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Tagen zugegangen ist. Die morgige Sitzung dürste voraus sichtlich. ebenso wie die heutige, von kurzer Dauer sein, da nur Petitionen auf der Tagesordnung stehen. Dafür sind heute und morgen längere Deputationssitzungen angesetzt, um die Arbeiten in den Deputationen nach Möglichkeit zu fördern und dem Plenum Stoff zur Weiterarbeit zu liefern. — ' I« der Frage »er Einführung der SchiffahrtSab- gäbe«' sind Sachsen. Baden, Hessen und die Fürstentum«: Neuß mit ihren 12 Stimmen von den anderen Staaten majoristert worden, obwohl besonders Sachsen und Baden in einer sachlich einwandfrei ausgearbeitetcn Denkschrift ihre ernsten Bedenken gegen die Einführung von Abgaben auf öffentlichen Wasserstraßen geltend gemacht haben. Der Inhalt dieser Denkschrift ist bisher, wie festgestellt werden muß. von keiner Seite ernstlich widerlegt worden, ja es ist nicht einmal ein Versuch hierzu gemacht worden. Es ist notwendig, gerade bei der jetzigen Sachlage besonders hierauf hinzuweisen, weil die Einsührung von SchiffahrtS- abgaben tatsächlich eine Erschütterung des Vertrauens der deutschen Bundesstaaten untereinander be- deuten würde. Dies wird nicht nur bei uns in Deutsch- land und speziell in Sachsen, sondern auch im Auslande empfunden werden. In einer Berliner Korrespondenz heißt es. daß bei der weiteren Beratung der Vorlage dem ab weichenden Standpunkte von Sachsen, Baden und Hessen weitgehend entgegengekommen werden solle, um unter Wahrung des ganzen Prinzips eine möglichste Ueberein- stimmung über die Einzelheiten zu erzielen. Zweifellos wird Preußen in dieser Frage den ebengenannten Bundes staaten nach Möglichkeit entgegenkommen, doch mag die Vorlage, die aus den Beratungen des Bundesrates hervor- geht, noch so schön frisiert sein, sie wird unter allen Um ständen eine schwere Schädigung der sächsischen Interessen und derjenigen der anderen beteiligten Staaten bedeuten. Selbstverständlich muß an dieser Stelle auch noch auf die schon mehrfach erwähnten verfassungsrechtlichen Bedenken aufmerksam gemacht werden. Die deutsche Reichsver- sassung. die seinerzeit von Fürst Bismarck im Einverneh men mit den deutschen Bundesstaaten geschaffen worden ist, besteht seit nunmehr 40 Jahren und hat sich seit dieser Zeit auf das Beste bewährt. Schon deshalb sollte man von einer Abänderung dieses bewährten Gesetzes absehen und zwar umsomehr, als es sich in dem vorliegendem Falle nicht um das Gesamtwohl des Reiches, sondern um spezielle Interessen einzelner Staaten handelt, die hierbei in Frage kommen und die teilweise sogar durch diese Abänderung der Reichsverfassung geschädigt werden. Selbstverständlich wird sich nach Abschluß der Beratungen im Bundesrate auch der Reichstag mit der Vorlage zu beschäftigen haben und es ist bereits mehrfach darauf hingewiesen worden, daß auch im deutschen Reichstage die Mehrheit für die Einsührung der Schiffahrtsabgaben vorhanden sei. Dem gegenüber muß festgestellt werden, daß sich der größte Teil der deutschen Reichstagsabgeordneten den schweren Wirt- schaftlichen Bedenken, die gegen die Einsührung der Abgaben auf deutschen Strömen sprechen, nicht verschließen wird und kann, und daß es namentlich aus diesem Grunde immer noch fraglich erscheint, ob die erhoffte Majorität zustande kommt oder nicht. Angesichts dieser Tatsache liegt es sicherlich im allgemeinen Interesse und in demjenigen der Erhaltung unseres inneren Friedens, daß Preußen seine Vorlage noch in letzter Stunde, zurückzieht und seine Zwecke und Ziele auf einem anderen Wege zu erreichen sucht, damit nicht gegen eine Reihe von deutschen Bundesstaaten ein Schlag, wenn