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Sächsische Volkszeitung : 31.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190703312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-03
- Tag 1907-03-31
-
Monat
1907-03
-
Jahr
1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.03.1907
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lauten: „4. auf schuldig der Gefährdung der Standesehre unter Beantragung der Erteilung einer Warnung, wenn 5. auf schuldig der Verletzung der Standesehre unter Be antragung der Entlaisung mit schlichtem Abschied, wenn das Ehrengericht d> r Ueberzeugung ist, daß der Ange- schuldigte in seiner Dienststellung nicht belassen werden kann; 6. auf schuldig der Verletzung der Standesehre unter erschwerenden Umständen unter Beantragung der Ent fernung aus dein Offizierstcmde, wenn das Ehrengericht der Ueberzeugung ist, daß der Angeschuldigte dem Offizierstande ferner anzugehören unwürdig geworden ist." Schließlich heißt es noch im ß 59 dieser Verordnung: „Demnächst läßt der Kommandeur durch den Ehrenrat den Spruch des Ehrengerichtes in Form eines Erkenntnisses ausfertigen." — Aus den vorstel^nb angeführten Stellen der Aller- höchsten Bestimmungen geht es meiner Ansicht nach un zweifelhaft hervor, daß der Spruch eines Ehrengerichtes doch eine weit größere Bedeutung hat, als die eines Gut achtens! Es dürste vielmehr der oben erwähnten „offi ziösen" Erklärung der Irrtum unterlaufen sein, daß der Spruch des Ehrengerichtes verwechselt wurde mit dem Gut achten, das die Befehlshaber, durch deren Hand die Aus- fertigung des Spruches bei der instanzenmäßigen Weiter- gäbe an den König geht, derselben beizufügen haben. — Die Entscheidung über den Spruch des Ehrengerichtes steht allerdings nach 8 60 allein dem Könige, zu. Aber dadurch wird doch der Spruch des Ehrengerichtes noch nicht zu einem bloßen Gutachten herabgedrückt: er stellt vielmehr einen vom Ehrengerichte gestellten Antrag dar, tvas auch auS der vor geschriebenen Abfassung des Protokolls über die ehren gerichtliche Spruchvcrbandlung hervorgeht, in welcher wört lich ausgesprochen werden muß: „Es lautet also der Spruch des Ehrengerichtes dalnn, daß der Augeschuldigte der Ver letzung der Standesehre schuldig uud deshalb seine „Ent lassung mit schlichtem Abschiede" zu beantragen ist." — Es dürfte daher die Nachricht der „Augsb. Abendztg.", nach der in der Verhandlung gegen den in der Tippclskirch-Affäre vielgenannten Major Fischer „auf schlichte Entlassung" er kannt worden sei, durchaus richtig sein, zumal in der oben bereits erwähnten Allerhöchsten Einführungsordre vom 2. Mai 1874 ausdrücklich bestimmt ist, daß sich der Offizier von der Uebernahme solcher Verpflichtungen, mit denen auch nur der Schein unredlick-en Benehmens verbunden sein könnte, sonne von jedem Streben nach Gennnn ans einem Wege, dessen Lauterkeit nicht klar erkennbar ist, weit ab halten müsse. —* Der uiuer dem Protektorate Sr. Majestät des Königs stehende Verein „Asyl für obdachlose Männer, Volksbäder für Männer und Frauen" hielt am 28. März seine diesjährige General- Versammlung ab. Der hierbei zum Vortrag gebrachte Ge- schäftsbericht bietet insofern besonderes Interesse, als fick) im vergangenen Jahie — am 1. Oktober 1906 — das 25. Jahr seit Gründung des Vereins vollendete. Ursprünglich