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Mulwcch den D. Lliigi.sl I92L Nr. L<>„. Sein- < Die grosre Hossnung Origiiialrviiian von Erich Ebrnstcln Ilrhcbcriccht durch Grciner u. Comp., Berlin W. 80 <l?. Fortsetzung.) Ob ec auch jetzt noch so dachte, wo die Lache mit der Gräfin so kläglich endeie? lind wenn er hörte, um wieviel reicher Agnes Cfsenberger war, als man vermutetes „Meine liebe Frau Agnes, ich darf doch so sagen, nachdem sie mir :» so liebenswürdiger offener Weise entgegenkawen. niäit wabr ' sagte sic herzück, „mir scheint nach allem, was Tie mir auvertrancn. das wichtigste, das; Tie und Gusll sich wieder- sehen und «uSsprecl-c»." „Fa, eben danach sehne ich mich ja!" unterbrach sie die junge Frau lebhaft. „Nur — ich kann ihm ja doch nichi nach München Nachfahren oder mich ihm — anbietsn!" , Genas; nichi. Tao meine ich auch nicht. Aber wie wäre cs, wenn ich ihm schriebe, er soll Urlaub nehmen und für e/n paar Tage Herkommen? Tao Fest der Stadtverwaltung böte dazu ja den besten Anlasr. Sie besuchen es doch gewiß auch?" „Selbstverständlich. Ich besuche alle Veranstaltungen von Schlohslädt schon wegen meiner Verwandten, die hier in Garni son stehen.' „Soll ich es also tun?" Frau Agnes.bejahte zwar lebhaft, brachte aber dann aller lei Bedenken vor, weil ihr erst jetzt so recht zum Bewußtsein kam. wie sehr sie ihre weibliche Würde eigentlich preis-gegeben hatte durch diesen Besuch mit seinen Bekenntnissen. Frau Gerk-dorfer würde nun vielleicht gering von ihr denken? Gnstl sie am Ende verachte», wen» er ahnte . . . Aber die Mutter beruhigte sie. Gustl brauchte dock gar nichts zu erfahren. Und sie selbst würde doch nicht gering denken von Frau Agnes, weil diese ihren Sohn liebe! So etwas tue einer Mutter ja nur wohl . . . ..Sie versprechen mir also, ihm von meinem Besuche kein Wörtchen zu schreiben und meinen Nanien überhaupt nicht zu nennen, liebe Frau Gersdorfer?" „Skaiürlich verspreche ich es! Keine Silbe soll er erfahren!" Kaum war Frau Agnes indessen fort, als Frau Gersdorfer sich hinsetzte und alles lxrarllein an ihren Sohn berichtete in't der dringenden Aufforderung, nun, da aus der Sache mit der Gräfin nichts geworden sei, diese Aussicht doch nm Gottes willen nicht leichtsinnig in den Wind zu schlagen. Ein Spatz in der -Hand sei immer besser als die Taube ans dem Dack-e. Schließ lich sei Frau Eifcnbergcrs Vermöge» auch kein Pappenstiel, und Hunderte würden ihn beneiden um diese Partei, die ihm alles sichere, was er an Annehmlichkeiten vom Leben erwart.» könne. UebrigenS möge er sich auch vor Augen halten, daß er es ihr schuldig sei, endlich gut zu heiraten und das Kapital zu- rückzugebcii, das; sie im Laufe der Jahre — und wie schwer ostl — für ihn aufgelegt. Zuletzt, als der Brief bereits geschlossen war, riß sie den Umschlag noch eininal auf und nntcrstricki die Zahlen, dle Frau Agnes Mitgift betrafen, alle dreifach. Eine halbe Million würbe