auch in gemilderter Form ausgesührt wird, der unter allen Umständen eine schwere Schädigung ihrer wirtschaftlichen Interessen ist und bleiben wird. —* Die „Dresdn. Nachr." schreiben: „Schon wiederholt hat die Bemerkung gemacht wer den können, daß die Presse von dem Bureau der Stände kammern bei der Verteilung von Drucksachen, an denen die Oeffentlichkeit zweifellos ein großes berechtigtes Interesse hat, entweder im allgemeinen zurückgesetzt oder ungleichmäßig behandelt wird. Die Negierung würde sich im Verein mit den Kammerpräsidien wirklich den Dank der gesamten Presse verdienen, wenn sie in dieser Rich tung Wandlung eintreten ließen. Keine Institution im Staate hat soviel Interesse an der Presse wie das Parla ment. Für die Presse ist es aber auf die Dauer un würdig, immer wieder Vorstellungen zu erheben, die keine nachhaltige Wirkung haben." Zu diesem Kapitel schreibt das „Leipziger Tage blatt" u. a.: „Am 26. November v. I. erklärte der Minister des Innern Graf Vitzthum v. Eckstädt in der Zweiten Kam mer bei Beratung des Antrages Bauer auf Aufmachung einer möglichst eingehenden Statistik über die letzten Landtagswahlen, die Arbeiten dazu seien bereits im Gange: wenn sie beendet seien, werde die Regierung die Ergebnisse nicht nur dem Landtage mitteilcn, sondern öffentlich bekanntmachcn, damit sie jedermann cinsehen und benutzen könne. Tatsächlich ist denn auch vor einigen Tagen den Abgeordneten der Zweiten Kammer der erste Teil einer solchen Statistik überreicht worden. Damit hat die Regierung einen Teil ihres Versprechens einge löst. Mit dem „öffentlich bekanntmachen" hapert es da gegen sehr. Offiziell zugänglich gemacht worden ist die erschienene Statistik nur den beiden Regierungsblättern, und daß diese beiden Organe die gesamte Oeffentlichkeit darstellen, wird man doch selbst in Negierungskreisen nicht zu glauben vermögen. Den Vertretern anderer Blätter wurde auf Anfrage beim Bureau der Zweiten Kammer die Auskunft zuteil, die Regierung habe nur genau 91 Exemplare, entsprechend der Zahl der Abgeord neten. herübergegeben (I), die vorschriftsgcmäß verteilt worden seien. Es hat sich also hier ein Vorgang wieder holt, der in früheren Jahren schon passiert und auch in der Presse scharf getadelt worden ist: offizielle Druck sachen werden denen, die speziell zur Verbreitung des In haltes berufen sind, einfach vorenthaltcn, obwohl die Regierung selbst vor dem Lande erklärt hat, daß sie für öffentliche Bekanntnrachung besorgt sein werde. Der Vorgang steht keinestvegs vereinzelt da." Ganz besonders leidet unter solchen Verhältnissen die nichtsozialdemokratische Presse. Die Abgeordneten der Ord nungsparteien erfreuen sich nämlich einer viel größeren Aengstlichkeit, sich keiner Indiskretionen durch Mitteilungen an die Presse schuldig zu machen, während die sozialdemo- kratischen Herren alles, was nur irgend interessant er scheint, ihren Parteiblättern unverzüglich zuwenden. —* Wetterprognose der König l. SSchs. Landes» welterwarte zu Dresden füi oen 8. Februar: Vom Pöhlberg: Vereinzelt Schneedecke. Bom Atchtelverg: Ununterbrochen schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis Oberwtesenthal —* Wetterprognose der König!. Sächs. LandeS- wetter warte zu Dresden für den» Februar: Nordwestwind, wolkig, kälter, zevweise Regen und Schnee. —* In der im Mai dieses Jahres in den Gesamt räumen des Städtischen Ausstellungspalastes stattfiudenden Ausstellung für soziale Fürsorge, Haus und Küche, Kindespflege und Blinden arbeit, verbunden mit allgemeiner Volksernährung, be absichtigt der allgemein beliebte, veranstaltende Verband der Sächsischen Fechtschule zu Dresden, der bekanntlich unter