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stattfinden. Man beabsichtigt, einheitliche Normen für das ganze Reich aufzustellen, was aber sowohl im Interesse des öffentlichen Verkehrs, wie der Motorwageufllhrer selbst liegt. Dabei wird auch die wichtige Frage der allgemeiueu Ein führung von Geschwindigkeitsmessern zur Erörterung ge langen. Ueber den Wert dieser Instrumente für den Auto mobilverkehr herrschen in Sachoerstündigenkreiseii verschiedene Ansichten, auch ist inan darüber sehr geteilter Meinung, ob durch die Einführung jener Apparate die Zahl der Un glücksfälle sehr eingeschränkt werden kann. Es konnte sich im gegebenen Falle nur um den Nachweis handeln, das; der Motorführer im Moment mit der vorgeschriebenen Ge schwindigkeit gefahren ist oder nicht, also um die Beant wortung der Schuldfrage. Dieses Vorgehen ist in erster Linie ans die Initiative des Zentrums zurückzuführen; bei der zweiten Lesung des Etats war es nämlich ein An trag des Alig. G röber. der eine leichsgesetzliche Rege lung des Anloinobilivesens forderte! — Wie die Poinmerilbaiik Hosbank wurde. Zu den mannigfachen Anordnungen über die Gründe der Ernenn ung der Poinmeriibcmk zur Hosbank, erfährt daS „Berl. Tagebl." folgendes: Einige Zeit vor dem Zusammenbruch der preußischen Hypothekenbank erhielt der Oberhofmeister der .Kaiserin, Frhr. von Mirbach, vom Direktor der Pom mernbant Schultz einen Besuch, dessen Zweck war, dem Obei bosmeisler mitznteilen, daß der Privatschatnlle der Kaiserin schwere Verluste drohte», falls diese ihre bei der Prenßenbank angelegten Gelder nicht von dort znrückziehen würde. Die Vorstellungen des PominernbankdirektorS blie ben nicht ohne Eindruck. Bla» entschloß sich, der Warnung Folge zu geben. Die Znknnst lehrte, daß Herr Schuld Recht behielt, die kaiserlichen Gelder waren gerettet, und zum Tank des Herrn Schuld wurde die Bank „Hofbank". Im Anschluß an diese Darstellung wird noch einiges über die Ernennung des Herrn Schuld zum Kommerzienrat mitge teilt. Diese ist deshalb erfolgt, weil Herr Schuld in der Lage war, einer dem Laiserhanse verwandten fürstlichen Persönlichkeit einen Kredit von 6 Millionen Mark ge währen zu können. Der ganzen Echteren Angelegenheit stehen die .Laiserin wie Frhr. von Mirbach völlig fern. Vom F-rciuciitongrcssc. Am Freitag beschäftigten sich die Verhandlungen der Delegierten des Franenkon- gresses hauptsächlich mit der Tätigkeit der Frauen im Kunst gewerbe und in der Literatur. Tr. Käthe Schir m a ch e r berichtet, daß die Frage des FranenstndinmS in Frankreich gelöst sei. Die Frauen werden zmn Studium bedingungs los zngelassen. Jünglinge und Mädchen »lachen neben einander das Abilnrientenrramen, die Anfnahmeprüsnng für die Universität. Es gibt in Frankreich keine Mädchen- gymnasien. Die Mehrzahl der studierten Frauen ist ver heiratet. Namentlich die Medizinerinnen heiraten leicht. Ost gehen sie eine Ehe mit einem Arzte ein und Mann und Frau ergänzen sich dann in der Praxis. Tr. Käthe W i n d scheid «Berlin» berichtete: In Deutschland werden dem Franenstndinm, objchon Vieles erreicht sei, noch große Schwierigkeiten gemacht, besonders in Preußen und Sach sen. Professor Harnack trete für gemeinsame Gymnasien für .Knaben und Mädchen ein. Frau Marie von B ü l o w beklagte die traurige Lage der Bühnenkünstlerinnen in Deutschland, woran hauptsächlich die Ueberprodnttion in folge der Schanspielschnlen schuld sei. Rednerin schlage vor: Mcm habe den Schauspielerinnen in jüngster Zeit die Beistellnng historischer Kostüme und zwar ab >907, znge standen. Mmi solle aber den Schauspielerinnen ob 1910 sämtliche Toiletten liefern. Monatsgagen von z. B. zehn Marl, wie sie heute Vorkommen, sollen aber nicht geduldet werden. .Kleine