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schaffen werden. Der Postzeituugstarif ist im Interesse der mittleren und kleineren Blätter zu ändern: es muss hier auch die Entfernung in der Beförderung in Betracht gezogen werden. Die Ersahpslicht der Postbeamten wird zu strenge gehandhaöt. Der Reichstag ist mit dem Staatssekretär im Wohlwollen für die Postbeamten einig. Metzger lSoz.» bringt einen Lokalwunsch vor. Krojell «W. Ber.) sorderk mehr Sonntagsruhe und sprach sich dann zugunsten der höheren Postbeamten aus. Schweickhardt sBp ) spricht zugunsten der Portovecgünsti- gungen für Soldaten. Pvtthosf <Fr. Ber.) bedauert de» Angriff ttopschs auf ffierlach und spricht von Vtatzbalgereien. Präsident Grus Ballestrem: Dieser Ausdruck ist nicht zu lässig: die Abgeordnete» sind doch keine .Nutzen. (Heiterkeit.) Staatssekretär Urlitle sagt dem Abg. Eczbergcr Erwägnng seiner Wünsche zu. von (tterlach (Ir. Ber.): Der Abg. klopsch hat von, Leder ge;ogeu >»>d stark geschiittelt: aber ich ias; gar nicht aus dem dürren Ast der freisinnigen Boiksparlei- Uon Staudi) ikons.) polemisiert gegen von Iadzelvski. Stöcker stimmen wir nicht in allein zu. tkopsch lBp.) polemisiert gegen von verlach und wünscht (verlach ans der Durchreise zur Sozialdemokratie Glück. (Tie Sozialdemokraten winken ab. .Heilerkeil.) Mvmmsen (Fr. Ber.«: Was von ktzerlach in der Fruge der .üoalilionsfreilseit ausfichrle. enlspricht unseren Ansichten. Aach einer weiteren Bemerkung des Abg. nou verlach ivird der Titel GetzuN des Slaalssekrelärs beivilligt. Die Resolution GcWer berreffeud die eingehende Statistik über tägliche Arbeitszeit ivird angenommen ebenso diejenige be treffend die kirchlichen Feierluge. ebeiffo die übrigen Rewlullone». ! Nächste Ltvuug Montag l Uhr. Forlievuiig. H?»littschp kK«,rdschtNi. Die Hilldigiing der deutschen Katholiken an Pins X. Eine Abordiniiig des Zentral - Komitees der Katholiken Telilschltiuds loiro unter Führung des Grcifen Klemens von Tröste Vnchering sich nach Rom begeben, nm inr Allstrage der W>. Inbilänms Bersanunlnng der Katholiken Deutschlands zn Köln dem hl. Vater die Huldigung der deutschen Katho liken darzubringen. Tie Deputation ivird voraussichtlich am Ostermontag von Tr. Heiligkeit empfange» werden. Tic Beriilähluiig des (Orossherzvgs Friedrich von Mecklenburg mit der Prinzessin Aleraudra von Eumbertand findet Eilde Pcai slall. Ter badische Filianzminister 1>i. Adolf Buchen bcrgcr ist am Sonntag im Alter von '».ff Jahren gestorben. Uddil ivurde er Ministerialrat. I>>08 erfolgte seine Berufung zum Präsidenten des Grosrherzoglichen Finanzininisterinins, ldiül erhielt ec den Titel „Ttaalörat", 1800 lvnrüe er ..Geheiinrat I. Klasse" und 1800 „Minister". Bor drei Jahren war !>,. 'Bnchenberger auch zmit Reichsschatzsekretär aiisersehen. er schlug aber damals dieses Amt ans. nm seine Kräfte auch weiterhin in den Dienst seines engeren Vaterlandes zn stellen. Tein hauptsächlichster Erfolg war die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte bis lTann folgte ein Rückschlag, der das Defizit wieder ansleben lies;. Die Umgestaltung der badischen Steuer- gesetznng wurde von ihm teckiveise dnrchgefilhrt. Das preusrische Abgeordnetenhaus setzte die Be- ratnng des Etats der Gemerheverwaltnüg in einer sehr ver zettelten Debatte fort, die allerhand Wunsche für das Handwerk und die Fortbildungsschulen hervorrief. Wichtigere liefere Debatten fanden nicht statt. Rach der jüngst dem prenszischen Abgeordnetenhanse zagegangenen Denkschrift über die Entwickelung der länd lichen Fortbildungsschulen stehen diese an Zahl hinter den geiverblichen erheblich zurück i I >-1 ländliche mit 20 800 Schülern gegenüber 108 1 geiverblichen mit 208 250 Schülern im Jahre IO«>2). Tie