alles zusammen sicher betragen, kritzelte sie noch an den Rand des Briefblattes. Kein Zweifel, Gustl würde daraufhin kommen. Und all cs würde gut werden und die Sorge um die Zukunst der Kinder endlich zu Ende sein. Wenn Gnstl Agnes Esfenberger heiratete und Annchen de» Direktor Stonner... Aber da griff es ihr plötzlich wieder wie mit kalter Hand in die Brust: Der Husarenoffizier l Wenn doch? . . . Nein, nein, fort mit diesen Gedanken! In acht Tagen war das Fest und Annchen Stonncrs Braut. N. Kapitel stlanz Schlohstädt war auf den Beinen und voll Erwartung. Wunderdinge erzählte inan sich über die Genüsse, die der Teil nehmer heute im Kasinogarten und später im Festsaale warten sollten. Schon die Nerkausszelte im Kasinogarte n, wo nachmittags der Mizar stattfand, sollten großartig sein. Man hatte aus der Hailptstadt eine» Dekorateur kommen lassen, um sie erstklassig auszugeslalten. Das Nosenzelt, wo Annchen Gersdorfer mit Thilda Hobinger Blumen verkaufte, sollte prachtvoll wirken mit seinen biaßrosa Atlaswänden, die' sie oben zu einer Kuppel zusammenwökbten und ringsum mit goldenen Rosen geziert waren. Auch das weis; und marineblaue Zelt der Fräulein von Heeringen siel auf. Märchenhaft aber geradezu mar die in reseda grüner Seide gehaltene, überreich mit Goldstickerei versehene Sektbude Eälia Heschls. Goldene hohe Varstühlchen stand«» darin, Tischchen mit schlanken Kristallvasen, aus denen allerlei exotische Blumen dufteten. Auf der Bur selbst funkelnde Kristall, gläser, blitzende Sektkübel, bunte Likörflaschen. Eälia selbst, die auch wie die anderen junge» Damen in der Grundfarbe ihres Zeltes gekleidet nmren, sah einfach prachtvoll aus in dem gleitenden Gewand aus Hellem Graugrün, das ihre alabasterweißc Haut und das kupferrote Haar blendend her- vorhobcn. Selbst Annchen in ihrem zartrosa Seidentüllkleidchen, das sie wie eine eben erblühte Heckenroscuknospe, so fein, keusch und poetisch erscheinen lies;, verblaßte beinahe ganz neben Eälia. Frau Gersdorfer hatte noch nicht Gelegenheit gehabt, diese Tatsache sestzustellen, denn sie war noch nicht da, als Annchen schon längst in ihrem Zelt Rosen verkaufte. Zu ihrem großen Aerger hatte sich Herr Leopold nämlich gerade zwei Tage vor dem Feste so heftig erkältet, daß er fieberte und sich zu Belt legen mußte. Nun fand aber das Fest Sonn abend statt und begann schon nm drei Uhr und jemand muhte unbedingt im Geschäft sein beim Wochenabschluß. So hatte sich Frau Gersdorfer bequemen müssen, Annchen vorläufig linier dein Schutz des Stadtsekretärs und seiner Gattin zu stellen und erst abends nachzukommen — hoffentlich iwch vor Beginn der lebenden Bilder. Ihre Laune war daher nicht die beste und wurde noch ver schlechtert durch das Ausbleiben jeder Nachricht von Gustav. Er hatte ihren Brief weder beantwortet, noch war er bis jetzt gekommen. Nu» hosjte sic von Stunde zu Stunde, er werde doch noch kommen... er nnißie ja kommen. Aber