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1. Beilage zu Nr. SS8 der „Sächsischer, Volkszeitung" vom 12. November 1VV5. A«V Gt«vt «nd Land. —* Der große Basar im Ausstellungspalast wird, wie bereits erwähnt, in einem der großen Nebensäle als sonderlich originelle Anziehung ein Buntes Theater ent halten, in dem währen- der drei Basartage, täglich um und ^5 Uhr, „große Vorstellung erster Spezialitäten ' stattfinden. Der Saal ist zu diesem Zwecke entsprechend de koriert und mit einer praktischen Bühne versehen worden, auf der in der genannten Zeit dramatische Künstler, Künstle rinnen und Kammermusiker der Königlichen Hoftheater unter Leitung des Herrn Oberregisseurs Erdmann zum Besten der Humanitären Ziele der Veranstaltung auftreten. Daß in diesem Künstlerkabarett alles Ernste ausgeschlossen und ausschließlich dem feinen Humor, der drastischen Komik, der Parodie und Satyre der weiteste Spielraum eingeräumt ist, versteht sich von selbst. In ununterbrochener Folge wer- den sich hier, in Maske und Kostüm den Vorträgen ent sprechend, produzieren: Frau Bastä in reizvollen, poetischen Nippes; Herr Neumann in „Lustigen Kleinigkeiten": Herr Blankenstein mit komischen ostpreußischen Gedichten: die Herren Eggerth und Kieß in einer Alpenszene, die „Lustigen Gaisbuben" betitelt: Herr Gebühr als Isidora Duncan in einer magnetischen Schlastanzszene, später auch als Volks- sänger zur Laute; Fräulein Gabler und Herr Bonfiglio tre- ten als italienische Straßensänger und Tanzduettisten auf; die Herren Gebrüder Wunderlich als Mandolinisten, Gitarristen und Kunstpfeifer: Herr Ren6 als Interpret des Seelenbündnisses: „Wie Goethe und die Frau von Stein", musikalisch-deklamatorische Sentimentalitäten in mehreren Gesängen: Herr Gunz erzählt lustige Sachen von Rosegger und anderen usw. Daß diese von echter Künstlerlaune in spirierten und von künstlerischen Persönlichkeiten dargestell ten Szenen und Intermezzi allgemein ansprechen werden, steht wohl außer allem Zweifel. — Für die große Lotterie (Tombola) des Basars sind Tausende von ivertvollen Ge winnen teils angekauft, teils gestiftet worden. Als Haupt- Winne sind zu verzeichnen: eine große Standuhr in Nuß- bäum im Werte von 500 Mark und eine Anzahl kleinerer Standuhren, ein Pianoforte aus der Fabrik von Werner, eine komplette Bqdeeinrichtung mit kupfernem Zylinder- badeofen, zwei Nähmaschinen, ein Fahrrad und ein Musik werk von Seidel und Naumann, ein Kinematograph, eine Anzahl Kalliopemusikwerke, eine Anzahl Kalliopesprech. Maschinen, eine große Anzahl photographischer Apparate, eine Waschmaschine, eine Wringmaschine, ein wunderschönes Musikwerk mit Notenblättern von Herrn Kommerzienrat Konsul Palmiä. Zum Ankauf gestiftet wurde ein neues Bild Sr. Majestät des Königs Friedrich August, das der Kunstmaler Georg Meckes-Dresden-Plauen in flotter und doch künstlerisch durchgeführter Weise in Pastell gemalt hat. — Ihre Majestät die Königin-Witwe hat ihr Erscheinen zum Balle ZH9 Uhr ansagen lassen. —* Am 7. November fand in Dresden die diesjährige ordentliche sächsische Gewerbekammerkonferenz statt. Die Beratung erstreckte sich auf die Besteuerung der Warenhäuser und Konsumvereine, auf die behördliche Be lehrung der Handwerker über die Berechtigung zur Führung des Meistertitels und zur Anleitung von Lehrlingen und dergl. bei der Anmeldung des Gewerbebetriebes, ferner auf die Zuziehung der Innungs-Obermeister zu den Meister prüfungen und auf die Abhaltung von Meisterprüfungen im Anschluß an Fachschulkurse. —* Die Eröffnung des von der Güntzschen Stiftung neu erbautem Bades am Elbberg 3 wird zu Neu