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Sächsische Volkszeitung : 29.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192104294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-29
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.04.1921
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Freitag den 2». April 192t «»n»,«?«»«, «r. 08, Seite » Forderungen befreit werde. Die erste Bedingung brauche keine Schwierigkeiten zu verursachen, wenn mit den Zwangsmaßnah men. auf dies Bezug genommen werde, nur die vor kurzem auf» erlegten und nicht die früheren im Friedensvertrage auferlegten Zwangsmaßnahmen gemeint seien. Die zweite Bedin gung bedeute jedoch, daß die Deutschen ganz Oberschlesien behal ten, ein Vorschlag, der angesichts des Abstimmungsergebnisses unmöglich sei. Wenn die dritte Bedingung sich auf Spa (Koh le»; beziehe nnd aus den Schuh der alliierten Schlüsselindustrie oder auf irgend weichen wichtigen Bedingungen des Versailler FriedcnSvertrags, stehe auch diese außer Frage. Außerdem erscheine der von Deutschland angenommene Vertrag zu nied rig im Verhältnis zu der Summe, auf die die Alliierten ihre eigenen Vorschläge herabzusehen bereit wären. Endlich erwähne die deutsche Note nicht die Entwaffnung nnd die Aburteilung der Kricgsbeschnldigten. Eine Berichtigung der deutschen Botschafter Paris, 26. April. Die hiesige deutsche Botschaft hat der Presse eine Note zugehen lassen, über deren Inhalt „Petit Journal" berichtet. Die deutsche Note hebe hervor, daß das Pariser Ucbereinkommen einen augenblicklichen Wert von 63Milliarden vorgesehen habe, während die denische Regierung seht 60 Milliarden anbiele, und daß die in Paris vorgesehenen JahreSzahlungen insgesamt 22g Milliarden betragen, mährend sie sich nach den deutsche» Vorschlägen aus insgesamt 200 Milliarden belaufen sollen. Infolgedessen sei die Differenz nur klein. Die Note suche den Beweis zu erbringen, daß die in Pari« vorgesehene AuSfuhrabgabe von 12 Prozent jährlich nur eine Milliarde ein- bringen würde und daß das neue deutsche Angebot, die Forderung, die bisherigen Leistungen dem WiedergutmachungSkonto zuzuschreiben, nusgebcn habe. Endlich setze die Note auseinander, daß Deutschland keineswegs die Räumung der durch die Bestimmungen des FriedcnS- verlrageS besetzten deutschen Gebiete verlange. Die „Chicago Tribüne" will aus Pariser deutschen Kreisen erfahren haben, Dr. Simons verlange keineSivcgs die sofortige Ab berufung der Besatzung Struppen, wohl aber ihre stasfclwcise Verminderung. Die Alliierten hätte» Deutschland seinerzeit inoisiziell dahin informiert, daß die Höchstziffer der Rheinarmee 70000 Mann nicht übersteigen werde. Nach deutscher Feststellung betrage die Zahl aber jetzt bereits 180000 Mann. Dr. Simons wäre der Ansicht, das; 0000 Mann in jedem der drei Brückenköpfe »nd 8000 Mann in Koblenz und Mainz vollauf genügen würden. Das „Handeln" fängt erst an Paris, 28. April. Gustav Hervb schreibt der „Vieiorr e"' Die amerikanische Vermittelung sei der politische AuSdrnck des Bedürfnisses nach Ruhe und Ordnung, deren die ganze kapitalistische Maschine bedürfe um wieder inUeberflnßNeich- tiimer zu schaffen. Man werde bald sehen, daß das Angebot von 60 Milliarden nur das erste Angebot sei. Das Handeln habe erst angefangen zwischen Berlin und Washington. Wenn eS Washington gelinge, Berlin zur Lrttärung zu nAigrn, daß in den 50 Milliarden die 20 Milliarden, die Deutschland am 1. Mai d. I. zu bezahlen habe, nicht enthalten seien und wenn Deutschland außerdem die Schulden der Alliierten bei Amerika übernehme, dann sei man nicht nr ehrsehr weit vonder Einigung. Hervä