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Sächsische Volkszeitung : 16.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192010168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-16
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.10.1920
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r.S»7, SE, ierte unser I Yale wieder sp^I -rhause,' wurd.I rn Büddin/I äge müeinanftsl um Zulau,n>e>,.i lugend am B».I ,s. Ewald, an,I a fsorderte, dl,I l Haas, Ine große S^I Meerane zag,,I »euer Schuss,^,! Hellen Teils r." Dann h der. „r.ESS 1». Jahrg. GeschSst-pell« «tnd «evaktton: Dresden - A. 1«. Holbetnstraße 4« SittdMe Sonnabend, 18. Oktober L92« Fernsprecher 21 SM Postscheckkonto- Leipzig Nr. 147V? Prälaten Maxi, n des römisch» »oelenvorgänW! Wonsunterrich «den. Freibuiz -schätzte sächsisch Lehrerschaft i>« :it eines vierzif! i reiche Lehrft- in die seelisch, e Aufassung kg Unterrichts „s f die Sellstii, s dem Lehr- anderenteils ftr rch didaltischrz ze. Wie schm-r zu halten v«, aber auch v«, bens, sowie 0l>, Ansprache, in gs- und höhere» :ben, sobald der den kann. An ufrichtig freue», ragogcn geleistet st nicht wenig nicht ablehne», aber allgemeine! Erziehung ihm Geschichte auf siih n der Geschichte n der Literatm Atolle. un, Leipzig, vezogSbrei»« »terteljL-rltch in der «eschästssiell« oder don der Pott abgeholl An-gab» X mit tllustr. Beilage 1«.»«^ «u»s«»e « ».4L In Dresden und ganz Deutschland frei Hau» z 1«.«kiRnSgab« » V.V0 — x,e TNchsisch« Volkszeitung erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion! 11 bi» 1» Uhr vorm. Anzeigen, «»nähme von Geschäfts-»,,eigen dt» 1V Uhr. von gamilienanzeigen btS 11 Uhr dorm. - Preis fttk »!» PeNt^SpaltzeUe 1.1« .11. tm ReNameteU 8.L« F. FamMenanzelge» l.Utt— Für undentllch geschricdene. sowtedurch Fernsprecher ausgegebene Anzeigen können wir die Berantworilichkelt sür die Richtigkeit des Textes nicht übernehme» der traße 50, Fern- . 6 Kr, W,M, 7 M. i A. :rl. Hochamt >». u Pr- nacht», i 7, IS M. N , A. n. S, Lt MissionsgoM, Kirchweihfest ö nejse, > Z0 HI, rich Korinx ruck und Verlag Dresden. Lukanx 6N V.8DW isbsn m'rl" s7S I '/«» vtim :sden s7S 1^« Segr. >«> schäfte rgen »er rgskarte ^ und ; ein Päckchen reis ist unaültig ) von ö Eier« in r IS. Oktober Oktover 1S2Ü. ,'aufSgrsellschaften s210S ntlian Leiprrt, tiöyrdosegaffe 14, lde, Schumann- » Wintergarten» er 1920. ng vom 2S. Sep» Aus dem Dunkel der Zeit H- Nachdem also das Ende des Gemeindearbeiter, streikS gestern abend proklamiert worben ist, können wir unser« Zeitung wieder in unserer eigenen Druckerei herstelle» und da» Ende Kr lichtlose» und der furchtbaren Zeit ausrufe». Da dde offiziell« Meldung lautet, daß bet den Verhandlungen, dl« am Freitag im ilrbeiksministerium stattfanden, nach mehrstündiger Aussprache beide keile einander Zugeständnisse gemacht haben, so fragt man sich, ob den» diese Zugeständnisse nicht schon Montag hätten gemacht werden lönnen. Es wurde gewiß am Freitag abend ln Dresden sehr an genehm empfunden, als plötzlich wieder die elekilrische Beleuchtung Metzle. Aber darüber wird sich wohl niemand einer Täuschung hin» geben, daß di« Ausständigen die Sympathien der Bevölkerung nicht besessen haben. Solche Zustände, wie wir sie in den letzten Tagen erlebt haben, herbelzuführen, dazu