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Sonnabend. 23. Dezember 19fk 2«ols«jz?trunfl Vr. 294 Sette 2 WA !W 4"'U 8 X i '/ L -- T! - I-.F -^. : ' . -N itc 5 / !> "» t: -K V' ?/ kl- - silligte > ietenlicifle Mniiitioiisliescriiiia an unsere Feinde der Krieg diele Ausdehnung erfahren hat, und dann er- Kär-n. d«iß der Vorschl«ig des amerikcmochen Präsidenten vbne Zcveii«'! der Erwägung men ist. Wer den Frieden nregt. muß auch über die Bedingungen verbaiideln lassen. Nun baben die Mittelniäelite den Frieden angeregt, »veil sie der ganz ie!bsloersiän«?Iick>e>i Uebeitz-Iigiing sind, daß sie bis ne' nieiit nnr große Porteile erlangt baben, sondern daß hnen das tllecbt oisletit. sieb als wiener.;>>'betrachten. Wenn ,'ie Feinde eine andere Ueberzengnng haben, dann ist aller mas eine 'Verständigung noch sehr fern, aber sie braucht acht ansgeichlonen zu iein. Im Bewußtsein unserer Krgst onnen ivir. nach unserer Antmsiiing. dem Feinde ganz rnlng ckl.iren, ivas u>ir als nnerläs'.Iicki betrachten, »m einen , r.uernden Frieden der Well zu schaffen und um den Völkern s Maß non Freiheit pi geiväbrleisten, das sie zur vollen 5:,'.:ii>ickeliing ihrer wirtschaftlichen Grafte benötigen. Hält e - feind unsere Vedingnngen für nicht verbnndlungsfähig, o muß ibin eben ans andere Weise beiqebracht werden, daß wir nicht mir am Grund der Kriegslage das Recht haben, wiche Vedingnngen m slellen. sondern, daß nur auch darüber ed>'„ lassen «vollen. wollte der Hand bei seiner Ber ?!--n0nng bleiben und forderiingen stellen, die weder der K-iegslage entsprechen noch irgendwie ernstlich in Erwägung -a> ;open inerden tonnen, dann haben wir eS immer noch in >,r Hand. den feind von der Undnrchführbarkeit seiner /cordernngen zu überzeugen. festbalten loollen ivir unter allen Umständen, daß die Volker alte r kriegführenden Mächte einen frieden-sivnnscb. um niebt zu sagen eine 7-!iedenssehnsncht baben. denn bei alle» Völkern gewinnt der Gedanke immer mein Baum, daß seht Ovser genug gebracht norden ünd. aber am der anderen Leite können wir das Schwert mir dann in die Scheide stecken, wenn bestimmt die Gewähr vorhanden ist. daß sich ein solches Bingen nicht noch innnial wiederholt. Was unsere feinde bisher als ihr N riegsziel knndgetan liabe». mag als unmaßgeblich bezcich ev't Iverden. ebenso die Wünsche, die i» deutschen Blättern mänßert ivnrden. davor wäre eine Verantwortliche Bekannt gabe der beiderseitigen Kriegsziele nicht so einfach von der Hand zu Iveisen. Bringt uns die Wilsom'che Anregung auch mir einen Schritt dem Frieden näher, dann hat sie gut ge gewirkt, wie ist vorsichtig abgesaßt und wobl geeignet, Gner Beachtung unterzogen m werden X Was sagt die Presse ?,» dein Vorschlag? ?,u Wilsons Vorschlag schreibt die „freisinnige Zeitung": Amerika, an der Spitze der neutralen Staa ken. batte sehn» langst das Blutvergießen beenden können. Wenn Wilion in weiten >! reiten Deutschlands wenig beliebt sei, so sei es deshalb, weil Amerika bisher wenig von wahrer NentraOIät gezeiat habe. Die „B ö r s «'»zeit u n g" bemerkt : Wilion hat an der Steile eingesetzt, wo aller Voraussicht nach unsere vis- hl'wae fi ied>'»Saktion an cinem toten Pnntt angelangt tvare. Der „Vorwärts" schreibt: Der frieden marschiere, die Bote Wilsons diene ibm Der „L o k a l a n z e i g e r" lagt: Vorläufig muß damit gemclmet werde», daß bei der ablehnenden Haltung des V'Mverbmides gegenüber der friedensaktion der Mittel machte eine sachliche Stellungnahme seitens der letzteren üh'',hmpt gegenstandslos iverden tonnte. Sie ,.V o i i i s ch e Zeitung" bemerkti Unser Inter esse verübt darin, den .Urieg w schnell, io entschieden und so >mmaeiselbait wie irgend möglich zu beenden. Dieses Int«r>'ste lei vollkommen gleichbiMeud init dcnii Interesse der amerikanischen Vation und nut dem der übrigen neu tralen Staaten. Deshalb erwarten nur iür unsere Bestre