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Mittwoch den 9. Juni 1915 Sächsische rftvilszeuunff Nr. 129 — Seite 2 Zur Vernichtung des italienischen Luftschiffes Berlin, 9. Juni. Die „Voss. Ztg." schreibt zu der Vernichtung des italienischen Luftschiffes: Unsere Luftschiffe feien auf allen Flügen von Flugzeugen angegriffen worden, hätten sie aber stets leicht abgeschüttelt. Jetzt hat zum ersten Male in diesem Kriege das Flugzeug über das Luftschiff triumphiert. Ausschweifungen im französischen Heere P aris . 8. Juni. Ein Artikel im „Echo de Paris" geiselt die Ausschweifungen und Trunksucht hinter der Front, die die besten Kräfte der Nation aufzehren. Die französische Zensur Paris, 8. Juni. Herv6 tritt in der „Guerre Sociale" dagegen auf, das; die Zensur nur Günstiges für die Alliierten zulasse, besonders aber, daß der Abdruck der feindlichen Tagesberichte untersagt sei. Man hätte sonst die große Bestürzung über den Fall von Przemysl vermeiden können. Selten finde man ein Ein geständnis französischer Verluste. Allmählich er kenne die Oeffentlichkeit, daß die Verluste schwer sein m nßten und daß mau ungefähr auf deinselben Flecke stehe, wie im November. So werde das Vertrauen des fran zösischen Volkes endlich getötet werden. Nniiiäniens Beharren in der Neutralität Zürich, 8. Juni. Die „Neue Züricher Ztg." meldet aus Mailand: Ein am 2. Juni in Bukarest aufgegebenes Telegramm an den „Secolo", das am 7. d. M. eintraf, be sagt: Der rumänische Ministerrat beschloß, weiter in der 'Neutralität zu verharren. Rußlands Angebot sei unan- nelmibar. kW. T. B.) 21 englische Schisse in der letzten Woche vernichtet L ondon , 8. Juni. „Daily Ehronicle" gibt die Zahl der bis Wochenende von deutschen Unterseebooten zerstörten Schiffe mit 21 au. Das Blatt führt noch folgende Schiffe an: Dumpfer „Jona" aus Dundee und „Jnkum" aus Liver pool. Schoner „George and Mary" aus Glasgow, Fisch- dumpfer „Ed Hamay" aus Peterhead und „Bardolph" aus Hüll, den belgischen Fischdampfer „Delta", den dänischen Schoner „Salvador" und den französischen Daurpfer „Pen- seid". (W. T. B.) Englische Arbeiterbewegung L o n d o n, 8. Juni. (W. T. B.) Die „Times" melden aus Manchester vom 7. d. M.: Tic Kartierer beschlossen, die Forderung einer .Kriegszulage nicht aufzugeben. Die Hoff nung auf eine friedliche Regelung des Streiks in der Tertilindustrie ist sehr gering. Neue Truppenlandungen bei Gallipoli Die „Voss. Ztg." meldet: Die „Mauretania" und die „Transsylvania" haben in der Bucht von Mudros 1 5000 Mann gelandet, die nach Gallipoli gehen sollen. Aufgcdeckter englischer Schwindel K o n st a n t i n o p e l, 8. Juni. (W. T. B.) Dis „Ageuce Milli" dementiert die in englischen Veröffent lichungen wiedergegebene Erklärung osanianischer Ge fangener, wonach das türkische 20., 15. und 56. Regiment so gut wie vernichtet sein sollen und die Verluste bis heute be reits 10 000 Mann betrügen. Verschleppte Juden Petersburgs. Juni. (W. T. B.) Wie „Njetsch" meldet, sind in Moskau 100 Juden mit ihren Kindern ein- getroffen, die die Russen aus Przemysl verschleppt und nach dem hohen Norden verbannt haben. Das Wesen der Kriegsgetreidegesellschaft Man schreibt uns: Es besteht in weiten Kreisen des Volkes noch immer die irrtümliche Auffassung, die K.-G. sei eine E r w e r b s g e s e l l sch a f t. Diese Auffassung hat dazu beigetragen, in manchen Kreisen eine gewisse Miß stimmung gegen die K.