Theater, die keine anständigen Gag.»' ve zahlen können, hätten absolut keine Eristenzbeiechugnng. Die in den Kontrakten heute einseitig zu Ungnnsten der Schauspieler sestgestellten Konpentionalstrasen seien beider seitig zu stipnlieren. Es empfehle sich auch in den Groß slädten Rechtsschichsektionen für Schanspielerini'en zu schassen. Bei der Diskussion über die Stellung der Frau berichtete Fra» Marie L a » g - Wien in echt sozmlden olra tiscber Manier über die Lage der Arbeiterinnen in Sester reich. Es seien da von den arbeitenden weiblichen Personen zirka vier Millionen in der Landwirtschaft und bloß eine Million u> Industrie und Handel beschäftigt. Erslere seien gar nicht organisiert. Die wenige» bestehenden Arb-mer- innen Organisationen seien unter dem Schuhe der sozial demokratischen Arbeiterschaft entstanden und in den legten Jahren anfgeblüht. Dagegen gebe es fast keine chrnllich- soziale» Arbeiterinnen Organisationen. Dies sei auch er klärlich. Denn, bemerkte sie frech, die Bezeichnung christ lich sozial bedeute in Sesterreich: Nichts Soziales, viel Bi gotterie! Wegen des „antiklerikalen" EtiarakterS dieser Rede ließ sich die Versammlung diese Anssührnngen noch gefalle», aber zu einem scharfen Zusammenstöße kam eS zwischen der sozialdemokratischen Schriftstellerin Lily B r a n n und den bürgerlichen Frauen, die sich heftig gegen die Behauptung wendeten, daß die bürgerlichen Frauen für die Arbeiterinnen in Wahrheit nichts tun können. „Sind wir denn", rief eine der Damen ans, „wirklich Esel?" Frl. Adele Gerber sprach über das Frauen stimmrecht, für das besonders der allgemeine österreichische Franenverein. obschon er ein unpolitischer sei. eintrete. Gegen den Zölibat der Lehrerinnen erhoben sich säst ebenso viele Stimmen als für denselben. Die Frage ist also noch durchaus ungeklärt bei den Frauen des Kongresses ß'lbsl — Der Schllltompromißaiitrag überhastet! AIS der Schul kompromißantrag eingebracht war, schwamm die „Natl.-Ztg." in eitel Wonne; sie erklärte bereits, daß nun das Zentrum ansgeschaltet worden sei! Jetzt ist dieser Ton aus deu liberalen Zeitungen ganz entschwunden; man richtet sich hier daS Bett bereits zur Opposition zurecht. Die „Nat.- Ztg." hoffte zwar noch, daß der GesamtliberaliSnuis im Kampfe um das Schulgesetz nicht eine Abwehrstellung ein- zunehiueu bat, sondern daß die stärkste Partei des Abgeord netenhauses den „objektiv durchaus gerechtfertigten, wenn auch gegenüber dem strikten Wortlaut des überhasteten KompronnßantrageS erweiterte» Wünschen der national- liberalen Wählerschaft und Fraktion möglichst" entgegen- kommen wird. Andernfalls müßte es allerdings heiße»: Kampf auf der ganzen Linie! „Und der Liberalismus wird jetzt schoik gut tun, für alle Fälle sein Pulver trocken zu halten, und den Verbrauch desselben innerhalb der eigenen Reihen nach Möglichkeit einzuschränken". WaS wir am Anfang sagten, wird eintreten; der Liberalismus wird gegen seinen eigenen Antrag auftreten. — DaS preußische Abgeordnetenhaus befaßte sich am Sonnabend niit Wahlprüfuugen; die Wahl des Abg. Bart ling (natl.) wurde u. a. für ungültig erklärt, da hier in der Entschädigung für Auslagen zu weit gegangen war. Anl Schlüsse der Sitzung fand noch eine große Geschäfts- ordnuugsdebatte statt. Frhr. v. Zedlitz wünschte, daß daS Ansiedluugsgesctz noch vor der Vertagung beraten werden solle; ihm traten andere Redner entgegen, da dieses Gesetz doch nicht mehr erledigt werden könne. Dr. Porsch (Ztr.) erklärte, daß seine Fraktion dagegen sei, daß dieses wichtige Gesetz noch vor deu Ferien gemacht werde; zu einer Ent scheidung kam es am Sonnabend noch nicht. Am Montag werden die Entwürfe über die Regelung der Vorflnt und zum Schutz gegen Hochwassergefahren beraten. Sb