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WaS so« das? Dresden, den 30 Oktober tt'M Ein englisches Blatt publiziert die Unterredung eines alten Diplomaten mit Kaiser Wilhelm II.: die offiziöse Presse gibt die Unterredung weiter; sie ist also echt unv nicht erfunden. Tic Blätter der ganzen Welt sind voll der Kritik zu diesem kaiserlichen Interview; wir aber im deutschen Vaterlande fragen: was soll das? Wir erinnern unS an die Affäre Tower-Hill, die noch mit Mähe und Not beigelegt werden konnte, nachdem von Berlin eine Ent schuldigung nach Washington geschickt worden war. ES ist jetzt bald ein Jahr her, daß der Brief mit Lord Tweed- mouth, der in England als das größte Waschweib bekannt ist, gewechselt worden ist; an frühere Affären (Sekundanten- Depesche, Reise nach Tanger usw.) wollen wir gar nicht erinnern und doch drängt sich uns angesichts dieses starken HervortretenS des Kaisers die Frage auf: waS soll das? Wissen die verantwortlichen Stellen von diesen hochpoli tischen Unterredungen und sind sie geneigt, die volle Verant wortlichkeit hierfür zu übernehmen? Um den üblen Eindruck im deutschen Reiche abzu schwächen, bemühen sich liebedienerische Kreise, von einer bedauerlichen Indiskretion des englischen Staatsmannes zu reden und sich darüber zu entrüsten. Wir können uns diesem Treiben nicht nnschließcn, müssen vielmehr jenem bekannlen StaatSmannc zustimmcn der uns sagte, daß die gesamte Unterredung nur zu dem Zwecke stattgefunden hat, damit sie in die Presse gelange. Das ist auch ganz klar; die ineisten Auslassungen des Kaisers sind für die Oeffentlichkeit be stimmt und sollten in England eine uns günstige Stimmung erzeugen. Man halte sich also nicht lange bei dem Worte Indiskretion auf. sondern befasse sich mit der Unterredung selbst. Freilich findet diese in den meisten deutschen Kreisen nicht Zustimmung, und es ist eine bemerkenswerte Erschei nung, daß die konservative „Deutsche Tageszeitung", die nationalistische „Tägl. Rundsch., das freisinnige „Verl. Tagcbl." und der sozialdemokratische „Vorwärts" sie in der selben Weise bedauern und wer jetzt noch die rein ab lehnende Haltung von England dazu nimmt, der wird nicht nur der Ansicht sein, daß der Kaiser wohl glaubte, dem Reiche einen Nutzen durch das Betonen seiner england- freundlick)en Haltung zu verschaffen, daß aber das Gegenteil eingetreten ist. Wad ist denn der Inhalt der Unterredung? Man er fährt nicht viel Neues, nur wird bestätigt, was schon vor Jahresfrist der englische Journalist Beashord erzählte. Der Kaiser soll zu dem Diplomaten des „Daily Telegraph" gesagt haben, er habe die Vorschläge der russischen und der französischen Negierung zurückgewiesen, die ihn während des Transvaalkrieges zur Rettung der Burenrepublikeu aufforderten, und er habe dem jetzigen König von England die Antwort, die er diesen beiden Mächten sandte, tele graphisch mitgeteilt . . . Der Kaiser soll dem Diplomaten erzählt haben, er habe während des Transvnalkrieges den seiner Meinung nach „für England besten Feldzugsplau" ausgearbeitet und nach England gesandt, „wo er in den Staatsarchiven von Windsor Eastle des unparteiischen Urteiles der Geschichte harrt". Der .Kaiser soll ferner daran erinnert haben, daß er es ablehnte, die in Europa ringe- troffenen Burenabgesandten zu empfangen, und er soll darauf verwiesen haben, daß er diese Mission so „zu end- gültigem Mißlingen gebracht". Am 3. Januar 1800 hatte der Kaiser bekanntlich anläßlich der Gefangennahme Iamesons an den Präsidenten Krüger telegraphiert: „Ich spreche Ihnen meinen aufrichtigen Glückwunsch aus, daß es Ihneu, ohne an die Hilfe befreundeter Mächte zu appellieren, mit Ihrem Volke gelungen ist, in