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Die Zivilverwaltung habe der Handelsstelle die weitest gehende Unterstützung zugesagt, die sich insbesondere auf die Beschleunigung der Erteilung von Ausfuhrbewilligungen, auf die bevorzugte Beförderung der an die Handelsstelle ge sandten Waren, auf die Milderung der Zensurvorschriften für Briefe und Telegramme von der Handelsstelle und an Liese, auf die Mitbenutzung der amtlichen Fernsprecher und auf die Mitwirkung der Organe der Zivilverwaltung bei der Einziehung von Forderungen usw. erstrecken wird. Die Handelsstelle wird es als ihre Hauptaufgabe betrachten, der deutschen Geschäftswelt behilflich zu sein, ihre alten Be ziehungen im besetzten Gebiet aufrecht zu erhalten und neue anzukniipfen. Die Handelsstelle besitzt und erstrebt kein Handelsmonopol sodaß keineswegs die eigene Tätigkeit von Industrie, Handel und Gewerbe zur Anbahnung und Pflege unmittelbarer Beziehungen beeinträchtigt wird. Der Vorsitzende der Handelsstelle ist der Geh. Kommerzienrat Aronsohn, der Präsident der Bromberger Handelskammer und Mitglied der Kaiserlichen Zivilverwaltungen für das Generalgouvernement Warschau, während zum General- diricktor Kommerzienrat Fritz Wieler-Danzig berufen wor den ist. Der Sitz der Handelsstelle befindet sich in Warschau im Gebälide der Finanzverwaltung. Außerdem wurden .Handelsagenturen errichtet in Lodz, Sosnowice, Czenstochau, Wloclawec und Mlawa. Die Handelsstelle führt drei Listen und zwar eine Liste deutscher Firmen, die Waren nach Rußland verkaufen oder Außenstände dort einziehen wollen, eine Liste deutscher Fir- öen, die Waren aus Rußland beziehen wollen und eine Liste von Firmen im besetzten Gebiet, die mit deutschen Firmen in Geschäftsverbindung treten wollen. Für die Eintragung in diese Listen sind Jahresgebühren je nach der Größe der Firma zu entrichten. Die Anmeldeformulare sind im Bureau der Dresdner Handelskammer zu haben. Die von der Handclsstelle erhobenen Gebühren und Vergütungen sind durchaus mäßig und sollen demnächst noch weiter er mäßigt werden. Die gesamten Unkosten dürften sich bis bis zum 30. Juni 1016, mit dem das erste Geschäftsjahr endet, auf 250 000 Mark belaufen. Der Redner hob noch besonders hervor, daß die Voraus setzungen für den Absatz deutscher Waren in Polen vor handen seien, obwohl das Land schwer gelitten habe. Die Landwirte seien dort vielfach zu großen Geldmitteln ge langt, und auch in den Städten, besonders in Warschau, seien trotz des Krieges gute Geschäfte gemacht worden. Es mache sich das Bedürfnis nach einem Güteraustausch zwischen Polen und Deutschland geltend. Selbstverständlich seien vielfache Erschwernisse zu überwinden, die durch die mannigfachen Einschränkungen, durch Verkehrshindernisse und durch die noch fehlenden Bankorganisationen hervor gerufen worden seien. Gerade diese Schwierigkeiten wolle die Amtliche Handelsftclle nach Möglichkeit überwinden und beseitigen. Die Einfuhr von Waren aus Deutschland in Polen sei im allgemeinen gegen die Entrichtung der üblichen Olle frei und es beständen nur wenige Monopole, z. B. aus die Einführung von Zigaretten. Auch seitens der Amtlichen Handelsstelle würden keine Monopole erstrebt, sondern die wolle ihre Dienste allen Industriellen und Ge werbetreibenden gleichmäßig zur Verfügung stellen. Wenn auch noch als Hemmnisse hierbei beseitigt werden könnten, so werde es der Handelsstelle doch gelingen, eine größere Beschleunigung beim Güteraustausch in