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»rtchetnt »italich nach«, mit «„«nähme der Sonn- und Festtage. V«tng-t»ret- ; Licrteljübrl I MI 80 Pf. ohne Bestellgeld Bet aus,erdeutsche» PoslanHatteillt-HeiningSpreiSI, Einzelnummer lvPs. RedakitonS-Sprechsinnde: II—I» Uhr. UiisbbSngiger lsgrblatt kür AsMeit. kecbt u. fielbett. Inserate werden die Kgelpnltene Petitzeile oder deren Raum IS Pf. berechnet, bei Wiederholung bedeuiender Rabatt. Uuchdruikrrri. Redaktion und vieschäft-ftell», LreSdr», Pillnitzrr Etrahe 4tl — Fernsprecher Ami I Rr. lüiig. Der Ksntrakt-ruch der Zechendefttzer. Der augenblicklich im Nuhrrevier tobende Generalstreik d«, Bergarbeiter hat in der breitesten Oeffentlichkeit ein lautes Echo ansgelöst. Dem zwischen Bergarbeitern und Grubenbesitzern entbrannten wirtschaftlichen Kampf geht parallel ein lebhafter Sympathiestrcit in dem Parlament, in der Presse und im Publikum. Erfreulicherweise steht die öffentliche Meinung bereits zum allergrößten Teile ans sei ten der kämpfenden Ruhrknappen. Wenn sie sich noch nicht vollends denselben zugewandt hat, so war dafür bei man chem der sogenannte Kontraktbruch der Arbeiter ausschlag gebend. Indes: vor Fällung eines Urteils möge man doch zunächst die Ursachen der plötzlichen Arbeitsniederlegung im Ruhrbergbau in Betracht ziehen. Der 8 2 der vom Verein für die bergbaulichen Inter essen des O. B. B. Dortmund, am 28. November 1892 er lassenen und im Jahre 189b revidierten Allgemeine n Arbeitsordnung lautet: „Der Arbeitsvertrag kann von jedem Teile mit Ablauf eines jeden Monats nach vorgängigcr 1 4 tägiger Kün digung aufgehoben werden." Diesen Paragraphen haben allerdings die im Ausstand stehenden Bergarbeiter nicht eingehalten. Aber weshalb nicht?! Weil diesem außerordentlichen Schritte außer ordentliche Ursachen zu Grunde lagen. Zunächst: Während die Arbeitsordnung selbst (Z 3, 24 und 2b), sowie das Allgemeine Berggesetz (8 82) auf der einen Seite dem Zechenbesitzer eine ganze Reihe von Hand haben zur sofortigen Entlassung der Arbeiter gibt, ist andererseits der Arbeiter bezüglich der plötzlichen Aufkündi gung des Arbeitsverhältnisses bei weitem nicht so günstig gestellt. Co können die Bergarbeiter ohne A nfkündi - gung sofort entlassen werden, wenn sic zum Beispiel eines Diebstahls, einer Entwendung, einer Unterschlagung, eines Betruges oder eines liederlichen Lebenswandels sich schuldig nitchen, wenn sie den nach dem Arbeitsvertrag ihnen ob liegenden Verpflichtungen nachznkommen sich beharrlich weigern, wenn sie eine sicherheitspolizeiliche Vorschrift bei der Bergarbeit übertreten, oder sich groben Ungehorsams gegen die den Betrieb betreffenden Anordnungen des Berg- Werksbesitzers, dessen Stellvertreter oder der ihnen Vorge setzten Beamten schuldig machen, wenn sie sich Tätlichkeiten oder grobe Beleidigungen gegen den Bergwerksbesitzer, dessen Stellvertreter oder die ihnen Vorgesetzten Beamten usw. zu Schulden kommen lassen, wenn sie wiederholt oder unter erschwerenden U m st ände n zu spät zur Arbeit erscheinen, oder zu früh Schicht machen, ohne vor herige genügende Entschuldigung bei dem nächsten Vorge setzten eine Schicht versäumen, die ihnen aufgcgebene Arbeit nicht sorgfältig und regelrecht ausführen, obne Erlaubnis Gezähe, Schienen, Grubenholz usw. verwechseln oder ver schleppen, die von einem anderen gewonnenen Kohlen mit einer unrichtigen Nmmncr versehen, an einer anderen als der ihnen Angewiesenen Stelle Kohlen gewinnen, ihre Mit arbeiter necken, beschimpfen, oder tätlich