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auf 80 oder 00 Jahre ohne besondere Belastungen oder Ver- klansnliermigen eiugerämnte Erbbanbenntzung eines (Grundstückes ist ei» zeitliches Eigentum, das von dein ewi gen zwar i» der Damr, aber nicht im Wesen sich unterschei det und daher einer verständig veuiessenen Amortisations hypothek volle Sicherheit bietet. Wird dem Hypothekar auch noch der bei Ablauf des Erbbaurechtes eintrelende .HauSabfindnngsansprilch verpfändet, so ist er jeder denk baren <ffesa!>r enthoben und eine solche Hnpothek ist nach den 88 >^07 n'.d >>N7 des Bürgerlichen (tzeietzbnche-s reichs rechtlich niündelsicher, kann also von allen mehr oder weni ger an Mündelncherbeit gebundenen Anstalten: Landesver- sicljernngsapslallen, Sparkassen, Bersicheru!:gsgeseII>chasteii und vor allem Hypothekenbanken geivährt iverden. Drin gend not tut der Erlas; eines Erbbangesehes, ebenso wäre eine Hypothekenbank für Erbban- oder allgemeinen Klein- lvuskredit als Gegeuaewicbt gegen die mietkasernen- särdernde verhängnisvolle Wirkung der bestehenden Hypo thekenbanken wohlwollendsler Erwägung wert. Bor der Hand aber möge», wie bisher, die (Gemeinden das Erbbau recht als das unentbehrliche Werkzeug einer die ZnknnstS- entwickelnng unseres Balles gewährleistenden Gemeiude- politik fördern und einbürgern, indem sie 'hm den unent behrlichen .uredit, den der Geldmarkt dein Ungewohnten oder nnerivünschten Institute einstiveilen noch verlveigert, von sich ans verschaffen, am zweckmäßigsten dn>'ch Nebernahme von Ausbietungsgarantie oder Bürgschaft. 1 lebhafter Bei fall ) Auch an diesen Bortrag schloß sich eine längere Diskussion an, in der namentlich die gesetzliche Nagelung deS Erbbaurechtes gefordert wurde. Mit den üblichen DankeSreden > nd ni't einen! dreifachen Hoch ans die Deutsche WohnnngSrefarm wird hieraus der Kongreß geschlossen. Der Borsland des Bereins sür Wohnnngsresorn' ivird be auftragt, zu einer ihm geeignet erscheinen!en Zeit in drei bis vier Jahren den wongrcß erneut einznhernfen. Für inorgen ist noch eine Reihe von Besichtigungen, n. a. auch ein A>>ss!ag ;nr Beüclüignng der Hygiene Ausstellung nach Dresden geplant. Für die gesunden und stabilen Verhältnisse im Vereine zeugt es auch, daß die wichtigen Acmter des Vereinsrechncrs und des Vereinsvorstehers noch heute von den zwei Männern verwaltet iverden, die schon vor 20 Jahren dazu gewählt waren. Möge das Wirken unseres Vereins auch für die ferne Znfnnfl von Gottes Segen begleitet sein, damit die wirt schaftliche Hage unserer wendischen katholischen Gegend immer inehr erblühe zum Segen des Volkes und zur Ehre Gottes. Solchen Gegenden, wo noch keine Naiffeisen- vereine bestehen, möchte inan zurufcn: „Gründet solche." Itu. AuS dem lkizgcbirge, 10. Juni. Au« dem odeien Erzged rge komme» Klagen über erhebliche Fcoüschäden, welche den Flureii und Waldungen dmch üte letzte» Nacht- fröste zug-'flwt morden sind. An Ullgeschütjten Stellen des Waldes ünd die jungen Maitriebe der Fichten und Küfern vollständig erfroren. Oschatz, >2. Juni. Der Sächsische Heilstätte, verein sür Lungenkranke btell im Turnsaale der Bürgerschule seine Hanplversammlnng ab. Herr Hofrat Dr. Wolfs hielt einen Bortrag üb.r die Bekämpfung der Kindertnbeikulose. Die Tätigkeit des Bereins war auch irn letzten Jahre eine sehr lebhafte und zwar hat er zunächst die Fü> sorge für Kranke des Mittelstandes und sür unheilbare Schwerkranke nach Möglichkeit duichgesührt. Weiter soll noch eine Kinderheil- srätte zur Fürsorge für tnberkwö e Kinder errichtet werden. Für eine Zentralisierung der Bekämpfung der Tuberkulose Hot das König!. Ministerium des Inner» stine Hilfe zu- gesrgt. Für Freistellen an den Heilüätten Albertsbeig