fordert zum Schlüsse auf, in Geduld und ohne Nervosität daö Ergebnis der amerikanischen Vermittelung ab-nwarten. Einwendungen der Alliierten Parts, W. April. „Ncwhork Herold* teilt die Einwen- Wendungen, die die alliierten Sachverständigen gegen die deutsche Note Vorbringen, mit. Erstens wird gefragt, welche Anzahl Von Jahresraten Deutschland bei der Berechnung von 200 Milliarden angenommen hat. Eine übermäßig Hobe Zahl von Jahresraten oder ein sehr niedriger Zinsfuß machten den Vorschlag unannehmbar. Zweitens müssen ausführliche Einzelheiten über Deutschlands Anleihe- Pläne gegeben werden. Eine Verzinsung der iiiternatwnalen Anleihe mir mit 4 Prozent, könnte nur mit schwere» Oviein geschehen, indcm eniiveder Deutschlands eigener Kredit schwer leiden würde oder der internationale Kredit für diese Anleihe wäre überhaupt nicht zu finden. Drittens: Wie verbält sich Deutschland zur 12prozentlaen Aiisiuhrabgabe? Viertens: Was versteht Deutschland unter Weiter zahlung auf rein kommerzieller Grundlage? Fünftens: Weitere Auf klärungen werden besonders darüber verlangt, wie Deutschland die Forderungen der ReparationSkommiision bezüglich der 12 und der 1 Milliarde erfüllen will. Als letztes werden die Schlußbedingnngen der deutschen Note vollständig abgclchnt. Frankreich und Belgien lehnt ab London, 28. April. Das Reutersche Bureau erfährt, daß die französische Negierung den französischen Bo schofler in Washington auigefortcrt habe, das Staatsdepartement davon in Kenntnis z» sehen, daß eS die letzten deutschen Vorschläge weder bil ligen noch in ihnen die Grundlage für ei» mögliches Ueberein- kommen erblicken können. Der belgische Minister de» Aeußeren Iarpar hat dem Rcuterschen Bureau mitgetcilt, daß Belgien den deutschen Vorschlag nicht einmal der Erörterung wert halte. Sforza nach London Aon», 28. April. Gras Sforza ist beute nachmittag »ach London abgereist. Der Züricher „Tagesanz." meldet aus Rom: Giolitti sagte über die oberschlrsische 'Abstimmung, daß Italien einer Abschnürung Deutschlands von den Bodenschätzen vtrrschlesten« niemals zustimmen könne. Auch von Bulgarien soll erpreßt werden Belgrad, 28. April. Nach einer Meldung aus Sofia hat der bulgarische Handelsminister der Reparationskommission mitge- trilt, daß Bulgarien nicht imstande sei, auch nur eine einzige Friedensvertragsverpflichtung durchzusühren. Alle serbi schen Blätter fordern die Regierung aüf, falls sich diese Nachricht bewahrheiten sollte, sofort eine energische Haltung gegenüber Vul- garten in der Frage der Durchführung de- Friedensvertrages «tnzunehmen und dem Beispiel der Verbündeten in der Erzwingung ihrer Fordeningcn von Deutschland zu folgen. Hoover für vesterre ch (Eigener Drahtber'cht der .Sächs Voll-zeitnig") Wien, 29. April. Wie zuverlässig verlautet, hat Hoover, der während seines europäischen Aufenthaltes persönlich die Unmög lichkeit für Deutsch-Oesterreich festaestellt, in den vom Friedensvertrag festgesetzten Grenzen wirtschaftlich zu existieren, und daß die erste Hilfeleistung für das gepeinigte Land organisiert, nachdem er jetzt unter Hardlng zur Macht gelangt, in Aussicht gestellt, daß er Deutsch-Oesterreich die für einen VierzMonatsbedars ausreichende Mehlmen sie von 200000 Tonnen und einen gewissen Barbe trag bewilligen werde. Auch Holland rüstet - ab (Eigener Drahtbericht der „Sächs. BolkSzeitung*./ Berlin, 2V. April. Wie aus dem Haag gemeldet wird, saßt die Werbearbeit gewisser holländischer Kreise für die Ver größerung der Flotte mehr und mehr Wurzel. Nach Mittei lungen des „VaderlandeS" im Haag werden jetzt Versuche gemacht, »inen Nationaislottenfonds aufzubringen, der für den Bau zweier Schlachtschiffe nnd von 6 Kreuzern sowie einiger kleiner Fahrzeuge zur Berte digung der indischen Kolonien dienen soll. Die i»ö Auge gefaßte Geldsumme beziffere sich ans den Betrag von 800 Millionen Gulden. Keine Einigung im englischen Streik London, 28. Avril. Die Besprechungen der Vertreter der VexgwerkSbefitzer, der Bergarbeiter und der Negierung dauerte» beute Ke« ganzen Lag. Jetzt wird mitgetellt» daß die Regierung die van Ihr angebatenrn UnterstütznugSgelder »an?'