nur für die Aufnahme obdachloser Männer bestimmt, ist das Asyl durch Angliedernng anderer Veranstaltungen nach und nach erweitert werden. Mehr als einer halben Mil lion Menschen wurde im eisten Dierteljahrhundert nächt liches Obdach mit warmer Abend- und Morgensuppe ge boten. Don diesen hatten 70 000 die Wohltat eines Bades; ivo es nötig wxir, wurden auch die Kleider desinfiziert. In der Schuhmacher- und Schneidcrwerkstätte, die im Asyl ein gerichtet ist, haben 30 000 ihre Kleider und Schuhe ausge- befsert. Etwa 16 000 spalteten im Asyl Holz (natürlich gegen Vergütung): sonstige Arbeit wurde vielen anderen Obdachlosen nachgewiesen. Eine lebhafte Benutzung fanden auch die vom obigen Verein eingerichteten Dolksbäder für Männer und Frauen; seit der Zeit des Bestehens wurden rund 3t/„ Millionen Bäder verabreicht; endlich ist noch der Suppenanstalt im Asyl zu gedenken, wo in den harten Wintermonaten mittags w>arme Snppen mit Brot für 5 Pf. an die ärmeren Volksklassen verabreicht werden. Beabsich tigt wird die Verabreichung von Tee mit Brötchen (eben falls 5 Pfennig), wodurch dem übermäßigen Alkoholgennß gesteuert werden 'oll. Dieses Projekt fand besonders den Beifall des Herrn Oberbürgermeisters Beutler. An der Spitze des Vorstandes steht auch jetzt noch der Gründer des Asyss, Herr Komm.-Nat Gmeiner-Benndorf; dessen Stell vertreter ist Herr Oberst z. D. Lauterbach. Von den Mit begründern gehören noch jetzt dem Vereinsvorstande an die Herren Kommerzienrat Generalkonsul Palmiä, Kammcrrat Gustav Schaefer und Dr. med. Oberländer. —* Städtische Gewerbeschule. (Schülerab teilung.) An die Prüfungen, die am Donnerstag und Frei- tag voriger Woche abgehalten wurden, schloß sich am Mitt woch 11 Uhr vormit.ags die Entlassung der Tagesschüler an. Herr Direktor Kuhnow sprach über die Treue gegen sich selbst, gegen das Vaterland und gegen Gott, indem er aus seiner reichen Erfahrung den Schülern manches wahre Wort ans Herz legte, zum Beispiel „Die gewissenhafte Ar beit ist das Geheimnis des Erfolges" und anderes mehr. Hieran schloß sich die Auszeichnung besonders tüchtiger Schüler. Von 241 Abgehenden erhielten sechs die schriftliche Belobigung und eine/ eine Bücherprämie. Am gleichen Tage, abends 8 Uhr, wurden die Schüler der Abendabtei. lung entlassen. Herr Direktor Kuhnow stellte das Wort „Mensch sein, heißt Kämpfer sein" in den Mittelpunkt sei ner Betrachtungen. 19 Schüler erhielten Belobigungen und sechs Prämien. Von 1119 Schülern erhielten also 25 Belobigungen und sieben Prämien. — (Schülerinnen- a b t e i l u n g.) Die Lehranstalten des vormaligen ersten Dresdner Frauenbildungsvereins vollendeten am vorigen Sonnabend das erste Jahr unter städtischer Verwaltung. AuS diesem Anlasse batten sie in ihren Räumen Struve- straße 19 eine Ausstellung von Arbeiten der Schülerinnen veranstaltet, die voni Freitag bis Sonntag der Oeffcntlich keit zugänglich und auch gut besucht war. Am Sonnabend vormittag fand oie öffentliche Prüfung der Schülerinnen der Handelsschule statt, der Herr Oberbürgermeister Gehet- mer Finanzrat a. D. Beutler nebst Frau Gemahlin, die Herren Stadträte Dr Vlochwitz und Dr. Häbler beiwohn ten. An die Prüfung ,schloß sich die Entlassungsfeier. Herr Gewcrbeschuldirektor Kuhnow legte den zu entlassenden Schülerinnen ans Herz, daß sie sich mit der