Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 04.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192108047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-08
- Tag 1921-08-04
-
Monat
1921-08
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.08.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nachrichten aus Sachsen Die Vereidigung unseres neuen Bischofs Der ne« ernannte vberhirt de» Diözese Meißen, Pros. De. Schreiber, hat in der Bonifatiusgruft vor dem Bischof von Fulda den BischofSeid abgelegt Anwesend waren dabei auch Protonotar Domdekan Skala «nb der um die Wiedererrichtung de» BIStumS Meißen durch die Erforschung der geschichtlichen und rechtlichen Grundlagen sehr verdiente Rcdemptoristenpatcr Wahl aus Bautzen. Der neue sächsische Iustizmtnister Dr. Zelgncr ,st. wie au» Dresden gemeldet wird, am Dienaiag durch den .Nlnisierpräsidenten Buck eidlich vcrvsiiclitet und in in» n „es Amt linaesiihrt worden- — Die Minister LipiuSki und Held sind a»f lrlaub gegangen. Beschäftigung von Schwerbeschädigten — Mit Rücksicht auf die a»ßcro;dcntl'ch eroße Zabl der noch in mer erwerbslosen Schwcrbe'chädigtcn, bat d'e Vsttclstzahl der in P; vaibciricben einznsiellciiden Schwerbeschädigten erhöbt werden mü ben. Nach c'ncr im Neichspcsttzblati Nr. 78 vom 26. 7. 2t der bster tlichten Beiordnung des RcickSaibeitSm'nisterS habe» private Arbeitgeber nunmebr auf 20 bis einschlieklich k0 insgesamt vor handene Arbeitnehmer ohne Unterschied des Geschlecktes, mindestens einen weiteren Schwerbeschädigten z» beschäftigen. Die Verordnung ist am 1. August 1021 in Kraft getreten und bis zum 1. Januar K22 durch;,,führe». — Aufgehobene EingemelndungSverträge. In verschiedenen Urteilen hat das sächsische Oberverwaltungsgericht in Durchführung seiner Rechtsauffassung, daß Eingemeindungsvcrträge nach Para graph 79 Abs. 2 der Landgemeiiidcordnung keiner Genehmigung bedürfen, die die Verträge genehmigenden Verordnungen der Vorinstanzen und damit zugleich die darin enthaltenen Bean standungen einzelner VertragSabmachnngen aufgehoben. Gleich zeitig hat das Oberverwaltungsgerickt ausgesvrochcn: „Ob und unter welchen VoranSsehnnaei; einzeisile Punkte der getroffenen Vereinbarung von der Anssichtsbehorac beanstandet werden kön ne», braucht jetzt nicht erörtert zu werden. Ein solches Eingreifen richtet sich nach den Grundsätie», die für nnfsichtsbebörblicheS Ein schreiten überhaupt gelten. Sie werde» dadurch nicht ausgeschlos- sei;, dass die Berreinbarung an sich der Genehmigung bedarf." Unter Bezugnahme auf die Verordnung vom 28. Mai 1921 wer den die Kreishauptmannschaften und AmtShauPtmannschasten nun mehr, wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz meldet, vom Ministerium des Innern angewiesen, in allen Fällen, in denen Bedingungen in Eingemeindungsverträgen Anlas; zur Beanstan dung geben, eine anfsichtSbehördliche Entschließung zu fassen und den Beteiligten zu eröffnen. Es ist nicht ausgescklasi'eii, daß unter Umständen infolge einer rechtskräftigen anssichtsbehörd- lichcn Aushebung einzelner Vcrtraasnbmachnngen die eine oder die andere Parte! erklären wird, daß sie nnnniehr an den ganzen Vertrag nicht mehr gebunden sei. Teilt die andere Pariei diese Auffassung, so wird der Vertrag unbedenklich als erledigt angesehen und nach Befinden das Jwangsversahre» dilrebgesührt