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Unabhängiger Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit UnterhaltungrdeilaKe Die illustrierte Zeit rrird Sonntag»beila-e Feierabend «Njeige,, Annahme von <SeschLst»an»eig»n bi» 1V Uhr. von gamtllen« anieigen bi» II Uhr. Pret» sür die Pciil-Spabjeile « 4. «m «ellametetl «0 ». Für undeuUtch geschrieben«, sowie durch Fernsprecher aus- gegebene «»zeigen können wir die Verantwortlichkeit für die Richugleil de» Icrle» nicht übernehmen. Redaktions-Sprechstunde: IU dt» I I Uhr vormittag». Für Rückgabe einaesandler Schnstst.macht sichbie Redaktton nicht verbindlich; Rücksendung ersolgt, wenn Rückporto bet« gesagt ist. Brie slichen Anträgen ist elntworlSporto beizusügen. , yii «rfchSfttft-ll-m»d R-datti»» I Dresden.«. 1«. Holbeinjtratze 4« Dienstag den 26. Januar 1915 Fernsprecher 21866 14. Jahrft. Dem Aaiser im Leide Heil Dir, mein Kaiser! Bei des Schlachtfelds Donncrdröhncn, im Kugelwclter Schwertcrblitz und Hufgestampf stehst du mit Deutschlands stolzen, heldenhaften Söhnen weit draußen vor des Reiches Grenzen in dem Kampf. Da klingt kein Iubelton in festlichen Akkorden. Der Degen führt das Wort und der Haubitzen Nlund, und gen den Feind aus Vsten, Westen, Süden, Norden macht deutsche Kraft den deutschen Namen kund. Und wenn auch Millionen Feinde uns bedrohten, wenn Gift auch ward der gelbe Geifer dieser Brut, du hast umsonst nicht deine Völker aufgeboten, hast nicht vergeblich ausgerufen deutschen Wut. Sie kamen von der Vstsee grünem Klippenstrande, von stiller Alpen bachdurchfurchter Bergeswand, sie zogen her aus rebumkränztem Rheinstromlande in heil'gem Zorn ob langertragner Schmach entbrannt. Am Wall, im Wald, im Grunde schlamiygefüllter Gräben, da halten sie seit Wochen nun und Wonden Wacht. So mancher, ach, nahm Abschied schon vom jungen Leben, so manchem nimmermehr die Lenzessonnc lacht. Doch wutcntflammt klang cs aus ihren Racheschwürcn: „In Staub mit jedem Feind, des Hand uns keck bedroht. Und wenn wir ringend Blut und Leben selbst verlieren, um deutscher Ehre willen trotzen wir dem Tod!" Wein Kaiser! Heldcnsürft! Hernieder aus dem Äther schaut heute deiner Ahnen herrliches Geschlecht. Du zogst dein Schwert so fest, so fest wie deine Väter, für deutsche Größe, deutschen Ruhm und deutsches Recht. An deinem Tag dringt Sonne in die düstren Gräben, glühn Helle Freudenflammcn auf in Wald und Wall. Die Liebe macht das rauhe Kriegerherz erbeben, und Hurraruf löst ab der Wörscr dumpfen Knall. Dir schlägt entgegen jedes Herz aus einen: ein'gcn Volke. Fußvolk und Reitern blitzt im Blick sieghafter Wlst. Dich grüßt der Flieger droben aus der grauen Wolke, dir jauchzt der Seemannschor auf wildbcwegter Flut. Kommt her, ihr Neider, kommt mit eurer bunten Rotte, kreuzt eure Degen nur mit uns in offnem Streich. Wir trauen unsrer Kraft und unscrm treuen Gotte, er war mit uns, er ist mit uns und Gesterreich. Heil dir an deinem Tag, du hochgemuter Kaiser, inmitten deines Heldenvolks so wohlbewehrtl Um deine Stirn schling Gott des Ruhmes Lorbeerreiscr und winde Eichenlaub des Siegs ums deutsche Schwert! Joseph Schröter Heil Kaiser dir! schlicht und ernst begehen wir Heuer des Kaisers Ge- Iburtstagsfest; mit solch warmer Liebe, so viel stolzer Be geisterung wie heute begingen wir aber noch nie diesen Tag. iNie stand unser herrlicher Kaiser unseren Herzen so nahe I wie jetzt, nie haben wir tiefer empfunden, wie unendlich «wert uns unser Kaiser ist. Nicht im engen Kreise. seiner I Familie, nicht inmitten der jubelnden Bevölkerung seiner I