dem Schutze Sr. Majestät des Königs steht, zum ersten Male der Oeffentlichkeit ein übersichtliches, hochinteressantes Bild aller gemeinnützigen Bestrebungen des Königreiches Sachsen ans dem Gebiete der Volkswohlfahrt vor Augen zu führen. Die Sächsische Fechtschnle will nämlich sämtlichen gemein nützigen Anstalten, Instituten, Vereinigungen einmal die langersehnte kostenlose Gelegenheit geben, im breiten Rahmen wie in möglichst geschmackvoller, anziehender Form vor die Bevölkerung zu treten und dieser ihre leitenden Gedanken und Ideale in irgend einem ansprechenden moder nen Arrangement zu verkörpern, wie dies am besten und wirksamsten im Bereiche der Möglichkeit liegt, irgend welche Abgaben oder Platzmieten sollen in diesem idealen Teile der Ausstellung nicht erhoben werden. Auch wissenschaftliche und Unterrichtsinstitute für beide Geschlechter, wie Sprach- und Schreibmaschinenlehranstalten, Haushaltungs-, Koch- und Fortbildungsschulen und anderes mehr sollen sich an diesen dankenswerten Vorführungen beteiligen können und ihnen die Beteiligung durch möglichste Kostenverringerung erleichtert werden. Man ist gespannt auf den Verlauf dieses Experimentes ,das keine geschäftlichen Interessen verfolgt und unter allen bisherigen Ausstellungen jedenfalls die zeitgemäßeste und fruchtbringendste sein wird. Man kann dem rsten Unternehmer dieser Art mit Recht nur das glän zendste Gelingen wünschen. Der durch den voraussichtlich eintretenden Massenbesuch sich ergebende Ueberschuß wird seitens der Sächsischen Fechtschnle wiederum im Wohltätig keitssinne verwandt werden. — Nähere Auskunft erteilt das Ausstellungsbureau der Sächsischen Fechtschule, Ver band Dresden, Pillnitzer Straße 54 (Hotel Angermann). — * Mäuseplage in Sicht. Nach eingegangenen Meldungen der landwirtschaftlichen Versuchsstation Dresden als Hauptstelle für Pflanzenschutzdienst macht sich in den verschiedenen Teilen des Landes infolge des milden Winter wetters eine starke Vermehrung der Feldmäuse bemerkbar, die den Ausbruch einer Mäuseplage erwarten läßt. —* Nachricht vom Ballon „Luna"? Der „Chemn. Allg. Ztg." zufolge ist in Dresden bei einer hochstehenden Persönlichkeit ein Telegramm eingegangen, wonach die Hülle des verschwundenen sächsischen Ballons „Luna" ge borgen sein soll. Die Hülle ist im nördlichen Teil von Finnland ohne Korb aufgefunden worden. Ueber das Schicksal des Führers Leutnant Richter liegt keine Nachricht vor. — Beim Vorstande des Sächsischen Vereins für Luft- schiffahrt ist keine Nachricht eingegangen, die diese Meldung bestätigt. — * Auf dem Güterbahnhofe DreSden-Neustadt stießen vorgestern mittag gegen 12 Uhr beim Rangieren zwei Wagengruppen zusammen. Zwei Wagen entgleisten, einer davon stürzte die Böschung hinab. Ein Wagenrücker wurde leicht verletzt. Der Materialschaden ist erheblich. Loschwitz. Der 12 Jahre alte Schulknabe Heinrich Meyer wurde von einem Biergeschirr überfahren und durch daS Umstürzen so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat. Kirchberg, 7. Februar. Die Tuchfabrik von Otto L Rößler ist heute früh 3 Uhr vollständig niedergebrannt. 30 Arbeiter sind beschäftigungslos. Der Schaden ist bedeutend. Riesa, 7. Februar. Der erst kürzlich hier verhaftete Schuhmachergesellc Bäum! ist. während er im Amtsgericht zum Verhöre geführt werden sollte, dem ihn begleitenden Gerichtsdiener entflohen und nach einer aufregenden Jagd über Zäune und Mauern entkommen. Plauru, 7. Februar. Da eine Einigung in Sachen der Forderungen der Buchbinder, Kartonnagenarbeiter usw. zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht erzielt worden ist, ist der Streik beschlossen und zahlreiche Kündigungen