bungen die entschiedenste Unterstützung durch den Präsiden ten Wilion. A m it e r d a m , 22. Degember. lW. T. B.» „Handels- l lade!" schreibt zu dem Angebot des Präsidenten der Ver- e-nigten Staaten, es sei ein ernstgemeintes und vollkommen elnliches Bemühen, den frieden wieder berznstellen. das auch mit dem deutschen friedeusangebol nicht in Verbin dung zu bringen lei. da Wilsons AbuelN liier',» schon in der Wablzeit. also Ansang November sestiiand und bekannt mm. ,.?cieun>es van den Dag" schreiben, es sei zu bosfen, daii Präsident Wilion sich bewußt iei. die Mittel ;» besitzen, mm sein«» Willen durch?,»setzen gegen den Widerstand aller derer, die nichts vom frieden wissen wollen, ohne dgß die Sulenle vollständig gesiegt hätte. Haag. 22. De;einher. .Mumme Uonrr." schreibt zu Wilion-' Bote, ne iei in der form iebr korrekt, und was den Inhalt Hellene, ,'ebr objektiv. Obgleich die englische Presse Wiliona Vermitlelnng mii ungewöhnlicher Schärst' abweise, sei es doch verfrüht, m erklären. da>: die verständige Dak des Präsidenten erfolglos bleiben müsst'. « » Der Weltkriegs Der deutsche Abcndbcricht B erlin . 22. Degeinber abends. lAintlich. W. T B.> Von teiner front sind bisber besondere Ereignisse ge meldet. - ' s ' "" ' * Lesterreichisch-ungarischer Kriegsbericht Wien. lW. T. B.) Amtlich wird verlautbart dev 22. Dezember l!>Ul^ O e st l i ch e r Kriegsschauplatz. Heeressront d e S G eneralfeldma r s clia l l S v. M a ck e n seni .Ueine Ereignisse von Belang. Heeresfront des Ei e n e r a l o b e r st Erzherzog I o s e p ti : Beiderseits, des Trolns Tales erfolglose feindliche Uiiteliiehniliiige». Heeresfront öes Generalfeldmarschalt» Prinzen Leopold von Bayern: Deutsche Truppen stießen durch zwei feindliche Stel nngen bei fwycmi vor und kebrteli mit Beute und Ge faugeiien zurück. Italienischer und Südöstlicher Krieg-- s ch a u p l a tz. steine wesentlichen Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: o. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Bom westlichen Kriegsschauplatz französische Generale erklären, daß die icmrzösisckieu 52-fentimvter-Geschütze fertiggestelll seien, und daß diese nunmehr an die Front geschickt würden. Vom Balkan-Kriegsschauplatz Ter russische Berichterstatter Litvwzcw drahtet ans Is mail dem „Bußkoje Slomo", daß der feind in das total zer schossene Städtchen Harsova. eingerückt ist und sich mit großer Schnelligkeit n a ch N ocde n zn weiter bewege. In Harsova werde der feind kaum einen wirkungsvollen Stütz punkt finden, da hier von den früheren rund stOOO Häusern der Stadt böchstens sechs heil geblieben sind. Wie flieger melden, babe der Feind von dort aus bereits eine Ponton brücke über die Donau geschlagen. Es ist sebr wahrscheinlich, daß sich schon in den nächsten Tagen in der V ord D o brnd s ch a h esti g e >i ä m p s e abspielen werden, da die Bussen Verstärkungen erbalten haben und auch das Ge lände sich besser zur Verteidigung eignet. Der feind ope riert mit großem Geschick mit bulgarischen .stavalleriemassen. Vom rumänischen Kriegsschauplatz wird berichtet: Die neunte Armee der Mittelmächte ist in langsamem Vormarsch ans Bamnica Sara! begriffen. Tie Dobrndscha-Armee ist nach verläßlichen Meldungen zwischen Donau und Babadag von den Donanmündnngen nnr noch Ist Kilometer entfernt. „Petit Parisicn" berichtet, daß der Best des rumänischen Heeres nnr noch .MDOlltl Mann beträgt. Die Truppen wur de» narb der russischen front geschasst und dort neu for miert. um in russischen Beißen weiterznkämpfen. Vom Seekrieg Ist Schiffe mit einem Donnengebalt von 22lll») sind in 21 Stunden versenkt worden. Das deutsche Unterseeboot Ui wurde im Goli von Bis- caya versenkt. Der englische Dampfer „Honiis" ist gesunken. Tic Bemannung des holländischen Schisses „van Elc brock" ist ertrunken. Das Schiss, U>22 Tonnen, ist unter gegangen. Nach einer Meldung des „Petit