erster Linie her beizuführen. Der Redner besprach dann noch in ausführ licher Weise die Organisation der Handelsstelle und schloß nnt dem Wunsche, daß die Tätigkeit der Stelle der deut schen Industrie und dem deutschen Handel zum Segen ge reichen möchte. X Dar Königreich Serbien Von H. Mauthe . Nachdruck nicht gestattet Wohl kaum hat ein Staat einen ähnlichen Zusammen bruch erlitten, wie er uns jetzt bei Serbien zum Erlebnis geworden ist. Und wohl nie war ein solcher Niedergang berechtigter, als er es bei diesem königsmörderischen und großmachtsüchtigen Lande ist. Serbien ist seiner Lage nach ein wichtiges Durchgangs land für den Verkehr von Mitteleuropa nach dem Orient und umgekehrt. Diese Lage hat seine geschichtlichen Schick sale bestimmt. Auf der einen Seite waren die Serben stets bemüht, diesen Weg fest in der Hand zu halten und zu be herrschen, auf der anderen Seite wachten die Nachbarn stets darüber, daß Serbien ihnen diese Straße nicht in hemmen der Weise erschwerte. Aus diesen gegenteiligen Bestrebungen erwuchsen viele Kriege, die dem Lande ein wechselvolles Schicksal bereitet haben. Dieses spiegelt sich am ehesten wieder in der Zugehörigkeit Belgrads im Laufe der Zeit. Belgrad wurde 1440, 1456, 1521 durch die Türken belagert und war von 1521—1638 türkisch, von 1688 -1600 österreichisch, von 1600—1717 türkisch, von 1717—1730 österreichisch, von 1730—1780 türkisch, von 1789—1701 österreichisch, von 1701—1807 türkisch, von 1807—1812 serbisch, von 1812—1867 serbisch, aber von den Türken beseht; von 1867—1915 rein serbisch. Die Serben sind ein Teil der Slawischen Völkerfamilie, der mit den Kroaten und Slovenen deren Südzweig bildet. Die Serben sitzen außer im Königreiche auch noch in Bos- nien, in Dalmatien und in Montenegro. Es gab eine Zeit, das 6. Jahrhundert, wo sie die ganze Balkanhalbinsel be herrschten und ein gefährlicher Feind des Kaiserreiches von Byzanz waren. Besonders gefährlich wurden sie, als es im 11. Jahrhundert zur Gründung eines geschlossenen König- reiches Großserbien kam mit der Hauptstadt Novibazar. Die beiden blutigen Schlachten auf dem jetzt vielgenannten Am sei selbe (der Talebene des Sitnicaflusses zur Mo rava) von 1389 und 1448 aber ließen das Reich den vor dringenden Türken auf Jahrhunderte erliegen. Einzig die Montenegriner bewahrten sich infolge der Unwegsamkeit ihres Landes die Selbständigkeit. Ruhig waren die Ser ben fast nie. und die Türken konnten sie nur mit der größten Strenge botmäßig erhalten. Ständig erhoben sich neue Freiheitshelden, die das Volk durch den Hinweis auf den einstigen Glanz zu Aufständen verleiteten. Die im 19. Jahr hundert einsetzende Zertrümmerung der balkanischen Tür kei brachte auch den Serben 1816 einen eigenen Herrscher. Allerdings blieb das Land bis 1878 der Türkei tribut pflichtig. Der Berliner Kongreß brachte ihm die volle Frei heit. 1882 wurde Serbien Königreich. Dauernde innere Parteikämpfe lähmten aber stets Herrscher und Volk. Revo lutionen kamen häufig vor. Einge vornehme Familien strebten nach dem Throne. So wurde unter entsetzlichem Blutvergießen 1903 die Familie Obrenowitsch durch den jetzt regierenden König Peter Karageorgewitsch gestürzt. In allen am politischen Leben teilnehmenden Serben aber lebt die Idee eines neuen großserbischen Reiches, das alle Serben und alle Balkanslawen einen soll. Diese An sprüche sind innerlich ungerechtfertigt. Denn nur das Land hat Anspruch darauf, führend und einigend aufzutreten, dessen