werden können. Andernfalls aber wird zunächst eine rechtskräftige Ent scheidung über das Bestehe» oder Nichibestehen des Vertrag? herbcizusühren sein, wobei wohl die allgemeine!; Rechtsgrmid- sätzc maßgebend sein werden, die den Paragraphen 119, 139,15.1 BGB. zu Grunde liegen. Diese Entscheidung muß im Verwal tungswege erfolgen, da es sich zweifellos mn einen ösientliclnrecbl lichen Vertrag handelt, lieber Fälle dieser Art ist dein Mi- nisterrium des Innern Bericht zu erstatten. — Verkehr zwischen sächsischen Behörden und dem Anstand. Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz meldet, hat das Ministerium des Innern nie Polizeibehörden angewiesen, vor läufig bis zur endgültigen Entschließung wegen des uiimn'cl- baren Verkehrs zwischen fremden Konsulaten und heimischen Verwaltungsbehörden in allen Zweiselsfällen die Anfragen den Konsulaten nicht wie bisher unter Hinweis ans den diploma tischen Weg znrückzuschicken, sondern beantwortet dein Ministe rium des Innern vorzulegen. Die Zustellung der Antwarlen an die ailsländischen Vertrcmngsbehörden wird dann nach Prü fung durch das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten erfolgen. — Wiederholt sind ferner von sächsischen Polizeibehör den Strafregisterauszüge von polnischen Strafregisterbehörden erbeten worden. Die polnischen Behörden haben zwar bisbcr die unmittelbar erbetenen Auskünfte über Vorstrafen erteilt, die Polizeibehörden sind jedoch angewiesen worden, auch für solche Ersuchen künftigen den diplomatischen Weg einzuhalten. — Anlegung von Sparkasscngeldcr» in Tilgungshypotlicken. Das sächsische Ministerium des Innen; hat auf die Anfrage einer Sparkassenverwaltung, ob es zulässig sei, Sparkassengelder in Tilgungshypothekei; anzulegen, nach einer Meldung der Sächsisch- Böhmischen Korrespondenz folgende Verordnung erlassen: Gegei; die Anlegung voi; Sparkassengelderi; in TilgungShypothekeu be stehen nur. dann keine Bedenken, wenn sich die Sparkasse eine ihre» Charakter entsprechende kurz» Kündigungsfrist vorbehält, die auch bei einer Tilgung-Hypothek möglich ist. Die Unkünd- barkeit einer in Jahrzehnten erst abgetragenen Tilgungshypothek widerspricht den; Charakter der Sparkasse; beim ihre eigene,; Schulden sind längstens »nt einer Kündigungsfrist von sechs Mo naten nnsgestattet. Für unkündbare TilgungShypothekeu sind die Pfandbriefaustalten geschaffen, deren Pfandbriefe nur entsprc-. chend der Tilgung der gewährten Darlehen zurückzukaufen sind. Für' die Sparkasse schließt die Anlegung ihrer Aktie«; ;>; nntünd- baren Tilgungshypotheken auch noch die Gefahr in sich, daß bei singendem Ziiissuß auf dem Geldmarkt ihr die Heranssetzung ;hres Zinssatzes für ihre Einlagen erschwert und damit der Zusluß von Spargelder«; gehemmt wird. Die Kündbarkeit einer Hypothek ist mit ihrer Gestaltung als Revenuenhypothek;. S. von Paragraph 23 des Gesetzes über Familicnanwartschaften ttnvcreinbar. Denn die Kündigung ist praktisch wertlos, wein; die Befriedigung aus dem Grundstück nicht möglich ist. Aus Dresden —* Volbsküchenbctieferung. W e »nS das Lcbensmittel- nmt, Abteilung für Volksküchen, mittelst, werden den Volksküchen für den Monat August Nähliniitct sür 12 Kochtage und zwar sür - Tage weiße Bohnen, 4 Tage Erbse», 2 Tage Gerstcnflocken, 2 Tage Nudeln zngcwicjen werden. —* Ein Schwintielkonzern. Die ö. Ferienkammer