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" stranten wurden gleichfalls vier, davon einer schwer, durch Säbelhiebe der Wache verletzt. Fünf Personen wurden verhaftet. Wien, l l. Juni. Bis 6 Uhr früh waren 100 Wahl resultate bekannt, davon sind 232 endgültig, während 103 Stichwahlen erforderlich sind. (5s sind gewählt 6!) Ehrist- Üchsoziale. li Sozialdemokraten, darunter 12 tschechische So zialdemokraten (Autononiisten), 31 Mitglieder des Tsche- chenklnbs, II Mitglieder des deutschnationalen Verbandes, ein Anhänger der deutschen Arbeiterpartei, 3 Mitglieder des Polenklnbs, 5 Bnkoivina-Rnthenen, 17 Slovenisch-Ka- tholische, 5 Slavisch-Nationale (Kroaten), 7 italienische Ka- lholiken, 2 italienische Liberale, 2 Wilde, ein Al!dentsel>er, ein Indisch-Nationaler, ein Altkonservativer. Unter den Gewählten befinden sich der christlichsoziale Varon Fuchs, der rnniänische Sozialdemokrat Greorovicil, der gegen den Tentschfreiheitlilhen Skedl gewählt wurde, ferner die Tentschfreiheitlichen Lacher, Urban, Schreiner und Telvert, der Slovenc Snstersic. der Alldeutsche Jro und der Jüdisch- Nationale Strancher. Wie», l l. Juni. Tie dentschfreiheitlichen Organe feiern den gestrigen Wahltag als eine Niederlage der Christ lichsozialen in Wien, die sich von ihren bisherigen 20 Wiener Mandaten in der Hanptwahl nur zwei sichern konnten. Ter gestrige Tag bedeute einen Tieg der freisinnigen Wcltan- sckmnnng. Tie christlichsoziale „Neichspost" erklärt die Niederlage der Partei mit der Verminderung der positiven Arbeit durch die traurigen parlamentarische» Verhältnisse, behauptet aber, die Besitzstände in der Reichshanptstadt seien für die Christlichsozialen auch heute noch so gewaltig, das; die Partei ruhig arbeiten und neue Erfolge in späterer Zeit nbtvarten könne. Die christlichsoziale Idee sei unbesiegbar. Te Christlichsozialen hatten ungemein viel mit der Zersplitterung im eigenen Lager zu rechnen und von einer Parteidisziplin war eigentlich gar keine Nede mehr. Lueger starb zu früh und hat keinen ebenbürtigen Nachfolger gefunden. Politische Ru-WjchLü. Dresden, den l-1 Juni 1611 — Gegen die (Einführung des Religionsunterrichte» in die Fortbildungsschulen ist von mehreren Rednern ans dem Hans ibnndstage sehr scharf Stellung genommrn worden und die Versammlung stimmte stets bei. Es genügt uns diese Feststellung, um den liberalen Geist des Hausrbnndes zu kennzeichnen; ein weiteres Warnnngssignal für Ka'hosisin, dem Bunde nicht beizntreten. Was positive Arbeit in den Rcichslanden erreichen kann, saat sehr deutlich der „Vorwärts" vom letzten Sonn tag. der meint: „Tie Gefahr der klerikal-nationale» Mehr heit ist so aros'„ das; trotz der ninngelhasten politischen Schu lung ini Lande die Disziplin auch der bürgerlichen Wähler schaft bei solcher Konstellation eine leidliche sei» dürfte. Die elsasplothringi'che Sozialdemokratie wird aber jedenfalls, auch wenn ne mit einer derartigen Parteigrnppiernng rech net, streng darauf achten müssen, das; ihre Klassenkanipf- stellnng dadurch nicht verwischt wird." Also prinzipiell ist man dem Groszblocke nicht abgeneigt. Tie Zentrumsan hänger im Lande aber sehe» daraus, ivaS sich durch Fleis; und -Organisation erreichen lägt, während der öde Protest drin Gegner nützt. Wie sehr manche der heute so laute» Rufer mit sich selbst in Widerspruch treteil, wild eben dem Abg. Ricklin zu Gemüte geführt. Im Juli 1010 hat er noch mit Namensnnterschi ist erklärt: „Selbstverständlich ver lange ich wie jeder gute lind aufrichtige Clsasz-Lothringer das; unserem Heimatlands die weitestgehende Autonomie im Rahmen des Deutschen