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Sächsische Volkszeitung : 14.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190507142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050714
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-14
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.07.1905
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Ausgaben des Abgaben voll- den am 14. d. er ungarischen iert: Englands ewilligung der chönen Artikel, zlandS öffent- 'Winnen trach- litionsparteien alten Koisuth er Magyaren auf die eng- 8. Juli findet e militärischen en 18 Artikel icherung von reits von der Senat abge- bliche Unter- eren Delcassv, >t haben soll: rn heutzutage ithiegefühlen, e Interessen and ist unser mS? Nichts schland alles, Herrschaft zur Klügste, sich ,g zu ziehen, oissen Fällen ätte für uns hkeit versetzt »ermöchte im t uns ginge, Häfen, dem ? Die voll- ze. Das ist I berechtigten Der Gegen- mouth wird inverne.men , der Flotten rres Kriegs eine Macht rollen. Die Anbahnung gland. Das «vernehmen „Gaulois" >!inis1erra1s. ab. Danach eser Sitzung andergeseht, tten: Aber be Delcasss siießlich an- 1, Delcassä begeben, ist r! d. M. von >iprinzlichen ?t seit 1898, schen Tele- nd Betrieb i Shetland- »es Reichs- t und wird >en. Ehe rschiedenen der Kam- n, das; die risse stand, -chwerthieb >en wälzte, 'endeil ge- ! die Ver- ahm eine sie führten le Wunde te sich im rufen, er- »r, den er sranzeskos > nach den hatten sie iner Haut xrtte, war hatte. ,l Pflegen, sko, ihren en wegen denn er irmt und hatte, da ogeil mit, - und sie re immer ne. z Arbeit de» Sonderausschusses in der letzten Hälfte der nächsten Woche beendet wird. A«S Stadt msv Land. IM'U-wma«., «, «le»« Lelerkrelk »u «L«m»sen,M.N8 Rubr« find W, »edaknon wtlllo»mirn. »er »«ne de» «tnfmder» blew, »«««»»> d« «edaUto». »n»nd»ie stuschrtsten mtfsen unberüchlchttgt Dresden, den 13. Juli 1906 TageSkaleuder für den 14. Jul». 19)4. -s Paul Krüger, ehemaliger Präsident der TicmSvaal-Republik — 1902. Einsturz des «lockenturmeS der Marluslirche zu Venedig — 18SS. s Emanuel »urlitt zu Husum, hervorragender plattdeutscher Dichter. — 1884. * «datbert. Prinz von Preußen, Sohn des deutschen Kaiser». — 186«. Treff», bei «schaffenburg. — 1861. «ttentat aus König Wilhelm I. durch Oskar Becker in «aden-Bade». — 1798. Erstürmung der Vastille in Paris. Nationalfeier in Frankreich. — 1602. * Kardinal Jute» Mazoren zu PeSci» o, be kannter französischer Minister. — 1456. Enthauptung Kunz' von Kiufungen, des sächsischen Prinzenräubers, zu Kreibmg. — 142t. Sieg der Husstten unter Ziska bei Prag über da» Kreuzhecr. —* Wetterprognose des König l. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden: Rrgneriscd; Temperatur normal; Windursprung Nordwest: Barometer m«4lel. —* Aus Sibyllenort wird berichtet: Ihre Majestät die Königin.Witwe wird am Montag, den 17. Juli, von Sibyllenort abreisen und sich nach Strehlen begeben. Am Montag trafen zu mehrtägigem Aufenthalte ein: Se. Exzellenz Generaladjntant General der Infanterie v. Minck- Witz nebst Gemahlin. —* In der Vorstandssitzung der Dresdner Kauf mannschaft am 10. Juli erfolgte die Wiederwahl des bisherigen Vorsitzenden, Herrn Kommerzienrat Karl -Opitz und der Herren Hoppe und Kommerzienrat Flößner zu Stellvertretern. Neu traten in den Vorstand ein die Herren Johannes Harnisch, Direktor der Firma Kompanie Laferme, Tabak- und Zigarettenfabriken, und Wilhelm Hustig, in Firma Jordan