eigener Tat kraft gegenüber den bewaffneten Scharen, welche als Friedensstörer in Ihr Land eingebrochen sind, den Frieden herzustellen und die Unabhängigkeit des Landes von außen zu bewahren." Wir fürchten, daß das Kaiser-Interview die Erinnerung an dieses viel zitierte Telegramm nicht aus- löschen, sondern weit eher aufs neue beleben wird. Diese Mitteilungen sind nicht überraschend für den, der sich der Vorgänge deS Jahres 1000 erinnert. Ai» 23. Februar 1000 ließ der damalige russische Minister des Aeußeren, Gras Mnraview, nachdem er sich vorher mit dem französischen Minister des Aeußeren, Herrn Tclcassä, verständigt hatte, in Berlin eine gemeinsame Aktion Rußlands, Frankreichs und Deutschlands zugunsten der Burenrepublik in An regung bringen. Ohne zu diesem Vorschläge Stellung zu nehmen, warf man in Berlin die Vorfrage auf, ob Rußland und Frankreich zu einer Abmachung bereit sein würden, durch welche die drei Mächte sich für eine längere Reihe von Jahren ihren europäischen Besitzstand gegenseitig garan tierten. In den ersten Märztagen wurde diese Antwort in Petersburg bekannt und Graf Mnraview erklärte sie für eine direkte Ablehnung. „Kein Ministerium in Frank reich" bemerkte er, „würde 2 t Stunden am Ruder bleiben, »nenn es den deutschen Wünschen bezüglich der Garantie entgegenkommen wollte." Am 20. März zog Graf Mura- view seinen Vorschlag dann zurück und von einer Ein mischung in die Transvaalfrage war nicht weiter die Rede. War es nötig, diese Geschichte die in allen Kabinetten und auch den Londoner politischen Kreisen natürlich längst bekannt ist jetzt hervorzusnchen. und glaubt man etwa im Ernst, daß man auf diese Weise die englisch-frauzösisch- russische Freundschaft anseinandersprengen kann? Letzter Zuwck ist jedenfalls in London nicht erreicht worden; denn die gesamte englische Presse verhält sich ablehnend, manche Blätter sogar sehr schroff da sie nicht an die Zeit der eng lischen Not erinnert werden wollen. England trägt also seinen Freunden den Plan von 1000 nicht nach. In Paris und St. Petersburg aber sagt man, daß nun Deutschland seine schwerste Kanone gegen die neue Konstellation nutzlos abgefeuert habe und in Oesterreich hat man jetzt eine doppelte Rechtfertigung dafiir, daß man uns die Annexions- Pläne nicht vorher mitteilte. Wo steckt also der Gewinn für unsere Politik? Wir finden nur ein Defizit. Wenn wir jetzt von England besonders schlecht be handelt werden, brauchen wir uns nicht zu wundern. So wenig wie wir an prahlerischen Phrasen Gefallen finden, ebenso wenig glauben wir, daß ein so selbstbewußtes Volk wie das englische für gewisse Konzessionen Verständnis hat, die ihm leicht wie Anzeichen von Schwäche erscheinen können. Wir befürchten, man wird in England und anderswo den Kopf dazu schütteln, daß die vertraulichen Vorschläge zweier Mächte sofort der dritten Macht mitgeteilt werden konnten, und wird befürchten, man wird selbst für den j Feldzugsplan, mit dem der deutsche Kaiser den englischen ! Generälen aus der Klemme helseu wollte, in England wenig dankbar sein. Man sagt sich vielmehr dort, daß nur die Angst vor England zu solchen Kundgebungen führen könne. Die Hanpttätigkeit der deutschen Diplomatie er schöpft sich überhaupt seit mehreren Jahren in steten Ent schuldigungen und Versicherungen, daß wir nichts Böses im Schilde führen. Gerade diese ewigen Entschuldigungen — auch die jüngste Depesche Marschalls rechnen wir dazu - haben aber erreicht, daß man unseren Beteuerungen keinen Glauben schenkt. Daher abermals die Frage: was soll das? Wir halten es für geboten, daß der Reichstag alsbald nach seinem Zusammentritt sich durch eine Interpellation Auf klärung zu verschaffen sucht, wie weit die verantwortlichen Stellen die Anschauungen des Kaisers decken und daß ein mal eine gründliche Aussprache über unsere Auslands politik stattfindct. rLZeretnsnactz richte?