Reiches, so wie sie die deutsche» Bundesstaaten besitzen, eingerännit werde. Nachdem aber die Erfüllung dieses Wunsches nicht von »nS abhängt und Nur seine Mittel besitzen, um die Erfüllung unserer berech tigten Forderungen zu erzwingen, würde ich es als ein Ver brechen am elsas; lothringische» Volke ansehen, wenn ich, dem Grundsätze huldigend: „Alles oder nichts!" das Zu standekommen von Aendernngen in unserer Verfassung zu verhindern versuchen würde, die, so unbedeutend sie auch scheine» mögen, als Verbesserung unserer staatsrechtlichen Lago angesehen werden müsse». Ans diesen weiterbanend und weiterkämpfend, wird das elsasz-lothringische Volk und seine berufeneil Vertreter die baldige Erfüllung unserer Wünsche durchsetzen. Hochachtungsvoll Tr. Ricklin." Tr. Rncklin erklärte somit im Juli l!>lO den „Alles- oder Nichts Staudnunkt", der ihn im Juni lOl l so sehr be geisterte. das; er die Fahne der Empörung gegen die Zen- trunispartei erbebt, als „Verbrechen am elsas; lothringischen Volke"! . . . Tie Grundlinien des erst kurz vor Weih nachten 1010 veröffentlichten Versassungs- und Wahlrechts- entwnrfes kannte Tr. Ricklin schon im Sommer 1010, weil am 13. Juni lOM in Strasiburg das vielerörterte Delbrück- Tiner stattgefnnden hatte, bei welchem die Ricklin bekannt lich den von ihnen kurz vorher im Landesausschns; beantrag ten Proporz falle» liehen, und in die Einzelheiten cinge- weiht worden sind. Wenn in de» Neichslandc» unsere Freunde tüchtig arbeiten, dann werden sie den Vorteil der Verfassung bald erkennen; das Protestiere» allein bringt freilich leine Mandate. — Die christlichen Gewerkschaften EsscnS hielten am 11. d. M. eine von 3000 Peisonen besucht.- Massen versammlung ab. um Stellung ,u nehmen zur Neichs- versicherungsordnung. Tie Vcrsawmsiwg der chrtsilichen Gewerkschaften gestaltete sich zu einer linmütigen und spontanen Vertrauenskundgebung für cie von der Sozial- demokiatie so heftig angegriffenen, aus der christlichen Arbeiterbewegung yervorgegangene» Abgeordnet!u. In der Versammlung sprachen Herr Gcne:c>liskieäc Stege,wald (Köln) über die äußere S'.lnation bei Gestaltung der Reichs- VerffcheningSordnung, während Herr Abg. B> ck-r lArnSberg) sich über die Einzeihetlen des Gesetzes verbreitete. Zum Schluß wurde folgende Resolution angenommen: „Die heute im überfüllten Saale des KrlcgerheimS zu Eisen tagende von 3000 Personen besuchte Versammlung erk äct sich mit den Ausführungen der Referenten vollständig cinverstanden. Sie erkennt an. das; insbesondere die aus der christlichen Arbeiterbewegung bcrvorgegarigencn Abgeordneten die denk bar möglichsten Anstrengungen machten, uni für die Arbeiter herauSznschlagcn, waö erreichbar war. Die Versammlung Protestiert gegen die Anpöbelungen und Beschimpfungen, mit denen die sozialdemokratische Partei in den letzten Woche» die christliches, Arbeitecabgeordneten traktierte. Die Reichs- velslcherungSordaung bringt gegen den bisherigen Zustand eine Reche von Verbesserungen, als welche besonders zu vermerken sind: 1. Die Einbeziehung von rtwa 7 Millionen Landarbeitern. Dienstboten, Hetmcnbeitern usw. in die Krank-noersicherung. 