L Timaeus. —* Die Herren Stadtverordneten Dr. med. Hopf und Rechtsanwalt Hans Kohlmann sind aus der Fraktion der Reformer im Dresdner Stadtverordneten-Kollegium aus- getreten. —* DieHeidefahrten des Vereins Volks wohl. Um den schwächlichen und erholungsbedürftigen Kindern, die durch die Ferienkolonien nicht berücksichtigt wer den konnten und denen ein Landaufenthalt nicht möglich ist, euren Ersatz zu schaffen, wird der Verein Volkswohl während der Ferien die Heidefahrteu wöchetlich dreimal (Dienstags, Donnerstags und Sonnabends) ausführen. — Die Kinder werden mit Extraschiff bis an die Saloppe be fördert, von wo sie in den nahen Heidepark geführt wer den. Für einen sehr mäßigen Beitrag (jährlich 2 Mark oder vierteljährlich 50 Pfg.) können die noch nicht konfir mierten Kinder einer Familie sich an den sämtlichen Fahr ten, die bis Ende August fortgesetzt werden, beteiligen. — Auch Kinderfreunden ist hier die Gelegenheit geboten, für einen mäßigen Beitrag den Kindern nahestehender Familien Liese Wohltat zu bieten. Ebenso können Milchmarken zu 5 Pfg. für die Kinder im Volksheim Heidepark entnommen werden. — Der Verein Volkswohl nimmt jederzeit Anmel dungen entgegen in der Geschäftsstelle Königsbrücker Straße 21, 1. Etage (8—1, 3—7 Uhr), sowie in den Volksheimen Annenstraße 49, Gutenbergstraße 5 und in Löbtau, Crispi- platz 6 (tn der Zeit von 4 bis 7 Uhr). Leipzig. Ein mehr als 10,5 Hektar umfassendes Bau gelände hat neuerdings die in Leipzig bestehende Stiftung für Erbauung billiger Wohnungen in dem einverleibten Vororte Kleinzschocher angekauft. Auf diesem Raume sollen Wohnhäuser erbaut; werden, in deren Mitte ein großer Platz vorgesehen ist. Auch Parkanlagen will man inner halb dieses Häuserviertels schaffen. Der Bebauungsplan ist, nach der „Voss. Ztg.", bereits bei den städtischen Be hörden eingereicht worden. Die erwähnte Stiftung besitzt bereits ausgedehnte Häusergruppen in den Stadtteilen Reudnitz, Lindenau und Eutritzsch. ! Leipzig, 12. Juli. Schon wieder wurden die Bewoh ner Leipzigs durch Gerüchte von Massenerkrailkungen in Aufregung versetzt. Diese Gerüchte sollten sich als bald nur zu sehr bestätigen. In der bekannten Offizin von C. G. Nöder auf dem Gerichtsweg, einer großen Noten- und Buchdrnckerei, in der mehrere hundert Arbeiter und Ar beiterinnen beschäftigt sind, stellten sich heute bei etiva 60 Personen Krankheitserscheimingen ein, die auf Vergiftung schließen ließen. Bald wurde auch festgestellt, daß Arbeiter, Arbeiterinnen und Kinder, die in der vom Hausmann der Röderschen Offizin bewirtschafteteil Kantine das Mittag essen eingenommen hatten, der ärztlichen Hilfe dringend be dürftig waren. Drei Aerzte der dritten Sanitätswache waren rasch zur Stelle und ordneten die Ueberführung des größten Teiles der Erkrankten ins Stadtkrankeilhaus an. Von 1/.3 bis- 6 Uhr hatten der Rettungswagen des Sa- maritervereins und ein Kankenwagen des Stadtkranken- Hauses ununterbrochen mit dem Transport von Kranken zu tun. In der Kantine hatte es Schweinefleisch und Beef steak mit Kartoffelsalat gegeben. Allem Anschein nach sind die Erkrankungen auf den Genuß des lvahrscheinlich ver dorbenen Kartoffelsalats zurückzuführen. Todesfälle sind bis jetzt nicht vorgekommen, viele der Erkrankten befinden sich, nachdem Gegenmittel angewendet worden sind, verlsält- nismäßig tvohl. Eine amtliche Untersuchung, in deren Der- lauf auch die Reste des Mittagessens beschlagnahmt wur den, ist sofort eingeleitet