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sind. Auch soll eine weitere Entlastung des Jnvalidenfonds von den Ausgaben beabsichtigt sein, die über dessen eigenst lichen Stiftungszweck hinaus durch spätere Gesetze ihm auf erlegt worden sind. Nun hat der Reichstag das Wort. — Donnerstag mittag wurde das Moltke-Tenkmal auf dem Königsplatz, ein Werk des Professors Uphues, enthüllt. Die Feier war großzügig und würdig vorbereitet. Auf dem breiten marnwrenen Rondel, welches das Denkmal nach hin ten zu abschließt, waren die Fahnen und Standarten der Berliner Regimenter aufgestellt. Zu Seiten des Denkmals standen zrvei Ehrenkompagnien. Kriegervereine lxrtten das Plateau der Siegessäule mit ihren Fahnen eingenommen, auf zwei Tribünen zur Seite des Denkmals nahmen Damen Platz, und rechts und links von dem gegenüber in Gold und Rot errichteten prächtigen Kaiserzelt sammelten sich die zur Feier Befohlenen und (Geladenen. Es fanden sich ein: die Gencralfeldmarsckxille und Generalobersten, die koinmandie- reirdcn Generale, die Generalität und Admiralität, die akti ven und inaktiven Staatsininister, die Mitglieder des Bnn- desrates, die Spitzen der Zivilbehörden, der Oberpräsident von Moltke, der Generalguartiernieister General von Moltke und andere Herren und Damen der Familie Moltke. Unter dem Kaiierzelt nahmen Ausstellung die Kaiserin, die Prin zessin Friedrich Leopold mit ihrer Tochter lind ihren drei Söhnen, die Prinzeß Heinrich und die Prinzeß Ernst von Sachsen Altenburg, der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich, Prinz August Will>elm, Prinz Heinrich, Prinz Albrecht, die Prinzen Leopold und Arnnls von Bayern und die anderen hier anwesenden Prinzen des Königlichen Hames. Ter Kaiser, in der Uniform eines Generalseldmarsclxills, erschien mit dem Prinzen Friedrich Leopold, der ostanatiiche Feld- unisorm trug. Generaloberst Gras Schlienen hielt eine Au fpralls und in das Kaiserbocb stimmten alle Amvesenden be geistert ein. die Truppen präsentierten, die Kapellen into nierten die Nationalhymne. Dann erbat Gras Schliessen die Erlaubnis zur Enthüllung. Der Kaiser ließ präsentie ren. und, mährend er und alle anwesenden salutierten, sank die Hülle, und das Marmorsrandbild Moltkes in seinen ge waltigen Dimensionen stand vor uns. Tie Truppen ließen ein dreisall-es Hurra erschallen. Der Kaiser schritt mit den Fürstlichkeiten zum Denkmal hinüber, an dessen Sockel er einen großen golddurchmirkten Lorbeerkranz niederlegte, dessen Schleife die Inschrift trug: ..Des großeil Kaisers größtem General." Der .Kaiser nahm den Parademarsch über sämtliche anwesenden Truppenteile ab und nabm eine große Anzahl militärischer Meldungen entgegen, darunter auch diejenigen der aus Ostasien zurückgekebrlen deutschen Offiziere. Se. Majestät der Kaiser brachte bei der Tafel im Weißen Saale folgenden Trinkspruch aus: „Dem heu tigen Tage seien zicx'i Gläser bestimmt. Das eine der Ver gangenheit und der Erinnerung! In aufrichtigem Tank gegen die Vorsehung, die in großer Zeit dem großen Kaiser seine Paladine beschert bat, wollen wir vor allen Dingen das erste Glas ein stilles sein lassen, welllrcs dem Andenken gewidmet iß des Kaisers Wilhelms Majestät größten Ge nerals!" De. Majestät