-G. zu erzeugen, besonders in den jenigen Erwerbsständen, die sich durch einzelne notwendige Maßregeln der K.-G. in ihren Sonderintcrcsscn geschädigt fühlen. Die K.-G. hat solche Maßnahmen nicht immer ver meiden können, wenn sie ihr Ziel, die Ernährung des Heeres und der Zivilbevölkerung bis über die neue Ernte hinaus sicher zu stellen, erreichen wollte. Bei der großen Opferwilligkeit der Nation würden diese, einigen Berufsschichten zugemuteten Mißhelligkeitcn sicherlich gern und willig hingenommen, wenn das Wesen und die Aufgaben der K.-G. überall bekannt wären. Der leichteren kaufmännischen Beweglichkeit wegen hat man die K.-G. allerdings in die Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung eingekleidet: eine Erwerbsge- sellfchaft ist sie aber nicht. Sie arbeitet aus schließlich gemeinnützig im Interesse des deutschen Volkes. Ihre Gesellschafter erhalten nur eine Verzinsung ihres Kapitals mit 5 Prozent. Im Einverständnis mit allen Reichs- und Staatsbehörden sucht sic ohne Gewinn und Verlust a b z u s ch l i e ß e n. Sollte sich ein lieber- schuß ergeben, füllt er satzungsgemüß zugunsten der Kriegs und Hinterbliebenenfürsorge dem Reiche zu. Die Gemein nützigkeit ergibt sich sowohl aus der Art der Gesellschafter, wie der Personen in der Verwaltung. Gesellschafter der K.-G. sind die nachfolgenden Bundes staaten: Preußen, Bayern, Baden, Sachsen, Mecklenburg- Schwerin , Hessen, Württemberg, Braunschweig, Elsaß- Lothringen. Ferner: <18 deutsche Großstädte und einige großgewerbliche Unternehmungen, wie Fried. Krupp A.-G., Vereinigte Köln - Rottweiler Pulverfabriken, Rheinisch- Westfälisches Kohleusyndikat usw. An der Spitze der Verwaltung steht der Reichskommissur zur Ausführung der Bundesratsverordnung vom 25. Jan., der Unterstaatssekretär im König!. Preuß. Finanz ministerium Wirkl. Geh. Ober-Finanzrat Dr. Michaelis zu Berlin. Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der Oberbürgermeister der Stadt Berlin Exzellenz Wermuth. Fernere Mitglieder des Aufsichtsrates sind: Der Unter staatssekretär ini Königl. Preuß. Handelsministerium Wirkl. Geh. Lber-Regierungsrat Dr. H. Göppert-Berlin, Königl. Bayer. Ministerialrat v. Braun, Geh. Regierungs- rat und Vortragender Rat im Ministerium der Landwirt schaft, Domänen und Forsten v. Krosigk-Berlin, Geh. Ne gierungsrat und Vortragender Rat im Reichsschatzamt Tr. Euno-Berlin, Oberbürgermeister Königl. Geh. Rat Dr. v. Borscht-München, Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. ing. et jur. Beutler-Dresden, Oberbürgermeister Voigt- Frankfurt a. M., Kommerzienrat Manasse-Stettin, Kauf mann Hugo Stinnes-Mllhlheim (Ruhr), Geh. Finanzrat a. D., Vorsitzender des Direktoriums der Fried. Krupp- Aktiengesellschaft, Dr. Hugenberg-Essen (Ruhr), Freiherr v. Wangenheim-Klein-Spiegel, Stadtrat a. D. Dr. Luther- Berlin, Stadrat Dr. Simonsohn - Berlin, Bürgermeister Dr. Maier-Eharlottenburg, Oberbürgermeister Dr. Kicher- Mannheim, Generaldirektor Hoffmann-Halle, Geh. Koni- m'erzienrat Louis Hagcn-Köln. Durch die Bundesratsverordnung vom 25. Januar wurde der K.-G. die Aufgabe zugewiesen, das im ganzen Lande beschlagnahmte Getreide von den Landwirten zu den Mühlen zu bringen, es vermählen zu lassen und das Mehl deni Verbrauch zuzuführen. Tie Reichsregierung hat geglaubt, daß diese zum großen Teil auf rein kaufmännischem Gebiet liegende Aufgabe nicht durch eine'rein beamtete Behörde, sondern durch eine kaufmännisch-technisch organisierte Gesellschaft zu leisten sei. Es wurde deshalb die K.