Volltext Seite (XML)
halten, sonst tväre eS auch hier schon zmn Bruch gekommen. Ter Block wird bis zun. Ende dieser Session noch halten; nx»8 dann geschieht, tveiß heute kein Mensch. — Ei» Misstrauensvotum gegen die polnische Land- tagsfrnktion wird in polnischen Kreisen angeregt. Ti' Polen sind nämlich darüber empört, daß ihre Vertreter im preußischen Abgeordi.i'ienlxmse mit den Konservativen und dem Zentrum zusammen zugunsten des Ltnltusministers v. Studt ihre Stimmen in die Wagscl-ale geworfen lxiben. Der Fraktion >mrd ->s besonders iibelgenommen, daß sie es nicht für nötig gehalten hat, ihre Abstimmung für einen der schlimmsten Polei'seinde durch eine öffentliche Erklärung zu begründen Wenn die polnischen Abgeordneten, so heißt es, nicht für die Auslobung der geistlichen Schulaufsicht stinrnie» konnten, so hätten sie sich Nxmigsteus der Stimme enthalten und nicht mithelsen sollen, den Urlzeber des „Pol nischen Kindermartyriums" vor einer Niederlage zu be- tvahren. Bittere Wahrheiten sagt Harden dem Reichskanzler am Schlüße seiner Darlegungen (..Zukunft" Nr. 25 von: 23. März), die im wesentlichen eine Widerlegung der irrigen Darstellung Ternburgs, des Klaters, inbezug auf die politisch erregte Z'it im Jahre 1878 sind. Bekanntlich batte der Zentrumsabgeordnete Freiherr v. Hertling in seiner- Reichstagsrede, die -Harden unlängst an derselben Stelle als die beste bezeichnete, „die seit Jahr und Tag im Reiclzstage gehalten !>i", einen Vergleich gezogen mit der sieit vor Auflösung des Parlamentes 1006 und der von 1878. Hatte ans Kohls Bismarck-Iatzi buch einen tostlickx'ii Fund initgebracht, durch welckxm erst recht der Mitioelt klar wurde, unter ein wieviel größeres „kandiiiisckx's Joch" die Nationalliberalen 1878 die Negierung hatten zwingen >r»ollen usw. Ternbnrg der Aeltere, der als Abgeordneter diele Vorgänge miterlcbt hat, wollte .HertlingS Darstellung nicht gelten lassen und hatte im „Berliner Tageblatt" den Versuch gemacht, „dm großen Wendepunkt der politischen und wirtscixitllichen Geschichte des neuen Reiches" im „rich tigen Licht" zu zeige,-. Harden gibt aber, gestützt aus eine genaue Kenntnis d-r damaligen Lage, die er aus Vis- marcks eigenen Aeußeningen gewonnen hat, Hertling Neckst. Von Ternbnrg behauptet er, daß er zivar den Ereignissen »alze ivar, daß er aber von seinem Gedächtnis nicht ganz zuverlässig bedient wurde. Co z. B. ließe Ternbnrg Tel- brück 1877 noch unter den „Minislerkollegen" Bismarcks figurieren, trotzdem derselbe sclzo» am I. Juni 1878 ans dein Neichsdienst geschieden war. Lasters Namen, der in dem Spiel eine Hauptrolle hatte, nenne er gar nicht, und sch-eine die Stimmung, die i-«u>«Ißi,mx Bismarcks arg zu ver kennen. Ans die übligen interessanten Schilderungen Har- dens müssen wir leider verzichten; nur so viel sei erwähnt, daß hier zum ersten Male ei» Brief des alten Kaisers an Bismarck mit dep.'n Randbemerkungen veröffentlicht wird, der für die damalige Lage misst ist bezeichnend ist Was end lich Bismarck mit der Anslozung des Reichstages 1878 be- ziix'ckte, spricht Harde» in folgenden Worten aus: „Er ivollte Taiitschland, dessen Wirtschaft unter dem Milliarden- düi'ger hinirx'lkle, stark und reich machen, dem Feind zum Schrecken, dem Armen zum Hort: und hat's vollbracht. Er sah ein Ziel, aus welclx'm Lager ihm reisiges Gefolge zn- strömte, aus Itstuinig-ens oder aus Windthorsts, galt ihm gleich. Schimpf und Spott liebten ihn: bis ins Grab seiner Macht." Von Bülow kann Harden leider nichts derartiges berichtenz „Sein dritter Nachfolger", heißt es weiter, „ent lief den Gefährten (nicht, weil er ein neues Ziel sah, son