Grundlage, die sie in der Schule für ihre Tätigkeit im GeschästSleben ge- Wonnen haben, nicht begnügen sollten, sondern früher oder später noch dazu oerschreiten möchten, sich für die Tätigkeit im Hause und in der Familie mit Kenntnissen und Fertig- keiten auszurüstew und ermahnt sie, den Ernst der Arbeit, die Herzensreinheit und Treue gegen die Eltern, den Prin zipal und Gott zu Leitsternen ihres zukünftigen Lebens zu erwählen. Die Verteilung der Zeugnisse an 68 Schülerin nen bildete den Schluß der Feier. —* Zur Erleichterung des AuSflugSverkehrs wird die Sächsische Staatsbahnverwaltung vom ersten Osterseier- tage ab an allen Sonn- und Festtagen folgende Pesoneu- züge ablassen: Nachmittags 3 Uhr und abends 9 Uhr 30 Min. vom hiesigen Hauptbahnhofe über Cossebaude nach CoSwig. abends 7 Uhr von Cossebaude zurück, nachm. I Uhr 35 Min. von Radebeul nach Radeburg, mittags 12 Uhr 17 Min. und abends 6 Uhr 36 Min. von Rade- bürg nach Radebeul, abends 10 Uhr 17 Min. von CoSwig nach Meißen, abends 11 Uhr von Meißen nach hier, abends 7 Uhr 49 Min. von Schandau nach Bodenbach und abends 8 Uhr 40 Min. von Bodeubach nach Schandau. Weiter werden die zurzeit nur Sonn- und Festtags verkehrenden Züge: abends 6 Uhr 48 Min. von Radebeul uach^Moritz- burg-Eisenberg uud abends 7 Uhr 42 Min. von Moritz- burg-Etsenberg nach Radebeul vom 2. April ab wieder alltäglich abgelassen werden. — Auf der Linie Pirna— Großcotta wird vom 2. April ab an allen Werktagen wieder ein viertes ZugSpaar eingelegt mit folgenden Ver- kehrSzeiten: ab Pirna vorm. 9 Uhr. zurück ab Großcotta mittags 12 Uhr. Sie schließen in Pirna an die Züge an, die früh 8 Uhr auf hiesigem Hauptbahnhofe abgehen bezw. nachm. 1 Uhr 40 Min. hier eil,treffen. —* Wie uns soeben bekannt wird, läßt die Sächsisch Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft bei einigermaßen guten Weiter an beiden Osterfeiertagen außer den bereits gemeldeten Extrafahrtcu ein Sonderschiff vormittags II Uhr von Dresden bis Pirna Verkehren mit Ankunft daselbst 1 Uhr 15 Min., uud eine weitere Sonderfahrt von Pirna 2 Uhr 30 Min. nach Rathen mit Ankunft da- selb 3 Uhr 30 Min., und zurück von Rathen 5 Uhr nach mittags direkt nach Dresden mit Ankunft daselbst 7 Uhr 35 Min. Dieser Dampfer legt au sämtlichen Unterwegs« stationen an. Das letzte Abendschiff von Pillnitz nach Dresden verläßt 8 Ubr 30 Min. Aus der christlichen Kirche. Dresden. Zum 50jähcigen Priesterjubiläum des heil. Vaters. Am 18. September 1908 jährt sich der Tag zum 50. Male, au dem unser heil. Vater, Papst PiuS X., die Priesterweihe empfing. Zur Feier dieses für jeden Katholiken freudigen Gedenktages hat sich in Rom ein deutsches Zentralkomitee gebildet, welches eS sich zuc Aufgabe gestellt hat. aus allen deutsch-u Gauen Para mente in Form einer Spende für den heil. Vater zu be schaffen. Die Einladung, welche von dem deutschen Zen tralkomitee deshalb erlassen wurde, kleidet eS in folgende Worte: „Wir richten an die Ordensfrauen. Vereine. Insti tute und an jene, die den heil. Vater lieben, die herzliche Bitte und Einladung, zu dieser Festesgabe nach Kräften beizusteuern. Unsere Hände sollen dem erlauchten Jubelgreis künden, wie auch in unserem Vaterlande viele Herzen für ihn schlagen." Diesem deutschen Zentral komitee gehören auch zwei Damen der hiesigen Aristokratie