jahr 1906 erfolgen können. Die Lage des Bades im Mittel punkt der Stadt darf als besonders günstig bezeichnet wer den, um so mehr, als eine Anzahl Straßenbahnen in un- mittelbarer Nähe vorbeiführen. Das Personal wird aus einem Inspektor als Betriebsleiter, einem Werkmeister und 26 ständigen Bediensteten bestehen. Die im Obergeschoß befindliche Schwitzbadeabteilung ist auf das bequemste un praktischste eingerichtet und vom Erdgeschoß aus durch einen Fahrstuhl bequem zu erreichen. Die Gäste des Schwitzbades können unengeltlich auch noch ein Schwimmbad nehmen, da die Schwimmhallen mit den Schwitzbädern durch Treppen in Verbindung stehen. Mit Hautausschlägen oder anderen Anstoß erregenden Krankheiten behaftete Personen haben zu den Bädern keinen Zutritt. —* Zwischen dem Königlichen Finanzministerium und einem Gemeindeverbande für die Erbauung und den Betrieb der mehrfach erwähnten elektrischen Straßenbahn von Niedersedlitz nach Kreischa schweben gegenwärtig Verhandlungen zur Feststellung näherer Bedingungen, unter denen vorbehaltlich der Ge nehmigung durch den Landtag die Gewährung einer ein maligen Beihilfe von 150 000 Mark zum Baue dieser Bahn erfolgen soll. Die Bahnstrecke ist zirka 9 Kilometer lang und soll im Lockwitztale über Lockwitz nach Kreischa gehen. Der Aufwand für die Bahn ist mit rund 550 000 Mark veran- schlagt worden. Die staatliche Konzession für die Bahn wurde bereits erteilt. Tie Königliche Staatsregierung hält die Schaffung einer Verbindung zwischen Kreischa und der Dres- den—Bodenbacher Eisenbahn für ein volkswirtschaftliches Bedürfnis und auch die Ständeversammlung hat dieses Be dürfnis bereits mehrfach bei Beratung von Petitionen um Erbauung einer staatlichen Eisenbahn nach Kreischa aner- kannt. Die Regierung hält es nicht für unbillig, den Ge- meindeverband finanziell zu unterstützen, da diese Straßen bahn, die neben dem Personenverkehrs auch in gewissem Um fange dem Güterverkehrs dienen soll, geeignet ist, der Haupt bahn neuen Verkehr zuzuführen, und weil der Bau einer Lokomotiv-Eisenbahn auf Staatskosten in absehbarer Zeit kaum in Frage kommen kann. —* Ans die vom Ortsverband der deutschen Gewerk- Vereine eingereichte Vorschlagsliste von Schöffen aus dem Arbeiterstande hat da» Dresdener Amtsgericht verfügt, daß vorläufig fünf Schöffen aus diesem Stande entnommen werden. —* Sin hiesiger angesehener Kaufmann. Inhaber eine» Geschäftes in der Ostra-Allee. namens Arnold hat sich gestern abend in einem Schwermutsanfall in seiner «ehnun, erschossen. —* Ueber ein Postkuriosum meldet die „Dresd. Ztg.": Bei einem hiesigen Postamte ging dieser Tage ein Brief aus Braunschweig ein, der als Wohnsitz des Empfän- gers die Bezeichnung „Protzennest bei Dresden" enthielt. Das Postamt leitete den Brief nach Blasewitz, wo er jeden- falls in die Hände des rechtmäßigen Empfängers gelangte. Die Bewohner von Blasewitz sind über Liese Findigkeit der Post aber recht entrüstet und fordern nähere Erklärungen darüber, ob der betreffende Beamte dem Aerger über die ge scheiterte Einverleibung von Blasewitz Ausdruck geben oder sich einen schlechten Witz leisten wollte. Drüben. Die Freiberger Staatsstraße wird wegen Baues der Straßenbahn zwischen Deuben und Hainsberg vom Wagnerschen Gasthofe in Deuben bis zum Gasthofe in Hainsberg auf einige Zeit für den Fährverkehr gesperrt. Zum Fortkommen sind die Wege rechtsseitig der Dresden. Tharandter Eisenbahn zu benutzen. Borna. In Nr. 11 der Oktober-Beilage zum Tage blatt für den amtshauptmannschaftlichen Bezirk Borna spricht ein Herr P. Pollack-Groitzsch dem Evangelischen Bund ein empfehlendes