« tj Dresden (Kalb. Kasino.) Sonntag den l. No vember abends 3 Uhr findet tm großen Saale des k ny. Gesellenhauses. Känfferstraße 4. ein UnterhalumgSabead statt, bestehend in einem Vortrag des Herrn Obeilehrer Dünnebier Über Friedlich II. im Reich der Anekdoten und verschiedene Darbietungen von Mitgliedern. Um zahlreiche« Erscheinen der geehrten Mitglieder nebst Angehörigen und werten Gästen bittet der Vorstand. 8 Dresden. Am Sonnabend den 31. Oktober abends Punkt 6 Uhr veranstaltet der Musikklub des hiesigen katholi schen G e se l l e n v e r e i n s im großen Saale des Gesellen hauses, Känfferstraße 1, einen Fainilicnabend, bestehend in musikalischen und theatralischen Darbietungen mit darauf folgendem Ball. Da der Abend ein sehr genußreicher zu werden verspricht, so sind alle Freunde und Gönner unserer Kolpingssache zu recht zahlreichem Besuche freundlichst ein geladen. Eintrittskarten sind im voraus zu entnehmen und sowohl beim Hausmeister des Gesellenhauses, als auch bei den Vereinsordnern erhältlich. 8 Dresden. Wir machen nochmals aus daü am Dienstag den 3. November statlfindende 2-1. Stiftung,! fest des Katholischen Männergesangoereines aufmerksam. ES beginnt Punkt 8 Uhr abend« in Meinholds Sälen, Moritzstraße 10, I. Alle Freunde edlen MänmrgesaugeS sind herzlich eingeladen. 8 Dresden-Johaaustadt. (Volksverein für das kath. Deutschland.) Sonntag den 1. November abends 8 Ubr im kleinen Saale von Hammers Hotel Augsburger Straße 7. Vortrag deS Herrn Präfekten Setdler über: Der Katholizismus und die modernen Z itstiöii'iingen. Hieran schließt sich ein kurzer Politischer Rückblick (Pfarrer Rudolph). Damen und Herren sind herzlichst eingeladen. Nach dem mm geltenden V.reinsgesetz ist der Zutritt „ur politischen Versammlung vom 18. Lebensjahre ab gestattet. 8 Dresden Iohannstadt. (Jünglinge verein t Sonn tag den 1. November früh 7'/g Uhr in der Herz Iesn-Ki,che gemeinsamer Kommunionempfang. Hieraus im Vereins- lokale „Union", Hnitenstraße 7. gemenisames Frühstück. Nachmittags 4 Uhr Versammlung. 8 Dresden Löbtau (Katholischer Arbeitern, re>» ) Sonnlug den 1. November abends 8 U,r im Parlerresanl deö Dreikaise, Hofes ManatSversaiiimlnug. Vortrag von He> »>» I»r. Pachel. Außerdem findet eine Änssvrache über „d. n Fortschritt in i.mserer Schntbantrage" statt. Die geehrte Mst- glieder werden um zahlreiches Erscheinen ersucht. Damen und Gäste willkommen. 8 Dresden. Der katholische Frau e n bnnd hielt am 28. Oktober seine erste Versammlung in diesem Winterhalb jahre ab. Die Präsidentin, Frau Baronin A. von Gärt ner, eröfsnete die Versammlung mit dem katholischen Gruße, begrüßte die zahlreich Erschienenen und erteilte das Wort Herrn Schuldirektor Bergmann, der in einst»»»»- digem, überaus fesselndem Vortrage über „Helen Keller und ihre Erzieherin, zwei moderne Franengestalten" sprach. Ter geschätzte Redner führte folgendes aus: Helen Keller ist zu Tnscmnbia im Süden der Vereinigten Staate» Nord amerikas 1880 von wohlhabende» Eltern geboren. Mit 1 >/^ Jahre» verlor sie durch eine schwere Krankheit Gesicht und Oiehör und wurde infolgedessen auch stumm. Sie blieb es, bis eine Blindenlehrcrin, Fräulein Anne Sullivan, für sie gesunden war, die unter staunenswerter Geduld und Liebe und mit großem Geschick und Scharfsinn der sieben jährigen Helen allmählich Lesen, Schreiben und Rechnen bei brachte. In ihrem zehnten Lebensjahre lernte sie sogar das Sprechen. Als sie die Hanptschivierigkeiten überwunden und einige Sätze erlernt hatte, rief sie voller