lag nicht di« geringste Veranlassung vor. Wir haben darüber ja bereits gestern das Nötige gesagt. Ge rade in den notleidende» Schichten des Volkes war mit Recht die Erbitterung über diese Zustände aufs höchst« gestiegen. Man hört« schon am Donnerstag, daß auS den Reihen ihrer eigenen Gesinnungs genossen den Ausständigen nur wenig Schmeicheleien gesagt worden eien, Und so habe» sie denn dl« Bl',Handlungen im ArbeiiSministc. rium ergriffen, um sich aus der von ihnen selbst allmählich nnangr. »ehm empfundenen Sache mit einigem Anstand herauszuziehen. Wenn wir nun aber wieder Licht haben, so wird doch dieser streik lm öffentlichen Leben noch lang« nachwirft» und in der öfsent- lichen Diskussion eine Rolle spielen. Das läßt sich nicht umgehe» und soll nicht umgangen werden. Tenn dieser Streik hat i» mancher Hinsicht doch ein« Bedeutung, die weit über den Rahmen dessen hin- anSgeht, was die eigentlichen UAachen dieses LichtstreikeS anlangt. Auch kn dieser Hinsicht höE wir gestern bevettf im Hiksäinmenhange damit de» Plauen er Schul streik behandelt. Aus dem Duukel m Zeit leuchtet diese Angelegenheit geradezu hervor. Es fällt dabei besonders folgendes auf; Obwohl keiner!!.'! Zweifel darüber bestanden hat und besteht, daß ein wirklich durchschlagender Grund für den Hemelndearbeiterstreik nicht vorhanden war, hat dl« sächsische Negie rung (Arbeitsministsrium) alles getan, um möglichst rasch zu Eini- gmigsverhandlungen zu kommen und dies« Verhandlungen fanden ja min auch am Freitag iin Arbeitsministerium statt. Dabei wurde misdrücklich vereinbart, daß Maßregelungen au» Anlaß der Teilnahme mn Streik nicht stattfinden. Also niemand wird mit einer Straf« be droht »der belegt, dar zu dem Dunkel der letzten Woche belgetragen hat, wodurch zuletzt auch noch die Schwerkranken hilflos ihrem Schick sal entgegensehen mußten. . , . , Und wie ist es in Plauen? Dort kämpfen die katholische» Mem für di« Verfassung des Reiches. An der Spitze dieser Verfassung steht der Satz: „Das deulsche Volk, einig In seinen Srämmen und von dem Willen beseelt, sein Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu festigen, dem inneren und dem äußeren Friede» zu dienen und de» gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern, hat sich dies« Per' fasftmg gegeben." Danach handeln die katholischen Eltern von Plauen und es ist iimnerhln von Interesse, daß jetzt auch der evangelische Ob-nberwa -- iuugSgerichtsrat Dr. WIttmaack In einem Artikel die Frage stellt: M'shalü denn »un eigentlich bei uns in Sachse» bis znm Erlasse des Reichsschulgesctzes ein RechtSznstand bestehen soll, der dem Ar tikel 146 der Ncichsversassung widerstreitet und deshalb zweifel st',- von dem Reichsschulgesetz nicht gebilligt werden wird." Inzwi schen hat auch noch bei einer anderen Gele-zenheit di« Reichsregle- ruug znm Ausdruck gebracht, daß bestimmte Schulen (also Kon fession s s ch ul e n) vor dem Inkrafttreten der Ber. fassui,g als solche bleiben müsse» und daß einzelne Schiller nicht nmgeschult werde», können und dürfe»,. Der Reich S-- minister des . Inn«rn,- gez. vom Staatssekretär /Sch«lz,- beanlwortct eine Anfrage des unabhängigen , Abgeördnetcu Dr.' Löwenste!» »nler dem 22. September 1920,dahin, dgß der,Artikel 146 Absatz 1 der Rcichsverfassnng Richtlinien für die Reichs-und