dern. weil er seinen Leib sicherer bette» ivollte). ließ ans sie einl-anen »nd warb mit süßen Lockrnse» eine stärkere Ge- sofgsclast. die er zur Not noch znsammenhalte», z u dem R e i ch w ohltätig e m Wirk e u i n n erlich abe r n i ch t e i n e n ka n ». Er io o l l t e nicht eine Sache: ivollte nur sich. Und späht ängstlich, mit schalem Spaß ans zuckender Lippe, Tag vor Tag nn» nach der Mög lichkeit einer Tat, die das Merk des von der Selbstsucht be dienten Dilletantisinns adeln kennte. Auf den Beifall kluger Kollegen und ooransblickeudel Politiker muß er ver zichten. Kann's auch; denn er hat, wie ihm gebührt, ein großes Publikum. (!) Icv. — Kvlonicildiri ktor Trrnlnirg veiönentlicht aegeuüber versch-edeuen Vermutungen, die in der Prelle aufgetaucht sind, im „Breslauer General Anzeiger" eine Eiklärung, daß er nicht daran denke, ein anderes Amt als das Kolonial- amt zn führen. — In der „Deutschen Tageszeitung" wird bestätigt, daß. abgesehen von, Kultusminister, kein Preußischer Minister imd kein Staatssekretär im Reiche darau denkt, aus dem Amte zu scheiden, und daß auch an den maßgebenden Stelle» keinerlei Ne'giwg vbmaltet. irgendwelcher! Amts- wechstl in den Minist.»»'» und Staates kretariaten herbei- znfnhren. Was den .Kiilmkiiiinisler anlcnigt, so stand lein Entschluß, na-b dem Schlüsse des Landtags ans dein Amte zn scheiden, sch m seit geraumer Zeit fest. Die letzten Vor gänge haben nirgend dar» Anlaß gegeben, die Ansführimg des Entschlusses zn beschleunigen. — Zn der Meldung der „Brannschw. Landesztg.". wonach der Regentschaßörot den Herzog Johann Nlbrccht zn Mccklrttkurg dem Landtag als Regewen de« Herzog- Inms Vorschlägen werte, sind die amtlichen Brannschweigllch-n Anzeigen vom beizoglsthen Staatsininisterinm zu der Er klärung ei mächtigt, daß mi entsch nd »wer Stelle kein-'rlei Beschluß staitgeßmden habe. Aus welche Peffönlickikeit sich V"'s,-H!ag und Wahl richten werden, ist noch völlig ungewiß. Die Erklärmig weist ferner darauf hin, daß die erwähnte Meldung in einer Fassung verbreitet fet. die dem Inhalt § der vertraulichen Verhandlungen zwischen der Regierung und der staatsreclniiw''» Kommission durchaus nicht entspricht. — Die „Wartburg" schreibt in Nr. 12 vom 22. d. Mts.: „Der ichu-arze Boykott gegen den Fürsten Bülom. Der volitischen Jelide des Zentrums folgt der gesellschaft liche Boykott. Kein einziges FmkUonSmitglied des Zen- t'iimS hat im Reichskanzlei-Palast Visitenkarten abgeben dürfen. Ans 'Befehl der Oberen wünscht kein Zentriims- mann Einladungen z» seinen Parlamentarischen Abenden. Jewssen. Empfängen, noch überhaupt pelsönlichen Verkehr init ihm." — Nach den Ers chwingen der letzten Monate handeln die Zenirumsabgeordneten vollständig korrekt. Sie haben ihre Karten nicht als die persönlichen Freunde und Bekannten des Reichskanzlers abgegeben, sondern als Ab geordnete. Nachdem er aber dem Zentrum und seinen Vertret-rn offene Gegnerschaft angekündigt. ja direkt Fuß tritte ve«setzt bat. so verlang«, es die eigene Würde, daß diese Volksvertreter mit dem Fürsten Bülow nichis mehr zu tun haben wollen, außer in amtlicher Eigenschaft. Eme Verrufserklärung ist das noch lange nicht! Wir möchten einmal sehe», wte die Liberalen sich benehmen würden, wenn ihnen eine solche Behandlung zu teil wiffde. Sie würden einfach so lange tntriguieren, bis Bülow ge stürzt wäre. — Auf Wunsch drs Kaiser- und Einladung der Amerikanischen miss mchafllich-mediz»,tscheu Gesellschaft wird der Ophthalmologe Umveisttätsprofessor Karl Heg sich am 0. April »ach Nordamerika begeben, um -1 Monate lang Vorträge au de» Universitäten in Chicago, Philadelphia und Newhcnk