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Nr. 44. Dienstag, den 23. Februar 1V04. 3. Jahrgang. Sächsische MolksMung Erscheint tSglich nach«, mit «uSilnhme der Sonn-und Festtage. ! ! ^ ^ , — . Inserate werden dir «gespaltene Pcliizeile oder deren Raum m dN8?ut'chenÄmn,'/att.'lt.Ps! ! , ii. «uchdrnttere^'.iicdaktion und «e,chü,tSf»cU^?r^e-d".„. RedakkionS-Sprechstunde: 11—1 Uhr. ! " " " Pillniyrr Strass, 1!» Fernspreider: Rint I Rr. i:««. BeingäHrriS, Bierteljährl. 1 Mk. S« Pf. lohne Bes autzerdeutschen Postanstalt. lt. ZeiMngSpreiSl. Einzeln RedakkionS-Sprechstunde: 11—1 Uhr. Unabhängiger Lageblatt M Wahrheit, beebt u.freiheit. Inserate werden die «gespaltene Peliizeile oder deren Raum m It» Ps. berechnet, bei Wiederholung dedeulender Rabatt. Buihdrniferei, Redaktion »nd Geschäftsstelle! Dresden, Plllniyer Strafte 11Fernsprecher: VlnilIRr. t«6«. Der neue Arbeitgeber-Verband. Auf den unter obiger Spitzmarke in Nr. 43 unseres Blattes gebrachten Artikel erhalten wir von hochgeschätzter Seite folgenden Aufsatz über den gleichen Gegenstand zu- geschickt: Der besprochene Arbeitgeber-Verband ist nicht ein zu gründender, sondern besteht tatsächlich und zählt allein in der Textil-Jndustcie Sachsens Betriebe mit gesamt über 100 000 Arbeitern. Dieser Verband ist aber in erster Linie keine Frucht des Crimmitschauer Streiks, sondern bestand vor diesem schon, wenn auch zugegeben werden muh. daß dieser Streik den Verband neu belebt und erweitert hat. Der Verband ist aber keinesfalls ein Schutz- und Trutz bündnis gegen die Arbeiter und die Forderungen derselben, sondern soll in erster Reihe ein vermittelndes Glied zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Falle von Differenzen bilden und besonders einen Damm gegen den willkürlichen Terrorismus der hetzenden Streikführer. Der Arbeitgeber-Verband und dessen Satzungen sind durchaus in versöhnlichem Sinne gehalten, und als eine ihrer vornehmsten Pflichten betrachtet derselbe es. seinen Nnfluß auch in jenen Betrieben zu Gunsten der Arbeiter mit allem Nachdruck geltend zu machen, in denen etwa schlechte Arbeitsbedingungen oder niedrige Löhne herrschen. Andererseits wird es aber der Arbeitgeber-Verband mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zu ver hüten suchen, daß die bezahlten Agitatoren und Hetzer durch Inszenierung willkürlicher Streiks einzelne Betriebe abmorden. Schon das Vorhandensein des Verbandes wird das Gute zeitigen, daß man von sozialdemokratischer Seite nicht so leichten Herzens frivole Streiks vom Zaune bricht, und durch diese Vorbeugung allein stiftet der Verband unendlichen Segen und beweist nicht nur seine Existenz berechtigung, sondern sogar seine Notwendigkeit. Daß der Verband gegen die übertriebenen Forde rungen der Arbeiter (lies Arbeiterführer) ein Paroli bieten soll, ist richtig. Daraus aber zu folgern, daß in jeden: Falle eines Streiks der Betrieb ruhen soll und die Forde rungen der Arbeiter nicht bewilligt werden, wäre eine sehr gewagte Auslegung. Ebenso gewagt ist die Annahme, daß der Verband im Prinzip gegen den zehnstündigen Arbeitstag ist; es ist aber seine Pflicht zu verhindern, daß auf Kom mando einer beliebigen Parteileitung den ersten besten Fabrikanten das Messer an die Kehle gesetzt wird: 10 Stunden Arbeit oder wir ruinieren Dich! Daß sich den: eine Gruppe von Fabrikanten nicht ohne weiteres fügen kann, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen, dürfte jedem klar sein und ans diesem Grunde haben s. Z. auch die Crimmitschauer