Begeisterung immer »nieder ans: „Ich bin nicht mehr stnmin!" Mit dem II. Jahre fing sie an. Deutsch und bald nachher auch Fran zösisch und Lateinisch zu betreiben, v suchte — 10 Jahre alt das Mädchengymnasinm zu Cambridge und bestand schließlich die Reifeprüfung für die Universität. Von jener Zeit sagt sie selbst: „Eine mächtige Kraft in mir hatte mich dazu getrieben, meine Kräfte mit denen zu messen, die sehen und hören." Tie Vorlesungen der Professoren »inßten ihr mittels des einhändigen Fingeralphabets in die Hand buch stabiert und für ihr Studium eigene Werke in Buchstabe»»- Hochdruck), den sic fühlen konnte, hergestellt werden. Ihr reger Geist und ihre nie erlahmende Ausdauer überwanden alle Hindernisse, so daß sic alle Examina mit guten» Erfolge bestand. Ihre religiöse Ausbildung hätte eben so vorzüg lich sein können, wenn ihre Lehrerin dieser Aufgabe gewach sen gewesen wäre. Es ist kein zufälliges Zusammentreffen, daß unsere Zeit, da unter Philosophen und Pädagogen der Kampf um die Seele tobt, vor Augen geführt wird, daß Helen Keller, die nur riechen und tasten, und Laura Brigd- ma», die gar nur tasten kam», daß beide auch beim Versage« von drei, ja vier Tmneswerkzeugeu mit ihrer Seelenkraft geistige Leistungen hervorgebracht haben, die beweisen: E» gibt eine menschliche Seele. Sie ist kein „psiichischer Mecha nismus", auch kein „mylbisches Gebilde", wie Gelehrte uu» glauben machen »vollen. Ihre nnkörperliche Kraft ist so un zerstörbar. daß sie - auch noch so verschüttet — sieghaft durchbricht und bezeugt: Ich stamme von dem Urheber de.« Lebens und bin für die Unsterblichkeit geboren. — Nach dem der Redner unter großen Veifallsbezeugungen ge schlossen, ergriff die Frau Präsidentin nochmals das Wort. Sie dankte dem Herrn Direktor Bergmann, der in seinem Vortrage den Zuhörern eine hochinteressante Fülle von Winken über Erziehung gegeben und vor allem gezeigt habe, daß durch Liebe und Geduld alles in der Erziehung zu er reichen sei. Nachdem die Präsidentin noch für die an» 26. November stattfindende Geueratversammlung, sowie z» der am 11. November slattsindenden Versammlnng einge laden hatte, in welcher Fräulein Glöckner über die General versammlung zu Münster referieren wird, bat sie in war men Worte»» um eifrige Betätigung bei der Hauspflege der Wöchnerinnen, die auch im Sommer ausgeübt worden sei. Es fehle hier besonders an Damen, die für die Wöchnerin nen und deren Familien kochen könnten. In Löbtau haben sich zwei Damen neu gemeldet, in anderen Stadtteilen fehl es noch sehr. Auch Kinderwäsche, neue und gebrauchte, ser sehr erwünscht. In der Geschäftsstelle des Frauenbundes, Känfferstraße, sowie bei Fräulein von Blacha, Ostra-Allee 22. werden alle Liebesgabe»» für arme Wöchnerinnen, auch Stoffe, Lebensmittel »sw. dankbarst angenommen. Mit dem Wunsche eines Wiedersehens bei der nächste» Ver sammlung schloß die Präsidentin die Sitzung. 8 Leipzig. Seit der internationalen Konferenz der christliche»» Gewerkschaftsführer in Zürich hat sich daö Ver hältnis zwischen de»» katholischen Fachabteilun gei» und den christlichen Gewerkschaften be dauerlicherweise sehr getrübt. Welches Vergnüge»» das dem Gegner macht, zeigt folgende Notiz der „Leipz. Volksztg.": „Man wird für diesen Streit jetzt eine besondere Rubrik einrichten müsse»», da der Kampf ernstere Formen anzu- nehmei» scheint. Schon beschäftigen sich die politischen Tageblätter des Zentrums in Leitartikeln mit dem Streit, der auch für die Zentrnmspartei in seinem Ausgang« schwere Folgen haben kam». Die von den konservativen Elementen der Zent»umspartei geführte»» (!) katholischen Fachabteilniigei» (lies gelbe Vereine) (I) haben den christ lichen