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* Die König!. Kreishauptmannschaft Dresden hat auf Antrag des hiesigen Rates die Schließung der Kasse „Saxonia". Krankenkasse für ganz Deutschland, eingeschriebene Hilfskasse, verfügt. * Gegen den gegenwärtig in Hast befindlichen Direktor Hütiig von der Aktiengesellschaft für photographische Apparate lvorm. Hüttig L Sohn) ist nunmehr ebenfalls die Eröff- nung des Konkursverfahrens beantragt morden. * Die große Bierpantscherei, über die wir vor einigen Tagen berichteten, hat sich nicht in Dresden selbst zugetragen, sondern in einer „Brauerei" aus der weiten Umgebung der sächsischen Residenz. Die Pantscherei wurde von der richter lichen und den Steuerbehörden entdeckt und der „Bierbrauer" dann zur Berautwortung gezogen. (Line Nennung des Bier brauers war bis jetzt deshalb nicht möglich, weil das König!. Landgericht die öffentliche Bekanntmachung des Urteils leider nicht angeordnet hat. * Freitag abend kurz nach 8 Uhr brach auf der Anguslusbrücke altstädterseits ein junger Manu bewußtlos zusammen; er wurde durch einige Leute nach der Brnckenzoll- eii'.nahme gebracht und von da aus mittels Unfallwagens nach dem Krankcuhause überführt. * Po lize iberictit. Im Hause Nr. NI der Poststraße wurde tu der verwichenen Nacht gegen t Uhr ein 40 Jahre aller Kutscher desiumingSlos aufgefunden. Wie die Erörterungen ergaben, ist derselbe von der zu seiner Wohnung führenden Treppe herabgestürzt. — Gestern nachmittag brachte der Besitzer des Hauses Dornblüth- üraße t zur Anzeige, daß ein in der dritten Etage wohnendes Fräulein seit dem 4. d. M. nicht mehr gesehen worden sei. Nach Oeisuung der Wohnung wurde sie in ihrem Bette tot ausgesunden. Die Leichenschau ergab als Todesursache einen vor ungefähr 14 Tagen eingetreteneu Herzschlag. — Auf der Lvbtauerstraße fiel gestern nachmittag eine ungefähr 40 Jahre alte Frau vermutlich iniolge eines Schlaganfalls um und blieb besinnungslos liegen. Sie wurde nach dem Friedrichstädter Krankeuhause gebracht. Ivo sie alsbald verstarb. Sie ist mittlerer Grüße, schwächlich von Gestalt, har schwarze Haare, trug schwarzen Perlenhut. grün und schwarz meliertes Kleid, drei Uuterrvcke, bunt gestreifte Barchenthoseu, schwarze Strumpfe und Lederstiefeletten und hatte einen Trauring ,.!l. lv." gezeichnet. Nachrichten über die Person der Unbekannten werden an die Kgl. Polizeidirektion, Abt. <4, erbeten. Pirna. Ein 15 jähriger Schüler hat sich aus unbe kannten Gründen erhängt. Robschiitz b. Meißen. Am 16. d. M. brach in der hiesigen Papierfabrik ein Brand ans, welchem der Papier raum »nd ein Teil des Kontors zmn Opfer fiel. Der Betrieb ist nicht gestört. Werdau. Die Aktionäre der hiesigen Motorenfabrik haben in einer außerordentlichen Generalversammlung die Lignidalion der Firma einstimmig beschlossen. Der Betrieb soll bis auf weiteres noch aufrecht erhalten bleiben. Die Motorensabrik hat schon seit den letzten Jahren Mangel an Aufträgen gehabt, der sich trotz aller Bemühungen nicht beseitigen ließ. Gvbcnstein. Donnerstag nachts brannten in Heiners dorf ein Haus, drei Scheunen und ein Stall nieder. Es konnte nichts gerettet werden. Drei Pferde des Gastwirts Fleifchmann verbrannten. Döbeln. Die 16jährige Tochter des Maurers Müller wird seit einigen Tagen vermißt; man vermutet Selbstmord. Etwaige Wahrnehmungen erbittet die Polizei. — Ein Kauf mann aus Leipzig hat sich Dienstag nachts in der Zimmer straße durch Lnsol vergiftet und starb auf der Polizeiwache. Leipzig, 22. Februar. Die Verhandlungen der Aerzte mit der Ortskrankenkasse sind endgiltig gescheitert. Die Aerzte verharren auf ihren Forderungen und sind entschlossen, nicht eher den Frieden zu schließen, als bis die zwischen der