Reichshauptstadt feiert unser Kaiser seinen 57. Ge lb,, rtstag, In Feindesland steht er, an der Spitze seines 1 Heeres, im Donner der Schlachten beginnt Kaiser Wilhelm Isein neues Lebensjahr. Im vorigen Jahre, als er die 125. Wiederkehr seines Regierungsantritts festlich beging, I feierten wir und die ganze Welt ihn als den großen, edlen I Friedenskaiser, als den Schirmherrn des europäischen Fris- Idens. Dies schien unserem Kaiser der schönste Titel und »der höchste Ruhm zu sein. — Mehrer des Reiches wollte er Isein wie der erste große Kaiser des wiedervereinigten Deutschlands es in der Geburtsstunde des Reiches gelobt lxüte; nicht Mehrer des Landes, aber Mehrer des Glückes I»nd der Wohlfahrt seines Volkes. Weiß Gott, das ist unser I lieber Kaiser gewesen: in seiner langen RegierungSzeit hat ler wie kein anderer Herrscher für das Wohl des Volkes sich Ibemüht; kein Land der Welt kennt so viel Wohlfahrtscinrich- Itnngen zum Segen der Armen, Kranken und wirtschaftlich schwachen wie unser Vaterland. Sein Volk noch reicher, noch glücklicher, noch gesunder an Leib und Seele zu machen war der sehnlichste Wunsch und die Lebensaufgabe Kaiser I Wilhelms. Doch Ler Wohlstand unseres Volkes, seine Macht und Kraft wurden zum Dorne im Auge unserer Feinde: liie gönnten unserem Kaiser nicht' sein glückliches Volk, sein I starkes Heer, seine machtvolle Flotte, die Deutschlands Welt- I Handel schirmte. Das Deutschland Kaiser Wilhelms . II. war I nicht mehr das bescheidene, anspruchslose Reich vor vierzig Uhren; seine Dollswirtschaft war längst in die Weltwirt- I schüft hineingeKachsen, seine glühende Industrie, sein Han- Idel und Verkehr bedrohten die neidischen Nachbarn, die kein I mächtiges Deutschland dulden wollten. Darum neideten und ! büßten sie unS, darum schlossen sie einen Ring um Deutsch land, um eS zu erdrücken und zu vernichten. Die Stunde kam, wo das Schicksal an Deutschland die eherne Daseins- I frage stellte, und da richteten sich aller Deutschen! Augen und I Kerzen auf ihren Kaiser. Er mußte dem Schicksal Antwort I geben, in seine Hände legte da» ganze deutsche Voll ver- I traiiensvoll seine Zukunft: Und unser Kaiser hat fest ins unbewegliche Antlitz des steinernen Schicksals geblickt und das unvergeßliche Wort gesprochen: „Um Sein oder Nicht sein unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter uns neu gründeten, um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Roß. Wir werden diesen Kampf be stehen gegen eine Welt von Feinden. Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war. Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er mit den Vätern war." : Ein einstimmiger Jubelruf des ganzen deutschen Volles hat dem Kaiser das Echo zugerufen, das sein starkes, gottes- fürchtiges Wort im Herzen aller Deutschen geweckt hatte. Es gab keine Parteien und Stämme mehr, keinen Haß und keine Zwietracht unter deutschen Brüdern, nur Deutsche wollten sie alle sein von der Memel bis zum Bodensee, vom Riesengebirge bis nach Helgoland, weil der Kaiser gerufen hatte und das Schwert gegen Deutschlands Feinde zog. Ein einig Voll von Brüdern ward das ganze Deutsche Reich; aus allen Gauen strömten die Männer und Jünglinge herbei, um unter ihres Kaisers Führung Deutschlands Schwert kraft zn erneuern. Und wie haben sie gezeigt, wie noch der alte Geist der Väter in ihnen lebt; wie haben sie die Feinde gelehrt, daß Deutschland und sein Kaiser darum so ernst und eindringlich den Frieden wollten und zum Frieden mahnten, weil die deutsche Schwertkraft hinter diesem Frie den stand. Die deutsche