-G. mit dieser Aufgabe betraut. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Exzellenz 'Del brück erklärte in der Reichstagssitzung vom 29. Mai 1915, daß die K.-G. ihre Aufgabe erfüllt habe, wenn sie auch ver einzelt unter dem Druck der furchtbaren Verantwortlichkeit, die auf der Leitung lastete, Fehler gemacht habe, die bei dem schnellen Aufbau der Organisation nicht zu vermeiden ge wesen wären. Sie habe die Ernährung des Heeres und der Zivilbevölkerung bis zur neuen Ernte und darüber hinaus sichergestellt. Wenn dieienigen, bei denen heute noch eine gewisse Mißstimmung gegen die K.-G. vorhanden ist, sich darüber klar werden, daß die K.-G. niemals einen Erwerb angestrebt hat, wenn sie sich ferner bewußt werden, welchen Anteil die K.-G. an dem großen Wirt sch östlichen'Sieg über unsere Gegner hat, so kann man bei der bekannten Opfer willigkeit unseres gesamten Volkes sicher sein, daß alle, auch die, welche zur Erreichung dieses Zieles Opfer bringen mußten, ohne über die Art, wie es erreicht wurde, zu murren, sich freuen werden, daß dieses Ziel erreicht und da mit der schändliche Plan unserer Feinde, uns auszuhungern, vereitelt wurde. (Der Verfasser des Artikels irrt sich über den Grund der Mißstimmung in weiten Volkskreisen. Nicht die segensreiche Tätigkeit der Gesellschaft wird verkannt oder bekrittelt, sondern die Mißstimmung ist dem Umstande zuzu schreiben, daß in der Haushaltskommission des Reichstages fcstgestellt wurde, daß die Direktoren der Gesellschaft jähr lich 18 000 Mark Gehalt beziehen, eine Niescnsumme, die bei der schlechten Lage weiterer Volkskreise großes Er staunen hervorgcrufen hat.) Was ist mit Spanien los? Etz kann keinem Zweifel unterliege», daß die Frei- maurerei Italiens, Frankreichs und Englands zurzeit mit Hochdruck daran arbeitet, Spanien in die Fußspuren Italiens zu treiben. Nicht, als ob man vielleicht hoffen dürfte, die spanische Armee gegen die deutschen Schützen gräben zu treiben; der wahre Grund ist hier wie dort — vor Toresschluß durch einen Krieg die Revolution hervor zurufen und das — wie in Italien ohnehin machtlose — Königtum zu stürzen. Die beiden Abenteurer, die Spanien ins Verderben stürzen wollen, sind Graf Nomanones, der Führer der spanischen Liberalen, zugleich ein giftiger Kul- turkämpfer, und Alejandro Lcrroux, der Häuptling der Ferrergemeinde in Barcelona. Dazu kommt noch der Häuptling der Reformisten, der Advokat und Abgeordnete Melguiades Alvarez. Da nun die Sache in Italien so gut funktioniert hat, als der Lump dÄnuunzio den Hanswurst der Kriegshetzer machte, so soll auch in Spanien der popu lärste Dichter, der Republikaner Perez Galdos, die Rolle d'Annunzios übernehmen. Perez Galdos ist freilich nicht als Politiker populär, sondern mir als Verfasser der „Episodios Nacionales". Perez Galdos ist übrigens als Charakter und Mensch nicht vom gleichen Kaliber wie d'Annunzio. Es entspricht dem Charakter der romanischen Nationen, daß ihre Politik nicht selten von Dichtern gemacht wird und daher auch vielfach Gefühlspolitik ist. Sie ist eine Politik der Idee, hier der revolutionären, freimaurcrischen, republikanischen Idee. In Portugal ist ja der Präsident Braga auch