an, welche beauftragt worden sind, für die sächsischen Katholiken ein Uuterkomitee zu bilden. Nach Konstituie rung desselben wird der Aufruf zur Anteilnahme an dem schönen Werke kindlicher Liebe und Verehrung zum heil. Vater in unserer Zeitung veröffentlicht werden. k Ein „Oberschlesisches Kulturbild" soll nach der „Wartburg" (Nr. 1 vom 4. Januar) eine Gerichtsverhand lung in Myslowitz wieder einmal entrollt haben. „Drei glaubensstarke Männer," so heißt es in der „Wartburg" — „Vorname Franz und Joseph, Zunamen echt polnisch — hatten ihren frommen Eifer nicht besser zu bekunden ge wußt, als, indem sie auf Lenr jüdischen Friedhofe 21 Denk- mäler zertrümertcn und sonstige Zerstörungen anrichtcten. Echt Rußland oder -- Mittelalter. In anderen Fällen wurden evangelische Friedhöfe bevorzugt — wies trifft." — Dazu schreibt mau der C.-A.: Echt „Wartburg"! Das Um stürzen der Grabdenkmäler ist traurige Tatsache. Nur waren cs keine glaubensstarken Männer, sondern herabgekommenc Subukte, die auch bei den anderen Kon fessionen, wie bei uns, ausnahmsweise Vorkommen. Außer- dem touren es gali zische Arbeiter, die den Frevel im trunkenen Zustande verübten. Also kein „ober- schlesisches Kulturbild' und kein „frommer Eifer". Daß evangelische Friedhöfe mit Demolierung der Grabdenkmäler bevorzugt werden, wüßte die „Wartburg" erst beweisen. Jedenfalls ist sie wieder einmal mit der Wahrheit recht ten denziös umgesprungen. k „Jesuiteuräuke." Unter dieser Spitzmarke schrieben kirchenfeindlicke Blätter: „Der vatikanische (!) Korrespon dent der Brüsseler „Jndep. Beige" versichert, daß die Un- Nachgiebigkeit des Papstes in der französischen TrennungS- frage auf Einwirkung der Jesuiten znrückzuführen sei. die bei der Einführung des Privatkultus in Frankreich für ihre Gesellschaft Vorteile erwarten. Der Papst soll seine Freude darüber auSgedrückt haben, daß die Verhandlungen abge brochen worden seien." Dazu wird der Zentral Auskunft stelle von authentischer Seite geschrieben: «Die Sache ist ganz aus der Luft gegriffen. Den Anlaß zu diesem Märchen gab ein erdichtetes Interview mit dem General der Jesuiten, welches in verschiedenen französischen und englischen Zeitungen veröffentlicht wurde, an dem aber kein einziges Wort wahr ist. de der General der Gesellschaft Jesu mit absolut nie- manden eine Unterredung über diesen Gegenstand hatte. Solche Mittel werden gebraucht, um den offenbarsten Lügen den Anschein von Wahrheit zu geben." Bermischte- V Osterweihe. Der fromme, aus alter Zeit über- lieferte Brauch der kirchlichen Osterweihe von Lebensmitteln ist in den Gegenden Bayern» hauptsächlich auf dem Lande üblich. Da packt jede Bäuerin am Ostermorgen je nach ihren Verhältnissen, Osterbrot, gekochte Eier, Schinken, eine Stange Meerrettig, Salz und Pfeffer, in einen mit weißem Tuch auSgelegten Korb und schickt ihn. durch eine Magd zur Kirche, um seinen Inhalt weihen zu lassen. Kommen die geweihten Speisen aus der Kirche zurück, so beginn k ein Frühstück, ein jeder bekommt seinen Anteil. Die Vre- samen und Eierschalen werden sorgsam aufbewahrl und in der Bitt-Woche, wo sie alle betend durch ihre Felder uud Fluren ziebn, am Rande derselben niedergelegt, welches die Felder und Fluren vor Hagel schützend und segeu- bringend wirken soll.