2. Die Mehrleistungen, die die ReichS- virsicherungsvrdnung bringt, werden aus einen Betrag von 150—200 Millionen Mark geschätzt. Damit erreichen die jährlichen Leistungen der Deutschen Arbeilerveisicherung in einigen Jahren rund eine Milliarde oder täglich rund drei Millionen Mark. 3. Es wurde die Witwen- und Watsen- versichernng für 15 Millionen Personen ne» eingeführt. Die Rentei« sind einstweilen zwar noch knapp bemessen, aber auch dieser Versicherungszwelg wird im Laufe der Jahre ebenso seinen Ausbau erfahren, wie dieses bei den übrige» Bersicherungszwelgen der Fall war. 4. Erhöhung der Invalidenrenten durch Einführung der Kinderrente» sür solche Invaliden, die Kinder unter 15 Jahren zu er- nähren haben. Der Sozialdemokratie stand ihrem Ver halten zufolge die seitherige sozialdemokratische Sinekuren- Wirtschaft in den Krankenkassen höher, als die Woltaten, die den Aermsten der Armen, den Heimarbeitern und Land arbeitern ans der NUchsversicherungSorünung erwachsen. Die Versammlung verurteilt diese Haltung der Sozial demokratie auf das entschiedenste: sie spricht ihren im Reichstage tätigen Kollegen für ihr Verhalten bei Schaffung der Reichsversicherungsoldnung herzlichen Dank und volles Vertrauen aus." — Gin sozialdemokratischer Taubstummen-Wahlvcrein ist am Sonntag in Berlin gegründet woiden; in Hagen besteht schon ein solcher. Man hat aber noch nichts davon gehört, daß die Sozialdemokraten auch eine Tanbsluinmen- Lehr- und Erziehungsanstalt ins Leben gerufen hätten; das überlassen sie lieber den katholischen Ordensschwestern. Schweiz. — Das Gesetz betriffcnd die Kranken- und Unfall versicherung der Arbeitrr ist vom Nationalrate mit 136 gegen >2 Stimmen und vom Stänüerate einstimmig an genommen worden. Belgien. — DaS neue Kabinett wird sich heute offiziell konstituieren. Es wird sich aus folgenden Mitgliedern des alten Kabinetts: Präsidium und Ministerium des Innern: de Broqueville, Justiz: Berryer, Auswäitige Angelegen heiten: Dav'gnon, Kolonien: Nenkin, Industrie und Arbeit: Hubert, Krieg: General Hellebaut, und aus folgenden neuen Mitgliedern: Finanzen: Levte, Kunst und Unterricht: Poullet, Verkehr: Earton de Wwrt, Ackerbau und öffentliche Arbeiten: van de Vyvere, zusammensitzen. Frankreich. — Der Minister des Auswärtigen Cruppi legte am 13 d.M.in der Kammerkommission für auswärtige Angelegen heiten die Notwendigkeit der Expedition nach Fes dar, die der Wachsen ebenso wie die fremden Kolonien und die Konsuln, besonders die von England und Deutschland gewünscht haben. Ueber die gegenwärtige Haltung Spaniens und die diplomatische Lage kann der Minister, wie er sagt, sich nicht äußern, da sein Geheimnis nicht ihm allein ge höre und er zum Schweigen verpflichtet sei. Er gab so dann der Hoffnung Ausdruck, daß der gegenwärtige Zwischenfall bald in günstigem Sinne erledigt sein werde und erklärte, das; die Verhandlungen über die Bestimmungen der Algecirnsakte auf dem besten Wege seien. — Deputirrtcnkainiucr. Bei der Besprechung von Interpellationen über die Altersrenten der Arbeiter erklärte der Arbeitsminlster, die Regierung halte an den Grund lagen des Gesetzes scst und sei der Meinung, daß daS Gesetz unverzüglich zur Anwendung gelangen müsse. Er werde später eine etwaige Umänderung gewisser Teile des Gesetzes erwägen. Dcr Ackerbauminister erklärte ans eins Anfrage, die Regierung habe Maßregeln getroffen, um zu verhindern, daß Fahnen fremder Länder und caitifranzösische Inschriften angebracht würden. Es handle sich übrigens nur um vereinzelte Fälle tm Weinbaugebtet. lyroßbritanme». — Der nationale Verband der Seeleute und Heizer hat seine Mitglieder ausgefordcrt, für Matrosen einen Mindcstlohn von 5^/„, für Oberheizcr und Maschinenschmierer einen solchen von 6'/,, für Heizer 6 und sür Stewards 4 Pfund Sterling zu verlangen. Die Leute, die sich bereits verheuert haben, sollen ihren vertraglichen Verpflichtungen Nachkommen. Rußland. — Eine Zusammenkunft Kaiser Wilhelm« mit dem Zaren. In Petersburger diplomatischen Kreisen verlautet, daß der Zar mit Kaiser Wilhelm Anfang September eine