ein Dichter. Ter ermordete Canalejas beging einmal die Taktlosigkeit, dem im August vorigen Jahres verstorbenen Präsidenten Argentiniens Dr. Saenz Pena, bei dessen Besuch in Spanien 1911 Perez Galdos als das künftige Haupt der portugiesischen Republik vorzustellen. Es scheint, daß man die Zeit als nahe erachtet, diese Träume der Wirklichkeit näher zu bringen. Inzwischen wird mit Hochdruck am Sturz der konser vativen Regierung Tatos gearbeitet, der natürlich durch den Freimaurer Romanones abgelöst werden soll. Roma- uones würde keinen Augenblick zaudern, das Land in den Krieg zu stürzen und die Nolle Texeira de Souzas zu spie len, des letzten portugiesischen Ministerpräsidenten der Monarchie, der den König wehrlos machte, indem er die treuen Truppen von der Hauptstadt entfernte. Der König mit seiner englischen Gattin und seiner Vorliebe für Frank- reich und den Matin würde bei Romanones Beginnen nicht das größte Hindernis sein. Wohl aber das Heer selbst, der Klerus, der Adel und das Volk. Unter „Volk" ist hier natür- lich nur das anständige Publikum zu verstehen. Hat es nun schon in Italien allerhand Meutereien der Truppen abgc- gesetzt, so würde eine Kriegserklärung Spaniens sofort eine Gehorsamsverweigerung der Armee Hervorrufen. Die Jai- misten (Karlisten) haben wiederholt bewaffneten Wider stand gegen etwaiges Aufgeben der Neutralität ange- kündigt. Es käme also zum Bürgerkrieg. Die spanische Kammer wird nicht für den Krieg stimmen; denn die Zweidrittelmehrheit ist konservativ und von der Frei maurerei unabhängig. Es würden sogar einige ehrliche Liberale, wie der als Franzosen f e i n d bekannte Ex minister und Exkammerpräsident Villanueva, zu den Kon- servativen übergehen. Villanueva, ein angesehener Poli tiker, hat seinerzeit das ihm von Loubet, dem Panamiter, zugedachte Kommandeurkreuz der Ehrenlegion nicht ange nommen. Da die Kammer nicht will, so muß sie vertagt werden, und der Großstadtpöbel muß seine Aufgabe erfüllen. Man kann sich schon denken, was für „Lösungen von äußerster Schwere" Lerroux meinte, z. B. die Ermordung Datos und die dadurch erwirkte Einschüchterung des Königs. Trotz alledem wird der Schuß nach hinteki losgehen. Denn cs. wird eine Revolution gegen die Revolution, eine bewaff nete Auflehnung der Guten im Lande gegen revolutionäre Vergewaltigung stattfinden. Die spanische Loge hat noch einen weiteren Grund, bald einen Durcheinander in Spanien herbeizuführen: ffe be- fürchtet nämlich, Papst Benedikt XV. werde nach Spanien kommen, und dies könnte den Kriegshetzern nichts weniger als angenehm sein. Wir dürfen in Spanien bald recht un- erfreulichen Ereignissen entgegensehen. Das spanische Volk ist zu 90 Prozent mit Offiziers- korps, Heer und Adel deutschfreundlich, das sei noch mals betont. Was kommen soll, ist also Revolution des Pöbels, Attentate, Bürgerkrieg und — englische Inter vention nach dem Vorbilde Portugals. Aber diesmal wer- den sich die Männer mit den drei Punkten verrechnen. Aus Stadt und Land Den S. Janl 1918 Dresden —' Das Stadtverordnetenkollegium wird sich in seiner morgigen Gesamtfitzung auch mit einem Anträge de- Herrn Stadtverordneten Obermeister Unraich betreffend die eventuelle Einführung einer Kriegsgewinnsteuer für die Stadt Dresden beschäftigen. Weiter liegt noch ein.Schreiben des Rates vor, betreffend den Antrag der Stadtverordneten, für die Dauer