Wörtlein. Wir bedauern lebhaft, daß in diesem „empfehlenden Wörtlein" Stellen enthalten sind, wie: „Rom arbeitet mit unermüdlicher Kraft und List au der Erreichung seines Zieles ... das Deutsche Reich zu beherrschen" . . . „In einem ganzen Wald (I) von katho- lisckM Zeitungen und Zeitschriften ... ja selbst in Schul katechismen wird unser evangelisches Bekenntnis verleum det und verlästert . . . und unsere evangelischen Helden, allen voran Luther und Gustav Adolf, mit Schmutz bewor fen" . . . Nach diesen beweislosen, unverantwortlichen Behauptungen fährt der Herr P. Pollack also fort: „Wo ... sich irgend ein Häuflein Katholiken sammelt, wird baldigst eine katholische Station gegründet. Mit einer mehr als deutlichen Unverfrorenheit bezeichnet Rom diese neuen Sta tionen auf evangelisä>em Boden als Mssionsstationen; es gibt also mit diesem Namen schon zu verstehen, daß es evaugelisäies Land wie Heidenland ansieht, dahin man Mis sionen schickt." — Der streitbare Herr P. Pollack kennt offen bar nicht den Unterschied von innerer und äußerer Mission. Und wenn er den „im jesuitisck>en Geiste geschul ten" Priestern es übel nimmt, daß sie katholische Vereine gründen, so ist es unbillig, im selben Atemzuge dem Evan gelischen Bund ein empfehlendes Wörtlein zu sprechen: ganz abgesehen davon, daß katholische Vereine nicht gegründet werden, uni, wie der Artikelschreiber des Evangelischen Bundes sich einbildet, die Protestanten als Ketzer und Irr gläubige scheuen und meiden zu lernen — gütiger Himmel I wir haben etwas Besseres zu tun! — Katholische Vereine werden gegründet, uni unser Volk vor der Macht des Un glaubens und des Umsturzes zu bewahren, vor jener ge fährlichen Macht, für die Herr P. Pollack selbst in unseren bewegten Tagen, die eine mehr als deutliche Sprache reden, kein Auge zu haben scheint. Markranstädt. Der diesjährige Herbstmarkt, der sich als Roß-, Vieh- und Geschirrmarkt gestaltet, wird am 11. November abgehalten. — Nach den bis jetzt erfolgten Anmeldungen verspricht die vom 23.-27. November abzu haltende Ausstellung des hiesigen Geflügelzllchtervereins eine großartige zu werden. Nossen. Dienstag vormittag gegen 11 Uhr ist in Flur Rothschönburg — zwischen Deutschenbora und Miltitz- Roitzschen — ein unbekannter Mann im Bahngraben liegend tot aufgefunden worden. Der Unglückliche ist vermutlich von einem Zuge angefahren und zur Seite geschleudert worden. Chemnitz. Unsere Stadt beabsichtigt, in absehbarer Zeit ein großes Repräsentationsrathaus am Haupt- und Neumarkt zu errichten, zu welchem Zwecke die Lauben am Markte sowie die Hauptfeuerwache und das Leihhaus am Neumarkte von der Bildfläche verschwinden müssen. — Es hat sich hier ein vorbereitendes Komitee gebildet, welches in allernächster Zeit zur Gründung eines Vereins zur Errich tung eines Säuglingsheims auffordern wird. Das in Aus sicht genommene Heim soll nicht eine Säugliagspflegeanstalt im allgemeinen sein, sondern ein Institut für erkrankte Säuglinge. Es soll offen stehen fiir alle Lkreise, ob reich oder arm, soll allen erkrankten Säuglingen zugute kommen. Im Hinblick auf die große, fiir alle Bevölkerungskreise segenbringende Wirksamkeit eines solchen Instituts darf man sicher auf eine allgemeine Unterstützung des edlen Vorhabens hoffen. Zwickau. Von dem nachmittags 4 Uhr 20 Minuten von hier nach Wilkau verkehrenden Omnibuszuge ist auf dem hiesigen Reichenbacher Straßenübergange ein mit langen starken Winkeleisen beladener zweiteiliger Wagen überfahren und zertrümmert worden. Glücklicherweise ist bei dem Un fall niemand verletzt worden. Der Omnibuszug erlitt eine