Landes-, gesctzgebung nach Inkrafttreten der Reichsverfassung enthält und sagt weiter: „Ergibt sich schon hieraus, daß diese Bestimmung keine, rück wirkende Kraft hat hinsich.lich der Schäler, die vor dem Inkrafttreten der Ncichsvcrfassung In bestimmte Schulen ausgenommen worden sind, so deutet ferner der Wortlaut des Artikels 146 Absatz 1 darauf hin, daß ihre restlose Durchführung erst im Zusammenhänge mit den nach der RsiHSverfassung vorgesehene», den organischen Schnlaufbau be treffenden gesetzgeberischen Maßnahmen geplant und auch im volle» Umfang« möglich ist." Daraus geht klar hervor, daß an dem'Chcn-aLsr der konfessionel len Schulen nicht- geändevt werden darf, während dcrS -sächsisch« ikultuSministerium »»begreiflicherweise nach wie vor den Standpftnll, eimiimmt, daß die Verordnungen des sächsischen Kultusministeriums wm 18. Dezember 1918 und das ÜebergangSgesetz vom 23. Juni >919 maßgebend seien, die beide eine konfessionell« Schule nicht ken- aen, Wir wollen hier nicht noch einmal die ganze Frage im ein» M behandeln und. aüfwnffen, wir wollen/mir daraus- Hinweisen, baß auch di« Beaniwovtung der Anfrage de» Abgeordneten Tic. Löwenstein durch den ReichSminister des Innern die Nichtigkeit d«r Reichsauffassung der katholischen Eltern be kräftigt. Und im Anschluß daran muß die Frage aufgeworfen wer. den, was denn die sächsische Regierung zur Beilegung des Schnlslreikes in Plauen getan hat. So gut wie nicht«. Aus eige ner Initiativ« hat bekanntlich am 27. September die katholisch« Elternschaft von Planen eine Abordnung an das Kultusministerium in Dresden gesandt. Sie ist ohne Erfolg geblieben. Wr können dazu noch tvciter mttteilen, daß das KultuSministeirium der RejchS- reglerung in Berlin sechs Wochen lang die Antwort überhaupt schuldig geblieben ist. Obwohl inzwischen der ReichSminister des Innern dem sächsischen Kultusministerium die Einleitung von Einig,»,gsverhandluugen unter Hinzuziehung eines RegierungSverireterS des Reiche» nahegelegt hat, ist daraufhin noch nicht» erfolgt. Da» sind geradezu unglaubliche Zustände, dl« sich unseres Erachtens dl« RelchSregienuig unter keinen Umständen länge« gefallen lassen kann. Wen» Elcklrizitätsarbt/ee deshalb -irrst t.eteu, weil der Lohn zwischen Verheirateten und UnverbelraieltzN unterschiedlich ge regelt wmde, wenn noch nicht 10 000 Arbeiter in ganz Sachsen fast 4 Millionen Menschen in Schach halten und durch di« Lahmlegung des Betriebes in den Krankenhäusern das Leben ihrer Mitmenschen freventlich gefährden und somit gegen Recht und Gesetz verstoße», dann ist in der sächsischen Regierung eine Sielchästigkeit, unter möglichster Schonung der Ausständigen zu einem Zick« zu kommen, dann erklärt der Minister de» Innern, daß er nicht in der Lage sei, siwas für die Gesamtheit des Volkes zu tun, und dann verpflichte! sich seitlich die Regierung, daß Maßregelungen aus Anlaß der Teilnahme am Steril Nicht stattfindcn. Wenn aber katholische Eltem für dl« ReichSversassung elntreien, und bannt'für Recht und Gesetz »nd wenn sie sich gegen die Bergewalttgung wehre», daun erscheint der Polizeibüttel und waltet seines AmttS. So sind heut« dl« Begriffe verdreht, so wird heute in Sachsen regiert, Und wenn es auch noch so dunkel war In diesen Tagen, diese Tatsache leuchtet« hell aus dem Dunkel der Zeit hervor und sie leuchtet hinüber zum 14. November; denn an diesem Tags mutz das christlich« Volk Abrechnung haften. Iisl. Die betrübten Lohaerbee Hatte. 