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Mittwoch den 23. Juni 1915 Sächsische BotkSzetlung Nr. 141 — Seile 4 die gastfreundliche Ausnahme in Meißen zum Ausdruck brachte. Zum Vorort für da« nächste Jahr wurde die Stadt Nossen gewählt. An die Erledigung der geschäftlichen Angelegen heiten schlossen sich eine Anzahl von Vorträgen. Nach einer Besprechung über die Stiftung der Frauen zum Kaiser- Jubiläum und zur Stiftung .Heimatdank" wurden die Ver handlungen geschlossen. Ein DampserauSflug nach Kötzschen broda beschloß die Tagung der sächsischen Bürgermeister. Pirna, 23. Juni. Von einem Unbekannten über fallen und ihrer Barschaft beraubt wurde am sogenannten FechelSgraben an der Struppener Straße die 19 jährige Martha Schöne aus Neustiuppen. Noch heftigem Wider stände konnte sich daS Mädck en befreien und langte erschöpft zu Hause an. Der Täter ist entkommen. Planen i. N.. 22. Juni. Zu dein KindeSmord bei Reißtg sei noch milgeteilt, daß bei einer am Dienstag früh unternommenen Streife die Mordstelle ausfindig gemacht worden ist. Diese befindet sich in der Nähe eines SteinbrucheS, etwa 40 Meter vom Ausfindungsort der Leiche entfernt. Unter Bäumen vergraben fand man auch den größten Teil der bisher vergebens gesuchten Kleidungsstücke. Reichenbach t. B., 22. Juni. Kriegshilf^e. Der Aus schuß für freiwillige KrtegShilfe hier hat bis jetzt 9000 Mk. Unterstützungen gezahlt und 5000 Mk. Arbeitslöhne für die Arbeiterinnen in seinen ArbeiiSstuben gewährt. Schandau, 28. Juni. Kur- und Touristenverkehr. Die sechste Nummer der Kmliste von Bad Schandau weist 527 Parteien mit 782 Personen auf. Die vorhergehende Nummer schloß mit 415 Parteien und 609 Personen. Auch die angrenzenden Ortschaften sind seit dem 15. d. M. von Sommergästen stärker besetzt. Weinböhla, 22. Juni. Für eine Ehrung der ge fallenen Krieger aus der hiesigen Gemeinde stad der Gemeindeverwaltung bis jetzt Stiftungen in der Höhe von 450 Mark übergeben worden. DaS Geld ist von verschte- denen Einwohnern und vom König!. Sächsischen Militär- verein aufgebracht worden. Zwickau, 22. Juni. Für verwundete Krieger sind seit einiger Zeit m der -Oeffevtlichen Handelsleyranstalt Kurse in Handelswissenschaften. Kunstschrift, Stenographie und Maschinenschreiben eingerichtet worden. Der Unterricht ist kostenlos und wird von den Lehrern der Anstalt in zehn Wochenstunden unentgelrlich^erteilt. Vermischtes V Das Wort eines Feldgrauen. Ein Feldgrauer, ein Schwabe von Geburt, weilte kürzlich in München zum Besuche seiner Verwandten. AIS Gefreiter war er bei einem Jnfanterie-Regiment eingerückt und trotz seiner wenig über 20 Jahre hat er jetzt den Dienstgrad eines Feldwebel- leutnantS. Außer dem Eisernen Kreuz trägt er zwei andere Auszeichnungen und ist außerdem auch bereits zum Eisernen Kreuz 1. Klasse vorgeschlagen. ES hielt ihn aber nicht lange in München und als man ihn fragte, warum er es so eilig habe mit der Abreise, erwiderte er „Ich will nicht länger hier die überdrüssigen Gesichter sehen, diese über- drüsstgen Gesichter wegen eines mangelnden größeren Stück Brotes, ich bin viel lieber wieder an der Front." v Rühmenswerte Opferwtlltgkeit. Der frühere ReichsratS-Abgevcdueie Dr. Drexel. Landtagsabgeordneter und Professor in Dornbirn (Vorarlberg), der als Kriegs- gefangener (Feldkural) nach Sibirien (Wladiwostok) kam. hätte auSgetausckt werden sollen, verzichtete aber im Inter- esse seiner 6000 Mitgefangenen Offiziere und Soldaten, deren Pastoration er übernommen hat und allein besorgt, wie er schreibt, eine einzigartige Pfarrei. Er kann täglich Gottesdienst halten und hat aus Offizieren als Sängern einen Kirchenchor, der an hohen Feiertagen vierstimmige Messen singt. So schreibt der Wiener „Reichspost" ein Gewährsmann, der von Dr. Drexel einen Brief erhielt. Gerichtssaal 2 Dretde«, 22. Juni. Der Prozeß