus Stadl und Land. Dresden, den 28 November >910 —* Den Wert der Gebäude in Sachsen kann man auö den Summen berechnen, mit denen sie bei der Königlichen Landesbrandversicherungsanstalt versichert sind. Danaiß gibt es in Sachsen 385 753 Grundstückskomplexe mit 902 280 Grundstücken, die bei der Anstalt mit einer Gesamtsumme von 7 036 470 880 Mark eingetragen sind. Der Wert de, Bauflächen ist außer acht gelassen. Mit der Größtzahl der Gebäude steht die Kreishauptmannschaft Leipzig an der Spitze: sie hat 246 306 Gebäude, die einen Wert von rund 1 993 000 000 Mark darstellen. Auf die Stadt Leipzig allein fallen 39112 Gebäude mit einem Werte von 1030 000 000 Mark. An zweiter Stelle kommt die Kreishauptmannschaft Dresden mit 238 433 Gebäuden, deren Wert rund 2 311 000 000 Mark beträgt, also mehr als Leipzig, trotzdem letzteres mehr Gebäude hat. Die Stadt Dresden allein hat 35 738 Gebäude iin Werte von 1 147 000 000 Mark. Die Kreishauptmankischaft Zwickau besitzt 163 860, deren Wert 1 062 000 000 Mark repräsentiert. Die Stadt Plauen allein hat 10358 Gebäude mit den» Werte von 202 000 MO Mark und die Stadt Zwickau hat 8870 Gebäude im Werte von 109 000 000 Mark. Die vierte Stelle nimmt die Kreis- hanptmannschaft Chemnitz ein. Sie hat 142 498 Gebäude in» Werte von 1 095 OM OM Mark. An letzter Stelle end lich steht die Kreishauptmannschaft Bautzen; sie hat 121188 Gebäude, die mit 573 OM 000 Mark versichert sind. —* Wetterprognose der Königl. bächs. Laubes» Wetterwarte zu Dresden für den 29. November: Winde aus Ost bis Süd, veränderliche Bewölkuag, Temperatur w.uig geändert, zunächst zcitweise Niederschlag. Bericht vom Pöhlberge: Berg nebellrei, Nebel in 'en Tälern, starke Schneedecke, fester, guter Weg ins Annaberg, Bäume stark mit Rouhfrost behänge», Himmelssärbuiig ge-b. Bericht vorn Fichtelberge: Gute Schlittenbahn bis in die Täler hinab, starker anhaltender Reif, grctzarttger Ranhfrost, glänzender Sonnenuwerqcwg, Sbeadrot Besticht vom Äreifenftein: Südwind, 4 Grad Kälte, schöaer Rauhreiü herrttche Winterlandschafl und Rodelbahn. —* Ss. Königl. Hoheit Prinz Ernst Heinrich wird ain Sonnabend den 8. Dezember */,8 Uhr vormittags in der Kapelle deS Taschenbergpalais das Sakrament der Firmung durch den hochwürdigsten Bischof empfangen. —* Warnung vor „wilden* A uSstellungS- Publikationen. Das AuSstellungSamt der Internationalen Hygiene-AuSstellung Dresden 191 l schreibt uns: „Wie uns aus sicherer Quelle mitgeteilt wird, beabsichtigen einige Unternehmer, ohne das Einverständnis der AusstellungS- leilung Kataloge und Führer herauszugeben und dafür Inserate zu sammeln. Es muß davor dringend gewarnt werden, solchen Unternehmern irgendwie Austräge zu er teilen. da das dafür aufgewandte Geld zwecklos ausgegeben ist. ES werden nur solche Kataloge und Führer zum Verkauf auf dem Ausstsllungsgelände zugelassen werden, die offiziell von der Ausstellungsleitung herausgegeben werden. Auch sind Maßnahmen getroffen worden, daß „wilde" Kataloge und Führer für die Internationale Hygiene- AuSstellung Dresden 1911 überhaupt nicht zum Verkauf gelangen können. Vertreter für offizielle AuSstellungS- Publikationen (Kataloge. Führer. Zeitschriften) haben von der Ausstellungsleitung erteilte Ausweise