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Sächsische Volkszeitung : 10.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190502107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050210
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-10
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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Ter erste Ausspruch des Jesuiten Lehmkuhl be zieht sich auf das Recht der Gewissensfreiheit des einzelnen und deckt sich mit dem Ausspruch des Syllabus. Der Aus spruch des I'. Roh spricht im allgemeinen eine Wahrheit aus. indem er dem Worte „Toleranz" den ihm eigentlichen Sinn unterlegt und sagt, daß das Wort „Duldung", was „Tole ranz" auf Deutsch heißt, in ihm einen unsäglichen Wider willen Hervorrufe. Man darf auch nickt vergessen, daß I'. Roh die Sätze im Jahre 1869 geschrieben lxit, in welchem Jahre eben erst Vonseiten der nationalliberalen Kutur- kämpfer das Wort „Toleranz" ins politische Leben einge bürgert wurde. Damals sprach auch noch der Protestantis mus von seiner „Toleranz" gegen die Katholiken Preußens, aber nicht umgekehrt; das Zitat aus I'. Roh ist also gänzlich deplaziert. Was nun den Syllabus anlangt, so verwirft dieser den Satz: „Es steht jedem Menschen frei, eine Religion anzu- uehmen und zu bekennen, welche er. durch das Licht der Vernunft geführt, für wahr hält." Wenn der Artikelschreiber den „kirchlichen Kreisen" an- gehört, so muß er diesen Satz ebenso wie der Syllabus ver werfen. Denn auch er muß auf dem Standpunkt stehen, datz die Religion nicht aus der Vernunft allein erkannt wer den kann, sondern daß man zu ihrer rechten Erkenntnis die Offenbarung Gottes bedarf. Was hat das alles mit dem Toleranzantrage zu tun? Wenn der Katholik auch theoretisch den Jndifferentismus verwirft, so braucht er deshalb noch nicht zu verlangen, daß de» Staat mit Polizeimitteln gegen diesen auftrcte, indem er bei» Staatsbürger in seiner Freiheit beschränkt, zu glau ben oder nicht zu glauben, was er will. Und wenn der Ar tikelschreiber klagt, daß die evangelische Kirche in den katho- lischen Ländern nur unter dem beharrlichen Widerspruch der katholischen Kirche ihre Bewegungsfreiheit erlangt hat, so tadelt er hier das, was er für Deutschland selbst verlangt. Blicken wir uns in Deutschland selbst um und fassen wir da die praktische Seite der Toleranzsrage ins Auge. Der Tokeranzantrag Null nicht das geringste, was die evange lische Kirche oder die evangelische Glanbensanffassung schä digt oder verletzt. Kein Recht, das sie besitzt, soll ihr ent zogen werden. Er will lediglich und ausschließlich die zahl losen in den verschiedensten Bundesstaaten bestehenden Ueberreste eines veralteten und längst überlebten Systems der ängstlichen Ueberwachung und Beschränkung der Katho liken beseitigen, jelnes Polizeisystems, welches unter der vollen grundsätzlichen Anerkennung der Gleichberechtigung aller Staatsbürger nicht mehr weiter befiel en kann. In der Debatte über den Toleranzantrag am Sonn abend wurde von den Rednern ziemlich einmütig die Be seitigung der in einzelnen Staaten noch bestehenden paritätischen, rückständigen Bestimmungen auf klrchenpo i - schein Gebiete gewünscht. Man mußte im Angesich wuchtigen Tatsachen anerkennen, daß sie bestehen, man ng ( auch den Wunsch, daß si^ beseitigt werden, aber llsw'" reichsgesetzliche Toleranzgesetzgebung wehrt man ß") ^ allerhand leeren Phrasen und nichtigen Gründen. er besonnene Protestant kann nicht leugnen, daß die Ginm- sätze, welche der Toleranzantrag anfstellt, an sich durchaus billig, vernünftig und der konfessionellen Eintracht dien lich seien. Sofort aber erhebt inan den Einwand, es werde damit lediglich der Protestantismus getroffen. Ist das nicht ein trauriges Armutszeugnis, wenn man zugeben muß, daß in den Protestantischen Bundesstaaten teilweise noch so rück ständige und veraltete Polizeigesetze existieren? Warum wird zum Beispiel nicht auch das katholische Bayern von die