des Dresdner Landgerichts verurteilte am Montag den Gründer des Germania-Konzerns, Franz Gottwald, wegen schwerer Pri- vaturlundenfälschnng und Betrugs zu sechs Monaten Ge fängnis. Gottwald hatte sich als Generalvertrcier für den Freistaat Sachsen des Germania-KonzernS Berlin-Karlshorst auSgcgeben, der aber tatsächlich nicht existierte. Um sich das Vertrauen der Oosfentlichkcit zu erwerben, hatte Gottwald in großem Umfange Prospekte herausgegeben, in denen in vier Wochen 100 Prozent Gewinn in Aussicht gestellt wurden. Außer dem hatte er sich selbst zwei Schriftstücke angesertigt, von denen das erste dahin laittete, daß die Berliner Zentralleitung ihn znm Eeneraivertretor für de» Freistaat Sachsen ernannt habe und daß das Geschäftskapital drei Millionen Mark betrage und Sicherbeilen in Rennpferden, Maschinen usiv. vorhanden seien. Das zweite Schreiben enthält die Anweisung der angeblichen Zentraisieile, das Geld in Sachsen aus eine Dresdner Bank zu übertragen und die dabei entstehenden Vcrbi»dlichkc>ieii selbst zu regeln. Ans diese Ar! »iid Meise war cs Gonwald gelungen, den Leuten Sand u; die Augen .;>: streuen, so das; in wenigen Tagen von Ende Mist bis Anfang Juni gegen 800 000 M. cinge- zciblt wurde». Anfang Juni nnn fuhr Gottwald nach Berlin, nm. wie er anzab, dort neicklrägüch eine Zeniralsielle zu grün den. Wenige Tage iväier wurde er i» Ber.in verhaftet. Ta Gollwatd als A „zeige.wermutter ule die „Sächsische Vc-IkSzciiniig" iätig war "iid >n den Verirlne der „Dresdner Nachrichten'' es unklar heißt, daß er während seiner Tätigkeit bei der „Sächsischen Vo/k-w :> a.m- Verrieb der Buchmacher nusinertsai» geworden sei. i.w « in falschen Mutmaßungen vor- znbengeii. daraus I'i .gewie,ni. dag der Verlag der ..Sächsischen Volkszeilung" in keiner W e ; > e mit dieser Sache et wa s z n t u n h a t. —* Füll. Im Fürpe.iiioi stilbtsgieiibeoter läuft nur bis nächste» Donnerstag der hier ersiuiaiig gezeigte Film: „Ge- folterte Herzeist', liiit Mia Pavian in der H.niplrolle. Tie Hand lung ist fesselnd und bringt aninntige ländliche. Bilder. Peter, der Soli» eines Großbauern, verliebt sich blitzschnell in die bild schöne Mna. die als Artistin mit einen! Zirtti? gerade in das Erntewstlreiben des Tories hincingeräi. Darob baiidgressticbe AnseinailderseliMig mtt Miras lnSWwio.em Liebhaber und künst- lcrtsrbeiii Partner, ans der Beler als Sieger herooraeht. Rach genossenem Liebesglück im elterlichen Hane intrigiert Priors Mutter gegen die rersw r l, ne Heirat zugunsten der schönen Vür- gecnieifterstoililer. Mira w ra oom .Hose gesagt, gerät i» Elend mit ihrem Kinde. wird, »in sich ans diesem zu retten, die Ge liebte eines Direiiörs, wobei ihr soviel Geld znsließt, das; sie den -Hof ihres inzwischen durch allerlei Scb>ct>alSsci!iäge bankerott gewordene» srnyeren Liebhabers für ilire» Sohn erwerbe» kann. Die nur n»s Künstlern bestehende Haiislagelle leistet vorzügliches, was durch reichen Beisittl bei der nach jeder Vorstellung stattsin- dendeii Miisikeintage befindet wird. — Ab Freitag, den 5. Anglist:. „Verschmähte Liebe" (Ter Svenng ins Dunkle), Filnidrania in t> Akten. Op. Gemeinde-- und Vcreinsm-chriÄteA A-reie Vereinigung batst, li'chcr Lehrer der Südlausitz. , Alle in der Sndlaiisitz wette »den Mitglieder de« kathoi. Lchrcr- verbandes werden nur ' ierdiuch hcizlichst cingeiaden. an nnsiier om 10. August nachm. 