zu halt n Im Zustand des NeickistagSabgeordneten Prinz Arenberg ist ein Stillstand der Kranklxnt eingetreten. Hoffentlich geht sie der Besserung entgegen. — Konsumcntcnligen? Als zu Beginn des verflossenen Jahres die Berliner Heimarbeitsausstellung einen tiefen Blick in das Elend der Heimindustrie und die dort herrschen den tranrigen Produktionsverhältnisse tun ließ, wurde n. a. auch anf die Gründung von Konsumentenligen, Käufer bünden, nach dem Muster der Vereinigten Staaten von Nordamerika und der Schweiz als ein Mittel der Selbst hilfe zur Bekämpfung der Sck-äden der Heimarbeit hin- gewiesen. Wie die „Soziale Praris" (Nr. 24) mitteilen kann, ist als Folge der Heimarbeitsausstellung iiiininehr ein solcher Känferbnnd in Berlin entstanden, der sich zur Ausgabe gestellt hat, die Koiisninentenmoral. d. h. ein größeres VeraiitwortlichkeitSgefühl gegenüber den Ange stellten und Arbeitern bei dem sausenden Publikum anzu regen. Politi'ch und konfessionell ist der Bund völlig neu tral. Ter Bund nimmt seinem Programm nach zunächst folgende Gebiete in Angriff.- Verbesserung der Arbeits- Verhältnisse der Haiidelsangestellten, ferner Verbesserung der Arbeitsverhältnisse in der Bekleidnngsindnstrie sowie in der Konsitülensabrikation. Bei dem kaufenden Publi kum sucht der Bnnd zunächst auf. Berücksichtigung der fol genden Piinlte lilnzuwirken: Nicht »ach 8 Uhr abends ein- kaufen, die Einkäufe am Sonntag ans das Unerläßliche beschränken. Bestellungen — namentlich in den Saison- iiidiistiieli und vor Festen — rechtzeitig auszugeben, um allzulange Arbeitszeit und Uebel-anstrenguiig der Arbeiter und Angestellten zn permeiden. Tie Gescl-ästsstelle des Berliner Käiistwbunoes befindet, sich Berlin XV., Nollen- dorsstraße 20/3(1. Man darf wohl annehmen, daß die Lei tung des Berliner Känselbiindes zur Errichtung solck-er Vereinigungen auch in anderen Städten gerne eine hel fende Hand reichen wird. OekterreichNnqarn. — Die NuögleichSverhandluligeu werden nach Ottern fortgesetzt. Inzwischen wird eine Kommission die Eisen- bahntarisfcage klären und beraten. Es wird hier betont, daß noch in keiner cwzigen Frage, auch nicht über den langsnllieen An-ol-nch eine desinitiveEntsck'eidung »"(allen sei. Im böhmischen Landtage führte der Statthalter in Beantwortung einer Interpellation aiis, er sei vom Han- delsiiiinister zu der Erklärung ermächtigt, daß die deutsche Regierung in der Angelegenheit der Wiedereinfüh rung v o n S ch i s s a h r t s a b g g b e n anf der Elbe bisher an die Regi-rung nicht hercingetreten sei. und daß daher der österreichische» Negierung z» irgendwelchen Ver handlungen über duze Angelegenheit kein Anlaß gegeben sei. lim aber schon jetzt jeder Unsicherheit der cun Elbever- tehr interessierten Kreise über die Auffassung der Negie rung bezüglich des 'in Tentschen Reiche vielfach erörterten Projektes einer Abgabenerhebniig ans der Elbe vorznbcn- gen, betonte der Statthalter, daß die Negierung sich der Bedeutung der vertragsmäßigen Abgabefrei- heit der Schiffahrt anf der Elbe für die hei mische Volkswirt sch« st wohlbewnßt und eben deshalb an den Garnntien unentwegt festziihalten bemüht sei, die das internationale Elberecht Oesterreich in dieser Beziehung gewähre. Wie die Neue Freie Press- meldet, hat die Regierung nii Hinblick ans die rumänische Banrrnbcwegung die Konzentrier»»» von Gendarmerie an der Grenze der Bukowina und Rumänien angeoidnet und ein staatliches Sanitätsorgan dorthin entsandt Von militärischen Maß nahmen ist Abstand genommen worden, da die Bewegung bisher die Grenze nicht übe»schritten hat. Frankreich. - Im Ministerrat wurde dein Knltlisminister