worden. — Die Stadtverordneten bewilligten in ihrer heutigen Sitzung, der letzten vor den Ferien, 1 501 500 Mark für Erweiterungsbauten in den städtischen Gasanstalten und stimmten im wesentlichen den» Ratsprojekt über die Vorplatzanlage vor dem künftigen Hauptbahnhofe zu. — Das steuerpflichtige Einkommen der Nachbargemeinde Leutzsch ist von 4 610 760 Mark im Jahre 1903 auf 5761 230 Mark im Jahre 1905 gestiegen. — In der Heilanstalt Dösen bei Leipzig, die der Stadt Leipzig gehört, ist die Zahl der Kranken seit -er Eröffnung im Jahre 1901 von 476 auf 875 Kranke nach dem Bestände vom 1. Juli 1905 gestiegen. Es soll deshalb in Dösen, das vorzugstveise Geisteskranke beherbergt, ein siebenter Arzt angestellt werden. Crottendorf. Die Leiche de» Raubmörders Schramm wurde wegen vorgeschrittener Verwesung gleich an Ort nnd Stelle begraben. Er hatte sich in die rechte Schläfe geschossen und ist dann in die an einem Baum und seinem Hals be festigte Schlinge gefallen. Er hatte noch 6 Mark 57 Pf. bei sich, eitlen mit 3 Patronen geladenen Revolver und eine mit feinem Namen versehene Bartbürste. Die ganze Gegend atmet jetzt auf wie von einem AIP befreit. An den verhältnismäßig wenig abgelaufenen Schuhsohlen kann man ersehen, daß er sich direkt nach dem Morde des GemeindekassiererS Dietze entleibt hat. Anuaberg. Die zur Verwaltung Chemnitz des Leut- schen TechnikerverbandeS gehörigen technischen Lokalvereine hielten am Sonntag hier ihren diesjährigen Bezirkstag ab. Bauineister Luderer-Chemnitz schilderte die Mißstände im Bailgewerbe und gipfelte seinen Vortrag in folgender Re solution: „Die Bezirksversammlung wolle beschließen, den Verbandsvorstand aufzufordern, bei den zuständigen Behör- den und Körperschaften für die Einführung -es Befähi- gungsnachweises im Baugewerbe mit allen Kräften einzu treten." Ingenieur Schille-Chemnitz schlug nach eingehen der Begründung die Annahme folgender Resolution vor: „Die Bezirksversammlnwg ersucht den Verbanldsvorstcmd, mit aller Entschiedenheit für Errichtung von Technikerkam mern einzutreten und analog der Kaufmannschaft, bei den maßgebenden Körperschaften und Behörden die erforder lichen Schritte unverzüglich zu tun. Diese beiden Resolutio nen sollen der Zentralvettvaltnng des deutschen Techniker- Verbandes überwiesen werden. Stadtbaumeister Rößner- Annaberg trat für eine lebhaftere Mitgliederwerbung zum deutschen Technikervcrband ein», zu dem gegenwärtig erst 17 000 Personen gehören. V. Bautzen. Zwei schwere Unglücksfälle ereigneten sich Mittwoch vormittag; erst kam in W. KellingS Färberei ein Arbeitec mit dem rechten Arme infolge Unvorsichtigkeit in das Maschinengetriebe und wurde schwer verletzt, Sodann stürzte, gegen 11 Uhr vormittags, der hiesige Klempnermeister G. Joh. Siegel, welcher Neparatnr- arbeiten auf dem Dache des Hinterhauses in dem Spankschen Bäckereigrundftück (Wendischestraße 20) auSsührte etwa ein Stockwerk rückwärts auf ein niedriger liegendes Dach, dabei mit Kopf und linken Arm hart aufschlagend. Der Ver- unglnckte zog sich an Arm und Rücken schwere Verletzungen zu, außerdem aber auch einen Schädelbruch, sodaß er schrverkcank darniederliegt. (Fortsetzung in der Beilage.) Vereinsnachrichten. 