mißhandeln, sich un- gesittet betragen, oder an einer anderen als den dafür be stimmten Stellen Bedürfnisse befriedigen, die Grnbcnpferde neiken oder mißhandeln, ihre Vorgesetzten belügen, die Kohlenwagen nicht voll oder unrein beladen niw. Die Bergarbeiter aber haben nach der Arbeitsordnung und dem Berggesetz nicht das Recht, sofort die Arbeit zu ver lassen, wenn ihnen in ungerechter Weise, gleichbedeutend mit Diebstahl, Entwendung, Unterschlagung und Betrug, Wagen genullt werden, an denen ihr Schweiß klebt, wenn die Be amten sich liederlich benehmen, die Bedingungen des Arbeits vertrages nicht einhalten, sondern willkürlich und zu spät die Gedinge fcstsetzen, die Arbeiter Plötzlich an schlechtere Arbeitsstellen verlegen, wenn die sicherheitspolizeilichen Vor schriften systematisch von Betriebsführern und Beamten ig noriert werden, wenn die Seilfahrt verlängert, die Ausfahrt hinausgeschoben wird und ein Zwang zu Ueberschichten und Beischichten eintritt, wenn nicht genügend Grubenholz zum Abstichen und Verbauen der Gänge und Arbeitsstellen ge liefert wird, wenn lebensgefährlicher Raubbau getrieben wird, wenn die Abortkübel nicht entleert, die Waschkauen nicht in Ordnung gehalten werden, wenn die Wagen nicht richtig geeicht sind usw. Wohl gestattet das Berggesetz so fortige Einstellung der Arbeit bei Tätlichkeiten oder groben Beleidigungen durch die Beamten, oder wenn der schuldige Lahn nicht in der bedungenen Weise ausgezahlt, bei Ge dingelohn nicht für ausreiclxmdc Beschäftigung gesorgt wird, oder widerrechtliche Uebervorteilnngen Vorkommen. Aber wenn der Bergmann in diesen paar Fällen auch rechtlich die Arbeit sofort niederlegen kann, ökonomisch ist er dazu mei stens nicht imstande. Wo eine derartige ungleiche gesetzliche Verteilung der Rechte stattfindet, ist es da so sehr zu ver wundern, wenn nach jahrlangem Dulden und stets vergeb lichen Vorstellungen, Eingaben usw. der Groll erplosiv aus- bricht, wenn inan die „Brocken" hinwirft, gegenüber den genemnten Kontraktbüclxwn in Permanenz endlich gleiclies mit gleichem vergilt und von der durch das Gesetz zu Unrecht vorenthaltenen sofortigen Arbeitsniederlegung Gebrauch macht? I Einen schlagenden Beweis für den Kontrakt- und Wortbruch der Zechen liefert ein Rückblick auf den 1889er Streik. In dem den Frieden anbahnenden Essener Protokoll vom 18. Mai 1889 erklärte der Vorstand des samt- liche Gruben des Oberbergamtes Dortmund umfassenden Vereins für die bergbaulichen Interessen unter anderem: 1. Die normale Dauer der Schicht unter Tage ist 8 Stunden und eS soll streng darauf gehalten werden, daß diese vom Schluß der Einfahrt bis zum Beginn der Abfahrt nicht ü erscheinen wird. Es wird also in die achtstündige Normalschicht die Einfahrt wie Ausfahrt nicht mir eingerechnet. Die Einiahrt ivie die Aus fahrt soll jeweilig in der Regel nicht länger als eine halbe Stunde dauern. 2. lleberschichlen können ausnahmsweise slalifinden, wenn Sicherheit des Bergwerks oder zur Sicherung von Bergleuten dringliche und unaufschiebbare Arbeit geboren ist. Soll in Fällen außerordentlicher Geschäfishavfung oder zum Ausgleich siattgehabler Betriebsstörung in Ueberschichten gcaibeiter weidrii, so kann dies nur auf Grund einer vorherigen Verständigung zwischen den Grubenverwaltnngen und den Bergleuten geschehen. Hiermit erledigt sich der cruSgesrxochene Wunsch nach der Bildung von Vertrauensmännerausschüssen zur Entscheidung über die Zulässigkeit von Ueberschichten von selbst. 