und Earolrqrü, wurden 00 000 Mark bewilligt. Der Haushaltplan für l0l2 schließt mit etnen: Fehlbeträge von 10 000 Mark, der aus dcrn Reservefonds gedeckt werden soll. Pockau, 10. Juni. Der in der Mozmühle beschäftigte Breischneider Kölner wurde von einem znrückspringcnden Stück Holz derart schwer am Kopse und an der B,ust ge troffen, daß er sofort tot war. Der bedauernswerte Mann hiulerläßt eine Frau und 0 kleine Kinder. Personen an, zmneist allerdings Kinder, die auf der Straße spielten, und verfolgten unter Schreien und Lärmen die Damen, die sehr in Verlegenheit waren und nrcht wußten, was sic nun tun sollten. Bis zur Trainkaserns flohen sie und suchten endlich ihre Zuflucht in der Kaserne selbst. Von dort konnten sie sich erst entfernen, als die Sicherheitswache die Menge zerstreut hatte. Literatur. Tic deutschen Interessen in Argentinien, Chile, Bolivien und Peru behandelt ei» höchst interessantes Buch, das soeben erschienen ist. Eine der wichtigsten Fragen für Deutschlands Zukunft. Vou einem alten Praktiker. Berlin lüll. Süd- mid Mittel-Amerika-Verlag, G. m. b. H.. gr. 0". 09 Seiten. Preis geheftet 1,00 Mark. — Es ist ei» modernes Zeichen für Misere moderne deutsche Publizistik, daß sie neuerdings mehr mid mehr die Grenzen des Vaterlandes überschreitend, ihre Aufmerksamkeit wirtschaftlichen Gebiete» znwendet, die durch ihre Verquickung mit nationalen Fragen im Vorder gründe der Tagesinteressen stehen. Von diesem Standpunkte aus will die vorliegende Schrift beurteilt sein. Der Ver sasser, Agrarier, Ostelbier von Hanse aus, in der großen Schule draußen zum Geschäftsmann im internationalen Sinne herangebildet, gibt uns seine Erfahrungen, die er während eines Menscheualters als Landwirt, Bergwerks direktor, Viehzüchter und Kaufinaim gesammelt hat: Er fahrungen, die darum für jeden Beteiligten so hohen Wert haben, weil sie nicht in allgemeinen Worten Genieinplütze bringen, sondern nüchtern mit Zahlenbeispielen aus der Praris arbeiten. Ter Verfasser richtet seine Mahnungen an die jetzige Generation Deutschlands, nicht wieder den An schluß zu verpassen in den reich gesegneten Ländern Süd amerikas. Engländer, Italiener, Holländer, Franzosen sind, dabei, täglich wertvolle Konzessionen zu erobern, Minen zu erschließen, Wälder zu pachten, Land zu Spottpreisen sich zu sichern wo bleibt Deutschland? Mit Recht weist der Ver sasser darauf bin, daß in den Vereinigten Staaten von Nordamerika die deutsche Sprache nicht Landessprache wurde, weil zwei Deutsche durch ihre Stimme der eng lischen zur Mehrheit verhalfen. Aus den Worten des mit südamerikanischen Verhältnissen vertrauten Ratgebers spricht die Zuversicht, daß in den dermal einst zu gründenden „Vereinigten Staaten von Südamerika" das Deutschtum cinc wichtigere Nolle spielen möge, als die „deutsche" in der Union; erhalten sich doch z. V. in Chile Kinder der vierten Generation noch die deutsche Muttersprache. Aber nick» allein vom politischen Standpunkte aus betrachtet, sondern auch vom Standpnnkte des Volkswirtes ist dem Büchlein die weiteste Verbreitung zu wünschen. Ebenso wie der Ver fasser warnt, deutsche Volkskraft immer wieder unter den anglosächsischen Pietisten Nordamerikas entarten zu lassen, erhebt er dringend Einspruch gegen die Verschleuderung deutschen Kapitals an faule Unternehmungen, während dev vernünftigen Kapitalanlage in Südamerika Entwicklmigs nivglichkeiteii iir Hülle und Fülle vorhanden sind. Zahlen mäßig bekommt der Landwirt, der Kaufmann, der Fabri kant und Bergwerksinteressent vorgerechnet, was er ver dienen kann, und wie er es nicht machen darf. Alles in allem, ein rechtes Buch zur rechten Zeit. Ter niedrige Preis von 1,80 Mark ermöglicht die Anschaffung jedermann. Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Vom Datum. Seit Wustmann eS als ein Zeichen der immer mehr zunehmenden Verrohung des Sprachgefühls und als einen abscheulichen Fehler gebrandmarkt hat. daß man immer „am Donnerstag, den 10. August" schreibe, seitdem meinen viele Deutsch? wsiklich. nicht mehr so schreiben zu dürfen, und immer mehr andere bitten den „Sprach verein" um ein Gutachten. Nun, wie an vielen anderen Stellen hat auch hier Wustmann über die Schnur gehauen. Und seltsam: eigentlich gibt er in dem. wovon er ausgeht, den Grund an. weshalb der „Fehler" eigentlich gar kein Fehler ist. Er sagt nämlich, jede von beiden Fügungen für sich allein sei richtig; nur beide znsammenzukoppeln, sei greulich. Diese seine Folgerung aber ist falsch; denn cs ist weder greulich noch abscheulich, so zu schreiben. Zwar wenn man keinen Beistrich, kein Komma zwischen die beiden Zeitangaben setzt, wenn man also schreibt „am Donnerstag den 10. August", dann macht man einen bösen Verstoß gegen das Sprach gefühl; denn das Komma ist hier vor „den" unbedingt nötig, weil eben zwei Fügungen gleicher Bedeutung, aber ganz verschiedener Act nebeneinander stehen. Steht aber der Beistrich, dann ist alles richtig: nicht das Wort „Donners tag" allein, das im Wemfall steht, wird durch den Beisatz erklärt und ergänzt, sondern die ganze Fügung „am Donners tag" erhält einen Beisatz, und der kann seine feste Form ruhig behalten. ES stehen hier eben zwei feste Formeln nebeneinander, getrennt durch eine deutlich hörbare Pause, die einen „nämlich" entspricht, das man in Gedanken bei fügt; eine Pause, die also in Schrift und Druck durch das Komma angcdcutet werden muß. Ist eS doch auch um gekehrt so. denn wer würde Anstoß whmen an dem Satze „D>n 15. Juli, am Sonntag, wird da« Fest sein" oder „Den 2. August, an einem Freitag, ist er gestorben" ? Man stellt ja auch andere Fügungen der Zeit nebeneinander und sagt etwa: „Eines schönen Tages, den 18. April, kam er plötzlich aus Amerika zurück" oder „Eines schönen Tages, am 20. Dezember, war unser Haus ganz eingeschneit". Also man braucht keinen Anstoß zu nehmen an dcr losen Neben einanderstellung verschiedener, aber gleichwertiger Zeit bestimmungen. Wer es aber doch tut. nun der setze auch den Tag in den Wenfall und sage und schreibe — wie das auch Wustmanu anrät — „Dienstag, den 4. März", wenn er nicht das von anderen daneben empfohlene, aber von Wustmann später als unbeabsichtigte Folgerung auS seiner Mahnung abgelehnte „am Dienstag, dem t. März" an wenden will. daS aber hier wiederum manchem gar zu peinlich erscheint. — Anders liegt die Sache bei einigen anderen Verhältniswörtern, die wsiklich aus die zweite Hälfte dieser Fügungen mit einwirken, in der also nicht die einfache Akknsativ-Fügung unverändert bleiben darf. ES muß daher heißen: Vom lodcr von) Montag, dem 0. d. M.. an; Sr wurde zum Dienstag, dcm 8. Juni, eingeladen; das Fest Aus Stuhl Uno Larrü. -prriseixuna au« dem Hauptblatt.) Crvsiwil!. Sonntag den >1, d, M. hielt der hiesige Spar und Ta: lehnsk'assenverein seine 08, ordentliche Gene- ralv-rsammlnna ah. Tieielbe wir besucht von 171 Mit gliedern, 1er Bereinsvvrsteher begrüßte die Anwesenden herzlichst und erteilte einen allgemeinen lleberhlick, streifend alle Arten nsirlsthastlnher Verhältnisse unseres Bereins. er mahnte vor alh'ni zur pünktlichen Zinszahlung und Zahlung der regelmäßigen Warenbezüge, damit der Bereinsrechner die Jabresrechnnng und Bilanz rechtzeitig stetig stellen könne! Bezüglich der llehernahme Yon Bürgschaften möge jeder sich den Darlehnsnehmer bcucher genau ansehe», ob er auch kreditwürdig und kreditfähig ist, denn die erste Unan nehmlichkeit ist oft heiser zu ertragen als die spätere. Die Unterschritten