8 Dresden. An» vergangenen Sonntag unternahm der hiesige katholische Männergesangverein seine schon vor Monaten beschlossene Picknickpartie nach der Sächsischen Schweiz, deren Verlauf wohl allen Teilnehmern in ange nehmster Erinnerung bleiben dürfte. Reichlich 60 Mitglie der mit Angehörigen fuhren mit dem um 7 Uhr früh vom Haiiptbahnhose abgelassenen Zuge mittels Gesellschafts fahrt nach Schandau. Von hier ging es zu Fuß von dem herrlichsten Wetter begünstigt durch das schöne schattige Kirnitzschtal nach dem idyllisch gelegenen kleinen Wasser fall. Ans voller Sängerbrust erklang als erstes Lied der herrliche Psalm „Machet die Tore weit" würdevoll in den prächtigen Sonntagsmorgen hinaus. Nach kurzer Rast wanderte die frohe Sängerschar an» großen Wasserfall vor über nach dem „etwas höher gelegenen" Kuhstall. Hier er klommen selbst eiilige etlvas starkbeleibte Sänger mit ihren besseren Hälften die steile enge „Himmelsleiter", um von der höchsteil Spitze die wundervolle Fernsicht zu genießen. Auch die „krumme Karoline" wutE>e durchkrochen und das historische „Schneiderloch" unter den größten Anstrengun gen einer genauen Durchsicht unterzogen. Unter munteren Marschweisen wurde nunmehr dem schon längst herbeige- sehnten Picknickplatze — einer mitten in» Walde gelegenen kleinen Schutzhütte an» Fuße des kleinen Winterbergcs — zugestrebt, wo sich beim Genüsse eines gratis gespendeten Füßchens edlen Gerstensaftes bald ein feuchtfröhliches Sän- gerleben entfaltete. Nachdem dem knurrenden Magen sein reichlich Teil geworden, und der große Sängerdnrst gestillt N>ar, wurden der kleine und große Winterberg erklettert, um sich auch hier an den reizvollen Naturgenüssen, aber auch an einem Schälchen „Heeßen" zu laben. Eine von» Vorsitzenden angeregte freiwillige Sammlung ergab trotz des „teuren Pflasters" den Betrag von 6.15 Mark, welcher dem katholischen Sammelverbanll überwiesen werden soll. Zum Abschied erklang dann nochmals der dem Verein von seinem Chormeister Herrn Lehrer Otto Walter gewidmete klangvolle Säilgerspruch „Treu unserm Herrn und Gott, treu unserm Königshaus, treu unserm deutschen Lied, das Gott behüt", wofür dem Herrn Chormeister der herzlichste Dank gesagt sei. Nach dem Abstiege wurde von Schmilka ans per Schiff bis Schandau, und von dort mit dem grauen Zuge den heimatlichen Penaten zugeeilt. Alles in ollem legte die Partie davon Zeugnis ab, daß der katholische Männergesangverein trotz seiner ernsten Arbeit, zu der er viel Zeit und Mühe vcrnxmden muß, auch mit Erfolg be strebt ist, das gesellige Leben zu Pflegen und zu fördern. Dem rührigen Dergnügniigsausschnß, insbesondere Herrn Kunststickereibesitzer Evler, sei an dieser Stelle nochmals der herzlichste Dank gesagt. k. 8 Radeberg. Der Marienverein hielt am 3. Juli seine 19. Generalversammlung ab. Nach dem Jahresbericht hat der Verein im verflossenen Vereinsjahre (1. 7. 1904—30. 6. 1905) nach einer langen Sommerpause vom Oktober ab allmonatlich, ausgenommen Dezember, seine Versammlun gen gehalten. Unser allverehrter Herr Pfarrer hat dabei durch seine Vorträge über zeitgemäße interessante Themen wieder unermüdlich für Belehrung und Unterhaltung der Mitglieder gesorgt. Ihm sei auch hier ein. herzliches „Ver- gelt's Gott" für seine großen Bemühungen uni den Marien verein gesagt. Den Satzungen gemäß beging der M.-V. seine Vereinsfeste, Maria Mhmerzen im September und Maria Verkündigung durch gemeinsame heil. Kommuiliou unter sehr zahlreicher Beteiligung der Mitglieder. Die Zahl dieser betrug am Beginn des Vcrcinsjabres 40, am Schlüsse 45. Zwei treue Mitglieder hat der Verein durch den Tod verloren. Der letzte Punkt der Tagesordnung, Neuwahl des Vorstandes, wurde erledigt, indem die Der- sammllmg 6 der bisheriger! Vorstandsdamen wieder und 2 Vorstandsmitglieder neu dazu wählte für ein verstorbenes Vorstandsmitglied und an Stelle eines die Wiederuxrhl ab- lehnenden, sehr verdienten Mitgliedes, das den» Vorstände seit Gründung des Vereins angehört hat. Im neuen Ver einsjahre sei Gottes Segen unserem Marienverein bei all seinem Wirken und Schaffen beschieden. 