8. Jeder direkte oder indirvkte Zwang zur Ueberschicbtarbeit wird den Grubenbeamten streng untersagt. Insbesondere wild dafür gesorgt werden, daß die Arbeiter, welche an Ueberschichten nicht teilnebwcn wollen, ungestört und ohne vorherige Meldung zur gewöhnlichen Schichtzcn ein- und ausfahrcn können. 4. Ten Bergleuten soll wegen der gegen wärtigen Arbeitseinstellung nach Wiederaufnahme der Arbeit keinerlei Nachteil seitens der Grubenvcrwalrungen zugesügl werden. Wie hat man diese feierlichen Versprechungen gehalten? Jahrelang hat man die Schichtzeit durch Ausdehnung der Ein- und Ausfahrt systematisch verlängert. In zahllosen Fällen hat man über den Kopf der Belegschaft hinweg aus Profitgier das Verfahren von Ueberschichten erzwungen. Ans sehr vielen Gruben flogen die Vertrauensleute und sonstige infolge des Streiks besonders mißliebig gewordene Berg leute aufs Pflaster. Ist das kein Kontrakt- und Worthruch, jo fragen wir, ob Worte überhaupt noch einen Sinn haben In frischer Erinnerung ist ferner, wie jüngst Stinnes ganz t o n t r a k t w i d r i g, weil olme Anhörung der Belegschaft (Z 80 k des Berggesetzes) die Seilfahrt um ^ bis 1 >/, Std. zu verlängern suchte und so den jetzigen Streik zur Erplosion brachte. Haben da noch die Grubenbesitzer das Recht, in höchster sittlicher Entrüstung, so viel Aufheben'., von dem Kontraktbrnch der Arbeiter zu machen?! Gewiß liegt ein Kontraktbruch der Bergarbeiter vor. Aber er ist begreiflich, ist entschuldbar. Hier gilt das Wort: Baut «<»>>>» «oulro c'i-ftt tont I»a: «lonimn! („Man begreife die Ursachen und man verzeibe.") In diesem Sinne schrieb das führende demokratische Blatt Süddeutschlands: „In: vorliegenden Falle, wo es sich um einen Streik handelt, der ans lange gesammeltem Unmut elementar hervorbrach, ist der Kontraktbruch so begreiflich, daß man sich wirklich dabei nicht aufzuhalten braucht." Deshalb sagte aucb der Abge ordnete Po bl bei der Bergarbeiterdebatte im Reichstage: „Die Niederlegung der Arbeit ohne Kündigung ist nicht ohne weiteres eine Gesetzeswidrigkeit. Wenn ich nicht anständig behandelt werde, werfe ich die Arbeit vor die Füße." Ein anderer Abgeordneter erklärte: „Vor dem Richterstuhl der stöberen Gerechtigkeit können trotz des Kontraktbrnchs die Arbeiter glänzend bestehen": und der Zentrnmsabgeordnete Spabu äußerte sich: „In die Frage des Kontraktbrnchs spielen neben den juristischen Gesichtspunkten auch mora lische Gesichtspunkte herein. Auch bei der Kriegführung kommen moralische Gesichtspunkte in Betracht: wer den Krieg erklärt, kann moralisch in einer besseren Situation sein als der,, der zwar nicht den Krieg erklärt, aber den Gegner durch sein Verhalten zu dst'scr Kriegserklärung zwingt." Ein schlechter Berater der evangelischen Arbeiter ist unbedingt ein Herr Horst Lndewig ans Pirna, der im „Sächsischen Evangelischen Ar beiterblatt" die Leser desselben gegen die „katholisch-jesu itische Kirche" (wie er sich ausdrückt) scharf machen will. In dem Artikel, betitelt „Briese über kirchliche und religiöse Fragen" sagt der Herr unter anderem: „Das reli giöse Interesse soll geweckt werden als etwas, was dringend not tut." - Dieser Satz klingt ja sehr vernünftig, und wir geben dem Herrn darin vollkommen recht. Dann aber fährt er fort: „Unsere evangelische Kirche siebt gegenwärtig im zweifelhaften Kampfe mit der katholisch-jesuitischen Kirche. Er ist zweifelhaft durch die Interesselosigkeit evangelischcrseits." Herr Horst Lndewig bekundet damit, daß es noch ver nünftig denkende Protestanten gibt, denen das Wort „Tole ranz" keine leere Phrase ist