/, auf 10 Millionen erhöht hat. Die Bergarbeiter find noch nicht völlig zufrieden- gestellt, doch wird der Vollzugsausschuß der Delegiertenkonferenz Bericht erstatten. London» 28. April. Die Bergarbeiter haben das Angebot der Regierung abgelehnt. Di« dänischen Finanzen Kopenhagen, 28. April. Im Dänischen ReichStaa gab Finanz- minister Neergaard eine Ueberficht über di« finanüelle Lage des Lande«. Da« abgeschlossen« Finanzjahr weist einen Fehlbetrag von 200600000 Kronen auf. Der Minister bezeichnet« diesen Fehlbetrag als nicht überraschend, da im verflossenen Jahre die Einverleibung NordichleswigS natürlich bedeutende Kosten verursacht habe. Im übrigen war der Verlauf de« Jahres anormal auf Grund der Abwicklung der durch den Krieg veranlabten besonderen Veranstaltungen. Nach den Berechnungen de» Statistischen Amte» betrug die Gesamt- netloschuld Dänemarks am 81. Dezember 1020 800 Millionen Kronen, während die Netioichuld am 91. Dezember 1013 eine Höhe von 000 Millionen Kronen hatte. Staatsstreich in Fiume Fiume, 28 April. (Stekani). Gestern habe» sich die Faizisten Von Fiume des Rathauses bemächtigt, und ei» vorläufiges Direktorium unter dem Vorsitz des ehemaligen Bürgermeisters Gigante als ReglernngSgewali eingesetzt. Gigant« erklärte, daß der Kommandant der KarabinieriS von Fiume alle Verantwortung über nehme. Drei an die Bevölkeriina gerichtete Aufrufe wurden veröffent licht. in denen insbesondere die Wahlen vom 24. April für nichtig erilärt werden. Ein eindrucksvoller Zug bewegte sich unter Hoch rufen auf Italic» und d'Annunzio durch die Straßen. Die Stadt ist ruhig. Nach Bläiiermeldungcn wurde nachmittags der italienische Delegierte amtlich von der erfolgten Proklamation in KenniniS gesetzt. Faszistensturm« Rom, 28. April. Wie die Blätter melden, setzten aeflern Faizisten die Arbcltskammer sowie die Büros anderer sozialistischen Einrichtungen in Tcrni in Brand. Zum Zeichen des Protestes traten die Arbeiter in de» Stahlwerken, Hochöfen nnd anderen Fabriken in de» AuSstand. Faizisten suchten die Umgebung von Terni heim und äscherlen die Versammlungslokale der Sozialisten in Marmore, Piendilnco und Papigno ein. Die Einwohnerwehren (Eigener Drahtbericht der „Sächj. B olk-zeitung*.) Berlin, 39. April. Die Ministerien in Württemberg und Oldenburg haben den Weiterbestand der Gt n wohnerwehren unter der Voraussetzung als rechtsgültig zulässig erklärt, dag die Waffen der Wehren unter ständiger Obhut der Regie rung gehalten werden Die preußischen Einwohnerwehren haben nunmehr den Staaism irisierten Mitteilung davon gemacht, daß ihre Neukonstituicrung im Mai erfolgen werde, und zwar auf der gleichen Basis wie in den übrigen Ländern. Eine Rede Dr. Heims (Eigene, Drahtbericht der „Sächs. Volks,eitun g".j München, 29. April. Der bahecische Bauernsührer Dr. Heim sprach gestern nachmittag in der öffentlichen Generalver- jammlung des Christlichen Bauernvereins, in der die gesamte bayerische Bauernjchait verirrten war, über die politische nnd wirt schaftliche Lage. Die zweistündige Rede Dr. Heims war insofern polnisch bemerkenswert, als Dr. Heim einen Kanzler