15, Oktober 1920 Von unserem Sonderberichterstatter aus dem Parteitag der USPD in f Halle ' Die Spaltung der USPD ist nun zur Tatsache geworden. Eine geschlossene unabhängige sozialdemokratische Partei gibt cs nicht mehr. Für eine weitere Oefsentlichkeit ziemlich unvermittelt, für den politisch Eingeweihten aber nur als folgerichtige Entwicklung vorausgesehen, kam die Zertrümmerung der USPD, die sich vor Wochen noch an- anheischig machte, nicht nur ganz Deutschland, sondern die Wett zu erobern. T'e beide» Richtungen liefe«t-M sich in Halle eine heiß« Schlacht. Der kommunistische Flügel hafte in der Tat alles daran gesetzt, um durch ' sein« Macht 'schon der zahlenmäßigen Bsttireliinq. dann aber auch durch da«.Anstreten In den Debatten selber unter allen Umstün. den die Oberhand zu bshältru. Eg- konnte dabei über eine ausgezeich nete Restante in Gestalt der anwesende», russischen Balschewistenver- ftetar unlsr Führung Sinowjews, des Vorsitzenden der Errlu ive der dritten Internationale in Moskau, verfügen. Aber das eigentliche Ziel war doch nicht erreich«! Die Verdrängung deS rechten Flügels der USPD i» die hoffnungslose Minderbett und damit.die Z-.'.trümmsrnng der jetzigen USPD als Parteiorganisation und stre Ü-beifnhrung in die koniuiunistische In ternationale! Alis betr-'ibte Lohgerber stehen die Moskowiien der USPD uns dein dainpienden S-otacblfelde. Sie sind !m Grunde die befiestkl» Sieger! Ihr „Pu r.r-:-trg' Kat das „revolutionäre Pro'r- tartal" zerspalten. Es werden nun links von den MchrhertSwzia!. demokrateirsiicht nur zwei, sond--rn künftig drei radikale Par teien existieren, hinter dciwn sich im syndikalistischen Flügel der kommunistischen Arbeiterpartei noch eine weitere „revolutionäre" Entwicklung anzeigt, - Die USPD denken also nicht daran, sich anfzulüsrn, und das ist eine herbe Enttäuschung für den kommunistischen Flügel. Erispien, de« Wortführer der RrchtSrichtüngf 'erklärte 'mit aller Entschiedenheit, -daß tzie'USPD ihre selbständige Parteiorganisation unter allen Um stünden beibehattcn'mid cs gegcbrnensallS zum Kampfe mit der an deren Nstchtüng aiikommeil lassen werde, Dieser Wille, der zweifellos auch zur Lat wird, ist den Neukommunisten außerordentlich peinlich. Ihrer agitatorischen Wirkung sind dann! Hemmnisse in de» Weg ge stellt. die fürs erste wenigstens kaum zu überwinde» sein werden. Damit ist aber auch die Aktionskrast dar neuen kommunistischen Par tei, die wir ja jetzt wohl bald werde» ctsteheu sehe», von vornherein gelähmt. Darob große Betrübnis. Man höre nur einmal, das bis jetzt noch dem Namen nach unabhängige „Hallische Volksblatt", das uuteir dev Leitung des kommun istischen Agitators Könen steht, zu dieser Frage: „Seitdem die Gegner der Bedingungen in ernster Entschlossen- heit deutlich machten, daß sie unter allen Umständen die UStpT als selbständige Partei weitersühre», seitdem hat sich die Siiua. iston- für di« Kommunisten sehr verändert. Nur rvenn sich eine 'solche gewälii«. Mehrheit der Parteimitglieder zur Annahme der Be. dtngungcn entschieden Hüfte, daß jede Wetterführung der selbstän - digc» USPD hoffnungslos gewebt« und also