geiverblichen Fortbildungsschulen sind dnrckjiveg städtische Einrickjlnngen, die ländlichen Fortbildungs schulen sind fast ausschliesslich ans den Unterricht in der Landivirlschatt zngeschnilten. Das getverbliche FvrUnldnngs- schulivejen a>ff dem Lande ist noch gar nicht entwickelt. Gegen Grafen Pvsadowski). Der freikonservative Antrag ans Abänderung der Gast- und SchankivirtschaftS- ordnnng gab den freikonservativen Scharfmachern im prenss. Landtage eine Handhabe, gegen den Staatssekretär des Innern schweres Geschütz nnfznsahren. Im Reichstage hatte»', es die Herren nicht gewagt: aber in der dumpfen Luft des Treiklassentvahlparlaments finden solche Streiche den nötigen Resormboden. Man kann die Gast- und Tchankwirtschafts ordnuug in der Tat sehr für reformbedürftig halten: aber einmal gehört die ganze Sache in den Reichstag, und dann ist zn beachten, das; diese erst I!»'2 in Kraft getreten ist und somit genügend Material zur Aendernng noch gar nicht vorliegt. Aber dieser geringfügige Anlas; gab den Frei- kouservativen Gamp ,,„d Frh. von Zedlitz willkommene Gelegenheit ihr Streitros; gegen ff>Kaf Posadoiveki zn satteln und Seitenhiebe auch dem Zentrum zn geben. I)r. Bachem hat letztere sehr gut pariert und die Sozialpolik des Zentrnmö in recht glücklicher 'Weise verteidigt. Der Borwnrs. das lstentiinn gehr Arm in Arm mit der Sozialdemokratie, ivird durch die offenkundige Tatsache am besten widerlegt, das; keine Partei im Parlament und in der Presse so heftig von der Sozialdemokratie angrgrisfen ivird wie das Zentrum. Aber schlimmer als dem Zentrum ging es in dieser Debatte dem Staatssekretär Graf PosadowSku: ein ganzer Hagel von Geschosse» prasselte auf ihn nieder. Eine „weltfremde Behörde" wurde sein Reichsamt des Innern geuaunt; er bange den Mantel »ach „dem Winde von Bachem und Singer", ja er „buhle mit der Sozialdemokratie" und noch mehr solcher Liebenswürdigkeiten wurden ihm gesagt. Das; Frhr. von Zedlitz die Führung übernommen hatte, ist sehr verdächtig: er hat gute „Witterung". Man soll an höchster Stelle etwas verstimmt gegen PosadowSku sein, weil er angeblich die Knnstdebatte zn lar geführt habe, obwohl der Staatssekretär alles tat. ivaS menschenmöglich war. nm den verlornen Posten zn halten. Diese schwache Stelle benutzte nun der „Organisator der Niederlage" um einen vergifteten Pfeil abzuseuden. von dein er den politischen Tod des Staatssekretärs erhofft. Graf PosadowSku soll ge stürzt werden! Wir glauben nicht, dag der hinterlistige Angriff an einer Stelle wo der Staatssekretär sich nicht verteidigen konnte, diesen gewünschten Erfolg hat; das würde für das grosse Deutsche Reich ein sehr schwerer Schaden sein! Denn PosadowSku ist einerseits ein hervor ragender Staatsmann mit gründlichem Wissen und hohem sozialem Verständnis, andernfalls ein gewandter Dekalier, der auch die Sozialdemokratie im Zaume halten kann: sein Abgang würde tief bedauerlich sein! Aber die heftigen Vorstösse im preußischen Abgeordnetenhause sind Sturmvögel, die der Politiker nicht unbeachtet vorüberziehen lassen darf. — Die „Atschitttelung" des Abg. v. (Verlach von der Freisinnigen Volkspartei durch den Abg. Kopsch wird in dem „Berl. Tageblatt" in folgender, nicht unzutreffender Weise geschildert: „Während dieser Erkoumuunkation des Abg. v. Gerlach war es ein Genuss, die rechte Seite des Hauses zu beobachten; die Herren der Rechten und des Zentrums standen eng znsammengedrängt und lauschten angespannt, nm nur ja keinen Ton dieser für sie so shin- pathischen Melodie zn verlieren. Mit behaglichem Schmunzeln nahmen sie von jedem einzelnen Ausfälle des freisinnigen Redners, der ja nicht bloss dem Abgeordneten v. Gerlach. sondern der gesamten Freisinnigen Bereinigung galt. Notiz, nm sich dann gegenseitig in die Rippen zn stossen und ans den köstlichen Moment der liberalen Selbstzerfleischnng auf merksam zn machen. Das Tischtuch zwischen den beiden freisinnigen Parteien ist zerschnitten, weil der Redakteur der „Freis. Ztg." den Moment für gegeben hielt, um diese Prozedur vorznnehmen. — das ist das Ergebnis dieses Tages, hinter dem alles andere verschwand. Tie Frei sinnige Vereinigung kam nicht mehr zn Worte; aber sie kommt »in eine Erwiderung nicht herum." Das ..Berl. ! Tagebl." iff natürlich recht herzlich schlecht ans den Abg. Kopsch zn sprechen, auch »veil derselbe in einem Bortrag in Berlin erklärte, er werde dis liberalen Blätter, darunter auch das „Berl. Tagebl.", an der Berichterstattung über seine Reden hindern. Ec werde seine Reden als sein geistiges Eigentum erklären und er wolle den sehen, der ihm sei» geistiges Eigentum wegnehinen merde. DaS „Berl. Tagebl." bemerkt dazu, das; cs bisher nicht imstande gewesen sei, in den Reden des Abg. Kopsch etwas z» ent decken. was er als sein Eigentum oder gar als sein geistiges Eigentum proklamieren könnte. „Schon bisher war es uns leider nicht möglich, von den Reden des Abg. Kopsch Notiz zn nehmen, da sie das im .Berl. Tagebl.' innegehaltene geistige TnrchschnittSnivean nicht erreichten, eine Tatsache, die uns bei einem Berliner Abgeordneten bisweilen leid tat. Durch die Drohung des Abg. Kopsch werden wir der ebenso Peinlichen wie mühsamen Prüfung seiner Reden ans ihren geistigen Gehalt enthoben." Wir teilen den Brnderitreit mir mit als Illustration zn dem vielerörterten Thema der „Einigung des Liberalismus". - - Eine ..offenbare Verrücktheit". Endlich ist das Rezept entdeckt worden dem sozialdemokratischen Abge ordneten Fischer gebührt das grosse Berdienst — wie das Zentrum alö „regierende Partei" die Regierung ans der Bahn der Sozialpolitik rascher vorwärtsbringen soll. In der Sitzung vom 25. Januar gab er bei der Beratung des Etats des Reichsamts des Innern dem Zentrum den wohl gemeinten Rat. es solle den Etat ablehnen, wenn die Re gierung seinen Anträgen nicht entspräche, d. h. das Zentrum solle das Budget verweigern. Nun hat schon ans dem sozialdemokratischen Parteitage zn Frankfurt a. M. der ver storbene Abgeordnete Grillcnberger einen derartigen Schritt als eine „offenbare Verrücktheit" (Prot. S. 121) bezeichnet. Die Sozialdemokratie ivird da doch ihrerseits vom Zentrum wohl nicht im Ernste verlangen können, dass dasselbe sich zn solchen „Verrücktheiten" hergibt. Aber was wäre denn die tatsächliche Folge einer solchen Verweigerung? Unseres Er achtens bedeutete dies nichts anderes, als die Regierung zmn Staatsstreich anfmmitern. indem diese dann unser bis heriges parlamentarisches System kassierte. Wird dann vielleicht die Sozialdemokratie auch den Mut finden, ans die Barrikaden zn steigen, nm sich dort, wie Bebel ans dem sozialdemokratischen Parteitage zn Erfurt im Jahre 180l einmal ansführte. „wie die Spatzen jämmerlich znsammen- schiessen" zu lasse»? lProt. S. 172). Man sieht, zn welch' tollen Konsegneiizen jener sozialdemokratische Vorschlag führt! Der Sozialdemokratie kommt es dabei auch weniger darauf an, ob tatsächlich bei einem derartigen anssergewöhnlichen Schritt des Zentrums die Sozialpolitik wirklich einen ordent lichen Ruck weiter käme; denn das ist einfach ansgeschlossen. Wohl aber würde sie Gelegenheit finden, bei einem Kon flikte des Zentrums mit der Negierung im Trüben zn fischen. Profilieren würden vor allein dabei die Scharfmacher, denen, wie die Verhandlmigen des Reichstags beim Etat des Reichs- amts des Innern zeigen, schon der jetzige Fortschritt der Sozialpolitik ein Dorn im Auge ist. und die am liebsten möglichst weit rückwärts revidieren möchte. Aus alledem ersieht man, ans wie richtigem Weg das Zentrum ist. wenn es schrittweise und friedlich zu einem weiteren Ausbau unserer Sozialpolitik zn gelangen sticht, und sich dabei durch Scharfmachereien weder von links noch rechts beirren lässt. Italic«. Als neuer Grißiueister der italienischen Freimaurerei wurde der Bildhauer Hektar Ferrari gewählt. Ans Antrag Ferraris wnrde Nathan zmn Ehrengrossmeister gewählt und an den früheren Grossmeister Adriano Lemmi eine Begrüssnng abgesendet. Balka« Die Belgrader Meldung, dass die Zahl der aus ständigen Albanesen betrage, ist übertrieben. Samt liche Bergsiämme des Gebietes von Djakowa vermögen kaum IOOOO Bewaffnete anfznbringen. Die Angaben über die Verluste im Kampfe bei Batnscha <l7 Kilometer von Djakowa) am ll. d. Ni. lauten sehr widersprechend. Die beiderseitigen Verluste sind jedenfalls sehr gross. Die letzte Meldung aus UeSküb führt einen Major und80 Soldaten als tot, hingegen ans albanesischer Seite zirka 200 Mann an Toten an. Durch die erfolgte Besetzung von Djakowa und mit Hilfe der heranrückenden Triippeilverslärknttgen erscheint eine baldige Eindäinmniig der Bewegung wahrscheinlich. De»tsch-Sm*wtft«frik«. — Gouvernenr Leutwein meldet unter dein 20. Fe bruar. dass die unter Führung des Kapitänlentnants (Ätzgas stehende Abteilung Matrosen und Schntztruppen in dem bereits gemeldeten Gefecht am Lievenberg folgende Verluste hatte: tot: Matrose Karle, verwundet: Bootsmannsmaat Inrgahn und Reiter Hesse. jEisenbahndetachement.) Die selbe Abteilung hatte am 10. Febr. ein Gefecht bei Gross- Barmen gegen einen ca. 200 Gewehre starken Feind, der mit Hinterlassung von 18 Toten sowie vielen Gewehren und Munition nach Süden flüchtete. Diesseitiger Verlust: verwundet: die Matrosen Krämer und Handschnk, Gefreiter Ratjen, Reiter Soban und Schlosser Träger. (Eisenbahn- detachement. — Diese Nachricht widerlegt leider die früheren Meldungen, dass in der mittleren Kolonie die Ruhe herge stellt sei. — Die Truppen, welche an der Unterdrückung des Aufstandes im Süden beteiligt waren sind auf dem Rück märsche. — Der Kaiser hat für die durch den Aufstand der Herero in Südwestafrika geschädigten deutschen An siedler 10000 Mk. aus seiner Privatschatulle beivilligt. — Dem Windhoeker Hilfskomitee für die geschädigten An siedler in Deutch Südwestafcika sind als 1. Rate 80 000 Mk. übersandt worden. Sächsischer Landtag. Dresden, den 22 Februar IV04. Als die Völker daran gingen. Parlamente zu er richten. da schaffte sich jeder Staat auch eine Präsidenten glocke an. Nur der sächsische Landtag kam unter den Hammer, den insbesondere der jetzige Präsident. Geh. Hof rat 1)r. Mehnerl, sehr energisch zn führen weiß. Das sind aber auch sehr teuere Hammerschläge, die daS sächsische Volk oft Millionen kosten, wie auch der Verlauf der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer zeigt. In ihrer heutigen Sitzung beschäftigte sich die Zweite Kammer mit dem Königl. Dekret Nr. 8l, mehrere Eisen- bahnangelegenheiten betreffend. Mit Rücksicht aus die all gemeine Finanzlage des Landes hat die Staatsregierung davon abgesehen, der Ständeversammlnng für die Finanz- perivde 1004/05 den Ban neuer Eisenbahnlinien zur Ge nehmigung zn empfeblen, zumal für diese Periode noch zahlreiche früher bewilligte Eisenbahnbauten zur Ausführung zn bringen sind. Gegemvärtig handelt es sich nur um folgende Bauten: X. Umbau der Strecke Ehemnitr — Kappel und teilweiser Umbau des Bahnhofes Eheinnitz >4. Rate). Hierzu beantragt die Königl. Staats regierung, I. als vierte Rate für den Umbau der Strecke Ehemnitz—Kappel und dem teilweise» Umbau des Bahn hofes Ehemnitz die Snnnne von 885000 Mk. zn bewilligen und 2. sich damit einverstanden zn erklären, dass die bei Erweiterung des Bahnhofes Kappel und bei Herstellung eines Bahnsteiges für die Ehemnitz Talbahn verfügbar ge bliebenen Beträge von 26!) 