OrlSkrankenkasse und den auswärtigen Aerzten geschlossenen Verträge gelöst sind. Grimma. Einem Husaren wurde von einem Güter- zng der Mnldentalbahn die linke Hand überfahren, sodaß dieselbe amputiert werden mußte. Plauen i. B. Die snnsköpfige Einbrecherbande, welche im Sommer v. I. die Umgebung von Reichenbach i. V. unsicher gemacht hatte wurde vom hiesigen Landgerichte zu Freiheitsstrafen von l2 bis 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Crimmitschau. Der Arbeiter Bonitz, welcher im Zu sammenhänge mit dem Leichensnnd am Sahnteiche verhaftet worden war, wurde wieder auf freienHFnß gesetzt. Oclsnitz i. Crzgcb. Bergarbeiter Leistner geriet auf dem hiesigen Hedwigschacht zwischen einen Hunt und starb auf der Stelle. Zwickau. Zur Unterstützung unserer bedauernswerten Landsleute in Deutsch Sndwestafrika hat sich hier ein Hilss- komitee gebildet. Die eingehenden Gelder werden zur Hälfte der deutschen Kolonialgesellschaft und dem Roten Kreuz zu- gcwiesen. Zittau. Se. Heiligkeit Papst Pins X. hat den um unsere Gemeinde verdienten und vom hochscligen Papste Leo XIII. in den erblichen römischen Freiherrnstand er- lwbenen Herrn Anton Lehrer unter seine weltlichen Geheimen Ehren-Kämmerer ausgenommen. Zittau. Die Ehefrau des Gastwirtes Sitte in War n s - dorf geriet durch einen Streit mit ihrem Manne derart in Aufregung, daß sie sich durch ansströmendeS Leuchtgas tötete. Halle a. S. In Bad Schmiedeberg brach Donnerstag abend durch Ofenexplosion in der Wohnung des Turm- Wächters auf der Stadtkirche Feuer ans. Den Feuerwehren ans dem Orte, sowie ans der Umgebung gelang es, den Brand auf das Objekt zu beschränken. Der Kirchturm ist vollständig vernichtet, die Kirche selbst stark beschädigt. Aus Halle traf mit Ertrazug eine Dampfspritze ein. Göttingen. Die Probefahrten mit der neuen Riesen lokomotive haben gezeigt, daß die von der Lokomotive allein erzielte Geschwindigkeit von 130 Kilometer in der Stunde mit Rücksicht ans den Bahnkörper nicht «ungehalten werden kann, sobald eine Belastung durch das Anhängen von 3—-I I)-Zug--Wagcn statlfindet. Die mit Belastung höchstznlässige Geschwindigkeit beträgt IlO Kilometer. Vereinsnachrichten. 8 Dresden. Am 1l. Februar feierte der „Katholische Meisterverein" sein 16. Stiftungsfest in altgewohnter Weise. Eine besondere Ehre wurde dem Verein dadurch zu teil, daß unser neuernannten hochwürdigste Herr Bischoj in unserer Mitte weilte und freundliche anerkennende Worte an die anwesenden Meister richtete, besonders auch den Wunsch anssprach, daß der „Katholische Meisterverein" an Mitgliedern noch recht wachsen möge, da der Verein so herrliche Ziele verfolge. Unser Herr Ehrenpräses Superior Fischer hatte denn auch Seine Bischöfliche Gnaden herzlich willkommen geheißen, gab dann einen Ueberblick über das verflossene Vereinsjahr und wünschte unter der neuen Leitung dem Verein weiteres Blühen und Gedeihen. Noch gar manche Rede, ernste! und humoristische Darbietungen würzten das von den ehrw. grauen Schwestern so trefflich bereitete Mahl, denen auch hiermit der herzlichste Dank ab- gestattet wird. Die Mitglieder des Vereins aber sollten es als Ehrenpflicht betrachten, die Versammlungen regelmäßig zu besuchen, soviel in ihren Kräften steht. Ancl^ findet sich hoffentlich »och mancher kalh. Meister, der dein Vereine beitritt. Z Riesa. Am Montag, den 1>T Februar, veranstaltete der Katholische Männer-Verein zmn erstenmale eine humo ristische Kappcnsitznng, die allgemeinen Beifall fand. Der dekorierte Saal des Hotel Kronprinz war fast überfüllt als Prinz Karneval mit der närrischen Hoikapelle seinen Einzug hielt und eine dem Tage entsprechende ulkige Fest rede zmn Besten gab. Von Seiten der Mitglieder wurde das sehr reichhaltige und