8 Leipzig Lehrlingsverein. Mühevoll waren die Arbeiten bei der Bestellung des Ackers, als eS galt Herzen zu gewinnen für eine hochbedeutsame Vereinigung. Doch befriedigend war die Ernte, da am vorigen Sonntage 18 hoffnungsvolle Glieder dem Lehrlingsvereine angekettet werden konnten. Feierlich gestaltete sich die Aufnahme durch den Präses Herrn Kaplan Rößler in Segenwart von Vertretern der Kirche und Schule, von Mitgliedern des LehrliugS-Schutzvereins, von christlich denkenden Eltern, die dadurch ihr Vertrauen dem edlen Unternehmen ent gegenbrachten. Zu eng waren die weiten Räume des GesellenheimS, um die Teilnehmer am gelungenen Feste fassen zu können. Der wärmste Dank sei allen den Herren ausgesprochen, die mit beigetragen, ein reichhaltiges, ge diegenes Programm zu entrollen; vor allem aber Dank dem Herrn Präses für sein mühevolles Walten, der in väterlichster Weise alle Sonntags-Nachmittagc dazu auf opfert. Jünglinge heranzubilden, ans daß sie zu tüchtigen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft gedeihen. Den Lehrlingen aber rufen wir zu: Haltet fest an den Mahn worten der Priester, Eltern und Meister; denn nur so kann Gott segnen das ehrbare Handwerk. ». 8 Seitendorf. Sonntag, den 9. Juli, fand hier die erste diesjährige „VolktzvereinSversammInng" statt. Geboten wurden zwei sehr zeitgemäße Borträge. Der erste Redner besprach die Frage „Wo stehen wir" aus wirtschaftlichem Gebiete. In klarer Weise wurden nun die Licht- und Schattenseiten unseres jetzigen kapitalistischen Wirtschafts systems dargelegt. Ferner wies Redner auf die Bestrebungen hin, welche die Schattenseiten beseitigen sollten. Radikal will z. B. die Sozialdemokratie diese Schäden beseitigen durch Vergesellschaftlichung sämtlicher kapitalistischer Produk tionsmittel. Daß dies nicht ohne Gewalt geht, erkannten die deutschen Arbeiter bald und so fingen sie an Praktische GegenwartSarbeit in den Gewerkschaften zu treiben. Die Politische sozialistische Partei sah bald ein, daß ihr Schmollen gegen diese Bewegung unnütz sei, deshalb paßte sie sich der Gewerkschaftssache an. Dieses Liebeswerben fand williges Entgegenkommen, und so entstanden die ..christlichen Gewerkschaften" und kathol. wie evang. Arbeitervereine. An der Hand von Zahlen wies Redner nach, wie auch von Staat und Volksvertretung vieles getan wird die großen Auswüchse des kapitalistischen Wirtschaftssystems zu refor mieren. Der zweite Redner behandelte „die Lage der Katholiken in Sachsen". Dieses Thema kann nicht eingehend genug erörtert werde», zumal jetzt, wo die Landtagswahl bevorsteht. Es hätten die sehr beifällig anfgenoinmenen Vorträge wirklich ein größeres Auditorium verdient. Immer hin waren mehr als 80 Personen anwesend. Am Schlüsse dev Versammlung wurde noch in sehr eindringlichen Worten der „Sächsischen Volkszeitung" gedacht und der Klatsch der „farblosen" Lokalpresse ins gebührende Licht gerückt. (SertchtSjaal. 