Fabrikanten die kürzere Arbeitszeit nicht im Prinzip abgelehnt, sondern den Abeitecn in Aussicht gestellt, sich dieserhalb mit ihrer Konkurrenz in Verbindung zu setzen und womöglich eine kürzere Arbeits zeit durch Neichsgesetz herbeiznführen. Daran lag den bezahlten Agitatoren aber nichts; dieselben wollten keine Einigung, sondern unter allen Ilmständen als Machtprobe einen Streik und diktierten diesen noch während der Ver Handlungen mit den Fabrikanten. Daß daraufhin die Fabrikanten ihrerseits die Konsequenzen zogen und ge schlossen die Sperre über ihre Betriebe verhängten, ist be rechtigt. da sie einsahen, daß es den Arbeitersührern nicht um den zehnstündigen Arbeitstag zu tun war. sondern nur um einen Streik unter allen Umständen. — Der weitere Verlauf dieses ungückseligen Kampfes ist hinlänglich bekannt und braucht hier nicht weiter erörtert zu werden. Der Korrespondent der „Sächs. VolkSztg." kommt ferner mit dem Vorschläge, Tarifverträge zu schaffen, wie solche z. B. bei der Buchdrnckerei bestehen. Der Gedanke ist gut gemeint und in vielen Betrieben durchführbar, undurch führbar aber in den meisten Zweigen der Textil-Indnstrie. Nur ein Fachmann kann beurteilen, wie unendlich vielseitig die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsweise besonders in der Weberei sind und wie vielseitige Faktoren bei der Fa brikation mitsprechen. Wohl auf keinem Gebiete der In dustrie sind die Bedingungen der Fabrikation so verschieden, wie in der Gespinnstfaser. Man nehme einen einzelnen Faden zur Hand und vergleiche, die unzähligen und knnst- reichen Gewebe, die davon hergestellt werden und selbst der Laie wird zngeben müssen, daß damit eine hochentwickelte Technik Hand in Hand gehen muß. Und ebenso wie viele Wege nach Nom führen, führen noch viel mehr Wege zur Herstellung ein und desselben Gewebes. Der Buchdrucker hat wohl in der gesamten Knlturwelt fast ausnahmslos mit ein und denselben Typen zu arbeiten, ganz anders aber der Weber. Dort spricht in erster Reihe die Provenienz des Rohstoffes, des Gespinnstes und der Vorbereitung mit, ebenso die Dichte in Kette und Schuß, ja sogar die Farbe und Bindung des Gewebes Dies Alles muß von Fall zu Fall vereinigt und geprüft werden, und ein ebenso wichtiger Faktor ist die zur Verwendung kommende Technik vom Spinnereiprozeß vis zur Vorbe reitung der Kette, des Stuhles und der Maschine. - Wer will bei dieser Vielseitigkeit des Materials einen Tarifver trag anfstellen? — Es weiß heut' jeder Weber, daß er nicht in der Fabrik am meisten verdient, die den höchsten Stücklohn gibt, sondern in der, in welcher ihm die wert vollsten und besten Maschinen zur Verfügung stehen, bei denen er nicht nur auf einen höheren Lohn kommt, sondern bei denen auch die Arbeit am wenigsten mühsam ist. Schließlich kommt es doch gar nicht darauf an, wie viel ein Arbeiter für ein bestimmtes Quantum Lohn erhält, sondern in welcher Zeit er im Stande ist, mit dem ihm zur Verfügung ge stellten Mitteln ein bestimmtes Quantum fertigznstellen und welchen Gesamtlohn er am Lohntage erhält. Daß die Pro dnktion in verschiedene» Betrieben ans den gleichen Artikel ^ bis zu 30 Proz. und inehr variiert, ist eine bekannte Tat sache und findet seine Erklärung in der verschiedenen Arbeils- > methode der einzelnen Betriebe. Das bedingt natürlich auch eine Variation im Akkordlohn, da der Fabrikant mit besserem Material und vollendeteren Maschinen diese auch teurer be zahlen und verzinsen muß. Daß aber der Lohn in allen Fällen ein auskömmlicher sein