Lorenz und Genossen gebt nunmehr langsam seinem Ende entgegen. AuS der Zeugenvernehmung der letzten Tage ist zu er wähnen. daß die Bemühungen des Lorenz, sich von dem Vorwürfe einer ungenauen Buchführung zu reinigen, voll ständig scheiterten. Interessant ist. daß das Weiße Schloß in Blasewitz in den Jshren 1907 bis 1914 nicht weniger als 12 Mal zur Zwangsversteigerung kommen sollte. Der Zeuge Gastwirt Prüfer aus Chemnitz, bei dem Lorenz wiederholt gewohnt hat. teilte mit, daß der „Herr Berg werksdirektor" im Anfang pünküich bezahlte, daß er jedoch später Schulden machte und ihn schließlich um 900 Mark anborgte, die er in einer halben Stunde wiederbekommen sollte. Prüfer gab dem Lorenz einen Scheck über 900 M.. wofür er eine Quittung und später drei Heidenauer Boden- gesellschaftS-Aklien bekam, die einen Wert von 3000 Mark haben sollten. Prüfer hat Lorenz oft um die Zurückgabe des Geldes gemahnt, doch ist er von Lorenz immer wieder Vertröstet worden. Der Vorsitzende Landgerichtsdirektor Prölß legte nunmehr Lorenz nahe, die Beweisaufnahme als be endet anzusehen. Lorenz geht jedoch hierauf nicht ein und stellt sogar noch den Antrag, daß wettere 12 Zeugen geladen werden sollten. Auch seitens des Mitangeklagten L ru wurden noch weitere Beweisanträge gestellt. Auf diese Weise ver- suchte Lorenz die Verhandlung wiederholt in die Länge zu ziehen, doch wurden seine Anträge vom Gericht abgelehnt. Der noch nachträglich als Zeuge geladene Kaufmann Isidor Gideon aus Chemnitz hat ebenfalls Geldgeschäfte mit Lorenz gemacht, die jedoch nicht ganz aufgeklärt werden können. Gideon hat an Professor Friedmann 100 000 Mark gezahlt, wofür ihm Lorenz Grundstücke abgetreten hatte. Gideon soll ungesähr 1 Million Mark an Lorenz ausgezahlt haben. Weiter wurden noch die Zeugen Dr. Helm, Direktor der Leipziger Kreditbank. Baumeister Fischer (Chemnitz) und Aussetzer Adler (GießmannSdorf) vernommen, die jedoch nichts wesentliches auSiagen konnten. Der Büchersachver- ständige Götze erklärt schließlich noch, aus den von Lorenz vorgelegten Unterlagen ginge nicht hervor, daß er seit 1909 noch größere Zahlungen geleistet habe. Lorenz war in drei Lebensversicherungen für 550 000 Mark versichert. Verantwortlich tür den redaktionellen Teil Hauptredakteur Ruhard Laven, für Reklame und Anzeigen I. I. Keller, Drud und Verlag der Saxonia-Buchdruckerei G. m. b. H., sämtlich zu Dr- den. ^lbei'l Muntre L Lo. 6aiikM8LliM 0?68(l6N, (^näerlLrellrlilrcdöl,!.) HiN unci Vet-Kauk von Effekten 6illIÖ8UI1^ von Ooupons Moklen-iVulbovvülii'i.mZ unä fvontkolle /Vnnalime verrinsliclier lZan-kriniaxen keleiliunT von V/ettpüpieren viskonliel-unA von Wedeln VVecIi8eI-l)omj/:iI-ZteIIe Kontokorrent- unilSckeck-Verkelir Lor^kältixste /^uskükrunx aller sonstigen in tlas kankkack einscklaxen^en Oesckäkte. II IVIsn», r G G G Z nur ist sin lcrenlcsr, sobwsobsr lßsnn. Vortrsktlicti, «okl- dskilmmliok, js nsob 8svblsgs sin Kräftigungsmittel, »in Anregungsmittel, sin ftilksniiltsl, ist ein guter Spiellisgsn'solisr 8l1ö-8lik«oin lerrsgons rot, süü',717. LI. 1.(0, doste 8ort«'/i kd-Ll. L25 Lobte Hure-Portweine ^ luriner Vsrmoulkwsine Radin 17. Ll. 3.00 V keine sodto Llarlcon IHnstor räter'/, „ ,, 3 50ß -F 17. Ll. 1.60, 2.00. 3.00 ° ^ u " 2^0 ß 8iiSwsins vom Lsg 3j!lk^ tz U'°r- un-i Korbkiasoksn vslioioss. >/, „ „ 1.70 H zzsvrodspbne seit 25 dodrsn 8p02iklitllt5 gjj, z,z susgsrsicbnetor Leb- 8pan. 8ildwein >/, 17 LL l.lS v ssI uns wird ärrtl. verordnet Annen- 8 st 181 II Nst 8 N * 8t»Il 8 8»iitrner- ^ ^W^jngN0llK»NI>IlINg ^s 3 » r » r 8 OGGOOGOGGWOGGOOGSOOG j)illnitzer Mühle, Pillnitz am Emaange des Friedcicksgrundes herrlicher Lindengarten am Platze. Von Dresden mit Schiss und Stratzenbabn ab Schlotzvwtz in einer Stunde zu erreichen — Jeden Sonntag Schinken in Brotlctg. 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