nicht zur Tat gewokrtckn wäre, nur dann hätte man-auch die Moskauer Bedingunaen io in di« deutsche Praxi» übertragen können, -daß, sich,'m einer deutschen Millionenpartei damit ruhig und dauesMd arbeiten ließe. Sobald aber di« Spaltung der deutschen sozialistischen Proletariats (Spaltung um die Moskauer Bedingung««!! hereingebrochen sei» wird, ist die Kraft der Kommunisten nicht mehr so groß, wie sie jetzt scheint und die Bedeutung der USPD nicht mehr so gering, wie man sie jetzt vielleicht einschätzen mag. Es wirb ein Riß mitten durch da- Proletariat! Die Wucht dieser Erkenntnis ist beute gar noch nicht abzusehen, Wer im gegenseitigen Kainpse bann die Ober hand gewinnen und behalten wird — das kann erst die Zeit lehren." Der Schmerz ist also der, daß aus der bisherigen »»abhängigen Partei nicht mit einem Schlage «ine kommunistische Kampsorgamsa- tion gemacht werden kann, sondern daß den Kommunisten nicht unbe stritten daS Feld überlasse» wird. Mir werde» mm also als Folg« des Höllischen Parteitages der USPD innerüalb der radikalen Rich tungen neue und um vieles schwerere Kämpfe erleben. Uns kann diese Zersplitterung der Linken uni so lieber sein, je mehr die blirgev- lichen Parteien auS dieser Tatsache die Konsequenzen ziehen und um gekehrt ihrerseits um so größere Einheit und Sammlung betreiben,^ Das Ketzergericht Hall«, 13, Oktober 1920. Von unserem Sonderberichuvftalier am dein Parteitag der USPD Man ist also soweit: DaS Ketzergericht innerhalb der USPD ist eröffnet! Die Frage aller Fragen, der Pri'ftstein für die allein echte, „revolutionäre Gesinnung": Die Stsllunguahu e zum Anschluß an Moskau und zu den Untertverftuigsbedingen der bolschewistischen roislscheu Gewaltmenschen steht zur Tagesordnung, Der Andrang zur Miftwochssitzung des USPD-Barteitag.'Z ist eiil migeheucrlicher, Saal nnd Tribünen sind überfüllt. Zunächst freilich muß man sich noch in Geduld ülen. Frau Zietz bat noch oas Schlußwort zu den Debatten deS Vortages, Sie mag sich eigene Gedanken Über den Wandel der Volksgunst machen, da sie jetzt wiedcr gezwungen ist, sich von Anschuldigungen des linken Flügels ob ihrer RcchtSrichluna zu reinigen Sie wird ausgelachti Nur einen einzigen recht bezeichnenden Sah aus ihrer stundenlangen Rede wollen wir heute verewigen: „lieber Ton und Moral zu reden, das schickt sich nicht für einen Parteitag der USPD," Ein interessantes BelenntniS aus ftftcressantcm Munde! Nun kommt die „Sensation".' MoS.ank Sie,ade recht dazu sind die Russen erschienen, die nunmehr begrüßt !v:rdcn. Zwar, so er lärl der Vorsitzende Dittmmm wallte man diesmal keine Aus länder eiiiladen, weil mau der Meinung war. daß die diesmaligen Bcrhaudluuge» LeS Parteitages lein erhebendes Bild bieten wür- b,n! ES waren also da, und zwar aus eigener revolutionärer Machtvollkommenheit, der Vorsitzende der sozialdemokratischen Ar beiterpartei Rußlands- er gehört den Mensch, witi an, die, so sagt Dutmnnn, im wesentlichen das Aktionsprogramm der USPD zur Grundlage hätten. Der junge Geyer schreit dazwischen: „DaS ist nicht wahr!" Daneben ist anwesend Losowsky, der als Führer der russi cheu Gewcrlschaitsd«legation schon seit einigen Wochen in Deutschland sich aushält und auch bereue- auf dem Bciriebeiäte- kongreß in Berlin, natürlich im höchsten Maße „beruhigend" austrat. Der „Clou" ist aber Siuowjcm. '.'ttS sein Name genannt wird, gibt es brausenden, gut eingedriUteü stürmischen Beifall auf den Bänken der Linken nnd das Händetlaftchen will kaum anf- höreu! Aus der anderen Seite des Hauses macht sich demgegen über ein staries Murren nnd eine große Uw.nl e bemerkbar. Sinoiv. jew ist der Vorsitzende des Crelnttvko.Nitees der kommunisti schen Internationa!