8. Schwurgericht. Der Urkundenfälschung war angeklagt der Stallschweizer Arthur Hermann Fuhrmann. Dieser hatte auf einen Schein der hiesigen Armenbehörde den QuittiiiigSvcrmerk über 2 Mk. und die Namen der Beamten gefatscht; das Geld, welches der Vater ihm gegeben hatte, behielt er. Unter Zu billigung mildernder Umstände werden ihm 4 Monate Gefängnis zudiktiert. — Wegen botrügcrifchen Bankerotis und Beihilfe dazu hatte sich der in Gohlis bei Riesa geborene Böltcbermeister Friedrich Louis Hnrzbccker und dessen Ehefrau Helmine Harzbccker gelr. Koch aus Riesa zu tierantlvorten. Dieselben sind beschuldigt, um ihre Gläubiger zu benachteiligen, VcrmvgenS- stücke aus dem Konkurs bei Seite geschafft zu hobcn, und nwav 2000 Mk. Ferner will der Angeklagte um 8000 Mk., die er bei sich trug, bestohlen worden sein, und endlich soll die Frau eine LebensvcrsichcrungSpolicc über 6000 Mk. in einen Tresor der Dresdner Bank, den sie auf ihren Mädchennamen gemietet, ein gelegt haben. Des Weiteren will Harzbecker von dem Schlosser« mcister Kcllermann in Chemnitz 10000 Mk. Darlehen zum Bau erhalten haben, und diesem dafür eine Kautionshhpolhek auf ein Hausgrundslück in Höhe von 15000 Mk. habe eintragen lassen. Frau Harzbecker zahlte aus die Namen ihrer Töchter je 1000 Mk. in Dresden ein und hinterlegte diese Sparkassenbücher in den von ihr ermieteten Tresor ein. zugleich eine Lebensversicberungsvosiee über 5000 Mk. für sich und angeblich ans Versehen eine solche von gleicher Höhe, die ihrem Manne gehörte. Sie gib» an. daß die 2000 Mk., die sie auf den Namen ihrer Kinder bei der Dresdner Sparkasse eingelegt habe, ihr Eigentum gewesen seien. Die Geschworenen bejahten die Schnldfrage, billigten den Ange klagten aber mildernde Umstände zn. Diesem D-obttp,, a >- gc-n ätz wurde Harzbrcker zu 2Jahren 6 Monr»tcn Gefängnis und üJghrrn Ehrenrechtsverlust, seine Frau zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Dvr Krieg in Öftesten. General Lenewitsch meldet in seinem Bericht von» 10. Juli folgendes: Am 9. Juli näherten sich zwei japanische Kompagnien, aus der Gegend von .Hailnngchen kommend, unseren bei Shimiaotse stehenden Vorposten. Nachdem diese Verstärkungen erhalten hatten, zwangen sie den Gegner durch Gewehrfeuer zum Rückzüge. Laut eingegangenen Meldungen ist die Militärstation Korsakowsk, nachdem sämtliche von Novik herstammende Pa tronen verschossen waren, anfgegeben worden. Die feind liche Flotte eröffnete das Feuer auf die Station. Die Küstengeschütze wurden gesprengt, alte Vorratshäuser ab- gebrannt. Auch in der befestigten Stellung von Solwiewka wurde die Abteilung durch japanische Torpedoboote be schossen und zog sich nordwärts zurück. Die im Auslände verbreiteten Meldungen über an gebliche Pcsterkrankungen in Cbarbin sind vollkommen un begründet. Weder in Cbarbin noch bei den in den Stellun gen befindlichen Truppen sind Pestfällc vorgekommen. Tie chinesische Negierung hat kürzlich sowohl die rus sische und japanische wie auch die andern Gesandtschaften in Peking davon in Kenntnis gesetzt, daß sie sich weigern würde, irgendwelche Abmachungen bei der Friedens-Kon ferenz anzucrkcnnen, wenn chinesische Interessen in Frage kämen, ohne daß China dabei zu Rate gezogen wäre. Die japanische Negierung bat darauf höflich aber deutlich ge antwortet, daß obige Note in keiner Weise Japans Pläne oder Handlungen beeinflussen würde. Von der russischen Regierung ist noch keine Antwort eingegangen. Nnre- v»m Tage. Essen a. d. Ruhr. 12. Juli. In der beute hier ab- gehaltenen Gewerkenversammlung der Zeche Borussia teilte
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