und die ihre Hauptaufgabe in etwas anderen: erblicken als in der Verhetzung gegen die katholische Kirche. Dieses ist aber bei dem Verfasser des Artikels „Interesselosigkeit" und das Paßt nicht in seinen Kram. Jedoch ist er durchaus kein oberflächlicher Mensch, o nein, er sucht auch zu beweisen, weshalb der Kampf not wendig ist, indem er schreibt: „Aus politischen Gründen fiel 8 2 des Iesuitengesetzes, damit den Jesuiten die Möglichkeit gegeben wurde, sich in: deutschen Lande niederznlasscn. Sie werden sich des Schulwesens bemächtigen, der Jugend. Es steht zu erwarten, daß sic das durchsetzen, wenn wir Pro testanten nicht auf der Hut sind, wenn die Gefahren über sehen werden, die in diesem Siege des Iesnitismus für unser Volk liegen. Vergleichen wir die beiden Kirchen mit einander. Bleiben wir gleich bei einen: wesentlichen Bestand teile der katholischen Kirche, der jesuitischen Moral. So oft der katholische Christ seine Sünden beichtet, sind sie ihn: vergeben und sind sie noch so verderblich für ihn. Von alle::: Schmutze kann er sich rein machen. Können hier starke Per sönlichkeiten hcrvorgehcn, Charaktere und Menschen sich bil- den? Ich sage: Nein! . . . Aus sich selbst muß alles ! Sündhafte, Böse überwunden werden, immer und immer wieder. Somit liegt im Siege des Protestantismus über den: Iesnitismus die Zukunft des deutschen Volkes. Der Sieg der katholischen Kirche bedeutet des Volkes Unter gang." Also, die bösen Jesuiten haben es ihm auch angetan. Ja, verehrter Herr, der 8 2 ist nun doch sck)on eine gerann:? Zeit aufgehoben, haben Sie schon etwas bemerkt, daß da durch die evangelische Kirche oder gar das deutsche Reich irgend welchen Sck>adci: genommen hat? In: übrigen kön nen wir zun: hundertsten Male wiederholen, daß dort, wo die Jesuiten tätig gewesen sind, sie auch segensreich gewirkt haben. Vielleicht erkundigt sich der Herr ein anderes Mal erst danach, bevor er mit solchen Geschichten den evangeli schen Arbeitern das Gruseln lernen will. Laß durch die heilige Beichte sich keine starken Persönlichkeiten bilden können, beweist, daß der Herr in der Geschichte nicht be sonders gut beschlagen ist, sonst würde er die Namen un zähliger katholischer Männer kennen, die bei treuer Er füllung ihrer kirchlichen Pflichten für ihr Vaterland in segensreicher und aufopfernder Weise gewirkt haben und von denen selbst konfessionelle Gegner mit Hochachtung spre chen und ihre Verdienste anerkennen. Also, Gescküchte sehr schwach, Herr Horst Lndewig! — Was der Herr sonst noch über die heilige Beichte faselt, so unter anderem, daß es ka- tbolisch-jesuitische Moral wäre, nur darauf loszusündigeu, es würde ja doch alles vergeben, so erklären wir, daß dieser von gegnerischer Seite so oft verzapfte Blödsinn schon znm hundertsten Male anfklärcnd zurückgewiesen worden ist und daß der Herr nur solche damit ködern kann, die — nicht alle werden. Aber wenn man eben die Absicht hat, die Kaufes- sionen gegenseitig zu verhetzen, so ist man in den Mitteln nicht wählerisch, wie Herr Horst Lndewig auf das flagran teste beweist. Wenn er noch erklärt, daß der Sieg der katho lischen Kirche des Volkes Untergang bedeutet, so gehen wir über diese Phrase ruhig hinweg: wir können aber den: Herrn verraten, daß die Katholiken keinen Kampf mit An dersgläubigen wollen, mithin also auch keinen Sieg errin gen können, und ohne Kampf ist bekanntlich ein Sieg nicht gut denkbar. Ter Artikelschreiber hat dann aber Angst, daß seine Getreuen nicht einig sein könnten im Kampfe gegen die „ka