in Händen. —* Der Deutsche Verein für Volkshygtene, Ortsgruppe Dresden, eröffnet morgen Dienstag die Reihe seiner diesjährigen Wintervorträge. Herr Oberarzt Professor Dr. Päßler spricht „lieber Erkältung und sog. Erkältungs krankheiten". — Der Vortrag findet im alten Stadt- verordnetensaal, Landhausstraße 7, 2., abends 8 Uhr statt. Eintritt frei. Auerbach, 26. November. Der 29 Jahre alte, unver heiratete Vorarbeiter Schädlich aus Chemnitz war in Brunn bei Rodewisch beschäftigt. Er rutschte auf der Leiter aus und stürzte so unglücklich, daß er auf einen Drahtzaun fiel. Da die Lunge durchbohrt ist, wird an seinem Aufkommen gezweifelt. Bautzen, 27. November. Der Schutzmann Richard Winkler wurde heute früh nach der Rückkehr von ei»em Patrouillengang im Nachtlokal von einem Herzschlag be- troffen. Er fiel sofort tot vom Stuhl. Er war 58 Jahre alt und stand 24 Jahre als Schutzmann in städtischen Diensten. Chrumitz, 26. November. In einer an der Haubold- straße gelegenen Kupferschmiede waren gestern abend der 25jährige Kupferschmied Baumann und der 17jährtge Lehrling Schädlich damit beschäftigt, an einem eisernen Benzinfaß einen eisernen Reifen in glühenden Zustand an zulöten. Plötzlich explodierte das Faß, der eiserne Faß» boden traf den Kupferschmied, dem der rechte Fuß völlig abgerissen wurde, während der linke Fuß zerschmettert wurde. Der Lehrling wurde neun Meter weit gegen die Wand geschleudert und blieb bewußtlos liegen; er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Beide Verunglückte wurden in daS Krankenhaus geschafft, wo der Kupferschmied nach mehreren Stunden seinen furchtbaren Verletzungen erlag, während sich der Lehrling einigermaßen erholte. Espeuhaiu bei Borna. 26. Noveinber. Ein schwerer Unfall erreignete sich heute nachmittag auf dem hiesigen Braunkohlenschacht. Dort gingen die Pferde eines Ge- schirreS durch. Dabei wurde der 67 Jahre alte Gutsbesitzer Künne umgerissen und überfahren, so daß er einen Becken bruch davontrug. Der Schwerverletzte wurde in das Leipziger Stadtkrankenhaus übergeführt. Niedersedlitz, 28. November. Gestern abend in der achten Stunde geriet hier eine große Strohfeime des Guts besitzers Schanze in Brand und wurde trotz des sofortigen Eingreifens der herbeigerufenen Feuerwehren ein Raub der Flammen. Man vermutet Brandstiftung. Rochlitz, 26. November. Als sich heute vormittag bet einem Arzte die 62jährige Ehefrau Emilie Stäger aus Notzwitz befand, um wegen eines schon längeren Augen leidens sich behandeln zu lassen, fiel sie leblos vom Stuhl. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Ende bereitet. Würze«, 27. November. Der nach Unterschlagung von Postgeldern flüchtig gewordene Postbote Partzsch ist in Köln a. Rh. aufgegriffen worden. Zwick««, 26. November. Heute vormittag explodierte in der Wagenfabrik von Wiegand ein dort eingestellte» Automobil eine» hiesigen Fabrikanten und wurde durch daS Feuer vollständig zerstört. Die Explosion ereignete sich, als daS Automobil beim Einfahren m die Wagenremise rück» wäriS gegen einen Ofen fuhr. Dabei wurde jedenfalls der Benzinbehälter beschädigt und da» Benzin zur Ent zündung gebracht. Bei dem Brande wurden auch eine Anzahl Fahrräder, Wagen und Wagenteile vernichtet.