viel Abwechslung bietende Pro gramm bestens ansgefübrt. Es enthielt Mnsikpiecen laus- geführt mit Bigophonesi und humoristische Vorträge. Der Vereinsvorsitzende Herr Uhma gab seiner Freude Ausdruck, daß Gäste von auswärts, so vom Kasino zu Meißen und von Apolda, anwesend waren. Gegen 12 Uhr wurden die jungen Leutchen der Vorträge überdrüssig und zogen es vor, dem Tanzvergnügen zu huldigen, das bis 4 Uhr die sämtlichen Teilnehmer in heiterster Stimmung znsammenhielt. -r Olbersdorf b. Zittau. Die junge Kath. Vereinigung hielt Sonntag, 1-1. Februar, im Rosengarten einen den hiesigen Verhältnissen entsprechend zahlreich besuchten Unter- haltnngsabend ab. Herr Maschinist Görlich begrüßte in begeisterten Worten die herbeigeeilten Glaubensgenossen und mahnte sie zur Dankbarkeit durch gewissenhafte Er füllung ihrer Christenpflichten. Herr Kaplan Scholze wies hin auf den ersten Hirtenbrief unseres neuen Bischofs Georg. Nicht bloß im Fastenbrief, sondern auch schon vor zwei Fahren habe der hochwürdigsle Herr durch sein persönliches Erscheinen in der hiesigen ReligionSschnle und durch seine anfnmnternden Worte bewiesen, welch warmes und liebe volles Herz er auch für die in der Diaspora lebenden Katholiken hat. Seine Worte klangen in ein dreifaches Hoch auf Se. Bischöfl. Gnaden ans, in das alle Anwesen den frendigst einslimmten. Verschiedene Aufführungen und Vorträge wechselten in bunter Reihenfolge, bis der genuß reiche Unterhaltnngoabend mit einem flotten Tänzchen endigte. Ad»rf. Dem verdienstvollen Herrn Kaplan August Mandel überreichte man bei Gelegenheit einer Feier des kath. Geselligkeits Vereins ein herrliches Bongnett. H Das erste Heft de- Bslksvereins für das katholische Deutschland. Alle katholischen Männer in Stadt und Land sollen mobil gemacht werden für den Volksverein, lautet seine Parole. Es wird ans das erstmals erschienene soziale Adreßbuch hingewiesen, das schon seit langen Fahren namentlich von den Geistlichen auf dem Lande gewünscht wurde. Dann werden Sozialdemokratie und Zentrum ein ander gegenübergestellt. Ein kerniger Artikel behandelt den Zusammenschluß der christlichen und nationalen Arbeiter auf dem Frankfurter A r b e i t e r k o n g r eß, der einen großen Fortschritt auf dem Wege der Sozialreform bedeute; diese glücklich begonnene Bewegung müsse der katholische Arbeiter mit allen Kräften zu fördern suchen. Nicht minder interessant und lesenswert sind die folgenden Artikel „Daheim", „Gedanken eines Handwerkers beim Jahresabschluß". in welchem die Innungen, Genossenschaflen. Lehrlinge und Gesellen zum Recht kommen; ferner ist erwähnenswert der interessant skizzierte „Rückblick und Ausblick eines Detail listen". Ein einschneidendes Kapitel behandelt die wichtigste Aufgabe katholischer Eltern, die religiöse Kinder- erziehnng. Nachdem das Heft noch kurz Mitteilungen ans dem Vereinsleben bekanntgegeben, schließt es mit einein Geschichtchen, das namentlich den Handwerkervercinen und der ländlichen Bevölkerung ins Herz geschrieben ist. Ein kühner Plan aber findet sich ans der Rückseite des Um schlages noch, dort liest man: ^ Million Mitglieder muß der Volksverein für das katholische Deutschland bis Ende 160-1 zählen! — Möge auch Sachsen zu dieser halben Million Stimmen einen guten Teil beitragen! Bermischtes. V Die Selbstmorde in der Schweiz erreichten in den Jahren 1676—1600 die Durchschnittszahl von 65« > pro Jahr. Die meisten Selbstmorde weist der protestantische Kanton Wallis auf mit 6.2 auf 10000 Einwohner, die die wenigsten der katholische Kanton Oberwald mit 0,6 ans >0000 Einwohner. Das statistische Amt der Schweiz knüpft an diese Feststellung folgende Bemerkung: „Die katholische Religion verleiht gewissermaßen ihren Anhängern eine