2 Ubr in der Klosterichänke stattsii denden Lehrer Versammlung tcilznne! nie» Herr Tr. Hermann Rolle-Bautzen wird nv.r den NcichsschnipesitzciiiwUr; und die Berliner Vcttretcivknanlminng des kathol- Lehren«.ibandes des Deutschen Reiches sprechen. Gäste herzlich wMomiiicn. Kunst und Wissenschaft Caruso s- Nach einer Meldung aus Neapel ist der berühmteste Tenor der Wrli, Curieo Ca>uso, an; 2. August verstorben. Caruso war nicht allein durch die ihm eigene Stimme zu dieser lünstlersschei; Höhe gelangt, sondern seinen Ruhm ver dankt er insbesondere einer ganz hervorragenden Gesangsknnst. Wenn auch der «Länger in vierjährigem Studium bei Guglielino Vcrgini sehr viel erlernt hat, so mußte er doch Jahre der Praxis durchniache», bis er sich zu dem gefeiertsten Sänger emporge- schwuiigen hatte. Auch in Dresden hasten im Jahre 1904 viele Gelegenheit, den Sänger im Opernhaus zu hören. Dieser Tag gestaltete sich in Dresden zu einem Kunstereignis. Caruso war im Februar 1873 zu Neapel geboren und be gann seine glänzende Laufbahn in, Jahre 1902 in London. Fast die ganze Zeit seiner Tätigkeit verbrachte er in Amerika, wo er an der Metropolitan-Oper verpflichtet war. Rhythmisch-plastische Aufführung . Es ist immer etwas Schönes, wenn man um jetzige Zeit einen Ausflug unternimmt in die nähere oder weitere Um gebung Dresdens. Besonders schön und eindrücklich wirkt ein olcher Ausflug, wenn mit 'hm sich noch der Genuß von ettvas lesthetisch-Schönem verbindet. So erging eS mir an; Sonntag. Fm freundlich-sonniger Gartenstädtchcn Hclleran, da? am Sonn tag im Zeichen besonders lebhaften Verkehres stand, fand i»; Festsaal der Dalcroze-BildungSanstalt eine Rhythmisch-Plastische Aufführung statt. Das Interesse an der Dalcroze-Schule zeigte sich in äußerst lebhaftem Besuch:Der gewaltige Festsaal war bis ans den letzten Platz gefüllt,, so daß der bekannte Avfel nicht zur Erde konnte. Die reichhaltige Vortragsfolge war in drei Teile geteilt: 1. Körpertechnik, 2. Rhythmische Gymnastik, 3. Ange wandte Rhythmik. Die Körpertechnik wurde gezeigt im Gehen, Laufen, Springen, in Spannung und Entspannung und Schwung und schließlich in Nachahmung, verschiedener Darstel lung und Weiterentwicklung eines- gegebenen Rhythmus. Alk diese körpcrtechnischen Hebungen, die nicht einfach zu nennen sind, wurden mit großer Genauigkeit von den Schülerinnen un- tcr Leitung Fräulein KratinaS ausgeführt, wobei das ästhetische Moment genügend betont in den Vordergrund trat. Eine Schwlerigkcttsstetgcrung brachte der zweite Teil mit seiner rhythmischen Gvmnajtik. Kinder and Erwachsene in getrennten Gruppen führten diese Gymnastik mit und ohne. Musik ans. Zum Beispiel gingen die Kinder Achtelnoten und Triole-, noch Angabe Ser Märstk, chwe jede; Schüler stellte eine andere Gruppe von Noten dar (Triole. vier Sechzehntel, Onin- tole, Scxtoie, während das Klavier die Einheit in Vierteln in freiem Zeitmaße angab. Unter anderen; muß ans dieser Gruppe noch ein dreistimmiger Kanon erwähnt werden, der gesungen und rhythmisch ansgeführt wurde von Kindern und zwar die zweite Stimme doppelt so schnell wie die erste, die dritte doppelt so schnell tote- die zweite Stimme. Ali diese Hebungen des zwei ten Testes fände.» allseitig berechtigten Beifall und verdiene» be- scndcrs hervorgchoben zu werden. Es sind dies nicht