sem Toleranzantrage ebenso betroffen wie das protestan tische Sachsen? Man denke nur einmal den Fall, daß in diesem vorwiegend katholischen Bundesstaate derartige Be- drückiingsgesetze gegenüber den Protestanten bestünden, wie in Mecklenburg, Braunschweig und Sachsen gegen die katho lische Minderheit. Welch ein Geschrei über t'atbolisclw In toleranz und Rückständigkeit würde sich dann durch ganz Deutschland erheben? Wie würde man über das Zentrum herfallen, wenn es, wie die Redner der verschiedenen Par teien, wohl zngeben würde, daß die Mißstände vorhanden sind, wenn es aber beim Wunsche allein Halt machte und alle Anträge zur Besserung aus gesuchten Gründen ab lehnte? Welch ein Sturm brauste durch Deutschlands Gaue, wenn die Zeiitrnmsabgeordneten aus Bayer» sich für die Anfrechterhnltnng der freiheitsseindlichen Gesetze anssprä- chen? Und nun bitten nur die Herren Abgeordneten der nationalliberalen und konservativen und anderen Parteien, die Nutzanwendung auf sich zu machen. Tie Rückständigkeit ist ganz ans ihrer Seite! Ziehen wir weiter den Vergleich mit dem katholischen Bayern und den kiiltnrrückständigen protestantischen Staa ten. Denken wir uns einmal, in Bayern würde ein pro testantischer Prediger ans einem Grenzort bestraft, wenn er auf Verlangen eines Vaters dessen sterbendem Kinde die Nottaufe spendet; — in Bayern würde den Protestanten die Errichtung von Privatschulen verwehrt, selbst wo 66 bis 166 Kinder sich gemeldet haben; in Bayern müßten pro testantische Kinder dem katholischen Religionsunterrichte bei wohnen, wenn sie in ihrer Konsession keinen bekommen könnten; — in Bayern würden diese Kinder, sobald sie das 12. Lebensjahr erreicht, von Gesetzes wegen als Katholiken erklärt; - in Bayern müßte zur Verrichtung jeder neuen gottesdienstlichen Handlung eines Predigers vom Kultus ministerium die Erlaubnis eingeholt werden; in Bayern würde der Errichtung einer neuen Kultnsstätte hochnotpein liche Untersuchung aus ihr Bedürfnis voransgehen; in Bayern dürfte kein sremder Pastor irgend eine gottesdienst liche Handlung vornehmen: in Bayer» würde ein prote stantiicher Privatgeistlicher bestraft, wenn sich zum Gottes dienste außer den Hausgenossen der Familie, bei welcher er nngestellt ist. ein fremder Gast einsinden würde; in Bayern wurden die Abgaben von dem Grnndbesitz der Pro testanten in die katholischen Kirchen- und Schnlkasse» flie ßen! Und dann male man sich den Sturm der Entrüstung ,, ^/ttw^-'lische Bund und seine Helfershelfer V«^m,d den ^n erpellationssturm. den die protestan- DML-WM 7, ii,' ncichc B »ci-I.nmni i°llcn wir dcn» den l.r°,cl,°n„. »c , Bnnd - tanlcBr°nn,»wcn. n»d Snch.cn ncbcn. ln wcil. !°Un- nEldrrir BcdcnchnnlMc.cdc E>, Katholiken herrschen? ^. ... . Ein trauriges Zeichen ist es. daß iogar die Lereim ,...,g der evangelischen Landeskirche sich gemnß'gt geseheu L die rückständigen Polizei,nittel gegen d,e Katholiken .Schutz zu nehmen. Sie hat den Toleranzantrag nicht e wa als eine Anbahnung zum relig,ölen Frieden begrü ß, o, der» in eine», Telegramm an de» Reichstag d.e strikte Ablehnung desselben gefordert. Daß den Verfassern des T legramms nickt die Schau,röte ins Gesicht gestiegen ist, „,..ß man wirklich bewundern. Also diese Herren, die von der „evangelischen Freiheit" stets so lieblich zu sagen und zi, singen wisse», finden es ganz natürlich, daß z. < kl» protestantischer Regierungsbeamter. der seine Kenntnis über die katholische Lehre vielleicht ans der „Wartburg ge schöpft bat. nach eigenem Ermessen die Notwendigkeit be stimmen kann. Ivan» und wie oft ei» katholischer E in ist seine Andacht zu seinem Herrn und Gott verrichte» dar,. Dieses Telegramm der evangelischen Kirchenvereinigung wird für alle Zeiten ein Markstein der Unduldsamkeit sein und bleiben! . , Ter Toleranzantrag des Zentrums wird Voraussicht- lich das Schicksal seines Vorgängers von 1962 erleben: dcr Bnndesrat wird ilm wieder einfach »«1 »« tu legen. Und man kann es ihm eigentlich