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Beilage zu Br. ^ der „Sächsischen Bolkszeitung LtrTlSL«USLSI»r lül^ L«^S L^IIISKxr „Entwickelung" -ev Religion inr ^votestnntisnrus. stn dieser hochaktuellen Tagesfrage liefen einige Ereig niste vor, «velche ans die religiöse Entwickelung innerhalb öes Prolestantismn* ein Helle* laicht «verfen. Ta* eine Ereignis spielt in Württemberg. stür Kenner der Verhälrnisse ist es kein Geheimnis, dag im protestantischen Pasiorentnin Württemberg* der liberale Protestantismus mit seiner Veriverfmig und Leugnung der ckristlicheir Hanptlehren immer mehr an Boden geininnt. Bon steck zn Zeit kommt immer wieder ein liberaler Pastor mit der Konsistorialbehörde in Kollision und die dabei in die Oeüentlichkeit gelangenden Aktenstücke gestatten dann einen Einblick in die wirklichen Verhältnisse. Neuerdings macht der Pastor st. Gmelin in Grostalt- deri nach dieser Richtung hin von sich reden. Ta*Protestanten blatt «Rr. 72« berichtet unter der Ueberschrikt ,,Ein neuer Keverprozes; in Sicht" von einem Disziplinarverfahren gegen denselben. Pastor Gmelin hatte in einer Osterpredigt die leibliche Auferstehung Ehristi von den Toten geleugnet. Ans ein Anschreiben der Oberbehörde erklärt er jetzt: Zn den gewinensmässtgen Bestandteilen de* evangelischen Glauben* tonne er Aussagen über die Art der Auferstehung Zein Ebristi so wenig wie über dessen Geburt oder etwa die Wiederkunft «..in den Wolken des.Himmel*" und zwar noch ;n Lebzeiten der Apostel j!j« rechnen. Tamit sei er sich bewusst, nicht mir die Grundlagen unserer Kirche «!> nicht zn zerstören, wie ihm Prälat v. Braun vorwerfe, sondern vielmehr nur für die Grundsätze einzntreteu. die unserer Kirche «!> im Unterschied von der katholischen allein chr Eristenzrecht auch für die Zukunft und zwar ein siegreiche*, zu sichern vermögen. Ta aber der Erlast de* Landeskonsiftorinm* an Gmelin ausdrücklich feststellt, das; der Lehrbegrisf, von dem der Pfarrer sich keine Abweichungen gestatten dürfe, den Glauben an die leibliche Auserstelnmg Ehristi eiiischlies;e. müsse er e* dem Konsistorium überlassen, den Keberprozest gegen ihn einzuleiten. Ein andere* Ereigni* hat znm Sckianplatz die alte Klingenstadt Solingen. Tort hatten die liberalen Protestanten den Privatdozenten Wie. Weinel-Bonn koinmen lassen zur Abhaltung religionsgeschichtlicher Vorträge. Tiefe behandelte«: unter der Gesamtüberschrist „stesns im 1!>. stahrhnndert" die einzelnen Themata: D. H. Straus; und die «vissenschastliche Kritik des Gebens stesn; Renan* „Leben stesn"; stesn* als sozialer Reformator: stesn* al* Buddhist; Tolstoi* Evangelium; der geschichtliche stesn* und die Zukunft. Wa* Herr Ina. Ist. Weinel Pier znm besten gab, sind die Anschauungen der modernen protestantischen rationali siistlieu Theologie. lieber Ehrisln-r- verlündet er seinen st,»Hörern: jZesns >var ein Mensw. «nie «vir alle, mir allen irdischen llnvolltoinmenheiren: das «missen selb«': die zngeben, die einen übernatürlichen Ursprung ZZesn anuebme» «l«. steesn* Ivar eine beslimmte Persönlichkeir in ei««er bes!i«nmten st,eit nnd teilte die Gedanten dieser st,eit, «nenn er auch in einzelnen Tinge» über dieselben hinansgeht, wie jede* Genie... der Eindruck seiner Persönlichkeit allein hat da* Ehriskenlnm geschaffen. War stein* snndclvs? Er hat gerungen nur der Sünde wie «vir. «Solinger ststg., Nr. 21>2 vom M. Dezember l!»«2.