Briand die Ermächtig»»» erteilt, in der Kammer einen Gesetzent wurf einziihiingen. nach dem die Leichen des Ehepaares Bert Helot im Pantheon beigesetzt werden sollen. — Ter unabhängige Sozialist Lcscbre wurde mit 42 gegen 33 Stimmen zmn Vorsitzenden des Pariser Ge- nieinderates gewählt. «Großbritannien Das neue Transvaal Parlament ist bereits in eine» Konflikt mit der britischen Negierung geraten, indem es ein von dem früheren gesetzgebenden Rat erlassenes, von der britischen Negierung aber im letzten November ansge- bobenes Gesetz zur Einschiänl'nng der Einwanderung aus Indien jetzt wieder angenommen und dem gesetzgebenden Rate mit dem Verlange» um sofortige Bestätigung zuge schickt hat. Weiterhin wird vermutlich die Frage der Amts- sprackx' Schwierigkeiten bieten. Tie Verfassung erlaubt die Verwendung der Burciisprache neben der englischen Sprache, doch tvinde ans Biirenkreisen wiederbolt das Verlangen ge stellt. daß für die Beamten auch die holländische Sprache zn- gelassen werde. Das Unterhaus verNvirf mit 150 gegen 118 Stim men den vom Liberalen Straus eingebrachten Antrag ans obligatorische Einfühlung des metrischen Systems für Maße und Oiewichte. Rußland. — Die Time? erhalten von ihrem Petersburger Korre spondenten folgendes Telegramm: Ich bin in der Lage, nach Mitteilungen au» bester Quelle festzustellen, daß keinerlei Verhandlungen mit Rußland über die Schließung der Ostsee angeknüpft worden sind und daß in Petersburg von dem Plane nich'S bekannt ist. — Der von 87 Abgeordneten in der Duma ei«ge- brachte Antrag betreffend die Bildung einer Kommission zur Beratung einer Amnestievorlage rief einen Beschluß der vereinigten Gruppen der Gemäßigten und der Rechten her vor, durch den die Gewährung einer allgenieinen und auch einer teilweisen Amnestie in diesem Augenblicke nicht für zeitgemäß erklärt wird, weil sie als Schwäche der Negierung gedeutet Urerden könnte. — Reichsduma. Znm Schlüsse der Debatte über die Hilsskommission gegen die Hungersnot gab der Minister präsident Erklärungen ab über die der Duma gesetzlich xu- stehenden Rechte, gab zu, daß die Gesetzgebung über tie Organisation des Hilfsdienstes zur Bekämpfung der Hungersnot mangelhaft sei, und erklärte sich bereit, inbezug auf diese Hilfeleistungen jede gewünschte Auskunft zu er teilen. Mit dem Anträge Noditschew sei die Negierung voll und ganz einverstanden. (Große Bewegung im Saale.) Verschiedene Abändenmgsanträge zu dem Anträge Nodit schew wurden mit 287 gegen 168 Stimmen abgelehnt. Dann wurde der Antrag Noditschew mit derselben Mshr- k-eit angenommen .Hierauf wurde die Sitzung geschloffen. — Die letzten Abteilungen der Bescitzungstruppen der Mandschurei sind aus Eharbin zurückgezogen worden. Die Räinnung des Landes von russischen Truppen ist somit voll ständig beendet. Spanien. — In Cartbegena finden große Vorbereitungen für die Besegnung Eduards VH. mit Alfouso statt. 12 englische Kriegsschiffe werden im Hafen ankern. Marott». — Der Sultan hat zn den Ernennungen der mit der Organisation der marokkanischen Polizei beauftragten stanzöstschen und spanischen Offiziere seine Zustimmung ge geben. (Weitere Rundschau in der 3. Beilage.) Aus Stadt und Land. Dresden, den 23. März 1SV7 Tageskalender für den 24. März 1811 Uebergabe der Festung Bttsch. — 1844 f Berlel Tborwalffen zu Nysoe, be deutender Bildhauer. — 1441. * Kurfürst E-nst v.n Sachsen, Stifter der erriestinischen Linie. 25. März. 1801. i-s Friedrich v. Hardenberg zu Weißen» fclS, bekannt unter dem Name» Novalis als hervorragender Dichter. — 1252 * Knnradin von Schwaden, der letzte der Hch-nstaufen. 