nahezu dreiviertelstündige Verspätung. Sehma i. Erzgeb. Der in der ganzen Umgebung bc- liebte Arzt Herr Dr. Wunderlich ist, mit Geschirr von einer Konsultation aus einem Nachbarorte zurückkehrend, schwer verunglückt. Die Pferde gingen durch, wobei der Arzt mit solcher Gewalt aus den: Wagen geworfen wurde, daß er, mit Blutwunden an Kopf und Hals, besinnungslos aufge hoben wurde. Auch dessen Kutscher verunglückte mit. Beide befinden sich in Behandlung des Herrn Dr. med. Cursch- mann in Buchholz. Oberwiesenthal. Die Kartoffelernte, die in diesem Jahre freilich erst nach Beseitigung des Schnees möglich tvar, ist beendet. Jetzt steht das Getreide hier in Puppen. Bei noch einigen warmen Tagen hofft man wenigstens das Stroh des Getreides vor dem Verderben retten zu können. Die Körnerfrucht ist indessen verloren. Markneukirche». Eine verheerende Feuersbrunst hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in unserer Stadt gewütet. Kurz vor 2 Uhr nachts brach in den am Friedhof gelegenen zwei Reihen Scheunen Feuer aus, das zehn mit Getreide angefüllte Scheunen vernichtete. Es wird Brand- stiftung vermutet, da das Feuer gleichzeitig an zwei Stellen ausgebrochen ist. Die betroffenen Besitzer sind schwer ge schädigt. Am Brandplatz war nur die hiesige Feuerwehr er schienen. In den Nachbarortsckxlften hat nian infolge de» trüben regnerischen Wetters vom Feuer nichts bemerkt. Plauen. Die günstige Wendung in der Geschäftslage der Stickerei-Industrie gibt nun auch den Stickern Veran lassung, mit einer Lohnbewegung einzusetzon. In einer Stickerversamnllung ist beschlossen worden, „alle Mittel an zuwenden, um die günstige Konjunktur in der Stickerei branche zu benützen, damit durch Schaffung eines Lohn- tarises, der Sommer wie Winter gültig ist, sowie durch Ver kürzung der Arbeitszeit für die in -er Stickereibranche be schäftigten Personen gesunde Verhältnisse herbeigeführt wer- den". Es wurde eine Kommission getvählt, die mit den Fa brikanten und Lohnmaschinenbesitzern verhandeln soll. Hanitz. Herr Alfons Porak (in Firma Grützner u. Faltis) führt in unserem Orte neben der Schule ein zweites großes Gebäude für Arbeiterwohnungen auf. — Die heilige Messe an Wochentagen findet im Winterhalb jahr uni Uhr statt. Ostrstz. Seit Montag ist der frühere langjährige Päch ter des hiesigen Schützenhauses, Herr Robert Aegerter, ver schwunden. Der in den fünfziger Jahren stehende Mann sck-eint durch Sorgen, die er sich in diesem Sommer durch Aufführung eines Neubaues aufgebürdet hatte, sowie durch Krankheit und andere unangenehme Verhältnisse von Schwermut ergriffen worden zu sein. Hake. Bei den Stadtverordnetenwahleu behauptercn und gewannen die Soztaldemokialen in den Voioiteu je ein Mandat. In der Altstadt wurde ei» Lebrer gewählt, der den beiden konkurrierenden bürgerlichen Kandidatenlisten gemeinsam ist. Die kommunalen Vereine, die bisher 9 Mandate besessen haben, gehen leer aus; stau ihrer kommt die Mieter- und Beamtenpartci, die z»m ersten Mal in den Wahlkampf eingriff. für 8 Mandate in die Stichwahl mit den Sozialdemokraten. Veretttsttachrichtkn. 8 Leipzig. (Gesellenverein.) Montag, den 13. November hält Herr Lehrer Strohdach einen Vortrag über den Text: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, betrachte ihre Wege und lerne Weisheit". 