Zusammenkunft in den Schären haben werde. Die Zaren familie wohnt am 8. September der Enthüllung des Denkmals Kaiser Alexanders II. in Kiew bei. — Der Kaiser empfing im Palais zu Peterhof die Kommandeare und höheren Offiziere des amerikanischen Geschwaders. Beim Flühstück brachte der Kaiser einen Trmkspruch aus das Blühen der Vereinigten Staaten, die glänzende amerikanische Flotte und auf den Präsidenten Taft aus. Serbien. — Der französische Gesandte Conllard DeSco« übergab heute in besonderer Auditnz dem Könige Peter den ihm vom Piäsidenten FalliöreS verliehenen Großkordon der Ehrenlegion und gleichzeitig 'ein eigenhändiges Schreiben des Präsidenten an den König. Kronprinz Alcxander wird dem Präsidenten Fälliges ein eigenhändiges Dankschreiben des Königs übergeben. Amerik«. — Die SrnatSwahl in den Bereinigten Staate«. Die Meldung, daß der Senat eine G-setzeSvorlage angenommen hat. durch die eine direkte Wahl der Senatoren durch Volksabstimmung eingeführt werden soll, wird dahin richtig- gestellt, daß der Senat einen Abänderungsantrag zu einer olchen Gesetzvorlage angenommen hat, der eine Beauf- ichtigung dieser Wahl durch die Bundesregierung vorsteht. Die Gesetzvorlage selbst war bereit- im April tm Repräsen tantenhaus« mit überwiegender Mehrheit angenommen worden und wird jetzt einer gemeinschaftlichen AuSschußsttzung de- Senat- und des Repräsentantenhauses vorgelegt werden. Mxik». — General Neye« Hut dle Präsidentschaftskandidat«!: endgültig abgelehnt. Damit ist die politische Lage geklärt und die auf, egenden Wahlkämpfe werden vermieden. General Rehes wäre der einzige gewesen, der wohl Aussichten gegen Mudero gehabt hätte. Japan. — Jesusen al« Erztcher von japanischen Prinzen. Papst Pins X. hat zwei Jesuiten, I'. Hillig und IN Gelte!- mann, nach Japan gesandt, IN Hillig ist ein Deutscher. IN Gettelmann ein Amerikaner. IN Hillig war bisher Professor der Naturwissenschaft am St. Johannes-Nerch- manskollsg in Toledo, einer großen Stadt in Ohio (Nord amerika), wo die Jesuiten ein stark besuchtes Kolleg besitzen. IN Gettelmann wirkte an demselben Kolleg als Philosophie- Professor. IN Hillig ist eine Autorität auf dem Gebiete der astronomischen und tellurischen Erdforschungen. Die zwei Jesuiten sind an die von Jchiiten geleitete katholische Universität Tokio berufen worden. Die jüngeren Söhne des Mikado werden die Vorlesungen des eigens dazu ans Amerika berufenen Jesuiten besuche«! — ohne daß die Japaner daraus eine Schädigung der nationalen Gesinnung der beiden Prinzen befürchten II (Dort ist auch kr tu evangelischer Bund zur Wahrung japantsch-evangelischerJnteressen. — Red.) Die Hygiene-Ausstellung. Znr Eröffnung de» brasiltantschen Pavillons auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung ist der brasilianische Gesandte in Berlin. Jtibers da Cnnha, heute vormittag hier eingetroffen. Die zweite Vorführung von SauitätS- und Polizei hunden findet am Fcetlagnnchmtttag Uhr statt. Bei der Sanitätshundvorflihrung wird außer Gehorsamübnngen speziell das Aufsuchen von versteckt liegenden Vermißten oder Verwundeten gezeigt, waS in der Wirklichkeit wohl meist aberws nach beendetem Kampfs stattfinden wird. Der Hund stöbert in oft weiter Suche verborgen liegende Verwundete anf, verbellt sie oder bringt bei ihnen ge fundene Gegenstände zum Führer zurück und geleitet diesen, nngeleint zum Gesundenen. Der Polizei- und Schutzhund zeigt außer Gehorsirmsübungen (Springen, Apportieren, Ablegen znr Bewachung. Verweigern von Futter aus fremder Hand, Suchen versteckter Gegenstände usw.) speziell das Schlitzen von Angegriffenen sowie des Führers, ferner