2 6 März, s V-of. F. Pauivels in Dresden, bekannter Historienmaler. — 1871. Wa g der Pariser Kommune. — 1827. s Ludwig v. Beethoven zu Wien, der größte deuische Tondichter. —* Wetterprognose des König!. Sächj. meteoro logischen Institut« zu Dresden für den 21. März: Wind und Bewölkung- stacke westliche Winde, veränderliche Btwöcksng. Niederschlag und Temperatur: keine erheblichen N ederschläge, lang same Erwärmung. *— Der Generalmajor a. D. Seyfert, der im Jahre 1000 ans dem aktiven Heeresdienst auöschied und zuletzt die Stelle des Direktors des topographischen Bureaus be kleidete. starb am 21. d. M. im 65. Lebensjahre. Ec war u. a. Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. — * Der Kaufmann und K und K. Oesterreichisch- Ungarischer Generalkonsul Johannes Wimmer in Lissa bon, welchem Se. Majestät der König anläßlich der Reise nach Portugal das Ritterkreuz 1. Klasse mit der Krone vom Albrechtsmdcn verliehen hat, ist am 26. Mai 1842 in Frauenstein geboren. Ec ist noch jetzt sächsbcher Staats- angehönger und Ehef der von ihm im Jahre 1865 ge- gründkbn Firma Johannes Wimmer u. Eomp.. die außer einem sehr bedeutenden Import von Holz und anderen Baumaterialien eine ansehnliche Reederei mit 5 oder 6 großen Segelschiffen unter deutscher Flagge betreibt. Die Finna genießt in der kaufmännischen Welt ein hohes An sehen und hat dem deutschen Namen volle Ehre gemacht. Ein Sohn des Herrn Wimmer, der Leutnant Eduard Wimmer, früher im K. S. 2. Hnsaren-Regiment Nr. 10, ist vor etwa 2 Jahren in Südwestasrika auf dem Schlacht felde g fallen. — * In Dresden soll im Jahre 1000 eine inter nationale photographische Ausstellung stattfinden. —*X Vor dem Dresdner Amtsgericht fand am Freitag eine Versammlung der Gläubiger im Konkurse dcr früheren Knmmerwerke (jetzt Sachsenwerke) in Niedersedlitz statt. Wie noch erinnerlich sein wird, brach am 15. Juli 1001 zur Zeit der großen Krisis das Kummcrwerk zusammen, als ihm durch den Zusammenbruch der Dresdner Kredit anstalt für Handel und Industrie der Lebensfaden abge schnitten wurde. Es sind bis jetzt ans die 15 000 000 Mark betrageirden Papiere 26'/, Proz. verteilt worden. Die Gläubiger haben nach dem Stande der Masse nur noch '/i bis 1 Prozent zu erivarten. Das „Sachsenwerk", das derzeit an die Stelle der Kummerwerke trat, hatte iin abgelanfenen Geschäftsjahre einen Neigewimr von 258630.63 Mark gegen 108387 57 Mark im Vorjahre, so daß sich die Unterbilanz um 1308-16.13 vermindert. —* Die beabsichtigte Legung des DückerrohrS in der Elbe bei Kaditz ist durch das Hochwasser wesentlich hinansgeschobcn worden. Ein bei der Arbeit benötigtes Gerüst, das bereits errichtet war. wurde vom Strome fortgerissen und weit fortgeschwemmt. —* Das Elb Hochwasser erreichte gestern den Höchst stand mit 236 Zentimeter über Null. Bei andauernden Negenfällen dürfte weiteres Wachstum bevorsteben. —* Die Frage einer staatlick-en Pensions- und Hinter- bliebenenversiclieruiig der P r i v a t a n ge st el l 1 e n im Deutschen Reiche ist durch die Neickistagsdcbatte vom 16. März iilin auch offiziell von der Negierung als „berech tigt" anerkannt worden. Gleichzeitig ist die lange ver sprochene und von allen Privatangestellteu sehnlichst er- wartete amtlickie Denkschrift über die Privatenquete vom 15. Oktober 1903 dem Reichstage zugcgangen. Was haben mm die Privatangestellten in dieser wichtigen Frage zu tun? Der Staatssekretär Graf Posadowsky sagte es ihnen selbst in seiner Nelx: vom 14. d. M.: „Es ist nun Sache -er Privataiigcstellten, sich über die Folgerungen -er Denk schrift klar zu Iverdenl" Es ist dies eine beachtenswerte und dringliche Mahnung von hoher Stelle, das Ersen -u