ß v A p r i l s che r ze. Tie Sitte, jemanden am 1. April durch eine falsche Mitteilung zu täuschen, findet sich, wenn auch in veränderten Formen, fast bei allen europäischen Völkern. In Schweden gibt cs „Aprilnarren", die Dänen „reisen in den April" cder „laufen April". Der Engländer spricht von cineni „Aprilnarren" und nennt den 1. April den „Narrentag". In Nordengland schickt man dem „Ge foppten" einen Brief mit den Worten: „On tlie kirat cka^ nk ^pril Hunt 1tn> rrovlc unntbor mile." „Au des Aprils erstem Tage den Geck 'ne Meile weiter jage." Zur Er- klärung dieser Sitte sei folgendes angeführt: Das Wort bedeutete ursprünglich „Kuckuck", der in der Regel am 1. April erschein: und auf den dann von Baum »u Baum eine Meile weit Jagd gemacht zu werden pflegt. Später nahm der Ausdruck „lrovvlc" mich die Bedeutung „Geck" an. Ganz besonders beliebt waren die Aprilscherze ehedem in Rußland. Zar Peter der Große schickte einst eine ganze Stadt in den April. Er ließ vor den Toren seiner Residenz eine große Menge Holz. Stroh, Reisig und der gleichen Brennstoff zu einem mächtigen .Haufen zusammen- tragen und denselben m der Nacht zum 1. April anzünden. Prasselnd stieg die Flamme zum nächtlichen Himmel empor und rief allerorten die Ueberzeugung hervor, die Stadt selbst stehe in Brand. Man rannte wild durcheinander, und von allen Seiten kann-n Mannschaften herbei, um zu löschen. Auf des Kaisers Befel l wurde auch der ganze Hofstaat zur Hilfeleistung aufgeboten. Die Kavaliere eilten auf die Brandstätte und traten dort den Zaren, der sie mit dem Ruse „April" begrüßte. Nun wurden aber die verdrieß lichen Opfer der allerhöchsten Laune für die gestörte Nacht ruhe einigermaßen enisckiädigt. Der Kaiser befahl alle Gäste in einen eigens erbauten Pavillon. Tort stiegen lehr ver lockende Düste ans cnem ungeheueren Samovar auf; eS wurden des Zaren Lieb.'ingsgetränke, Punsch und Grog, gebraut, und der Herrßher aller Reußen ging allen müden und frierenden Gästen mit einem herzhaften Trunk voran. Theater und Musik. ! Die Prcßanqriffe gegen da« Münchener Hoftheater sind vom „Bayerischen Kurier* mit großer Schärfe wieder ouf- gcnommen worden. Das Blatt v..langt, eS solle vom General intendanten Frhrn. v, Speidel und v, Mottl verklagt werden. Bon Mottl wird behauptet, sein Vertrag mit 24 600 Ml. Gehalt berge die Bestimmung, daß seine Frau gleich-eitig 6000 Mk, beziehe inner der ausdrücklichen Bedingung, daß sie , icht singe. Possart bak« diese« Unikum eines Vertrages geschlossen und sei von einem nord deutschen In endantkollepcn dah'n verwarnt worden, daß er ein Jahr nach Mottl« Berufung richt mehr Intendant sein werde. Mottl habe Stavenhagen von der Direktion der Akademie der Tonkunst verdrängt und dadurch eine Vermehrung seiner Bezüge um 0040 Mk erreicht. Er macke oster« Gastspielreisen ohne Vor- wissen der Intendantur, um sein Einkommen -u erhöhen. Dein Gesamteinkommen betrage, gering veranschlagt. 48 000 Mk. Ferner wartet das Blatt mit einer Menge äußerst peinlicher Detail« aus. Der „Bayer. Kurier* erklärt schließlich, er verwerfe die Ver» tuschung-komvdie mit dem Obersthofmeisterawt und halte seine sämtlichen Behauvtungen ausrecht. Er werde nicht ermtllen, neue« Material zu veröffentlichen. i Wochenspielplan des Residenztheaters vom St. März bi« mit 6. April: Sonntag und Montag (1. und 2, Oster feiertag) nachm.: „Die lustige Witwe,* abends: „Die Geisha*. Dienstag: „Die lustige Witw-.