Wechsel nnd einen Wechsel des Reichsministers des Aenßern für die allernächsten Tage ankündigte und den denlbar schärfsten Vorstoß gegen den Berliner Zentralismus unternahm. Neuwahlen in Mitteldeutschland (Eigene, Drahtbericht der „Sächj. VoikSzeitnng*.) Berlin, 29. April. Aus der Provniz Sachsen wird gemeldet, daß 108 Gemeinden des mitteldeutschen Aufstandsgebteks an die Staatsregicrung das Ersuchen gerichtet habe», die Kreis« und Gemein oe wählen im Aufruhrgebiet für ungültig zu erklären, um die Willkürherrschaft der Kommunisten zu brechen. In vielen Gemeinden haben die bürgerlichen Verueter bereits ihre Mandate medergelegt, um Neuwahlen zu erzwingen, in anderen Gemeinden sind fas» alle kommunistischen Vertreter verhaftet oder flüchtig. Die Sie uw ah len werden dem Bürgertum in vielen Orten die Vorherrschaft bringen. Verhinderte Hetze (Eigene, Drahtbericht der .Sächs. Volk« zeit» uz".) Halle, 29. April. Auf dem Gülerbahnhof in Halle wurden Kisten mir Hundcrttausenden Flugblättern beschlagnahmt, in denen die Mehrhettsioztaldcmokratte und die Unabhängigen zum Kampfe aufgehegt werden. Lohnerhöhungen im Rrrhrbergbau Essen» 28. April. Zwischen de» Arbeitgeber- »nd Arbeit» nehnietverbänden des Bergbaues wurden Lohnerhöhungen vereinbart, die rückwirkend mit dem 20. April in Kraft getreten siiio. Kleine Nachrichten Berlin. Die Vcilianbinngen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern i», Berliner Einzelhaiidcl über Lohnfragcn, sind gestern abend geicheileit, so daß e t» S t rei k un v er m ei t> > ich geworden ist. Der AuLstaiw wiiroe 30090 Arbeitnehmer umfassen. Aus dem sächsischen Landtag LozlaWrriings- nnd Preisprüfungsamt Im HausyaltuuSjchutz A des sächsischen Landtages wurde am Donnerstag auch über -das La » desamt s ü r Gemein- wirtjchast (soziallfierungsamt) verhandelt. Uebereinstiin» niend war man der Meinung, daß das Sozialisierungsamt die Ausgaben, die ihm vei seiner Gründung vor zwei Jahren ge steift wurden waren, nicht zu lösen vermocht hat. Gegen die wei tere Ausrechterhallnng des PreisprüsungSamtes wurden starke Bedenken vorgebracht. Sehr bemängelt wurde die Besetzung der Kontrollinstanzen mit ungeeigneten Elementen. Gegenüber den über die UeberwachungsauSschüsse geführten Beschwerden erklärte die Regierung, daß sie sich über das Weiterbestehen des Landes- preiSamtcs noch nicht schlüssig geworden sei. Eö wurde dann über die Kapitel Wirtschaftsminijterium. ArbeilSininisterium und Ministerium des Innern abgestimmt, wobei die bürgerlichen Parteien diese Kapitel und damit die Gehälter für den Wirt- schaftSminisler, den Arbeitöminister und den Minister des In nern ablehnten. Zuständigkeit der sächsischen Schulvorstände. Die säch sische Negierung plant die Aufhebung der Schnlgeineindcn, wo durch die Schnlbvrstünde als selbständige Behörden in Wegfall kommen würden. Die Schulvorstande zahlreicher Landgemeinde», eine Reihe von Räten und andere Korporationen haben sich in Eingaben an den Landtag gewandt, in denen sie fordern, daß die alte Regelung bcibcbalten oder die nenen Schulaiisschüsse mit denselben weitgehenden Machtbefugnissen und mit deren Selbständigkeit auSgestattet werden sollen, wie die bisherigen Schulvorstände. Mit diesen Eingaben beschäftigte sich der Prü fungsausschuß des Landtages, der die Eingaben einstimmig der Negierung zur Kenntnisnahme überwies. Staatsbankgeseh. In der Donnerstagsjitzung des NcchtSaliSschusseS nnd des Haiiühaltausschnsses B des sächsischen Landtages wurde die zweite Lesung der Regierungsvorlage über das Staatsbankgeseh, das die Grundlage znni Ausbau der sächsischen Staatsbank biete» soll, beendet. Die