Journal" aus Genua wurden in den letzten Tagen zwischen Genna, Nervi »nd Arenzano zwei U-Boote bemerkt. Der Uebersee- dampfer „Tomaso" wurde versenkt. Nach einer Meldung desselben Blattes ans Eberbonrg wurde die Goelettc Alerte" versenkt. Die Besatzung wurde durch den Dampser Tajo" gerettet, der jedoch bei Kap Levi scheiterte. Verschiedene französische Hnndelsschisse wurden am sich gegen die deutschen U-Boote verteidigen zu können, mii Kanonen ausgerüstet. Deutsches Reich Ter Hnushnltsansschnst des Reichstages wird vor anssicktlich am ck. Januar znsammentreten. Hochherzige Stiftungen. Kronprinz Rn pp recht von Bayern stiftete ckOOOO Mart dem Kriegsministernii», I I OOl) Mark dem 2. Infanterieregiment, 2äW Mart dem Infanterie-Leibreaement und 25,00 Mark dem l. Feld artillerieregiment. Ans den Zinsen der Summen sollen hilfsbedürftige Hinterbliebene von Unteroffizieren und Mannschaften der in Frage stellenden Begimenter bedacht werden. Berufung nach Warschau. Der Privatdozent in der traßbnrger medizinischen fatnltät Tr. fakob Karl Par- nas wurde zum Professor für pbysiologjsche Ebemie an der Universität Warschau berufen. Die Opfer des Busseucinsalls i» Ostpreußen. In, Iabre lOl t allein sind, wie das Königsberger Statistische Amt mitteilt, beim Einfall de, Bussen in Ostpreußen 04» Personen <5-70 männliche und «>o weibliche» durch Mord und Totschlag um- Leben gekoinnnn: und zwar erschossen ckck» männliche, 5>» weibliche, erstorben -1» männliche, 1 weibliche eeschlagen 27 männliclx', l weibliche, verbrannt 0 männlich-' weibliche, erstickt 1 männliche Person: 2 Männer sind bei mein Eisenbalmüberfall getötet worden. Bei 107 männ lieben und 4 weibliche Personen ist als Todesursache nnr ermorde!" angeaeberi. Der Wiederaufbau der Schulen in Ostpreußen. Der Wiederaufbau von Schulen in der Provinz Ostpreußen schreitet sichtbar fort. Insgesamt wurden Ickck Schuten, zum größten Teil Landschulen, zerstört. Von diesen ist bereits der größte Teil in Angriff genommen und vielfach auch schon fertiggestellt worden. Dem „Kurner Pv.znnnsti" und dem „Dzirnnik Poz r.anski" ist. wie Krakauer Blätter mitteilen, das Recht der Verbreitung in Oesterreich-Ungarn entzogen worden. Seit dem ll. d. M. sind diese Posener polnischen Blätter in Krakau nicht mebr eingetrossen. Von holländischer Seite ging neuerdings verschie denen denlsckien Firmen ein Schreiben ?,», das aklentbalben Ausschlüsse nicht nur über Fabrikation unter normalen Ver- bältnissen, sondern Angaben darüber erbeten werden, ob sie mi! anderen Firmen VerkaufSgemeinschast baben. ob sie Preiskonventionen und Verbänden angeboren usw. Tie Veranlassung zu der Anfrage ist nicht angegeben. Man sei beschäftigt, sein Archiv in Ordnung zu bringen und zu er gänzen. Es ist kaum nötig darauf hinzuwcisen, daß hinter der Anfrage aller Wahrscheinlichkeit nach englische H a n d e l s s p i o n a g e zu suchen ist. ^ Eine inoffizielle Friedenskonferenz? Die „Voss. Zta." meldet aus Stockholm: Wie die Stock bol wer Zeitung „Lagens Nyheter" aus zuverlässiger Quell« ei fahren haben will, soll zunächst in Kopenhagen eine in offizielle Friedenskonferenz der dort akkreditierten Ge sandten aller kriegführenden Mächte unter Hin zuziehung von Beiitralen abgehalten werden. In maß gebenden Kreisen wird der Friede für weit näher bevor stehend angesehen als man gemeiniglich glaubt. Aus dem Ausland Oesterreich Ungarn Weiterer Ministerwcchscl in Oesterreich Ungarn. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Enthebung des Prinzen Hoben lohe vom Amte des gemeinsamen Fi- nanzministers, die Enthebung des Barons K-u r i a n vom Amte des Ministers des kaiserlichen Hauses und des Aeuße- rcii und seine Ernennung zum gemeinsamen Finouz- miiiister, sowie endlich die Ernennung des Grafen Ezer- i' i ii zum Minister des kailersichen Hanfes und des Ae ii feeren, Frankreich Tic französische Regierung hat beschlossen. zur Steigerung der Kobleiiproduktion die Bergarbeiter der Jahrgänge 1000/02 vom Heeresdienst zurückzustellen. Tic Pariser Presse berichtet von n e u e u K äm p ° f e u i n Marokko, wo der Ait Aiat-Stamm den Krazza- Stamm aiigriff, der sich unlängst den französischen Trupepn unterworfen batte. Um die Aufständischen zum Rückzüge zu bringen, mußten starke Hilfskolonnen von Tadla ent sandt werden. Holland Holländischer Kriegskredit Haag. 22. Dezember. Die zweite Kammer bat ohne Beratung und ohne Abstimmung den Gesetzentwnrs über einen außerordentlichen Kriegskredit von lck5, Millionen an genommen. England Baron Hubert Reuter, der einzige Sobn des ver storbenen Barons Hubert Reuter, ist. wie jetzt bestimmt fest- gestellt ist. am Ick. November gefallen. Italien Im Senat empsabl Marconi zur Bekämpfung der Koblennot die stärkere Ausbeutung der Branntoblenlager. Minister Raineri antwortete, daß in diesem Jahre die Braiinfobleiigeivinnimg wahrscheinlich auf 1 700 OM Ton nen gesteigert werden könne. Minister Arlota erklärte, der Koblenverbrauch Italiens übersteige ll Millionen Tonnen im Iabre. Dafür babe Italien in Friedenszeiten einen Tribut von ckOO bis 400 Millionen Lire an das Ausland ge zahlt. In diesem Jahre betrage diese Ausgabe etwa z w e i M i l l i a r d e ii in Gol d. Ter Waggonmangel sei groß. Auch die Mißstände in den Erzgruben von Sardinien seien dem Waggonmangel znznschreiben. Tie M a i l ä n d e r G a s gesell s ch a f t teilte der Stadtverwaltung und dem Präwtten mit, daß ibr Koblenvorrat nnr noch für wenige Tage ansreiche. Im Tnriner Stadtrat teilte der Bürger meister mit, daß seine persönlichen eindringlichen Vor stellungen beim Minister um Hilfe in der Zucker- und K o b ! e » n o t ohne praktisches Ergebnis geblieben seien, leider werde Turin binnen kurzem ohne GaS und K o b ! e ii sein, der Zucker ist vom Markte verschwunden. Der Sladtverordnete Depanis erklärte, das Komitee sei über zeugt. daß wegen Mangels an Schiffsraum nicht mebr als »ooo Tonnen nach Italien werden gelangen können. Griechenland Venizeloo will demnächst alle Hauptstädte des Lier- verbandes besnckx'N, um Besprechungen abzuhalten. Die griechischen Gesandten, die ihr Amt nicdergelegt haben, sollen als Agenten Venizelos betrachtet werden. Schwere Erkrankung des Königs von Griechenland Ter „Lokalanzeiger" meldet aus Kopenhagen: Wie „Berlinske Tidende" aus Paris meldet, bat sich einem Tel«' gramni aus dem Pyräus zufolge der Zustand des Königs Konstantin verschlimmert. ES wird eine neue Operation für notwendig angesehen. Aus Stadt und Land Dresden, den 2tz. Dczcmber 1918. —* Seine Majestäi der König nahm heule vormittag im Residenzschlone militärische Meldungen und die Vorträge der Herren Sraatsministcr und des Königl. Kavinetlsekrelärs entgegen. ^ Seine Majestät der König verlieh den Majchineriedirektorcn Mar Hasait im Königlichen Opern haus und Adolf Linnebach im Königlichen Schauspielhaus das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechsorden. —' Seine Königl. Hoheit Prinz Christian ist gestern abend aus dem Felde hier eingetrossen und hat im Rcsldenzschlosse Wohnung genommen. - —* Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte gestern nachmittag i/»'« Uhr der Ehristbescherung der im Reservclazarctt III <Militärreitanstalt» unlergc- brachtcn Verwundeten und um 0 Uhr einer gleichen Feier im kathol. Waisenhaus cp» Qneckbriinnen bei. Bei der Beerdigung der Leiche des Herrn Superiors Fischer war auf dem Friedhöfe auch der katho- lische Bürgerverein durch eine Falmenabordnung und durch zahlreiche Mitglieder vertreten, ebenso war eitle Abordnung des kathol. Lehrervereins anwesend. —* Herr Kommerzienrat Zieh hat bei der diesjährigen Weihnachtsvcrgülung an seine Angestellten und Arbeiter auch derjenige» wieder gedacht, die dem Ruse des Vaterlandes gefolgt sind und teilweise nun sch.n das