am Sonnabend abend eingereicht worden. Die Bewegung erstreckt sich auch auf Falkenstein. Halle a. S., 7. Februar. In der vergangenen Nacht hat der frühere Bäckermeister Ackermann, der wegen Ver lusten sein Geschäft aufgeben mußte, seinen 12 jährigen Sohn, seine Frau und dann sich selbst erschossen. In Briefen nahmen Vater, Mutter und Bruder Abschied von den erwachsenen Kindern der Familie. Halle a. S. Gestern brannten die Ausstellungsräume des Möbelfabrikanten Grunwald, RathauSstraße 2. aus. Der Brand ist wahrscheinlich dmch einen Kokstrockenofen verursacht worden. Targau, 7. Februar. Eine folgenschwere Explosion hat sich auf Bahnhof Mockrehna zugetragen. Im Dienst der Eisenbahn befindliche Arbeiter machten sich, wahrschein lich mit Streichhölzern, an entleerten Eisenblechballons zu schaffen, die Benzol, einen sehr gefährlichen Sprengstoff, enthielten. Einer der Behälter muß noch eine kleine Quantität Benzol enthalten haben, das von Arbeitern ent zündet wurde. Mit einem furchtbaren Knalle explodierte der Ballon. Einem Arbeiter wurden beide Beine kurz über den Füßen buchstäblich durchgeschlagen. Einem zweiten wurde der rechte Arm abgerissen. Auch ein dritter Arbeiter wurde schwer verletzt. Die Explosion war so gewaltig, daß man zuerst annahm, der Kessel einer Lokomotive sei ge platzt. In einer Entfernung bis zu 1000 Meter wurden einzelne Teile des explodierten Benzolbehälters aufgefunden. Witticheuau, 7. Februar. Heute mittag um Uhr kreuzte in der Höhe des Turmes der Ballon Chemnitz, von Dresden kommend in der Richtung nach Görlitz. Drei Herren befanden sich in der Gondel. Man gab das Signal zur Landung und bat durch herabgeworsene Zettel um Hilfe. Die Bevölkerung sah dem interessanten Schauspiel zu. Wo der Ballon gelandet ist, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Trtschen, 7. Februar. Der bekannte Besitzer der Tinten- und chemischen Fabrik von August Leonhardi in Bodenbach, Richard Kropp aus Blasewitz, ist heute im Alter von 70 Jahren gestorben. Gemeinde- und Vereinsnachrichlen. 8 DrrSdrn. In der Versammlung am 2. d. M. des Katholischen Bürgerveretns hatte die A.-G. Kathreiners Malzkaffeesabriken in München einen Vortrag mit Licht bilder-Vorführungen und Kaffeetafel veranstaltet. Die Vertreterin der Firma, Frau Dr. Augstein, hatte alles vortrefflich arrangiert. Zuerst sprach Herr Lehrer Heinicke über volkswirtschaftliche und gesundheitliche Fragen und gab namentlich den Hausfrauen praktische Winke für die sparsame Führung eines Haushaltes. Die sich daran an schließende Kaffeetafel galt der Probe eines richtig zube reiteten Malzkaffees. Die vorgeführten Lichtbilder zeigten den Zuschauern die schönsten Punkte des Rheinufers und führten die bedeutendsten Fabriken für Kathreiners Malz kaffee vor Augen. Die ganze Veranstaltung kann als sehr gelungen bezeichnet werden und fand auch den größten Beifall der ungewöhnlich zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste. — Heute findet wiederum Vortrag mit Lichtbilder vorführungen statt. Herr Hoskaplan Feßler wird über „Moderne Naturforscher" sprechen und dabei gewiß sehr interessante Bilder vorführen. Möchten sich darum die Mitglieder wiederum recht zahlreich einfinden, um den ver ehrten Herrn für seine Mühe in etwas zu belohnen. Gäste sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen. 8 Neukircheu. (Katholischer Verein.) Sonntag den 13. Februar Versammlung. Den Vortrag hat Herr PfarradministratorKiischenbauer-Werdau gütigst übernommen. Alle Katholikol von Neukirchcn und Umgebung sind herzlich eingeladen. H. 8 Reichrubach i. B. Man schreibt unS: „In dem Bericht über daS'25. Stiftungsfest des „Katholischen