große sittliche Kraft dein Selbstmordgedanken zu wider stehen und sie weiß dem Nebel einen Wall entgegen'»stellen. Ein ähnlicher Einfluß der katholischen Religion ans den Menschen ist schon bezüglich der Geburten und besonders der Ehescheidungen konstatiert worden. " v Der kürzlich vom Schwurgericht von der Anklage, durch Mißhandlung den Tod des zwölfjährigen Schülers Busche herbeigeführt zu haben, freigesprochene Oberlehrer Professor Detitins ist von den Stadtverordneten ans seinen Antrag in den Ruhestand versetzt worden. v Die Kathedrale von Toledo, eine der historischen Sehenswürdigkeiten Spaniens, droht einznstürzen. Und sie wird wohl dem Ruin gewidmet sein, denn da- Kapitel der Kirche will das nötige Geld zn ihrer Restaurierung — eS handelt sich natürlich um Millionen — nicht hergeben. Dabei verfügen der Erzbischof nnd das Kapitel über ein Gesamteinkommen von jährlich 740000 Peseta- au- öffent lichen (staatlichen) Mitteln. — So klagen seit einiger Zeit die liberalen Blätter, die Schützer nnd Förderer der Kunst, allen anderen voran die Münch. N. N. (24. Dez. vor. I.). Da- Kapitel der Kathedrale von Toledo läßt uns Mit teilen, eine Kommission von Sachverständigen habe die Kathedrale untersucht und erklärt, sie bedürfe allerdings vieler und kostspieliger Reparaturen, eine direkte Gefahr liege aber nicht vor. Nach Art. 36 des Konkordats vom Jahre 1651 ist die spanische Regierung verpflichtet, für die Instandhaltung und Reparierung der Kirchen aufzukommen. Das Kapitel und der Kardinalerzbischof wären auch gar nicht in der Lage, die notwendigen Arbeiten zu zahlen. Die Einkünfte des Erzbischofs und des Kapitels, welche übrigens nicht die Hälfte der angegebenen Summe er reichen, reichten kaum hin. die notwendigen Unkosten für den eigenen Unterhalt und die charitativen Werke, die Ge hälter der Angestellten nsw. zn decken. Interessant ist, daß diejenigen Blätter, welche den Einsturz der Kirche als nahe bevorstehend schilderten und an die Kapitelkasse appellierten, jetzt selbst erklären, daß von einer Gefahr keine Rede sein könnte. Oierade aus diesen Blättern hat der Korrespondent der M. N. N. zugestandenermaßen seine irrigen Angaben geschöpft. v Eine geräuschvolle Trauung. In der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin wurde Rosa Poppe, die Heroine des König!. Schauspielhauses, mit dem I)r. mock. Max L e w a ehelich verbunden. Diesem Ereignis wohnte eine nach Tausenden zählende Menge bei. Es waren zn der Training Eintrittskarten ansgegeben worden, aber ach — viele Hunderte konnten keinen Eingang in die Kirche finden. Schon Stunden vor Beginn der Trauung mußten, so erzählt das „Bert. Tagebl.", die Eingänge ge schlossen werden; die Polizei war hoch zn Roß und zn Fuß erschienen, inn nur einigermaßen die Passage freihaltcn zn können. Welche Szenen spielten sich dabei ab! Frauen wurden ohnmächtig ans der Kirche geführt, und vor den Eingängen waren die Drängenden in Streit geraten. Kleine Gefechte mit Schirmen wurden von besonders konragierten Damen geliefert. Während der Trannng wurden die Hun derte, die zum Teil ans die Bänke stiegen, vom Küster brüsk belästigt. Am Schluß ging man ans Personen, die in die Nähe des Altars drängten, mit Stühlen los, so daß einige Damen stürzten. v Einen „furchtbaren" Streich hat kürzlich in Cincinnati ein junges Mädchen dem Manne, der sie heiratete, gespielt. Sie hatte ihm vor ihrer Verheiratung erklärt, daß sie nichts als ihre Liebe brächte, doch nach der Hochzeit fand der junge Ehemann, daß er eine Millionärin geheiratet habe. Er soll nahezu, doch nicht ganz untröstlich sein. Der Krieg in Ostasien. Vom Kriegsschauplatz liegen nur belanglose Meldungen vor. Ein Konflikt, in den Rußland mit den Vereinigten