die Ver tagung dennoch schon in der kommenden Woche eintreten kann, isr sehr zweiselhast. — Die Württciribergsche Kammer der Abgeordneten hat am 17. d. M. beschlossen, eine Eingabe der Volksschnl- lehrer. ihnen den Besuch der Hochschulen zu ennöglichen und einen Lehrstuhl sür Pädagogik zu errichten, der Regierung zur Erwägung zu überweisen. — Ein neuer Truppen- und Pferdetransport ging mit dem Dampfer „Palatia" am 17. d. von Hamburg nach Deutsch-Süüwestafrika ab. Der Kommandierende General von Bock und Polach, der zur Verabschiedung erschien, brachte ein Hoch am den Kaiser ans, der Transportsührer Major Meister ein Hoch auf Heer und Marine. — Der Baumwollmarlt ist sehr unsicher; in New-Aork trat vor mehreren Tagen ein neuer Rückschlag ein. Die Momente, die bis vor einigen Tagen den Markt gestützt harten, und zu denen n. a. die Betriebsausdehnung der eng lischen Spinnereien von 40 auf 49 Stunden per Woche ge hörten, verlieren unter dem Druck des starken Angebots ihre Wirkung. Ter Umstand, daß der Preßdrucl von New- LrleanS ausgegangen ist, spricht dafür, daß in deu Süd- staaten der Union die neue Erulebewegnug begonnen hat. In Texas soll auch bereits der erste Ballon neuer Baum wolle am Markt erschienen sein. Die Erntebewegung be ginnt in diesem Jahre etwas zeitiger als im Vorjahre. In früheren Jahren ist die Erntebewegung zur jetzigen Jahreszeit allerdings schon manchmal noch weiter vor geschritten gewesen. ES zeigt sich auch hier die große Be deutung der Kolonialbahncn, die in erster Linie dem Auf schwung der Baumwollkultuc dienen soll! — „Wenn ich nicht sozialdemokratischer Stadtverord- nctcr wäre . . Der Dauerredner A ntri ck gehört znm Glück dem neuen Reichstage nicht mehr an; er muß sich be gnügen im „Roten Hanse" als Stadtverordneter sein Un wesen zu treiben. Ans einer Versammlung der Berliner Straßenhändler erzählt dieser Tage ein Händler Ladewig In voriger Woche sei er nebst zwei anderen Kollegen a'.S Deputation des Vereins der Händler bei bekannten Stadt perordneten verschiedener Fraktionen vorstellig geworden, um deren Unterstützung gegen die vom Polizeipräsidenten geplante Ausrottung des Straßenhandels zu erbitten, n. a. auch bei dem Stadtverordneten Antrick. Dieser habe die Deputation in ziemlich ironischem Tone zuerst seines Wohl wollens' versichert, dann aber wörtlich ausgeführt: „Jedoch was ich Ihnen jetzt sage, sage ich Ihnen im Vertrauen. Si werden doch zngeben, daß der größte Teil der Straßenhänd- ler Betrüger sind. Ich selbst muß ja auf Ihrer Seite stehen, weil ich sozialdemokratischer Stadtverordneter bin, sonst würde ich es nicht tun. Ich habe schon oft von Straßen händlern Obst gelaust, und noch stets habe ich zu wenig Ge laicht erhalten. Ich persönlich bin also gegen den Straßen- handel, und wenn ich Polizeipräsident von Berlin wäre, so würde ich keinen Augenblick anstehen, den Straßenhandel abznschassen." Antrict habe daun weiter bemerkt — und dies habe als purer Holm geklungen, — seine Meinung sei der Deputation jetzt ja bekannt; doch da sie seiner Person als Stadtverordneter sicher sei, so möchten sie nur ruhig zu de» übrigen Herren gehen und dort ihr Anliegen Vor bringen. Der so gekennzeichnete Antrick sucht sich zwar im „Vorwärts" von dieser Bloßstellung zu retten; aber er muß den Hauptinhalt der Darstellung zngeben! Ist ja sehr interessant. England. Für die Aufhebung des Thronbesteigungs-Gides, in welchem bekanntlich eine gegen die katholische Religion gerichteter Passus verkommt, bemüht sich nach wie vor besonders der Herzog von Norfolk. Sein in der Pairs- kammer eiugebrachter Antrag, es sei der erwähnte Eid derart abznändern, daß er nichts Verletzendes für irgend eine religiöse Lehre enthalte nnd nicht die Gewissens- freiheit