der Kaiser fuhr dann sogleich fort. ..Das zweite Glas gilt der Zukunft und der Gegenwart! Wie es in der Welt steht mit uns, haben die Herren gesehen. Darum das Pulver trocken, das Schwert geschliffen, das Ziel erkannt, die Kräfte gespannt, und die Sllmrarzseher vcrbannt. Mein Glas gilt unserem Volk in Waisen! Das dcutiche Heer und sein Generalstab Hurra! Hurra! Hurra!" Tie Munk spielte den Porsche» Marsch. Die Provinzinlstnivdc» Preußens, die zur Zeit ihre Tagung abbal'.en, beschäftigen sich mehr oder weniger mit der Bekenntnisirage: die Svnode von Brandenburg gab das Signa! hierzu. Nickst weniger als 14 .streissyuodcn in Berlin und außerhalb Berlins, mau kann sagen, aus der ' ganzen Provinz Brandenburg, lausen Sturm gegen den Prediger Dr. Fischer in Berlin, und die von ihm ans dem vorjährigen Proteiiantentag ausgesprochenen religionsplnlo- sopbi'chen Anschauungen über Jesus, die Bibel, die Ossen- barung. Einige nennen den Prediger Fischer, der übrigens Mitglied dieser Provinzial'ynode ist. mit Namen, andere nennen ilm nickst und meinen ihn. Nickst alle dieser An träge sind einstimmig gefaßt, manche sind erst nach illstveren Kämpfen inühiam zu stände gebracht, ja einer ist sogar nur mit 38 gegen All Stimmen angenommen worden. Alle sind darin einig, daß das Dogma der Kirche in der evangelischen Gemeinde allein berechtigt sei, fordern also ganz vernimm gerweise „religiöse Intoleranz", und daß das „erschütternde Aergcrnis" des Falles Full-er durch die mit Reckst io belieb ten „geeigneten Schritte" der Svnode und des .Kirchenregi ments beseitigt werden müsse, sei cs durch ein eigenes neues Kirchengeietz, oder aber durch die rigorose Anuxmdung der bestehenden kirchlichen Diszivlinarmittel. Der Referent der Provinzialmnode stnacb von „wesentlichen Grundlagen alles Kirchentums und von dem Lebensnerv der Landeskirche": notwendige Schranken müßten errichtet werden, ohne doch durch sie den evangelistlien Geist und die evangelisch^ Frei heit in Fesseln zu ickstagen: „Wahrheit" müsse „mit Liebe" sich einen. Die Provinzialstmode lat unter ihren tust Mit gliedern eine msthodore Majorität, sie kann also jeden Be schluß obne vstl Anstrengung durchdrücken. Sie wird das nach bewährten Mustern trüberer Tagungen auch diesmal tun. Damit wird indes wenig gewonnen sein, denn die letzte Generalmnode von 1t»>1 hat darüber keinen Zweifel gelassen, daß sie Lelirprozene in der evangelischen Kirche in Zukunft nicht wünscht. Was aber tun die liberalen Predi ger? Man bat den Prediger Fi'cber bis zur Stunde kein Haar gekrümmt. Er ist im Amte und bleibt im Amte. Diese Tatsache sielst jedenfalls seil. Ende dieser Woche wird die Bekenntnissrage. nachdem sie der >."> kovngen Kommis sion, die zu ihrer Mstprechnng cinge etst ist, Vorgelegen hat, das Plenum noch einmal beschäftigen. Sie wird mit erheb licher Mebrbeit angenommen werde» in der zweifellos ortbo- dorcn Kommissionssassnng. Und trenn alle anderen Pro- vinzialivnoden der älteren preußischen Provinze,' die An- träge ihrer Kreisstmoden in deniselten Sinne entscheiden, so wird die nächste ordentliche loder anßerordentlichK Gene- ralsynode diplomatische Weisleit genug ausbringen, um die unangenehme Angelegenheit wiederum ans die lange ! Bank zu schieben. Es bleibt also trotz allen diesen M'- ! schlüssen alles l>eim alten, der Protestantismus bat leider ^ nicht mehr die Kraft in sich', um ungläubige Elemente abzu stoßen und die Ursache liegt vielfach in der engen Verkettung niit dem Staate. — Es ist sehr an der Zeit, daß endlich auch von kirch licher Seite der Evangelische Bund zur Mäßigung ermahnt wird; die „Evangelische Kirchenzeitung" besorgt dies in ihrer vorletzten Nummer, indem sie den in Hamburg versammel ten Herren folgende Standrede hält: „Der Ultramontanis- mus kann wirksam und endgültig nur dadurch bekämpft werden, daß man in den geistigen und geistlichen Kampf mit den, jetzigen Katholizismus und seine Lehre tritt, daß man Mission in der katholischen Welt treibt, nicht dadurch, daß man einseitig mit Polizeimaßregeln gegen ihn zu Felde zieht, oder dadurch, daß man ihn in der Weise wie der Evan- gelisll>e Bund und seine liberale Gefolgschaft bekämpft. Wie verkehrt eine derartige unschöne Polemik ist, zeigt sich da durch, daß gerade nach dem Beginn dieser mehr mit Radau als ruhiger Ueberlegung in Szene gesetzten Be wegung gegen den llltramontanismus das katholischst) Volk sich fest und erfolgreich zusammenschloß, daß die schlafenden Kräfte aufgerüttelt wurden." Man empfindet es als ver söhnliches Element, daß in dieser Stimme auch einnial von protestantisch-kirchlicher Seite das Treiben des Evangelischen Blindes energisch verurteilt wird. Wenn einmal Männer, die so tief in Vorurteilen vor den: Popanz „Ultramontanis mus" besangen sind, sich über die „unschöne Polemik" und die „Nadau"-Agitation des Evangelischen Bundes zu ärgern beginne», wie arg und augenfällig müssen dann Wahrheit und Gerechtigkeit verletzt worden sein! Wir wollen uns diele Eharakteristik der Arbeit des Evangelischen Bundes merken. — Wer verquickt Politik und Religion? Der Evange lische Bund in Mannlststin hat nach der „Pfälz. Ztg." Nr. 288 an seine Mitglieder folgendes Rundschreiben versandt: „Kein Protestant versäume am 19. Oktober seine Wahl pflicht. Tie Ebre verlangt, daß nicht nur alle unsere Mit glieder selbst wählen, sie sollen auch andere zur Wahl er muntern. Nie und nimmer darf das Zentrum im freien Lande Baden die Herrschaft bekommen. Darum trete jeder ein für die Kandidaten der Vlock)>arteieii! Der Evangelische Bund." Politik und Religion verquicken nach der Behaup tung der liberalen Presse nur die „Ultraniontanen". — Die Maifeier — bedingungsweise. In Neustadt in Bayern wurde in einer Sitzung des sozialdemokratischen Lokalvereins der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Ehrhardt sehr heftig mitgenommen. Es hieß, er predige zwar den Arbeitern den 1. Mai als Feiertag vor und gebe seinen eigenen Arbeitern wohl den 1. Mai frei, verlange aber, daß sie den Arbeitsverlust nachholen. „Und das ist ein Volksvertreter für die arbeitenden Klassen im bayrischen Landtag?" So fragten entrüstet die „Genossen". Herr Ehrhardt wird den Zwiespalt unangenehm zu fühlen be kommen, in Ustllchen man gerät, wenn man mit der Rechten die Fahne der Revolution trägt und dabei mit der Linkeil die „Proletarier" um den „Mehrwert" ihrer Arbeit bringt. FraukreicA Dem „Echo de Paris" wird voll Marineoffizieren bestätigt, daß