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* j 1 I Aus der Zeit für die Zeit. ^ >»«,chdru«k derb.len-I Kurzer werden nun die Tage Und der Winter bläst ins Horn, Blätter peitscht „nt hartem Schlage Ab der Sturm von Busch und Dorn. Kohlen steigen nun im Preise. Um den Ofen drängt sich bald In gewohnter Winterweise Blaugefroren jung und alt. Frösteln kommt auch ins Gcmüte, Wenn man sich die Welt besieht: Manche holde Börsenblüte Hat frühzeitig ausgeblüht . . . Teils ist's jene, teils ist's diese: Schuld dran trägt die große Krise. Aber auch die Balkandinge Machen ihre tollen Sprünge' Besser als bei Busch und Renz, Wo im Zirkus man kann's sehen. Wird es, glaub ich, sicher gehen Auf der Balkankonferenz I England schiebt schon seine Steine: «Bald nenn' ich Aegypten meine!" Was der andren Staaten Los, — Das ist England touta mdrno atrosol Für das Slaventum gern sterben, Oestreich-Ungarn zu beerben, Wollen jetzt nicht nur die Serben, — Auch der Mann der Schwarzen Berge Möchte füllen Gruft und Särge Mit dem Blute jener Leute, Die sich Bosnien als Beute Kurzerhand genommen haben. Und nun schrei'n die Unglücksraben: „Brüder, sorgt für Kriegesruhm I Hoch das ein'ge Slaventum!" Boykott hier und Boykott dort Und Gelüst auf Raub und Mord, — Nur wagt keiner anzufangen I Ist auch mächtig das Verlangen, — Alle haben doch ein Bangen Vor dem ersten Schuß, der fällt. Denn ist dieser erst gefallen. Dann geht's an den Kragen allen Und es explodiert die Welt! . . . Manchmal freilich stellet ein So ettvas ganz unbewußt sich! . . . Doch wir können ruhig sein: Noch ist's nicht so weit! Karlchen Lustig. Kunst und Wissenfcknft. Photographischer Raketenapparat. Dieser vom In genieur Alfred Maul in Dresden sinnreich erfundene Appa rat ermöglicht auf photographischem Wege, eine Gegend und alle Vorgänge ans derselben, wie zum Beispiel bei einem Kriege die feindlichen Stellungen, zu vermitteln. Die Rakete trägt eine photographische Kamera, die bei einer Höhe von etwa 600 Metern mit einem Fallschirm ausge worfen wird; die Kamera öffnet sich, daS betreffende Bild wird ausgenommen, die Kamera schließt sich und schwebt mittelst des Fallschirmes langsam auf den Boden. Die da bei erzielter, Aufnahmen sollen sehr scharf und deutlich sein. Vorausgesetzt ist, daß die Kamera eine solche Stellung hat daß das betreffende Objekt ausgenommen werden könne. Ob diese Stellung des Apparates in allen Fällen entspre chend reguliert werden könne, wird nicht berichtet. Diese Regulierung wird wohl sehr schwer zu erreichen sein und es könnte hier vielleicht nur durch eine Kamera abgeholfen werden, die nach verschiedenen Seiten hin eine gleichzeitige Exposition erlaubt. Dieser photographische Raketenappa- rat ist gewiß sehr sinnreich erdacht und er bat auch bereits in militärischen Kreisen die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Ans *»er Aranenwelt. t Eine Puppknrrform wird in, neuesten Hefte von ..Kind und Kunst" angelündigt. Es handelt sich um die Münchner Künstlerpuppen, die von mehreren jungen Mün chener Künstlern angcsertigt worden sind und auf der dorti gen großen Ausstellung das lebhafteste Entzücken, besonders bei den Mädchen, erregt haben. Man ist hierbei davon aus gegangen, daß die gebräuchlichen Puppen, namentlich die kostspieligeren, meist Tarnen in eleganten Toiletten dar stellten oder gar pariserisch gekleidete Koketten, die in ihrem reicher, Spitzen- und Scidenputz zu dem schlichten Empfin den des Kindes eigentlich in recht starkem Gegensatz stan den. Darin lag auch eine Gefahr: Dieser falsche Schön heitstyp mit der unnatürlichen Lockenmähne, mit den über großen, langbewimperten Augen und den, viel zu kleinen > Mündcher, mußte sich allmählich in der kirchlichen Anschau ung festsetzen und das gesunde Empfinden schädigend beein flussen. Das waren nicht die lieben Spielkameraden, die das Kind sich wünscht, und in ihrem dummen Glanze konn ten sie das Kind wohl verwöhnen, mußten ihm aber inner lich fremd bleiben. Statt dessen wurde nun von jenen Künstlern möglichste Einfachheit und Natürlichkeit und echte Kindlichkeit erstrebt. Eine