101 Ml. 7', Pf. und 126748 Mk. 50 Pf. für die Ausführung der vorliegenden Bauten mit- verwendet werden. — 11. Umbau des Bahnhofes Zittau. Hierzu beantragt die Negierung, sich damit einverstanden zn erklären, dass der Bahnhof Zittau nach dem Projekte, dessen Ansführung generell ans 2404000 Mk. veranschlagt worden ist, umgebaut und die von den bisher für den Ban eines Vor- und Abstellbahnhofes für den Hauplbahnhos in Zittau bewilligten Mitteln noch verfügbare Summe von 001858 Mk. für verschiedene Herstellnngsarbeiten und Arealerwerbnngen verivendet wird. — 6. An der weite Verwendung der für Herstellung eines Güterbahn- hvfes zn Erimmitschan im Stadtteile Wahlen be willigten Mittel. Hierzu wird beantragt, dass diese Mittel in der Höhe von 750000 Mk. dazu verwendet werden, eine Ladestelle im Ortsteile Wahlen, ferner ein Industriegleis vom Bahnhöfe Erimmitschan über die Lade stelle Wahlen nach Schweinsblirg und im letzteren Orte ebenfalls eine Ladestelle mit einem Gesamtkvstenanfwande von 580O80 Mk. zn erbauen und den übrig bleibenden Betrag von 108020 Mk. zmn Erwecbe des hauptsächlichsten Areals für einen künftig zn erbauenden Güterbahnhof in Erimmitschan zn verwenden. — I). Herstellung des zweiten Gleises der Linie Borsdorf — Eoswig. Be antragt wird hierzu, sich damit einverstanden zn erklären, das; die noch verfügbaren 8880«>0 Mk. der vom ausser ordentlichen Etat 1002/08 für die Herstellung des zweiten Gleises ans der Teilstrecke Döbeln--Nossen bewilligten Mittel von 488'.»80 Mk., soweit erforderlich, zur sofortigen vollständigen Herstellung des zweiten Gleises zwischen dem Bahnhofe Döbeln und der Haltestelle Niederstriegis ver wendet werden. — st!. Aufschiebung der Herstellung der norinalspnrigen Nebenbahn Kieritzsch — Groitzsch — Pegau. Bei den speziellen Vorarbeiten für dieses Projekt, für welche bereits 1015000 Mk. bewilligt wurden, stellte es sich heraus, dass wegen des Vorhandenseins von Kohlen lagern in der von der Bahn zn durchziehenden Gegend er hebliche EntschädigiingSfordeiiingeii bei dem Grnnderwerbe für die Bahnanlage erhoben wurden. Die Regierung hat sich deshalb nicht in der Lage gesehen, diesen Bahnbail in Angriff zn nehmen. Die Umgestaltung des Bahnhofes Kieritzsch wird nunmehr, soweit sie durch die Einmündung dieser Linie mit beeinflusst worden mären, vorläufig eben falls nicht ausgeführt werden. Zn den einzelnen Regiernngsanträgen entspannt sich eine lange Debatte, die bei Schluss der Redaktion noch fortdanert imd ans welche wir in nächster Nummer zurück rominen werden. Ans Stadt und Land. Dresden, den 22. Februar tS64. * Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde nahmen gestern an dem Vormittags- gottesdienste in der Hofkirche teil. * Nachmittags '/^O Uhr nahm Se. Majestät der König an der Familientafel bei Sr. Königl. Hoheit des Kron prinzen teil. * Heute vormittag empfing Se. Majestät die Herren Staatsminister und die Königl. Kabinettvsekretäre zu Vor trägen. Nachmittags 5 Uhr findet bei Sr. Majestät dem König im Residenzschloss eine grössere Tafel statt, zu welcher eine grosse Anzahl Herren mit Einladungen beehrt worden sind. — Den Kamerherrndienst bei Sr. Majestät hat von gestern bis 5. März der Königl. Kammerherr v. Arnim ans Otterwitsch übernommen. * DaS Sommcrsemester an der Königl. Tierärztlichen Hochschule zu Dresden beginnt Montag, den 18. April. Die Immatrikulation neueintretender Studierender erfolgt vom 15. April bis mit 7. Mai. * Freitag nachmittag fand wiederum eine Probefahrt mit dem neuen elektrischen Motorwagen statt. Sie erfolgte gleichfalls wieder auf der Dresden—Cossebauder Linie, wurde jedoch bis und ab EoSwig ausgedehnt.