die Verfolgung und das Stellen einer bestimmten Person ans Befehl des Führers. Der Meldeschluß für da» Internationale Wettschwimmen im Nndoso Schwimmbad der Hygiene-Ausstellung am 17. und 18. Juni hat mit einer glänzenden Besetzung geendet Es nehmen eine Anzabl deutscher und ausländischer Schwimm vereine daran teil. DaS große Dresdner Springen: Vier PfOcht- und vier Kürsprünge aus verschiedenen Gruppen wird einen heißen Kanipf zwischen Hans von Böhme („Neptun", Dresden). Fritz Barthel („Germania", Dresden) und Karl Mägdfessel („Poseidon", Dresden) zeitigen. Das große Dresdner Schwimmen über 600 Meter wird von 7 Konkurrenten bestritten. Die Nachfrage nach Plätzen ist eine sehr rege. ES dürfte sich deshalb empfehlen, sich möglichst rechtzeitig mit Eintrittskarten zu versehen. DaS Sportprogramm der nächsten Tage steht folgende Veranstaltungen vor: Mittwoch den 14. Juni nachmittags 6 bis 7 Uhr Spielvorführniigen der Realschule Koldewcy. Freitag den 16. Juni nachmittags 6'/z Uhr Vorführungen von Polizei- und SanitätShnnden. Am Sonnabend folgt dann morgens 7 Uhr der Aufstieg der Brieftauben nach Hannover, nachmittags 3'/z Uhr Brieftauben-Masssnflüge von Tieren Dresdner Züchter. Am selben Nachmittage werden die höheren Schulen Dresdens und die Fücstenschule St. Afra, Meißen, Turnen und Turnspiele vorführen. Aus Stadt mW Land. Dresden, den t4 Juni 1U11 —* Die Königliche Familie wird morgen in der katholischen Hofktrche der Feier deS Fronleichnamsfestes bei wohnen. Am Schlüsse, nach der Prozession, erfolgt daS Tcdeum von Hasse. —* Sr. Majestät der König gedenkt, sich am 17. Juni nach Plauen und von dort zum Besuche des Erbprinzen von Neuß j. L. nach Ebersdorf zu begeben. —* Da« Prädikat „Erlaucht" wirrde mit Genehmigung Seiner Majestät deS Königs dem Legationssekretär im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Friedrich Grafen zu Castell-Castell und dem Rittmeister und Eskadronchef im 1. Ulanenregiment Nr. 17 in Oschah Wolfgang Grafen zu Castell-Castell auch zur Führung im Königreiche Sachsen verliehen. Die Angehörigen deS StandeSherrlichen Hauses Castell-Castell führen dieses Prädi kat auch im Königreiche Bayern. LegationSsekretär Friedrich Graf zu Castell-Castell ist bekanntlich der Schwiegersohn des verstorbenen Staatsministerö Grafen von Hohcnthal und Bergen. —* Neber die Konferenz im Königlichen Finanz ministerium, die sich mit der Neuorganisation der Sächsischen StaatSeisenbahn-Verwaltung beschäftigt hat, veröffentlicht das Königliche Finanzministerium folgende amtliche Mit teilung: Am 12. Juni hat tm Finanzministerium unter dem Vorsitze de» Finanzministers, gemäß einem Beschlüße der vorigen Ständeversammlung mit einem Ausschuß von sach verständigen, den hauptsächlichsten Berufskreisen des Landes entnommenen Männern, eine eingehende Beratung über die Organisation der Sächsischen StaatSeisenbahn-Verwaltung (Antrag Dr. Niethammer) stattgefunden. Ueber das Ergebnis der vertraulichen Verhandlungen wird das Finanzwinisterum an den nächste» Landtag eine Denkschrift richten. —* Der Vizepräsident der Grneraldirrktion der Staat«, etsenbilhuru, Herr Geh. Rat Hugo Donath, scheidet Ende Juni au» dem Staatsdienste, um in den Ruhestand zu treten. Geh. Rat Donath gehört seit 1877 dem Beamten körper der StaatSeisenbahnverwaltung an und ist gegen wärtig Vorstand der ersten Abteilung der Generaldirektion die gleichzeitig das ganze Personalwesen mit umfaßt Ueber die Person seines Nachfolgers verlautet noch nichts Bestimmtes. -* Die Gründung eine« Fachverbandes für daS König reich Sachseil wurde in der ans allen Teilen Sachsens zahl-