sittliche und geistige Bildung einen hohen Stand auf weifen. Das ist bei Serbien aber nicht der Fall. Schon die ewigen kleinlichen Parteihändel beweisen eine große politische Unreife. Und ein Volk, zu dessen kulturförderndem Mittel der gemeine Meuchelmord gehört, ist nicht berufen, anderen Ländern Führer und Vorbild zu sein. Während Bulgarien und Griechenland sich die regste Mühe gaben, ihre Volksbildung zu heben, gibt es in Serbien noch nicht einmal einen allgemeinen Schulzwang. Es kamen z. B. 1911 auf 10 000 Einwohner Volksschüler in Deutschland 1581 Oesterreich-Ungarn 1512 Griechenland 866 Serbien 130 Von den Einwohnern konnten unter 2000 weder schrei ben noch lesen in Deutschland 1 Oesterreich-Ungarn 396 Serbien - 830 Hier sind also noch große ungelöste Aufgaben für die Verbreiter der Kultur. Offenbar wissen die serbischen Poli tiker selbst nicht, welch, eine Anmaßung darin liegt, bei solchem kulturellen Tiefstände anderen Völkern Kultur brin gen zu wollen. Allerdings können sich da die Serben auf das hohe Muster Rußlands berufen, dessen 62 Prozent Lesens und Schreibens unkundiger Soldaten sicher nicht berufen sind, uns Germanen „Kultur" zu vermitteln. Nun ist leider den Serben durch die hinterlistig den tapferen Bulgaren abgejagten Gebietserwerbungen aus dem letzten Balkankriege gewaltig der Kamm geschwollen. Hatte man da nach Süden hin fast vier Fünftel der alten Gebiete neu hinzu erworben, so richtete man jetzt die begehrlichen Augen auf die „unter Oesterreichs Joch seufzenden" Ser ben. Süd-Ungarn, Kroatien, Slavonien, Bosnien und die Herzegowina sollte dem Doppeladler abgejagt werden. Die Untat von Serajewo war der erste Schritt dazu. Die Serben wollten angeblich frei werden von der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Oesterreich-Ungarn, um selbst die günstige Lage ihres Landes auszunutzen. Das hätte sich erreichen lassen, wenn in friedlicher Arbeit die reichen natürlichen Hilfsquellen des Landes erschlossen worden wären. Dazu hat Serbien hundert Jahre Zeit gehabt. Es geschah aber nichts. So konnte der deutsche Geograph Theobald Fischer sagen, Serbien fehle es an innerem Triebe zu friedlicher Kultur, darum sei es bestimmt, in dem Staate aufzugehen, der diese Eigenschaft in so hohem Maße besitzt, in Oesterreich. Jetzt ist die Saat von Serajewo aufgegangen. Von allen Seiten dringen die Rächer im Lande vor. Ob da nicht doch manchem Serben riesengroß das Gespenst der Schuld vor Augen tritt? Hoffentlich blüht dem Lande unter einer friedlichen Regierung bald eine bessere Entwickelung als es sie bisher genoß. Rumäniens Getreidepolitik Der erfolgreiche Vormarsch der verbündeten Truppen gegen Serbien hat den Wirtschaftskrieg in einen neuen Ab schnitt treten lassen. Die Mittelmächte haben sich durch die Herstellung des freien Weges Berlin—Wien—Sofia—Kon stantinopel ein wirtschaftlich hochbedeutsames Gebiet er schlossen. Die beiden politisch und militärisch mit uns Hand in Hand gehenden Balkanstaaten versprechen uns durch ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und durch das Vorhanden sein einer Reihe wichtiger Rohstoffe eine wirtschaftliche Hilfe, die uns gegenwärtig nur angepehm sein kann. Bul garien führte im Jahre 1911 lebende-Tiere im Werte von 6,5 Millionen Mark, tierische Produkte für 14,6 Millionen Mark und Getreide und Mehl für 103,6 Millionen Mark aus. Die Nahrungsmittelausfuhr der Türkei stellte sich in dem genannten Jahre auf 685 Millionen Piaster, diejenige