frisck)e, lustige Buntheit sollte herrschen und die Köpfchen sollten lebendig und wahr wir ken. Und gekleidet wurden die Puppen nicht in Samt und Seide, sondern in schlichten Kattun, leichtgeblümten Musse lin und andere billige Stoffe. Und was zustande kam, waren Figuren von herzerfrischender Einfachheit und Na türlichkeit, die doch in ihren kräftigen, naiven Farben g«»- und gar künstlerisch wirkten. Das Oktoberhest von Kttch und Kunst" veröffentlicht eine ganze Schar davon. , Das studierende Europa. Nach einer Zu sammenstellung in der Wochenschrift «Science" gibt e0 in Europa 125 Universitäten, die in, vorigen Jahre vow 228 732 Studenten besucht waren. Die größte Zahl hatte jetzt Berlin mit 13 884 aufznweisen und demnach Paris mit 12 085 Studenten zun, ersten Male überflügelt. Weiter, folgen Pest mit 6551 und Wien mit 6205. Deutschland steht in der Zahl sowohl der Universitäten wie der Stndre- renden an erster Stelle, nämlich mit 21 Universitäten un rund -10 000 Studenten. Tann folgen Frankreich mit >1» Universitäten und 02 000 Studenten, Oesterreich-Ungnrn mit 1! und 30lXX>, England mit 15 und 25 000, daS an kleinen Hochschulen reiche Italien mit 21 und 2-1000, Ruß land mit 0 und 20 000, Spanien mit 0 und 12 000, die Schweiz mit 7 und 6500, Belgien mit 1 und 5000, Schlveden mit 0 und 5000, Rumänien mit 2 und 5000 und Holland mit 5 Universitäten und 4000 Studenten. Griechenland. Norwegen, Dänemark, Portugal. Bulgarien und Serbien haben nur je eine Universität. v Die Aerztezahl der Welt. Nach verläßlichen Aufzeichnungen beträgt die Zahl der Aerzte der Welt: 200 000. Auf Europa allein entfallen hiervon 162 324. lvc», europäischen Staaten hat Deutschland mit 31 416 Aerzte»« die größte Anzahl. 10 000 kommen allein auf Preußen, Frankreich hat 20 000, Italien 10 500 und Rußland 19 10< Aerzte. In England gibt es deren 21 200 und in Oester- reich-Ungarn 18 71X1. v Ein Vogel für 8000 Mark. Einer der sel tensten Vögel der Welt ist wohl der Paradiesvogel und die ser Art wieder jener, der auf Deutsch-Neuguinea vorkommt. In den letzten Jahren hat man dort fast kein Exemplar: mehr zu Gesicht bekommen, bis es vor kurzem durch einett Zufall gelang, eines dieser seltenen Tiere lebend zu fangen. Für dieses Tier wurden von, Londoner Zoologischen Garten sofort 8000 Mark angelegt. Das nunmehr den, Publikum in der englischen Hauptstadt zugängliche Tier ist von sel tener Schönheit. Ter Vogel hat die Größe eines Raben, der Kopf und die Brust sind vollständig blauschwarz, wäh rend die Flügel ein blasses Blau aufweisen. Die schwarze», lebhaften Augen sind durch einen klaren, weißen F«der- slanin umgeben. Der Rücken ist teils braun, teils schwarz, der kurze Schwanz ist stahlblau, um die Füße herum ßkiht eine Krause roter Federn. In, ersten Augenblicke muß »a» ob dieser seltenen Färbung zu der Meinung kommen, daß man cs mit einen, künstlichen zu tun hat, doch muß ma» Hch bald belehren lassen, daß hier die Natur eines ihrer relchWm Farbenspiele zur Geltung bringt. Schramm»kchiermever. vrerclrn!! Qwadaurrir. r? (rete»d»k zrr-) cä800§otlen Ligakren krisclrle». Mldvlm . . llllc. 8.— liairswsell« Irl» . . . „ 7 — Vor»1««I»»z«a Zperialilltt „ 7.KI Win»»t«ei»Io, Se. 3 . . „ S V>» 0x,l» . . . klor ö« »oral, . ^s«*lz«nli»» 8»«»r ltiaialael^a» Sr. S Seertr. >r Ecke Hing (reit»»,,,,»-) Nr«»« gar 100 8»a,tl. 2t, Llsg« d«m I4iuist«rt»ot«I 7>rusprsok«r 14X1 Elegante fierren-kekleitlung nach Matz V»i»»WDlivli»« Sir» II 8»i»Wl8IIlW« v«i-»i»d«i»iiiig 8po«-r- »I,M l.l»r»d«->«lrl»lilii»g II Unmeerkm« l >iur «olit ZZ n - 2 L Z? 2 Z u Z Z uutvr divosr 8okutruu»r>ro „Lunrise"-^nlkrseit «iprobt voreüz;IioIi«8 und sparsam brannvndes dl»t«ri»I kür i»IIv Urteil ÜMsblSlill-Üsfeii, KgMMMöli unll rMsIIieirliMii empkvblon »us don oi^vnvn Koparntionsvorlcen -Xnlkraellvvei'ke OusLav 8eliulxe NI. t». II. Islvplion 2659. » * ioiisnnss8lk3vs 1. DM" ^oltostn und ^rüüto -Vukburvitulmsivorllv vn^Iisobvr ^ntttrnoit« r Dresden A,Bönischpl.5 empfiehlt sich den geehrten Herrschaften z. llMllWg eleWtks liössen- Mllmbö und engliseti. 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