berühre, wird in der nächsten Zeit zur Verhandlung gelangen. — Kosten einer Krönnng. Die Berechnung der Kosten für die Krönung König Eduards ist beinahe abgeschlossen. Nach den letzten Feststellungen kostete, wie uns ein Privat- telegramm unseres Londoner ß Korrespondenten meldet, den englische» Steuerzahlern die Krönung Eduards die Kleinig keit von 7 186 780 Mk. Italien. — Keine Vermehrung der Hecrcsausgaben. Kricgs- miiiister Pedotti erklärte im Senate, die Beziehungen zum Ausland und die Lage des Innern haben sich seit Fest legung des Kriegsbudgets nicht verschlechtert, er glaube im Gegenteil, daß sie sogar besser geworden seien. Soll nun Italien aus dem einzigen Grunde, weil gegenwärtig andere Mächte neue größere Rüstungen vornehmen, unverzüglich diesem Beispiel folgen? Heute sei nichts veränderlicher als die Art der Bewaffnung und der Befestigungen, insbeson dere was den technischen Teil betrifft. Der Minister er klärte, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Re gierung keineswegs beabsichtige, vom Parlament eine Er- Höhung der Ausgaben für das Heer zu fordern. Serbien. — Eine cinstündige Zusammenkunft des Königs mit dem inkognito durchreisenden Fürsten von Bulgarien fand am l8. d. M. auf dem Bahnhöfe in Belgrad statt; Paschitsch wohnte der Zusammenkunft bet. Nordamerika. . — Bei dem aus Anlaß des deutschen Kriegertages ver anstalteten Schützenfest in Newyork hielt am 16. Juni der deutsche Botschafter Freiherr Speck v. Stern bürg eine Rede, in der er ausführte, der Anblick der Veteranen rufe mächtige Erinnerungen wach au die hehren Gestalten des großen Kaisers und seines großen Paladins Bismarck, deren Taten den Geist der Zusammengehörigkeit aller Deut schen wachgerufen hätten. Kaiser Wilhelm I. ruhe jetzt unter dem Heldenlorbeer; aber Gott habe Deutschland ein neues Rüstzeug gegeben: Kaiser Wilhelm II. habe das Erbe seiner Väter treu gewahrt. Redner bemerkte dann, Seine Majestät Kaiser Wilhelm habe ihn beauftragt, dem natio nalen Schützenbiiiid einen deutschen Schützenadler zu über reichen; derselbe solle die Brust des jeweiligen Präsidenten schmücken. Auf Befehl seines Kaiserlichen Herrn lege er dem Präsidenten Kröger das Symbol an. Präsident Kröger ersuchte hierauf den Botschafter, Sr. Majestät den tiefge fühlten Dank der deutsch-amerikanischen Schützen zu über mitteln und brachte ein begeistert aufgenommcnes dreifaches Hoch auf Kaiser Wilhelm aus. Deutsch-Südwestafrika. — General v. Trotha telegraphiert aus Okahandja miterm 18. Juni: Die Herero sind noch ani Onmrainbo- flusse im Süden des Waterbergs in großen Massen ver einigt. Als das zur Durchführung des Krieges treibende Element gilt der überwiegende Einfluß Assas. Dagegen soll Samuel, der in Lkahitna sitzt, nicht mehr kriegslustig sein, nnd Michael und Teijo sollen sich von Samuel ge trennt haben. Tatsache ist, das; Banden Michaels nach ihrer Heimat abgezogen sind, während die Nachrichten über Tcrjos Verbleiben widersprechend lauten. Banden sitzen im Paresisberge, nnd vermutet wird, daß sich auch in den Komasbergen Räuber aushalten. Die Onyatiberge habe ich anfklären lassen, ohne daß vom Feinde seither etwas entdeckt worden wäre. Ich habe Oberst Lentwein gebeten, nach Okahandja zu kommen, und mit der Führung der Hauplabteilung Major v. Glasenapp beauftragt. LlrrS Stadt und 2anv. (MillcilmiHon mis iiiisert-m Leserkreise mit r'icnncttSferlijtun^ für diese Rubrik sind vor Reduktion nllezeit willkommen. Der Ruine des Einsenders bleibt Geheimnis der Reduktion. Anonyme Zuschriften müsse» unberücksichtigt bieiben.) Dresden, den 20. Juni ti»04. —* Seine Majestät der König hat vorgestern eine gute Nacht gehabt. Der Kräftezustand, der sich in den letzten Tagen fortgesetzt gehoben