de'' Schuldscheine sind stets im Geschäfts zimmer des Bereins vor dem Bereinsrechner zu leiste» und nicht zu Hanie m vollziehen, damit nicht Fälschungen Vor kommen können. Die Zinsspannnng zwischen Spar anlagen und Darlehen sei in unserem Pereine stets eine niäßige und gesunde, anpassend dem jeweiliaen Geldmärkte. Gegenwärtig beträgt die Zinsspannnng schon seit vielen Jahren stetig Prozent und deshalb erträglich und gesund zu nennen. Der Reingewinn des Geschäftsjahres ist ein er freulicher und bis jetzt der höchste seit den 20 Jahreil des Be stehens unseres Bereins und deshalb, so betonte der Ver- einsvorsteher, wolle die Bersammlnng den später folgenden idealen Vor'chläge» , betreffend die Berteilnng des Reingewinns, ihre Herzen nicht verschließen. Daraus trug der Rechner iw Aufträge des Ansücht-srates die Umsatz bilanz vom Gestbästsjabre UOO voi. Tie Esinnabme war: 27l 280 Mark M Pfennige, Die Ausgabe war: 200 102 Mark 07 Pfennige, Somit Kasienbestand: '>887 Mark 1 Pfennig. Tie Beieinsbilanz am Ol, Dezember lOlO lautet: 001700 Mark 00 Pfennig.' Aktiva, ''1 008 Mart 00 Pfennige Passiva, Mil bin Reingewinn >OU>: 0107 Mart Ol Pfennige. Die Mitgliederzabl des Bereins war Ende 1010: 07l, Hieraus wurde ans Bvrschlag des Anfsichtsrates von der Generalversaininlima einstimmig dem Bereinsvorstande Ent lastnng von der Geschäftsführung erteilt. Auch die am 18. lind Uh Mai d, I, gesetzlich stattgefnndene Revision hatte die Geschäst-ssührnna in: günstigsten Lichte henrteill. Hieraus schritt man zur Beschlußfassung über die Berteilnng de-s Reingewinnes, Nach sehr lebhafter Debatte wurden be willigt gegen 0 Stimmen 100 Mart für die elektrische Be leuchtung der hiesigen Pfarrkirche und 100 Mark für den Fonds zur Beschaffung einer neuen Orgel in der Pfarr kirche. Ferner wurde beschlossen: Für jedes bei der General Versammlung anwesende Mitglied 21 Mack von dem Rein gewinne ansznzahlen und sür jedes abwesende Mitglied eine Mark, Das übrige wurde dein Reservefonds, dem Stistnngs- fonds und dem gemeinnützigen Fonds zngeschlagen. Die statutengemäß ansscheidenden AnfsichtSratSmitglieder wur den einstimmig wiedergewählt und für ein gestorbenes ein neues Mitglied erkoren. Bon den rechtzeitig esiigegnngenen Anträgen mn Erhöhung der .zOastsmmne von 000 000 ans 800 000 wegen Bergrößernng des Geschäftsverkehrs »nd ferner der Antrag, auch an die bei der jedesmaligen Herbsl- Geiieralversaniinlnng beteiligten Mitglieder jedem eine Mark Amvesenbeitsgelder ans dem vorhandenen gemein nützigen Fonds anSznzatzlen, um den Besuch recht zahlreich zu gestalten, wurde» einstimmig angenommen. Nach Ver lesung deS mnsangreichen Protokolls wurde die 08, General- versainnilmig vom Pereinsvorsteher mit guten Wünschen für daS laufende Geschäftsjahr geschlossen. Beiläufig sei noch bemerkt, daß unser Raiffeisenberein am Tage der hei ligen Apostel Simon und Judas des Jahres l800 ans An regung zweier Männer, die noch heute an der Spitze de-s Vereins stehen, so z» sagen, in§ Leben gernsen wurde. Im November desselben Jahres fand die Gründnngsversamm- lmig mit 28 Mitgliedern statt und heute sind es mehr als 074 Mitglieder. Eigenes Vermögen hat unser Verein jetzt ungefähr 02 000 Mark »nd hat sich derselbe während der 20 Jahre feines Bestehens als ein Segen für unsere Parochie erwiesen, sowohl in sittlicher als auch materieller Hinsicht. Kirche und Unterricht. Ic Jugendpflege. Das Bischöfliche Ordinariat Lim- lnrg hat in einen: Erlasse dem Klerus nachdrücklich die Sorge namentlich sür die männliche Jugend empfohlen. Tie Hauptpunkte seien hier kurz angegeben: Wir verkennen war keineswegs die großen Schwierigkeiten, die der Grün dung von Jngendvcreinen ans dem Lande sich