etwa ein fache gymnastische Hebungen, die meistenteils gedankenlos nach- gc macht werden, sondern es sind das Hebungen, die eine außer ordentliche Konzentration bedingen, geistig wie körperlich. Ich möchte sie eine hervorragende Willensschuiung nennen. Sie lehren den Schülern von Stufe zu Stuse, daß gerade in der Welt des Schönen und der Krin,. äußerste Konzentration und Schulung doS Willens notwendig ist. die man, ist sie einmal er reicht, i»; täglichen Leben gut anwcnden kann. Hieraus ist der unendliche Wert solcher Uevnngci; ;ür unsere weichliche, haltlose Zeit genügend ersichtlich. Gewiß dürste dies alles auch ans an- dcrem Wege zu erreichen icmF aber mich dünkt, für unsere Zeit auf keinen; Wege s o u t. Doch nicht nur aus ethischem Gebiete sind diese Dalcroze-Iiebungei; von großem Wert — auch auf gesundheitlichem. Mehr denn je hören wir in unserer Zeit von len „bösen Nerven" und den psychischen und physische«; Hemmun gen, die dem Großstadtmenschci; in seiner geistigen und körper lichen Tätigkeit zu schaffe,; machen nndihn bisweilen völlig un fähig sein lasse,; zu seiner Arbeit. Aucii hier schafft die rhuth» mische Gymnastik Wandel und ermöglicht eine,; Ausgleich zwi schen Gefühlsmäßigen; und Bewußtem in engster Verknüpfung von geistiger und klnperlichor Tätigkeit. Inden; sie die Hem mungen beseitigt, erstrebt sie eine Regelung der Nervenflliiktio- nen. die Stärkung des Willens, des Konzentration?- und Vor- stellungsvermöczens und ebnet die Wege zu allem Guten und Schönen. — Wohl hört inan Urteile, wie: „Die Dalcroze-Uebun- gen sind eii; Verbrechen an der Kunst (Musiki" — ich neige aker viel eher dazu, den; energisch zu widersprechen. Durch die Dalcroze-tlebiiimci; wird die Mnsit vom Körper erlebt und dicS Erleben führt zu de»; so überaus wichtigen Ausgleich der körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Wie wichtig und künst lerisch schön die Hebungen sind und mit welchem Ernst sie be trieben werden, zeigte die letzte Ausführung und weckte den Wunsch, die Pflege solcher Uebnngen immer mehr zu vertiefen und da? Verständnis für die Wichtigkeit immer inehr zu wecken. — Der wo'hlgelniigene AuisührungSaoend klang ans mit dem dritten Teile, der die angewandte Nhnthnnk brachte. Werke von Bach. Rameau, Mozart, Schubert und Chopin in rhythmischer Ausführung und Leitung von Fräulein Kratina. Mit viel Ber- tiiflliig und Liebe waren alle Nummern einstndicrt worden. Der Gesamteindrnck war ein äußerst günstiger und man muß Frän- Zum Tode TrlmboruS Ist noch folgendes Beileidsschreiben aus dem HandelSmt« nisterinm eingegangen: „Ties erschüttert durch den neuen schweren Verlust, deck mit Ihnen Staat und Reich durch den Tod Ihres hochverehrten Vorsitzende», des Abgeordneten Triinborn, erfahren haben, spreche ich Ihnen hierdurch herzlichste Teilnahme anS. Neben sonstigen Verdiensteil hat der Verstorbene sich vor allen« dadurch ausge-c zeichnet, daß er einer der ersten war, der die Mittelstandspolts tik von utopischen Bestrebungen abgelenkt und aus gesunde und moderne Grundlagen zu stellen gewußt hat. Das Landesgewerbe« amt sowie die Meisterkurse und Gewerbesörderungsansläite» in Preußen verdanken seiner parlamentarischen Initiative und Un terstützung ihre Ciitsteyung. Als Anreger der Reisen zun; Stu dium deS auSläudischeii Schulwesens hat er den Ausbau der preu