muß, dafür sorgt der per- manente Arbeitermangel, wie er schon seit Jahren in der Industrie vorherrscht, und bald hätte jener Fabrikant seine Fabrik leer, der ungeeignete Löhne zahlt. Durch Vorstehendes ist dargetan, daß der Arbeitgeber- Verband in erster Reihe ein Verband des Friedens ist, der zum Segen des Arbeitnehmers werden wird, dann aber er scheint auch der Beweis geliefert zu sein, daß ein Tarif vertrag in der Weberei unmöglich und eine Utopie ist. 8. Reichstag. v. Berlin. tzü. Sitzung am 2». Februar 1004. Präsident Graf Bat lest rein eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Die Beratung des Etats der Neichspostverlvaltung wird fortgesetzt. Molkcubuhr (Soz.) spricht für gerechte Behandlung der Polen. Stöcker lvar gestern ein Revolutionär gegen Kopsch. Den Postbeamten muff das volle Koalilionsrecht gegeben werden. Dis ziplin ist in jedem Betriebe nötig, nicht nur bei der Post. Am Schlüsse bringt er einen Lokalwunsch von Elberfeld vor ld,. von Jadzcwski (Pole) wendet sich gegen die polnischen UebersetzungsburcauS in Posen und Bromberg. Die Ostmarken zulage hat einen politischen Eharaklcr. Wir wollen von allen Post- chikancn endgültig befreit sein. Die polnische Bevölkerung kann nicht verpflichtet werden, die Adresse» deutsch zu schreiben; das geht ans der deutschen Postordnung ganz klar hervor. Das Ausland wird in den Adressen besser behandelt als unsere polnische Bevölke rung. Die Post ist verpflichtet, alle Sendungen zu befördern, die eine deutlich erkennbare Adresse tragen. Obwohl die Adressaten sehr deutlich erkennbar sind, gehen alle Sendungen, die eine polnische Adresse haben, an die UebersctzuugSstellen. Im Bezirk Posen steht ein ausgesprochener Hakatist an der Spitze der Obeipostdireklion; im Bezirk Bromberg ist es ein wenig besser. Staatssekretär .Urätke: Die Schwierigkeiten sind jahrzehnte lang nicht da gewesen, bis ein Blatt ausforderte, die Adressen polnisch zu schreiben. Wir führen nie eine polnische Geographie ein; die deutsche genügt für ganz Deutschland. Werner sW. Ber.» bringt verschiedene Wünsche der Beamten vor. Die Beamten werden hier eher Invaliden als sonst. Die Lstmarkenzulagcn lehnen wir ab, besonders wenn sic in widerruf licher Weise gegeben werden. Erzberger lZlr.) weist gegenüber dem Angriff deS Abg. Singer nach, das; das Zentrum schon IRlO für die Koalitionsfrei heit eingetreten ist, wie cs dies auch heule lut. In Süddeutschland hat man mit den Verbänden der Postbeamten die beste Erfahrung gemacht. Ein christlicher und nationaler Verband der Postbeamten ist der grösste Segen für die Verwaltung selbst. Die guten Elemente müssen sich deshalb heute schon iuneihalb der Oberposldircllious- bczirkc sammeln; daun fällt mit der Zeit die heutige Schranke ganz von selbst. Die Durchführung der Sonntagsruhe wird oft vereitelt durch die mittleren Verwaltungsbehörden; jedem Beamten ist Ge legenheit zu geben, an Sonn- und Feiertagen seinen kirchlichen Verpflichtungen nachzulommeu. Die Erhöhung der Wohnungsgeldcr ist dringend geboten. Im Interesse der Geschäftswelt sind die in Württemberg üblichen Postamveiinngskouverlc in ganz Deutschland cinzuführen. Tie Porlosreiheit für die Soldatensendungen in die Heimat hat sich zuerst auf die Wäschescndungeu zu erstrecken. Die Uniformen der Postbeamten könnten in Regie hergeslellt werden, damit der Beitrag in die Klcidcrkaff'c wegffillk. Für die Post- aisisrenlcn müssen auch im kommenden Jahr 2000 ncnc Stellen ge- Eine Seeschlacht. (Der 10. Februar in der Bai von