hat. gestattet freie Be wegungen im Garten und tägliche längere Wagenfahrten. Gestern nachmittag ^/„4 Uhr fand in der Villa zu Hosterivitz Familientafel statt. Abends 7 Uhr 85 Min. trat der König mit dem bereits mitgeteilten Gefolge von Station Nieder sedlitz ans die Reise nach Eins an. Bis Leipzig bediente er sich eines Sonderznges, 1» Uhr 5-1 Min. erfolgte von dort die Weiterfahrt über Halle, Nordhansell, Kassel, Gießen mittels fahrplanmäßigen Schnellzuges und die Ankunft am Bestimmungsorte heute früh 7 Uhr 56 Minuten. Nach der Kur iil EmS wird sich König Georg nach Gastein begeben, von >vo die Rückkehr nach Dresden im August erfolgt. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe begibt sich heilte nachmittag per Bahn über Freiberg nach Nehefeld nin im Königl. Jagdschlösse etwa 8—4 Wochen Aufenthalt zu nehmen. In der Begleitung Ihrer Majestät werden sich befinden: Die Hofdame Gräfin Rentner v. Wryl und Fräul. v. Naundorf, sowie Kamnierherr v. Metzsch Neichenbach. Als Gast Ihrer Majestät trifft Frau Gräfin Fünfkirchen in Nehefeld ein. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe begab sich gestern aus Anlaß des TodeSlageS König Albens in die Gruft der katholischen Hoflirche nnd ließ am Sarkophage ihres Gemahls eine Messe lesen. — Heute vormittag 11 Uhr fand in der katholischen Hoskirche ein feierliches Negniein statt. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola hat im Andenken an die jüngst verstorbene Frau Prinzessin Johann Georg dem Maria Anna-Kinder-Hospital, dessen Protektorin die Verewigte war, eine Summe zufliehen lassen, die den Grundstock zu einer „Jsabellen-Stistung" bilden soll. Bei träge zu dieser Stiftung werden angenommen von Frau Oberbürgermeister Beutler, Palastdame Freifrau v. Finck nnd Frau Oberhofmeisterin Ihrer Majestät der Königin- Witwe v. Pflügt, ferner sind weitere Annahmestellen: Allgemeine Demsche KrediEAnsralt, Abt. Dresden, Dresdner Filiale der Deutschen Bank. Dresdner Bank. Sächsische Bank, Filiale der Landständischen Bank < Schulgasse 1), Expedition des „Dresdner Anzeiger". Expedition des „Dresdner Journal", Expedition der „Dresdner Nachrichten". Ueber die eingegaiigeneil Gaben wird seinerzeit öffentlich Rechnung abgelegt werden. —* Se. Königliche Hoheit der Kronprinz gedenkt, wie schon angekündigt, mit den kronprinzlichcn Kindern von Mitte Juli an mehrere Wochen in Tatra-Füred zu weilen. —* Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg begibt sich am 28. d. M. abends nach Sigmaringen nnd von dort nach 4tägigem Aufenthalte nach Stuttgart. —* Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde reist in den nächsteil Tagen nach Südfrankreich. — * Der hiesige Künstler Herr Prof. Simonson- Castelli. der gegenwärtig in Viareggio in Italien weilt, wo er ein großes Gemälde (Christus auf dem Calvarien- berge) für die St. Andreas-Kirche vollendet, wurde am 16. d. M. von Sr. Heiligkeit dem Papste in besonderer Audienz empfangen, in der er auf Wunsch das von ihm gemalte Bildnis des Papstes überreichen durfte. Se. Heiligkeit der Papst gab seinem lebhaften Beifall dem Künstler gegenüber mit ehrenden Worten Ausdruck. —* Sonnabend, den 16. Juli und Sonntag, den 14. August, verkehren wie alljährlich Sonderzüge zu er mäßigten Preisen von Dresden und Leipzig nach Wien. Abfahrt von Leipzig 8 Uhr 10 Minuten, von Dresden 6 Uhr 36 Minuten nachm. Die Rückfahrkarten mit 45- tägiger Gültigkeit kosten: Von Leipzig 2. Kl. 89.10 Mk., 3. Kl. 22 Mk. Von Dresden 2. Kl. 31.10 Mk.. 3. Kl. 16.40 Mk. —* In einem Anfalle von geistiger Störung schoß sich Freitag früh in der zweiten Morgenstunde der in Ober- loschwitz wohnhafte Schauspieler Junghans in einer Droschke eine Revolverkugel in den Mund. Der Schuß, der in der