an Rohstoffen auf 542 Millionen Piaster. An Rohstoffen kommen dabei namentlich in Betracht Kupfer, Baum- und Schaftvolle, Tabak, Seide und Häute. Selbstredend sind die Warenmengen, welche die Volkswirtschaften unserer Balkan bundesgenossen für die Ausfuhr bereitstellen können, im Vergleich zum Gesamtbcdarf Deutschlands und Oesterreich- Ungarns nur gering: nichtsdestoweniger können sie uns das Durchhalten wesentlich erleichtern. Mit einigem Interesse darf man wohl der Haltung entgegcnsshen, die Rumänien angesichts der neugeschaffenen Lage auf dem wirtschaftlichen Kampffelde einnchmen wird. Rumänien ist ein landwirtschaftlich überaus fruchtbares Land. Im Jahre 1913 erntete es 2 291 300 Tonnen Weizen, 05 000 Tonnen Roggen, 602 300 Tonnen Gerste, 651400 Tonnen Hafer, 007 000 Tonnen Kartoffeln. Der Ertrag der rumänischen Wcizcnernte kommt nahezu der Hälfte der deutschen Weizcncrnte gleich, obschon der durchschnittliche Hektarcrtrag in Rumänen nur 14,1 Doppelzentner, in Deutschland dagegen 23,6 Doppelzentner beträgt. Die beiden letzten Ernten in Rumänien waren sogenannte Rekordernten und übertrafen diejenige von 1913 um ein ganz Beträchtliches. Ihr Ertrag ist fast ganz im Lande ge blieben. Durch die Dardanellensperre war eine Verfrach- tung des Getreides nach Italien und den westeuropäischen Staaten unmöglich gemacht und den beiden Mittelstaaten gegenüber verhielt sich Rumänien hinsichtlich der Getreide- lieferung sehr zurückhaltend. Herr Costinoscu, der rumä nische Finanzminister, hat ein ganzes System spitzfindiger Bestimtnungen ersonnen, um die Körnerfruchtausfuhr nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu verhindern. Der Gedanke, der ihn dabei leitete, ist nur zu durchsichtig. Er unterschätzte die wirtschaftliche Kraft der Mittelmächte ebenso wie die englischen Wirtschaftspolitiker, die glaubten, uns wirtschaftlich doch schließlich auf die Knie zwingen zu tön- nen. Costinescu wartete auf den Zeitpunkt, in welchem wir uns hilfesuchend nach Nahrungsmitteln umsehen würden. Tann wollte er für Rumänien die Marktlage ausnützen und die Zentralmächte in eine wirtschaftliche Abhängigkeit zu seinem Lande bringen. Auf diesen Augenblick werden die feindlichen und neutralen Wirtschaftspolitiker wie bisher so auch künftig noch lange warten müssen, zumal sich die Dinge in wirtschaftlicher ebenso wie in politischer und militärischer Hinsicht immer mehr zu unseren Gunsten neigen. Die An- knüpfung reger Wirtschaftsbeziehungen mit Rumänien wäre für uns im gegenwärtigen Augenblick wohl wünschens wert, aber die wirtschaftliche Lage, in der wir uns befinden, ist nicht und wird menschlicher Voraussicht nach auch fürder hin nicht eine solche werden, daß wir bittend und hilfesuchend in Bukarest oder bei eitler anderen neutralen Regierung er-scheinen müßten. Der Umschwung der Dinge auf dem Balkan aber dürfte im hohen Maße geeignet sein, die rumänischen Wirtschaftspolitiker von der wahren Sachlage auf dem wirtschaftlichen Kriegsschauplätze zu unterrichten und jene Maßnahmen ergreifen zu lassen, die dieser Er kenntnis entsprechen. Jedenfalls ist bei Aufrechterhaltung oller die Getreideausfuhr betreffenden Bestimmungen der rumänischen Regierung fürs erste an einen ersprießlichen Güteraustausch zwischen Rumänien und den Mittelmächten kaum zu denken. Trotzdem Rumänien in seinen Vorräten in Körner- frucht bald erstickt, stellt sich der Getreidepreis durch die Maßnahmen der Regierung dort bedeutend höher als der