Korea.» Nur schwer kann ein Laie, oder sagen wir seemännisch: eine Landratte, sich im Geiste das Bild einer Seeschlacht konstruieren. Der Durchschnitts-Europäer hat mit dein offenen Meere nicht viel zu tun. Er macht, um ans dem Wasser gewesen zu sein, eine Fahrt in der Nord- oder Ostsee und bleibt dann wieder hübsch ans den: Festland, wo es Balken gibt. Sich die mächtigen Kriegsschiffe, die man als Schanobjekte kennen gelernt, in voller Bewegung und im heißen Kampf vorznstcllen, hält schwer. So muß man denn einem Engländer, dein Sönler Korrespondenten der „Daily Mail", Mackenzie, dankbar sein, wenn er eine anschauliche Schilderung des Treffens bietet, welches am 10. d. M. im Hafen von Tschemnlpo zwischen japanischen Kriegsschiffen und den russischen Schiffen „Warjag" und „Korejetz" sich abspielte. Am 9. morgens kündigte der japanische Admiral den: russischen Kommandeur den Kriegszustand an. und teilte ihm mit, falls die beiden russischen Kriegsschiffe nicht bis um Mittag den Hafen verließen, würde er sie dort angreifen. Man sah bald darauf die Bemannung auf den: „Warjag" und „Korejez" beschäftigt, das Holzwerk und alle sonstigen Hindernisse für das Gefecht zu beseitigen und über Bord zu werfen. Als alles beendet, die Schiffe znm Gefecht klar waren und sich in Bewegung setzten, traten die Bemannungen auf Deck und sangen die russische Nationalhymne. Die japanische Flotte unter dem Kommando des Kontreadmirals Urik lag draußen auf der Rhede jenseits der Insel Nodolmi, 6"/« Meilen von den fremden Schiffe» im Hasen entfernt. Zehn Minuten vor Mittag feuerte der japanische Panzer kreuzer „Asama" mit einem Geschütz von 8 Zoll Kaliber den ersten Schuß und sieben Minuten später, nach den: dritten Schuß, erfolgte auch die russische Erwiderung, auf 7000 Meter. Die japanische Flotte setzte sich in Schlacht linie, und um 12 Uhr war die ganze Flotte in Tätigkeit. Das japanische Feuer richtete sich schwer und unablässig fast ausschließlich gegen den „Warjag". Die Russen manövrierten schnell genug, um dein Feuer auSzuweichcn. allein fünf Geschosse trafen den „Warjag" in rascher Folge und Shrapnells fegten wiederholt die ganzen Geschütz bedienungen von den Kanonen. Ein einziges Geschoß tötete oder verwundete sämtliche um das Geschütz beschäftigten Backbord-Leute. Eine andere Granate zerschmetterte znm Teil das Hintere sechszöllige Geschütz, beinahe an der Wasserlinie, brachte die bereitgehaltene Munition znm Ans- sliegen und verursachte eine Flamme, die ansschoß, so hoch wie der rückwärtige Gefechtsmast. Eine weitere Granate j zerstörte die vordere Brücke, setzte die Trümmer in Brand ^ und nötigte den „Warjag", fast fünf Minuten lang das ! Feuer einznstellen, während die Mannschaften alle Hände voll mit Löschen zu tun hatten. Zwei Geschosse schlugen an der Wasserlinie durch, eines in der Mitte des Schiffes, während ein drittes das obere Deck dicht beim Vordermast durchbohrte. Beide Brücken waren zertrümmert und oben drein der dritte Schlot zerschmettert. Das Schauspiel an Bord mar unbeschreiblich. Das Schiff >var zur Hölle geworden. Die glühend heißen Geschosse verursachten den Mannschaften außer den eigent lichen Verwundungen auch noch schreckliche Brandwunden, und der Mangel jeder Geschützdecknng stellte die Mann- sciiaften vollständig bloß und verursachte viel ganz unnötigen Verlust. Die Erschütterung und der Lärm waren ver- wirrend und betäubend und die Leute in einem Zustand unklarer Betroffenheit und säst starr, aber sie hielten trotz alledem bei Bedienung