8 Annaberg. Nach sechsjähriger, reichgesegneter Tätig keit verläßt unser Herr Pfarrer Grohmann unsere Ge meinde um nach Zwickau überzusiedeln. Demzufolge hielt er Sonntag, den 22. Oktober, am 61. Kirchweihfeste, die Abschiedspredigt. Die Feststimmung war eine trübe. Ver lieren wir doch in ihm einen eifrigen unermüdlich,! Seel sorger, von dessen Wirken der jetzige Stand unserer Ge meinde das beste Zeugnis gibt. Es hatten sich die hiesigen vier Vereine, von denen der hochwllrdige Herr drei ins Leben gerufen, nicht nehmen lassen, ihm ihren Dank nach Kräften abzustatten. So hatte der St. Elisabethvcrein mit Jungfrauenverein in letzter Versammlung am 9. Oktober eine kleine Abschiedsfeier veranstaltet und ihm dabei ein zwölfteiliges Tafelservice zum Geschenk gemacht. — Dem folgte am 19. Oktober der katholische Männervcrein in letz ter Versammlung im Vereinslokal Lindengarten ebenfalls mit einer kleinen Feier, an der sich mit wenig Ausnahmen fast alle Mitglieder beteiligten. Das Zinimer war ent sprechend dekoriert. 2. Vorsitzender Herr Kantor Haase ge dachte in rührenden Worten, was der Herr Vorsitzende für die hiesige Gemeinde alles geleistet habe, dankte ihm mit einem herzlichen Vergelt's Gott und wünschte ihm Gottes reichsten Segen auch in seinem neuen Wirkungskreise und überreichte ihm als sichtbares Zeichen unserer Dankbarkeit eine Uhr (Freischwinger mit Domschlag) und schloß mit einem dreifachen Hoch, in das alle Anwesenden freudig ein- stimmten. Sichtlich gerührt nahm der Herr Pfarrer das Wort, dankte und sprach seine Ueberraschung aus und be merkte, daß er eine solche Ehrung gar nicht tierdient habe. Was er getan, sei nur Pflicht und Schuldigkeit. Er gab dann einen Ueberblick über die hier verlebten sechs Jahre seines Amtes, dankte dem katholischen Männerverein, der ihm doch auch in gewisser Beziehung eine Stütze gewesen sei und wünschte demselben ferneres Blühen, Wachsen und Ge- deihen und schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Ver ein. Nach Erledigung der Tagesordnung und einiger Dekla- mationeu endete die bescheidene, schöne Feier — Zu dem am Montag, den 23. Oktober abgehaltenen Kirchiveihvergnügen, das sehr gut besucht war, und aus Konzert, Theater und Ball bestand, wurden dem Herrn Pfarrer Grohmann Lieder, eigens vom Herrn Kantor Haase dazu gedichtet, vom hiesi gen Kirchenchor Cacilia als Abschiedslieder gesungen. Der scheidende -Herr Pfarrer dankte hierauf in herzlichen Worten und verabschiedete sich nochmals von seiner lieben „Cäcilia" und der anivesenden Gemeinde, ihr Gottes reichsten Schutz und Segen wünschend. Später ergriff der hochw. Herr nochmals das Wort, um den mitanwesenden Herrn Expo- situs P. Itneschk aus Maricnberg zu begrüßen, worauf dieser sich in mit Humor gewürzten trefflichen Worten als „unser Kaplan" vorstellte, worüber die versammelte Ge meinde freudige Begeisterung kundgab. Die beiden Theater stücke: „Eine respektable Gesellschaft" und „Die eifersüchtige Frau" wurden mit vielem Beifall von einigen Mitgliedern des Männervereins und einigen Cäcilianerinnen mit künst lerischer Geivandtheit und Sicherheit gespielt. Anhaltender Beifall lohnte die Mühe und Aufopferung aller Mitwirken- den. Ein flottes Tänzchen beendete das diesjährige Kirch- weihvergnügen, das zum letzten Male ein herrliches Mld entrollte von dem innigen Zusammenwirken des .Herrn Pfarrer Grohmann mit seiner Annaberger Gemeinde. 8 Annaberg. Zu der Donnerstag, den 2. November, stattgefundenen Hauptversammlung des hiesigen katholischen Mäimervereins hatte auch unser neuer Seelsorger, Herr Pfarrer Hottenrott, sein Erscheinen in liebenswürdiger Weise zugesagt. Die Beteiligung von seiten der Mitglieder war erfreulicherweise eine große. Nach Ankunft des Herrn Pfarrers nahm Herr Kantor Haase das Wort, dankte für das freundliche Erscheinen un- begrüßte ihn mit dem schönen katholischen Gruße: „Gelobt sei Jesus Christus." Ferner