ßische» Fach- und Fortbildungsschulen auf das günstigste be einflußt. Noch vor wenigen Monaten hat er mir gegenüber ausge sprochen, daß, wenn er die Summe seiner Lebensarbeit ziehe, die Gewerbeförderuiig das Gebiet sei, auf dem er glaube, die fruchtbarste Arbeit geleistet zu haben. So wird der NameTrim- born mit der preußischen Gewerbepolitik der letzten Jahrzehnte dauernd verknüpft bleiben und im Handelsministerium wird man den; vortreffliche» Main; und erfolgreichen Politiker ein dank bares Andenken stets bewahren." Döhnhosf, Stnatssekretär- Znm Ableben des Abg. Pros. Hitze hat der Reichstagsprä sident Lobe noch nachträglich ein Beileidsschreiben an die Reichs- tagSfraktioi; des Zentrums gesandt, das folgenden Inhalt hat: „Das Hülscheiden Ihres hochgeichätztei; Fraktion-Mitgliedes, des Herrn Abg. Dr. Hitze, hat auch mich aufs tiefste berührt, und ich erlaube mir. Ihnen als den politischen Freunden bei» Verstorbenen mein herzlichstes Mitgefühl ausznsprechen. Herr Dr. Hitze war eine der verdientesten und ersolgreichsten Mitglieder der deutschen Volksvertretung; die Hochachtung, die er genoß, war in allen Parteien die gleiche. Seine unermüdliche Mit wirkung ai; der Gesetzgebungsarbeit hat unzähligen Landsleute;« zum Segen gereicht. Mein Beileid darf ich deshalb zugleich im Namen des ganzen deutschen Reichstages aussprechen. Tie Trauer botschaft erreichte mich auf dem Wege nach Salzburg, ich bitt« deshalb, die Verzögerung gütigst entschuldigen zu wollen." L ö b e. Aus der katholischen Wett Internationale katholische Konferenzen Die in Graz 10.—14. August von der „Katholischen Inter nationale" veranstalteten internationalen Konferenzen versprechen einen guten Erfolg. Gegen ISO Teilnehmer aus fast allen Staa ten Europas haben sich zur Beteiligung angemeldet, darunter bedeutende Führer des internationalen katholischen Lebens. Im Mittelpunkt der Erörterung steht das Problem des Ausbaues einer umfassenden internationalen katholischen Hilfsorganisation, die sich ansbaut ans den großen Volksorganisationei; der ver schiedenen Länder und im internationalen Kulturkampf der jetzi ge«; Zeit sich ganz der kirchlichen Hierarchie zur Verfügung stellt. Aus den; vom vorbereitenden Komitee bekaiuitgegebenei; Pro gramm hebe«; wir besonders folgende Punkte hervor: ES wird erstattet ei«; Reserat des Herrn Pfarrer Poell-Holland über „Dis Weltlage und die Weltaufgabe des Katholizismus", der Abg. Sangnier-Paris ivird ein Referat halte«; über die „Grundsätze und Ziele der katbolischen Weltfriedensbewegung nach dem Pro gramm des Heiligen Vaters", eii; Korreserat wird erstattet werden von; Prälaten Gießwein-Budavest über „Die Lage der katbolischen Friedensbewegung in bei; einzelnen Ländern". Weitere Referate sind in Aussicht genommen über „Tie internationale katholisch« Jngendbewegnng" und über „Intsrnanonale katholische MissionS- auigaben". Das Gebet deS Papstes um den Bürgersrieden Der Heilige Vater hat rin Gebet verfaßt und auf seinem Namenstag veröffentlicht, worin er Gott um Beruhigung der Geninter in dem traurigen Zeitpunkte der brudermörderischen Bürgerkriege anfleht, die gegenwärtig in Italien toben. Tie „Germania" gibt den Text des wertvollen Dokumentes, das zugleich die Liebe des Heiligen Vaters und die väterliche Sorge für da? Schicksal Italiens verrät, wie folgt wieder: „O Gott der Güte und der