kommunistische Lnndtagöfraltioi, bat folgende Ansrage an die Regierung gerichtet: „Was gedenkt die Negierung gegen die »»erhört Hanen Urteile des Dresdner Sondergerichls zu tun?" Zur Vertagung des Landtags. Wie bereits mitgetellt, tritt der Landtag infolge des Beschlusses der sozialistischen Mehrheit vor Pfingsten nur noch einmal, und zwar am nächsten Mittwoch den 4. Mai zusammen. Tann werden die Landtagsverhand lungen erst wieder am Dienstag den 24. Mai ausgenommen wer den. Bekanntlich war i» Aussicht genommen, die Anfrag« des Abg. Hetzlein wegen der Durchführung de« Reichssiedlungsgesetzes schon am vergangenen Mittwoch auf die Tagesordnung zu sehen. Infolge des Beschlusses der so zialistischen Mehrheit, der ohne Befragen des Aeltestenausschusse« und gegen den Willen der sämtlichen bürgerlichen Parteien er folgt ist, wird auch diese Anfrage erst nach den Psingstkerien, also frühestens am 24 Mai erfolgen. Hingegen ist die Beant wortung der kurzen Anfrage des Abg. Heßlein wegen der Vor gänge im Ebersbacher Schulvorstand als 1. Punkt auf die Tagesordnung der einzige» noch vor den Pfingstferien statt- findcnden Sitzung des Landtages am Mittwoch den 4. Mai ge setzt worden. ^ Nackiricklen aus Sachsen Wirtschaftsminister Fcllisch! Wie wir hören, wird die Ernennung des Abg. Fellisch, des Führers der radikalen Chemnitzer Richtung der Mckrheits- sozialdemokralie, zum Wirtschaftsminisier an Stelle des zurück- getretenen Ministers Schwarz in diesen Tagen erfolgen. Her« Fellisch wird d;e Leitung des WirtschastsministeriumS voraus sichtlich am nächsten Montag den 2. Mai übernehmen. Die Pen sionierung des Herrn Schwarz ist inzwischen geregelt worden. Das Gesamtministcrium und das Direktorium des Landtage« haben, wie wir hören, ans Grund der ärztlichen Zeugmsse zuge stimmt, daß Herrn Minister Schwarz bei seiner Entlassung di« gesetzliche Minisierpension zugebilligt wird. Vcrsehlte Gesuche »in Arbeitsvermittlung Bei dem Arbeitsminister Jäckel laufen in großer Zahl Ge suche um Vermittlung von Arbeit ein. Das Arbeitsministerium ist naturgemäß nicht in der Lage, diesen Gesuchen zu ent sprechen, es kann sie nur an die zuständigen Arbeitsnachweis« weiterleiten. Dadurch treten zum Schaden der Einsender Ver zögerungen in der ordnungsmäßigen Bearbeitung der Gesuche ein. Es wird deshalb daraus bingewicsen, daß derartige Ge suche künftig unmittelbar, bei den zuständigen Arbeitsnachweisen einzureichen find. — Verkauf des „Leipziger Tageblattes". Wie wir er fahren, wird das demokratische ..Leipziger Tageblatt" wahrschein lich in nächster Zeit schon in andere Hände übergehen. Gegen wärtig ist Besitzer des ..Leipziger Tageblattes" Abg. Dr. Rei ri tz old, der vormalige Finanzministcr. Um das „Lcipzioer Tage blatt" bewirkt sich in erster Linie die Firma kill ft ein in Berlin, die die ..Vossische Zeitung" herausgibt. Sb der Verkauf des „Leipziger Tageblattes" an die Firma Ullstein zustande kommt, erscheint noch unbestimmt. Jedenfalls bemühen sich die demokratischen Kreise eifrig, daß das Blatt in den Händen der Demokraten bleibt. Aus Dresden Stndtverorbnetenfihnng Zn Beginn der gestrigen öffentliche» Sitzung teilte der Vorsteher Nitzsche mit, daß die Ortsvereine Dresden- Löbtau und -Naußlitz um Einrichtung einer unmittel baren Straßenbahnverbindung mit dem Hauptbahnhof gebeten haben. Der Rat teilte dazu mit, daß eine teilweise Aenderung des städtischen Straßenbahn netzes in Bearbeitung sei. Zur Frage des MieteinigungS- amtes wurde mrtgeteilt, daß eS infolge der Verlegung staat licher Geschäftsstellen möglich geworden sei, das MietcnngungS- aint im früheren Hotel Kronprinz