Schvertkraft hat sich wieder be währt; als Friedenskaiser wollten die Feinde unseren Kaiser nicht mehr haben, so haben sie ihn denn als Soldatenkaiser kennen gelernt und erfahren, daß in seinen Adern auch das Mut des großen Kurfürsten und Friedrichs des Großen rollt. Für uns aber ist die Friedensarbeit unseres Kaisers doch von höchstem Wert gewesen, denn sie hat uns in der Stunde der Gefahr die Einigkeit und Brüderlichkeit ge sichert. Wer würde es heute wagen, Unstimmigkeiten zwischen Kaiser und Heer, zwischen Heer und Volk zu säen: es gibt nur noch ein einiges deutsches Voll, das vom Kaiser bis zum letzten Soldaten und niedrigsten Arbeiter von dem einen Gedanken und Willen beseelt ist, daß Deutsch- lag-, das herrliche deutsche Kaiserreich, gegen eine Welt von Feinden zu verteidigen ist und -aß wir eher unseren letzten Blutstropfen 'hingeben, als daß wir die gierigen Feinde einen Schritt in unser liebes deutsches Vaterland machen lassen. Am heutigen Festtage empfinden wir noch mehr als sonst den glühenden Atem einer Heraufziehenden neuen Zeit, sehen noch klarer als sonst die hohen Aufgaben. die unser Deutschtum in Zukunst zu lösen haben wird und die erhabenen Ziele, um die wir jetzt ringen. Eine neue große Zeit hebt an, eine Zeiten- und Völlerwende ist ge kommen, als machtvoller Herold steht unser Kaiser an der eisernen Pforte dieser neuen Zeit. Wie er in demütigem Vertrauen zum Lenker der Völler aufblickt und seine Kraft und seinen Schutz erfleht für das ihm anvertraute Voll, so wenden sich heute auch unsere Herzen zum höchsten Herrn, dem König der Könige, um von ihm Gnade und Segen für unseren Kaiser zu erflehen, daß Gott ihn erleuchte und stärke, ihm beistehe in dieser schwersten und ernstesten Zeit, die je über unser Doll gekommen ist. Möge bald die Zeit kommen, in der unser Schwertherr Kaiser Wilhelm sich wieder als Schutzherr des Friedens zeigen kann; möge ein ehrenvoller Frieden uns bald den Preis der furchtbar schweren Opfer bringen. Gott schütze und segne unseren Kaiser Wilhelm II. und sein Haus! Bessere Einsicht Die sozialdemokratische „Metallarbeiter-Zeitung" (Nr. 1 und 2, 1915) veröffentlicht einen Aufsatz unter der Ueber- schrist: „Der Krieg, die Internationale und wir" von Fritz Kummer, worin die politischen und sozialen Verhältnisse der verschiedenen Länder wie die Gegensätze in der sozialistischen Internationale in bemerkenswert freimütiger Weise behan delt werden. Bei dev Untersuchung der Zustände in den größeren Kulturländern kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß in den demokratisch regierten Ländern mit ihrer viel gepriesenen Freiheit — genannt sind Frankreich und England — für die arbeitende Bevölkerung überaus viel zu wünschen übrig bleibe, mehr wie in dem als Hort der Un freiheit verschrieenen Deutschland. „In Kultur und poli tischer Freiheit kann sich Deutschland getrost neben alle In dustriestaaten der Welt stellen." In: Anschluß an diese Fest stellung kommt das Eingeständnis: „Wenn wir trotz alledem jetzt auf dem ganzen Erden rund herzlich wenig treue Freunde finden, wenn ehrliche Zu- neigung zu unserem Lande in verteufelt dünnen Halmen gewachsen ist, wenn Genossen von Ländern mit sechs Zehntel Analphabeten glauben berechtigt zu sein, uns die kulturelle oder sozialistische Würde absprechen zu dürfen, wenn unser Heimatland ohne die Werbekraft des liberalen Rufes diesen furchtbaren Krieg durchfechten muß, so ist das nicht einzig und allein der Unmöglichkeit unserer herrschenden Klaffe,' moralische Eroberungen zn machen, znzuschreiben, auch wir,