des Krieges ein MteteinigungSamt für die Stadt Dresden zu errichten. —' Mit der Begründung eines Philharmo nischen Orchester» zu Dresden beschäftigte sich eine gestern abend im Saale deS Künstlerhause» tagende Ver- sammlung bekannter Dresdner Persönlichkeiten, die von Herrn Geh. Regierungsrat Dr. Koch im Aufträge eines vorbereitenden Ausschusses einberufen worden war. In der Versammlung bemerkte man als Vertreterin Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg. Herzogin zu Sachsen, Ihre Exzellenz die Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck, ferner den zukünftigen Oberbürgermeister von Dresden, Herrn OberverwallungSgerichtSrat Blüher, sowie die Herren Geh. Rat Dr. v. Geidlitz, Geh. RegierungSrat Dr. Schmalz, Geh. Hofrat Dr. v. Meyer, Geh. Kommerzien rat Mackowsky, Hoftat Konsul Wagner, Konsul Chrambach, Bürgermeister Dr. May. Gtadtverordnetenvtzevorsteher Hoftat Holst sowie au» Künstlerkretsen die Herren Prof. Emil Sauer. Hofkapellmeister a. D. Geh. Hosrat Hagen. Hoskapellmetster Pembaur und andere. Herr Geh. Regie rungSrat Dr. Koch dankte den Anwesenden für ihr Er scheine« und wie» darauf hin, daß Dresden sich den Ehren namen 'eiuer Kunststadt täglich neu erwerben und immer wieder erkämpfen müsse. Dem Bedürfnis nach guter Mufik könne unsere berühmte Oper und unsere Königl. Musika lische Kapelle leider nicht ganz genügen und e» fehle in erster Linie an einem leistungsfähigen Orchester, dessen Bildung schon mehrfach erstrebt, aber leider nicht zustande gekommen sei." Da» neue Orchester wolle lediglich eine Lücke ausfüllen, bestehende» jedoch nicht zerstören. TS solle auch den musikalischen Vereinigungen Dresden» zu günstigen Bedingungen zur Verfügung stehen. Der Redner heb zum Schluffe nochmals alle Gesichtspunkte hervor, nach denen die Begründung eine» leistungsfähigen Orchesters als not wendig anerkannt werden muß. Die Gründungskosten für da» Orchester habe er auf 20000 Mark veranschlagt und der Beitritt zu der geplanten Gesellschaft zur Förderung de» Philharmonischen Orchester« und zur Unterstützung de» MufikerstandeS in Dresden können durch die einmalige Zahlung eine» Beitrage» von 100 Mark erworben werden. Sine größere Anzahl gemeinnützig denkender Personen hätten bereit» namhafte Beiträge gezeichnet. Die Ausführungen de» Redner» fanden lebhaften Beifall. An zweiter Stelle sprach Herr Jean Loui» Nicadä. Er hob Hervar. daß er fett 1878 alle Wandlungen Dresdens mit durchlebt habe. Leider sei jedoch auf dem Gebiete deS Konzertwesens alle» beim alten geblieben und stet» seien hier nur unzulängliche Orchesterkräste vorhanden gewesen. Er hoffe, daß nun endlich da» hier angestrebte hohe Ziel zum Ruhme und zur Hebung der tönenden Kunst in unserer einzig schönen Stadt erreicht »erde. Such diese Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall belohnt. Herr Direktor Dr. Dieterich (Helfenberg) hob als Vorsitzender de» Vereins der Musikfreunde hervor, daß auch die Veranstaltungen dieses Vereins unter den hier erörterten Verhältnissen gelitten hätten. Man habe z. B. da» Orchester für die Konzerte stets aus Berlin herüberholen müssen. Tr wende sich des halb besonders an die großen musikalischen Vereinigungen, di« da» größte Interesse an dem Zustandekommen deS Planes hätten und denen er den Beitritt zu der Gesellschaft dringend empfehle, durch die übrigens eine große mustka-