sich die Mannschaft des Panzerkreuzers „Tu- petit-Tbouars" aus der Fahrt von Toulon nach Saigon am 26. September d. I. gegen ihre Offiziere ausgelehnt hat. Insbesondere seien die zwei diensthabenden Offiziere von Maschinisten beim Appell beschimpft worden. Vier Rädels führer seien sestgenommen und in Ketten gelegt, jedoch von ihren Kameraden befreit worden, die sodann auf Deck das revolutionäre Lied „die Internationale" ansrimmten. Als Grund der Meuterei habe die Mannschaft schleckte Kost an gegeben. Rußland. Durch eineil vom Großfürsten Wladimir gegenge- zeichneten kaiserlichen Erlaß sind die Truppen der Garnison Petersburg nister den Befehl des Generals Trepow gestellt worden. Dieser gibt kund: Die Nesidenzbevölkerung ist durch Gerückte von bevorstehenden Massennnruhen ausge regt. Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung sind ergriffen. Ich bitte daher, den Gerückten nicht zu glaubeil. Etwaige Versuche zu Unrnheslistungen werden unverzüglich auis Energischste unterdrückt werden. Falls Dolkshaufcn Widerstand leisten, werden die Truppen und die Polizei so fort sckxust schießen. Ick gebe dies bekannt, damit jeder, der sich an Ansammlungen zu Unruhestistnngen beteiligt, weiß, was er zu erwarten bat, die Besonneren der Bevölkerung aber den Unruhe» fcrnbleiben. Der Ministcrrat lat die Frage der Einrichtung eines MinisierkabinettS endgültig in bejahendem Sinne ent schieden. Der Premierminister wird den Titel Präsident führen und das Reckst labeil, Kandidaten für die Minister posten in Vorschlag zu bringen, ausgenommen für die Posten des Ministers des Aenßeren, des Kriegsinii'.isters, des Ma rineministers und des Hofministers. Lerbieu. Sknpschtina. In der fortgesetzten Beratung der Adreßentwürfe inendete sich der Inngradiläle Lazarawitsch gegen die Ausführungen von Nikolajewitscb über die Vcr- schwörersrage und erklärte, die Vollbringer der Tat vom I I. Juni 1903 hätten im Aufträge des serbischen Volkes gebandelt. Der Inngradikale Avankowitsck trat ebenfalls den Ausführungen von Nikolajewstsch entgegen und be merkte. das serbische Volk habe die Tat vom 11. Juni 190.8 als eigeiles Werk proklamiert, er werde sich freueil, lnenn Nikolajewitsch einst am Hauptplatze von Belgrad ermordet ausgeslinden würde. Der Präsident tadelte diesen Aus spruch. Aus den deutschen Kolonien Hrndrik Witlwi, der am 8. -Oktober vor Major von Estorff von Anbes nach Südosten geflüchtet vxir, hielt sich zunächst in der Gegend von Gorachas nördlich Koes auf. Aus Wassermangel wollte er sich von dort nach Aminuis, zwischien Koes und Gaibis, begeben, wurde jedoch von der Abteilung Lengerke zurückgeworscn. — Die Nachrichten über die Ueberfälle bei Jerusalem und Schuitdrift sind dahin aufgeklärt worden, daß Morenga und Morris am 7. Okt. Jerusalem durch Verrat eines eingeborenen Polizisten Ein nahmen. Hierbei fielen Leutnant Surinan und 3 Reiter, 1 Reiter wurde verwundet und starb später. Heber 2 Kei ler. die gefangen waren, wird gemeldet, daß sie sich jetzt auf der Station Nkamas befinden — Morenga ist aus der Ge gend von Jerusalem mit 200 Kriegern und 300 Weibern westwärts gezogen. Oberstleutnant van Semmern verfolgt ihn in 2 Kolonnen. Die Führung gegen Cornelius hat Major Meister