nickt verdenken, denn »renn die Regierungen ans diesen Antrag eingehen wollten, müßten sie die Jahrhunderte geübte Intoleranz gegen die katholische Kirche eingesteln'ii, und das Int niemand gern. Ein Gutes hat die Einbringung des Antrages gehabt. Sie bat zur Evidenz bewiesen, daß einmal die protestantische Kirche ohne die Stütze des Staates sich i» ihrem Bestände nickt sicher fühlt, und daß andererseits der Protestantismus den Kamps mit der freien katholischen Kirche ans der geisti gen Ringbahn nickt ansziinehme» wagt, sie sich also vorsichtig hinter die Stnatsomnipotenz verschanzt halten will. Tie Reste dieses mit ganzer Zähigkeit festgehaltenen Polizeistaates gibt es ans katholischer Seite nickt mehr, und wenn sie sich irgendwo noch befinden, so würde das Zentrum in solchen rückständigen Staaten aiifräiimen Helsen. Aber in manchen protestantischen Bnndcksstaalen bestebe-n. noch solche gegen die Religion der Minderheit und sogar gegen eine sehr kleine »nd schwache Minderheit von nur fünf Prozent. In Mecklenburg, dem versassiingslosen Staate, kann man die Regierung allein für die dortige» Petre- ,'alte der lutherische» Verfolgnngssncht nickt verantwortlich machen. Aber wie stellt es in Brannschweig. im Königreich Sachsen, in gewissen thüringischen Kleinstaaten? Ta herrschen in den Parlamenten die Nationalliberale» oder die Konservativen, also Parteigenossen der Redner, die so wortreich den Tolernnzantrag bekämpfen und über die Rück ständigkeit so Platonisch hinweghüpse». Die Nationalliberalen und Konservativen wollen im Reichstag die wahre Toleranz vertreten. Was Inn denn ihre Parteigenossen in den rückständigen Länder», »in dort Neue Karnevalmoden. Boi! H. HlitlN. «Nnchdriirf vi-rlw!»-».» Der Verkleidungstrieb ist einer der natürlichsten In stinkte aller mit Phantasie begabten Menschen, am stärksten ist er bei dem Kinde, das noch von keiner nüchternen Ver standesrichtung beeinflußt wird, entwickelt und das kleine Mädchen, das das Schleppkleid der Mutter anlegt, fühlt sich auch innerlich als große Dame, sowie der winzige Junge, der Papierhelm und Holzschwert trägt, tief beleidigt ist, wenn man ihn in dieser Richtung nicht wirklich für einen großen Krieger hält. Der Karneval begünstigt von jeher die Freude an der Verkleidung, aber Heuer gelten Kostüm- bälle speziell als die große Mode des Tages. Selbst im Familienkreise werden Feste arrangiert, als deren Losungs wort die Titel bekannter Märchensamnilungen oder aus den« Nahmen gestiegene Bilder berühmter Künstler aus- gegeben werden; daß nichts aktueller als „Ein Fest in Tokio" ist, liegt bei der Bewunderung, die man der Tapfer keit und Zielbewußtheit der schlitzäugigen Japaner zollt, auf der Hand. Zudem bringt die Ansclxissung eines japanischen Kostüms nur geringe Kosten mit sich, denn der buntge blümte, mit Störcksen und Lotospflanzen gemusterte .Kiine- no. in den sich japanisckie Männlein und Weiblein hüllen, ist bereits für billiges Geld aus Kreppapier oder Kattun -u haben. Eine buntgemusterte Leibbinde, Chrysanthemen aus Papier, Metall- oder Hornnadcln für die Frisur der Japanerin und der breite Jokohmna, der das bezopfte Hai,vt des japanischen Landmannes schützt, sowie Papier- fächer, Schirme und Holzschuhe sind leicht zu besclwffende Kleinigkeiten. Das eigentlich Charakteristische an der Ja- panerin wird durch das Schminken des Gesichts mit rotem Lack auf Kinn und Wangen, sowie durch die Frisur hervor- gebracht. Das Haar wird durch Pomade glatt und glän- -end gemacht und dem Haarschopf vorn durch eine Draht unterlage ein steifes Aussehen gegeben. Wird nun das Haar rückwärts hoch auf den Wirbel gedreht, so daß es einer kompakten Masse eher gleicht als wirklichem Haar und diese Masse mit glänzenoen Metallnadel» gespickt und an jeder Seite voran mit japanischen Blumen, Kirschenzweigen oder Chrysanthemen geschmückt, so müssen dieser Japanerin, wenn sie noch überdies eine kleine graziöse Brünette ist. die das Fächerspiel zu handhaben