Verzeihung, mit einen« gcäng- stigtcn Herzen umdrängen wir deine Altäre und rnien deine Barm herzigkeit an. Nach den; Schrecken des Krieges ist es die größte Geisel, die über uns gekommen ist, daß Menschen derselben Familie sich grimmig hassen, sich verfolgen und sich sogar aus Pa» teileidciischait töten. Ties Land, aus das am meisten christliche Pietät Hernicdergelüchclt hat, und da- d;e Wiege, jeglichen Edel muts gewesen ist, droht eu; blutiges Feld von Bürgerkriege«; zu werden. lein Kralina, die unter sehr ungünstige,. Bedingungen mit wenig Schülern in kleine», kalten Räumen ihre Wirksamkeit be gann, Glück wünsch-» zu ihrer weiteren Tätigkeit, v. Cocster. ^ Dresden, 2. .August. C en tra l t h e a t c r. (.. D i e Geliebte in Moi'l", Schwank von A. Engel und I. Horst.) Wenn die Franzosen ihre pikanten und scharf gewürzten Ra gouts auf die Bühne bringen, so tun sie da? in 'einer Fsrw, die einem meist Jniereste abriugi. Man erlebt wenigsten- scbars gespitzte Dialoge und feine Pointen. Die Verdorbenheit und moralische Niederung dieser Werke wird natürlich dadurch nicht gehoben. Wenn aber Deutsche und noch dazu Wiener sich solcher Stoffe bemächtigen, da»» stammt da? Ragout mit Bestimnttheit aus einer Sndelküche. Dinge, die die Franzosen nur andcnten, werden mit plumper Dreistigkeit breitgetretcn, Situationen ver- plattet und der Witz in üblen, aller wirklichen Pikantcrie ent- klcideien Szenen angelegt. Solch ein Schwank ist auch „Die Geliebte in Moll', ein Dämchen, das durch die Weichheit ihres Gemütes auf di«: Männer wirkt Man weiß nicht, wen inan mehr bedauern soll, die Autoren oder das Publikum. Hinzu kommt, daß tu den; guten Ensemble die berühmte komische Alte Poldi Augustin die ohnehin sehr eindeutigen Dinge noch inchr zu verdeutlichen bemüht war. Sehr hübsch und, soweit das Stück es znläßt, dezent waren Haust Schaffer und Käte Frans, während Franz Köche! merkwürdigerweise vee» blasste. Ick. Deutschlands Aufstieg auf Grund seines Schrifttums. Ett; ehenso zeitgemäßes wie »'".artige? Unternehmen versucht da- Vcrwachseusein von Arbeiter und Arbeitsstätte zu fördern nnd dadurch wieder Schaffensfreude in die Betriebe zu tragen. K. F Koehlers A >« t i g n a i » m , Bezugsauelle für neue nnd alte Bücher, Zeitscbristcn und Fachliteratur, Leipzig, Täubchen» weg 19/21, bringt unter dem Name;; „Vaabibl" lVolkS-, An gestellten- «und Arbeiter Bücherei für Industrie, Handel u,zd Landwirtschafti Uollstäiidme Vettücb- Leihbüchereien und sämt lichen Zubehör und sogar einen besonderen Katalog snr jeden einzelnen Leser in den Handel. Einzigartig wie das ganze 11n, ternebmen ist auch dieser Katalog. Mit mehr als 2000 Charak teristiken aus der Feder von Fachleuten führt er den selbst in; Lest;, Ungeübten gangbare Pfade ins Reich der Dichter nnd Denker. Keinerlei politische Tendenz wird verfolgt, sondern lediglich der Gedanke die Leser ;u „frohen, freie», glücklichen, gesunden lind klugen Menscben zu macken", war der auSschlag- cnbende. Nicki mir mblreicken Firmen deS Großhandels „nd de; Industrie interessieren sich, wie «vir höre», sür bas klmcr- nchmcn. Auch die besetzten und bedrohten Gebiete und sogar dentscke Siedelnnaen «»> Anstande sehen darin ein hranckbarcs Mittel, den Gefahren der Eiufremdnng zablreicker Volksgenossen an begegnen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)