« Tas; damit die Gottheit Ehristi, diese Hauptwahrheit und das Hauptkennzeichen des Ehristentnms, preisgegeben ist. liegt auf der Hand. Toch e* kommt noeh besser. stn seiner Schlustrede verlü««det Weinel: „Tie Liturgie, der liergebrachle Gebrauch, darf nn* nicht vom Vesnch de* Got!e*diensle* abliaUen. anch nicht da* Apostolikum, da* vielen Bedenken macht, nein Theologe glaubt jetzt ernstlich mehr an die Niedersalirt zur Hölle im Oilanbensbekenntnis, kein Orthodorer glaubt mehr, das; stein* von einer Wolke ausgenommen »nd znm Himmel anfgesahren in. Ta* Glanbcn*bckenntni* Milt nn-:- nicht wörtlich verpflichten, e* will nn* nur im stnsammenhange Hallen mit unseren Patern, mit misern kirchlichen Ahnherrn, soll nn* deren Glanben*mnt und deren Opferfreudigkeit geben... Ta* Abendmahl ist da* schwierigste. Wir dürfen uns nicht daran stoszen, das; geschrieben steht: ,Wer da unwürdig isst und trinkt nswb Tas wurde geschrieben, als das Abendmahl noch eine gemeinschaftliche Mahlzeit war, da* patzt nicht für unsere Verhältnisse. Anch wenn man das nickt zu glauben vermag, wa* die Altkirchc verlangt, soll man znm Abendmahl gehen, es wst-d »ns dieselbe Kraft geben, wie nuferen Vätern, wenn «vir nn* auch andere Vorstellungen über die Bedeutung de* Abendmahl* machen, als jene. Tas Abendmahl bleibt für uns die Erinnerung, an* der «vir unseres Leben* Kraft ziehen." «Solinger sttg.. Nr. 2!««> vom Ick Tezember t!«02.) Tamit ist so ziemlich alles nnd jede*, was zum Lehr gehalt de* Ehristeutum* gehört, abgeleugnet und ai* Rest bleibt das Apostolikum nach seilreu Worten, für die aber jeder einen eigenen stnhalt suchen kann, wie er ihm eben für unsere Zeit passend erscheint. Begnemer kann inan wahrlich dem Unglauben die Annahme des Glaubens nicht machen; aber was haben derlei Tinge überhaupt noch mit dem Ehristentnnr gemein? Herr Ino. Ist-, Weinel nnd sein Bernfer bekamen von den Sozialisten, welche an diesen Vorträgen teilnahmen, bittere Wahrheiten zrr hören; die bitterste war ohne allen Zweifel die, das; sie gebeten wurden, die Konsegnenzen ail* ihren Aufstellungen zu ziehen und die sozialdemo kratische Kirchen- und Schulpolitik zrr rmterstülzen, damit in den Schulen nicht mehr länger solche Märlern, wie die Gottheit Ehristi, gelehrt würden. Solcherlei Vorkmmnisse zeigen, wohin die „Entwickelung" im Protestantismus treibt; aber anch das;, wie zu allen Zeiten, so anch heute, da* „Lo* von Rom!" schlietzlich hckianS- länft ans ein „Lo* vom Ehristentnm" überhaupt. „Las; mich linkSwärtS ziehen!" wie „Abfall" in Böhmen gemacht wird. Tie Katholiken der südlichen Lausch, wo viele Ort schäften an Böhmen grenzen, sind zu oft in die Lage ver setzt, von protestantischer Seile triumphierend mit der „verheistnngsvollen" evangelischen Bewegung jenseits der Grenze geschmäht zu werden. Kein Wunder oft, wenn mancher dadurch mis;mntig, statt stark in seinem heil. Glauben wird. Anch jüngster Tage erst im benachbarten Oertchen Türchan wurde eine Versammlung veranstaltet, Ivo ein Redner an* Böhmen über die „gros;e Sehnsucht" nach dem lauteren Evangelium die Zuhörer begeisterte, und znm Schlrrs; eine Kollekte für die Absaltherze in Böhmen gesammelt wurde. Obzwar unsere Volkszeitnng nicht be stimmt ist, katholische stnleressen im Anslande zu vertreten, da es im eigenen Lande genug zu kämpfen gibt, so sei doch einmal znm Trost der Grenzkatholiken mitgeteilt, das; es nicht so schlimm gestellt ist mit der grosren Sehnsucht nach dem Protestantismus bei unfern drübigen Glanbensbrndern, nur durch regelrechte Heye werden viele Gleichgiltige nnserer heil. Kirche entrissen. Entschieden steht fest, das; die evan gelische Bewegung iir Böhmen stark zrirüctgeht, und daran sind die protestantischen Apostel Wolf, Schönerer nnd Kon «orten selbst schuld! Wie wird mm die Abfallheize jenseits der Grenze betrieben? Rachfolgend sei daher kurz berichtet, wie man die Sehnsucht nach dem rechten protestantischen Evangelium schafft. Um die Hetze vorznbereiten, werden Laien vorgeschoben. Ta* geht ungefähr so zu: Ist'. Eisenkolb, der bekannte Oberprediger, mns; seine „Lo* von Rom" Versammlungen halten. Anch in dem benachbarten böhmischen Orte Heiners dorf erschien er vor nicht zu langer Zeit, aber ohne Erfolg. Gewis; undankbar! stn solchen Versammlungen schimpft er nach bestbm Können mas;lo* gegen die katholische Kirche, und nicht selten mns; der Regiernngsvertreter da zwischen treten. Tann kommt die Gemeindrbildnng. Anch bei der ist ein vorgeschobener Laie! Bald kommt nun der Vikar; ist der Vikar da. dann setzt die Organisation ein: der Kirchenbanverein wird gegründet, der Ban beschlossen. Grundsteine gelegt. Glocken nnd Kirchen geweiht, mit einem Answande, der katholische Kirchweihfeste überbieten möchte, wenn nur das „Zeug" dazu da wäre. Und das alles nur wegen 2—:'.«>«« Seelen in einem Umkreise von mehreren Meilen. stm stahre 1'.«Ol wurden «i Kirchen geweiht, 11 Grrurd- steinlegnngen «gefeiert, 7 Kirchbanplütze erworben und 3t'> neue Predigtstationen gegründet. l!>02 ist die Tätigkeit bedeutend gröster gewesen: 13 Kirchen wurden eingeweihl, Ick Grnndsteinlegnngen gefeiert, 13 Bangründe erworben, 17 Kirchenbanvereine gegründet, Ist Predigtstationen neu eingerichtet. Es können die Zahlen noch grötzer sein. TaS ist viel Arbeit, eine fieberhafte Tätigkeit. TaS alle* kostete Geld, viel Geld und «veil e* nicht vorhanden war, machte man Schulden, 70 000, «><«000, 10 000 Kronen, je nach der Rotwendigkeit, trotz all der Liebesgaben, die an* dem Reiche kamen. Tarnm sah sich der Zentralvorstand de* evangelischen Vereine* der Gustav Adolf Stiftung «Leip zig« am 1.',. April v. st. gezwungen, „die Znversicht der jugendlichen Begeisterung" etwas zu dämpfen und „da* unbegrenzte Vertrauen ans die Hilfsbereitfchast der «Glaubens genossen" inr Reiche etwa* einznschränken, «veil sie „Pläne entstehen liegen, die da* Mas; der eigenen und nnserer Kräfte übersteigen." Sonst könnte eS ihnen ergehen wie dem Tnrmbaner im Evangelium, das; die Spötter sagen: „Tiefer Mensch fing an zu bauen nnd vermochte nicht, e* ansznsnhren." Wie entsvricht aber diesen Anstrengungen der Seelen gewinn? TaS ist ja der Endzweck all der Mühen. Und da weisen die Erfolge eine rüctschreitende Bewegung ans, welche zeitlich nnd anch wohl nrsächlich mit dem Zwiespalte unter den protestantische» Aposteln Wolf Schönerer znsammen- sällt. Rach dem Bericht de* protestantischen k. k. Oberkirchen rate* des Augsburger nnd helvetischen Bekenntnisses stellen sich die Austritte ans der katholischen Kirche in die beiden protestantischen «mit bezeichnet« gegenüber den Eintritten l an* denselben i« « die katholische Kirche «mit i bezeichne t« alio: ! st.il«r Anslritt Einlrin Verlust 1K'.«K 0017 077 — 7372 l'. >«««> — I0!>!> 707 :;'.«!»I l'R'l — 02!«'.« st K:;«> 710!» > Also sind in den schlimmsten stahre n 11,337 Seelen der katholischen Kirche verloren gegangen ! stn den letzten ! drei Halbjahren gestaltete sich die Bilanz aber also: l'.x »II 3««: >. > o,. > 20G, ltt« «l II 320 1 17'.' 23.37 10« «2 I 233'« 170 1301 Ta* zweite Halbjahr 1!»«2 wird wohl nicht die Höhe de* ersten erreichen, der „st-ortschrilt" in dem verflossenen stahre ist also bedeutend gesunken. Tie Vikare bemühen sich «innerlich dem Anstreten de* Katholizismus fiel« anznpassen. Ter Superintendent heisst „Oberhirt", die Vikare nennen sich „Pfarrer", die Tiako- nissen „Schwestern". Tie Glocken läuten in manchen Ort schäften jeden Tag morgen*, mittag* nnd abends, nur etwa* länger als die katholischen; bei der Liturgie wird selbst die deutsche Singinelle genommen: „Hier liegt vor deiner Majestät." Also ein recht starte* Anbegnemen an die katholischen Gebräuche. Und der Erfolg? Ta klagt einer: „Tie Leute sind kalt, sie sagen: Tas Uebertreten hilft nichts; hübe» Pfaffen, drüben Pfaffen!" Kurz, wer in Oesterreich noch in eine Kirche gehen will, geht in die katholische, und nicht in die protestantische, um dort die leeren Wände anzniehen nnd eine verwaschene Predigt anznhören. Tiefe Art nnd Weise zieht nicht. Tie neu Das ^est -er heil, drei ALirige irr Born. Ten Aufzeichnungen eine* Noinpilger* entnommen. «Originalbericht.« Ter freundliche stesnitenpater, dessen Hührnng «vir nnS seit den letzten Tagen anvertrant hatten, riet inr* für den o. stannar, dem Hefte der Erscheinung de* Herrn, einige Kirchen zu besuchen, in denen an diesem Tage feierlicher Gottesdienst in orientalischem Niln* gehalten würde. Tie Orientalen, speziell die Armenier, sagte er. begingen ursprünglich an Epiphanie, da* eigentlich als Offenbarung der Gottheit Ehristi an die Heiden gilt, zugleich die Geburt des Erlöser*. Wir Lateiner kennen diese* Heit erst seit Beginn des vierten stahrhnnderts. Taher komme es anch, das; die Orientalen noch jetzt da* Heft der Erscheinung in feierlicherer Weise begehe» als da* Weihnachtssest, da* sie erst später als eigenes Heft von dem der Erscheinnng »ach unserem Vorbilde trennten. Besonders empfahl nn* der Pater den Besuch der Propaganda, deren Kirche am Heit der heil, drei Könige Titnlarfest habe, und wo man daher in den Morgenstunden gleichzeitig an den einzelnen Altären stille heil. Messen in verschiedenen Riten sehen könne. So dann sollten wir m«s nach S. Athanasio der griechischen Kirche, begeben, woselbst an diesem Tage gewis;lich griechisches Pontifikalanrt gehalten werde. Hür den nachimttag nannte cr nnS K. Xmlren «iolln Vallo: d,rt würden «nährend der ganzen Oktav täglich iir einem anderen Ritus Hochämter gesungen und in verschiedenen Sprachen, anch deutsch, gepredigt. Bereitwilligst folgten «vir dem Rate unseres neuen streundes. Wir nahmen einen Hiaker nnd fuhren am Heiertagsmorgen schon um 7 Uhr zur Propaganda. Tas grotze Kollegium zur Verbreitung des Glauben* erhebt sich an der Südseite der Uia/./.a. «Ii ««panischer Platz), stn ihn: werden stünglinge ans allen Nationen zu Priestern nnd Missionären herangebildet, welche dann von hier in die Welt hinanSgesandt werden, um den armen Heiden die frohe Botschaft des Glaubens zu ver künden. Die Kongregation, die 1022 vom Papst Gregor XV. gegründet wurde, nnterstcht einem Kardinal als Präfekten, dein 23 andere Kardinäle al* Räte beigegeben sind. Tas; im letzten stahrhnndert die Millionen so bedeutende Hort- schritte gemacht haben, ist gerade die Sorge der Propaganda zu verdanken, nnd zwar vorzüglich wegen der genaueren Verfassung, die sie von PinS IX. empfing, der sie in zwei Abteilungen sonderte, die eine für den lateinischen, die andere für den orientalischen Ritus. Augenblicklich befinden sich etwa 1.70 Zöglinge da, deren Hanplkontingent von Asien gestellt wird. stn unserem allzngrost.en Eifer, den wir für die orien talischen Riten betätigten, langten «vir ein wenig zu früh im Kollegium an inid halten somit die schöne Gelegenheit, noch einem Teile der Koniimmitätsmesse beiznwohnen, die des hohen Heiertags wegen ein Kardinal las, der den Alumnen anch die heil. Kommnnioi! spendete. ES war ei» ergreifendes Bild, da* so recht die katholische Einheit repräsentierte, wenn man sah. wie sich Vertreter aller Erd teile ehrfurchtsvoll den: Altar nahten, nm alle denselben Herrn nnd Heiland in ihr Herz anfznnehmen. Man konnte neben echten deutschen Gesichtern den branngelben orien talischen Thpns «vahrnehmen, anch Reger, selbst einen Ehinesen erinnere ich «nick« erblickt zu haben. 'Rack« Be endigung der Kardinalsniesse begann am Hochaltar zuerst eine stille heil. Messe im armenischen Ritus, welche ein ehrwürdiger Bischof mit langem «veis;en Barte celebrierte. Bald folgten an den Seitenaltären ebenfalls Privalmessen. wie man nn* sagte, in griechischem, chaldäischen nnd bulgarischen Ritus. Ter armenischen Messe folgte ich ein wenig genauer, stm allgemeinen schien mir die Reihenfolge der Gebete und Lektionen, sowie die sonstigen Teile nnserer lateinischen Messe anch im armenischeil RitnS gewahrt zu sein. Meine besondere Aufmerksamkeit erregte der lebendige Verkehr, den der Priester während der heil. Handlung mit dem Volke unterhält; derselbe entspricht in der Tat dem lebhafteren Eharakter deü MorgenländerS. Der EelebranS wandte sich viel öfter, als es der römische Ritus kennt, dem Volke zu und segnete eö wiederholt. Tie Hanptteile der heil. Messe. Opferung, Wandlung nnd Konnnnnion waren dent lich zu erkennen, auch da* Ri>,j,'ivermochte ich zu unter scheiden. Zur Opferung fiel mir am. das; der Bischof ! weiter nichts al* da* Imvnln» vornahm; er hatte demnach ! wohl schon zn Beginn Wein nnd Wasser in den .Kelch gegossen, j «Kauz neu war für mich, das; die sogen, kleine Elevation ! vor dem I'nO'r mmtor für den morgenländischen Ritus von ! grötzerer Bedeutung ist als bei «in*. Ana« in nnserer j Messe hebt der Priester vor dem I'ntc-r noMor die heil. ! Hostie mit dem Kelche ein wenig in die Höhe. Hier erhob j er jedoch an Stelle unserer kleinen Elevation die heil. Ge- ! statten in derselben Weise, wie inr abendländischen Ritus ! zur Wandlung, wozu der Ministrant ein st,eichen mit der .Klingel gab. Tie Elevation bei der Wandlung siel dem z nach hier zur Wandlung fort, weshalb auch Eelebrans nach ! den Eonsekrationsivorten nur je einmal eine Kniebengnng ! «Geniester« machte. Rach der Elevation wandte sich der Bischof znm Volke und hielt ic«»r da* Sankrissiminn zur Anbetung entgegen, ein Brauch, der mir einen sehr ange nehmen Eindruck hinlerlies;. Tie beiden Evangelien werden auch in stiller heil. Mene nicht am Altäre selbst gelesen, sondern in der Milte vor ihm. Ter Priester hält da* Evaiigelienbnch selbst und die beiden Ministranten stehen ihn« mit Kerzen zur Seite, ähnlich wie bei nn* im Hoch amt da* Evangelium unter Assistenz der Afolhthen ge sungen wird. Eine Kasel trug der Priester nicht, dagegen statt deren eine Plnviale. Tie griechische Messe schien die Messe der anderen Riten bedeutend an Länge zu über- tressen, während sich speziell bei der armenischen, der ich eingehendere Anstnerksamkeit gewidmet hatte, kein Unter schied mit der nnsrigen daraufhin zeigte. Al* besondere* Merkmal ist natürlich zu erwähnen, das; alle diese Riten in der entsprechenden Sprache gelesen werden. An einem der Altäre wurde von einem Bischöfe eine liest. Messe im lateinischen Ritus gelesen; als >>rcml>v1<'r fungierte ein Neger. Leider verhinderte «ms ein unvorhergesehene* Ereignis, «inr 10 Uhr dem griechischen Pontifikalamt in S. Atanasio beiznivohne»; am Rachmiltag aber begaben «vir uns unserem Vorsatze getreu nach K. Rinlrim ,1,'Istr VnII«; znm