Gewerkschaften, die. durch die Wucht der Verhältnisse getrieben, sich bemühen, mehr als gehorsame Kapitalsdiener zu sein, scharf den Kampf angesagt. Die Holzerei ist schon einige Zeit in» Gange und zeitigt die schönsten christlichen Sanherdentöiie." Es ist erklärlich u»»d für einen ehrlichen Wettstreit durchaus nicht hinderlich, »venu die beiden Ge- werkschastsrichtungen, deren Kreise sich berühre»», bisweilen i>» Kollission geraten. Wenn aber diese Konflikte Formen nnnehmcn, wie sie letzthin zu beklagen sind, so trägt da» einen Zwiespalt in die christliche Arbeiterschaft hinein, der den beteiligten Führern eine furchtbare Verantwortung auf- bürdet. Sollten dem» zwei Korporationen, die, beide auf so festem Fundamente gegründet, gleich hohe Ziele erstreben, bei gntem Willen nicht friedlichen Weg neben einander fin den können? 8. 8 Leipzig. (Volksverein.) Die Obmänner werden gebeten Heft 7 noch bis 3. November anstelle»» zu läge,-, da eine Einladung z» den populär wissenschastiichen Vor trägen, die am 4. November beginnen. bestieg». >2 No- re » ber abends 0 Uhr allgemeine V, r>r iiienSmänne, - v"r( nnmllliig: Aenoermig d.r Geschästsleitimg. Allie ti-p « Erlcheine» erbeten 8 Zwickau. (Volksverein für da« kn th ol iscste. Deutschland). Sonntag den I. Novembcr abcndü nnnkt 8 Iler findet im Bndegoruii ei», Familien - Aber d sicst.t. Redner: Herr Psarrer Grohinani» und Herr Schuldst»0»r 1 >r. pstil. Olto. Zwickau. In Anbetrnwt der host,interessanten und micbtigeii Fragen mird nm zagst eiche Beteilig,,na aeb.t n. 8 Aiinnberg. Der katholische M ä n n e r v e r e i n hatte am Sonntag den 20. Oktober »nieder einmal seinen großen Tag, feierte er doch im Lindengarten sein 27. Stiftungs fest mit Kirchweihvergni'igen. Erschiene» war ein stati- , Inster Kreis von Mitgliedern und liebe»» Gästen. Sogar bis nach Leipzig hatte das Wort „Stistnngssest" seine Zug- ! krasl ansgeübl und den frühere» verdiensivollen zweiten i Vorsitzende». Herrn Amtsslraßeiimeisier Peinelt liehst Frau 1 Gemahlin he»beigelackt. Unser erster Vorsitzender, Herr ! Kantor Haase, hielt trotz eines Unwohlseins, das »hin jeder ansehe» mns.te. eine Begrüßungsansprache, besonders an die erschienene» Gäste. Im Anschlüsse an die Begrüßung er- ! klärte sodann Redner den Namen „Mäiiner"'Verein, da in letzter Zeit die Absicht laut wnxde, den Titel des Vereins mit einem anderen zu verlauset)?»». nm Vorurteilen junge» Leute vorznhengei». Er zeichnete dann in markigen Zügen das Vild eiiies Mannes, wie es ein katholischer Männer- verei» fordere und hele»ichlete in scharfen Umrissen die Ge- staliei, ans alle», niederen und höhere»» Kreisen deS Leben», die das Prädikat Mann zu Unrecht tragen. Ein m»s Ma- rieiiberg eiiigelanfener telegraphischer Glückwunsch lvurde zur Vorlesung gebracht. Ein von mehreren bekannten Künstlern anfgeführter Einakter „Amtsgeheimnis" fand den wohlverdienten Beifall. Auch gab Misere Eäcilia einige schöne Lieder zum besten und erhöhte damit den Glanz de» Abends. Reicher Beifall wurde der wackeren Sängerschar zu teil. Den Schluß bildete eii» solenner Ball bis nacht» 2 Uhr. Möge der Verein recht zunehmcn an Männern, wie sie heute der Vorsitzende so treffend gezeichnet hat. Da» walte Gott! 8 Schwarzenberg. Unser kalb. Männerve, ein birlt Sonntag den 25». Oktober eine ickilicine Fesiv> rse.mwln g anläßlich des goldenen Priesierjtibilännis des P pste» Pin» X ab. Der Vortrag bandelte von der göttlichen Etnsehnng des Papsttums. Es wurden 5» neue Mitglieder ausgenommen, darunter Herr Fnbrik^irektor Erbel»! g in Schwarzenberg und Herr Geschäftsführer Lasse ans lue. Als IubiläumSgabe spendete der Verein schon tm Frühjahr i 60 Mk. zur Erwerbung eines Bauplatzes in Aue.