weiß bei der gegenwärti gen Politischen Stimmung alle Herzen entgegensliegen. Die bisher nur von der Bühne aber sattsam bekannte Geisha steht eben momentan im Mittelpunkte des allgemeinen In teresses. Während aber die Kostümseste in den letzten Jah ren im Zeichen der Sezession standen, ist Heuer eine Reaktion z» Gunsten des historischen Kostüms zu verzeichne». Reis rock. Puder und Schönheitspflästerchen tauchen zwischen de» fließenden Gewandungen der Ueherhlnmen und llebervögel, die noch im vorigen Jahre in geschlossenen Massen die Ball- säle durchfluteten, aus und Madame Pompadour, Madame Recamier. die schöne La»,balle und Pretiöse Marguisen mit aristokratischen Allüren, aber auch Bürgerinnen zur Zeit des Direktoriums und zierlich gekleidete Altwienerinnen fühlen fick in der Mitte des Phantastischen Uebergesindels ^ ganz behaglich. Es ist nicht uninteressant, daß sich die Ball ^ mode von den neuesten Kostüm»,öden nur durch ganz ge- ' ringe Nüanren untersclieidet und die Dame, die eine Toilette I im Louis XVI. oder Empirestil ihr eigen nennt, kann allem Kommenden - sei es nun Ball oder Kostümfest, die Spitze > bieten. Nur muß für letztere Zwecke die Frisur und Kops- bedecknng streng historischen Cl-arakter answeisen, während zum Ballfest die moderne Frisur zu Reckt besteht. Ein kostbares Louis XVI. Kostüm, das dem erwähnten Toppelzweck entspricht, zeigt einen nach unten zu weilen schleppenden Nock und langen Paletot aus himmclblaiiem Cr?-pe de Chine mit cingearbeiteten Spitzenmedaillons deren Mittelpunkt reliekartig aufgelegte Rosenknospen aus' Gazebändchen bilden. Tie lange Spitzenweste wird mit Straßknöpfen geschlossen, die unten enganliegenden Aermel garnieren Spitzcnvolants, die den .Handrücken decken- Halb- Handschuhe aus Spitzen lassen die mit Ringen geschmückten Finger sehe». An, der leicht gepuderten Friiur, die sich vorn zn einem Haarschopf erhebt und rückwärts hoch hinauf gekämmt ist, sitzt ein Dreispitz aus rosa Sammet mit him- melblauer Krempe, dessen Rand Rvsenl'iiospen und Straß- knöpse garnieren. Rosaseidene Strümpfe und ebensolche Schuhe mit hoben Absätzen und Straßschnalle» lassen im Verein mit Frisur und Hut das Kostüm trotz des moderneu Einschlages stilgerecht erscheinen. Weniger hoheitsvoll, aber veriührerischer wirkt das Modell eines Empire Kostüms aus row Seidengaze, lieber ein Unterkleid von rosa Seide ist ein kurzes tieskollettiertes Leibchen gearbeitet, dem unter halb der Brust ein enger, den Bode» kaum streifender Rock angesetzt ist. Letzterer ist von den Kiiiee» abwärts mit schmalen ValencienneSgarniernngen besetzt; über den Aus schnitt des Leibchens legt sich ei» Fick», das aus rom Atlas bändern mit Spitzenkanten zusammengesetzt iß. Dasselbe wird über der Brust verschlungen und gürtelartig nach rück wärts gesteckt. Eine große schwarze Sammetrose vorn im Ficku und kurze Piissärmelche». die lange, faltige Glcwe- handschnhe ergänzen, ei» Goldnetz, aus dem sich Löckchen drängen ans der am Hinterkops arrangierte» Frisur, die vorn glatt geiclieitelt ist, sonne schwarzseidene Kreuzband- schuhe mit hohen Absätzen und rosaseidene Strümpfe geben di in Kostüm die bezeichnende Note. Trotz dieser neuesten, das historische Genre begünstigenden Richtung in der Kostünunode finden phantastische Verkleidungen, sowie Lportkostüme noch immer großen Aiillang. Sehr dankbar ist beispielsweise ei» Maskenkostüm „Regenbogen", das aus den hochmodernen, abschattende» Gewebe» hergestellt wird' über ein blaurvsa Atlaskleid in der Farbe des Abendhliw mels fällt ein goussriertes (Nizekleid in, neuen Stil, da? sich nach abwärts querüber in sämtlichen Regenbogensarben ab- ckx.tt,ert. Evaulette» aus Goldslitter. Sonnen darstellend, halte,, hgs ^ibchen zusammen. Die Passe aus blaurosa schil erndeiu rammet ist mit Kristalltropfen bestickt und him- mEcmc die cm Tmdcm »rM.^rlc,, an. .S,ntcrfn,,s bclchmt. ln.llcn das ln Lockcn noordncl«
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