Geselligen Vereins" stand Kath. Gesellenverein, statt „Geselliger Verein". Wir bitten, daS in der nächsten Nummer gefälligst berichtigen zu wollen." — Anm. d. Red.: In der uns vom Berichterstatter zugesandten, deutlich geschriebenen Druckvorlage stand abgekürzt zu lesen: „Kathol. Gesell. Verein". Der Irrtum ist also auf diesen Fehler des Verfassers zurückzusühren. Aus diesem Anlaß richten wir an alle unsere Berichterstatter die dringende Bitte, besonders Orts- und Personennamen recht deutlich und nicht abgekürzt zu schreiben, um an der Lesart keinen Zweifel zu lassen. Vielfach müssen wir leider die Eigennamen mühevoll und auf Gut Glück enträtseln. Deutliche Schrift ist im Interesse des Einsenders selbst gelegen. Neues vom Tage. Kiel, 7. Februar. Die Strafkammer verurteilte nach Vernehmung von etwa 20 Zeugen den Kaufmann Franken thal zu 300 Mk. und den Prokuristen Rosenblüh zu 1500 Mk. Geldstrafe wegen Bestechung von Beamten der Kaiserlichen Werft behufs Erlangung von Informationen über Submissionsergebnisse. Potsdam, 7. Februar. Die Sergeanten Richard Maunigel und Gustav Schreck von der 3. Eskadron des 3. Garde-UlanenregimentS, die am 5. Dezember v. I. zwei Offiziere angegriffen und mißhandelt hatten, wurden heute vom Militär-Gericht und zwar erster» wegen tät lichen Angriffs von Vorgesetzten, Bedrohung, Mißhandlung, eigenmächtiger Gefangenenbefreiung und Urlaubsüberschrei tung zu vier Jahren Gefängnis und Degradation, Schreck wegen gemeinschaftlicher Mißhandlung und UrlaubSüber- fchrettung zu sechs Monaten und zwei Tagen Gefängnis und Degradation verurteilt. London, 7. Februar. In Phönix, der Hauptstadt von Arizona (Vereinigte Staaten) fuhr ein Automobil mit sieben Insassen auf einem Pnvatweg. in dessen unmittel barer Nähe sich ein Steinbruch befindet. Trotz der War nung der Steinbrecher, die eben eine Dynamitladung mit Zeitzünder gelegt hatte», fuhr der Chauffeur weiter und dicht an der Dynamitladung vorbei. Diese explodierte in demselben Augenblick. Alle Insassen wurden getötet, daS Automobil wurde vollständig vernichtet. Christiania, 7. Februar. Ein Telegramm aus Paris von heute abend meldet: Die Aerzte haben nach eingehen den Untersuchungen konstatiert, Björnson könne höchstens nur noch einige Tage leben. Telegramme. Prag, 7. Februar. Der Verband der deutschen Land- tagsabgeordncten beschloß, den Vorstand zu ermächtigen, dem Oberstlandmarschall mitzutcilen, daß die von ihm für die zweitnächste Sitzung vorgeschlagene Tagesordnung keinen Einwendungen begegne. Der Verband lehne es aber ab, die Erklärung abzngcbcn, daß er bei der Erledigung der Steuer-Vorlagen nicht obstruieren werde: er müsse viel mehr die Durchführung der Generaldebatte in der einzu setzenden politischen Kommission und die von den tschechi schen Parteien abzngebenden Erklärungen abwarten. Paris, 8. Februar. Ans verschiedenen Gegenden Frankreichs wird neuerdings Hochwasser infolge der Schnee- schmelze und der Regengüsse gemeldet. Aus Nancy wird berichtet, daß die Mcurthe innerhalb weniger Stunden 1,89 Meter über normal gestiegen ist und daß man eine neue Ueberschwemmung der unteren Stadtteile befürchtet. Paris, 8. Februar. Mehreren Blättern wird aus Fez abermals eine Niederlage der Streitkräfte Muley Hafids berichtet. Die bei den Beni Meggils lagernde Ma- hallah wurde zwischen Fez und Uessan von Bergstämmen angegriffen und völlig geschlagen. N i m e s, 8. Februar. Die Beratungen des Sozialisten kongresses über das Arbeiterpensionsgesetz nahmen einen überaus stürmischen Verlauf. Die unter Führung JaurdS stehende Depiitiertengruppe wurde wegen Verteidigung dieses Gesetzentwurfes angegriffen. Einer der Redner er-