-'. In dieser Eigenschaft ver.iigt er über eine Machtsülie, die ihm zu dem einflußreichst-."! Mann des heutigen Rußland neben Lettin nnd Lroy-i ine-.l". Fn seiner amtlichen Eigenschaft gehört er einer Körperschaft an. die dm blutigsten Terror und die rücksichtsloseste Drkt, :ur zur Erzwingung ihrer Maßnahmen übt. Ln sremwen Gasten sind noch weiter folgende erschienen: kür die französische sozial-er, okr-nlsche Parfti Lonouet, ein Enkel von Karl Marx. Gal'adjew, ein Nedaktenr der bulga rischen konilMllristischcn i'r.ist', nnd LG ab! in» rin Berftei r der buss.arlstbcn lomnmnistischen Parte-. Man ist also wiche wet-r ans eln-r sozialistischen, son-nrn aus erner . .imrw-w.-i T-muir,;. Bemerkensiv rt ist auch i,,n r no-- - ic Ltt.rrhei: rin- > M-, > rs mit dem schönen Namen Speeraivr. brr si h P.ttrrier d.-S jüdischen Arb-itrrbunrr-' von Rr-f land ro.stritt . , , Endlich kommt die Moskauer '.trage nsttltt , znr st.r and- luno. Erispien, der Fl»!,rer der Aust-: ggrzmr, , . der erste Nef.rrn-. Cr beginnt seine mehrstündige ,-ttcd.- mit einer mied er holten Klage gegen die- häßlichen Forme» des Bruder lampst'-.', der überall urrgst rnd wirke. Er fragt die L:wnr n sie sich denn nicht ol-ne weiteres g-nreimt habe. Air- T:wwrc schollt iln.i «ln brausend!« Gelä-Hkr entgegen. Dcwelbrn ttch-ri rwi.-tt Crisvien mit der Feststellung, daß die tvnunn:-, ,,-sth,- Seit-- vor keinem Mittel der Verhetzung nnd der Herunter--:,gimg zr nin-ch-ecke. Zur Eack-e seibsft bemerkt Erispi-.-n, daß da-., was für asiatische Länder taugt, noch lange nicht für Deutschland trancbbac sei. Und nun geht Erispien alle die Kernfragen durch, nur bei -eder derselben durch Fixieren der Strllungnatnie der USPD den Trennungsstrich gegen die 'Koinmuniitteu zu ziehen. Für Deutschland proklamiert er eine revolutionäre Politik. Auch für diese tzremerknng wird er von links nnSgelacht, Die Mo-ttr-ncr Bedingungen nennt er ein Sammelsurium von Widersprüchen. Richard Müller, mit einer der schärfsten Anschliißbcsiirworler, wirst er kleinbürgerliche Anschauungen vor, die er, Erispien, „als Prolet und Rcvolutionnr" nicht verstehen könne. Es kommt vielfach zu überaus sliirmischen Unterbrechungen und Erispien rät der Linken, sic mochte einmal eine talbe Stunde heransgcten und das Aktionsprogramm der USPD erst einmal lese»! Von besonderer Bedeutung waren die Aenßcrungen Crlspiens über die Anwendung von Terror und Ge walt. Wir halten es sür notwendig, diese entscheidenden Sätze im Wortlaut wiedcrzugeben. Sie lauten: „Wir, tue linabliängsgen. unterscheiden zwischen Terror und Gewalt. Wir wissen alle, daß Gewalt auch in d'er prole tarischen Revolution eine Rolle spielt. Wir rechnen auch damit» daß auch unser Endkanipf um die politische Macht nicht Ej.Der Bericht über die Tonnersiagssitzung des. Parteitages folgt am Montag. DF Hkrd. ^ . »« Dresden.
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