entgegen- stBlen, Schwierigkeiten, die in der Ueberbürdnng des Seel- wrgers mit Arbeiten gerade an Sonntagen, ferner in dem Mangel geeigneter Hilfskräfte zur Leitung von Jngrndver- rinen, auch in de: Konkurrenz von Sport- und Vergnü- gungsvereinen und endlich in der Eharaktereigentümlichkeit der Landjugend begründet sind. Aber trotzdem können wir uns der Erkenntnis nicht verschließen, daß bei den gegen über den Zuständen der früheren Zeit so sehr veränderten Verhältnissen der Gegenwart eine intensivere Fürsorge für die beranwachsende männliche Jugend ans dem Lande eine dringende Notwendigkeit ist. Um die heute so vielfach ge fährdeten Jugendliche» zu gewinne», darf der Seelsorger ihnen nicht so sehr als Vorgesetzter, sondern muß ihnen als väterlicher Freund aegenübertrcten »nd muß vor ollen: große Geduld und Ausdauer haben, so daß er sich auch durch den einen oder anderen Mißerfolg nicht eatinutigcn läßt. Je größer die sür die Jugend anfgewandte Müde ist, desto reicher wird mit Gottes Hilfe auch der Erfolg sein, der freilich nicht immer sogleich in die Angen springt, sondern oft erst nach Jahr und Tag in die Erscheinung iiitt. Man ches Samenfon, einer guten Lehre oder liebevollen Mah nung, das in das Jünalingsherz gelegt wird, scheint an fang-: erstorben, geht aber später noch lebensfrisch aus und bringt zuweilen reiche Frucht. Wir empfehlen die Jugend- vereine dem bejonderen Wohlwollen der Kirchenvorständc und ersuche» die Herren Vorsitzende», darauf tzinznwirken, daß in das Budget, wo immer es das Interesse des Vereins erfordert und der Stand der Kirchenkasse es gestattet, ein Betrag sür den Verein «zum Beispiel zur Beschaffung eines geeigneten Veiiaminlnngslokalcs, einer wenn auch beschei dene» Bibliothek, eines Spielplatzes oder von Spielgeräten niw.) eingestellt werde. Es ist nämlich ein vst beklagter ''Mangel, der manche Vereine in ihrem Vestande bedroht oder doch in ihrer Entwickelung hemmt, daß ihnen kein stän diges und passendes Vereinslokal zur Verfügung sieht. Darum sollen die Kirchcnvorstände, wenn inuner es mög lich ist, ans Beseitigung dieses Mißstandes ernstlich bedacht sein, Soll ein Verein ans die Tauer lebenskräftig erhal len werden, so müssen den: Präses wenigstens einige Geld mittel zur Verfügung stehen. Sind die Mittel anderweitig nicht zu beschaffen, so gestatten wir gern und wünschen drin gend. daß mich in diesem Falle ans Grund ordnungsgemäß gefaßter Beschlüsse bezw. durch Einstellung eines Betrages in das Budget dem betreffenden Vereine die notwendigen Mittel ans der Kirchcnkasse zur Verfügung gestellt werden. Schließlich dürftn wir gewiß von den Herren Pfarrern hof fen, daß sie den von ihren Herren Kaplänen geleiteten Ver eine,: ein reges Interesse entgegenbringen, sich von Zeit zu Zeit durch Besuch der Versmmnlnngen von: Stande des Vereins überzeugen und endlich die Herren Kapläne zmn Besuche der Diözesankonferenz oder der Bezirkskonferenz nicht nur bereitwilliq beurlauben, sondern auch anhalten. Vermischtes. V Unglück bei einem Ausflüge. Die R,alschule von Leipnik (Mähren) unternahm am Sonntag einen Ausflug nach der Ruine Holstein, an dcm viele Ang> hörige der Schüler tcilnahmen. Bei der Besichtigung de« inrercn Teiles der Ruine mußten die Antflügler einen Steg überschreite», der über einen tiefen Abgrund führt. Infolge der lieber- belastnng brach der Steg zusammen und eine große Anzahl der Ausflügler stürzte in die Tiefe. Acht Personen wu den schwer »nd 30 leicht verwundet. v G egen Modetorheite n. Wie kürzlich gegen die Trägerinnen der Hoscnröcke, so gab es dieser Tage em: Demonstration gegen große Damenhüte. In dcr Nucker- gasse in Meidling gingen zwei Damen mit modernen Hüten von bedeutenden Dimensionen. Es faminclten sich an 200