* Mittwoch, Operetten-Abonncmenl, IV. Serie: „FrühIingSluft* Donnerstag: Benetiz Karl Friese. Zum ersten Male „Die Brunncnnymphe * Novität! Freitag. Operetten-Adonnement, l Serie: „Die Geisha.* Sonnabend „Die lustige Witwe.* — Beginn der Vorstellungen nachm. '/^ Uhr und abend» h,8 Uhr. ! Die diesjährigen Kaiserfestspiele in Wiesbaden erhalten insofern eure erhöhte Bedeutung, als gkeichzcitia da« neue Kurhaus daselbst eröffnet wird. Sie beginnen am 12. Mat in Gegenwart de« Kaiser«. Die Festlichkeiten nebmen ihren Anfang mit der Kurhauseröffnung, an die sich abend« ein von Joseph Laufs zu diesem Zweck verfaßte« Festspiel im Hoftheater antchließt, da« die Geschichte Wiesbaden« und seiner Quellen behandelt. Zur Aufführung gelangen ferner die Opern „Armida* von Gluck, „Oberon* von Weber, „Samson und Dalila' von Satnt-Saan». Auch Hebbel- »Herode« und Mariamne* soll gegeben werden. Kirchlicher Wochenkalender. <Ln-»-2ef«-Klrche zu Dresden-Zoßannstadt. lFernspr.: 6202). Ostersonntag >/,8 Uhr heil Messe. 9 Uhr SchulgottcSdicnst. lO UHc Hochamt mit Predigt, Taufen um 3 Uhr naLm., ab ndö 6 Uhr An dacht. — Ostermontag derselbe Gottesdienst. — Gelegenheit zur heil- Beichte an den Tagen vor Sonn- und Feiertagen von 8 Uhr abends an. Sn Werktagen um 7 Uhr heil. Messe. Kt. Aoseph-Kapelle »« Kre«d«u-Pieschen «Leiönigerstr. 76) Ostersonntag Uhr hl. Blesse, 9 Uhr Predigt und Hochamt abends 7 Uhr: SegenSandacht. — Ostermontag: Uhr heil Messe, 9 Uhr Predigt und heil. Messe. HSHfcherlörada, Kapelle Wackerbarths Ruhe. Ostermontag Vorm. Vrl» Ohr Predigt und Hochamt. Plaue« i. P«: Ostersonntag: Vorm. 7 Uhr hl. Messe. 9 Uhr Predigt und Hochamt, t l Uhr Sckmlmcsse, nachm.Ubr SegenS- andacht. — Ostermontag Vorm 7 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Predigt und Hochamt, 11 Uhr Dchiilmesse. nachm. '/,3 Ohr Scgensandacht. Wochentag« bl. Messe früh V.7 Uhr und 9 Uhr. Akitlwelda. Kath Kirche. Ostersonntag: '/.7 Uyr heil. Beichte. '/r8 Uhr AuSteiten der heil. Kommunion, 9 Uhr hl Messe mit Predigt, Taufen 3 Uhr nackm. abends 5 Uhr Andacht. — Ostermontag: vorm, kein Gottetdienst, nachm, 5 Uhr Andacht. Masdheim, Schützeeihau«: Ostermontag: Vorm. >/«10 Uhr Gottesdienst Milde Gaben. In der Sakristei der Hotkirche gingen ein: Für Großenhain: als Fastenalmosen von Ungenannt 10^45. zu Ehren de« hl. Joseph 3 von Herrn Friseur H. 2 „45, von Herrn Oberlehrer Schmidt 20 als Fastenalinosen von Herrn M. tür Kotla und Dresden- Iohannstadt je 1 „45 50 — Für Köaigstein: von Herrn Saar kamm 3 ^45 — Al« Fastenalmosen von Herrn I. H : Für die Kirchen in Totta, Döbeln, Großenhain. Königstein, Löbtau, Mttt« Weida. Riesa. Werda». Pieschen je 10 ^t5. Beim Unterzeichneten gingen ein: Für den Kirchenbau in L.-Plagtvitz: 50 H von Herrn und F,au L, 2 .45 von Herrn Hilpert, 2 ^5 Josephgabe, 1 ^45 von Herrn Str. ju„. — Für den Kirchenbau in Werdau: 1 ^45 von Herrn Str. jun. — Für den Kirchenbau in L.-Gohlis: 50 H auS der Sparbüchse. 5 ^5 von Frl. Tüchert, 1 ^45 von Gr.. 70 H vo- Herrn Str. «vn. — Für den Preßfond«: 50 H von Gr., 30 H von Herrn Str. son. — Für den Josephs-Verein: S ^45 — Für den Lyoner Verein 10 — Für den BonifaciuS-Verein: 575 ^45. Dankvollst I. Juhr. i
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