unter,zubringen. Ans den Antrag der Stadtverordneten, eine Vereinfachung der Geschäftsführung beider städtischen Kollegien Hai der Rai dahin Rechnung getragen, die Grenze für Entschließungen der gemischten Ausschüsse zu erweitern Den Ratsbeschlüssen Wurde zugestimmt und ein M i n d e r h e i t s g u t a ch t e n Thierfeldrr abgclehnt. Im weitere» Verfolg der Sitzung kam es zu einer längeren Anssprache über die Festsetzung deS Unterrichtsbeginns in den Schulen. Stadtv. lllbig beantragt im Auftrag des Prüfungsausschusses, vom Schnliahe 1922 ab den Schulbeginn der vier unteren Klassen der städtischen höheren Schulen auf 8 llbr zu bestimmen. Stadtv. Dr. Diene mann tritt dasür ein, den TchnU«egmn allgemeik ür alle Klassen auf 8 Uhr festsetzen zu lassen, während Stadtv. lnger für den 7-Uhr-Schulbeginn eintritt mit der Begrün dung, die Mehrheit der Eltern wünsche den 7-Uhr-Beginn. Siadtv. R os e n in ü l l e r beantragt, den Rat zu ersuchen, vor einem Beschluß eine Abstimmung der Eltern- und der L e b r e r s ch a f t herbeiznführe». Fra» Stadtv. Weiß wange unterstützt den Antrag Dicncmann. Siadtv. Fräulein Oh ne sorge spricht ebenfalls für den 7-Uhr-Vcginn. In der Fortbildungsschule werde der 7-Uhr-Aufang als eine Wohltat empfunden. Stadtrat Dr. MattheS: Die Elternschaft werde niemals für eine einheitliche Regelung zu haben sei». Für eine einheitliche Regelung seien die Schulleiter. Mit großer Mehrheit wird sodann der Antrag Rosen müller ange nommen. ES folgt dann eine Stellungnahme der Körper schaft zu einem Antrag des Siadtv. K nutz sch, der den Rat ersucht, Auskunft über die Gründe zu geben, die ihn peranlaht haben, Beschwerde bei der R e i ch S g e tr e i d e st e l l e dariiver zu erbeben, daß dieser 160 Doppelzentner Weizenmehl der Einkaufsgenossenschaft bei- Bäckerinnimg freigeaeben habe. Der Antragsteller bemängelt das Verhalten des Rates als unver ständlich. Stadlrai Dr. Temper: Der Rat bade sich dagegen wenden müssen, daß das Reick Maßnahmen obne Kenntnis der Behörden treffe, die für die Durcksührnng der Zwangswirt schaft verantwortlich wären. Die Stadtverordneten PanluS nnd Rösch treten für die Maßnahmen des Rates ein. Stadtv. Thierfeldcr bezeichnet die Zwaiwswirtsckaft als erledigt. Sladlv. B c r n d t erblickt in der Freigabe de? Brotgetreides vom 15. August ab eine Gefahr. Stadtrat Dr. Temper betont, daß Sachsen das einzige Land gewesen sei. daß die gesamte Ge« trcidemenge erlaßt habe. — Es folat eine acbciine Sitzung. Schluß der öffentlichen Sitzung bald 11 llbr. —" Da» Gunst-Bad am Ellwerg ist vom 2. Mo! ab auch an den Montanen von 10 llbr ab geöffnet. Vom aleichcn Taoe ab lind in den Schwimmhallen nicht mehr wie bisher Freiion? und Sonn abends. sondern Mittwoch« und Sonnabends, von 2 Uhr ab, billige Volkstöne einocrichtet. Parteinachrlchten Ortsgruppe Zwickan der Sächsischen ZenftnmSpartci. Am Montag den 2. Mai, abends 8 Uhr, findet im Deutschen Kaiser, Neichenbacher Straße, eine öffentliche ZentrumLvcr- s a m in ln n g statt, in der Herr Laudiagsabg. Heßlein spre chen wird. Auch an dieser Stelle werden alle christlichen Männer nnd Franc» aufgefordcrt, die Versammlung zu einer großen Kundgebung zu gestalten. Sport Voraussagungen Bre«la«, 80. April, 9 Nbr nachm.: 1. Wellenbrecher, Saxnot; 2. Palinur, Scala; 8. Mur. Lotze; 4. Mißmut. Pinsk; 6 Orden?« jäger, Rih; 8. Fuhrpark.Der Sogenannte; 7. Demetrius, Wendekreis. Verantwortlich: Für den redaktionellen Teil: Friedrich Koring; für den Inseratenteil: Peter Schräder. -> Druck und Verlag du „Saxonia-Bnchdruckerei" E. m. b. H zu Dresden.
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