tholisch-jesuitische Kirche" und beschwört zun: Schlüsse die evangelischen Arbeiter in folgenden Worten, der protestan tischen Kirche treu zu bleiben: Ein geistig wirklich gebitdeler Mensch wird sich von einer solche» Kirche (der protestantischen) niemals 'ossagcn, viel weniger aber in der Stunde der Gefal: r. wie es gegen w artig der Fall ist. Sollte es mir mit diesem Briese gelungen sein, Dir Deine Ausgaben als evangelischer Cbrist und besonders als Mit glied des Evangelischen Arbeitervereins, Dich auf de» Ernst der gegenwärtigen Lage aufmerksam gemacht zu liabeu und die heilige Begeisterung für die evangelische Sache geweckt zu habe«, so ist sein Zweck erfüllt. Ich bin überzeugt, daß Du dann für die Sache in diesem Sinne wirken wirst und wenn cs nur in: engen Kreise Deiner Familie wäre. Gerade in dieser liegen ja die Wurzeln sväterer Kraft. In den K indern liegen sie, als den Träger» der Zukunft!" Her Horst Lndewig ans Pirna siebt also die „Stunde der Gefahr" und spornt die evangelischen Arbeiter an, fest gegen die katholische Kirche loszngelien. Wir Katholiken den ken in diesem Punkte anders. Gerade der jetzige Kampf der Bergleute im Ruhrgebiet zeigt zur Evidenz, daß die christ liche» Arbeiter beider Konsessionen zusaininenzuhalten ha ben: sie können, wenn sie die Wahrnehmung ihrer Inter essen verfolgen, nur dann etwas erringen, wenn sie einig sind. Nicht die gegenseitige Neligiousverhetznng kann die christlichen Arbeiter zu besseren Lolin- und Arbeitsverhält nissen führen, sondern das geschlossene Zusammengehen siibrt sie zum Ziele und ist dem ganze» Arbeiterstande dien lich und förderlich. Tie katholischen Arbeiter sind davon überzeugt und bandeln danach, und jeder vernünstig denkende evangelische Arbeiter, dem das Wohlergehen seines Standes nahe liegt, läßt sich von solchen krankhaften Phantasiegebilden, wie sic Herr Horst Lndewig, der (es ich gruselig!) die „Stunde dtw Gefahr" schon an die Wand malt, nicht schrecken, er weiß, daß es besser ist, mit den tatst. Arbeitern zusammenzngehen. als sich verhetzen zu lassen und seine Kinder zu verhetzen, ivie es der Artikelschreiber im „Sächsischen Evangelischen Arbeiterblatte" verlangt. - <>.— Deutscher Reichstag. o. Berlin. t2R Sitzung am 2«!. Januar i!M!>. Auf der Tagesordnung steh: der 8 2. NachlragSetat für Südwcstasrika. Berichterstatter ist der Abg. Prinz von Aren- hera. — Staatssekieiär Frbr. v. Stengel erinnert an seine Erklärung in der B» dgelkommisften in Sack en dcr Indemnität. Der Bnndesrat Ist damit einverstanden, daß die Forderung von 20NO00 Nk. für die Bonn beite» der Pinie Windlmk Reboboth aus diesem Etat ausscheidel, diese Forderung gilt somit olS zurück gezogge». Wir werde» sie ia einem eigenen Entwurf später aus führlich begründet wieder vorlegeu Bericku erstattet' Prinz von Arenberg berichtet eingehend über die Konmüssionsverband- lniigen. — Aba. Bebel (Sozd ): Durch das Vorgehen der Reaie- rnng ist das Budgetreckst des Reichstages schwer verletzt. Die Machenschaften der Ansiedler, der Gesellschaften und der Beanstcn zielten darauf ab. da? Land der Wilden an sich m bringen. Da durch entstand Erbitterung und der Aufstand. In der Landfrage hat die Kolonialregiernng sehr graße Mißgriffe gemacht. Die Wilden wurden schwer und hart mißhandelt. Wie behandelt man die Gefangenen? Die Grcneltaten der Herer«? leugnet niemand von uns, aber man hat diese zuerst gereizt. Da? größte Maß > von Schuld liegt ans unserer Seite. Jetzt muß den Aufständi- ! scheu Gelegenheit geboten werden, in ihre Hütten ziuück-