übernommen, der die Gegend von Hornkranz erreicht hat. Ihm stehen im ganzen 3 Kompagnien und 1^ Batterien zur Verfügung. Sächsischer Landtag. Dresden, 27. Oktober 1905. Die Zweite Kammer des Landtages trat unter Vorsitz des Geh. Hofrats Dr. Mehnert heule um 10 Uhr zur 1. öffentlichen Sitzung zusammen, nachdem Se. Ma jestät der König gestern das hohe Haus für eröffnet er- klärt hatte. Es erfolgte zunächst der Vortrag der Re- gistranden. Hauptsächlich beschäftigten die Deputations- wählen. Es wird bestimmt, die Zahl der Mitglieder einer Deputation auf 15 (früher 10) zu erhöhen. Es wird so dann zur Wahl der ordentlichen Deputationen, und zwar: 1. der Beschwerde- und PetuionS - Deputation, 2. der Rechenschastsdeputation, 3. der Finanzdeputalion 4. der Finanzdeputation 43 und 5. der Gesetzgebungsdeputatton geschritten und die Konstituierung dieser Deputationen vor- genommen. Unter anderem kommt ein Dankschreiben der Kammer an den General v. Minckwitz zur Verlesung, welcher der Kammer zwei Bildnisse des hochseligen Königs Georg überwiesen hat, welche im neuen Ständehaus einen würdigen Platz finden sollen. Wie zu entnehmen ist, wird sich das hohe Haus in dieser Session nebst vielen anderen auch mit der Frage über Errichtung von Crema- torien in Dresden und Leipzig, also mit der Zulassung fakultativer Leichenverbrennung in Sachsen, zu befassen haben; ferner kam die Aufhebung des § 19 des Er- gänzungssleuergeßtzes zur Vorberatung auf die Tages ordnung. Der ordentliche Etat für 1900/07 balanciert in Einnahme und Ausgabe für ein Jahr der Finanzperiode mit 317 595 048 Mk. Den Hauptüberschuß ergebeil die direkten Steuern mit 54 079 806 Mk. Dem folgen die Staatseisenbahnen mit 37 943 290 Mk., Forsten 8 258 435 Mk., Landeslottcrien 4 250 033 Mk. An Zi-r- sch ssen, von denen eine Nutzung des Staatsvermögens nicht zu erwarten ist, entfallen auf die Leipziger Zeitung 10 850 Mk., das Dresdner Journal 55 340 Mk. und die Erzbergwerke bei Freiberg 1 133 500 Mk. Kon sequenter Weise gehören derartige Posten in den Etat der Zuschüsse hinein, da hier doch von „Nutzungen" des Staats- Vermögens keine Rede mehr sein kann. Im Etat der Zuschüsse entfallen auf die allgemeinen Staatsbedürfnisse l Zivilliste nsw.) 40 329 186 Mk. ; auf das Gesamtministerium 514 850 Mk.; Justizministerium 5 025 868 Mk.; Ministe rium des Innern 17 495 712 Mk.; Finanzministerium 8 260 019 Mk.; Kultus und Unterricht 22 092 671 Mk,; auswärtiges Ministerium 107 778 Mk.; Pensionen 0 569 492 Mark; Dotationen und Reservefonds 2 465 560 Mark. Nach dem Neichshaushalts Etat für das Reichs-Rechnungs jahr 1904 hat der Matrikalarbeitag Sachsens 17 726 486 Mk. und für das Reichs-Rechnungsjahr 1905 19957 812 Mk., für beide Jahre zusammen 37 684 298 Mk. betragen. Die durch Ueberweisnngen nicht gedeckten Matrikularbeiträge beliefen sich im Jabre 1904 auf 3 118 766 Mk. und im Jahre 1905 auf 5 841572 Mk. Von diesen Summen sind ans dem Rechnungsjahre 1904 noch 1251 492 Mk. und aus dem Rechnungsjahre 1905 noch 3 974 888 Mk., insgesamt also 5 226 380 Mk., gestundet. Ob diese Stimmen an die Neichskasse zu bezahlen fein werden, steht dahin. Der Fehlbetrag im Neichshaushalt, welcher in den letzten Jahren durch Matrikularbeiträge gedeckt