der Geschütze wacker ans. Ein russischer Leutnant sagte mir: „Es war nichts wie Blut. Blut und wieder Blut mn uns herum, nichts wie abge rissene Gliedmaßen, zerfleischte Leiber, zerrissenes, zerfetztes Fleisch. Es war ein schauerliches Ende." Der „Korejetz" war wenig verletzt und die Mannschaft anscheinend fast ohne Verwundungen geblieben. Sie wendete und feuerte abwechselnd aus ihren achtzölligen Geschützen und wurde überhaupt sehr gut geleitet. Eine Granate machte den Steuerapparat des „Warjag" unbrauchbar. sodaß der Kapitän beschloß, in den Hafen znrückznkehren und das Schiff auf den Strand laufen zu lassen, mn der Wegnahme und der vollständigen Zerstörung zu entgehen. Bei diesem Versuch, zu entrinnen, war der „Warjag" jedoch durch die Notwendigkeit behindert, seinem langsameren Schwester schiffe zur Hand zu bleiben. Sie kehrten zuletzt beide in den Hafen zurück, worauf der Kreuzer schon stark nach einer Seite überneigte. Er ankerte 300 Schritte vom ..Talbot" während der „Korejetz" sich weiter in den Hafen hineinlegte. Sobald die russischen Schiffe verankert waren, schickte der ..Talbot" einen Arzt und eine Ambnlanzabteilnng in einem Boote an Bord. Die anderen Kriegsschiffe und ein Dampfer der Haltlinic sandten ebenfalls Hilfe herbei. Es war sehr schwierig, auch für die erfahrensten Leute, die Verwundeten in die Boote zu bringen. Ans dem „Warjag" waren 1«> Mann und ein Offizier tot und 01 Mann und zwei Qssiziere verwundet. Der „Korejetz" war nur wenig beschädigt. Die rassischen Qssiziere rühmten die Genauigkeit des japanischen Feuers, während britische Fachleute der Meinung waren, es sei ans beiden Seiten viel Munition unnütz verschwendet worden. Tie Japaner erklärten, das russische Feuer habe ihre Schiffe nicht erreicht und sie hätten daher keinerlei Verluste. Der Kapitän des „Warjag" gab die Absicht kund, seine Schiffe zu zerstören, und die Bemannungen wurden ans die fremden Kriegsschiffe verteilt. Punkt I Uhr nach mittags wurde dann der „Korejetz" in die Luft gesprengt. Man vernahm zwei schwere Entladungen, eine am Vorder- und die andere ans dem Hinterteil. Dann schoß eine Flaimnemnasse. wohl 3«"> Meter hoch, empor und darauf stieg eine gewaltige Ranch- und Qnalmsänle znm Himmel. Als sich allmählich Flammen und Ranch verzogen, ertönte über den: Wasserspiegel der Bucht der Gesang der russischen Nationalhymne, untermischt von dein lauten Platschen der hoch emporgeschlenderten Trümmer, die nach allen Seiten in der Runde ins Wasser stürzten. Mittlerweile waren auch die Mannschaften des „Warjag" anderweitig unter gebracht worden und inan hatte an Bord die Hähne ge öffnet, sodaß sich das Schiff langsam mit Wasser süllte. Um ff Uhr wurde eine Reihe kleinerer Explosionen ver nehmbar. worauf auch hier die Flammen ansznsteigen be gannen. Zuletzt neigte sich das brennende Schiff mehr und mehr über und in der Sonnennntergangbelenchtnng eines herrlichen Frühlingstages sank erst das Hinterteil und dann auch der Rest des brennenden Schiffes langsam in die Tiefe. Nachdem der „Warjag" verschwunden war. ging dann auch der Postdampfer .. Snngari" in Flammen auf und erhellte stundenlang den .Hasen mit seiner Glut. Die russischen Verwundeten werden sorgfältig verpflegt und auch die unverletzt davongekommenen Matrosen sind ans den fremden Schiffen gut ansgehoben. Viele von ihnen waren bei ihrer Anknifft ganz verstört und verdutzt Augenschein lich waren sie vollkommen überwältigt von dem betäubenden Lärm und den schrecklichen Eindrücken der letzten Stunden.