die Zeit verging, der Avend nahte Hera», mit ihm der letzte Zug, der ans München kam und Gustl erschien nicht. Vor einer halbe» Stunde hatte sie Ferdinand Urlaub erteilt, damit er sich das Fest dock auch ein wenig ansehen könne, denn später, wenn sie selbst sortging, mußte er bei dem Kranken bleiben. Schon Festtoilctte — einem granatroten Seidenkleid in!! echten Spitze», das ihrer noch mädchenhaft schlanken Gestalt mit dem üppigen Grauhaar über dem regelmäßig geschnittenen Ge sicht sehr vornehm stand — saß Frau Magdalena am Bett des (Italien, alle Augenblicke verstohlen nach der Uhr blickend. Dreiviertcl auf sieben! Nein, nun kam Gustl nicht mehr. Wie ärgerlich! Was würde Atznes Esfenberger nur denken! Sie glaubte ja freilich, er habe keine Ahnung, weshalb man ihn so sehnsüchtig hier erwarte. Immerhin war es peinlich. UebrigenS war es nun auch Zeit, Geschästsschluß zu machen Eine Viertelstunde würde die Abrechnung immerhin dauern. Um sieben wollte Ferdinand zurück sein, dann überließ sie das Haus seiner Obhut. Stonner hatte ihr versprochen, keinesfalls vor halb acht mit den Lebenden Bildern zu beginnen. Bi- dahin konnte sie leicht im Kasino sein. Leise erhob sie sich. „Brauchst du noch etwas, Leopold?" „Nein. Der Kopf schmerzt mich sehr. Ruhe ist mir an« liebsten." „Dann will ich nun gehen." „Sie hauchte noch einen Kuß auf seine Stirn, gab dein DiensimäLchen noch einmal draußen Verhaltniigsmaßrcgeln und ging dann hinab »ach dem Geschäft. Zu ihrem Erstaunen war dieses leer. Weder Fräulein Gostuinlatzki noch Herr Albert oder Fritz waren zu sehen. Aber in dem Vorraum zum Magazin hörte sie nun Ge flüster und leises Kichern. Der Aerger, der sie schon seit Stunden quälte und unbe wußt nach Opfern fahndete, ließ sie mit ein paar raschen, leisen Schritten den Vorraum erreichen, ohne daß die dort Befindlichen ihr Kommen sogleich gewahr wurden. Fräulein Gostuinlatzki stand vor einen« kleinen Spiegel, den sie gestiftet hatte, und zupfte wieder einmal ihre Löckchen zurecht, wäbrend Herr Albert sie von rückwärts umfaßt hiclt und zärtliche Küsse aus .Hals, Nacken und Ohrläppchen drückte. Nun lehnte sich die Gostümlahki gar zurück an seine Brust, wandte den Kopf und wollte «hin ihre roten Lippen zum Kuß bieten, als sie plötzlich die wie versteinert dastehende Fra» Gersdorfer er blickte und mit eine«» Sckirci zurnckfuhr. Herr Albert, der offenbar mehr zum Liebhaber als zu«» Helden geschaffen war, hatte die Situation kaum erkannt, als er auch schon blitzschnell von der Bildfläche verschwunden war. Fräulein Gostunilahki, die Flucht unter ihrer Würde fand, stand blaß und trotzig da. Was ging es schließlich die „Alte" an, wenn Albert in sie verliebt war? Fortsetzung folgt. Xrrod 20 ^rr^sn 603 Olüokss risk Herr unnsron kleinen, sinnlos«, Lolin LiLmonr »ermsnn in 80IN dimml>8odo3 lioiod. In tivsstsm Lodrnor!? Visums ZvilkNlÜt II8Ü km Ussvstd O.blsM. Lsulrsn, 6on 28. ^Np.u8t l!>22. scov ,,0'S l.okensfülnung Ll8 6runä- isgv äss «io^orsuldsuos" von l).". /Nsx V. u/etlin. I'roitaLs dsn 1. Lopt. s-doucls 7 Ildr FVinokoIm?wn8t,r. 4, Bionik); cion 4. Lopt. adonZz 7 Udr 08tw8.-^IIss 0, (Oroklsr Lg.rrl clor Orszäaor Kg.usrn8.nn3odu.st). Diotrittskarton Kk. lO.— uuck 5.— sinsobl. Steuer bs! Rio», Soostrallv, und an ckor -(bsodkasss zis» kMWlM SSkVMMtll.pl'lUMlI IlstM Drvi-de» I.vubuitrvr Stricks 15, k'srürrrk 48928. Auknskmeprülung l^reikog «len 1. Sept. vorm. 10 Ukr. I ^.Imbscksr Z Aildeksnnles Weinlokal M D Dresden, lokann-Leorgen-Allee 8 8 Scke Oarusrtr., Sernr. 13777 W N llllts Ill'viswvl'ts V/8iN8 l!NÜ llttulrs! U «M «MMn 4 SK A?r. 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Stlkilfllsü 2, LlngiMg ülNlSSgtrllSll. — kelml rSM iS) Isxtllvsrsn vis Scklskdeelten, Lekeueetücken, Nandtlickee, polle»'- tüekei', vseedent-keNüctiee, sowie Oecken-keste aller ^rt, kaukt man an» dillix-ston eu kabrikprsiserr in lleesden-HI.> t-ouisenskenke 28, Hinterhaus, parterre. links. Lllnstigs Kslsgenheit titr ttiiniller und daurlersr. k. Kknk8c!l L Lo. WILdskLLkkr k lllvkilsn-ri. 8ZllHnesMr?8'8Z ülilliMÜMZK/Zö LrrllllLSsigs /lrksil 8olllja preiss öSLlvKtigUNl, v'rtSlOII 2088 WoknunNsGsuKLßH 8. UV. 7. v. vsutsch« Vkoliniinzs-l'susvh.Lsnorsenichatt m. l>. K. 8itr ksiprig vsrmittslt Vkotniungstaiisok von und o°oh allen li'ohtungsn. Vertreter in Dresden: dirmg: ktlused Leueke L Lo., 6. m. b. kl. In- u. ^uslands-llmaitgo — Dagorunx- — Spedition. Annakmskontoro: sroikerger 8tr. 39, vankrir. 3. bvrnspr. 2005Ü. lkrkurt, ^aoKvk»rüvlLv SS KIsiöorstokko, I-oinsa- vn<l Lgumvollvgrso Ltriv^Zgro» 7- ügröinsa Lsttzseäsro veninlne, Kath , suvk« gul n,8t>Ili»ete» L i m in e i» in Sn§»»»<. ^.ngghoto srdolou unter 8. 25" au dis Os- soditktsstolto, Nrkurt, Lsrdsu- piasss 6. S55 MMnimIiiiieii- pnedkLnd«»», l30 2ud»I>»n Sifrol! 8ammlsr Se7iie«, änzsr 7ö l. öernr. 2SK9 M-Kl ssgtioher ^rd kllhrt. sauber aus Ooldsohmiedomvistsr voong Vsnnv», kpkurl, 27/38. VLS lrintler^snnvn Kinderbettes tzkickelirommoden Unierisgen Verksndstokte beiddinden Krsmpksderstrümpke 8-iuqiinnsrvagen XinderLtübieken Dicke,s Luinmivraren und alle OsgenstSnde kt'ir V/ocken- und SSugNngLpklege. Knolcs L orskler 0rescksn.it., König-ioliann-Straoe Leks des kiroaisohsn Llatiios PM. Ssiüsiileil « > vkn« VS«. I » Kaulen stktudix au koken peoioon M W Wlemllils 8 MM. « >U poooag«. jotrit preiswortz 5. Zleällergott Lrfurt. üiiMles!irM 1.1. Gold- und Sllber- waren jeder Art kauft bestzahlcnd 558 Uhrgehäuscinacher 0s«»o, Erfurt, Tronnnsdorfstr. 3,1. Et. WüniMMi kauksu 8is »och ira loh Nsri Nrnnei» Vrlvtt. Nsili!m!»I!e?Ss. so? Fllniv«lLSi>z Lir-nvl g t-ödsrring 49/50 :: bernspr. 3565 A t-ödsrring 49/59 :: ' kernrpr. ISgiiek: irLppvi»- null HumuLvIldruleu mlt VUüikluxvik ILIvü Stets sind di« grSlktvoLalds-u. Sobwsioo- b»»oo, sowie Lrsbsio mit Sauerkraut -u baden 6uie keile und dunkle Niere NekugIIck« Ki« i n »1 u l» e 134