werden mußte, ist zu einer solchen Höhe angestiegen, daß den Bundesstaaten die Uebernahme des Betrags nicht mehr zngemntet werden kann. So sind denn auch die ersten Schritte zur Anbahnung eincrReichsfinanzreform in größerem Umfange bereits geschehen. Freilich dürfte noch einige Zeit verstreichen, ehe eine Verständigung der gesetzgebenden Faktoren des Reiches zustande kommt. Der außerordentliche Etat für 1906/07 ist mit 19 682 040 Mark finanziert, die ohne Anleihe in den verfügbaren Beständen des beweglichen Staats vermögens Deckung finden werden. Es hand-lt sich ausschließlich um Eisenbahnfordernngen. darunter: Be seitigung von Straßenübergängen 1000000 Mk,, Areal- erwerbnngen 1500000 Mk., viergleisigec Ausbau der Strecke Niedersedlitz—Dresden-Strehlen, Umgestaltung der Verkehrsstellen Teuben und Hainsberg. Bahnhofserweite rung Tharandt, viergleistger Ausbau der Linie Dresden— Werdau zwischen HainSberg und Tharandt. Erwerbung der Zittau—Reichenberger Eisenbahn. Erwerbung der Privateisenbahn Zittau—Oybin—Jonsdorf. ferner der Umbau der Leipziger Bahnhöfe. Hier sollen in dieser Finanzvoriode die nachstehenden Ausführungen bewirkt werden: 1. Personenhanptbahnhof und Güterbohnhof, Rangierbahnhof Engelsdorf nebst Verbindungsbahn nach Schönefeld. 3. Bahnhof Plagwih Lindcnau nach Verbin dungsbahn nach Großzschocher, 4. Bahnhof Gaschwitz, 5. ilmbauten an der Linie Leipzig—Dresden, 6. Ver bindungsbahn von Engelsdorf nach Stötteritz. 7. Umbauten an der Leipzig-Hofer Verbindungsbahn einschließlich der Haltestelle Stötteritz. Ans Stadt und Land. Dresden, den 27, Lkwver 1905 TageSkalendcr für den 28. Oktober. 1902. 4 Karl »iesewetler in Braila. Der Erfinder der schwedischen Streich« bölzer. — 1871. Erlaß des ReichspostgesrtzeS. — 1857. -f Eugene Cavaignac zu Quernes Franz. General. Militärdiktator von Pari« 1848. — 1798. * H. Berlins zu London, Klavierpädagoge. — 1787. f Joh Mickäu» zu Weimar. Bekannter Märchendichter. —- >495. Entdeckung Cubas durch Christoph ColumbuS. — 1467. EraSmus von Rotterdam. Gelehrter Philolog und hervorragender Schriftsteller. —* Wetterprognose des Königs. Sctchs. M7t7vro« logischen Institut» zu Dresden für den 28. Oktober. Witterung: regnerisch, in den höheren Logen Schneefall Tempe ratur: normal. Windursprung: Rordrvest. Luftdruck: mittel. —* An der anläßlich der feierlichen Eröffnung deS Landtags stattgefundenen Galatafel im Residenzschloffe nahmen außer Sr. Majestät dem König und Sr. König!. der legt kostl Mit Gre! «Tr Jhn- aus ginn den bcrei weist hatte und Habei großc Reich ment schickst men sind. junge treten sich di denk fromn oder > die dc ihren von S rede Gal, grüßte „< in Me Gast, darin die fre bcn mi liebten rechtzm das erl den He — das lieben, Es ist , schen B deutsche festeste : Vaterlcr des letzl liegen. , fern Ho daß sie Einen b darin, d> Cln'fs 2 men, ein in Mein liebes B heute vol zen Adle böcbstdies schastlickx auch »ich Empfang lin bereu als ein ^ über den welche M zu dürfen Preußen, er lebe kn Kaisc „Gest dankbaren patriotisch neu innig wohl sage eben vern, Kamen dic fach Sach Stelle vei als väterli als verwo Meines V erlauchter innerster ! sprechen cp licher Fre: nen Oben gehört zu Und nunr dieselbe 2 beschritten stadt Mir