Höchstpreis in Deutschland. Zunächst setzte man für Weizen, Mais, Gerste und Hafer einen Einheitspreis von 288 Mark für die Tonne fest. Der auf diese vier Getreidearten gelegte Ausfuhrzoll ist ebenfalls einheitlich und beträgt 40 Mark für die Tonne. Das ergibt schon 328 Mark für die Tonne. Infolge des Zuschlages von Abgaben für das Note Kreuz erreicht der Preis des ausgeführten Getreides ohne Wege- taxen, Transportkosten und den mehr oder minder hohen Gewinnen des Zwischenhandels diesseits der Grenze den Betrag von mindesteys 400 Mark für die Tonne. Die Leistungsfähigkeit unserer heimischen Landwirtschaft be wahrt uns vor der Notwendigkeit, dem Auslande derartige Phantasiepreise zu bezahlen. Die rumänische Bevölkerung ist mit der Haltung der Regierung in der Getreidefrage keineswegs einverstanden. Zwar hat die Regierung, um dem ländlichen Grundbesitzer das Leben zu erleichtern und ernste Zwiespältigkeiten zu vermeiden, die in den bäuer lichen Getreidekammern aufgespeicherten Vorräte bevor schußt, der steigenden Unzufriedenheit der nichtlandwirt schaftlichen Erwerbsgruppen hat sie jedoch keinen Damm ent gegenzusetzen vermocht. Abgesehen davon, daß die Ge währung von Vorschüssen riesige Summen an Kapital und Zinsen verschlingt und dadurch der Geldsäckel der Steuer zahler stark in Anspruch genommen wird, erschwert die Ein- bchaltung des Getreides die gewohnte Tätigkeit des Wirt schaftslebens ungemein. Die Preise nicht allein der Nah rungsmittel, sondern auch der Bedarfsgegenstände aller Art haben in Rumänien eine früher nicht gekannte Höhe erreicht. Die nächste Zukunft wird lehren, ob Rumänien im Zustande der freiwilligen wirtschaftlichen Abgeschlossenheit zum Schaden seiner Volkswirtschaft weiter verharren will, oder ob es bereit ist, die einzig möglichen Folgerungen aus det nunmehr vollzogenen Oeffnung der Donau- Wasserstraße zu ziehen. Rumänien ist heute abermals vor die Entscheidung über sein gegenwärtiges und künftiges wirtschaftliches Geschick gestellt. Jetzt haben die Politiker und Wirtschaftskenner in Bukarest das Wort. Die Ent waffnung der russischen Torpedoboote, die in Turn-Severin ankerten und höchst störend in einen etwaigen Schiffsverkehr mit den unteren Donauhäfen hätten Eingreifen können, darf wohl als ein gutes Vorzeichen gedeutet werden. Auch ließe der Rücktritt Costinescus, falls er zur Tatsache werden sollte, wohl eine Aenderung'der oben gekennzeichneten Aus fuhrpolitik Rumäniens erwarten. Stimmen aus dem Publikum (Ohne Verantwortung der Redaktion) Zum Kapitel Burgfrieden Wie in heiligem Frieden und Eintracht alle zueinander stehen, Katholiken und Protestanten, das hat sich recht schön vor einiger Zeit, gezeigt. War da ein Unterstand, der in einer ganz gefährlichen Gegend lag, auf den der Feind es ganz besonders abgesehen hatte. Darin war nun auch eine ganze Reihe von Soldaten, die protestantisch waren, ja, es waren viel mehr Protestanten als Katholiken da. Das störte aber nicht im geringsten das schöne kameradschaftliche Ver- hältnis, und eines Tages hatten die Protestanten sogar etwas getan, worüber nun doch alle Katholiken staunten. Einer von den Protestanten muß wohl irgend woher eine Mutter gottesfigur bekommen haben — wie das zuging, weiß ich nicht — und mit Hilfe seiner Kameraden hat er bald im Unterstand ein Altärchen gebaut. Darauf stellte er die MuttergotteSfigur, schmückte sie mit Tannengrün, und auf einem Bogen Papier über dem Altar waren in Rundschrift die Zeilen zu lesen: