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müssen wieder au-g.führt werden Alle übrigen R nder sind vom freien Verkehre anszuschließen und nur zur Ab- schlachtung innerhalb vier Tagen in den dafür bestimmten Schlachthäusern unter den gleichen Bedingungen wie für österreichisch-ungarisches Vieh zuzulassen. Die RetchSerbschaftSstcuer im Jahre 1G>9 in Preußen hat interessante Resultate ergeben. Wegen der progressiven Besteuerung erreichen die vier höchsten Anfallsgruppeu der Erbschaften ungeachtet ihrer im allgemeinen abnehmenden Werlsummen sowohl verhältnismäßig w e auch lmitAuSnahme der untersten Gruppe) absolut größere Beiträge als die niederen. So ergaben 1909 die Erbschaften über 5,0 000 Mk. mit einem Gesamtwerte vo r 108 Millionen Mark einen noch etwa» höheren Steuer ertrag als die darunter liegenden Ansälle mit 200 Millionen Mark Im einzelne» entfallen auf die unterste Gruppe von 5,00 bis 5,000 Mark im Jahre 1909 bei Zusammenfassung der Erbschaften und Schenkungen fast dni Viertel aller Anfälle; ihr Wert jedoch beträgt nur ein Sechstel, ihr Stcuerertrag sogar nur ein Siebentel der entsprechenden Gesamtzahlen. Die oberste Gruppe dagegen, die noch nicht ein Tausendstel aller Anfälle umfaßt, nimmt an Wert nur fast den zehnten, an Ertrag jedoch weit mehr als den achten Teil der betreffenden Summen ein Kolonialinstiz. Abgeordneter Erzberger teilt auf Grund der Asten inr „Tag" nahezu unglaubliche Vor kommnisse auS der Kolonialjiistiz mit und zwar im An schluß an den Prozeß Babe; znnt Beispiel Ter Swakop- mnnder Garnisonsfom»iandant erklärte bei Ansbruch des Hereroansstandes <I90Il Ort und Bezirk Owasopiniind in Kriegszustand; bei seinem Abmarsch nach Okahandja über- trug er Bezirksamtmann Tr. Juchs (der beute Staats anwalt in Berlin is!) das Militärkommando; dieser ließ auf Verlangen der Bürgerschaft 1700 .stiften Dpnawit nebst Sprengkapseln «Wert lOOOilO Mark), die 'o gut wie frei einige .Kilometer von Swakopmnnd lagerte», durch die Wörnianu Linie auf einem leichter verstauen und aus See verankern. Eine ganz selbstverständliche Amtshand lung. da die Menge Dynamit durch eineu Pistolenschuß, selbst durch einen Haminerscblag eines Schwarzen les waren damals t-'ooo feindliche Schwarze am Platze; diese kannten Dynamit vom Balmbau ber) zur Erplosiou gebracht werden kannte. Die Kisten lagerten dann dort einige Zeit, bis für sichere Unterbringung und Bewachung an Land wieder ge sorgt werde» konnte; daun wurde das Dynamit zurück gebracht. Es war etwas augenäßt und um rund 20 000 Mark geschädigt. Die Eigentümerin des Dynamits ver langte vom 'üdwestatrifanischen FisknS Ersatz. Bezirks gericht und D t ergericbt wiesen die st läge ab. letzteres unter deutlichem Hinweis, daß Dr. Juchs seine Amtsbesngnisse überschritten l>abe man denke an den Kriegszustand und die stets drohende Gesabr. Nunmehr verklagte begreif licherweise die Hamburger Dynamitfabrik, die Eigen tümerin. Dr. Fncbs auf Schadenersatz; dieser war zu seinem Glüche bereits nach Deutschland zurück-gekehrt, wo Land gericht und Kaininergericht natürlich die Klage rundweg abwiese». Die geschädigte Firma hat ihr Geld beute noch rächt, obwohl die Rechtslage doch sehr klar ist. Daß die beiden südwestafrikanischeu Instanzen falsch entschieden haben, ist nicht das Bedenklichste; unglaublich aber ist, daß leide Instanzen einen Prozeß von solcher Tragiveite ent schieden haben, ohne mit einem Worte die umfassende Dynamitgesetzgebung des Schutzgebietes. die natürlich entscheidend ist, zu erwähnen. Nach meinen Informationen haben die Gerichte diese Gesetzgebung, die jede koloniale Gesetzessammlung enthält, gar nicht gekannt. Auch dieser Prozeß bat nahezu drei Jahre gedauert, und er recht fertigt auw neue den Ruf nach einer gründlichen Reform unterer Koionialjustiz: mindestens sollte der Reichstag noch die dritte Instanz in der Heimat schassen. Dir Lniidcsvcrsammlnng der Sozialdemokratie Elsaß Lothringens nahm nach dem „Vorwärts" einen interessanten Verlaut. Tie Debatte zum Geschäftsberichte dreiste sich im wesentlichen nm einen Antrag der Lothringer, der die Anstellung eines Parteisekretärs für Lothringen will, und um einen Antrag von Nappoltsweiler-Markirch, der für die iranzösisch sprechenden Grenzbezirke im Elsaß und für Lothringen die Herausgabe eines Wochenblattes in französischer Sprache bezweckte. Die Vertreter Lothringens wiesen dabei aus die große wirtschaftliche Zukunft deS lothringische» Berg und Hütteureviers hin, das bald mit der Präsident der französischen Republik teilweise schon heute zu eigen gemacht. Es gibt Frauen, die die Katzen zu ihren Lieblingen erkoren haben. Wobt kaum, weil sie sich nach dem Mann als den vollendetsten Vertreter des Egoismus betrachten, sondern ober infolge ihrer aristokratischen abgerundeten und einschmeichelnden Manieren. Das mag der Grund sein, warum sich jeden Abend zwei Pariserinnen vor dem Gitter des Zollzentralwarcnlagcrs <Um- cko In I »<»»>»«>) mit ei» paar Körbchen voller Katzeulcokerbissen einsinden. 40 Katzen der verschiedensten Stammbäume erwarten, friedlich aus dem Trottoir kauernd, ihre generösen Nähr mütter. Wenn der Magen knurrt, wird der Disput aus einen Augenblick aus der Katzenrepublik verbannt. Vier zig Katzen! Eine respektable Ziffer. Woher kommen sie denn? Ganz einfach. Es sind sozusagen Zollbeamte in Amt und Würden. Sie finden im Zollamt Obdach und Nahrung. Ihre Nahrung beschränkt sich allerdings auf cm Frühstück, das ihnen ein Zollangcstellter initiier derselbe jeden Morgen um 8 llbr verabreicht, und das die Verwaltung 0 Franken pro Monat und Katzeukops kostet. Die Funktion der vierfüßigen Beamten besteht natürlich darin, die Ratten zu vertilgen, die den aufge- speiclx-rten Waren eine übermäßige Aufmerksamkeit schenken. Indes die Vierfüßler nehmen es mit ihren Pflichten, wie mir neulich ein Zollinspektor erzählte, nicht sehr genau. Im Gegenteil. Und daran ist die private Gutherzigkeit der schon erwähnten Taiucn schuld. Anstatt im nächtlichen Dunkel den Ratten, ihren Erbfeinden, nach- znspüren, widmet sich die Minugeselljchaft wie ein wohl genährter, dickbäuchiger Rentner in Ruhe der Verdauung, oder sic imitiert die berüchtigten Pariser Apachen, nm sich guö ewigen Eifcrsnchtsgründen im blntigen Krallen- und dem Nuhrrevier wetteifern werde, und wo es daher gelte, sich durch das Zentrum und den katholischen Volksverein nicht überflügeln zu lassen. Sonst werde man später mit zehnfach höheren Aufwendungen erringen müssen, was heute noch verhältnismäßig leicht zu gewinnen sei. Di: beim Punkte Landtagstvahlen angenommene Resolution lautet: „Die am 20. Juli 1011 in Mülhausen im Saale „Zur Sonne" tagende Landesversanimlung der sozialdemo kratische» Partei Elsaß-Lothringens erklärt es als Pflicht der Parteigenossen, bei den bevorstehenden Landtagstvahlen in allen den Wahlkreisen in den Wahlkampf einzutreten, in denen ein agitatorischer, organisatorischer oder Mandats- erfolg iraendwie nur inöglich erscl-eint. Die sozialdeino- kratische Partei führt in sämtlichen Wahlkreisen den Wahlkampf in vollständiger Unabhängigkeit ohne Rücksicht nahme ans irgendeine der bürgerlichen Parteien, mit allein Nachdruck die grundsätzlichen Forderungen der klassen- bewnßten Arbeiterschaft betonend und für die Verwirk lichung des Sozialismus wirkend. Ob und inwieweit nach dein ersten Wahlgange eine Vereinbarung mit anderen Parteien erfolgen darf, entscheidend mit bindender Kraft für die Genossen der Landesvorstand und die Landes- kontrollkoininission, die als Zcntralwahlkoniitee eingesetzt sind, in genieinsainer Sitzung mit den Vertretern der Kreisvorstände Diese Sitzung findet am Tage nach der Hanptwabl in Straßburg statt." — Pastor Kray will klagen; er hat an das Konsistorium ein Schreiben gerichtet, das die Offiziere Vor da« Gericht bringen soll. ES heißt in dieser Anklage: „Gestern, am 20. Juli vorm. 10 Uhr, hielt ich in der Luisenkiiche den HauPtgotteSdicnst ab. Zugegen waren n. a. mehrere Offiziere mit Mannschafte», denn die Ehar- lüttenbinger Garnison hat bet uns Gastrecht. Ich predigte über den Text: Apostel. V. 04/42 und legte in dieser Predigt meine Stellung znm Fall Jatho dar. Als ich dreivieitel Teil weiner Predigt gehalten, erhoben sich die Offiziere, gingen lärmend die Treppe herunter und ließen die Soldaten abrücken. Die Gemeinde wurde in nicht zu beschreibende Aufregung versetzt, bcruhigte sich aber, weil ich meine Predigt unterbrach, bis die Soldaten mit lautem Gepolter fort waren, und dann ruhig weiter predigte. Die Entrüstung über diese Störung des Gottesdienstes ist eine allgemeine. Ich selbst kam in die Gefahr, einen Schlag- ansall zn bekommen, zninal ich erst vor kurzem von einer, durch den Arzt mir vcrordneten K»r zurückgekehrt bin. Selbst wenn man mit dem Inhalt meiner Predigt nicht einverstanden war. durfte man tn dieser Weise den Gottes dienst nicht stören. Die von mir gehaltene Predigt sende ich dem Köntgl. Konsistorium tn den nächsten Tagen. Ich bitte hierdurch das König!. Konsistorium, die Namen der betreffenden Offiziere seststellcn z» lassen und erhebe hier mit gegen die Herren Anklage wegen Störung eines öffent lichen Gottesdienstes, gez. LIc. theol. Wilhelm Kraatz." Das kann aber dem Pastor schlimm bekommen; denn waS er hielt, war kein Gottesdienst, sonder» eine kirchen- poliUschc Polemik. Vielleicht erfährt man aber bei dieser Gelegenheit auch, wie viele Zivilpersonen der Predigt bei wohnten. — (kin Bericht über die Anti J«tho Kundgebung de« Militärs in der Luisenkirche liegt bereits bet dein General kommando. Ob eine weitere Untcrsiichuiig dieser An gelegenheit erfolge» wird, ist bisher noch nicht bestimmt worden, da erst einige Vorsragcn, wie z. B. der Wortlaut der Predigt, sestgcstcllt werden müssen. — Der kvangelischc Bund kracht. Die Krenzzeituiig hatte dieser Tage den Bund daraus festgenagelt, daß er zur Jtthosache kein Wort finde; daraus antwortet der Bund: „Überhaupt wird beklagt, daß „überhaupt" keine offizielle Erklärung des Bundes zuin F >lle Jatho vorliegt", da« stimmt; ja, eS gibt überhaupt keine Acnßening dcö Bundes tn einem seiner Organe zu dieser» Fall, und wer die Arbeitsziele des Bundes zn würdigen weiß, wird da« mir allznbegreistich finden. Um so 'kläglicher aber ist der Versuch ans dieser Neutralität, die lediglich aus protestantische, religiöse und nationale Beweggründe znrückznsührc» ist, eine Schuldfcage herauSzubilden. um ihn bet der Ktrchen- behörd: zn denunzieren. Für den UltraniontcmiSmuö. den unversöhnlichen Feind des refornmtorischen Bekenntnisse« und der evangelüchen Freiheit, besteht der ganze Wert deS Falles Jatba, dies an sich gewiß tiel bedeutsamen Ereig- Bißlanipsi' zu messe». Und manche Zollkatzennasc kann füglich einen Vergleich mit dem zersäbelten Gesicht gewisser Korpsstudenten wagen, ohne vor der zwe'beiuigcn Kvn- tnrrenz erröten zn müssen. Tie Rekrutierung dieser Rattenfänger prc> knrruu vollzieht sich iniiner auf dieselbe Weise. Wenn ein Be wohner des Viertels seiner .Hauskatze sich entledigen will, steckt er sie in einen Kord und trägt sie miss Zollamt, wo sie ohne weiteres nngenoininen wird und zur „Bearnten- würde" avanciert. Die zuletzt Adoptierte ist eine prächtige Angorakatze, deren langhaariger, btütenreiner Seidenpelz zn dem struppig wilden Haar ihrer Kollegen wie ein schreiender Gegensatz wirkt. Tie Reinheit des Wohl- gepflegten Felles wird allerdings nicht lange anhalten. Die ichinachtenden Orientcmgen der Neiwngekviiiiileneii haben bereits einen Krieg aus Leben und Tod entfacht, an dem sich die Ursache und der Preis der Fehde aller Logik ziiin Hohne selbst noch beteiligt. Trotzdem nun unsere 40 Katze» das sorgenloseste Groß sladtdaseiil führen und weder den Hungertod noch den Ge- > ichtsvollzieher zn fürchten brauchen, ist ihre Existenz nichtsdestoweniger durch ein schwarzes Wölklein ver lästert. Am Sonnabend oder Vorabend eines Festes be werkt der offizielle Katzenfütterei nicht selten, daß einer oder zwei seiner Pensionäre durch plötzliche Abwesenheit glänzen. Es handelt sich iw,»er nin die fettesten Tiere. Ter ZvIIangeslellie kennl die Lösung de-: Rätsels schon längst und gibt sich keinen Illusionen wehr hi». Er weiß, daß er die Verschwundenen in Form eines Kaiiinchen- brnteiiö, dein die Gaumen der Eingeladenen entgegen- lechzen, ans dem Tische eines 'itozan seines Stadtviertels entdecken wurde > . . nisses, schlechthin in den kirchenpolitischen Ergebnissen, die er von ihm erhofft. Wie einst, al» Lutheraner und Reformierte sich zerfleischten, der Jesuit als lachender Dritter den Kampf gegen die Reformation selbst begann, und ent setzliche Ströme Blutes über Deutschland in 30 Jahre langem Krieg auSgegoffen wurden, so hofft Rom auch jetzt ans innerprotestanttsche Bruderkämpfe. und knüpft daran weitschauende Pläne der Vernichtung." Großartig; e» sind wohl gar Jesuiten, die Jatho vernrtetlt haben, vielleicht ist Jatho selbst ei» eilige- schmuggelter Jesuit. Nnttralstätl sonderbar; nur sagte der Stifter des Christentums: „Wer nicht für mich ist. der ist Wider mich!" Aber da» kümmert den Bund nicht; er kann tatsächlich auch jetzt nur Hetzen — Die Unfruchtbarkeit des kirchlichen Liberalismus erhellt nach der „Krenzzeitg." am deutlichsten, „wenn man einmal die Gottesdienste seiner berühmten Führer aussucht und ihre Kollcktenerträge mit denen in positiven Gemein den vergleicht. Am Soniitag Misericordiae Domini wird die Kollekte zum Vesten der Berliner Stndtniission einge- saninlelt. Die Marknsgeineinde des Pfarrers IN Fischer »nt über 34 000 Seelen brachte l Mark dafür auf; andere liberale Gemeinden reihen sich würdig an: Oster mit 2,29 Mark, Zwingli mit 3,19 Mark, Stephanus mit 3,44 Mark, während selbst der niedrigste Ertrag einer positiven Ge- ineinde noch 7,77 Mark betrug. Liberale Predigten wolle» weder die Arbeiter noch die Gebildeten hören. Woher sollen da die Gaben koimnen? lind wo kein lebendiger Glaube gepflegt wird, wo soll sich da die tätige Bruderliebe zeigen? Ein klein wenig mehr Bescheidenheit stände dein lauten, hoclMiitigen Liberalismus wirklich wohl an. Angesichts solch offenbaren Bankerotts an christlichen« Leben kann man wohl den Wunsch liberaler Genieinden verstehen, daß ihnen die bisher dein Kirchenreginiente ziistehende Befugnis, Kol lekten cinznsehen, übertragen werden möchte. Die ganze Landeskirche durch flaininende Proteste gegen Vergewalti gung und Gewissensknechtschast bennrnhigen, ist freilich leichter, als sich selbst zu bennrnhigen über den Tiefstand des kirchlichen Lebens in der eigenen Gemeinde." So das konservative Blatt. L>e»rerr-1ch-U»st«r«. — Da- österreichische Abgeordnetenhaus fi tzte am 27. d. M. die Fleischnotdcbatle fort. Der Ackerbauintntster erklärte, er erwarte eine nachhaltige Besserung in der Teuerung«- frage, hauptsächlich von der Förderung der Landwiltschost und der Organisation des Absatzmarktes. Er brtrachle die Fletscheinfuhr bloß als ein Notbehelf. Wenn sich Konsu- inenten und Produzenten zusammenschlössen n»d sich da» gesamte Wohl der Bevölkerung vor Angen hielten, würde das angestrebte Ziel sicher erreicht werden. sBeifall.) Der Letter deS Handelsministeriums, Mataja. erörterte den internationalen Charakter der Teuerungsfrage sowie ihre Ursachen. Auch tn Deutschland bilde die Fleischnot seit Jahren den Gegenstand ständiger Klage. Dort seien die Btrh- und Fleischpreise noch höher als tn Oesterreich. Der Redner betonte, der hohe Stand der Preise in Deutschland übe naturgemäß auch eine Rückwirkung auf Oesterreich ans. Er bilde an unk für sich einen Anreiz für den Schlachtviehexport nach Deutschland, namentlich nach Süd- dentschland. In der jüngsten Zeit sei wiederholt die Forde rung eine« Viehauslnhrverbols aufgetaucht, doch sei ein AliSsiihrverbot mit Wortlaut und Geist der Handelsverträge unvereinbar. Uebrigens sei der Schlachtviehexvvrt in einen» starken Rückzüge begriffen. Argentinisches Fleisch einzn- führen statt Balkanfleisch, wäre eine Anomalie. Abends 7 Uhr wurde die Debatte über die LebenSwittel-Teuerung beendet und die betreffenden Anträge an den T»nernngS- Ansschnß verwiesen, der binnen 24 Stunden Bericht er statten soll. Das Hans setzte sodann die Debatte über die Dringlichkeitsanträge betreffend die Drohobyczer Wahl- nin iihen fort. Um neun Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Rom. Der Heilige Vater n»d die deutschen Katholiken. Der vatikanische Korrespondent der „Difesa" in Venedig, des katholischen Blattes, das der Papst täglich liest, und dessen Direktor Saccardo der Liebling des PapsteS ist. bringt niiter „Note Vaticane" folgende bedeutsame Aus- lassnng: „Heute weiidet sich das „Giornale d'Jtalia" gegen die „von einigen römischen Blättern wieder aufgenominene Kampagne gegen die Kölner Richtung und gegen das Zen trum". Es ist nicht recht, wenn man „von einigen römi schen Blättern" spricht. Außer der „Correspondance de Rome" sind von katholischen Zeitungen keine Polemiken gegen diese Richtung und gegen das Zentruin begonnen worden. Und außerdem sind die autorisierten Erklärungen des Pater Ehses mehr als genügend, nm die etwas aufge regten Geister zu beschwichtigen. Die deutschen Katholiken haben nicht nötig, ihre Verdienste gegenüber dein Heiligen Stuhle zu betonen, um die angebliche Gefahr von sich abzu wenden. nicht richtig beurteilt zu werden. Sie sollen auf die Weisheit. Klugheit und Diskretion des Heiligen Dtuhles vertrauen, der nieinals unerträgliche disziplinäre Vorschriften anferlegt, wie er das gegenüber keinem Katho liken lut. Jedes Mißverständnis wird verschwinden, und nin so schneller, se wehr die katholischen Zeitungen den Weg wählen, sich i» lohenswerter Znriickhattnng zu verhalten lind den lokalen kirchlichen Autoritäten überlassen, sich mit dem päpstlichen Rom zu verständige», das stets geneigt ist. Zwistigkeiten beizulegeu wo der gute Wille der Katho liken nicht fehlt." Diese Worte spiegeln besser die wirkliche Anschauung des Papstes als die interessierte» Auslassungen betroffener Stellen in liberalen Zeitungen Italiens. Tie Worte der „Difesa" sind wirklich eine gute Knude für die deutschen Katholiken, denen ausdrücklich »och einmal die Versicherung gegeben wird, daß der Heilige Stuhl ihnen gewogen ist und ans Einslüsterungen der „Eorr. de Roine" nicht tzört. Ar«ukreich. Zur Psychologie des niodernrn Frnnkreich sckneibl die „Allgeni. ev.-luth. .Kirchenztg." <Nr. 29T „Ter parlamentarische Klüngel und sei» regierender Ansschnß schwanken dort zwischen Lchwäck-e und Brutalität, nin ihr Dasein zu friste», verwirtschaften dadurch aber den letzten Rest ihres Ansehens „Was hat die parlamentarische