Staaten geraten ist, wirbelt Staub ans. Rußland hat dem zum Konsul in Dalnp ernannten Morgan die Anerkennung verweigert; es wünscht während des Krieges keine aus ländischen Beamten ans der Halbinsel Liaotung. Wie ver lautet, gedenkt der Staatssekretär Hap die Mandschure! als Provinz Ehinas zn betrachten nnd sich daher nach Peking um Erteilung des Eregnatnr zu wenden. — Das russische Kanonenboot „Mandschnr", welches im Hasen von Schanghai lag und denselben ans Anordnung der chinesischen Behörde verlassen sollte, ließ dem japanischen Konsul die Unbrauchbar machung der Geschütze anbieten und versprach bis zum Schluß des Krieges im Hafen liegen zn bleiben. Es wurde deshalb abmontiert. Oesterreich Ungarn hat gegen das Znrückyalten des Kohlendampfers „Java" im Snezkanal protestiert. Die neuesten Nachrichten lauten: Petersburg, 21. Februar. Durch kaiserlichen Ukas ist heute der Kriegsminister General Knropatkin unter Ent hebung von seinem Posten zum kommandierenden General der aktiven Armee in der Mandschurei ernannt worden. Tokio, 20. Februar. Die japanische Regierung hat Nachrichten ans Peking erhalte», wonach der Statthalter Alcxejew während seines Aufenthaltes in Mnkden die chinesischen Truppen ansforderte, die Eisen bahn zn bewachen, um eine Unterbrechung des Verkehrs zn verhindern. Tie Chinesen wcigerten sich und erbaten Instruktionen ans Peking. Die chinesische Regierung lehnte dies nb und be saht. Alerejew zn erklären, daß, da Rußland sich darauf berufe» hätte, daß die Chinesen nnsähig wären, die Eisen bahn in Frieden-r-zeilen zn bewachen, Rußland nicht darauf rechnen könnte, daß China sie in KriegSzeiten bewache. Port Arthur. 2l. Februar. «Rufs. Telegr. Agentur.» Am 6. Februar machte der japanische Gesandte dem Kaiser von Korea die Mitteilung, daß Korea von heute ab sich unter japanischer Verwaltung befinde. Falls er sich nicht nnterwerse, würde der Palast durch Truppen besetzt werden. Weder der Regierung von Korea noch den fremden Ge sandten ist von den Japanern vorläufig eine Mitteilung von dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zuge gangen. — Eine Nachricht ans Tientsin besagt, daß in Ehemnlpo 5000 Japaner gelandet wären. — AnS Peking wird gemeldet, der britische, amerikanische, französische, deutsche nnd italienische Gesandte hätten gemeinsam eine Note an den russischen und japanischen Gesandten über- reicht, den Krieg in der Mandschurei zn begrenzen und nicht ans chinesisches Gebiet hinüberznspielen. Petersburg, 22. Februar. Ein Telegramm des Staatsrats Pawlow ans Schanghai vom 16. d. M., wo selbst er an Bord eines französischen Kreuzers angekominen ist, berichtet ausführlich über die letzten Tage seines Auf enthaltes in Korea. Es ist dies eine Darstellung des Kampfes der japanische» Kriegsschiffe mit dem russischen Kreuzer „Warjak" und dem Kanonenboot „Korejetz" nnd enthält auch über die Verluste der Japaner näheres. ES wurde festgestellt, daß ein japanische? Torpedoboot zum Sinken gebracht wurde nnd der Kreuzer „Asama" gezwungen wurde, das Feuer teilweise einzustelle». Gegen Abend sank der japanische Kreuzer „Takatschiko". Am nächsten Morgen gab ans der Rhede der Kreuzer „Asama" 60 Tote nnd Verwundete an Bord eines Transportschiffes. Aden, 2l. Februar. Als das englische Paketboot ..Mongolin" 460 Meilen nördlich von Aden gestern nach mittag einem russischen Kreuzer nnd vier Tvrpedojägern begegnete, versuchte eins der letzteren Fahrzeuge, es abzn- fangen, doch blieb der Versuch erfolglos. Das Geschwader begann alsdann die Jagd auf die ..Mongolia", die es nicht erreichte. Als das Geschwader Halt signalisierte, stoppte die ..Mongolia". Nach porgclioinmcnc'r Untersuchung singnalisicrte ein Torpedojäger ,,Bitte z» entschuldigen!"